Die laut Abenteuer offizielle Ausgangslage ist tatsächlich die, wie im gespielten Szenario umgesetzt. Die SCs kommen nach Eschenberg, das seit etwa 2 Wochen von Nilfgaarder Truppen besetzt ist. Ihnen fällt dabei auf, dass es fast nur alte Leute in Eschenberg gibt. Die jüngeren Erwachsenen wurden eingezogen und in die Armee eingegliedert, die Kinder wurden in den letzten zwei Wochen entweder entführt, oder werden von den Straßen fern gehalten, damit sie nicht entführt werden.
Insgesamt ist die ganze Stadt in Angst aufgrund der Entführungen.
Hierzu ein paar Details:
Die Größe von Eschenberg
Im Abenteuer wird Eschenberg als Stadt beschrieben, der beigelegte Gebäudeplan zeigt so etwa 15 Gebäude. Wirklich groß ist Eschenberg also nicht. Die Bezeichnung "Stadt" war glaube ich bei uns im Szenario eine von zwei Ursachen dafür, dass der Läuterer eine größere Siedlung im Kopf hatte, als sie tatsächlich war.
Die zweite Ursache liegt darin begründet, dass er in einem seiner ersten Posts schreibt, wie die Gruppe eine Leiche findet. Das wollte ich ungern korrigieren, weil ich es sehr stimmungsvoll fand und nicht gleich im ersten Posting das Player Empowerment eindämmen wollte, andererseits führte es mich vor das Problem, dass Eschenberg ein Leichenhaus hat. Der dortige Leichenbestatter würde seinen Job schlecht machen, wenn er einfach so die Toten rumliegen lassen würde - also hab ich Eschenberg ein bisschen größer gemacht und angenommen, dass der Leichenbestatter sich zunächst um die frischen Leichen kümmert und Anweisung hat die Kriegsleichen als "Warnung" liegenzulassen, solange sie den Alltag nicht gefährden (wer stolpert schon gern bei seinen Besorgungen über Leichenberge?).
War vielleicht nicht die cleverste Lösung, aber erklärt vielleicht ein paar der späteren Interpretationsschwierigkeiten.
Die Angst der Bevölkerung
Hier hat mir Andras mit seiner offenen Art, die Menschen für sich zu gewinnen, das Leben etwas schwer gemacht. Eigentlich ist gesetzt, dass Eschenberg wirklich verängstigt ist - weshalb auch die ersten Begegnungen etwas, naja, holpfig liefen.
Als Andras aber anfing zu singen, konnte der Gruppe eigentlich niemand mehr so richtig ängstlich gegenüberstehen. Daher liefen spätere Gespräche dann auch etwas sanfter.
Der Punkt mit den entführten Kindern ist im Abenteuer übrigens meiner Meinung nach ziemlich... wie drücke ich das diplomatisch aus...? unvollständig beschrieben. Wie die Gruppe richtig festgestellt hat, wäre es das eine, die Kinder zu entführen, als Geiseln zu benutzen und damit Kooperation der Bevölkerung zu erpressen. Tun sie aber nicht, sie nutzen stattdessen Wollsäckel. Die Bevölkerung hat also nagst vor irgendeinem Monster, das Kinder entführt - und hält die Nilfgaarder Soldaten für unfähig, etwas dagegen zu unternehmen.
Wie genau das eine Revolte verhindern soll, ist mir schleierhaft.
Der ganze Teil mir den Anschlägen auf den Fürsten und dem Plan, die Kinder dann durch die Nilfgaarder Armee "befreien" zu lassen, war mein Versuch, das (halbwegs) logisch zu erklären.
Hoffe das hat halbwegs geklappt.
Rassismus und Toleranz
Tatsächlich ist es so, das in den Romanen zur Witcher Welt vor allem die nördlichen Königreiche sehr ablehnend gegenüber allem andersartigen sind. Nilfgaard ist zwar auch kein Ponyhof, aber tendenziell liberaler.
Die Anfeindung durch die Nilfgaarder Soldaten zu Beginn ist im Abenteuer eigentlich nicht vorgesehen. Die drei Male, die ich das Abenteuer geleitet habe, habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass eine solche Szene hilft, Nilfgaard als "die Bösen" TM zu etablieren, was es einfacher macht für die SCs, den Auftrag anzunehmen.
Und gerade in dieser Gruppe, die ja ausschließlich aus Anderlingen bestand, bot sich das irgendwie an.