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Medien & Phantastik => Andere Spiele => Brett- und Gesellschaftsspiele => Thema gestartet von: JS am 30.03.2020 | 14:47

Titel: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: JS am 30.03.2020 | 14:47
Tom Felber beendet seinen Blog:
https://www.watson.ch/spass/blogs/503975772-10-dinge-die-ich-zum-schluss-zum-thema-brettspiele-noch-sagen-moechte
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Huhn am 30.03.2020 | 15:24
Kannte das Blog bis heute gar nicht - aber holla, was ein feiner Rant! >;D
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: YY am 30.03.2020 | 15:25
Bei den "technischen" Aspekten gehe ich großteils mit.
Der Rest liest sich so, als würden doch die was richtig machen, die immer mit den selben paar Leuten spielen...
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Noir am 30.03.2020 | 15:27
Liest sich teilweise aber schon so, als wäre er so ein kleines bisschen beleidigt und bockt deshalb rum ~;D
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: YY am 30.03.2020 | 15:29
Ohne tauglichen Arschgeigenfilter verliert man eben an jedem Hobby irgendwann den Spaß.
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Huhn am 30.03.2020 | 15:38
Insbesondere mit "Es geht oft nur noch um das Thema, die Grafik und das Material." hat er aber wirklich einen Punkt. Kickstarter tut der Brettspielszene außer schöner Optik häufig nix Gutes, ist so mein Eindruck. Ist ja auch logisch: Die verkaufen ihre Spiele ja schließlich auf Grundlage dessen, wie gut die aussehen und klingen. Spielen kann die unfertigen Produkte vor Kauf ja sowieso kein Mensch. Und hinterher finden die Menschen dann ihr Spiel auf jeden Fall spitze, denn sie müssen vor sich selbst ja rechtfertigen, warum sie so viel Geld dafür ausgegeben haben. Das erklärt auch die vom Blogger erwähnten merkwürdig euphorischen Rezensionen zu gammeligem Kickstarter-Zeugs.
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Tarin am 30.03.2020 | 15:53
Selbst als nichtbrettspielender Spieler kann ich denan so gut verstehen.
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Crimson King am 30.03.2020 | 15:55
Insbesondere mit "Es geht oft nur noch um das Thema, die Grafik und das Material." hat er aber wirklich einen Punkt. Kickstarter tut der Brettspielszene außer schöner Optik häufig nix Gutes, ist so mein Eindruck. Ist ja auch logisch: Die verkaufen ihre Spiele ja schließlich auf Grundlage dessen, wie gut die aussehen und klingen. Spielen kann die unfertigen Produkte vor Kauf ja sowieso kein Mensch. Und hinterher finden die Menschen dann ihr Spiel auf jeden Fall spitze, denn sie müssen vor sich selbst ja rechtfertigen, warum sie so viel Geld dafür ausgegeben haben. Das erklärt auch die vom Blogger erwähnten merkwürdig euphorischen Rezensionen zu gammeligem Kickstarter-Zeugs.

Grundsätzlich ist die Frage nach mathematischer Austarierung vs. thematischer Präsentation vor allem eine Geschmacksfrage. Der nette Herr erhebt da halt seinen Geschmack zum allgemeingültigen Bewertungsmaßstab. Es mag nun mal nicht jeder sauber durchdesignte Eurogames, weil die sich für viele wie ein Buchhaltungskurs anfühlen.

Auf KS gibt es definitiv viel hochglanzproduzierten Schrott, aber eben auch außergewöhnliche Spiele, die ansonsten kaum einen Markt hätten, weil das finanzielle Risiko nur für große Verlage zu schultern wäre. Bei bbg sind der top 30 aber auch nur vier originär über KS veröffentlichte Spiele plus einem, das eine Neuauflage/Erweiterung eines bereits existierenden Spiels ist, und die haben ihre vorderen Plätze allesamt verdient. Da reden wir aber auch von zwei reinen Euros, einem aufgehübschten Euro, einem Hybriden und nur einem eher ameritrashigen Spiel. Im Ranking regieren weiterhin die Eurogames. Davon abgesehen geht der Trend bei bgg meines Erachtens generell zur digitalen Bewertung, die nur 1 und 10 braucht. Das finde ich eher problematisch.
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Trichter am 30.03.2020 | 15:58
Ich kannte den Blog auch noch nicht, aber da scheinen ein paar gute Beiträge drin zu sein (Spiele zu zweit, ...).  :d
Viele der angesprochenen Kritikpunkte kann ich nachvollziehen.
Ob es das "Pärchenproblem" oder die "olfaktorische Belastung" ist. Aber das ist bei RPG-Runden nicht anders und letztendlich steht und fällt bei jedem sozialen Hobby der Spaß mit der jeweiligen Spielgruppe. Wenn es menschlich nicht passt, ist es auf Dauer eben eher anstrengend als unterhaltsam. Wenn er da jahrelang mit zufälligen Internetbekanntschaften gezockt hat, kann ich mir vorstellen, dass er einige schlechte Erfahrungen gemacht hat.
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Noir am 30.03.2020 | 15:59
Bzgl. Kickstarter:

Ich würde behaupten, dass Kickstarter AUCH Kacke produziert. Das liegt aber daran, dass so viel kommt. Und unter der Masse an Spielen, sind dann natürlich auch Spiele dabei, die völliger Käse sind (Hellboy ... ich sehe dich an!) - aber es kommen halt auch extreme Perlen, die ohne Kickstarter gar nicht erst erschienen wären (oder deutlich später ... oder in weniger schöner Ausführung).

Und mal ganz ehrlich: Für mich ist tatsächlich das Thema mit das Wichtigste an einem Spiel. Sicher nicht nur ... aber ein Spiel kann eine extrem coole Spielmechanik haben ... wenn mich das Thema nicht reizt, fällt das Spiel bei uns durch. Gleichzeitig reicht natürlich auch ein cooles Thema nicht aus, damit ein Spiel cool wird (Hellboy ... ich schaue immer noch in deine Richtung!)

Eurogames sind nicht jedermanns Sache ... und in meinen Augen ist ein Hard Euro auch tatsächlich der Archetyp des "schlechten Spiels" ... weil es irgendwann nur noch herumrechnerei ist. Das gleiche sagen andere auch über meine krassen Ameritrash-Spiele. Es ist einfach Geschmack. Und die harten Euros hatten ihre Zeit ... gerade sind es eher die thematischen Ameritrashs ... allerdings ist die Tendenz zum Euro wieder spürbar ... soll heißen: Sein Geschmack wird bald auch wieder mal getroffen werden.
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Megavolt am 30.03.2020 | 16:05
Ich kenne den Felber nicht, aber er wirkt auf mich auf den ersten Blick wie ein Blödmann.

Wer z.B. meint, man könne nicht humorvoll (bzw. super intelligent, pointiert, sarkastisch, ironisch, selbstironisch, höhenkamm-mäßig usw.) über Spiele berichten und testen, der hat halt noch nicht Shut up & Sit Down gesehen. DAS sind mal krasse Künster. Nur mal zum Beispiel.

Und wer spielt denn mit Leuten, die sich nicht duschen?

Ich will mal "Ok, Boomer" schreiben. Ich machs jetzt einfach.

Ok, Boomer.

 ~;D
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Huhn am 30.03.2020 | 16:08
Grundsätzlich ist die Frage nach mathematischer Austarierung vs. thematischer Präsentation vor allem eine Geschmacksfrage.
Das stimmt schon. Aber das Spiel sollte funktional sein. Was eben manche Spiele einfach nicht sind (ich schaue da diese bekloppte Saga-Erweiterung für Die Zwerge an). Das ist dann keine Geschmacksfrage mehr, sondern einfach nur noch ärgerlich.

Besonders sympathisch ist mir der Felber nach seinem Text übrigens auch nicht. Viele Probleme ließen sich durch Befolgung der Regel 0 leicht lösen. Ich fand es trotzdem unterhaltsam, seinen Ragequit-Text zu lesen. ;D
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: YY am 30.03.2020 | 16:13
Das erklärt auch die vom Blogger erwähnten merkwürdig euphorischen Rezensionen zu gammeligem Kickstarter-Zeugs.

Joah, da gibts ja zwei verschiedene Ansätze:
Entweder berichte ich über alles, was ich teste, oder ich berichte nur über das, was ich gut finde.
So oder so tut man gut daran, für eine taugliche Rezension etwas genauer auszuführen, was einem warum gefällt und was warum nicht - denn ohne den Rezensenten und seine Prioritäten zu kennen, bringt mir das alles eh nichts.
Allein mit dem Maßstab fallen schon viele Rezensionsangebote komplett raus; von bezahlten Rezensionen gar nicht angefangen.


Allgemein zu Kickstarter:
Da hat man immerhin den Pitch - das braucht zwar auch etwas Erfahrung, um die einordnen zu können, aber das ist schon mal mehr als ein kurzer Text und ein Cover als Grundlage für einen Kauf ;)
Oder man wartet eben auf Rezensionen von Leuten, auf deren Meinung man etwas gibt. Selbst für KS-exklusive Titel gibt es einen Sekundärmarkt.

Grundsätzlich ist die Frage nach mathematischer Austarierung vs. thematischer Präsentation vor allem eine Geschmacksfrage.

Das sind ja keine Gegensätze.
Und gutes oder schlechtes/misslungenes Design gibt es auch im Vergleich von Ameritrash-Spielen untereinander.

Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Huhn am 30.03.2020 | 16:26
So oder so tut man gut daran, für eine taugliche Rezension etwas genauer auszuführen, was einem warum gefällt und was warum nicht - denn ohne den Rezensenten und seine Prioritäten zu kennen, bringt mir das alles eh nichts.
Oh ja. In dem Sinne finde ich es auch unnötig, jedes Spiel mit vielen verschiedenen Spielgruppen getestet zu haben, um dazu eine Rezension schreiben zu können (wie Felber es fordert). Ich nutze das Spiel ja auch nur in meiner heimischen Runde mit den immer selben Leuten. Denen muss es gefallen.
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Crimson King am 30.03.2020 | 16:27
Joah, da gibts ja zwei verschiedene Ansätze:
Das sind ja keine Gegensätze.

In vielen Fällen schon. Sowas wie KDM oder Nemesis kann oder will man nicht mathematisch ausbalancieren. Die Unfairness ist Teil des Spielprinzips. Auf sowas stehe ich überhaupt nicht, aber deshalb sind die Spiele noch lange nicht schlecht.

Und gutes oder schlechtes/misslungenes Design gibt es auch im Vergleich von Ameritrash-Spielen untereinander.

Ganz ohne Frage. Da geht aber dann aber um andere Aspekte als Fairness und Balance.
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: YY am 30.03.2020 | 17:14
Sowas wie KDM oder Nemesis kann oder will man nicht mathematisch ausbalancieren. Die Unfairness ist Teil des Spielprinzips.

Felber geht es recht offensichtlich um das, was im Videospielbereich gerne "Grafikblender" genannt wird.
Also Spiele, die dem Konzept nach halbwegs ausbalanciert sein sollten, es aber nicht sind, weil man sich auf andere Aspekte fokussiert hat - ähnlich wie im Videospielsektor solche, die man besser bewerben kann und die mehr initiale Käufer anziehen: Aufmachung, Umfang, Atmosphäre.

Ist so ein bisschen analog zum Thema mangelhafte KI in Videospielen, von dem wir es kürzlich hatten: Das interessiert nur einen Bruchteil der Kundschaft so sehr, dass sie deswegen Spiele nicht kaufen.
Dem Rest ist das eher egal, gerade wenn viel gekauft und wenig gespielt wird, wie das für KS-affine Spieler oftmals der Fall ist.


Man könnte sich da vor Allem streiten, ob wirklich der Anteil solcher Grafikblender größer geworden ist oder mit dem allgemeinen Brettspielboom nur die absoluten Zahlen. Wenn der Großteil von allem Mist ist und man sich damit befasst, möglichst breit zu testen, hat man heute natürlich mehr davon auf dem Spieltisch.

Da fällt es oftmals schwer, sich die ebenfalls größer gewordene Zahl gelungener Spiele ins Gedächtnis zu rufen.
Aber wenn ich mal so überlege, fallen mir aus der ferneren Vergangenheit nur eine Handvoll nennenswerter Spiele ein, von denen wiederum nur ein kleiner Teil zeitlose Klassiker sind und die anderen deutlich in die Kategorie "wir hatten ja nichts" fallen.
Von den Spielen aus "meiner" Ecke der Brettspielerei, die ich mir recht selektiv ins Regal gestellt habe, ist der allergrößte Teil aus den letzten zehn Jahren.
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Runenstahl am 30.03.2020 | 17:58
Sowas wie KDM oder Nemesis kann oder will man nicht mathematisch ausbalancieren. Die Unfairness ist Teil des Spielprinzips. Auf sowas stehe ich überhaupt nicht, aber deshalb sind die Spiele noch lange nicht schlecht.

Da muß ich mal reingrätschen. Ich kenne beide Spiele. Für meinen Geschmack finde ich KDM ziemlich mißlungen, während Nemesis bestenfalls noch okay ist. Das wenige was ich von denen gesehen habe war jedoch sehr gut ausbalanciert. Bei den KDM Kämpfen haben wir sehr oft ganz knapp gewonnen was (wenn es denn kein Zufall war) für gutes Balancing spricht. Nemesis habe ich nur einmal gespielt, aber unfair kam es mir auch nicht vor (wir haben nur Fehler gemacht). Gerade bei diesen Spielen sollte schon ein gewisses Balancing vorhanden sein, denn es macht keinen Spaß wenn man ein Szenario nur durch Glück gewinnen kann.

(Warum die mich nicht ansprechen ist eine andere Sache, KDM ist viel zu friemelig, hat ein extrem unübersichtliches Regelwerk und einen völlig hirnlosen Kartenstapel der aus Kopien ein- und derselben Karte besteht)
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Hewisa (gone for good) am 30.03.2020 | 18:07
Bei bbg sind der top 30 aber auch nur vier originär über KS veröffentlichte Spiele plus einem, das eine Neuauflage/Erweiterung eines bereits existierenden Spiels ist, und die haben ihre vorderen Plätze allesamt verdient. Da reden wir aber auch von zwei reinen Euros, einem aufgehübschten Euro, einem Hybriden und nur einem eher ameritrashigen Spiel. Im Ranking regieren weiterhin die Eurogames.
OT, aber neugierig un zu faul zum selber recherchieren: Welche sind das denn außer Gloomhaven?
Spirit Island, Scythe und 7th Continent hätte ich gesagt. Und was noch?
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Sashael am 30.03.2020 | 18:10
Gerade bei diesen Spielen sollte schon ein gewisses Balancing vorhanden sein, denn es macht keinen Spaß wenn man ein Szenario nur durch Glück gewinnen kann.
Also was ich an Spielberichten über KDM gelesen habe, hatte des öfteren mal solche Sachen wie "Ziehe eine Karte und schmeiß die Kampagne in die Tonne".
Das ist ziemlich weit entfernt von Balance. ;D
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: 6 am 30.03.2020 | 18:47
OT, aber neugierig un zu faul zum selber recherchieren: Welche sind das denn außer Gloomhaven?
Spirit Island, Scythe und 7th Continent hätte ich gesagt. Und was noch?
Und Brass Lancaster/Birmingham dürfte die Neuauflage/Erweiterung eines bereits existierenden Spiels sein. (Wobei ich persönlich nicht viel von 7th Continent halte)
EDIT: Interessanterweise haben wir mit Viticulture Essential Edition sozusagen das Gegenstück zu Brass. Das Originalspiel war ein Kickstarter und die Neuauflage ist dann keiner mehr.
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: 6 am 30.03.2020 | 18:49
Ich kann dem Blogpost zu weiten Teilen auch zustimmen.
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Tele am 30.03.2020 | 22:55
Ich finde, dass gerade in letzten Jahren viele richtig gute Spiele per Kickstarter kamen:

Nemesis, Champions of Midgard, Rum&Bones, Western Legends, Scythe, Root, Through the Ages

Da fällt mir wenig aus den 90ern und 2000ern ein, das da bei Spieltiefe, Interaktion und Emotionalität mithalten kann. Einzig Klassiker wie Galaxy Trucker, Richochet Robots, Agricola, Zug um Zug kommen heran, aber alleine Nemesis, Root und Champions of Midgard haben so geile Mechanismen...

Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Crimson King am 30.03.2020 | 23:14
Felber geht es recht offensichtlich um das, was im Videospielbereich gerne "Grafikblender" genannt wird.

Nach meiner Wahrnehmung rantet er eher generell über den seit drei, vier Jahren grassierenden Trend bei Kickstarter ab, 10 kg Miniaturen und Hochglanzkomponenten mit angetackertem Spiel zu verkaufen. Dabei geht es schon klar um thematische Spiele und nicht um Euros. Mich würde wundern, wenn der Herr kein ausgeprägtes Faible für komplexe Euros hätte.

Er liegt mit seiner Kritik ja auch beileibe nicht falsch. Lediglich sein Pauschalurteil darüber, dass Spiele doch bitteschön mathematisch ausbalanciert sein sollen, ist daneben. Das gilt für Euros, und eine Vielzahl bedeutender Entwickler von Eurogames haben auch entsprechenen akademischen Hintergrund (bspw. Alexander Pfister Finanzmathematik, Stefan Feld Physik, Uwe Rosenberg Mathematik), aber es gibt eben viele Spiele, die mit Begeisterung gespielt werden, obwohl sie nicht ausbalanciert sind. Die sind nicht schlecht, nur anders. Sich dann darüber zu ärgern, dass sich solche Spiele bei bgg auch einer gewissen Beliebtheit erfreuen, zeugt schon von einer gewissen Kleingeistigkeit.

Und definitiv wurden eine Reihe sehr guter Spiele gekickstartet, von denen es einige ohne KS definitiv nicht gäbe.


Da muß ich mal reingrätschen. Ich kenne beide Spiele. Für meinen Geschmack finde ich KDM ziemlich mißlungen, während Nemesis bestenfalls noch okay ist. Das wenige was ich von denen gesehen habe war jedoch sehr gut ausbalanciert. Bei den KDM Kämpfen haben wir sehr oft ganz knapp gewonnen was (wenn es denn kein Zufall war) für gutes Balancing spricht. Nemesis habe ich nur einmal gespielt, aber unfair kam es mir auch nicht vor (wir haben nur Fehler gemacht). Gerade bei diesen Spielen sollte schon ein gewisses Balancing vorhanden sein, denn es macht keinen Spaß wenn man ein Szenario nur durch Glück gewinnen kann.

Beide Spiele können dich mit ihren Zufallmechanismen total in die Scheiße reiten, ohne dass du was dagegen tun könntest. Das ist bei Spielen meine Definition von unfair und nicht ausbalanciert. Das heißt nicht, dass kompetente Spieler nicht grunsätzlich die besseren Siegchancen hätten und alles nur vom Zufall abhängt. Aber der Einfluss des eigenen Skills aufs Endergebnis ist wesentlich geringer als, sagen wir mal, bei Terra Mystica.


OT, aber neugierig un zu faul zum selber recherchieren: Welche sind das denn außer Gloomhaven?
Spirit Island, Scythe und 7th Continent hätte ich gesagt. Und was noch?

Blood Rage und Brass: Birmingham, das eine Weiterentwicklung aus dem originalen Brass (inzwischen Brass: Lancashire) ist.


Nemesis, Champions of Midgard, Rum&Bones, Western Legends, Scythe, Root, Through the Ages

TtA kam per Kickstarter? Die Neuauflage definitiv nicht. Das hat Czech Games auch nicht nötig. Von Champions of Midgard waren auch nur die Addons ein Kickstarter.

Die Liste könnte man ansonsten geschmacksbasiert beliebig verlängern.
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: 6 am 30.03.2020 | 23:18
@Tele:Nur so am Rande: Through the ages ist von 2006. Der Kickstarter war nur eine Neuauflage. Unterschätze nicht die alten Spiele. Brass ist ein ähnlich altes Spiel, das "nur" Alter Wein in neuen Schläuchen.
(Ich könnte jetzt ja mit der Reihe anfangen mit über 100 folgenden Varianten kommen von 1974, das was Spieltiefe und Interaktion angeht, für mich immer noch überreicht ist, aber ich lasse mal 18xx stecken. ;))
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: 6 am 30.03.2020 | 23:21
@CK: Sorry ich muss klugscheissen. Blood Rage ist 31. ;)
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: 6 am 30.03.2020 | 23:26
@CK: Er meint den Kickstarter von Eagle Games von Through the Ages
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Noir am 31.03.2020 | 08:32
Das vorhin genannte Nemesis ist das in meinen Augen Paradebeispiel für ein extrem gutes Spiel. Mathematisch austariert ist das Ding nicht, aber es ist ein fleisch gewordener Alien-Film. Bei uns wird es meistens mit 4 Leuten gespielt und spätestens (!) wenn die Aufträge ausgewählt werden, traut keiner mehr irgendwem am Tisch. Spannung und - ja, ich möchte fast sagen - Furcht durch die Gänge zu schleichen, auf dem Weg zu den Antriebsdüsen, weil man sicherstellen will, dass die auch funktionieren ... vielleicht kämpft man Seite an Seite mit einem Freund gegen die Aliens und kurz bevor man zusammen in die rettende Kapsel springen kann, schmeißt der "Freund" eine Granate in deinen Raum und macht die Tür zu, und flieht allein ... meine Fresse, wir hatten selten intensivere Spielabende als mit Nemesis! Und das wünsche ich mir ja von einem Spiel! Unterhaltung!
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: 6 am 31.03.2020 | 08:47
Die Schwäche des Spieles sollte aber auch erwähnt werden: Das Spiel ist unfair. Du kannst mit etwas Pech ohne Eigenverschulden drauf gehen. Sobald Dein Charakter draufgegangen ist, bist Du aus dem Spiel raus. Danach kannst Du dann zuschauen.
Bei aller Liebe für das Spiel: Diese Schwäche muss dem möglichen Spieler bewusst sein. Sonst könnten es lange, frustrierende Stunden für ihn werden.
Sprich: Es ist ein cooles Spiel mit eindeutigen Schwächen, die sehr einschneidend sind.
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Korig am 31.03.2020 | 09:03
Bei Nemesis kann ich zumindest bei meiner Version als Alien weiterspielen wenn ich drauf gehe.
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Crimson King am 31.03.2020 | 09:09
Spiele wie Nemesis und KDM sind überhaupt nicht mein Ding, aber das, was sie machen wollen, machen sie offenkundig sehr gut, sonst stünden sie nicht bei so vielen so hoch im Kurs.

Zumindest kann man auf Basis von Felbers sonstigen Empfehlungen nicht behaupten, dass er Spiele mit Bling oder Nicht-Euros pauschal ablehnt. Mich würde aber schon interessieren, welche Spiele er konkret meint, die auf bgg die Ränge hochklettern, obwohl sie nix taugen.


Bei Nemesis kann ich zumindest bei meiner Version als Alien weiterspielen wenn ich drauf gehe.

Ist halt nicht unbedingt das, was man eigentlich will, sondern lediglich eine Krücke für den ersten, der raus fliegt.
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: YY am 31.03.2020 | 09:38
Spiele wie Nemesis und KDM sind überhaupt nicht mein Ding, aber das, was sie machen wollen, machen sie offenkundig sehr gut, sonst stünden sie nicht bei so vielen so hoch im Kurs.

Aber sie werden offensichtlich auch trotz einiger Schwächen gespielt.
Dass Spieler früh komplett rausfliegen können und dann nichts mehr zu tun haben, ist quasi eine der Todsünden in Sachen Spieldesign. Auch wenn es Gruppen gibt, denen das nichts ausmacht.
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Noir am 31.03.2020 | 09:44
Die Schwäche des Spieles sollte aber auch erwähnt werden: Das Spiel ist unfair. Du kannst mit etwas Pech ohne Eigenverschulden drauf gehen. Sobald Dein Charakter draufgegangen ist, bist Du aus dem Spiel raus. Danach kannst Du dann zuschauen.
Bei aller Liebe für das Spiel: Diese Schwäche muss dem möglichen Spieler bewusst sein. Sonst könnten es lange, frustrierende Stunden für ihn werden.
Sprich: Es ist ein cooles Spiel mit eindeutigen Schwächen, die sehr einschneidend sind.

Natürlich hat es Schwächen. Und Spieler-Elimination ist eine davon, wenn man sowas nicht mag. Ich persönlich sehe auch das eher als Feature, denn es macht die Vorgänge richtig spannend. Und richtig: Jeder Mitspieler sollte wissen, worauf er sich einlässt ... aber das sollte jeder Spieler bei jedem Spiel, imho.
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: 6 am 31.03.2020 | 09:48
@Crimson King:
Tom Felber hatte vor 2 Wochen eine Top10-Liste von hoch gelobten Spielen gepostet, die er niemals mehr spielen wird. Dabei waren Exploding Kittens, Scythe, Burgen von Burgund (als Platzhalter für Spiele, die dann trotz aller vorheriger Denkarbeit, sich durch einen Würfelwurf am Ende des Spiels entscheiden) und Detective.
(Bin gerade am Handy und bin zu blöd einen Artikel zu verlinken)
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: 6 am 31.03.2020 | 09:56
Natürlich hat es Schwächen. Und Spieler-Elimination ist eine davon, wenn man sowas nicht mag. Ich persönlich sehe auch das eher als Feature, denn es macht die Vorgänge richtig spannend. Und richtig: Jeder Mitspieler sollte wissen, worauf er sich einlässt ... aber das sollte jeder Spieler bei jedem Spiel, imho.
Ich sehe das bei dem Spiel auch als Feature. Ich komme da eher von der antizipierenden Seite. Ich muss sehr häufig für andere Spieler vorentscheiden, ob das Spiel sinnvoll ist, bzw. vorher wissen, ob alle Mitspieler damit einverstanden sind. Gerade bei einem so komplexen Spiel kann das jemand der das Spiel nicht kennt schwer überblicken.
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Huhn am 31.03.2020 | 10:15
Tom Felber hatte vor 2 Wochen eine Top10-Liste von hoch gelobten Spielen gepostet, die er niemals mehr spielen wird. Dabei waren Exploding Kittens, Scythe, Burgen von Burgund (als Platzhalter für Spiele, die dann trotz aller vorheriger Denkarbeit, sich durch einen Würfelwurf am Ende des Spiels entscheiden) und Detective.
Meinst du diesen  (https://www.watson.ch/spass/blogs/887746804-10-hochgelobte-spiele-die-ich-nie-nie-wieder-spielen-werde)Artikel?

Bei einigen Spielen gehe ich mit (andere kenne ich einfach nicht):
Exploding Kittens hab ich mal gespielt - war in der Tat ein stocklangweiliger Zeittotschläger und Leute mögen das nur wegen der totaaaal lustigen Karten *würg*
Monopoly ist wohl außer Frage stehend ein absolutes Desaster. Und wenn Leute, die keine Brettspiele mögen, das als Beispiel anführen, weiß ich auch, warum. Grauenhaft.
Siedler von Catan macht Spaß, aber ich kann nachvollziehen, dass man es irgendwann satt hat.

Aber:
Detective haben wir zuhause und die ersten beiden Fälle haben, zu zweit gespielt, richtig Spaß gemacht. Von wegen Solitärspiel! Das Spiel lebt davon, dass man zu zweit (oder sicher auch zu dritt) Theorien aufstellt, wieder umwirft, Schlüsse zieht, Erkenntnisse hat, Berge an Notizen wälzt, Mindmaps malt. Die Verbindung mit einer Internetseite und der Möglichkeit, auch einfach frei im Netz zu suchen, fand ich zumindest auch ziemlich schnieke. Mal was anderes. Und die Story war in den ersten beiden Fällen involvierend genug, um ihr folgen zu wollen.
Der dritte Fall fiel leider ziemlich zurück, sie da sehr stark mit der überhaupt nicht coolen Zeitmechanik arbeiten. Warum man auf die Idee kommt, ein nicht gut funktionierendes Spielelement auch noch so hervorzukehren, ist mir ein Rätsel. Wollten wohl Abwechslung reinbringen - hätte ich aber nicht gebraucht. Mal gucken, wie der vierte Fall wird. Aber klar - auf spielmachanischer Ebene ist das Spiel nicht unbedingt der Höhepunkt der Brettspielkunst. Hat einige Fehler, die dann beim Spielen auch echt frustig sein können. ("Ok, wir haben den Fall im Grunde vollständig gelöst - kriegen aber nur ein Drittel der Punkte in der Auswertung?! Warum?!" "Ok, wir haben den Fall prinzipiell gelöst, haben aber die entsprechenden Token nicht mehr, um dem Spiel das mitteilen zu können...")
Davon aber mal ganz ab, macht das Aufdröseln der Fälle halt einfach suuuper viel Freude, wenn man auf sowas steht und hat für uns bislang auch die eher mauen Spielmechaniken locker ausgeglichen. (Außer im dritten Fall. Der war frustig. Ich hoffe, dass der jetzt nicht stellvertretend für die weiteren Fälle steht.)
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Teylen am 31.03.2020 | 10:56
Ich persönlich bin von dem Artikel nicht von der Kompetenz des Bloggers überzeugt.

Punkt 1
Wenn andere Leute Spiele begeistert mögen die ich uncool finde haben die Leute wohl ein Geschmacksproblem.
In Bezug auf Rollenspiele quasi die Entsprechung zu "Vampire Spieler haben einen Hirnschaden".
Nun, oder wenn ich behaupten würde das Fate Spieler offenbar unter Drogen stehen.
(Das sich Vampire und Fate Produkte dann verkaufen, liegt nur am geilen Blender-Aussehen)

Punkt 2
Jedes Spiel das nicht seiner Designprämisse folgt ist Scheiße und Schlecht.
Erinnert mich daran das sich gerade die Forge mit allen Händen und Füßen gegen Rollenspiele wehrte die als eierlegende Wollmilchsau funktionierten.
In dem einerseits behauptet wurde es sei nicht möglich und andererseits Leuten die damit Spaß haben der Dachschaden diagnostiziert.

Punkt 3
Wer ihm nicht zustimmt ist dumm, respektive allgemein sind die Menschen dumm.
Weil jedes Brettspiel quasi wie Go oder Schach ist? Und Brettspiele die nicht auf Mathe setzen sind schlecht, siehe Punkt 1.

Punkt 4
Brettspieler stinken.
Erm, keine Ahnung. Hatte den Eindruck auf der Spiel oder allgemein bisher nicht.

Punkt 5
Jetzt kriegen nochmal Solo-Games bzw. Asyncrone Gruppen-Solo Games ihr Fett weg.
Wer die mag ist wohl ein asozialer Introvertierter o.O

Punkt 6
Es gibt schlechte Verlierer. (Loriot: Ach)
Noch schlimmer als schlechte Verlierer sind aber Leute die nicht gegeneinander spielen wollen.
Weil so Gruppenspiele wie Pandemie wohl auch total scheiße sind.
Oh, und Überraschung, wenn man darüber abstimmt das wer bemüht aber scheiße angezogen ist, ist die Person angekrätzt. (Loriot: Ach)

Punkt 7:
Andere Spieler sind elendig.
Also hauptsächlich die anderen. Vielleicht wurde der Frau auch nicht gesagt das es ein "Aufwärmer Spiel" ist?
Mir ist das Konzept von "Aufwärmer Spielen" recht neu. Aber es ist ganz sicher ihre Schuld.

Punkt 8:
Manchmal muss er Leuten das Spiel öfter erklären als ihm lieb ist.
Ich dachte Erklärbären machen den Erklärbär gerne?
Kann es auch von Messen wie der SPIEL nicht nachvollziehen ^^;

Punkt 9:
Leute bringen Essen... er Korrektur das falsche Essen zum Spielabend.
Weil die Leute ja spüren könnten das er nur bestimmtes Essen mag.

Punkt 10:
Seine Übertreibungen stoßen auf Kritik.
Sagt der Mann, der offenbar ein Problem damit hat, wenn Leute ihre Begeisterung zum Ausdruck bringen, und der scheinbar auf sehr mathematische Spiele steht.


Naja, sehe da jetzt keinen direkten Wert in dem Blog-Eintrag.
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: YY am 31.03.2020 | 11:00
Na ja, sattspielen kann man sich an allem...aber schreibt er ja selbst: Persönliche Befindlichkeiten.


Die Steigerung von Exploding Kittens ist für mich Unstable Unicorns.
Ersteres ist nämlich nur völlig stumpf und banal, aber UU ist darüber hinaus auch so konzipiert, dass es erst rund läuft, wenn man große Teile der Karten auswendig kennt. Das macht man vielleicht, wenn man Magic-Turniere spielt, aber doch nicht für so ein Spielchen.

Von Monopoly gar nicht angefangen. Da ist mir auch unverständlich, wie sich so eine Fehlkonstruktion so lange halten kann.
Dann lieber gleich Mensch-ärgere-dich-nicht, das ist wenigstens ehrlich :)
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Huhn am 31.03.2020 | 11:07
@Teylen: Du fasst schon ganz gut zusammen, warum mir dieser Mann auch nicht so mega sympatisch war.

Damit hat er allerdings völlig recht:
Noch schlimmer als schlechte Verlierer sind aber Leute die nicht gegeneinander spielen wollen.
Ich hab nix gegen Leute, die nicht gegeneinander spielen wollen, weil ihnen das grundsätzlich keinen Spaß macht. Haben wir auch im Bekanntenkreis und mit denen werden halt nur Koop-Spiele gespielt. Aber die Pest sind Leute, die Brettspiele mitspielen wollen, in denen gegeneinander gespielt wird und die DANN nicht gegeneinander spielen, weil sie ja zusammen sind/sich so liebhaben/Angst ahben, sich zu verärgern. So funktionieren diese Spiele schlicht nicht und das macht allen anderen unter Garantie das Spiel kaputt. Hab ich mehrfach bei offenen Spieleabenden erlebt und ist ultra ätzend für alle, die einfach in Ruhe das Spiel spielen wollen und ein mega Fremdschämfaktor in bezug auf das betreffende Kuschelpärchen, dessen Beziehung nichtmal ne Runde Carcassonne zu verkraften scheint. :gasmaskerly: Wenn die beiden partout als Team spielen wollen, sollen sie das wenigstens offen mitteilen und halt zu zweit eine Partei übernehmen. Aber meist kommunizieren die das ja nichtmal offen - weil ihnen selbst bewusst ist, wie albern ihr Verhalten ist oder weil ihnen die Selbsterkenntnis fehlt, dass sie so handeln.

Punkt 9:
Leute bringen Essen... er Korrektur das falsche Essen zum Spielabend.
Weil die Leute ja spüren könnten das er nur bestimmtes Essen mag.
Hast du schonmal ein Spiel wegwerfen können, weil Leute es in Bier getränkt haben ("Hoppla...")? Hast du schonmal ein Spiel ersetzen müssen, weil eine Spielgruppe beim Spielen Pommes gegessen hat und die Karten jetzt über eine wasserabweisende Fettschicht verfügen? Ich schon. Und insofern kann ich seine Kritik verstehen. Es geht nicht grundsätzlich darum, dass bei Spieleabenden gegessen oder getrunken wird. Aber Hauptmahlzeiten über einem Brettspiel einzunehmen, geht einfach nicht. Bei uns zuhause wird dann unterbrochen, der Tisch ein wenig freigeräumt, und dann erst gegessen. Und wer fettige Chips futtern mag, kriegt ne Serviette und hat, zumindest bei uns zuhause, auch den gesunden Menschenverstand, nicht direkt mit fettigen Fingern die Karten anzufummeln. Das gehört einfach zur Höflichkeit dazu, anderer Leute Sachen nicht kaputt zu machen. Wenn du aber mit vielen Fremden spielst, die du nicht kennst und die dich nicht kennen und dein Zeug nicht wertschätzen, dann passieren solche Unfälle wie ich sie oben beschrieben habe.

Und zu dem Typen, der zu spät kommt und dann noch allen unaufgefordert einen Döner hinklatscht. Das war sicher lieb von ihm gemeint - aber wenn sowas nicht abgesprochen ist, finde ich es ziemlich respektlos auf mehreren Ebenen. Erstens mag nicht jeder Döner essen oder vielleicht haben Leute sich auch selbst schon was mitgebracht - mir unaufgefordert Mahlzeiten aufdrücken zu lassen, finde ich äußerst aufdringlich. Zweitens lasse zumindest ich mich nicht mit Futter als Entschuldigung fürs Zuspätkommen abspeisen. Insofern ist das kein Beispiel für einen netten Kerl, sondern eher für jemandem, dessen Stärke Empathie nicht ist.
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: JS am 31.03.2020 | 11:30
@Teylen: Du fasst schon ganz gut zusammen, warum mir dieser Mann auch nicht so mega sympatisch war.

Bei aller Kritik an Felber, die man üben kann: Nein, das war eine sehr verkürzte, oberflächliche und teilweise falsche Zusammenfassung (siehe z.B. Punkt 9).
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Huhn am 31.03.2020 | 11:36
An vielen Stellen las sich das für mich so wie Teylen es zusammenfasst. Er wirkt schon echt etwas überheblich, wenn er Leuten Dummheit unterstellt (und sich selbst, als Fan intelligenter Spiele, davon offenkundig ausnimmt). Viele andere Punkte resultieren aus seinem selbstaufgestellten Anspruch, dass er Brettspiele, um sie bewerten zu können, umfassend, oft und mit möglichst vielen verschiedenen und ihm unbekannten Leuten gespielt haben muss. Was meiner Meinung nach nicht notwendig ist, wenn man vor einer Bewertung einfach klar macht, welche Gruppe mit welchen Präferenzen dieses Spiel soundso bewertet. Damit würde er sich nämlich 90% der personenbezogenen Kritikpunkte sparen (die ich alle auch schon erlebt habe, die aber natürlich nicht passieren, wenn ich nicht mit wildfremden Leuten spiele). Sich dann so hinzustellen, als sei das der Grund dafür, dass er jetzt keine Rezensionen mehr schreibt - naja sein Pech, oder?

Völlig unabhängig davon fand ich seinen Rant trotzdem sehr lesenswert und konnte seinen Frust gut nachvollziehen. Dazu muss ich weder ihn persönlich sympathisch finden, noch die von ihm gefundene Lösung ("na dann schmeiß ich jetzt halt hin!") nutzbringend.
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Teylen am 31.03.2020 | 11:47
Damit hat er allerdings völlig recht:Ich hab nix gegen Leute, die nicht gegeneinander spielen wollen, weil ihnen das grundsätzlich keinen Spaß macht. Haben wir auch im Bekanntenkreis und mit denen werden halt nur Koop-Spiele gespielt. Aber die Pest sind Leute, die Brettspiele mitspielen wollen, in denen gegeneinander gespielt wird und die DANN nicht gegeneinander spielen, weil sie ja zusammen sind/sich so liebhaben/Angst ahben, sich zu verärgern.
Das stimmt, wenn man aber nachdem Beitrag geht ist jedes Brettspiel das den Namen verdient kompetitive.
Wo ich persönlich nicht zustimme.

Zitat
Hast du schonmal ein Spiel wegwerfen können, weil Leute es in Bier getränkt haben ("Hoppla...")? Hast du schonmal ein Spiel ersetzen müssen, weil eine Spielgruppe beim Spielen Pommes gegessen hat und die Karten jetzt über eine wasserabweisende Fettschicht verfügen? Ich schon.

Ich habe weder das eine noch das andere machen müssen.
Go Steine und ganze Go Bowls mit Go Steinen wurden schon in Bier getränkt, allerdings dann gereinigt.
VTES Karten sind alle mindestens einmal gesleeved, teilweise eher zweimal und bei der Session ist nichts in die Binsen gegangen.
Auch in dem Spiele-Café in Belgien, wo es Bier und zumindest so Tapas Zeug gab, ist noch kein Spiel durch Essen vernichtet wurde.
Das gleiche gilt für das ua. Spiele Café in Koblenz (Mumpitz), wo ich vor Belgien Go spielte - und da gab es sogar Flammkuchen, merkwürdige Suppen und sowas.
Meine Spielmaterialien haben auch die SPIEL überlebt, wo iirc mit am meisten am Tisch gefuttert wurde.

Insofern geht das alles schon.
Nun, und ich wage zu behaupten das die Fälle in denen man spontan Döner/Pommes/Essen für alle kriegt sind doch schon eher limitiert.
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: JS am 31.03.2020 | 11:47
Huhn: Es gibt nun einmal dumme Menschen oder - besser - Menschen, denen zumindest für bestimmte Aktivitäten, z.B. Brettspiel, die intellektuellen Kapazitäten fehlen. Das anzumerken, hat mit Überheblichkeit nichts zu tun.

Als Spieletester und Mitglied in wichtigen Jurys - und das ist er nun einmal (gewesen) - muß Felber Spiele mit einem breiteren Publikum testen als nur in seiner Filterkumpelblase. Da stimme ich ihm zu und blicke eher und seit langem skeptisch auf die Leute, die mit Jubel oder Kritik aufwarten, nachdem sie ein Spiel wenige Male zusammen mit ihren immer gleichen Geschmacksfreunden gespielt haben - was mMn leider die Regel geworden ist (siehe Vasel & Co).

Ich stimme Felber mit Blick auf meine Erfahrung nicht in allen Punkten zu, aber ich kann alle seine Punkte als für ihn relevant verstehen.
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Crimson King am 31.03.2020 | 12:08
Ich sehe das bei dem Spiel auch als Feature.

Das ist natürlich ein Feature, weil es thematisch passend ist, und das Spiel vor allem das Thema abbilden will. Natürlich kann man sich dann darüber echauffieren, dass da zu wenig Ingenieurskunst drin steckt. Genauso könnte man sich drüber aufregen, dass in Agricola zu wenig Erzählkunst steckt.

Komplexe Euros verzichten üblicherweise auf das Ausscheiden von Spielern, aber da ist es für viele auch nicht besonders spannend, hoffnungslos unterlegen zu sein und trotzdem noch 2 Stunden mitspielen zu müssen. Ich komme damit gut klar, weil ich mir immer noch Mühe geben kann, das Spiel besser zu verstehen, aber das ist genauso nix für jedermann.


Bei Felbers Liste gehe ich übrigens zu großen Teilen mit, soweit ich die Spiele beurteilen kann. Bei Scythe liegt er einfach falsch damit, dass die Siegchancen erheblich auseinander laufen. Auf bgg gibt es zu jeder der fünf Starternationen einen Thread, der besagt, dass die OP sind. Die Boards sind allerdings nicht mit jeder Nation gleich kompatibel und sollten idealerweise so zugeteilt werden, dass entweder alle ein gleichwertiges Board haben, oder so dass erfahrenere Spieler schlechtere Board/Nation-Kombinationen bekommen. Über die Burgen von Burgund erlaube ich mir zum jetzigen Zeitpunkt kein Urteil, kann aber nachvollziehen, was Felber kritisiert.
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: YY am 31.03.2020 | 12:16
Da stimme ich ihm zu und blicke eher und seit langem skeptisch auf die Leute, die mit Jubel oder Kritik aufwarten, nachdem sie ein Spiel wenige Male zusammen mit ihren immer gleichen Geschmacksfreunden gespielt haben - was mMn leider die Regel geworden ist (siehe Vasel & Co).

Man muss aber auch fairerweise sagen, dass es einige sehr gut hinkriegen, ihren Geschmack offenzulegen und einzuordnen, was genau ihnen an einem Spiel gefällt und was nicht.

Ich habe schon einige Video-Reviews gesehen, in denen die Reviewer hin und weg von dem Spiel waren und ich hinterher genau wusste: das ist nichts für mich. Und das wusste ich gerade nicht "trotz" der guten Wertung, sondern aufgrund der Herangehensweise, die die abschließende Wertung letztlich überflüssig macht. Besonders dann, wenn diese eh mit einem umfangreichen Disclaimer versehen ist. 
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Crimson King am 31.03.2020 | 12:28
Huhn: Es gibt nun einmal dumme Menschen oder - besser - Menschen, denen zumindest für bestimmte Aktivitäten, z.B. Brettspiel, die intellektuellen Kapazitäten fehlen. Das anzumerken, hat mit Überheblichkeit nichts zu tun.

Was mich daran allerdings irritiert, ist diese Spezies von Spielern, denen die kognitiven Kapazitäten für Great Western Trail & Co. fehlen, die das aber trotzdem unbedingt mitspielen wollen und dann noch meckern, wenn sie verlieren. So jemand ist mir noch nie untergekommen. Ich kenne genau zwei eher mäßig begabte Spieler, der gerne hochkomplexe Euros spielen, und die stören sich keinen Millimeter daran, dass er nie gewinnt. Die meisten Leute, denen diese Spiele schwer fallen, winken bereits vorher hab, weil sie da keinen Spaß dran haben.
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Crimson King am 31.03.2020 | 12:33
Als Spieletester und Mitglied in wichtigen Jurys - und das ist er nun einmal (gewesen) - muß Felber Spiele mit einem breiteren Publikum testen als nur in seiner Filterkumpelblase. Da stimme ich ihm zu und blicke eher und seit langem skeptisch auf die Leute, die mit Jubel oder Kritik aufwarten, nachdem sie ein Spiel wenige Male zusammen mit ihren immer gleichen Geschmacksfreunden gespielt haben - was mMn leider die Regel geworden ist (siehe Vasel & Co).

Die finde ich obendrein ziemlich unsympathisch.

Ansonsten finde ich es ok, wenn man Spiele auf Basis von Filterblasenerfahrungen bewertet, solange man diesen Fakt vermittelt und klarstellt, dass die Rezension eben aus einer sehr subjektiven und speziellen Warte heraus erfolgt. Ich kaufe mir sowieso kein Spiel, weil ein Rezensent es gut findet, sondern weil die Spielmechaniken, wie sie mir in Rezensionen und Playthroughs präsentiert werden, mich überzeugen.
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Megavolt am 31.03.2020 | 13:07
Ich glaube, mich stört an meinem Eindruck von dem Blogger (der vermutlich super falsch ist, aber so what?), dass er auf mich wirkt, als würde er sich für super gescheit halten und alle anderen Leute seien Deppen.

Er wird es aber akzeptieren müssen, dass auch hirnbefreite Spiele wie zum Beispiel Talisman einen bizarren Spaß machen können. Die Tatsache, dass er persönlich offenbar ein Mathe-Tactician ist, kann doch dem nächsten Brettspieler vollkommen Latte sein. Soll er halt an der Börse zocken gehen, statt Brettspiele zu spielen.

Das ändert ja nix daran, dass er Recht hat, dass Spiele, die taktische herausfordernd "wirken", und die dann aber gleichzeitig zum Beispiel eine Rubberband-Mechanik haben oder etwas anderes, das jede Taktik unterläuft, scheiße sind. Das ist doch wie bei Rollenspielen, irgendeine Art Spielziel sollte halt kommuniziert und dann auch durchgehalten werden. Wow, krasse Erkenntnis.
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: YY am 31.03.2020 | 13:14
Er wird es aber akzeptieren müssen, dass auch hirnbefreite Spiele wie zum Beispiel Talisman einen bizarren Spaß machen können. Die Tatsache, dass er persönlich offenbar ein Mathe-Tactician ist, kann doch dem nächsten Brettspieler vollkommen Latte sein.

Das weiß und schreibt er auch.

Andererseits darf man sich sehr wohl dran stören, wenn Leute Spiele spielen wollen, die sie nicht verstanden haben oder sich nicht näher damit befassen wollen oder sonstwas und dann anderen damit das Spiel vermiesen.

So kommt man halt nicht zusammen, aber das ist dann wieder der Faktor: Spiel mit Leuten, mit denen dir das Spielen Spaß macht. Dann quält man sich auch nicht mit einem selbstgewählten Anspruch rum und schmeißt irgendwann hin  ;)
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Tele am 31.03.2020 | 13:15
Ich habe auch den Eindruck, dass er (der Blogger) einfach viele seiner Spieletester nicht leiden kann. Da wird der eigene Anspruch (möglichst viele unterschiedliche Leute zum Testen) zum Stolperstein.

Genau deswegen spiele ich sowohl Rollen- als auch Brettspiele nur mit sehr ausgewählten Leuten. Seine Geschichten sind z.T. echt haarsträubend. Spielen kann einfach ein spaßiges Erlebnis sein oder aber ein soziales Experiment. Er wollte wohl ersteres, bekam aber wohl ständig zweiteres.

Ich finde ihn auch herablassend, aber wenn er so ein (wie er sagt) smarter Guru ist, sei es ihm gegönnt. Doch mit dem Typen der Döner und Pommes für alle mitbringt, würd ich jederzeit zocken...
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Megavolt am 31.03.2020 | 13:16
Andererseits darf man sich sehr wohl dran stören, wenn Leute Spiele spielen wollen, die sie nicht verstanden haben oder sich nicht näher damit befassen wollen oder sonstwas und dann anderen damit das Spiel vermiesen.

Die Leute sollten generell weniger spielen und stattdessen mehr arbeiten.  ~;D
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Megavolt am 31.03.2020 | 13:18
Doch mit dem Typen der Döner und Pommes für alle mitbringt, würd ich jederzeit zocken...

Ohne Scheiß, das ist halt der Mitspieler-Jackpot. Ich hatte das bisher genau einmal in meinem Leben, dass jemand zum Rollenspiel kommt und sagt, hier, in dieser Tüte befinden sich 15 Cheeseburger, nehmt euch einfach.
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Huhn am 31.03.2020 | 13:21
Doch mit dem Typen der Döner und Pommes für alle mitbringt, würd ich jederzeit zocken...
Döner nein, Pommes ja! Menno, jetzt hab ich Lust auf Pommes. :(

Im Ernst - ich glaube, es kommt wirklich sehr auf den Kontext an, ob das cool oder total daneben ist. Bei einem Freund von mir artete das Essenmitbringen-für-alle derart aus, dass er ein Limit von einer Packung pro Person einführte, damit überhaupt der Tisch noch zu sehen war. ;D Luxusprobleme!
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: YY am 31.03.2020 | 13:26
Ja, Essen von allen für alle eskaliert schnell ;D
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: 6 am 31.03.2020 | 13:33
Deswegen spielen wir sehr häufig mit 2 Wohnzimmertischen.
Okay. Meistens brauchen wir eh 2 Tische um den Spielkram sinnvoll platzieren zu können, aber dadurch haben wir dann Platz für den Schnekskram. ;)
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Megavolt am 31.03.2020 | 13:39
Ja, das eskaliert echt. Ab einem gewissen Punkt nehmen bei uns in  manchen Gruppen dann die Sorgen über die Verfettung überhand (meistens, sobald jemand diese Großpackung Schaumküsse mitgebracht hat und die anstandslos leergefressen wurde), und dann gibts den einstimmigen Wunsch, dass nur noch Gemüse etc. zum Rollenspiel mitgebracht werden darf. Das eskaliert dann ebenfalls (wir hatten mal zwei (!) Netze Orangen), bis irgendwann wieder einer sagt, scheiß Kolrabis, scheiß Reiskekse, und bringt eine verschämte Tüte Chips mit. Das eskaliert dann seinerseits wieder bis es allen zu viel wird und immer so im Kreis.  ~;D
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Megavolt am 31.03.2020 | 13:45
Oh, oh, ich habe noch eine Anektdote.   ~;D

Es gibt ja echt viel wirklich widerlichen und grässlichen Süßkram. Salz-Lakritzfische, mit Bananengelee gefüllte Schoko-Abnormitäten, you name it.

Bei uns gab es mal die Regel, dass jemand, der einen Patzer wirft, sofort die grauenhafteste Süßigkeit auf dem Tisch essen muss, zur Strafe dafür, dass er die Gruppe in Gefahr gebracht hat. Das wurde dann auch entsprechend zelebriert ("Iss die Schokobanane! Iss die Schokobanane!" etc.).

Das wiederum hat dann dazu geführt, dass sie alle mords viel Mühe gegeben haben, wirklich abnormale Süßigkeiten mitzubringen, so dass das wieder eskaliert ist und wir über lange Zeit hinweg mehrere Packungen unessbare Widerwärtigkeiten "zum Wegessen" auf dem Tisch hatten.

Vielleicht sollte uns einfach mal jemand ein generelles und umfassendes Spielverbot erteilen, das scheint mir dringend notwendig.
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: First Orko am 31.03.2020 | 13:47
...und euch ist das echt egal, dass die Leute mit ihren Fett- und Siffpfoten dann die überteuerten Kickstarter-Produkte angrabbeln..?
Muss so ne Art dekadentes Hipster-Understatement sein: "Fettfleck auf der Karte - kann weg! Hab eh noch drölfzig ander KS-Spiele, da kommt jeden Monat eins! (und jedes zweite ist ein Legacy!)"   8] ~;D

[scnr]
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: YY am 31.03.2020 | 13:49
Ab einem gewissen Punkt nehmen bei uns in  manchen Gruppen dann die Sorgen über die Verfettung überhand

Spielt doch Fitness-Warhammer (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,92168.msg1940700.html#msg1940700) (oder -LotFP oder was man da unten in eurem komischen Land so spielt  ~;D).
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Tele am 31.03.2020 | 13:51
Also fassen wir zusammen. Der wahre Held dieser Geschichte ist der Döner-Bringer...einsamer Held im Schatten, unterschätztes soziales Genie... und jetzt Alle: "Verdammte Axt, hab ich Hunger!"
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Teylen am 31.03.2020 | 14:04
...und euch ist das echt egal, dass die Leute mit ihren Fett- und Siffpfoten dann die überteuerten Kickstarter-Produkte angrabbeln..?
Deshalb: Sleeven  8)
Das war eins der ersten Dinge die ich bei VTES kapierte. Noch vor den Regeln. ^^;

Ansonsten schleppe ich durchaus eigene Bücher & Produkte auf Cons, die nicht total billig waren.
Wobei sich die Leute bisher beherrschen konnte, und es nicht ausschaut wie nach'm Fettbad in der Mikrowelle @.@
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Megavolt am 31.03.2020 | 14:07
Ansonsten schleppe ich durchaus eigene Bücher & Produkte auf Cons, die nicht total billig waren.

Mir ist mal in meinem Rucksack, der voller auf der Dreieich erworbener Bücher war und die teilweise signiert waren, eine Flasche Apfelsaft ausgelaufen, so dass der Apfelsaft ungefähr fünf Zentimeter hoch im Rucksack stand.  :'(
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Huhn am 31.03.2020 | 14:16
Mir ist mal in meinem Rucksack, der voller auf der Dreieich erworbener Bücher war und die teilweise signiert waren, eine Flasche Apfelsaft ausgelaufen, so dass der Apfelsaft ungefähr fünf Zentimeter hoch im Rucksack stand.  :'(
Tja, hätteste die mal gesleevt.  ~;D
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 31.03.2020 | 14:20
Mir ist mal in meinem Rucksack, der voller auf der Dreieich erworbener Bücher war und die teilweise signiert waren, eine Flasche Apfelsaft ausgelaufen, so dass der Apfelsaft ungefähr fünf Zentimeter hoch im Rucksack stand.  :'(

Da warst du hoffentlich noch blutiger Anfänger. Ich meine, wer packt denn Getränke in das gleiche Fach wie Bücher?!!!!!!11111elf ;D

Was dne Herren Felber angeht: der hat schon ziemlich ein Ei am Wandern. Gleichzeitig ähnelt es sehr vielen uns RPGlern bekannten Rants über Mitspieler*innen und das System allgemein. Nett zu lesen, aber mehr auch nicht.
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: YY am 31.03.2020 | 14:21
(parallel zu Uwe-Wan getippt)

Tja, hätteste die mal gesleevt.  ~;D

In der AGA nicht aufgepasst, da wird das gemacht ;D


Aber so hat er wenigstens fürs Leben gelernt: Flüssigkeiten und sonstiges Geschlotze wird vom Rollenspielkram getrennt verpackt.
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Darius der Duellant am 31.03.2020 | 14:33
Spielen und essen ist in der Tat ein interessantes Thema.
Da kommt es ganz arg auf die Umstände an, wie problematisch das sein kann.
Ich spiele ja seit Jahren beinahe Wöchentlich in einer Gaststätte Brettspiele und da wird immer nebenbei getrunken und häufig von einigen gegessen.
Ja, es ist schon ein paar mal was daneben gegangen, aber in mittlerweile bald 5 Jahren sind die entstandenen Schäden vermutlich deutlich unter 50€.
Ist also mMn ein kalkulierbares Risiko.
Wobei auch hier die speziellen Umstände entscheiden.
Wenn ne vierstellige Summe an Commander Decks auf dem Tisch liegt, stehen die Gläser eben mal deutlich weiter weg, Doublesleeving hin oder her.

Aus dem Rant nehme ich vor allem zwei Dinge mit (die allerdings auch keine neue Erkenntnis sind), bei denen ich sagen kann, "ja, sehe ich auch so":

1. Such dir eine Semi-feste Spielgruppe damit du zumindest grob abschätzen kannst, was du erwarten darfst

2. Mach dein Hobby nicht zum Beruf, wenn du nicht riskieren möchtest davon auszubrennen und die Nase voll zu haben.

Schoko-Bananen sind im übrigen leider geil und dass man sein wertvollstes eintüten sollte, lernt man heute doch schon in der siebten im Sexualkunde-Unterricht. ~;D
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Wanderer am 31.03.2020 | 14:46
Oh, oh, ich habe noch eine Anektdote.   ~;D

Es gibt ja echt viel wirklich widerlichen und grässlichen Süßkram. Salz-Lakritzfische, mit Bananengelee gefüllte Schoko-Abnormitäten, you name it.

Bei uns gab es mal die Regel, dass jemand, der einen Patzer wirft, sofort die grauenhafteste Süßigkeit auf dem Tisch essen muss, zur Strafe dafür, dass er die Gruppe in Gefahr gebracht hat. Das wurde dann auch entsprechend zelebriert ("Iss die Schokobanane! Iss die Schokobanane!" etc.).

Das wiederum hat dann dazu geführt, dass sie alle mords viel Mühe gegeben haben, wirklich abnormale Süßigkeiten mitzubringen, so dass das wieder eskaliert ist und wir über lange Zeit hinweg mehrere Packungen unessbare Widerwärtigkeiten "zum Wegessen" auf dem Tisch hatten.

Vielleicht sollte uns einfach mal jemand ein generelles und umfassendes Spielverbot erteilen, das scheint mir dringend notwendig.

Sorry für OT, aber ich glaube ich hätte ne Mordsgaudi bei euch in der Gruppe  ~;D :d
Titel: Re: Tom Felber beendet seinen Blog
Beitrag von: Samael am 31.03.2020 | 20:46
Ich verstehe das nicht. Salzlakritzfische sind doch lecker. Echt jetzt.