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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Supersöldner am 5.04.2020 | 13:55
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Was ist der Reiz an Guten SC ?Warum sich immer wieder als Stufe 1 Fantasy Held oder Superheld oder Weltraumbulle oder so ab strampeln Leute zu beschützen ? Sich bis stufe 20 den Arsch ausreisen für NSC Zivilisten ? Wo ein Böser oder Neutraler SC alles haben Könnte. Was Treibt die Mehrheit der Spieler immer wieder zu Guten Sc ?
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Es ist ja gerade nicht anstregend, sondern in den meisten Rollenspielen im Vergleich zur Realität sehr einfach einen signifikanten Unterschied zu machen. Und es gibt praktisch immer eine Chance.
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Als neutraler oder böser SC fängt man auch auf Stufe 1 an und darf sich hocharbeiten. Auch als neutraler oder böser SC muss man Leute beschützen, Gegenstände bergen und Botendienste machen. Es sei den man macht den kompletten Idioten der auf eigene Faust handelt und als bald Behörden und verschiedene Organisatoren (z.B. die örtlichen Diebesgilde) an den Hacken hat.
Es gibt auch verschiedene Level von gut und böse. Als böser Charakter kann ich trotzdem alle möglichen Aufgaben guter Auftraggeber machen, bin dabei eventuell rüde oder rücksichtslos, skrupellos oder kaltherzig. Als guter Charakter muss ich nicht bloß ständig gute Taten vollbringen und auf Belohnung verzichten, bin halt einfach dann kein Arschloch und gutherzig.
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Hach, ist die Welt nicht schön, wenn man allem so eine simple Struktur überstülpen kann und sich auf ausgelutschte Klischees beschränkt!?
Gut vs Böse
Helden vs Schurken
Engel vs Dämonen
Himmel vs Hölle
Jäger vs Monster
Blöd nur, dass die Welt nicht so simpel ist.
Mich würden solche platten Kischees (im Film/Buch/Spiel) einfach nur zu Tode langweilen.
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Das Spiel mit (aber nicht von abstrusem) Handicap und die Kombination der Befriedigung das Richtige (tm) zu tun und die ggf. Herausforderung das mit wachsender Erfahrung noch einmal zu überprüfen ... und idealerweise dann zu etwas noch "Besseren" zu kommen auf dem Weg zur Erleuchtung.
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Weil gut zu sein, zum scheitern verurteilt ist. Und das erzeugt wiederum die spannenderen Geschichten. Oder überhaupt erzählenswerte Geschichten.
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Brauchst Du ne Rechtfertigung, warum böse SC so viel coolerer sind? ~;D
Warum spiele ich lieber (nicht nur) gute SC?
- endlich wirklich mal etwas Ändern. Im Gegensatz zum Reallife können SC nämlich einen impact (nene, das Wort gibts nicht auf Deutsch >;D ) haben.
- jemanden zu spielen, der in einem engeren Korsett zurechtkommen muss und dem nicht jede Handlung recht und billig ist, sein Ziel zu erreichen.
- Helden sind die Vorbilder aus meiner Jugend und Kindheit.
- ein positiver Grundtenor der Abenteuer und Kampagnen.
- sagte ich schon, dass es viel anspruchsvoller und spannender, vielschichtiger und schlauer ist, mit weniger Handlungsoptionen zum Ziel kommen zu müssen?
- gewisse Themen, die ich im Rollenspiel überhaupt nicht haben muss, spielen keine Rolle. Ich brauche keine Mitspieler, die ihre soziopathischen Fantasien ausleben (mehrfach erlebt) oder kleingeistige Spinner, die im Rollenspiel über böse Machtphantasien ihr Egogewichse (mehrfach erlebt) durchziehen.
- zu guter Letzt habe ich bisher keinen Menschen getroffen, der mal einen bösen SC wirklich konsequent und plausibel gespielt hat. An einem der Punkte, oder beiden hat es immer gehakt.
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...wirklich konsequent und plausibel gespielt hat...
Was war denn da dann inkonsequent und unplausibel?
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Der Reiz von Rollenspiel liegt für mich u.a. darin, dass ich in fremde Rollen schlüpfen kann und Charaktere spielen kann, die anders sind als ich.
Also spiele ich oft gute SC. ;)
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Weil gut zu sein, zum scheitern verurteilt ist. Und das erzeugt wiederum die spannenderen Geschichten. Oder überhaupt erzählenswerte Geschichten.
Gut gebrüllt.
Dahingehend würde ich ja sagen: Ich persönlich habe kein Interesse an einem "good character". Oder an einem "bad character". Ich will einen "conflicted character" spielen, bei dem "Gut" und "Böse" (was auch immer das heißen soll) nicht felsenfest sind.
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In meinen Augen schwindet der Reiz an einer Figur sofort mit der Festlegung ob sie "gut" oder "böse" ist. Das interessiert mich nicht mehr.
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... Ich will einen "conflicted character" spielen, bei dem "Gut" und "Böse" (was auch immer das heißen soll) nicht felsenfest sind...
Da habe ich jetzt einen Vampire-Charakter vor Augen: Metzel- Schlitz-Schlürf-Rülps-(Pause). "Ah, ich glaube ich bin ein Monster, dabei will ich doch gut sein. Ich geh jetzt mich eine Runde ausweinen und bereuen - die Grausamkeit und Gleichgültigkeit der Welt gegenüber meinem Leiden beklagen".
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In meinen Augen schwindet der Reiz an einer Figur sofort mit der Festlegung ob er "gut" oder "böse" ist. Das interessiert mich nicht mehr.
Nichts anderes wollte ich ausdrücken... wobei, wie stehst du da zu dem Begriff "Held", der ja schon eine bestimmte, moralische Implikation haben kann?
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Ob jemand ein Held sein will, und was ihn zu einem Helden macht, muss jeder für sich selbst entschieden. So halte ich es zumindest.
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der Trend entstand übrigens als folge des was ist der reiz von/an Bösen SC Trend.
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Hat ja lange genug gedauert ... ich war schon enttäuscht *mimimi*
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dann sollten wir bis zu dem was ist der reiz an Neutralen Sc nicht so lange warten. ~;D
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Oder wir streichen einfach "Gut" und "Böse" und den ganzen Kokolores komplett aus unserem Rollenspielvokabular und fragen offen ab: "Welche Moralvorstellungen haben eure SC?"
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Oder wir streichen einfach "Gut" und "Böse" und den ganzen Kokolores komplett aus unserem Rollenspielvokabular und fragen offen ab: "Welche Moralvorstellungen haben eure SC?"
Dagegen ;)
An sich gebe ich Dir recht. Finde aber, dass ein plausibles und griffiges Gesinnungssystem, welches sauber in das Setting integriert ist, auch richtig gutes Rollenspiel fördern kann.
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Oder wir streichen einfach "Gut" und "Böse" und den ganzen Kokolores komplett aus unserem Rollenspielvokabular und fragen offen ab: "Welche Moralvorstellungen haben eure SC?"
Würde ich unterstützen. Letztlich sind das alles auch nur Leute, welche im Rahmen ihrer Umgebung und ihrer Kultur mit ihrem Leben zurecht kommen müssen.
Außer man will da eine Geschichte und deren Moral von außen aufzwingen.
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Der Kampf Gut gegen Böse, Licht gegen Schatten, Himmel gegen Hölle... Ist halt ein klassisches Motiv in den Geschichten, von denen Rollenspielgeschichten oft inspiriert werden. Würde ich nicht missen wollen. Deshalb bin ich auch ein Fan des D&D typischen Gesinnungssystems. Hängt aber auch davon ab, was man spielen möchte.
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Ob jemand ein Held sein will, und was ihn zu einem Helden macht, muss jeder für sich selbst entschieden. So halte ich es zumindest.
Yep. Helden können ja auch durchaus nach dem Prinzip "Gut, böse -- ich bin der Kerl mit der Axt!" funktionieren und sich ihren Titel völlig unbeleckt von größerem Moralisieren einfach schon dadurch verdienen. ;D
Ich weiß tatsächlich nicht, ob der Reiz, definitiv "gute" SC zu spielen, unbedingt so groß ist. Das Mörderhobo-Syndrom entsteht ja unter anderem auch deswegen, weil man im Spiel im Gegensatz zur Realität auch mal so richtig auf den Putz hauen können möchte, was nun an sich schon nicht unbedingt ein wirklich "guter" Impuls ist. Will ich über "eh, mit X, Y, und Z auf meinem Gewissen kann ich leben" hinaus aber mal einen "echten Guten" spielen, dann bringt das zwangsläufig Einschränkungen mit sich -- nicht, weil der Charakter bestimmte Dinge nicht prinzipiell tun könnte, sondern weil es gegen sein Konzept verstieße, sie überhaupt tun zu wollen. Will ich diese Einschränkungen also überhaupt auf mich nehmen, und wenn ja, inwieweit habe ich das Verständnis und die Rückendeckung der anderen Spieler (und der SL), wenn mein "gutes" Verhalten auch mal zu -- von mir nicht mal unbedingt direkt verschuldeten -- Problemen für die ganze Gruppe führt? Wenn also mein Charakter sich beispielsweise weigert, wehrlose Gegner einfach zu erschlagen und ihre Götter selbst sortieren zu lassen, was dann darin resultiert, daß sie eben am Leben bleiben und uns möglicherweise weiteren Ärger bescheren können? (Natürlich könnten sie uns genausogut lebendig und sogar, wenn wir sie einfach nur laufen lassen, später noch von Nutzen sein...nur ist das eben seinerseits auch wieder nicht automatisch garantiert.)
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Ich bin vor 35 Jahren zum Rollenspiel gekommen, weil ich da der Held sein kann, der dem Bösen in den Arsch tritt, und das hat sich nicht geändert. :D
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..., der dem Bösen in den Arsch tritt, und das hat sich nicht geändert. :D
Sprach's und hat den Nick Deep One. ;) ;D
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Der Kampf Gut gegen Böse, Licht gegen Schatten, Himmel gegen Hölle... Ist halt ein klassisches Motiv in den Geschichten, von denen Rollenspielgeschichten oft inspiriert werden. Würde ich nicht missen wollen.
Okay, fair enough. Da hat der User mit dem Portrait einer Fantasy-Version von Immanuel Kant moralphilosophisch auch wieder Recht.
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An sich gebe ich Dir recht. Finde aber, dass ein plausibles und griffiges Gesinnungssystem, welches sauber in das Setting integriert ist, auch richtig gutes Rollenspiel fördern kann.
Gibt es da ein Beispiel?
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Ich bin vor 35 Jahren zum Rollenspiel gekommen, weil ich da der Held sein kann, der dem Bösen in den Arsch tritt, und das hat sich nicht geändert. :D
Und selbst dabei kann man noch so herrlich subjektiv sein. Ich will die Menschen aus der tückischen "Harmonie"-Umgarnung der Hab-Dich-Lieb-Bärchis befreien und muß dazu schon mal zu nicht ganz sanften Mitteln greifen? Natürlich bin ich der Held, wer denn sonst?!? >;D
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Das hört sich wie ein geständig an Glücksbärchi ermordet zu haben. .....Quest erstellt für Gute und Neutrale Abenteuer und oder Helden finden sie nobody. Auszuschalten. 300 Erfahrungspunkte 1200 Währungseinheiten. ~;D ~;D ~;D :d :ctlu:
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Kurze Antwort: Weil ich mit den Turtles und nicht mit Shredder sozialisiert wurde, spielen ich lieber die Guten.
Was in Bezug auf Raph statt Leo dann zu folgender Erkenntnis führt: Nur weil mein SC ein Guter ist, muss er noch lange kein Netter sein.
Wenn er dann nichtmal nett sein muss und trotzdem Gold und soziale Anerkennung abgreifen kann, ja warum soll ich in meiner kleinen Fantasiewelt denn noch der Böse sein wollen?
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Hach, ist die Welt nicht schön, wenn man allem so eine simple Struktur überstülpen kann und sich auf ausgelutschte Klischees beschränkt!?
Gut vs Böse
Helden vs Schurken
Engel vs Dämonen
Himmel vs Hölle
Jäger vs Monster
Blöd nur, dass die Welt nicht so simpel ist.
Mich würden solche platten Kischees (im Film/Buch/Spiel) einfach nur zu Tode langweilen.
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"Das Gute trägt den Lohn in sich."
- Pol Pot
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Was ist der Reiz an Guten SC ?
Sie haben - außer ihrem Leben - noch etwas zu verlieren.
Warum sich immer wieder als Stufe 1 Fantasy Held oder Superheld oder Weltraumbulle oder so ab strampeln Leute zu beschützen ?
Weil sie mir etwas bedeuten. Idealerweise habe ich mir "die Leute" und ihre Verbindung zu mir bei der Charaktererschaffung selbst ausgedacht.
Sich bis stufe 20 den Arsch ausreisen für NSC Zivilisten ?
Soll ich mir etwa für Soldaten den Arsch aufreissen? >;D
Wo ein Böser oder Neutraler SC alles haben Könnte.
Und was bringt das, wenn man dafür nichts zahlt (weil man moralisch eh verkommen ist und einen die eigenen Konsequenzen nicht interessieren)?
Was Treibt die Mehrheit der Spieler immer wieder zu Guten Sc ?
Wie schon Andere hier viel trefflicher formuliert haben: Das Potential zu inneren Konflikten. Ein Soziopath (wenn wir mal ehrlich sind: 99% der plakativ Bösen müssten ernsthafte, psychische Probleme haben) hat einfach keinen inneren Konflikt.
Wer GUT sein will, muss in einer ausreichend differenzierten Welt scheitern, und zwar immer wieder. Ob und wie er sich aus diesem ständigen Scheitern entwickelt - das sind die Fragen, die ich deutlich interessanter finde, als einfach nur stumpfes Arschtreten.
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Ich würde sagen es muss nicht vom Charakter her gut sein. Aber auf seine Art versuchen, die Welt besser zu machen.
Zerstören ist leicht, aufbauen erheblich schwieriger und das macht für mich den Reiz aus mit dem Charakter einen Positiven Fußabdruck in der Welt zu hinterlassen.
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Wenn man sagt, die eigene Figur hat einen guten Charakter, dann trägt das als Motivation meistens unendlich weit.