Sicher man kann Rollenspiel auch ganz ohne Community machen, eben wenn man immer nur mit den gleichen Leuten spielt - Jahrein Jahraus,...
Der Begriff „Szene“ passt da besser, finde ich. Ludovico hat schon recht, in Community schwingen logischerweise „Gemeinschaft“ und „Gemeinsamkeit“ mit. Gefühlt steht eine lokale RPG Community sich näher als die lokale RPG Szene.
Ja, bitte. Ich möchte selbst bestimmen, ob ich zu einer Community gehöre oder nicht. Unbedingt.
Als Hundebesitzer hinterlasse ich nirgends Scheißhaufen.
Ich möchte selbst bestimmen, ob ich zu einer Community gehöre oder nicht. Unbedingt.
Oft genug wird man durch Dritte zugeordnet, ob die nun innerhalb oder außerhalb der betreffenden Community stehen.
Oft genug wird man durch Dritte zugeordnet, ob die nun innerhalb oder außerhalb der betreffenden Community stehen.
Ich habe auch Abneigung gegen die Verwendung des Begriffs "Community", vor allem im amerikanischen Raum, weil damit oft irgendeine Form von unterstellter Sippenhaft einhergeht, der man untersteht (und wenn es nur in den Augen der Autoren ist, die das gerade beschwören). Ich finde schon dass es einen Zusammenhalt gibt, das merkt jeder, der schonmal eine Frage zu einem System oder Abenteuer gestellt hat und daraufhin Tipps und Ideen bekommen hat, auf die er oder sie selber nicht gekommen wäre - sowas ist toll! Aber das verschweißt uns alle nicht zu einer irgendwas-genen Masse, die man als Keule oder Argument benutzen kann, vor allem wenn es vom Thema her in den sozio-politischen Bereich geht.
Hervorhebung von mir -- wenn du schon gegen den "Massenbegriff" argumentierst, dann triff bitte über dieselbe "Masse" nicht gleichzeitig selbst globale Feststellungen und sprich einfach nur für dich. ;)
(...)Im Endeffekt sind Rollenspieler sehr heterogen. Wir kommen aus allen Gesellschaftsschichten, aus allen politischen und religiösen Richtungen, Lieblingsspeisen und auch Musikrichtungen sind auch unterschiedlich... (...)
Wie seht ihr das?
Mittlerweile sehe ich auch viele Rollenspieler, die nicht den gleichen Weg gegangen sind wie ich. Mit denen kann ich mich dann nicht mehr identifizieren, wenn ich meine, dass ihnen die Authentizität fehlt. Oft sind das Leute, die das Rollenspiel für ihre persönlichen, der Angelegenheit nach aber sekundären Sachen kapern.
Lustig, dass du das sagst. Ich hatte vorletztes Wochenende ein Gespräch, in dem wir uns einig waren, dass die P&P-Gruppen viel homogener seien als meine Sportgruppen.Es ist halt die Frage, wo man seine Mitspieler herbekommt. Zu meinen Studentenzeiten waren 100% meiner Mitspieler Studenten, Doktoranden oder Doktoren. Das hat sich mittlerweile auf ca. 50% reduziert, wahrscheinlich, weil sich mein Lebensumfeld geändert hat.
Anlass war ein Mitspieler, der sich bei P&P sehr als Außenseiter fühlt, im Gegensatz zu Larp oder dem Fußballverein. Er hat "nur" Hauptschulabschluss und trifft in P&P-Runden viele Studierte. Ist das nur unsere Filterblase oder sind beim P&P tatsächlich bestimmte Ausbildungsstufen häufiger?
Heutige BegriffsverwendungVor allem weil es dann auch wirklich die betrifft die sich irgendwie mit dem Hobby vernetzen. Und nicht wie bei Gemeinschaft mitschwingt für einander einzustehen.
Seit den 1990er Jahren wird unter dem Begriff der Szene ein Netzwerk von Personen und Personengruppen verstanden, welche sich über einen gemeinsamen Aspekt des Lebens vergemeinschaften.[5][1] Eine Szene in diesem Verständnis ist eine „Form von lockerem Netzwerk; einem Netzwerk, in dem sich unbestimmt viele beteiligte Personen und Personengruppen vergemeinschaften.“[6]
Szenen sind moderne Sozialisationsinstanzen, die den meist jugendlichen Akteuren eine erleichterte Identitätsbildung ermöglichen. Aus diesem Blickwinkel haben Szenen die sozialisierende Funktion, Identität, Kompetenzen und Relevanzhierarchien dauerhaft (d. h. über den Zeitraum der Szene-Vergemeinschaftung hinaus) interaktiv aufzubauen und zu stabilisieren.[5]
„[Der Ursprung der Szenebildung liegt in] der Suche nach Eindeutigkeit, nach Anhaltspunkten, nach kognitiver Sicherheit in einer zunehmend unübersichtlichen Situation. Dem ständig drohenden Chaos setzen die Menschen vereinfachende Strukturvorstellungen entgegen. Szenen, alltagsästhetische Schemata, […] sind Versuche, sich in einer schwer überschaubaren sozialen Wirklichkeit zu orientieren.[1]“
– Gerhard Schulze zitiert nach Klaus Janke und Stefan Niehues
Solche Szenen entstehen dort, „wo Menschen freiwillig gemeinsame Interessen, Wertvorstellungen und Freizeitaktivitäten entwicklen oder ganz einfach die gleichen Konsumartikel schön finden.“[1]
Lustig, dass du das sagst. Ich hatte vorletztes Wochenende ein Gespräch, in dem wir uns einig waren, dass die P&P-Gruppen viel homogener seien als meine Sportgruppen.
Anlass war ein Mitspieler, der sich bei P&P sehr als Außenseiter fühlt, im Gegensatz zu Larp oder dem Fußballverein. Er hat "nur" Hauptschulabschluss und trifft in P&P-Runden viele Studierte. Ist das nur unsere Filterblase oder sind beim P&P tatsächlich bestimmte Ausbildungsstufen häufiger?
Ich verstehe unter Community, so wie sie in dem Zusammenhang hier verwendet wird, nicht mehr und nicht weniger als eine Gruppe von Personen, die alle eine Gemeinsamkeit haben (hier eben das Interesse an Rollenspiel).
Der Begriff „Szene“ passt da besser, finde ich. Ludovico hat schon recht, in Community schwingen logischerweise „Gemeinschaft“ und „Gemeinsamkeit“ mit. Gefühlt steht eine lokale RPG Community sich näher als die lokale RPG Szene.
Ja, bitte. Ich möchte selbst bestimmen, ob ich zu einer Community gehöre oder nicht. Unbedingt.... das funktioniert nur bedingt. Aus der Kultur, der Gesellschaft oder der Familie in die man hinein geworfen wurde, kann man auch nicht so einfach austreten.
... das funktioniert nur bedingt. Aus der Kultur, der Gesellschaft oder der Familie in die man hinein geworfen wurde, kann man auch nicht so einfach austreten.
Ja, bitte. Ich möchte selbst bestimmen, ob ich zu einer Community gehöre oder nicht. Unbedingt.
Zur Community nur noch: Die Empathie und der Aufwand zu Rettung von Uhrwerk sprechen durchaus für den Begriff.
eine Community gibt es schon, was soll das denn auch sein, außer das sich Leute mit ähnlichen Interessen irgendwie zusammen tun?
Das ist dann eine Szene ... ach, ich geb es auf. ::)
"Atome sind runden Kugeln!"
Pluseins!elf!!1! hier :d(Hervorhebung von mir)
Ich fühle mich als Hamburger nicht als HSV oder Pauli Fan. Als Deathmetal-Hörer keinen Deut, weder farblich, noch sonst-wie-äußerlich der Szene zugehörig. Als Rollenspieler trage ich bunt und Stoffhosen und gehe einem gut bezahlten Job in der Erbfeind-Branche Immobilien nach. Als Mann bin ich kein Chauvinist, auch wenn ich stetig im generischen Maskulinum schreibe. Als Grünwähler bin ich lange kein ewiggestriger Radikalöko. Als Autofahrer bin ich definitiv kein mobiles Verkehrshindernis, geschweige denn Linksschleicher. Als Gartenbesitzer habe ich keine akkurate Rasenkante. Als Hundebesitzer hinterlasse ich nirgends Scheißhaufen.
Ich. Will. Den. Shit. Nicht. !
[/rant mit Augenzwinkern] >;D
Das ist dann eine Szene ... ach, ich geb es auf. ::)Und wenn die Vergemeinschaftung der entscheidende Teil ist? Das Netzwerk also solches wenig Bedeutung hat?
(Hervorhebung von mir)
Wieso Erbfeindbranche?
Ich hätte gedacht, dass immobilienmakler und Rollenspieler sehr gut zusammenpassen. Denn beide verstehen es, aus einer Ruine viel
herauszuholen (der eine Geld, der andere Schätze und Spielspaß). >;D
;)
Ansonsten sehe ich es vieleicht eher so wie Fussballfans - egal ob due 1.FC Köln oder Bayern München Fan bist - beide können zusammen im Biergarten sitzen und über Spiele fachsimpeln (...). Aber beide verstehen die Thermini des gegenüber - wissen gegebenenfalls wann es einen Freistoß gibt.Schönes Beispiel: Bei fünf verschiedenen Rollenspielern, die jeweils ein anderes Spiel/System spielen, habe ich nicht mal eine einheitliche Terminologie.
Ich fühle mich als Hamburger nicht als HSV oder Pauli Fan. Als Deathmetal-Hörer keinen Deut, weder farblich, noch sonst-wie-äußerlich der Szene zugehörig. Als Rollenspieler trage ich bunt und Stoffhosen und gehe einem gut bezahlten Job in der Erbfeind-Branche Immobilien nach.Das klingt ganz schön Archetypisch nach Rollenspieler.
Als Mann bin ich kein Chauvinist, auch wenn ich stetig im generischen Maskulinum schreibe.Das klingt jetzt aber sehr nach der Auswirkung von Diskussionen, die es in der Rollenspielgemeinschaft gab :)
Als Grünwähler bin ich lange kein ewiggestriger Radikalöko. Als Autofahrer bin ich definitiv kein mobiles Verkehrshindernis, geschweige denn Linksschleicher. Als Gartenbesitzer habe ich keine akkurate Rasenkante. Als Hundebesitzer hinterlasse ich nirgends Scheißhaufen.Das ist ein klassisches Beispiel dafür, dass die gesellschaftlichen Frontlinien über die letzten Jahrzehnte aufgeweicht wurden. Individualisierung gewinnt über Gruppenzugehörigkeit. Sozialisierung in einem bestimmten Umfeld gibt es trotzdem, aber es entscheidet nicht so sehr über die Richtung.
Schönes Beispiel: Bei fünf verschiedenen Rollenspielern, die jeweils ein anderes Spiel/System spielen, habe ich nicht mal eine einheitliche Terminologie.
Den Begriffs-Block "Charakter/Figur" oder "Spielleiter/Meister" verstehen die allermeisten vermutlich noch. Gewisse Jargon-Fachbegriffe, wie "Railroading" oder "Fluff", gehen schon in Richtung Fachbegriffe, die Gelegenheitsspieler schon nicht mehr kennen.
Wenn es um Regelkonstrukte geht, die es nicht überall gibt (explodierende Würfel, Ticks, Skill-Trees) sind Leute, die andere Spiele spielen, schon wieder etwas außen vor.
Individualisierung gewinnt über Gruppenzugehörigkeit.
Ah, Netzwerk statt Community. Das klingt gleich viel professioneller :)
Zum Thema, weil es gerade passt und frappierende Parallelen aufweist: offenbar wird man Bestandteil einer Community, wenn Außenstehende einen dazu machen. Es ist also gar nicht meine Entscheidung, wie ich mich in/zu eine/r Community wahrnehme, sondern Außenstehende ordnen mich zu und damit bin ich drin.
Das deckt sich mit meiner Wahrnehmung in meiner Jungend zu "diesen Rollenspielern", zu denen ich nie gehören, aber immer mit ihnen spielen wollte. Und doch wurde ich von meinen Mitschülern/innen dazu gemacht: der Rollenspieler. Loser. Nerd. Außenseiter. Heavymetaltyp mit Hang zur Selbstüberschätzung. Rollenspiel-Freak. Wasweißich, was noch so im Abi-Jahrbuch über mich stand.
edit: wahrscheinlich bin ich uA deshalb so erpicht darauf, mich nicht auf erstes Ansehen in irgendeine Schublade stecken zu lassen.
Okay, dann erklären wir dich hiermit zum Ehrenmitglied der Schubladengegner-Community. ;D
der Rollenspieler. Nerd. Außenseiter. Heavymetaltyp mit Hang zur Selbstüberschätzung. Rollenspiel-Freak. Wasweißich, was noch so im Abi-Jahrbuch über mich stand.
Aber da stand doch dann ziemlich viel gutes Zeug über dich in deinem Jahrbuch...Das finde ich auch. Uh, vielleicht ist da doch einiges an Gemeinsamkeit :-)
:d