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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Thema gestartet von: Der Läuterer am 27.04.2019 | 17:50

Titel: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Der Läuterer am 27.04.2019 | 17:50
Diese These stammt aus '9 Tipps für mehr Dramatik' des dt. DnD Gate.

https://www.dnd-gate.de/gate3/page/index.php%3Fid=594.html (https://www.dnd-gate.de/gate3/page/index.php%3Fid=594.html)

"Ein dramatisches Abenteuer dauert nicht länger als ein Kinofilm mit Überlänge. Drei Stunden sollten die Regel sein, vier sind möglich, wenn's sein muss. Fünf Stunden sind eindeutig zu lang, da der Spannungsbogen einer dramatischen Erzählweise über einen so langen Zeitraum nicht erhalten bleiben kann."

Persönlich empfinde ich das als zu kurz. Wie seht Ihr das?
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Tigerbunny am 27.04.2019 | 17:59
Die Frage ist halt, wie straff man so eine Spielsitzung durchzieht. 3-4 Stunden sind super, wenn man mit wenig bis keinen Unterbrechungen spielt. Gestaltet man das aber lockerer als Halb- oder Ganztagesaktivität mit entsprechenden Pausen, darfs auch länger gehen. Ist dann sozusagen eine "Binge-Sitzung".

Persönliche Befindlichkeiten wie Konzentrationsfähigkeit, Müdigkeit, Hunger, etc. ... spielen sicher auch eine große Rolle.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 27.04.2019 | 18:01
Wir spielen von 2 1/2 bis 6 Stunden. Ich kann kein Nachlassen in der Spannung sehen. Im Gegenteil, bei kürzeren Runden wo man dann abbrechen muss ist es eher schlechter.

Ist auch ein Unterschied, ob ich irgenwo rumsitze und nur gucke oder selbst aktiv bin.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: schneeland am 27.04.2019 | 18:01
Sehr ich auch anders - ich spiele mit meiner Stammgruppe tatsächlich selten mehr als 4 Stunden, aber das hat praktische Gründe. Bei ausreichender Vorbereitung hatte ich bisher keine Probleme, auch über 5 oder 6 Stunden ein spannendes Abenteuer zu bieten. Darüber hinaus wäre das Problem vermutlich eher, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich länger wirklich konzentriert leiten kann (habe ich schon sehr lange nicht mehr gemacht).
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Weltengeist am 27.04.2019 | 18:02

https://www.dnd-gate.de/gate3/page/index.php%3Fid=594.html (https://www.dnd-gate.de/gate3/page/index.php%3Fid=594.html)

"Ein dramatisches Abenteuer dauert nicht länger als ein Kinofilm mit Überlänge. Drei Stunden sollten die Regel sein, vier sind möglich, wenn's sein muss. Fünf Stunden sind eindeutig zu lang, da der Spannungsbogen einer dramatischen Erzählweise über einen so langen Zeitraum nicht erhalten bleiben kann."

Und Bücher sind ohnehin nie spannend oder interessant - da müsste man ja zehn und mehr Stunden dran lesen! Welch furchtbarer Gedanke! Und diese ganzen Computerspiele, an denen man vierzig, fünfzig Stunden rummacht, bis man sie geschafft hat - wie öde!

Was für ein Blödsinn... :q

Ich kann mir andere Gründe vorstellen, warum 4 Stunden eine gute Länge ist, aber "es wird sonst langweilig" gehört nicht dazu. Wir haben früher teilweise 10 Stunden und länger gespielt, und das hätten wir bestimmt nicht getan, wenn es langweilig gewesen wäre.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: KhornedBeef am 27.04.2019 | 18:23
Blödsinn. Aus eigener Erfahrung und aus Prinzip. Filme sind viel komprimierter als unsere Sitzungen.
Hängt vielleicht an seinem Abenteuerbegriff.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Tegres am 27.04.2019 | 18:25
Wir spielen selten länger als 4 Stunden, aber nur weil wir einfach nicht mehr Zeit haben und ohne eine lange Pause die Konzentration flöten geht.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: First Orko am 27.04.2019 | 18:27
Diese These stammt aus '9 Tipps für mehr Dramatik' des dt. DnD Gate.

https://www.dnd-gate.de/gate3/page/index.php%3Fid=594.html (https://www.dnd-gate.de/gate3/page/index.php%3Fid=594.html)"Ein dramatisches Abenteuer dauert nicht länger als ein Kinofilm mit Überlänge. Drei Stunden sollten die Regel sein, vier sind möglich, wenn's sein muss. Fünf Stunden sind eindeutig zu lang, da der Spannungsbogen einer dramatischen Erzählweise über einen so langen Zeitraum nicht erhalten bleiben kann."

Persönlich empfinde ich das als zu kurz. Wie seht Ihr das?

Was für ne "dramatische Erzählweise"? Die des Kinos? Welche Art von Film? Theater? Oper? Hörbuch? Buch?
Das ist doch willkürlich begründet, überzeugt mich nicht. Gibt schon genug Fäden hier, die zeigen, dass "dramatischer Handlungsbogen" nicht der einzig mögliche Inhalt/Herangehensweise an Rollenspiel ist.
Zumal man davon ausgeht, dass das Abenteuer eben nur diesen einen Spannungsbogen hat. Können ja auch mehrere, ineinander verwobene sein.
Nö, holt mich nicht ab.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Feuersänger am 27.04.2019 | 18:27
Und Bücher sind ohnehin nie spannend oder interessant - da müsste man ja zehn und mehr Stunden dran lesen! Welch furchtbarer Gedanke! Und diese ganzen Computerspiele, an denen man vierzig, fünfzig Stunden rummacht, bis man sie geschafft hat - wie öde!

Was für ein Blödsinn... :q

Du nimmst mir die Worte aus dem Mund.

Nach etwa 4 Stunden zocken am Stück mag die Konzentration nachlassen. Es mag sowieso eine typische Länge für einen "Freizeit-Slot" sein, speziell wenn man unter der Woche spielt. Hat man länger Zeit, kann man immer noch eine Pause einlegen und einen Happen essen.
Aber "nach 4 Stunden muss das Abenteuer geschafft sein, weil es sonst langweilig wird"? -- selten einen größeren Schwachsinn gelesen. oÔ

Edit:
Das ist ungefähr so, als würde man sagen "Ein Essen sollte nie länger als 20 Minuten in Anspruch nehmen. Gehe daher immer zu Macdonalds. Gehe nie in ein Restaurant, wo man u.U. länger auf das Essen warten muss, und erst recht stelle dich nie selber in die Küche, weil das Stunden dauert."
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Rhylthar am 27.04.2019 | 18:27
Kontext.

Es geht nicht um allgemein "Abenteuer", es geht hier um "dramatische Abenteuer".

Und in diesem Kontext würde ich mich nicht auf eine Zeit festlegen lassen, aber durchaus sagen, dass zu viel/zu lange Dramatik irgendwann abgenutzt/erschöpft ist.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: First Orko am 27.04.2019 | 18:29
Selbst dabei: Schon die Herleitung, ein "dramatisches Abenteuer" hat _einen_ Spannungsbogen, der sich über Zeit abnutzt halte ich für schwach und nicht generell gültig.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Issi am 27.04.2019 | 18:30
Diese These stammt aus '9 Tipps für mehr Dramatik' des dt. DnD Gate.

https://www.dnd-gate.de/gate3/page/index.php%3Fid=594.html (https://www.dnd-gate.de/gate3/page/index.php%3Fid=594.html)

"
Persönlich empfinde ich das als zu kurz. Wie seht Ihr das?
Bis ich meine Würfel und das ganze Zeug zusammen habe, ist ne Stunde um. (Scherz)

Ne mal ehrlich, ich finde eine gute Serie passt besser als Vergleich.
Ein Abenteuer ist wie eine Serie mit mehreren Folgen. Dementsprechend ist auch der Spannungsaufbau anders als in einem Kinofilm.
Jede Sitzung hat ihre Höhepunkte.
Außerdem hat man für Sachen Zeit, in der ein Film hetzen muss.

Z. B.
Charaktere ausleuchten. (Extra Szenen Zeit)

OT Gespräche.
Trinken, Essen etc.

Rollenspiel ist dazu noch etwas "echter" als Film oder Serie. Weil die Zeit nicht so straff bemessen ist. Man muss deshalb weniger Prioritäten setzen.
Das Ganze tut der Dramatik aber keinen Abbruch. Da je" echter", desto "dramatischer."
Die Spieler bestimmen selbst wann ihnen etwas langweilig wird.
In einem Film möchte man Langeweile auf jeden Fall vermeiden, da der Zuschauer, auf das was er beim Zuschauen erlebt, keinen Einfluss hat.
Er konsumiert nur.(passiv )
Im Rollenspiel agiert er dagegen aktiv.
Der Vergleich mit einem passiven Zuschauer macht mich eher traurig. (da das auch Railroading implizieren kann)
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Vash the stampede am 27.04.2019 | 18:38
Ich verstehe die Kernaussage und teile sie auch. Was ich nicht teilen kann, ist eine feste Stundenangabe. Das ist genauso fragwürdig wie, dass der erste Akt eines Films 30 Minuten (Syd Field - Das Drehbuch) oder das die dunkelste Stunde bei Minute 75 (Blake Snyder - Safe the Cat) sein müssen.

Für mich kann ich nur sagen, dass ich gerne dramatisch - was auch immer das jetzt heisst - spiele und meine Runden zwischen 3-6 Stunden dauern.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: PaterLeon am 27.04.2019 | 18:41
Wir spielen in unserer Gruppe wöchentlich am Stück mind. 5-6 Stunden - ohne Pause. Meines Empfindens nach braucht jede*r auch erstmal so seine 1-2 Stunden um wieder richtig im Spiel zu sein. Wenn man die 2 Stunden von den 6 Stunden abzieht, kommt man wieder auf seine 4, wenn man so will.  ;D
Zuweilen spielen wir aber auch mal 8 Stunden. Müde ist da noch niemand geworden. Alles Training.  8)

Verstehe allerdings nicht, wie man auf diese Zahl kommt. Wir haben meistens sowieso mehrere Spannungsbögen an einem Spielabend.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Megavolt am 27.04.2019 | 19:04
Vielleicht muss man die genannte Spielzeit als "Netto-Spielzeit" betrachten. Wenn man alles abzieht, was ablenkt, wo man sich selbst ablenkt, oder wenn man nicht richtig aktiv involviert ist o.ä., dann könnte ich mir vorstellen, dass sich auch lange Brutto-Spielzeiten rasch einkürzen.

Und im Zweifelsfall sind drei Stunden Power-Play im vollen Flow besser als sechs Stunden Spielzeit, von denen man dann die Hälfte verdackelt.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: felixs am 27.04.2019 | 19:05
Wenn der Punkt (in überspitzter Form, der Amerikaner-an-sich übertreibt halt gern) sein soll, dass man Rollenspielszenarien halbwegs zügig bespielen sollte und dass es besser ist, Längen zu vermeiden, dann sehe ich das auch so.

Wenn der Punkt tatsächlich sein soll, dass ein Rollenspielszenario nicht länger als ein Kinofilm dauern soll, dann halt ich das für Quatsch und für völlig unbegründet. Einen Vergleich, der die jeweiligen Qualitäten von unterschiedlichen Medien nicht berücksichtigt, kann man nicht für voll nehmen. Gleichzeitig sind Filmlängen und dergleichen Schwankungen unterworfen. Außerdem mag nicht jeder Filme. Und schon gar nicht mag jeder die gleichen Filme - ich kann mit dem meisten Hollywood-Zeugs überhaupt nichts anfangen.

Immerhin: Der Rat, Rollenspielszenarien tendentiell eher kürzer und einfacher zu halten, ist aus meiner Sicht kein schlechter.
Titel: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Jiba am 27.04.2019 | 19:07
Ich verstehe die Kernaussage und teile sie auch. Was ich nicht teilen kann, ist eine feste Stundenangabe. Das ist genauso fragwürdig wie, dass der erste Akt eines Films 30 Minuten (Syd Field - Das Drehbuch) oder das die dunkelste Stunde bei Minute 75 (Blake Snyder - Safe the Cat) sein müssen.

Wobei ich da differenzieren würde. Ein Film kann ja für sich beanspruchen ein relativ lineares Zeitfenster zu besetzen. Da können bestimmte Beats auch zu bestimmten Zeitpunkten in der Dramaturgie auftreten, eben relativ zur Laufzeit (1,5 h, 2 h, 3h etc...).

Aber genau da bricht für mich die Argumentation von DnD-Gate: Rollenspielsitzungen haben nicht die akribischen Steuerungsmöglichkeiten, um Storybeats zu takten, wie Filme sie haben. Sie sind tatsächlich mehr mit Videospielen zu vergleichen, besonders den open-worldigeren: Der Spielprozess und die Fiktion beginnen irgendwann und enden irgendwann. Eine dramatische Wirkung kann sich über längere Zeit erst entfalten oder in wenigen Szenen dahineskaliert werden, was auch häufig von den Spielern gesteuert wird (und da sind Beschreibungszeit, Regelerklärungen, etc. noch nicht eingerechnet). 2-3 Stunden sind also willkürlich festgelegt... da spielen einfach zu viele Faktoren mit rein, warum wir etwas als dramatisch empfinden.

Ich persönlich spiele auch lieber kurze Sitzungen, einfach weil die Konzentration höher ist und das Spiel weniger ausfasert... das heißt aber nicht, dass ich nicht schon dramatische Runden hatte, die 5-6 Stunden oder länger gedauert hätten.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: nobody@home am 27.04.2019 | 19:13
Drei bis vier Stunden klingen für mich schon nach einer plausibel anzupeilenden Zielspielzeit für eine Sitzung, wenn alles einigermaßen glatt abläuft. Erfahrungsgemäß dauert's dann aufgrund verschiedenster Umstände ohnehin gerne mal länger, und damit muß man halt auch rechnen; daß durch das reine In-die-Länge-Ziehen an sich auch der Spielspaß automatisch proportional mitwächst, habe ich allerdings bis jetzt noch nicht beobachten können. ::)

Andererseits ist es natürlich immer leicht, in der Ecke zu sitzen und mit guten (?) Ratschlägen um sich zu schmeißen. Insofern werde ich mich sowohl hüten, hier die große SL-Autorität zu mimen, als auch, anderer Leute Ideen sofort unkritisch als der Weisheit letzten Schluß zu übernehmen -- mit den in der angegebenen Liste enthaltenen Punkte zu den Themen "unbedingt Sound und Special Effects!" beispielsweise will sich zumindest ein guter Teil von mir auch definitiv nicht von jetzt auf gleich anfreunden. ;)
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Issi am 27.04.2019 | 19:19
So ich bin jetzt mal frech und stelle eine Gegenthese auf: "Wenn es wirklich spannend ist, spielt Zeit keine Rolle mehr."  :D

Edit.
Kennt das denn niemand, dass man vor lauter "drin sein in der Geschichte" total die Zeit vergisst. Und schwupps ist es schon weit nach Mitternacht. Und Keiner hat es gemerkt?
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Tigerbunny am 27.04.2019 | 19:28
Kennt das denn niemand, dass man vor lauter "drin sein in der Geschichte" total die Zeit vergisst. Und schwupps ist es schon weit nach Mitternacht. Und Keiner hat es gemerkt?

Ist mir als Jugendlicher mehrfach passiert. Meine Mutter war nicht begeistert, wenn ich freitags nachmittags zum Spielen gefahren bin und samstags morgens um halb sieben wieder daheim war. Und es war DSA 2, aber das nur am Rande.  ~;D
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Crizzl am 27.04.2019 | 19:39
Ich halte auch 3-4 Stunden auch für eine gute Spielzeit, da irgendwann der Akku alle ist und die Konzentration nachlässt.
Vor allem als Famlienvater mit drei Kindern.  ;)
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: 1of3 am 27.04.2019 | 19:48
Nach einem vollen Arbeitstag schaff ich auch nicht viel mehr. Und natürlich sollen alle Spotligtht bekommen. Das bedeutet nicht, dass sie es beliebig lange behalten werden. Da wird hart geschnitten.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: schneeland am 27.04.2019 | 19:51
Und es war DSA 2, aber das nur am Rande.  ~;D

Da wäre ich auch erschüttert, wenn mein Kind sich mit sowas abgäbe ;)
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Issi am 27.04.2019 | 20:02
Ist mir als Jugendlicher mehrfach passiert. Meine Mutter war nicht begeistert, wenn ich freitags nachmittags zum Spielen gefahren bin und samstags morgens um halb sieben wieder daheim war. Und es war DSA 2, aber das nur am Rande.  ~;D
Genau das meine ich.
 :)
Edit.
Wenn es spannend ist, will man solange spielen wie es irgendwie geht.
Man kocht dem SL notfalls sogar extra Kaffee, damit er länger durchhält.
Oder bettelt, damit es morgen gleich weiter geht. (Oder sobald wie möglich)
 ~;D

Es hat auch sicher schon mal jemand über Tage hinweg Bücher oder Serien verschlungen (quasi "durchgesuchtet" oder "reingezogen"  ;D), einfach weil man gefesselt war.
Das passiert mEn. auch wenn man im Rollenspiel gefesselt ist.

Von daher ist Zeit da mMn. relativ.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Feuersänger am 27.04.2019 | 20:57
Bedenket wohl, dass der Versursacher dieser These nicht von 4 Stunden pro _Sitzung_ redet. Sondern pro _Abenteuer_. Dass ein Abenteuer sich über mehrere Sitzungen hinweg entwickelt und entfaltet, findet der wohl pfuipfui.
Deswegen sag ich ja: Fast Food. Ein Whopper Menü ist ja durchaus _mal_ wirklich lecker, aber als Dauerverpflegung?
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Blizzard am 27.04.2019 | 21:21
https://www.dnd-gate.de/gate3/page/index.php%3Fid=594.html (https://www.dnd-gate.de/gate3/page/index.php%3Fid=594.html)

"Ein dramatisches Abenteuer dauert nicht länger als ein Kinofilm mit Überlänge. Drei Stunden sollten die Regel sein, vier sind möglich, wenn's sein muss. Fünf Stunden sind eindeutig zu lang, da der Spannungsbogen einer dramatischen Erzählweise über einen so langen Zeitraum nicht erhalten bleiben kann."

Persönlich empfinde ich das als zu kurz. Wie seht Ihr das?
Ich halte das-wie viele andere hier auch- für einen ausgemachten Blödsinn. Meine Dread-Runden z.B., die locker das Doppelte an Sitzungsdauer haben, beweisen (mir) jedes Mal das Gegenteil. Aber nicht nur, das gilt für andere Runden genau so. Drei oder vier Stunden sind für mich zu wenig (Spielzeit). Mann will ja schließlich auch was erleben und seine Charaktere ausspielen. Mein persönliches Minimum -was die reine Spielzeit anbelangt- sind 5 oder 6 Stunden. Darunter leite ich gar nicht bzw. nehme ich gar nicht erst an der Session teil. Da spiele ich dann lieber Brettspiele oder schau' Filme oder schmöker' in RPG-Büchern. :rtfm: Ich weiß, dass es Leute bzw. Runden mit einer solch' kurzen Sitzungsdauer gibt-aber für mich wär' das nichts.

Die Aussage müsste viel eher lauten: "Spiele auf keinen Fall weniger als vier Stunden."
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: General Kong am 27.04.2019 | 21:31
Wir spielen von ca 15 Uhr bis 19 oder 20 Uhr, immer sonntags. Wenn man davon ausgeht, dass wir eher gegen 16 Uhr beginnen (manche können arbeitstechnisch nicht früher und man noch was quasselt) und so ca. 19.30 aufhören, kommt man  so auf knappe 3,5 bis 4 Stunden.

Das ist manchmal doof, gerade zum Ende hin, wenn man den Endkampf noch fertig kriegen will, aber wer schon füher gehen muss.

Mir wären satte 4 Stunden lieb, also so 4.5 bis 5,5/ 6 Stunden, dann bekommt man mehr abgeschlossen. So wei früher:"Heute kann ich nicht so lang - also nur 8 Stunden!" - ACH MÄNNO!" - Ja, tschuldigung ...", das brauch und schaff ich wohl nicht mehr.

Aber in der Regel schaffen wir ein Abenteuer in unseren Sitzungen (SW of Solomon Kane, Star Wars D20, D&D5) - bei Castles & Crusades brauchen wir eher 2 Sitzungen.

Gegen Abenteuer in mehr als zwei Sitzungen spricht eigentlich nur, dass halt nicht immer alle können (SC "hängen" im Abenteuer oder müssen mitten drin eingeführt werden) oder dass man gerade bei komplizierteren Ahndlunsgsverläufen manches vergisst und dann dumme Fehler macht, die den SC so nicht passiert wäre - für die war das gesetern, im realen Leben ist es aber schon vier Wochen her.

Wer aber geren länger spielen kann und will - wieso nicht?

Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Tegres am 27.04.2019 | 21:57
Die Aussage müsste viel eher lauten: "Spiele auf keinen Fall weniger als vier Stunden."
Das finde ich eine interessante und meiner Praxis vollkommen widersprechende Sichtweise. Ich habe schon Abenteuer in unter einer Stunde geleitet, die wahnsinnig unterhaltsam oder tiefgründig waren, und ich habe schon sechsstündige Abenteuer geleitet, die viel Spaß gemacht haben. Ich sehe also keine Korrelation zwischen Dauer und Qualität einer Runde.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Darius der Duellant am 27.04.2019 | 22:06
Zitat der Website von oben:

"Es geht um deine Geschichte und dein Talent, sie zu erzählen"

Wenn man nur genug auf schienen fahrend Erzählonkelt, sind die 4 Stunden Obergrenze sicher sinnvoll.
Länger dürfte das kaum ein Spieler aushalten.

Habe mich ehrlich gesagt gefragt ob die Seite ein Trollversuch ist.
Die Ratschläge klingen nämlich wie kiesowschereien schlimmer Ausprägung.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Der Läuterer am 27.04.2019 | 22:11
Ich schätze der Autor hat etwas anderes gemeint, als ich hineininterpretiert habe.

Was hat er denn nun mit dem 'dramatischen Abenteuer' genau gemeint?

Ich denke, der Autor meinte ein spannendes, Aktion geladenes Szenario.

In der Anfangszeit haben wir (wenn auch selten) bis zu 1,5 Tage gezockt und hatten einen Heiden Spass dabei.

Da sich Spannung eh nicht lange aufrecht erhalten lässt und am Besten in Wellenform genossen wird, ist die Annahme, so etwas 4 Stunden aufrecht erhalten zu wollen, eh unsinnig.

Und ich teile die Ansicht, dass Qualität und Spieldauer nicht in Zusammenhang stehen.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Der Tod am 27.04.2019 | 22:17
Diese Tipps sind uralt.
Sie waren schon vor 15 Jahren nicht mehr brandneu:

https://www.tanelorn.net/index.php?topic=9183.0

Also besteht Anlass zur allgemeinen Beruhigung.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Quaint am 27.04.2019 | 22:51
Wobei ich schon so manchem SL bei dem ich Spieler war, zu einer rascheren, kondensierteren Spielweise raten würde.
Ich hab halt schon Leute erlebt, mit denen hat man sich auf eine Seefahrts-Piratenkampagne geeinigt und hat nach 30 Spielstunden noch nichtmal nen Schiff gesehen (und auch sonst nicht viel geschafft). Und da ist mir dann die Variante mit 1 kurzen Abenteuer pro 4h Spielsitzung deutlich lieber.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: nobody@home am 27.04.2019 | 23:00
Wir spielen von ca 15 Uhr bis 19 oder 20 Uhr, immer sonntags. Wenn man davon ausgeht, dass wir eher gegen 16 Uhr beginnen (manche können arbeitstechnisch nicht früher und man noch was quasselt) und so ca. 19.30 aufhören, kommt man  so auf knappe 3,5 bis 4 Stunden.

Das ist manchmal doof, gerade zum Ende hin, wenn man den Endkampf noch fertig kriegen will, aber wer schon füher gehen muss.

Das ist nebenbei so ein Punkt, der mir in den letzten Tagen öfter durch den Kopf gegangen ist: in geeigneten Systemen können ja gerade die Kämpfe (und/oder die mehr oder weniger gekonnten Vorbereitungsversuche der Spieler, bevor's überhaupt losgeht...) viel Zeit fressen, die dann vielleicht anderswo tatsächlich mal fehlt. Wenn ich also schon im Sitzungsvorfeld Zeitplanung betreiben will -- was ja aus diversen Gründen durchaus sinnvoll sein mag --, dann sollte ich mir wahrscheinlich tatsächlich zu dem Zeitpunkt auch schon überlegen, mit wievielen Kampfszenen ich dieses Mal so in etwa rechne, damit ich diese Zahl dann noch rechtzeitig an die zeitlichen Gegebenheiten anpassen kann.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: 1of3 am 27.04.2019 | 23:29
Bedenket wohl, dass der Versursacher dieser These nicht von 4 Stunden pro _Sitzung_ redet. Sondern pro _Abenteuer_.

Nein. Dort steht:

Zitat
Frage deswegen deine Spieler jeden Abend, bevor ihr mit dem Spiel beginnt, wie lange sie spielen wollen, wann der erste nach Hause muss. Plane dann kurz den Abend mit Hilfe einer kleinen Skizze. Teile das Geschehen in Szenen auf und plane ungefähr ein, wie viel Zeit jede Szene in Anspruch nimmt. Schlag auf die Gesamtzeit noch 30-60 Minuten drauf.

Jetzt kannst du ungefähr absehen, wo die Spieler sein werden, wenn die Zeit um ist. Versuche schnell das Abenteuer so zu arrangieren, dass die Spieler am Ende des Spielabends einen dramatischen Höhepunkt, einen Kampf oder eine andere spektakuläre Begegnung, erleben können. Denk auch an die Möglichkeit eines Cliffhangers, also einer offenen Szene, die die Spannung für den nächsten Spielabend erzeugt.

Was der Autor uns hier sagen möchte: Strukturiere deinen Abend angesichts der absehbaren Spielzeit so, dass er mit einem Höhepunkt endet. Ein Abend in solcher Weise mit einem Höhepunkt endet, ist für den Autor ein Abenteuer. Ein Abenteuer kann sich gemäß dieses Verständnisses gar nicht über mehrere Abende erstrecken. Natürlich kannst du Handlungen haben, die beim nächsten Abend weitergehen. Darauf geht der Autor explizit ein, wenn er auf Klippengehänge verweist. Womöglich handelt es sich, wenn wir die Sicht des Autors übernehmen, dann um eine Kette von Abenteuern.

Du gehst nun offensichtlich von einer anderen Idee von Abenteuer aus. Eine die mit gespielter Zeit eher wennig zu tun hat. Kannst du machen. Bedenke aber, dass diverse Interpretationen gibt, was "Abenteuer" bedeuten kann. Ich würde dir z.B. sagen: Abenteuer ist jedes fiktive Element, welches die SL einführt, damit die Spieler etwas damit tun. Da hat ein Abenteuer dann gewissermaßen überhaupt keine erkennbare Länge, schon alleine, weil du davon mehrere gleichzeitig haben kannst.

Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Feuersänger am 27.04.2019 | 23:35
Das widerspricht aber dann seiner eingangs aufgestellten steilen These: "Ein dramatisches Abenteuer dauert nicht länger als ein Kinofilm mit Überlänge."

Ich gebe zu, dass ich nach dem Bullshit gar nicht mehr viel weiter gelesen habe.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: KhornedBeef am 27.04.2019 | 23:44
Für so eine Zeitplanung müsste ich bei unserer Delta Green - Runde vermutlich railroaden "Ja ihr geht zu dem Typ, hackt seinen Computer und bekommt alles heraus, aber da ist nichts, weil der bei mir unwichtig ist. Nein, dafür haben wir keine Zeit. Ja, machst du, meinetwegen."
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: 1of3 am 28.04.2019 | 00:03
Für so eine Zeitplanung müsste ich bei unserer Delta Green - Runde vermutlich railroaden "Ja ihr geht zu dem Typ, hackt seinen Computer und bekommt alles heraus, aber da ist nichts, weil der bei mir unwichtig ist. Nein, dafür haben wir keine Zeit. Ja, machst du, meinetwegen."

Oder anders herum, du zelebrierst es:

Abenteuer 1: Ein Computer wird gehackt.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Alexandro am 28.04.2019 | 01:28
Abgesehen davon, dass ich mit der in diesem Artikel vertretenen Definition von "Geschichten" nicht konform gehe: jo, stimmt schon.

Nach vier Stunden ist die Konzentration oft dahin und gerade wenn in der Runde die Spielbeiträge aller Teilnehmer berücksichtigt werden wollen (also nicht nur der SL seinen Railroad durchzieht) war's das dann in der Regel. Lieber man bricht ab und macht dann das nächste Mal konzentriert weiter, als dass man irgendwie herumwurschtelt, nur weil man theoretisch noch Zeit "übrig" hat (diese ist imo sinnvoller mit einer gemeinsamen Nachbesprechung der gespielten Runde genutzt).

Früher haben wir länger gespielt (bis zu 8h oder schonmal ein ganzes WE), aber wirklich mehr Inhalt hatten die Spielsitzungen im Vergleich trotzdem nicht. Vielleicht haben wir damals weniger auf die Runde als ganzes geachtet, sondern (ganz egoistisch) nur auf das eigene Erlebnis - dass das eigene Erlebnis nur wenige Stunden der Marathonsitzung ausgemacht hat, wurde in der Nostalgie halt manchmal ausgeblendet.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Issi am 28.04.2019 | 01:32
Paris Hilton hat wohl mal irgendwann  geäußert: Wer nach 2 Uhr nachts,  noch auf der Party ist, ist ein "Loser" (oder so ähnlich )
Nicht, dass mich das interessiert.
Aber die coolsten Partys waren mEn. bis jetzt immer die, bei denen es bald hell wurde.
Wenn man eher geht, dann idR.  weil nix mehr los ist, weil es langweilig ist, oder weil man am nächsten Tag früh raus muss usw.  (Schlaf -Defizit etc. )

Kurz: Wenn die Party cool ist, und noch was geht, kann sie ruhig länger dauern.

Früher Schluss machen, macht sie nicht zwingend unterhaltsamer.

Sorry für den Vergleich.  ~;D

Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: KhornedBeef am 28.04.2019 | 07:52
Oder anders herum, du zelebrierst es:

Abenteuer 1: Ein Computer wird gehackt.
Geht leider an meiner Vorstellung und der der Spieler von "Abenteuer" vorbei ;)
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Issi am 28.04.2019 | 07:53
Abgesehen davon, dass ich mit der in diesem Artikel vertretenen Definition von "Geschichten" nicht konform gehe: jo, stimmt schon.

Nach vier Stunden ist die Konzentration oft dahin und gerade wenn in der Runde die Spielbeiträge aller Teilnehmer berücksichtigt werden wollen (also nicht nur der SL seinen Railroad durchzieht) war's das dann in der Regel. Lieber man bricht ab und macht dann das nächste Mal konzentriert weiter, als dass man irgendwie herumwurschtelt, nur weil man theoretisch noch Zeit "übrig" hat (diese ist imo sinnvoller mit einer gemeinsamen Nachbesprechung der gespielten Runde genutzt).

Früher haben wir länger gespielt (bis zu 8h oder schonmal ein ganzes WE), aber wirklich mehr Inhalt hatten die Spielsitzungen im Vergleich trotzdem nicht. Vielleicht haben wir damals weniger auf die Runde als ganzes geachtet, sondern (ganz egoistisch) nur auf das eigene Erlebnis - dass das eigene Erlebnis nur wenige Stunden der Marathonsitzung ausgemacht hat, wurde in der Nostalgie halt manchmal ausgeblendet.

Ohne packenden Spielinhalt. Und ohne, dass   alle Bock haben, macht es ja auch keinen Sinn. Es braucht ja einen Antrieb um lange wach zu bleiben. Nur aus Spaß an der Freude reicht da nicht (Zumindest mEn. )Sobald ein Spieler sagt: "Ich kann nicht mehr, weil müde" etc., würde in einer funktionalen Runde gestoppt werden. 
Wie lange schafft man es wach zu bleiben wenn etwas fesselt?
Auf jeden Fall länger.

Ich wollte jetzt auch nicht hinaus auf: Je länger gespielt wird, desto spannender ist es. Sondern nur darauf, dass die Zeit beim Spiel relativ ist.


Edit.
Ich kann mir vorstellen, dass sich nicht wenige SL nur auf ein gewisses Spektrum an Spiel Inhalten vorbereiten. Ist das aufgebraucht, gehen die aus.
Aber das muss nicht zwangsläufig bei allen so sein.
Je mehr abrufbar im Gedächtnis des SL ist, desto weniger wird das passieren.
Und  je offener der ganze Plot gehalten ist, desto mehr hängt beim Leiten an "unmittelbar auf Spielerentscheidungen reagieren" und an "Improvisation."
Das ist mMn. der große Unterschied zu by the book, Szene für Szene vorzubereiten.

Ein großer Faktor ist dabei mMn.: Wie stark werden die Spielinhalte (Das was im Abenteuer passiert ) von Spielern durch ihre Entscheidungen und Taten (SC) mitbestimmt?
Je stärker das der Fall ist, desto weniger werden diese Inhalte allein vom Spielleiter bestimmt oder vorgegeben.


Wenn ein SL sagt: Ich bin müde. Oder : Sorry Leute, mehr habe ich für heute nicht vorbereitet. Und ich fühle mich unsicher beim Improvisieren  ist das ein verständlicher Grund um zu stoppen.
Aber ein: Sorry Leute jetzt ist Schluss, weil ich extra nur für drei bis vier Stunden vorbereitet habe, damit es spannender wird.....irgendwie nicht.  :D
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Sphinx am 28.04.2019 | 08:49
Wie sehr oft im Rollenspiel dürfte das doch sehr individuell sein.

Ich hab aktuell nur zwei Runden, die eine Trifft sich nur selten da versuchen wir dann möglichst viel Zeit rauszuhohlen. Das sind dann ~4 - 5 (selten 6) Stunden. Die ziehen wir dann auch am Stück durch, allerdings merkt man auch als Spieler das es zunehmend schleppender wird und am Ende nicht mehr so flutscht wie im Mittelteil (Anfang dauert es immer etwas bis alle wieder drin sind, nach Teilweise 2 Monaten pause). Gut da wir aber auch erst gegen 20 Uhr Anfangen kann das auch einfach die Müdigkeit sein die da stark einfluß nimmt.

Die runde welche ich Leite findet jede Woche statt und ist ~3 Stunden lang mit einer 5 Min Pause (mehr nutzt ohnehin keiner für was anderes). Nach so einer Spielrunde bin ich auch wirklich erschöpft, 3 Stunden hohe Konzentration erfordert bei mir einfach seinen Tribut. In der Zeit trinke ich gut und gerne 2 - 3 Liter Wasser ohne es zu merken, ebenso wie ich ohne die feste Pause erst nach dem Spielen wieder aufs Klo gehen würde. Sowohl trinken wie der drang zur Toilette bemerke ich überhaupt nicht, weil ich so auf alles am Tisch achte.
Ich denke bis 4 Stunden würde es noch ohne Ausfall Erscheinungen hinkommen, danach wird mein Leiten aber sicherlich ins Stocken kommen.

Mein Kopf kann nur eine gewisse Menge aktiv vorbereitet haben. Ich leite recht frei und improvisiere, trotzdem hab ich mir schon mal grob über alles Gedanken gemacht was passieren könnte. Je weiter es in die "Zukunft" geht umso ungenauer wird mein "Vorhersehen und drüber nachdenken". Heißt Richtung ende wird meine Improvisation immer "Freier", aber auch mit unter "schlechter".
Oder bei einem festen Abenteuer wie das was ich gerade leite, trotz aller Notizen und mehrmals lesen. Richtung ende merke ich das ich doch das eine oder andere nachschauen muss, je länger das ganze geht desto extremer würde das. Gut das ist natürlich nur mein Persönliches merk vermögen was da an seine grenzen stößt und keine Universelle-Konstante.

Wenn ich hiernach gehe a
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,109828.0.html
Spielen 50% über 5 Stunden bei einer Sitzung.

Und da frag ich mich dann doch: "Geht es in der zeit schlag auf schlag? Oder kommt es zu stockendem* Spielfluß?"
*Stockend meint, Spielphasen wo es einfach vor sich hinplätschert und z.B. sich zwei Spieler Charaktere unterhalten über deren Backstory
Wo wir wieder beim Individuellen von diesem Hobby sind. Es macht allen am Tisch Spaß, eine gemütliche Tavernen runde auszuspielen -> gut. Es ist die Truppe die 2 Stunden Echtzeit damit verbringt zu Shoppen und mit NPCs zu feilschen -> Alle haben Spaß? -> Gut nichts dran auszusetzen.
Jetzt kommt aber das aber: "Wäre eine straf durchgezogene Runde in der die Ereignisse sich anfangen zu überschlagen und die Spieler vor mehr "Feuer" haben als sie löschen können nicht auch erstrebenswert?
Wenn dies das Ziel ist, glaube ich auch das es schwer würde das über einen längeren Zeitraum aufrecht zu erhalten als wenige Stunden. Nicht nur weil es den Spielleiter auslaugt, auch weil sich zu lange Druck machen irgendwann bei den Spielern abnutzt oder die resigniere.
Aber selbst wenn man es auf 2 - 3 Stunden begrenzt und es Schlag auf Schlag geht. Wenn man es jede Woche macht nutzt es sich auch ab, ohne Abwechslung verliert alles irgendwann seine Wirkung.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Vash the stampede am 28.04.2019 | 09:45
Wobei ich da differenzieren würde. Ein Film kann ja für sich beanspruchen ein relativ lineares Zeitfenster zu besetzen. Da können bestimmte Beats auch zu bestimmten Zeitpunkten in der Dramaturgie auftreten, eben relativ zur Laufzeit (1,5 h, 2 h, 3h etc...). ...

Ich habe bewusst Syd Field genannt, weil ihm das Formelhafte vorgeworfen wird (vgl. z.B. Christina Kallas - Kreatives Drehbuchschreiben).

Für mich ist eine Formel starr und damit hinderlich. Das wird durch Begriffe wie immer, nie usw. kenntlich. Und hierzu habe ich mal gelernt, niemals absolute Begriffe zu verwenden.

Und hier verstehe ich die Parallele zum Rollenspiel. Ich denke, dass im Rollenspiel eine Geschichte gespielt wird und diese normalerweise aus drei Akten besteht. Aber das sagt nichts darüber aus, wie diese nach festen Werten gegliedert oder eingeteilt wird. So kann sogar der zweite Akt übersprungen werden, ohne dass das Ergebnis darunter leidet. Im gleichen Masse habe ich die Erfahrung gemacht, dass der erste Akt oftmals mehr Zeit einnimmt, als es im Film, Buch oder Serie der Fall ist. Auch werden Höhepunkte im Rollenspiel anders verteilt und vor allem wahrgenommen.

Darüber hinaus wird dem Film - teilweise berechtigt (und auch von mir1) - vorgeworfen, sich ebenfalls zu starr an diese Formeln zu halten. Doch sagt eine Formel nichts über die Qualität aus.

1 Ich sah neulich Vier Brüder von John Singleton und tatsächlich, die Dunkelste Stunde lag ziemlich genau bei Minute 75.

Für mich kann ich nur sagen, dass mir zu lange Runden keinen Spass machen, weil die Aufmerksamkeit und Konzentration darunter leiden. Gleichfalls geniesse ich es, wenn eine Geschichte mit einer Sitzung abgeschlossen wird, weil sie dann als ganzes vorliegt und als solches präsent ist. Cliffhanger funktionieren für mich nicht so gut, weil zwischen den Runden zu viel Zeit vergeht. Das Gefühl, die Erinnerungen und das Wissen an die Geschichte gehen verloren. Aber dies sind nur meine Erfahrungen und Empfindungen.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Issi am 28.04.2019 | 09:58
Wie sehr oft im Rollenspiel dürfte das doch sehr individuell sein.

Ich hab aktuell nur zwei Runden, die eine Trifft sich nur selten da versuchen wir dann möglichst viel Zeit rauszuhohlen. Das sind dann ~4 - 5 (selten 6) Stunden. Die ziehen wir dann auch am Stück durch, allerdings merkt man auch als Spieler das es zunehmend schleppender wird und am Ende nicht mehr so flutscht wie im Mittelteil (Anfang dauert es immer etwas bis alle wieder drin sind, nach Teilweise 2 Monaten pause). Gut da wir aber auch erst gegen 20 Uhr Anfangen kann das auch einfach die Müdigkeit sein die da stark einfluß nimmt.

Die runde welche ich Leite findet jede Woche statt und ist ~3 Stunden lang mit einer 5 Min Pause (mehr nutzt ohnehin keiner für was anderes). Nach so einer Spielrunde bin ich auch wirklich erschöpft, 3 Stunden hohe Konzentration erfordert bei mir einfach seinen Tribut. In der Zeit trinke ich gut und gerne 2 - 3 Liter Wasser ohne es zu merken, ebenso wie ich ohne die feste Pause erst nach dem Spielen wieder aufs Klo gehen würde. Sowohl trinken wie der drang zur Toilette bemerke ich überhaupt nicht, weil ich so auf alles am Tisch achte.
Ich denke bis 4 Stunden würde es noch ohne Ausfall Erscheinungen hinkommen, danach wird mein Leiten aber sicherlich ins Stocken kommen.

Mein Kopf kann nur eine gewisse Menge aktiv vorbereitet haben. Ich leite recht frei und improvisiere, trotzdem hab ich mir schon mal grob über alles Gedanken gemacht was passieren könnte. Je weiter es in die "Zukunft" geht umso ungenauer wird mein "Vorhersehen und drüber nachdenken". Heißt Richtung ende wird meine Improvisation immer "Freier", aber auch mit unter "schlechter".
Oder bei einem festen Abenteuer wie das was ich gerade leite, trotz aller Notizen und mehrmals lesen. Richtung ende merke ich das ich doch das eine oder andere nachschauen muss, je länger das ganze geht desto extremer würde das. Gut das ist natürlich nur mein Persönliches merk vermögen was da an seine grenzen stößt und keine Universelle-Konstante.

Wenn ich hiernach gehe a
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,109828.0.html
Spielen 50% über 5 Stunden bei einer Sitzung.

Und da frag ich mich dann doch: "Geht es in der zeit schlag auf schlag? Oder kommt es zu stockendem* Spielfluß?"
*Stockend meint, Spielphasen wo es einfach vor sich hinplätschert und z.B. sich zwei Spieler Charaktere unterhalten über deren Backstory
Wo wir wieder beim Individuellen von diesem Hobby sind. Es macht allen am Tisch Spaß, eine gemütliche Tavernen runde auszuspielen -> gut. Es ist die Truppe die 2 Stunden Echtzeit damit verbringt zu Shoppen und mit NPCs zu feilschen -> Alle haben Spaß? -> Gut nichts dran auszusetzen.
Jetzt kommt aber das aber: "Wäre eine straf durchgezogene Runde in der die Ereignisse sich anfangen zu überschlagen und die Spieler vor mehr "Feuer" haben als sie löschen können nicht auch erstrebenswert?
Wenn dies das Ziel ist, glaube ich auch das es schwer würde das über einen längeren Zeitraum aufrecht zu erhalten als wenige Stunden. Nicht nur weil es den Spielleiter auslaugt, auch weil sich zu lange Druck machen irgendwann bei den Spielern abnutzt oder die resigniere.
Aber selbst wenn man es auf 2 - 3 Stunden begrenzt und es Schlag auf Schlag geht. Wenn man es jede Woche macht nutzt es sich auch ab, ohne Abwechslung verliert alles irgendwann seine Wirkung.
Jepp.
Das nutzt sich teilweise  auch schon in Action Filmen recht schnell ab.
Weil der Körper Adrenalin nicht solange aufrecht erhalten kann.
Gut platzierte Action in einer guten Story, hat viel mehr Wirkung als eine Story die nur aus Action besteht.

"Du bist in Lebensgefahr " ist mMn. auch die denkbar billigste Art und Weise um Spannung aufzubauen.
Es gibt so viele Arten von Spannung.

Edit. (Sorry, ich muss immer editieren, weil sonst meine Zeit abläuft )

Spannung kann durch Geheimnisse entstehen. Auch durch Geheimnisse zwischen zwei Figuren. Spannung kann durch unterschwellige Konkurrenz oder Feindschaft entstehen. Spannung kann durch Herausforderungen jeglicher Art entstehen.
Bei einem Wettkampf, bei einem Diebstahl, bei einem Date, bei einem Ausbruch, bei einem Auftritt oder Vortrag, bei einem Gespräch mit einer gefährlichen oder mächtigen Person, usw.

Spannung entsteht auch dann, wenn Figuren  mal einzeln gefordert werden, statt immer nur im Gruppenbrei.
Wenn ich immer nur die Gruppe als Ganzes anspiele, herausfordere sind meine Optionen Spannung aufzubauen wesentlich begrenzter.

Das ist mMn. noch das Resultat des " Never split the Party" Dogmas.

Will damit sagen: Es ist umso cooler wenn die Figuren mal wirklich ums nackte Überleben kämpfen müssen,..... wenn das kein Dauerzustand ist.
Alternativen um in der Zwischenzeit für Spannung zu sorgen und den Spielfluss am Laufen zu halten gibt es en masse
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Tsuyoshi Hamato am 28.04.2019 | 10:38
Vielleicht ist das eine Typ- oder auch Gewöhnungsfrage. Meine wöchentliche Abend-Online-Runde spielt jedes Mal intensiv ohne jegliche Pausen und mit wenig Abschweifungen 5 Stunden. Ich bin als SL danach hellwach und könnte noch weiterspielen, manche Spieler sind dann erschöpft.

Meine "alte" offline-Runde spielt Fr-So Wochenenden und bis zu 5 Tage am Stück über Neujahr, ebenfalls sehr intensiv ohne viel Erholung/Anderes zwischendurch. Das funktioniert ziemlich gut, allerdings sind wir dann am Wochenanfang nach so einem Wochenende ziemlich durch :-) Das liegt aber mE eher am geänderten Schlafrythmus bis 3 Uhr nachts. Außerdem gönnen sich einzelne Spieler mal ne Pause (a la "ich geh jetzt mal kurz joggen"), aber der Rest spielt in der Zeit weiter.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: General Kong am 28.04.2019 | 10:39
Das ist nebenbei so ein Punkt, der mir in den letzten Tagen öfter durch den Kopf gegangen ist: in geeigneten Systemen können ja gerade die Kämpfe (und/oder die mehr oder weniger gekonnten Vorbereitungsversuche der Spieler, bevor's überhaupt losgeht...) viel Zeit fressen, die dann vielleicht anderswo tatsächlich mal fehlt. (...)

Das ist mit ein Punkt wieso ich von HERO System auf Savage Worlds umgestiegen bin: Bei SW dauern selbst große Kämpfe mit vielen Beteiligten nicht sehr lange und auch kleine, kurze Kämpfe sind nicht weniger abwechslungsreich als bei HERO - durch Tricks und Taunts/ Intimidation eher im Gegenteil z.T. sogar abwechslunsgreicher - und durch spielmechanisch einfacher gestaltete Manöver, die dann sogar noch tatsächlich nützliche Auswirkungen im Kampf haben, wird auch mal gerungen, geschubts, ein Bein gestellt.

Ich erinnere mich noch an ein Fantasy HERO- Abenteuer, in dem wir uns nach zwei Stunden an eine Brücke anschlichen, die von Orks bewacht wurde (so Stücka 8). Kampf gegen Orks an Brücke:
Kann spannend sein, aber schon tausendmal so oder ähnlich gemacht. Kein Höhepunkt des Abenteuers.
Dauerte 1,5 Stunden. War der einzige Kampf an dem Abend und auch der "Endkampf" für diesen Teil des Abenteuers.
Hätte mit SW vielelichte 15 min gedauert und man hätte noch Zeit gehabt für DAS ABENTEUER.

Daher muss man das vielleicht auch einberechnen. Ich bin jendenfalls aus Erfahrung zu dem Ergebnis gekommen, dass ich mit SW mehr Abenteuer spiele kann las z.B. mit HERO.

(P.S.: Nein, dies soll keine Werbung für Savage Worlds sein, sondern stellt nur meinen persönlichen Erfahrungen dar.)
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: snoopie am 28.04.2019 | 10:43
Vielleicht ist das eine Typ- oder auch Gewöhnungsfrage.

Das ist primär eine Altersfrage. In deinem jungen Alter (Schüler, Student) haben wir im Grunde pausenlos gespielt, und Session-Marathons von  ganzen Wochenenden (Freitag Nachmittag - Sonntag Mittags) waren auch völlig normal.
In unserem heutigen Alter ist die Kondition aber (sowohl für SL als auch Spieler) nicht mehr gegeben, sodass die älteren Semester nach 5 oder 6 Stunden geistig zerschlagen sind.
Eine völlig typische Erscheinung von Altern und Verschleiß.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Tsuyoshi Hamato am 28.04.2019 | 10:47
Das ist primär eine Altersfrage. In deinem jungen Alter [...]

Ich bin 35. Aber Du hast schon Recht - früher waren wir noch deutlich kompromissloser beim pausenlosen Spielen, ein Unterschied ist auf jeden Fall bemerkbar. Jetzt werden längere Essens- und Schlafpausen gemacht und manchmal vor 3 Uhr Schluss gemacht, und die Leute mit Kindern machen seltener mit.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: snoopie am 28.04.2019 | 10:56
Der zweite Aspekt neben dem Alter ist auch die Tätigkeit.
Ab einem gewissen Alter fällt das Rollenspielen (Hobby) in die Regenerationsphasen, die man wegen Familie und Beruf braucht.
Es gibt nicht wenige SL, die fast schon "Professionelle" sind, und zig Online-Runden und sogar Tischrunden haben sowie keine Familie mit Kindern. Die sind aber auch arbeitslos oder aus sonstigen Gründen nicht erwerbsfähig und haben somit allen anderen, die eine 38-40 h Arbeitswoche + familiäre und partnerschaftliche Verpflichtungen haben, ziemlich viel voraus.
Während das Gros der Mitspieler am Arbeitsplatz hockt und schuftet, und sich auf das Wochenende mit bisschen Rollenspiel etc. freut, schlafen sich die Dauer-SL gerade von ihrer letzten Online-Session aus, frühstücken gemütlich und bereiten dann die nächste Session vor.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Megavolt am 28.04.2019 | 11:02
Während das Gros der Mitspieler am Arbeitsplatz hockt und schuftet, und sich auf das Wochenende mit bisschen Rollenspiel etc. freut, schlafen sich die Dauer-SL gerade von ihrer letzten Online-Session aus, frühstücken gemütlich und bereiten dann die nächste Session vor.

Das muss noch gehässiger formuliert werden! Dass sie während des Frühstücks auch noch so lange und herablassend über die kindergeplagten Erwerbstätigen lachen, dass sie sich an den Krümeln ihrer dick beschmierten Premium-Brötchen verschlucken oder so. ~;D
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Lord Verminaard am 28.04.2019 | 11:03
Der Vergleich zum Kinofilm ist natürlich grober Unsinn, weil es ja nicht um die Aufmerksamkeitsspanne des Publikums geht, sondern um die Balance zwischen einer tighten, stringenten Dramaturgie einerseits, und einer hinreichenden Komplexität und Nachvollziehbarkeit, andererseits. Die Kunst ist, nicht nur das Feuerwerk abzubrennen, sondern auch die emotionale Mitnahme und echte Charakterentwicklung in gleichem Maße zu berücksichtigen. Wie viel reale Zeit das beansprucht, hängt von der Form ab, und Rollenspiel ist natürlich ganz anders als Film. Es hängt auch von der Handling Time des Systems ab, und von der Anzahl der Spieler. Ich habe Spielsitzungen von 10-12 Stunden erlebt, die mich durchgehend in ihren Bann schlugen, und ich habe in Filmen von 2 1/2 Stunden länge gesessen und das Ende herbeigesehnt.

Natürlich ist die Aufmerksamkeitsspanne auch wichtig, daher sollte man bei längeren Sitzungen auch Pausen einplanen. Im Kampagnenspiel kann man mit episodischen Strukturen arbeiten, die kurze Sitzungen ermöglichen. Aber in einem One-Shot in nur 3-4 Stunden eine wirklich befriedigende Handlung zu erzählen, das funktioniert meiner Erfahrung nach höchstens mit einer kleinen Gruppe (3 Spieler + SL) und einem absolut minimalistischen System. Für größere Runden plane ich normalerweise 8-10 Stunden ein.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Alexandro am 28.04.2019 | 11:06
Ohne packenden Spielinhalt. Und ohne, dass   alle Bock haben, macht es ja auch keinen Sinn. Es braucht ja einen Antrieb um lange wach zu bleiben. Nur aus Spaß an der Freude reicht da nicht (Zumindest mEn. )Sobald ein Spieler sagt: "Ich kann nicht mehr, weil müde" etc., würde in einer funktionalen Runde gestoppt werden. 
Wie lange schafft man es wach zu bleiben wenn etwas fesselt?
Auf jeden Fall länger.

Zwischen "es schaffen wach zu bleiben" und "sich eingestehen, dass keine konstruktiven Beiträge mehr kommen" liegt ein Unterschied.

Um dein Party-Beispiel zu bemühen: häufig sind die letzten Stunden dann nur noch "Nachglühen" - die denkwürdigen Ereignisse, wegen denen die Party geil war, sind früher passiert.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Vash the stampede am 28.04.2019 | 11:07
... Für größere Runden plane ich normalerweise 8-10 Stunden ein.

Du machst mir Angst. >;D
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Issi am 28.04.2019 | 11:10
Also ich weiß ja nicht,  gehen die Teilnehmer des  :t: Treffens wirklich alle ganz früh und brav ins Bett....
 ~;D

Ich kenne tatsächlich keinen unterbeschäftigten, arbeitslosen   SL. Und kann auch verstehen wenn jemand von der Woche müde ist. Aber dann ist doch das der Grund. Nicht, dass es durch Kürzen spannender wird.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Issi am 28.04.2019 | 11:12
Zwischen "es schaffen wach zu bleiben" und "sich eingestehen, dass keine konstruktiven Beiträge mehr kommen" liegt ein Unterschied.

Um dein Party-Beispiel zu bemühen: häufig sind die letzten Stunden dann nur noch "Nachglühen" - die denkwürdigen Ereignisse, wegen denen die Party geil war, sind früher passiert.
Oh je. Wenn ich das lese, könnte man meinen, du hast noch nie richtig Party gefeiert.
 :D
Aber ich lasse das mal so stehen.
Wir kommen sonst OT.

Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Megavolt am 28.04.2019 | 11:14
Kann spannend sein, aber schon tausendmal so oder ähnlich gemacht. Kein Höhepunkt des Abenteuers.
Dauerte 1,5 Stunden. War der einzige Kampf an dem Abend und auch der "Endkampf" für diesen Teil des Abenteuers.
Hätte mit SW vielelichte 15 min gedauert und man hätte noch Zeit gehabt für DAS ABENTEUER.

Daher muss man das vielleicht auch einberechnen. Ich bin jendenfalls aus Erfahrung zu dem Ergebnis gekommen, dass ich mit SW mehr Abenteuer spiele kann las z.B. mit HERO.

Ich kann das voll und ganz unterschreiben. Das ist genau das Argument für Savage Worlds: es zaubert (im Idealfall, nicht unbedingt immer) die quälenden Kämpfe weg. Und während man in anderen Systemen oft auf einer Meta-Ebene entscheidet "Oh Gott, bloß jetzt keinen Kampf anzetteln, sonst ist der Freitag-Abend gelaufen und zerstört", kann man bei SaWo die Kämpfe endlich auch wieder aktiv suchen.

Das ist in meinen Augen auch die etwas selbstbewusstere Lösung des zugrunde liegenden Problems, wohingegen der Umstieg auf die kampfbefreiten (oder -reduzierten) Erzählspiele eher ein bisschen wie Weglaufen wirkt.  ~;D
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: nobody@home am 28.04.2019 | 11:15
Für mich ist eine Formel starr und damit hinderlich. Das wird durch Begriffe wie immer, nie usw. kenntlich. Und hierzu habe ich mal gelernt, niemals absolute Begriffe zu verwenden.

I see what you did there. 8]
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Antariuk am 28.04.2019 | 11:25
Ich glaube dass der Autor der "9 Tipps" sich ziemlich unglücklich ausdrückt und vielleicht statt Abenteuer besser Sitzung oder Spielabend hätte sagen sollen, weil er beschreibt ja im entsprechenden Abschnitt ziemlich genau ,wie eine jeweilige Sitzung strukturiert werden sollte. Nicht ein komplettes Abenteuer von A bis Z. Außer er spielt wirklich nur Sequenzen von Oneshots (was ja durchaus auch eine valide Methode ist, das will ich hier gar nicht kritisieren) und kommuniziert das einfach nicht an den Leser. Und der letzte Satz:

Zitat
Meistens brauchen Spieler sowieso eine Weile, bis sie sich ausgequatscht, Erfahrungspunkte verrechnet und ihre Charakterblätter auf den neuesten Stand gebracht haben. Nutze diese Zeit, um dein Abenteuer auf die Schnelle optimal anzupassen!

Ist auch drollig, weil wenn ich jedes Mal vor Ort mein Abenteuer "auf die Schnelle" anpassen soll, kann ich das nicht irgendwann viel einfacher schon von vorneherein planen? Vielleicht eine lange und eine kurze Variante, und vor Ort gucken welche davon umsetzbar ist. Weil diese geplante Spontanität ist doch Unfug, vor allem wenn man keine Systeme spielt die das eh nativ unterstützen (z.B. Blades in the Dark).

Die anderen Tipps sind teilweise auch etwas schräg. Beim MacGuffin bin ich nicht sicher, dass der Autor wirklich weiß, was das sein soll, weil er im selben Absatz auch langweilige Bibliotheksrecherchen in CoC oder Feilschen mit dem Fantasy-Händler einwirft, die beide mal so gar nichts mit MacGuffins zu tun haben, weder strukturell noch in der Umsetzung.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Alexandro am 28.04.2019 | 11:31
Oh je. Wenn ich das lese, könnte man meinen, du hast noch nie richtig Party gefeiert.

Und ich komme zu dem Eindruck, dass du noch nie eine Party nüchtern erlebt hast. ;D

Aber der Vergleich hinkt ohnehin, weil Rollenspiel ganz anders ist, als eine Party.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Issi am 28.04.2019 | 11:36
MacGuffins sind uU. wichtig für den Stimmungsaufbau.
Bevor Spannung überhaupt aufkommen kann, muss man ja erstmal in seiner Figur und der Welt ankommen.
Um Stimmung zu erzeugen, um die Umgebung zu beschreiben etc. können diese scheinbar trivialen Details eben doch wichtig sein.

In einer Welt, in der ich gefühls mässig nicht wirklich bin,  kann passieren was will, es wird mich nicht genug tangieren, damit ich mitfiebere.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Tsuyoshi Hamato am 28.04.2019 | 11:42
[...]
Ab einem gewissen Alter fällt das Rollenspielen (Hobby) in die Regenerationsphasen, die man wegen Familie und Beruf braucht.
Es gibt nicht wenige SL, die fast schon "Professionelle" sind [...]. Die sind aber auch arbeitslos oder aus sonstigen Gründen nicht erwerbsfähig und haben somit allen anderen, die eine 38-40 h Arbeitswoche + familiäre und partnerschaftliche Verpflichtungen haben, ziemlich viel voraus.
Während das Gros der Mitspieler am Arbeitsplatz hockt und schuftet [...] schlafen sich die Dauer-SL gerade [...] aus, frühstücken gemütlich [...].
Musste das jetzt echt sein? Darf ich nicht über mein Rollenspielleben schreiben, oder welche Laus ist Dir über die Leber gelaufen?
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Issi am 28.04.2019 | 11:45
Und ich komme zu dem Eindruck, dass du noch nie eine Party nüchtern erlebt hast. ;D
Brauchst du viel Alkohol um zu feiern ?
Oder Drogen?
(Scheint ja bei nicht wenigen Menschen der Fall zu sein)


Aber nein
Gute Musik reicht mir zumindest schon als Droge.
Genauso wie gutes Rollenspiel.
 :)

Edit.
Es geht doch ums "Eintauchen" in etwas.
(Ich weiß, manche tauchen dann nur im Bierglas )
Man taucht in eine Fantasy Welt ein oder in die Musik.
Und dann spielt Zeit eben keine Rolle mehr.

Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Alexandro am 28.04.2019 | 12:00
Nein, brauche ich nicht.  ::)

Aber Ethnologe erkenne ich auch eine gewisse Struktur in den Partys und das "Nachglühen" ist zwar Teil der Veranstaltung (so wie auch die Nachbesprechung Teil einer guten Rollenspielrunde ist), aber man merkt schon einen Bruch - z.B. an dem Punkt, an dem man einfach nur noch die Musik genießt und nicht mehr aktiv an der Party teilnimmt (jeder der schonmal auf einer Party war kennt diesen Moment) und nur noch diejenigen welche sich mit Hilfsmitteln (Drogen, Alkohol...) angeheitert haben noch versuchen irgendwie "den Bruch" zurückzudrehen und die Party "wieder in Gang zu bringen" (während die meisten das eher locker sehen und akzeptieren, dass diese am ausklingen ist).
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Issi am 28.04.2019 | 12:07
Nein, brauche ich nicht.  ::)

Aber Ethnologe erkenne ich auch eine gewisse Struktur in den Partys und das "Nachglühen" ist zwar Teil der Veranstaltung (so wie auch die Nachbesprechung Teil einer guten Rollenspielrunde ist), aber man merkt schon einen Bruch - z.B. an dem Punkt, an dem man einfach nur noch die Musik genießt und nicht mehr aktiv an der Party teilnimmt (jeder der schonmal auf einer Party war kennt diesen Moment) und nur noch diejenigen welche sich mit Hilfsmitteln (Drogen, Alkohol...) angeheitert haben noch versuchen irgendwie "den Bruch" zurückzudrehen und die Party "wieder in Gang zu bringen" (während die meisten das eher locker sehen und akzeptieren, dass diese am ausklingen ist).
Du tanzt nicht gerne, oder?
Und wenn du von Party sprichst, meinst du sicher nicht das Selbe wie ich.

Macht nichts. Ist doch auch egal.  :)
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 28.04.2019 | 13:23
Der zweite Aspekt neben dem Alter ist auch die Tätigkeit.
Ab einem gewissen Alter fällt das Rollenspielen (Hobby) in die Regenerationsphasen, die man wegen Familie und Beruf braucht.
Es gibt nicht wenige SL, die fast schon "Professionelle" sind, und zig Online-Runden und sogar Tischrunden haben sowie keine Familie mit Kindern. Die sind aber auch arbeitslos oder aus sonstigen Gründen nicht erwerbsfähig und haben somit allen anderen, die eine 38-40 h Arbeitswoche + familiäre und partnerschaftliche Verpflichtungen haben, ziemlich viel voraus.
Während das Gros der Mitspieler am Arbeitsplatz hockt und schuftet, und sich auf das Wochenende mit bisschen Rollenspiel etc. freut, schlafen sich die Dauer-SL gerade von ihrer letzten Online-Session aus, frühstücken gemütlich und bereiten dann die nächste Session vor.

Ganz so nicht weil Familie vorhanden, aber ja. Das ist ein Grund warum ich meistens SL bin. Wir haben ne Menge anderer guter SLs in meinen Runden, aber die haben oft keine Zeit, eine Runde so vorzubereiten dass sie mit zufrieden sind. Oder leiten schon was und können keine zwei Runden.

Wobei "gemütlich" nicht korrekt ist. Bei der Menge an Runden die ich hab artet das manchmal schon an Stress aus mit der Vorbereitung weil gern was zwischen kommt. Familie z.B. wobei ich krank werdende Katzen, selber nicht gut fühlen und plötzlich bei mir abgesetzte Kinder der Verwandschaft mitzähle.

Ich gehe so nebenbei auf die 50 und habe problemlos die Kondition, auch ne Nacht durchzumachen wenn ich mich da drauf vorbereiten kann. Nicht immer aber oft genug.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 28.04.2019 | 13:26


Ich kenne tatsächlich keinen unterbeschäftigten, arbeitslosen   SL.

Doch, hier. Wenn ich nicht soviele Runden hätte würde ich vermutlich durchdrehen weil ich einfach nur konsumieren (Bücher, Filme etc) nur wenige Tage wenn ich mal richtig krank bin aushalte, und leider nicht immer schmerzfrei genug bin,k was anderes zu machen.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Issi am 28.04.2019 | 13:32
Doch, hier. Wenn ich nicht soviele Runden hätte würde ich vermutlich durchdrehen weil ich einfach nur konsumieren (Bücher, Filme etc) nur wenige Tage wenn ich mal richtig krank bin aushalte, und leider nicht immer schmerzfrei genug bin,k was anderes zu machen.
OK, interessant.  :)
Dann hat Rollenspiel für Dich auch Schmerz therapeutischen Wert, oder?


Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 28.04.2019 | 13:48
Ja, solange ich im Spiel stecke merke ich mein Rheuma deutlich weniger. Generell verbrauch ich in Zeiten ohne RPG gut doppelt soviel Schmerzmittel - oder esse zuviel.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Der Läuterer am 28.04.2019 | 13:55
Jeder Mensch hat 24 Stunden am Tag zur Verfügung.

Jeder Mansch kann diese Zeit nutzen, wie es ihm beliebt. Wie der Mensch diese Zeit nun nutzt, sollte ihm überlassen bleiben und zwar ohne Bewertungen, Vermutungen oder Unterstellungen durch andere.

Jeder von uns hat eigene Prioritäten. Ob die nun auf dem Beruf liegen, auf der Familie, auf der Rosenzucht, dem Rollenspiel oder dem Sammeln von Kronkorken, sollte niemanden etwas angehen.

Wenn man neidisch auf die Prioritäten anderer schaut, hat man selbst alle Möglichkeiten, die eigenen Prioritäten zu überdenken und gegebenenfalls auch zu ändern.

Ich finde es aussergewöhnlich und bemerkenswert, dass Tsuyoshi Hamato es schafft, über Tage seine Spieler so unter Feuer zu halten, dass sie Spass daran haben immer weiterzuspielen. Respekt.

Ich könnte das nicht.
Weder als SL noch als Spieler.
Dazu fehlt mir mir schlicht das Sitzfleisch.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Issi am 28.04.2019 | 14:05
Ja, solange ich im Spiel stecke merke ich mein Rheuma deutlich weniger. Generell verbrauch ich in Zeiten ohne RPG gut doppelt soviel Schmerzmittel - oder esse zuviel.
Jetzt müsste man nur noch der Welt erklären, dass Rollenspiel auch gesundheitsfördernde Wirkung haben kann.
Das wäre ja der Knüller, wenn das eines Tages anerkannt werden würde.  :D

Entspannung, Meditation und ähnliches wird ja teilweise schon gefördert.
Rollenspiel hat ja irgendwo auch was - Meditatives, Ablenkendes,-vielleicht geht es irgendwann  als "Erweiterte Fantasie Reise " durch. 
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Tsuyoshi Hamato am 28.04.2019 | 14:08
@Der Läuterer

Danke! Es ist ja nicht so, dass mein Leben aus Zuckerschlecken besteht (auch da greift Dein Punkt, dass auch ich mir mein Leben theoretisch besser einrichten könnte), z.B. kämpfe ich derzeit häufiger mal mit/auf der Arbeit. Gut, dass das Rollenspiel als positiver Punkt wenigstens zur Zeit gut läuft.  :)
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Issi am 28.04.2019 | 14:11
@Der Läuterer

Danke! Es ist ja nicht so, dass mein Leben aus Zuckerschlecken besteht, z.B. kämpfe ich derzeit häufiger mal mit/auf der Arbeit. Gut, dass das Rollenspiel als positiver Punkt wenigstens zur Zeit gut läuft.  :)
Das ist es ja - Rollenspiel kann eben ein super Stressausgleich sein (Neben den normalen Alltagsanforderungen).
Wenn man es stattdessen als Zusatzbelastung wahrnimmt, ist das doch irgendwie schade.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: General Kong am 28.04.2019 | 15:20
Nun, manchmal kann es das schon sein oder so wirken. Hängt wahrscheinlich auch mit der beruflichen Tätigkeit zusammen.
Ein Freund von mir ist Richter. Hta extrem viel zu tun. Er leitet jetzt schon seit geraumer Zeit nicht mehr, weil er "dazu keine Zeit mehr findet". Tatsächlich ist das nur ein Grund. Der andere ist - wie er selbst sagt -, dass er sich nicht nach tagelangem Akten wälzen und Sitzugen vorbereiten dazu durchringen kann, sich schon wieder eine "akte" (ein abenteuer) vorzunehmen und vorzubereiten.

Auch mir als Lehrer kommt das Leiten manchmal so vor wie eine weitere Unterrichtsstunde zu geben (allerdings gebe ich mir bei Abenteuern mehr Mühe  ;)).

Ich könnte mir denken, dass andere berufliche Tätigkeiten, die sich stärker vom Vorbereiten und Leiten abheben, stärker die Entspannung durchscheinen lassen.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: YY am 28.04.2019 | 15:32
In deinem jungen Alter (Schüler, Student) haben wir im Grunde pausenlos gespielt, und Session-Marathons von  ganzen Wochenenden (Freitag Nachmittag - Sonntag Mittags) waren auch völlig normal.
In unserem heutigen Alter ist die Kondition aber (sowohl für SL als auch Spieler) nicht mehr gegeben, sodass die älteren Semester nach 5 oder 6 Stunden geistig zerschlagen sind.
Eine völlig typische Erscheinung von Altern und Verschleiß.

In meinem Umfeld mit Altersschwerpunkt 35-45 kommt das durchaus noch vor, dass man ganze Tage oder Wochenenden durch spielt.

Die zwei Hauptunterschiede sind aus meiner Perspektive:
a) man hat einfach nicht mehr spontan ein ganzes Wochenende frei, sondern muss das mit entsprechendem Vorlauf einrichten und es ist deswegen spürbar seltener.

b) es wird nicht mehr auf Biegen und Brechen ein Kaufabenteuer linear durchgespielt nach der schwäbischen SL-Methode "Das Abenteuer ist ganz bezahlt, also wird es auch ganz gespielt!"
DAS war nämlich tatsächlich öfter mal ein Krampf, wenn man ein Abenteuer unbedingt an einem Stück spielen musste, weil danach absehbar wochenlang kein Termin zustande kommt, aber gleichzeitig der SL auch morgens um 1 nicht auf die Idee kommt, mal den überflüssigen Kram zu kürzen, sondern alles schön der Reihe nach abarbeiten lässt.
Da ist man dann auch mal morgens um 9 nach Hause und dachte sich: Davon hätte man die Hälfte kürzen können und wir hätten um 3 Uhr nachts nach einer tollen Runde den Stecker gezogen.
Sich deswegen ein ganzes Wochenende um die Ohren schlagen - das brauche ich echt nicht mehr. Hätte ich aber damals auch schon nicht gebraucht und hat nichts mit dem Alter zu tun  ;)
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: D. M_Athair am 1.05.2019 | 00:57
Der Vergleich zum Kinofilm ist natürlich grober Unsinn, weil es ja [...]
auch Filme von 6-14,5 Stunden Spieldauer gibt.  >;D

Abgesehen davon ... mag ich konzentriertes, kreatives gemeinsames Spielen. Für mich und die Leute, mit denen ich gespielt habe, waren da ca. 3 Stunden das Optimum. Wenn viele "Rekreations-Handlungen" (Tavernenspiel, Nachtwachen- und Überlandroutinen, Darstellung von Hobby-Aktivitäten der verschiedenen SC, ...) drin sind oder viele Unterbrechungen (Pausen, Regeln-Nachschlagen/-Absprechen, ...), dann klappt das mit längerem Spielen auch ganz gut. Ehrlich gesagt bin ich aber nicht deswegen zum Spielen gekommen.

Wenn wir früher länger gespielt hatten (6-10 Stunden), dann kam da in einer Spielsitzung - für mich - auch nicht mehr bei raus.
Ich fand, dass es dem Spiel und der Earthdawn-Runde damals ganz gut getan hat, als unser SL meine, dass er nicht mehr so lang Zeit hat und wir darum Spielabende auf 3-4 Stunden zusammengekür(z)t hatten. [Die Klammer, um den freud'schen Verschreiber sichtbar zu halten.  ;D ]


Ist aber einfach auch ne Stilfrage.



Ich könnte mir denken, dass andere berufliche Tätigkeiten, die sich stärker vom Vorbereiten und Leiten abheben, stärker die Entspannung durchscheinen lassen.
Stimmt! Aber in welchen Berufen ist das tatsächlich so?

Grafikdesigner schlagen sich die ganze Zeit mit Ideen, Umsetzungen, Verbildlichung und Versprachlichung rum.
In den sozialen und medizinischen Berufen sind Akten und Dokumentation auch ein großer Faktor.
Im technischen Bereich läuft auch viel über Papier und die Vorbereitung von Arbeitsschritten.
Informatiker programmieren Zusammenhänge, ...
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 1.05.2019 | 01:05
Gastronomie! Nur leider hat man da bescheuerte Arbeitszeiten.
Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: YY am 1.05.2019 | 01:43
Grafikdesigner schlagen sich die ganze Zeit mit Ideen, Umsetzungen, Verbildlichung und Versprachlichung rum.
In den sozialen und medizinischen Berufen sind Akten und Dokumentation auch ein großer Faktor.
Im technischen Bereich läuft auch viel über Papier und die Vorbereitung von Arbeitsschritten.
Informatiker programmieren Zusammenhänge, ...

Das hat ja schon Potential für das Forenspiel "Alles ist Rollenspiel!" ;)

Wenn man es mal auf "irgendwas mit Vorbereiten", "da gehts auch um Zusammenhänge" oder alles, wo irgendwas aufgeschrieben oder besprochen wird, abstrahiert hat, bleibt natürlich nicht mehr viel übrig, was nicht drunter fällt.

Titel: Re: Spiele nie länger als vier Stunden
Beitrag von: CiNeMaNcEr am 2.05.2019 | 19:34
Eine kurze Spielzeit erlaubt definitiv einen stärkeren Fokus, bessere Konzentration und ein intensiveres Spiel ohne Pausen.

In meine Privatrunden leitet ich seit grob 6 Jahren keine Spielrunde mehr die länger als 4 Stunden geht, oft nur 3-3,5 Stunden.
Zum einen haben die Mitspieler auch kaum mehr Zeit als dieser kurze Rahmen zum anderen werden fast alle nach spätestens 4 Stunden deutlich unkonzentrierter/müde.
Kurzes intensives Spiel bevorzugen die meisten Spieler die ich kenne, bis auf wenige Ausnahmen.
Ich würde kurze Runden als Zeitmanagment-Effeltiver besser einordnen als längere Runden, bei den es eher mehr zu Pausen/Unterbrechungen kommt.

Das längste was ich seit gut 7 Jahren gespielt habe war eine 6,5 Spielrunde auf einer Con und es war ein Desaster (was jedoch eher an anderen Umständen lag, von diesen 6,5 Stunden allerdings war die tatsächliche Spielzeit vielleicht 4 Stunden...eher weniger).