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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Supersöldner am 17.09.2020 | 15:05

Titel: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Supersöldner am 17.09.2020 | 15:05
Müssen SC auch Verlieren können ? Inspiriert vom benachbarten Debatten zeug über Ermittlungen und Illusionen habe ich darüber nach gedacht. Meinen Antwort. Aber ja Natürlich . Schon wegen der Spannung. Und was wenn sie einfach alles Falsch machen ? Soll man ihnen dann den Sieg Schenken ? Oder die Würfel in einem Kampf drehen ? Aber sicher gibt es auch andere Meinungen dazu.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: KhornedBeef am 17.09.2020 | 15:07
Ja. Sowohl die SC als auch die Spieler. Nicht "Verlieren" im Sinne von "keinen Spaß haben" sondern im Sinne von "Ziele stecken, die im Spielverlauf nicht immer zu erreichen sind".
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Junk Mage am 17.09.2020 | 17:53
Ja. Sowohl die SC als auch die Spieler. Nicht "Verlieren" im Sinne von "keinen Spaß haben" sondern im Sinne von "Ziele stecken, die im Spielverlauf nicht immer zu erreichen sind".

100% das.

Das "Verlieren" sollte meiner Meinung nach auch weniger als Strafmechanismus eingesetzt werden, sondern einfach als natürliche Fortsetzung oder Konsequenz der Geschichte.

Würfel drehen geht auch überhaupt nicht.

Aber mit "Spieler machen alles falsch" habe ich manchmal so meine Probleme. Weil die Einschätzung doch sehr subjektiv sein kann und dann wieder der Strafmechanismus des Verlierens greift.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Ruinenbaumeister am 17.09.2020 | 18:00
Ich habe sehr schlechte Erfahrungen in Runden gemacht, wo der Sieg der SC schon von vornherein feststand. Da wurde viel geblödelt und wenig geplant, denn warum soll man sich Gedanken machen, wenn der Erfolg ohnehin garantiert ist. Die Handlungen der SC wurden dadurch völlig entwertet.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Ainor am 17.09.2020 | 18:11
Im Prinzip ja. Es sei denn man spielt eine vorgefertigte Kampagne, dann funktioniert das irgendwie nicht.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Swafnir am 17.09.2020 | 18:16
Im Prinzip ja. Es sei denn man spielt eine vorgefertigte Kampagne, dann funktioniert das irgendwie nicht.

Auch da kannst du verlieren. Warum sollte das nicht gehen?
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Samael am 17.09.2020 | 18:23
Die Frage verwirrt mich!
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Ainor am 17.09.2020 | 18:29
Auch da kannst du verlieren. Warum sollte das nicht gehen?

Wenn du eine Serie von vorgefertigten Abenteuern (z.B. PAthfinder Adventure Paths) hast dann muss der Ausgang der Abenteuer festgelegt sein.
Sagen wir man soll den bösen X im 4. Abenteuer besiegen, aber die Gruppe verliert. Dann ist die Ausgangssituation eine völlig andere als im 5. Abenteuer angenommen.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Swafnir am 17.09.2020 | 18:33
Wenn du eine Serie von vorgefertigten Abenteuern (z.B. PAthfinder Adventure Paths) hast dann muss der Ausgang der Abenteuer festgelegt sein.
Sagen wir man soll den bösen X im 4. Abenteuer besiegen, aber die Gruppe verliert. Dann ist die Ausgangssituation eine völlig andere als im 5. Abenteuer angenommen.

Und? Dann wird das angepasst und weitergespielt oder die Gruppe ist eben hinüber. Wir haben bei Wheel Of Time mal einen Kampf gewonnen, den wir nicht hätten gewinnen dürfen (danach sollte es laut AB in Gefangenschaft weitergehen). Wir haben die weggehauen und der SL hat anders weiter gemacht. War klasse.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Samael am 17.09.2020 | 18:35
Oder man spielt so einen Käs einfach nicht...
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: nobody@home am 17.09.2020 | 18:36
Auch da kannst du verlieren. Warum sollte das nicht gehen?

Es gibt anscheinend genügend vorgefertigte Kampagnen, bei denen zwischen "Gruppe gewinnt dauernd" einer- und "abruptes Kampagnenende durch TPK" andererseits tatsächlich keine größeren Zwischenstufen vorgesehen sind. (Spielleitungen können da natürlich theoretisch immer nachbessern, aber wenn sie das regelmäßig allein schon deshalb tun müssen, weil der Kampagnendesigner sich die Mühe nicht selbst gemacht hat, dann mindert das logischerweise auch den Nutzwert der Fertigkampagne entsprechend.) Wenn aber "Verlieren" eigentlich nur "Upps, das Spiel ist zu Ende, was machen wir als Nächstes?" bedeutet, dann kann man sich wiederum herrlich darüber streiten, ob es überhaupt eine nennenswerte Niederlage darstellt...

Womit wohl einigermaßen klar wäre, daß aus meiner Sicht die Spielercharaktere absolut verlieren können sollen, und das möglichst auf Arten und Weisen, die für ihre Spieler unterhaltsam sind -- gerne auch, während sie noch darüber fluchen. ;)
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Swafnir am 17.09.2020 | 18:43
Es gibt anscheinend genügend vorgefertigte Kampagnen, bei denen zwischen "Gruppe gewinnt dauernd" einer- und "abruptes Kampagnenende durch TPK" andererseits tatsächlich keine größeren Zwischenstufen vorgesehen sind. (Spielleitungen können da natürlich theoretisch immer nachbessern, aber wenn sie das regelmäßig allein schon deshalb tun müssen, weil der Kampagnendesigner sich die Mühe nicht selbst gemacht hat, dann mindert das logischerweise auch den Nutzwert der Fertigkampagne entsprechend.) Wenn aber "Verlieren" eigentlich nur "Upps, das Spiel ist zu Ende, was machen wir als Nächstes?" bedeutet, dann kann man sich wiederum herrlich darüber streiten, ob es überhaupt eine nennenswerte Niederlage darstellt...

Womit wohl einigermaßen klar wäre, daß aus meiner Sicht die Spielercharaktere absolut verlieren können sollen, und das möglichst auf Arten und Weisen, die für ihre Spieler unterhaltsam sind -- gerne auch, während sie noch darüber fluchen. ;)

Das liegt dann aber auch oft an den Spielern, die bei einer sich anbahnenden Niederlage eben nicht fliehen und so zwangsläufig nur Sieg oder TPK zulassen.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: nobody@home am 17.09.2020 | 18:50
Das liegt dann aber auch oft an den Spielern, die bei einer sich anbahnenden Niederlage eben nicht fliehen und so zwangsläufig nur Sieg oder TPK zulassen.

Und an den Spielleitungen, die nur absolute Killer-NSC auf ihre SC loslassen. Und an den verwendeten Regeln, die gerade im Kampf ein Weitermachen bis zum letzten Blutstropfen regelrecht forcieren. Soll ich weitermachen? :)
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Swafnir am 17.09.2020 | 18:53
Und an den Spielleitungen, die nur absolute Killer-NSC auf ihre SC loslassen. Und an den verwendeten Regeln, die gerade im Kampf ein Weitermachen bis zum letzten Blutstropfen regelrecht forcieren. Soll ich weitermachen? :)

Nein, weil du dich im Kreis drehst. Schicke ich keine harten NSCs die eine Niederlage möglich machen, sind wir beim "gewinnen dauernd". Nur wenn die Option "Flucht" dazukommst, durchbrechen wir die Dichotomie. Und das muss halt von den Spielern kommen.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Ainor am 17.09.2020 | 19:03
Und? Dann wird das angepasst und weitergespielt oder die Gruppe ist eben hinüber. Wir haben bei Wheel Of Time mal einen Kampf gewonnen, den wir nicht hätten gewinnen dürfen (danach sollte es laut AB in Gefangenschaft weitergehen). Wir haben die weggehauen und der SL hat anders weiter gemacht. War klasse.

Das geht in einem gewissen Grad. Aber je weiter man sich von dem vorgefertigten Pfad entfernt destso unwahrscheinlicher wird es dass das Material noch relevant ist. Wenn man in Minas Tirith verliert ist es irgendwie unplausibel die nächte Schlacht vor dem Schwarzen Tor zu haben.

Oder man spielt so einen Käs einfach nicht...

Ja, das ist eine wirksame Strategie...
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: nobody@home am 17.09.2020 | 19:09
Nein, weil du dich im Kreis drehst. Schicke ich keine harten NSCs die eine Niederlage möglich machen, sind wir beim "gewinnen dauernd". Nur wenn die Option "Flucht" dazukommst, durchbrechen wir die Dichotomie. Und das muss halt von den Spielern kommen.

Zunächst mal muß die Option "Flucht" existieren. Wenn die SC den NSC nicht weglaufen können (und sei es bloß, weil sie ganz klassisch D&D-mäßig als Abenteurer mit Ausrüstung und Traglast zu kämpfen haben, während ihre Gegner als einfache "Monster" natürlich ihre volle Beweglichkeit ausspielen dürfen), war's das nämlich schon.

Und dann muß sie natürlich auch wahrgenommen werden. Hier sind sowohl Regeln als auch SL in der Pflicht: wenn die Regeln zum Thema Rückzug außer vielleicht als kurzfristiges Kampfmanöver kein Wort verlieren, aber jeder Kampfteilnehmer bis zum letzten Trefferpunkt voll handlungsfähig ist und man also auch die NSC bis zu diesem Punkt niederknüppeln muß, dann wird die Idee, daß man ja eigentlich auch mal taktisch geschickt das Hasenpanier ergreifen und sich etwas anderes überlegen könnte, vermutlich schnell zugunsten des "Festbeißen und nur nicht aufgeben!"-Ansatzes in einer der dunkleren Schubladen im Hinterkopf verschwinden. Und wenn die SL in ihrer Eigenschaft als Augen und Ohren der SC es versäumt, rechtzeitig brauchbare Hinweise auf eventuelle Fluchtwege zu geben...tja, dann ist das Ergebnis wahrscheinlich noch ein gutes Stück direkter, und wessen Schuld war das dann?

Klar: man kann Spieler, die ihre Charaktere unbedingt Selbstmord begehen lassen wollen, schlecht davon abhalten. Schließlich haben typische Rollenspielcharaktere meist genug Dinge dabei, mit denen sie das auf Wunsch durchziehen können, da braucht's also nicht einmal einen Gegner. Aber um diesen schon etwas extremen Sonderfall geht's mir im Moment weniger.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Junk Mage am 17.09.2020 | 20:51
TPK funktioniert eigentlich nur bei herausforderungsorientierten Spielen gut, wo das abrupte Ende durchaus befriedigend sein kann. Wenn man zum Beispiel kurz durchschnauft, dann drüber quatscht was schief gelaufen ist und wie heftig der BBE / Boss und es dann nochmal versucht.

Andernfalls ist das eigentlich immer ein Verlieren auf ganzer Linie, allerdings auf der Metaebene, weil der Spielspaß drunter leidet.

Wenn die Gruppe einen Kampf verliert, dann am Besten auch nach vorne -> fail forward -> es muss sich daraus eine neue, interessante Spielsituation ergeben, sonst machts keinen Spaß.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Crimson King am 17.09.2020 | 20:55
TPK funktioniert eigentlich nur bei herausforderungsorientierten Spielen gut, wo das abrupte Ende durchaus befriedigend sein kann.

Tatsächlich kenne ich TPKs ausschließlich aus Dramarunden mit viel Player Empowerment, bei denen sich die Protagonisten am Schluss alle gegenseitig oder selbst um die Ecke gebracht haben oder beim Versuch, das Richtige(tm) zu tun, den Autoritäten unterlegen sind.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Junk Mage am 17.09.2020 | 20:57
Ja gut, das ist dann aber kein TPK im Bezug auf "Verlieren", wie er hier angesprochen wurde, würde ich sagen.

Auf der anderen Seite vielleicht schon. Ach, keine Ahnung.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: fivebucks am 17.09.2020 | 21:11
Wir hatten gestern einen Fall von "accidental suicide"
(Unbedachtes befreien eines uralten Vampiren.)
Der Spieler hat es sportlich genommen;
der Rest der Gruppe ist geflohen.
;)
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Gunthar am 17.09.2020 | 21:23
Also unsere Gruppe hatte schon etliche Male die Beine in die Hand genommen und war (auf Bäume usw.) geflohen.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: flaschengeist am 19.09.2020 | 14:12
Ich habe sehr schlechte Erfahrungen in Runden gemacht, wo der Sieg der SC schon von vornherein feststand. Da wurde viel geblödelt und wenig geplant, denn warum soll man sich Gedanken machen, wenn der Erfolg ohnehin garantiert ist. Die Handlungen der SC wurden dadurch völlig entwertet.

Sehe ich ähnlich: Wenn gewinnen zu einfach ist, bin ich schnell gelangweilt.

Edit: TPKs habe ich auch ganz selten erlebt aber dass in einer längeren Kampagne 1-2 Charaktere sterben schon oft. Das hat dann immer sehr dazu beigetragen, am Tisch über die gesamte Kampagne hinweg eine spannende Atmosphäre zu erzeugen.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Sphinx am 19.09.2020 | 21:29
Definitiv müssen die SCs verlieren können. Sonst wird das doch nach kurzer Zeit langweilig werden.
Ich hatte schon Runden wo alles so glatt lief, weil die Würfel so gefallen waren, das ich mich hart gelangweilt hab. Dagegen hatte ich richtig Spaß wenn es Maximal schiefläuft und man improvisieren musste wie man aus der Ka*** wieder rauskommt.
Was ich aber finde ist eben das ein Fehlschlag, nur selten das Ende sein soll. Es steht ja nicht immer der Weltuntergang an wo der Fehlschlag wirklich das Ende von allem Bedeutet. Also mehrheitlich muss es auch nach einem Fehschlag weiter gehen.

Für meine jetzige Kampagne hab ich mir auf Youtube einen DM gesucht der sie dort mit seiner Gruppe hochgeladen hat, weil ich mehr input wollte wie ich es machen kann. Ich habs jetzt bald durch (Nutze es als Hörbuch im Auto) und obwohl es am Anfang vielversprechend war. Hab ich mittlerweile richtig eine Abneigung gegen den DM (weil ich als Zuschauer natürlich hinter den Vorhang schauen kann), denn der dreht so Hart an den Gegnern damit die Spieler Erfolg haben das es unschön ist. Die wieder rum rennen ohne Planung, Informationen,... einfach wild drauf los weil der DM es schon richten wird.

Aber gut ich bin da evtl. auch komisch. Ich finde schon  RL "Wettkämpfe" komisch wo jeder eine Medaille bekommt unabhängig von der Platzierung. Dann kann man es auch gleich lassen und ganz ohne Trophäe sowas veranstalten.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Der Läuterer am 20.09.2020 | 02:35
Das Verlieren können hat doch zumeist mehrere Qualitäten.
1. Verlieren im Sinne von Scheitern an der Aufgabe.
2. Verlieren im Sinne von Draufgehen.
3. Verlieren im Sinne von materiellen Verlusten.

Am Schlimmsten empfanden die Spieler immer letzteres.

Und um das zu verhindern, bleibt nur die Variante Sieg oder Tod (TPK). Gefangennahme ist keine Option mehr.

Die Alternative, sich zu ergeben, sinkt proportional zu der Menge an Items, welche die Chars bereits besitzen. Und irgendwann liegt die Alternative bei Null.

Wie kann das sein?
Aus der Konstellation einer möglichen Gegangennahme ergeben sich zwei weitere Fragen.

Inwieweit vertrauen die Spieler dem SL?
Will er sie vielleicht gerade abrüsten? (Soll vorkommen!)
Inwieweit können die Chars auf die Redlichkeit der NSCs vertrauen?

Die Spieler gehen doch davon aus, dass die NSCs das Gleiche mit ihnen machen, was sie selbst als Murder Hobos gewohnt sind zu tun. - Manch eine Gruppe hat die Tendenz ihre Gegner immer zu killen anstatt laufen zu lassen.
Und das aus gutem Grund. Wahrscheinlich wollen die anderen Rache üben, aber ganz sicher wollen sie ihren Kram zurück haben. Und wenn sie zurückkommen, dann werden sie besser vorbereitet sein und Verstärkung mitbringen...

Nichts ist schlimmer als eine gestrippte Gruppe, die ihrem Zeug hinterher jagt.

Da steht manchem Spieler die pure Mordlust in den Augen.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Greifenklaue am 20.09.2020 | 04:50
Wenn du eine Serie von vorgefertigten Abenteuern (z.B. PAthfinder Adventure Paths) hast dann muss der Ausgang der Abenteuer festgelegt sein.
Sagen wir man soll den bösen X im 4. Abenteuer besiegen, aber die Gruppe verliert. Dann ist die Ausgangssituation eine völlig andere als im 5. Abenteuer angenommen.
Auch das geht. Darum hat man ja einen SL, der sowas interpretiert.

In Abenteuer #2 der Runenherrscher idt es uns z. B. passiert, hatte interessante Konsequenzen.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Sphinx am 20.09.2020 | 10:55
Das Verlieren können hat doch zumeist mehrere Qualitäten.
1. Verlieren im Sinne von Scheitern an der Aufgabe.
2. Verlieren im Sinne von Draufgehen.
3. Verlieren im Sinne von materiellen Verlusten.

Am Schlimmsten empfanden die Spieler immer letzteres.

Und um das zu verhindern, bleibt nur die Variante Sieg oder Tod (TPK). Gefangennahme ist keine Option mehr.

Die Alternative, sich zu ergeben, sinkt proportional zu der Menge an Items, welche die Chars bereits besitzen. Und irgendwann liegt die Alternative bei Null.

Wie kann das sein?
Aus der Konstellation einer möglichen Gegangennahme ergeben sich zwei weitere Fragen.

Inwieweit vertrauen die Spieler dem SL?
Will er sie vielleicht gerade abrüsten? (Soll vorkommen!)
Inwieweit können die Chars auf die Redlichkeit der NSCs vertrauen?
...
Ja ist mir auch schon Aufgefallen. Ein Spieler hatte ein +1 Schwert (nicht übermäßig schwer zu ersetzen) bei der Gefangennahme abgenommen bekommen. Er hat dann das Leben seines SCs und das der Kampagne aufs Spiel gesetzt weil er es unbedingt wieder haben wollte.
Hängt aber eben auch Stark vom Spieler ab. Ich selbst mache mir gar nichts aus den Items. Mir geht aber auch die Story vor dem Wohl meines SCs und ich nehme immer an der der DM die Story im Blick hat.

Ich hab bei mir auch zwei Ebenen der redlichkeit von NPCs eingebaut. Außerhalb vom Kampf machen die NPCs was ihnen in ihrer eigenen Agenda entgegen hilft. Im Kampf wenn es das Angebot gibt "Ergebt euch und ihr überlebt" ist es grundsätzlich Ehrlich gemeint. Ist zwar Metagmining, aber hey es entwirrt eine sonst für die Spieler nicht richtig einschätzbare Situation.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Rhylthar am 20.09.2020 | 11:02
Das Problem mit Items ist einfach, wenn sie vom System vorgesehen sind. Der Verlust bedeutet dann eine immense Schwächung des Charakters, evtl. auch gerade im Vergleich zu anderen SC, die nicht so itemabhängig sind (vgl. Mundane vs. Magic-User).

Auch bei AP können SC "verlieren", es sei denn (was vielleicht eher unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich ist), man hat sich darauf geeinigt, diesen mit dieser Konstellation SC durchzuspielen (sprich: kein permanenter Tod eines SC). AP sind da ja nur die Fortführung jeglichen Kaufabenteuers....Scheitern ist eigentlich nicht vorgesehen; und falls es doch passiert, muss entweder der SL kreativ werden oder es ist halt vorbei. Kann passieren.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: nobody@home am 20.09.2020 | 11:23
Ein Spiel wie Fate würde ohne die Bereitschaft zumindest der Spieler (die SC werden im Zweifelsfall halt einfach nicht gefragt >;D), öfter mal Rückschläge einzustecken, gar nicht richtig funktionieren. Schließlich sind das Annehmen von unerfreulichen Komplikationen und Aufgeben von Konflikten da wichtige Gummipunktquellen, Niederlagen und Ärgernisse gehören also einfach mit zum Spiel dazu -- und wenn ich das erst mal habe, dann ist es auch kein großer Sprung mehr hin zu dem Gedanken, daß die Spieler auch mal ganze Szenarien komplett versemmeln dürfen.

(Daß speziell Fate zumindest in der Grundfassung auch kaum Gewicht aufs Jagen und Sammeln von Super-Items legt, dürfte denn auch helfen, den Punkt "materielle Verluste" ein gutes Stück weit zu entschärfen. Die Fähigkeiten des Charakters selbst bleiben ihm ja erhalten. :think:)
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: ArneBab am 20.09.2020 | 22:10
Nein, weil du dich im Kreis drehst. Schicke ich keine harten NSCs die eine Niederlage möglich machen, sind wir beim "gewinnen dauernd". Nur wenn die Option "Flucht" dazukommst, durchbrechen wir die Dichotomie. Und das muss halt von den Spielern kommen.
Es könnten ja auch NSCs sein, die den SCs explizit die Chance auf Flucht einräumen, weil sie nicht hart genug sind, um Verletzung zu riskieren, wenn es nicht sein muss. Oder eigentlich nicht töten wollen: Wenn die SCs es nicht forcieren, reicht es den NSCs vielleicht, dass die SCs aufgeben und weglaufen.

Damit muss Flucht auch nicht von den Spielerinnen und Spielern angestoßen werden.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: bobibob bobsen am 20.09.2020 | 22:43
Nein. Man erlebt eine Geschichte. Wie sollten die sc da verlieren. Man kann vielleicht Niederlagen einstecken, sterben oder schlimmeres, ich würde das aber niemals als verlieren bezeichnen. Ebenso kann man halt auch nicht gewinnen.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: KhornedBeef am 20.09.2020 | 23:03
Nein. Man erlebt eine Geschichte. Wie sollten die sc da verlieren. Man kann vielleicht Niederlagen einstecken, sterben oder schlimmeres, ich würde das aber niemals als verlieren bezeichnen. Ebenso kann man halt auch nicht gewinnen.
Hm. Was würdest du denn als "verlieren" bezeichnen? Oder als "gewinnen"?
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Sphinx am 21.09.2020 | 09:00
Nein. Man erlebt eine Geschichte. Wie sollten die sc da verlieren. Man kann vielleicht Niederlagen einstecken, sterben oder schlimmeres, ich würde das aber niemals als verlieren bezeichnen. Ebenso kann man halt auch nicht gewinnen.
Da würde ich aber anmerken das es für den Spieler gilt. Für den SC gibt es schon die Niederlage.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Issi am 21.09.2020 | 09:51
Müssen Sc auch Verlieren Können ?

Gegenfrage: Wenn mein SC einen Rückschlag erleidet, habe ich dann als SPL auch "verloren" ?

Ich frage deshalb, weil (mal nur auf der Storyebene betrachtet) in jeder guten Geschichte Rückschläge vorkommen.
Der Held gewinnt nicht automatisch und sofort, weil es für Zuschauer/Leser sonst zu langweilig wäre.
Stattdessen ist es spannender, wenn man mit der Figur mitzittert.
Das ist bei "Spiderman"so, das ist bei "Ben Hur" so. Eigentlich bei so ziemlich allen Heldengeschichten, bekommen die Helden immer mal wieder  so richtig eins in die Fre**e.


Jetzt könnte man natürlich einwerfen: Moment! - In der Geschichte gewinnen sie dafür aber oft am Ende! (Das stimmt natürlich)
Und im Rollenspiel ist das nicht immer garantiert. (Oder doch?)
Ich würde sagen: Solange die Figuren noch leben und sich davon wieder erholen können, haben sie nicht endgültig verloren, sondern nur vorrübergehend. (Ich würde das eher Rückschlag nennen)
Ist eine Figur tot- dann ist das natürlich endgültig (Für die Figur)- Die SPL können sich natürlich neue Figuren auswürfeln.- Aber die verstorbene Figur(ihre Persönlichkeit) bleibt verloren (Auch wenn ihre Aussrüstung  vielleicht erhalten bleibt. Oder/Und  die neue Figur die selben Erfahrungspunkte bekommt).

Falls die Figur nur einen Rückschlag erleidet, - kann sie weitergespielt werden (Ob das vom SPL noch gewollt ist, ist die andere Frage- Manche verlieren dann die Lust wenn z.B. geliebte Gegenstände weg sind- Unnötig wie ich finde- denn Niederlagen wären innerhalb der Geschichte eigentlich auch ne gute Chance für ne neue Charakterentwicklung)

Ich verstehe Spieler nicht, die nur spielen um zu gewinnen. Und die nicht bereit sind zumindest auch Rückschläge zu akzeptieren.
Ein Bisschen Frustrationstoleranz sollte jeder mitbringen. Geschichten in den der Held immer gewinnt sind außerdem stinklangweilig.
Charaktertod ist nochmal ein eigenes Fass, das ich hier nicht aufmachen will.




Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: unicum am 21.09.2020 | 09:53
Nein. Man erlebt eine Geschichte. Wie sollten die sc da verlieren. Man kann vielleicht Niederlagen einstecken, sterben oder schlimmeres, ich würde das aber niemals als verlieren bezeichnen. Ebenso kann man halt auch nicht gewinnen.

In der Headline steht SC nicht Spieler,... Ich würde an der Stelle sagen das ein Tod des SC durchaus ein "Verlieren" ist,... kommt vor.
Und selbst als Spieler kann man verlieren. Etwa wenn man vom SL aus der Runde geschmissen wird,...
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: AlphaOrange am 21.09.2020 | 09:53
Das Verlieren können hat doch zumeist mehrere Qualitäten.
1. Verlieren im Sinne von Scheitern an der Aufgabe.
2. Verlieren im Sinne von Draufgehen.
3. Verlieren im Sinne von materiellen Verlusten.

Am Schlimmsten empfanden die Spieler immer letzteres.
Die Erfahrung kann ich bestätigen. Und finde sie gleichzeitig extrem schade.
Ich finde persönliche Niederlagen bereichern einen SC und das Spielgefühl enorm. Dieser SC ist nicht mehr unverwundbar, er ist nicht mehr der Glückspilz, er badet nicht in der Gunst der Götter, die ihm jedes Tor öffnen und den roten Teppich ausrollen. Der muss für sein Glück kämpfen und aus seinen Fehlern lernen.
Das kann er nicht, wenn er beim ersten Mal draufgeht. Und das kann er nicht, wenn "Scheitern an der Aufgabe" bloß bedeutet, dass die nächste kommt.

Finde die Option des Verlierens enorm wichtig. Sonst gibt es weder Spannung noch Motivation.
Manchmal verstehe ich meine Mitspieler auch nicht. Es wird Herausforderung eingefordert, aber wenn sie Opfer mit sich bringt wird rumgeheult.
Ich habe das selbst mit selbgewählten Charakterschwächen erlebt. Beispiel jähzornige SC: Jemand dreht durch, weil er einen Satz in den falschen Hals kriegt, zettelt eine Schlägerei an, wird bestraft. SC fliegt aus dem Gasthaus, regeneriert über Nacht keine (von der Schlägerei eh angenagten) LP. Spieler sauer. Aber das ist vermutlich schon wieder ein anderes Thema "SC-Schwächen: nur Plot Device oder ernsthafte Nachteile?" ;D

Im Kampf:
Zunächst mal muß die Option "Flucht" existieren. Wenn die SC den NSC nicht weglaufen können
In in den allermeisten Fällen sinnvoll.
Damit gibst du den Spielern die Möglichkeit, die Art der Niederlage zu steuern, das ist auch vom Spielerlebnis her ein viel spannenderes Feld. Schmach des Rückzugs oder Tod mit wehenden Bannern? Das erhöht auch die Akzeptanz einer Niederlage, wenn sie von den Spielern quasi selbst gewählt ist.
Gibst du die Möglichkeit nicht, dann heißen die Möglichkeiten ja meist:
a) du drehst den Kampf so, dass er nicht verloren gehen kann => das schmälert das Erlebnis
b) du nimmst eine Niederlage (also durchaus TPK) in Kauf => dann bist du als SL der Arsch
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Issi am 21.09.2020 | 10:34
Ich glaube viel hängt von den persönlichen Bewertungen der Spieler ab.

Dinge, die die Akzeptanz von Niederlagen erschweren können:
A. SPL: Meine Figur läuft nicht weg. Die kämpft lieber bis zum Tod. Wenn sie wegläuft, ist sie in meinen Augen nichts mehr wert. Bzw. wird der Charakter unglaubwürdig.

(Ist mMn. in vielen Fällen Bullshit)- Da 1. Eigentlich jede Figur eine Art Überlebensinstinkt hat. - (Wenn eine Figur darauf pfeift braucht es einen wirklich guten Grund- statt "den persönlichen Ergeiz des Spielers" gepaart mit "der Unfähigkeit an dieser Stelle nicht der Unterlegene sein zu wollen.". ::)

B. SPL: Meine Figur ist (für mich) nur etwas wert, solange sie diesen oder jenen Gegenstand besitzt.- Ist der weg, dann verliere ich die Lust sie zu spielen.
Denn dann ist sie nicht mehr so gut, hat Nachteile usw.

Hier frage ich: Na und? Dann hat sie eben mal Nachteile. Das heißt ja nicht, dass das für immer bleiben muss.
Warum können Spieler dann nicht mit einer Durststrecke leben?- Ich vermute, weil sie das "immer Gewinnen im Spiel " für irgendetwas brauchen.
A la "Das Reallife ist doof. Wenigsten im Spiel soll es für mich immer gut laufen."
Nur  dass diese Art der "Kompensation" -mMn. Gift für gute Geschichten ist.

(Wieder andere werden vielleicht sagen: Ich spiele um Spass zu haben, und nicht um gute Geschichten zu basteln.
Und wenn ich mit dem SC in dem System dadurch zu große Nachteile bekomme, sehe ich keinen Grund mehr ihn weiterzupielen.
Da ist also das System Schuld)
Da denke ich System hin oder her- Fakt ist, die Spieler haben dann nur Spass, solange ihre Figur genug  kann.
Sobald dieses "Können" weg ist, verliert sie für sie an "Wert". Die Zeit bis zur "Reperatur" will aber weder abgewartet noch überbrückt werden.

Bei Brettspielen wird es doch auch akzeptiert, wenn mal hinten liegt oder aussetzen muss. Warum nicht beim Rollenspiel?
(Meine Antwort: Weil Rollenspiel niemandem verbietet sich nach Lust und Laune ne neue (unbelastete)Figur (Ohne Nachteile) auszuwürfeln.
Also wählen viele Spieler lieber diesen Weg.
Beim Brettspiel geht sowas nicht.


Davon Ab gibt es natürlich auch Gründe, für die ich Verständnis habe:
Eine Verstümmelte Figur (ohne Arme, Beine, etc.)- die sich von dieser Niederlage nicht mehr erholen, und ihren Beruf (Stehlen, Kämpfen Zaubern whatever) nicht mehr ausüben kann, wird dadurch tatsächlich unspielbar. Auch in ihrer Funktion in der Gruppe.
Es können auch Dinge geschehen, die Spielern die Figur so sehr verderben (Folter und Co), dass sie sich in so ein Traumatisiertes Wrack nicht mehr hineinversetzen wollen.
Das erscheint mir zumindest, glaubhafter als ein verlorener Gegenstand.

Gegenstände kann man verlieren. Sie sind idR. auch nicht mit den SC verwachsen.
Und SL haben idR. auch keinen Eid geleistet, der verspricht, dass einmal Gefundenes nie wieder abhanden kommen kann.
Die Anspruchshaltung: "Hab ich. Behalt ich. Sonst spielt ich nicht weiter."- wird so schwer nachvollziehbar.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: ErikErikson am 21.09.2020 | 10:38
Der schwarze Ritter hat auch tapfer weitergekämpft. Daran sollten sich die Spieler ein Beispiel nehmen.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: ArneBab am 21.09.2020 | 18:55
In der Headline steht SC nicht Spieler,... Ich würde an der Stelle sagen das ein Tod des SC durchaus ein "Verlieren" ist,... kommt vor.
Ich würde sagen, um auch Wiederbelebung u.ä. miteinzubeziehen, dass "aus dem Spiel sein" echtes verlieren ist.

Und das ist etwas, das meiner Ansicht nach unnötig ist.

Noch stärker: Ich finde, das Spielende für einzelne SCs hat in den Regeln von Rollenspielen nichts zu suchen. Ob ein SC das Spiel verlässt, sollte immer eine gemeinsame Entscheidung sein.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: ArneBab am 21.09.2020 | 18:58
Gegenstände kann man verlieren. Sie sind idR. auch nicht mit den SC verwachsen.
Im EWS gibt es explizit die Möglichkeit, Gegenstände mit Erfahrungspunkten zu kaufen (also statt Fertigkeiten o.ä.). Die gelten dann als Teil des SC, so dass die SL ähnlich vorsichtig mit Verlust dieser Gegenstände umgehen sollte, wie mit dem Verlust eines Armes.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Maarzan am 21.09.2020 | 19:01
Verlieren können gehört in einem Spiel dazu und macht auch einen Teil des Reizes am Gewinne aus.

Ich erinnere mich an eine ganze Reihe TPKs bei ein und demselben Abenteuer durch verschiedene Gruppen und die Feier, als eine dann doch erfolgreich war...

Was nicht dazu gehört ist verlieren, weil irgendwer anderes auf der Metabeene das Spiel verschiebt.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: flaschengeist am 21.09.2020 | 19:22
Noch stärker: Ich finde, das Spielende für einzelne SCs hat in den Regeln von Rollenspielen nichts zu suchen. Ob ein SC das Spiel verlässt, sollte immer eine gemeinsame Entscheidung sein.

Ganz so weit würde ich persönlich nicht gehen. Meiner Meinung nach sollte aber in Session 0 besprochen werden, ob Charaktertod rein durch Zufall (also Würfelpech) möglich ist oder eben nicht.
In meinem eigenen System versuche ich durch eine Anwendungsmöglichkeit von Karma die Chance auf unfreiwilligen Charaktertod zu verringen, ohne sie ganz raus zu nehmen. Für ein Karmapunkt bist du nur bewusstlos, wenn du ansonsten sterben würdest (ausgenommen Ereignisse wie "ein Berg fällt auf dich ;)").
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: ArneBab am 21.09.2020 | 23:43
Ganz so weit würde ich persönlich nicht gehen. Meiner Meinung nach sollte aber in Session 0 besprochen werden, ob Charaktertod rein durch Zufall (also Würfelpech) möglich ist oder eben nicht.
In meinem eigenen System versuche ich durch eine Anwendungsmöglichkeit von Karma die Chance auf unfreiwilligen Charaktertod zu verringen, ohne sie ganz raus zu nehmen.
Ich hatte lange den Tod als Spiel-Ende im Regelwerk, habe aber über ein Jahrzehnt gemerkt, dass wirklich niemand ihn wollte. Nachdem sich hier im :T: immer wieder Leute zwar für die Möglichkeit zu sterben ausgesprochen, aber auf nachfrage schrieben, dass sie nur eine Handvoll wirkliche Tode erlebt haben, habe ich realisiert, dass auch in deren Runden an Situationen gedreht wurde, damit die meisten überleben. Da kann man das doch gleich offen machen: Ein hartes Regelwerk, in dem SCs viel verlieren können, in dem aber das Spielende nicht verregelt wird. Das heißt zwar nicht, dass man nicht sterben kann (wenn die ganze Gruppe auf einem Vulkan kampfunfähig wird, kann sie das kaum überleben), es gibt aber kein „würfelst du X, dann bist du tot“.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: flaschengeist am 22.09.2020 | 00:52
Ich hatte lange den Tod als Spiel-Ende im Regelwerk, habe aber über ein Jahrzehnt gemerkt, dass wirklich niemand ihn wollte. Nachdem sich hier im :T: immer wieder Leute zwar für die Möglichkeit zu sterben ausgesprochen, aber auf nachfrage schrieben, dass sie nur eine Handvoll wirkliche Tode erlebt haben, habe ich realisiert, dass auch in deren Runden an Situationen gedreht wurde, damit die meisten überleben. Da kann man das doch gleich offen machen: Ein hartes Regelwerk, in dem SCs viel verlieren können, in dem aber das Spielende nicht verregelt wird. Das heißt zwar nicht, dass man nicht sterben kann (wenn die ganze Gruppe auf einem Vulkan kampfunfähig wird, kann sie das kaum überleben), es gibt aber kein „würfelst du X, dann bist du tot“.

Diese Sichtweise kann ich nachvollziehen, sie ist schlicht konsequent. Allerdings bezweifle ich, dass der Schluss von "es sterben nur wenige" zu "also will niemand den Charakterod oder gar den TPK" voll zutreffend ist. Auch in meinen Runden starben pro Kampagne im Schnitt nicht mehr als 1-2 Charaktere. Dennoch würde ich wohl keine Kampagne spielen, in der der "unglückliche" Tod von Vornerhein komplett ausgeschlossen ist - einfach weil bei mir dann eine Menge Spannung flöten ginge. Für mich gilt also: Es sterben nur wenige, weil die Chance zu sterben zwar (sehr) gering aber nichts desto trotz unbedingt vorhanden sein soll.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: ArneBab am 22.09.2020 | 01:50
Diese Sichtweise kann ich nachvollziehen, sie ist schlicht konsequent. Allerdings bezweifle ich, dass der Schluss von "es sterben nur wenige" zu "also will niemand den Charakterod oder gar den TPK" voll zutreffend ist. Auch in meinen Runden starben pro Kampagne im Schnitt nicht mehr als 1-2 Charaktere. Dennoch würde ich wohl keine Kampagne spielen, in der der "unglückliche" Tod von Vornerhein komplett ausgeschlossen ist - einfach weil bei mir dann eine Menge Spannung flöten ginge. Für mich gilt also: Es sterben nur wenige, weil die Chance zu sterben zwar (sehr) gering aber nichts desto trotz unbedingt vorhanden sein soll.
Ich kann den Wunsch nachfühlen, nur sehe ich das inzwischen anders :-)

Bei mir sind in 28 Jahren nur etwa 5 Charaktere gestorben — in allen Gruppen zusammen. Wenn wir One-Shots mit Paranoia und Cthulhu mal ignorieren.

Mindestens 3 davon waren falsch™ (d.h. aus Situationen heraus gekommen, in denen die Möglichkeit zu sterben keinen Zusatzspaß brachte, und so abgelaufen, dass ich im Nachhinein denke, dass wir mehr Spaß gehabt hätten, wenn der SC weitergelebt hätte).

Ich habe da lieber größere Chancen zu scheitern — auf eine Art, bei der es weitergehen kann. Wenn ein Spieler oder eine Spielerin Extraspannung haben will, kann er oder sie in einer Situation auch ansagen „ich geh aufs Ganze: Was für einen Bonus bekomme ich, wenn ich explizit den Tod riskiere?“
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: nobody@home am 22.09.2020 | 09:37
Generell denke ich bei "Verlieren" erst mal ans Nichterreichen von gesteckten Zielen. Die SC (oder zumindest einige von ihnen) sind ja in erster Linie überhaupt nur im laufenden Abenteuer, um etwas Bestimmtes zu erreichen oder auch zu verhindern...was passiert jetzt aber, wenn das nicht klappt? Wenn die Prinzessin den Drachen frißt, das Team beim Run auf das geheime Konzernlabor tatsächlich mal gefaßt wird und die Hosen runterlassen muß, der Todesstern die Rebellenbasis doch zerblastert?

Das sind so die Arten von Niederlagen, für die ich im Rollenspiel auf jeden Fall Spielraum haben möchte. Sie müssen ja nicht gleich krampfhaft in jede Sitzung gestopft werden und dürfen sogar gerne deutlich seltener sein als die Erfolgserlebnisse (man spielt ja doch ganz gerne Charaktere, die zumindest glaubhaft so tun können, als wären sie kompetent) -- aber zumindest eine kleine reale Chance, das Abenteuer als Ganzes zu verbocken, gehört denn doch dazu. Und ebenso dann natürlich ein paar Überlegungen im Vorfeld auf der Designerseite zu der Frage, wie sich ein solcher Ausgang anstelle des standardmäßig meist doch irgendwie erwarteten Erfolgs wohl aufs weitere Spiel auswirkt...
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: unicum am 22.09.2020 | 10:06
Ich würde sagen, um auch Wiederbelebung u.ä. miteinzubeziehen, dass "aus dem Spiel sein" echtes verlieren ist.

Und das ist etwas, das meiner Ansicht nach unnötig ist.

Noch stärker: Ich finde, das Spielende für einzelne SCs hat in den Regeln von Rollenspielen nichts zu suchen. Ob ein SC das Spiel verlässt, sollte immer eine gemeinsame Entscheidung sein.

Da hast jezt aber viele Regelwerke über Bord geworfen, hauptsächlich - aber nicht nur - die eher älteren. (und ja es gibt auch immer wieder neue in denen SC's ein Spielende haben können.

Ich hatte eine Kampange in welcher die Spieler grandios gegen Ende gescheitert sind,... am Ende waren alle Tod und die Welt ging (zumindest in Teilen) unter,...
Was soll ich sagen - ich werd von den fraglichen Spielern heute immer noch angesprochen ob ich nochmal was leite,... SO schlimm kann es also nicht gewesen sein.

Für mich gehört das Scheitern zum Leben dazu. Für mich gehört das Scheitern auch zu einer Heldengeschichte dazu. Selbst die alten Epischen Legenden sind voll vom Scheitern, Gilgamesch Epos etwa, Odyseus, Nibelungenlied,...

Oder auch anderst Formliert: ich spiele nicht gerne Superhelden in einer Soapopera, ist nicht mein Spiel. Aber deswegen sage ich nicht das es solche Regeln in Rollenspielen nichts zu suchen hätten. Es ist eben nur nicht mein Spiel.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Gunthar am 22.09.2020 | 10:15
Wir waren auch schon mal grandios gescheitert, obwohl alle SC überlebt hatten. Das war eine DSA 1 8 Gruppen-Parallel-Kampagne. Und der Schurke in unserer Gruppe hatte den Questgegenstand ohne unseres Wissens verkauft.  :o 8] Tja, kamen halt dunkle Zeiten auf Aventurien zu.  >;D ~;D
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: First Orko am 22.09.2020 | 12:00
Müssen SC auch Verlieren können ?
ja
 Inspiriert vom benachbarten Debatten zeug über Ermittlungen und Illusionen habe ich darüber nach gedacht. Meinen Antwort. Aber ja Natürlich . Schon wegen der Spannung. Und was wenn sie einfach alles Falsch machen ?
konseqzenzen im Spiel. was ist falsch? wer beurteil das? die Welt reagiert auf Fehler also merken sie wenn sie nicht ergolgreich warn. wenn es für Die Spieler frustig wird: Mit den Spielern reden, überlegen ob man dieselben Erwartungen ans spiel hat
Soll man ihnen dann den Sieg Schenken ?

Oder die Würfel in einem Kampf drehen ?

Aber sicher gibt es auch andere Meinungen dazu.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: nobody@home am 22.09.2020 | 13:16
Eine Quelle, auf die ich mich beim Thema Verlieren gerne mal zurückziehe, ist dieser Artikel (https://fate-srd.com/odds-ends/failure) aus dem "Book of Hanz" (ehemalige Google-Plus-Posts von Robert Hanz -- daher der Name --, die's in gesammelter Form auch auf die Fate-SRD-Seite geschafft haben). Dabei geht's natürlich um Niederlagen in Fate, und entsprechend wird der eine oder andere Hasser jetzt wahrscheinlich auch schon mit den Augen rollen...aber hier diskutiert Robert in seiner Eigenschaft als selbst aus der "traditionellen" Ecke kommender Rollenspieler, warum Fate für den von daher möglicherweise schon gewohnten klassischen Herausforderungsansatz eher nicht taugt und wie man als SL damit umgehen kann, und der Artikel taugt mMn auch völlig systemagnostisch betrachtet wenigstens als kleiner Denkanstoß zur Inspiration.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Samael am 22.09.2020 | 18:01
Noch stärker: Ich finde, das Spielende für einzelne SCs hat in den Regeln von Rollenspielen nichts zu suchen. Ob ein SC das Spiel verlässt, sollte immer eine gemeinsame Entscheidung sein.

Puh. Das mag ja für gewisse Spielstile und Runden so passen, aber für weite Teile klassischen Rollenspiels würde ich vehement widersprechen.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Moonmoth am 22.09.2020 | 20:52
Ich lasse in meinen Runden nicht gern SC sterben, aber es kommt vor und das muss den Leuten am Tisch auch klar sein. Das passiert definitiv nicht nur nach Absprache, sondern auch nach verpatzten Würfen. Warum sollte ich sonst überhaupt würfeln lassen, wenn es kein fatales Scheitern geben kann? Welchen Wert hat ein Triumpf, wenn es nicht schiefgehen kann? Dennoch, ich geb gern nochmal eine kleine zweite Chance, den SC zu retten. Aber Würfel drehen wie ich es früher gewohnheitsmäßig getan habe? Das mache ich schon lange nicht mehr, ebenso wenig wie "Tod nach Absprache" - außer in Systemen wie Fate, in denen das schlicht Teil des Spiels ist.

Allerdings bedeutet "auch einmal verlieren" nicht das Scheitern der Kampagne. Der Tod eines Charakters bedeutet nicht, dass da kein neuer SC kommen kann. Definitiv ist Tod nicht das Ende des Spiels- wenn das nicht gewünscht ist.
Titel: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Jiba am 22.09.2020 | 21:05
Ich lasse in meinen Runden nicht gern SC sterben, aber es kommt vor und das muss den Leuten am Tisch auch klar sein. Das passiert definitiv nicht nur nach Absprache, sondern auch nach verpatzten Würfen. Warum sollte ich sonst überhaupt würfeln lassen, wenn es kein fatales Scheitern geben kann? Welchen Wert hat ein Triumpf, wenn es nicht schiefgehen kann?

Wieso sind wir immer wieder beim Missverständnis, dass das Ausschließen von Charaktertoden durch Würfelpech (womit der Spieler des Charakters zumindest weiter am Spiel teilnehmen kann) bedeuten würde, dass nichts mehr schiefgehen kann. Ich kann Charaktere auch fatal scheitern lassen, ohne sie gleich abzumurksen.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: OldSam am 22.09.2020 | 21:16
Ich kann Charaktere auch fatal scheitern lassen, ohne sie gleich abzumurksen.

Jopp! Was ich z. B. relativ atmosphärisch finde an der Stelle ist es einen passenden Disadvantage reinzudrücken  >;D Ein Beispiel: Durch die schwere Verwundung kommt es im Rahmen der Not-OP zur Rettung des Kriegers zu Komplikationen und von nun an hat der Char wiederkehrend stärkere Schmerzen im linken Arm und es kann vereinzelt passieren (sagen wir 5% Chance pro Szene), dass er plötzlich einen gehaltenen Gegenstand nicht mehr festhalten kann und kurz die Kontrolle verliert. Er ist ein Kriegsveteran geworden... Es gibt ja angeblich eine Möglichkeit das mit mächtiger Ritualmagie zu heilen, aber nur die Oberpriesterin von Quorz aus den Dunkelwäldern soll dies beherrschen und ihr Preis ist hoch... etc. next quest ;)
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Orlock am 22.09.2020 | 21:24
Ich kann Charaktere auch fatal scheitern lassen, ohne sie gleich abzumurksen.

Das ist der entscheidende Punkt. Wenn der SL nach der krachenden Niederlage der Spieler was anderes sagt als "macht euch mal neue Charaktere" wird es interessant.
Dafür müssen dann allerdings auch entsprechende Ausweichpläne da sein. Das kann so was Banales sein wie: die Spieler werden gefangen genommen. Oder die plündernden Banditen nehmen den Spielern ihr Bling Bling weg, lassen sie aber ansonsten einfach nur liegen. Oder natürlich der Bossgegner, der den letzten SC schwer verletzt stehen lässt, ihn verhöhnt und dann einen Abgang macht.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: bobibob bobsen am 22.09.2020 | 21:51
Genau so sehe ich das auch. Am besten macht er einen Abgang mit den Worten so jetzt besuche mal deine Familie.
Einfach nur verlieren ist doch stinke Langweilig. Spannung kommt bei mir nur auf wenn das Spiel weitergeht, nicht wenn ich aufhöre.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Samael am 22.09.2020 | 22:02
Warum aufhören? Man muss einfach immer frische Charakterblätter dabei haben.... ;D
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Daniel E. am 22.09.2020 | 22:42
Warum sollte ich sonst überhaupt würfeln lassen, wenn es kein fatales Scheitern geben kann? Welchen Wert hat ein Triumpf, wenn es nicht schiefgehen kann?
Ein Scheitern ausschließlich aufgrund schlechter Würfelergebnisse empfinde ich meistens als unbefriedigend; jedenfalls wenn die Idee davor gut oder sogar sehr gut gewesen ist. Das ist aber eine Frage nach dem Wert des Würfelns in Rollenspielen.

Zum Stichwort 'Wert' möchte ich dich dies noch fragen: du sagtest, dass ein Triumph dadurch Wert bekomme, dass er bloß durch schlechte Würfe (Pech) verloren gehen könne. Gilt dann anders herum auch, dass er dadurch Wert bekommt, dass er bloß durch gute Würfe (Glück) errungen wird?
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: nobody@home am 22.09.2020 | 22:59
Warum aufhören? Man muss einfach immer frische Charakterblätter dabei haben.... ;D

Woraus sich dann wieder die Frage ableitet, was der Charaktertod eigentlich noch bringen soll, wenn man eh immer gleich drei Ersatzcharaktere dabei hat und eigentlich nur auf eine Chance lauert, als nächstes einen von denen anzutesten... ;)

Das läßt sich nebenbei auch auf Nichtspielercharaktere anwenden. Die Spielleitung hat ja ohnehin einen potentiell unbegrenzten Vorrat von denen und kann zumindest theoretisch auch jeden unpassend verstorbenen oder sonstwie ausgeschalteten "plotrelevanten" NSC schnell durch seinen Zwillingsklon aus einer Parallelwelt (oder so) ersetzen, indem sie einfach die Spielwerte übernimmt und vielleicht gerade noch einen neuen Namen drantackert. Und spätestens im nächsten Abenteuer soll's ja auch wieder Gegner geben, mit denen man sich beschäftigen kann, also ist das zunächst einmal nur praktisch...es führt halt nur bei näherem Überlegen auch bestimmte "Absolut jeder Feind muß plattgemacht werden, damit sie nicht wiederkommen können und unser Sieg nur um so totaler ist!"-Ansätze in Sachen Umgang mit besiegten Gegnern ad absurdum. Und damit läßt sich gegebenenfalls mit der Frage danach, wieviele NSC-Feinde der Spielergruppe im Rahmen eines bestimmten Szenarios entkommen können und wie schlimm das nun von Fall zu Fall genau ist (wie sieht das beispielsweise aus, wenn Grumbatsch der Schmierige zwar mit nur ein paar Blessuren entkommt, man sich dafür aber weniger Ärger mit seinen drei rachsüchtigen Brüdern einhandelt, als wenn er direkt tot am Boden bliebe?), wiederum ein bißchen Nuance ins Wechselspiel von Sieg und Niederlage einbringen.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: ArneBab am 22.09.2020 | 23:43
Da hast jezt aber viele Regelwerke über Bord geworfen, hauptsächlich - aber nicht nur - die eher älteren. (und ja es gibt auch immer wieder neue in denen SC's ein Spielende haben können.
Ich würde ja sagen fast alle :-)
Zitat
Ich hatte eine Kampange in welcher die Spieler grandios gegen Ende gescheitert sind,... am Ende waren alle Tod und die Welt ging (zumindest in Teilen) unter,...
(Fettdruck von mir)
Das ist aus meiner Sicht ein klassischer Fall von Spielende, das nicht durch die Regeln kam. Es ist das grandiose Ende der Kampagne, ein Abschluss, der in die Kampagne passt, und eben kein Spielende durch einen Würfelwurf.

Genau solche Geschichten sind der Grund, warum ich das Spielende als in den Regeln unnötig sehe. Ich würde keinen Mehrwert darin sehen, wenn im ersten drittel der Kampagne alle SCs sterben. Da ginge allzuviel an Eskalationsmöglichkeiten verloren.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: ArneBab am 23.09.2020 | 00:04
Das ist der entscheidende Punkt. Wenn der SL nach der krachenden Niederlage der Spieler was anderes sagt als "macht euch mal neue Charaktere" wird es interessant.
Gerade das ist der Grund, warum ich Charaktertod aus den Regeln rausgenommen habe.

Ich brauche keine Regel, die sagt „joah, er hat dir den Kopf abgeschnitten, deswegen bist du jetzt tot“.

Die Regel sagt vielmehr: „Du hast ganz und gar verloren. Dein Gegenüber entscheidet, was mit dir passiert“. Kopfab, tot, ist dann eine Möglichkeit, aber das läuft nicht mehr über Würfel, sondern ist eine reine Entscheidung am Spieltisch. Damit wird explizit, was ich vorher schon oft von der SL als indirekte Regelnutzung erlebt hatte.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Samael am 23.09.2020 | 06:05
Wie gesagt, es ist legitim so zu spielen. Es funktioniert aber auch anders ganz wunderbar...
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: ArneBab am 23.09.2020 | 08:41
Wie gesagt, es ist legitim so zu spielen. Es funktioniert aber auch anders ganz wunderbar...
Das will ich trotz meiner klaren Ansage ("haben keinen Platz in …") gar nicht abstreiten. Für alle Runden zu sprechen maße ich mir nämlich doch nicht an :-)

Ich denke aber, dass Rollenspiel ohne verregelten Tod für die meisten Runden besser funktionieren wird, weil verregelter Tod in den meisten Runden eher zum Selbstbelügen führt.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Rowlf am 23.09.2020 | 09:41
Ich denke aber, dass Rollenspiel ohne verregelten Tod für die meisten Runden besser funktionieren wird, weil verregelter Tod in den meisten Runden eher zum Selbstbelügen führt.
Dem kann ich so gar nicht folgen und verstehe auch nicht, was du für Lügen sehen willst.
Ich persönlich ziehe jedenfalls ganz klare Regeln für den Spielfigurentod vor, denn alles andere ist halt nur willkürliches Handgewedele.
Wer nicht mag, dass SpF "zu oft" (was auch immer das heißen mag), draufgehen, wählt hat am besten ein System, welches das gewünscht selten macht.
Die meisten aktuellen Systeme, die ich kenne, haben eh schon massive Bremsen, dass eine SpF nur äußerst erschwert das Jenseits erfährt.
Aktuell spielen wir klassisch D&D 5e. Da prügeln die NSpF immer wieder mal einzelne SpF "auf 0" - aber dann sind sie nur kurzfristig out of order, einen Trank und/oder Heilzauber später geht es weiter.
Und wenn es doch mal zum Exitus kommen sollte (regeltechnisch möglich bei massiven Schäden), dann gibt es gefühlt drölftausend Wiedererweckungsmöglichkeiten, falls der Spieler die Figur unbedingt wieder haben will.
Eigentlich ist D&D schon ein wenig ein Spiel für Weicheier...  ;)
Wie auch immer - für mich sind klare Regeln wichtig (egal wie weicheirig) und mit "Verhandlungsbasis" (= Handgewedel) kann ich kaum was anfangen.
Wo bei klar kommunizierten Regeln, die von allen akzeptiert werden, allerdings Selbstbelügen her kommen sollen, bleibt mir unklar.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: KhornedBeef am 23.09.2020 | 09:50
Ich erinnere mich gerade, wie das letzte Mal jemand "doof" gestorben ist: zwei waghalsige Entscheidungen hintereinander*, ein geringes Würfelpech, Zack. Will sagen, nicht nur die Wahrscheinlichkeiten eines Wurfs, sondern auch wie es zu diesem kommt, sind wichtig. Ich will auch kein Spiel, bei dem ich mir eine Currypaste fürs Abendessen mörsern will und würfeln muss, ob ich mir den Stößel durch den Hals ramme, egal mit welcher Chance. Das ist Schrott. Ich will aber bewusst Risiken eingehen können, und von dem Punkt an darf es auch gerne komplett von Mechanik abhängen, ob ich draufgehe.

*A)" wir suchen einen mutierten Bären...klar gehe ich als erster in diesen engen Raum, in dem wir ihn vermuten."
B)" ich wurde angeschossen und von einem Bären mitgeschleift (s.o.) und bin von ihm runtergefallen. Ich baue mich direkt vor ihm auf und versuche ihn zu erschießen, statt das meinen Kameraden zu überlassen."
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Sphinx am 23.09.2020 | 09:53
Ich finde auch Regeln, für den Tot sind eine gute Sache. Einfach weil es dann nicht zu
"Wir entscheiden als Gruppe ob jemand stirbt" -> Ernsthaft? Wieso würfelt man dann überhaupt und entscheide nicht direkt das der Big-Bad-Evil Typ einfach an einem Herzinfarkt stirbt?
oder
"Spielleiter entscheidet es nach eigenem Gefühl" -> Packt wieder die komplette Verantwortung fürs "Seelenheil" der Spieler auf die Schultern vom Spielleiter.
führt. Sondern ganz klar ist X ist eingetreten davon ist die Folge der Tot. Ich persönlich hab kein Problem damit wenn X nur sehr selten Vorkommt und es optionen gibt X im letzten Moment abzuwenden. Ich als Spielleiter finde es aber gut zu Sagen du bist Tot weil deine HP auf 0 sind, weil ihr unvorbereitet in die Höhle des bösen Drachen gerannt seit, vor dem euch alle gewarnt haben, und euch nicht zurückziehen wolltet.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Ninkasi am 23.09.2020 | 10:00
Eine Quelle, auf die ich mich beim Thema Verlieren gerne mal zurückziehe, ist dieser Artikel (https://fate-srd.com/odds-ends/failure) aus dem "Book of Hanz" (ehemalige Google-Plus-Posts von Robert Hanz -- daher der Name --, die's in gesammelter Form auch auf die Fate-SRD-Seite geschafft haben). Dabei geht's natürlich um Niederlagen in Fate, und entsprechend wird der eine oder andere Hasser jetzt wahrscheinlich auch schon mit den Augen rollen...aber hier diskutiert Robert in seiner Eigenschaft als selbst aus der "traditionellen" Ecke kommender Rollenspieler, warum Fate für den von daher möglicherweise schon gewohnten klassischen Herausforderungsansatz eher nicht taugt und wie man als SL damit umgehen kann, und der Artikel taugt mMn auch völlig systemagnostisch betrachtet wenigstens als kleiner Denkanstoß zur Inspiration.

Ja, feiner Artikel, der beschreibt manches ganz gut, wo mir nicht klar war, wie ich es ausgedrückt hätte:
Zitat
But there's a hidden gem in there that's the key to understanding 'failure' in Fate. If you have an interesting outcome for both results, then opening the door isn't a "gated challenge". It's a fork in the road. It's a place where the story can go one of two places, and you don't know which one will happen. So the roll becomes less about 'do we pass the challenge?' and more about 'how does the story progress?'
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: nobody@home am 23.09.2020 | 10:02
Dem kann ich so gar nicht folgen und verstehe auch nicht, was du für Lügen sehen willst.
Ich persönlich ziehe jedenfalls ganz klare Regeln für den Spielfigurentod vor, denn alles andere ist halt nur willkürliches Handgewedele.
[...]
Wie auch immer - für mich sind klare Regeln wichtig (egal wie weicheirig) und mit "Verhandlungsbasis" (= Handgewedel) kann ich kaum was anfangen.
Wo bei klar kommunizierten Regeln, die von allen akzeptiert werden, allerdings Selbstbelügen her kommen sollen, bleibt mir unklar.

Und wie kommen die "klaren Regeln" noch mal gleich ins Spiel, wenn nicht durch Verhandeln/Handwedeln der Gruppe (oder vielleicht auch nur der SL, je nach Dynamik)? ;)

Mag sein, daß für ArneBab das "Selbstbelügen" schon an diesem Punkt anfängt, so a la "für den Tod von Fred kann ja keiner von uns am Tisch was, das waren nur die Regeln"...und halt zufällig genau die Regeln, die dieselben Leute am Tisch überhaupt erst haben wollten. Ein Schelm, wer Schlimmes dabei denkt. >;D
Titel: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Jiba am 23.09.2020 | 10:05
Ich persönlich ziehe jedenfalls ganz klare Regeln für den Spielfigurentod vor, denn alles andere ist halt nur willkürliches Handgewedele.

Muss nicht sein. Es gibt nämlich noch eine Stufe zwischen „harte Würfelmechaniken, wann wer tot umfällt“ und „SL entscheidet, wie sie grade lustig ist“: Die gemeinsame Absprache am Spieltisch, was passiert, wenn ein Charakter mächtig auf die Mütze kriegt. Kann dann jeder mitentscheiden.

(Abgesehen davon, dass ich mich immer wieder frage, warum bestimmte Entscheidungen am Spieltisch willkürlich getroffen werden dürfen, andere aber nicht. Warum darf eine SL einfach handwedeln, ob:
- eine Taverne in einem Dorf ist
- welche Sorte Drache im Dungeon hockt
- was der Räuberhauptmann für eine Agenda hat
- ob es regnet
- wie der Ork auf den Anblick eines Feuerballs reagiert
- was für eine Hautfarbe der Kaiser hat
- in wen sich die Prinzessin verliebt
- ob die Bibliothek mit Kerzenlicht oder magischem Licht beleuchtet wird
...

Aber wenn’s darum geht ob ein tödlich Verletzter gerettet wird oder nicht, da wird gleich Willkür vermutet.)
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Supersöldner am 23.09.2020 | 10:05
wurden die Regeln den eingeführt um Fred zu Töten ? Dann sollte er die Gruppe weckslen. Oder wurden sie eingeführt  weil ein Spiel Regeln braucht ?
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: unicum am 23.09.2020 | 10:13
Ich kann Charaktere auch fatal scheitern lassen, ohne sie gleich abzumurksen.

Ja klar!

Alleine ist das Fatal Scheitern ja meist in einer Kampf Situation,... und dann liegt der Tod eben durchaus in der Möglichkeit. Selten überlebt man nur schwer verlezt wie der schwarze Ritter in Ritter der Kokosnus,..
Hm - also ok vieleicht ein Doofes Beispiel weil will man eine solche Figur noch spielen?  ~;D

Ich denke es wurde hier und da auch schon angesprochen, wenn der Figur danach etwas fehlt (muss ja nicht gleich der Arm oder die Hand sein - wobei Jani Lenister aus GoT  durchaus mit seiner verlorenen Hand etwas an Tiefe gewinnt) etwa das magische Babela das er so gerne hatte,...
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: unicum am 23.09.2020 | 10:17
Wobei mir als SL schon mal vorgeworfen wurde das ich gerne Ausbruchszenarien spiele,... (naja das lezte mal wurde mir das etwa 1995 rum vorgeworfen) da haben die Spielfiguren den Kampf auch verloren waren danach aber ihre "items" los und mussten sich mit dem Kaffelöffel aus dem Château d’If graben.

War den spielern auch nicht recht,... da bin ich dann auf abmurksen wieder umgestiegen, seitdem beschwert sich niemand mehr über die zu spielenden Ausbruchszenarien,...

 ~;D
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: nobody@home am 23.09.2020 | 10:20
Ja klar!

Alleine ist das Fatal Scheitern ja meist in einer Kampf Situation,... und dann liegt der Tod eben durchaus in der Möglichkeit. Selten überlebt man nur schwer verlezt wie der schwarze Ritter in Ritter der Kokosnus,..
Hm - also ok vieleicht ein Doofes Beispiel weil will man eine solche Figur noch spielen?  ~;D

Frag doch mal den Anakin Skywalker, der könnte dir dazu was erzählen. ;)

Natürlich würde ich da persönlich auch aufpassen wollen. Eine dramatische Verletzung oder ein vergleichbares Trauma, das den Charakter dann den Rest seines Lebens mitprägt, kann ihm durchaus mehr Tiefe verleihen, aber wenn sich das dann regelmäßig zu wiederholen anfängt, ist es irgendwann nur noch Slapstick.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Issi am 23.09.2020 | 10:29
Ok, jetzt sind wir doch wieder beim SC-Tod!
Das musste ja kommen! ~;D
Überlege gerade wie und wann die letzten Figuren bei uns gestorben sind.
Ehrlich gesagt - so häufig kommt es nicht vor.
(Und die Gründe sind ziemlich unterschiedlich)
Hinzu kommt, dass es eine kleine Chance auf Wiederbelebung gibt, die komischerweise sogar zweimal  (offen !!)gewürfelt wurde.
(Bei einem Krieger, und einer Druidin)
(Die Figuren die zurück gekommen sind,  haben kleine Macken- sind depressiv, können Geister sehen usw., wurden aber weitergespielt.)

Wirklich gestorben- ohne Rettung-  sind in den letzten Jahren eigentlich nur 2 Figuren.
Meine-Assassinin aus KanThai Pan- (Ursache- ist beim Klettern gestürzt- Aber gestorben durch- die "Sanitäter"- Phänomenales Würfelpech aller Beteiligten- Soviele Patzer habe ich noch nie gesehen!!)
Der -Assassine aus KanThai Pan- eines Mitspielers- (Ursache- Hat sich selbst freiwillig geopfert um die Gruppe zu retten. - Heldentod quasi)

(Diese Kombi scheint bei uns irgendwie tödlich zu sein :think:)

Mit einer geringen Todeschance kann ich leben, und möchte ich auch leben.
(Ein Bisschen Spannung muss sein, auch im Kampf)- Meine Mitspieler sehen das genauso.

- Angenommen ich hätte jetzt jmd. in der Gruppe, der will dass seine Figur (Die nach Regeln gestorben wäre)unbedingt überlebt, würde ich aber ggf. mit mir verhandeln lassen.
(Es sei denn dieser jmd. macht nur Blödsinn, und nimmt die Spielwelt nicht ernst, weil er glaubt, -egal was er auch tut- seine Figur ist sowieso unsterblich-- dann kann ein SC- Tod mal angebracht sein. (persönlicher Erfahrungswert).

- Edit. Ich habe dein Eindruck, SPL die schon mal einen SC-Tod erlebt haben, spielen vorsichtiger und weniger Slap Stick.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Issi am 23.09.2020 | 10:39
Im EWS gibt es explizit die Möglichkeit, Gegenstände mit Erfahrungspunkten zu kaufen (also statt Fertigkeiten o.ä.). Die gelten dann als Teil des SC, so dass die SL ähnlich vorsichtig mit Verlust dieser Gegenstände umgehen sollte, wie mit dem Verlust eines Armes.
Es gibt in manchen Systemen regulär sogar Monster u.ä. die den SC einen oder mehrere Grade rauben können.
Das ist für die betroffenen SPL bitter- zeigt aber, dass auch das eine regelkonforme Art von Rückschlag sein kann.

In Brettspielen gibt es das auch ZuHauf.
Du hast irgendwas gesammelt.- Hast Dir was aufgebaut- und schwupps -isses wieder weg.
(Wie gewonnen so zeronnen)

Edit. Eine Herausforderung für SPL ist es idR. dann, wenn ihre Mitspieler keine Verluste hatten aber sie selbst schon.
Das Glück endet ja bekanntlich beim Vergleich.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: unicum am 23.09.2020 | 10:53
Frag doch mal den Anakin Skywalker, der könnte dir dazu was erzählen. ;)

Natürlich würde ich da persönlich auch aufpassen wollen. Eine dramatische Verletzung oder ein vergleichbares Trauma, das den Charakter dann den Rest seines Lebens mitprägt, kann ihm durchaus mehr Tiefe verleihen, aber wenn sich das dann regelmäßig zu wiederholen anfängt, ist es irgendwann nur noch Slapstick.

Der Skywalker cheated doch!

Es ist aber an der stelle schon irgendwie ironisch das diese Tiefe verleihen durch niederlagen nicht so oft vorkommen soll, aber die epischen Heroischen Siege gerne an der Tagesordnung.
Ich stell hier aber auch noch mal ein ? rein.

Und nein, mir fällt nicht auf das ich so etwas in den letzten Jahren irgendwo hatte. Mein 7the See char hat zwar die Fertigkeit Regeneration von Körperteilen aber das war nie auch nur im Ansatz eine Option diese Form von Magie zu benutzen.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Ninkasi am 23.09.2020 | 10:55
Ich glaube, wenn der Verlust von wertvollen Gegenständen eher vorübergehender Natur wäre, also wiedergefunden oder ersetzbar wird und dies den Spieler auch bewusst wäre, dann scheint mir der Gegenstandsverlust beim Scheitern besser umsetzbar.

Wenn etliche Anstrengungen, Resourcen oder sogar Erfahrungspunkte in diese Dinge investiert wurden, dann steht der Verlust, als Preis der Niederlage, nicht immer gut da.

In den wenigsten Fällen schreibt der Gegenstandsverlust eine tolle Weiterführung der Geschichte, sondern wird nur als Bestrafung empfunden.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Issi am 23.09.2020 | 11:12
Ich glaube, wenn der Verlust von wertvollen Gegenständen eher vorübergehender Natur wäre, also wiedergefunden oder ersetzbar wird und dies den Spieler auch bewusst wäre, dann scheint mir der Gegenstandsverlust beim Scheitern besser umsetzbar.

Wenn etliche Anstrengungen, Resourcen oder sogar Erfahrungspunkte in diese Dinge investiert wurden, dann steht der Verlust, als Preis der Niederlage, nicht immer gut da. Die
Die Idee sich mit XP Gegenstände erwerben zu können, halte ich, gelinde gesagt, auch vom System her nicht für besonders geschickt.
Denn das impliziert eine  Art "Verwachsung "die es in der Spielwelt so nicht gibt.
- Es schränkt die Art der Geschichtengestaltung massiv ein.
- Der "Realismus" der Spielwelt müsste gebogen werden, um den Verlust zu vermeiden.
(Sowohl auf SPL Seite (Ich lass mich nicht gefangen nehmen!) als auch auf SL Seite (Dann besiegt ihr die Räuber halt, auch wenn die Würfel was anders sagen))


Zitat
In den wenigsten Fällen schreibt der Gegenstandsverlust eine tolle Weiterführung der Geschichte, sondern wird nur als Bestrafung empfunden.
Die "tolle Geschichte" wird mMn. schon allein dadurch verhindert, indem ich diese Art (EP für Gegenstände) Kaufsystem habe.
Auf kurz oder lang muss der ingame Realismus darunter leiden.

Wenn ich so ein System spiele, habe ich die Wahl zwischen:
1. Wir machen es trotzdem realistisch- Gegenstände können verloren gehen, auch wenn die SPL dann besonders lange Gesichter bekommen.
2. Wir biegen den Realismus, um die SPL bei Laune zu halten.

Ich persönlich möchte da nicht wählen müssen.
Und würde mich dann gleich für ein anderes System entscheiden.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: KhornedBeef am 23.09.2020 | 11:40
wurden die Regeln den eingeführt um Fred zu Töten ? Dann sollte er die Gruppe weckslen. Oder wurden sie eingeführt  weil ein Spiel Regeln braucht ?
Allerdings  :D
Vorher vereinbarte allgemeine Regeln sind etwas anderes als mit dem Wissen um die konkrete Situation getroffene "rulings". Das kann man nicht gleichsetzen.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: nobody@home am 23.09.2020 | 11:47
Generell interagieren Punktsysteme schon an dem Punkt eher schlecht speziell mit gefundenen Gegenständen, an dem sie die Frage aufwerfen, ab wann das neue Spielzeug überhaupt "abbezahlt" ist und dementsprechend "wirklich" dem SC gehört (insbesondere, wenn der Spieler die Punkte, um komplett dafür aufzukommen, in dem Moment gerade gar nicht hat)... :P Das ist denn auch mit einer der Gründe, aus dem ich selbst mich weitgehend wieder von denen abgewendet habe.

Schön, es gibt ganz klassischerweise gelegentlich auch individuelle Gegenstände, die einfach zu ihrem bestimmten Charakter gehören (Thors Hammer, Old Shatterhands Henrystutzen...) und also nicht einfach mal so eben verlorengehen sollten, ohne recht schnell wieder zu ihrem Besitzer zurückzufinden. Das sind dann aber in der Regel auch Sachen, die schon bei der Charaktererschaffung angesprochen werden oder sich im Rahmen der ersten paar Einführungsabenteuer relativ gezielt ergeben -- nichts, was man erst sieben Stufen später von irgendeiner toten Leiche im Dungeon aufklaubt.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Rowlf am 23.09.2020 | 12:23
Und wie kommen die "klaren Regeln" noch mal gleich ins Spiel, wenn nicht durch Verhandeln/Handwedeln der Gruppe (oder vielleicht auch nur der SL, je nach Dynamik)? ;)
Handwedelei wäre für mich, wenn es unberechenbar mal so mal so festgelegt wird. Du scheinst da einen anderen Begriff zu haben.
Die Festlegung in der Gruppe vor dem Spiel "Wir spielen D&D 5e mit Optional- oder Hausregeln XY." (Und da sind dann die Todesfall-Regeln verankert.) wäre für mich keine Handwedelei.
Aber vielleicht hat der Begriff auch mal wieder eine Wandlung durchgemacht und ich blick's halt nicht. Ist ja auch egal.

@Topic: Der Gemütszustand der SpF ist mir erst mal egal. Als Spieler hingegen ist mir die Gefahr des Scheiterns bei meinen/unseren Vorhaben essentiell wichtig. Das gilt auch für meine Mitspieler und Gruppen. Ob das jetzt in Form von Tod, Gefangenschaft, Verlust von Dingen/NSpF etc geschieht oder einfach nur der Plan massiv den Bach runter stolpert, ist mir unwichtig. Ebenso, ob es aufgrund von fehlerhaften Entscheidungen oder missglückten Würfelwürfen geschieht.

Einzig nicht nachvollziehbare SL-Entscheidungen haben für mich Konflikt-Potential. Beispielsweise bei meinem ersten und einzigen DSA-Experiment, als mir der SL ("Meister") erklärte, dass ich diese Schlacht trotz großartiger Planung und viel Aufwand (und auch noch verdammtem Würfelglück) nicht gewinnen könne, weil sie in der DSA-Geschichte eben für meine Seite verloren ging...

Aus irgendeinem Grund scheitere ich lieber wegen der Würfel als aufgrund doofer Entscheidungen... ;)
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Quaint am 23.09.2020 | 12:23
Die Idee sich mit XP Gegenstände erwerben zu können, halte ich, gelinde gesagt, auch vom System her nicht für besonders geschickt.
Denn das impliziert eine  Art "Verwachsung "die es in der Spielwelt so nicht gibt.
- Es schränkt die Art der Geschichtengestaltung massiv ein.
- Der "Realismus" der Spielwelt müsste gebogen werden, um den Verlust zu vermeiden.
(Sowohl auf SPL Seite (Ich lass mich nicht gefangen nehmen!) als auch auf SL Seite (Dann besiegt ihr die Räuber halt, auch wenn die Würfel was anders sagen))

Die "tolle Geschichte" wird mMn. schon allein dadurch verhindert, indem ich diese Art (EP für Gegenstände) Kaufsystem habe.
Auf kurz oder lang muss der ingame Realismus darunter leiden.

Wenn ich so ein System spiele, habe ich die Wahl zwischen:
1. Wir machen es trotzdem realistisch- Gegenstände können verloren gehen, auch wenn die SPL dann besonders lange Gesichter bekommen.
2. Wir biegen den Realismus, um die SPL bei Laune zu halten.

Ich persönlich möchte da nicht wählen müssen.
Und würde mich dann gleich für ein anderes System entscheiden.

Naja, man kann ja auch ganz frech die XP zurückgeben, wenn ein mit xp bezahlter Gegenstand weg ist. Und dann ist auch der Verlust verkraftbarer.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: KhornedBeef am 23.09.2020 | 12:30
Naja, man kann ja auch ganz frech die XP zurückgeben, wenn ein mit xp bezahlter Gegenstand weg ist. Und dann ist auch der Verlust verkraftbarer.
This. Nagelt mich nicht drauf fest, aber das ist auch eine mögliche Verfahrensweise bei Fate Core. Klar, immer noch irgendwo Konsenssache, aber das ist das System eh.
In dem Fall Aspektänderung, nicht XP.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Issi am 23.09.2020 | 12:43
Naja, man kann ja auch ganz frech die XP zurückgeben, wenn ein mit xp bezahlter Gegenstand weg ist. Und dann ist auch der Verlust verkraftbarer.
Ver-"Hausregeln" quasi ? :think:

Jepp das geht natürlich (bei den meisten Systemen).

Edit. Vielleicht freut das die Spieler dann sogar... a la "Yeh! Endlich wieder freie XP zum ausgeben!"  ;D



Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: LUCKY_Seb am 23.09.2020 | 12:52

This. Nagelt mich nicht drauf fest, aber das ist auch eine mögliche Verfahrensweise bei Fate Core. Klar, immer noch irgendwo Konsenssache, aber das ist das System eh.
In dem Fall Aspektänderung, nicht XP.

Ist bei uns in Fate Core gang und gäbe. Extras gegen Erholungspunkt und wieder zurück wenn kaputt oder ausgelutscht.
Ist bestimmt nicht die einzige Wahrheit aber so kommt kein Frust auf.

SC verlieren? Sie bestimmen doch wann der Kampf aufhört (Cobra Kai Weisheit).  >;D

Einzelne Kämpfe oder Herausforderungen zu verlieren?  Ja, ist normal, aber die Schlacht, das Abenteuer, die Kampagne... nur wenn das Setting es zulässt.
Ich habe bisher nur einmal in einer Epischen Fantasy Story den TPK (1992 oder so) gehabt. (Dämon gegen 4 SC die einfach reingerannt sind)
Bei Alien fand ich das hingegen dem Setting entsprechend...

... PS könnte aber ja nochmal überlegen ob das so sinnvoll ist oder das große Scheitern durchaus im Plan sein sollte  8]
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: ArneBab am 23.09.2020 | 16:54
Dem kann ich so gar nicht folgen und verstehe auch nicht, was du für Lügen sehen willst.

Und wenn es doch mal zum Exitus kommen sollte (regeltechnisch möglich bei massiven Schäden), dann gibt es gefühlt drölftausend Wiedererweckungsmöglichkeiten, falls der Spieler die Figur unbedingt wieder haben will.
Anders gesagt: In der Praxis hat DnD nur dann echtes Spielende, wenn aus irgendwelchen gar nicht so genau verregelten Gründen die Wiedererweckung nicht möglich ist.

Steht irgendwo in den Regeln, ob der Körper geborgen werden kann?

Steht in den Regeln, wie entschieden wird, ob der Charakter wieder ins Leben zurück will?

Steht in den Regeln, ob die Gruppe in der Lage ist, das Geld für die Wiederweckung aufzutreiben?

Wenn nein, dann hat DnD kein verregeltes Spielende.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: ArneBab am 23.09.2020 | 17:02
Die Idee sich mit XP Gegenstände erwerben zu können, halte ich, gelinde gesagt, auch vom System her nicht für besonders geschickt.
Ich mache kein "erwerben" mit XP, sondern sozusagen verankern: Entweder du bekommst diesen Gegenstand wieder, oder einen gleichwertigen.

In unsere Science-Fiction Runde hatte meine Pilotin eine Strichliste mit verlorenen Blastern, weil sie in gefühlt jedem zweiten Abenteuer den Blaster verloren hat. Ihn mit Punkten zu kaufen war ein Hinweis an die SL, dass "ich habe einen Blaster" für mich zum Char dazugehört, dass es also wichtig ist, dass Möglichkeiten bestehen, spätestens am nächsten Spielabend wieder an einen Blaster zu kommen.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Rowlf am 23.09.2020 | 17:13
@ArneBab: Was hat "Spielende" mit Figurentod zu tun? Jetzt hängst du mich leider ab, ich kenne gar kein Rollenspiel mit einem "verregelten Spielende", man kann doch immer weiterspielen?

Aber ja, es gibt Regeln, die man für die Körperbergung nutzen kann, es gibt Regeln, wann welche Regenerationszauber klappen. Und natürlich kann ich diverse Regeln zum Golderwerb finden. Gilt das nicht für praktisch alle "klassischen" Rollenspiele?

Sorry, irgendwie stehe ich völlig auf dem Schlauch und verstehe dein Anliegen nicht oder falsch.

Wir haben uns jedenfalls auf die D&D5E-Regeln geeinigt und wissen daraus eigentlich ganz klar, wann die SpF im Eimer ist. Und dann kann gerne noch nach "irgendwas mit Wiederbelebung" gesucht werden oder halt nicht. Entscheidung der Spieler.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: nobody@home am 23.09.2020 | 17:39
Ich denke aber, dass Rollenspiel ohne verregelten Tod für die meisten Runden besser funktionieren wird, weil verregelter Tod in den meisten Runden eher zum Selbstbelügen führt.

Wenn ich's mir recht überlege...wovon reden wir hier genau, wenn es um "verregelten Tod" geht?

Soll heißen: Auch bei einem System wie beispielsweise Fate ist der Charaktertod eigentlich recht klar verregelt. Wenn ein Charakter durch eine prinzipiell geeignete Attacke ausgeschaltet wird und der Spieler des Angreifers ihn tot sehen will, dann war's das; wenn nicht, dann ist er immer noch ausgeschaltet, aber am Leben. Das ist eigentlich praktisch dasselbe wie bei D&D5, wo der Angreifer, der sein Ziel auf null Trefferpunkte reduziert, sich ja auch in genau dem Moment frei entscheiden kann, ob er es tatsächlich töten oder nur k.o. schlagen will... :think:
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Jiba am 23.09.2020 | 17:45
@ArneBab: Was hat "Spielende" mit Figurentod zu tun? Jetzt hängst du mich leider ab, ich kenne gar kein Rollenspiel mit einem "verregelten Spielende", man kann doch immer weiterspielen?

Spiele mit hart verregeltem Spielende gibt es zum Beispiel viele im Storygame-Bereich:
- "Fiasco"
- "Girl Underground"
- "Ten Candles"
- "Fate: Wolf's Head"
- "Dread"
etc.

Daneben gibt es auch noch Spiele mit einem impliziten Spielende – man kann theoretisch ewig spielen, aber es würde sich irgendwie nicht so passend anfühlen, das auch zu tun. Besonders im Horrorgenre sind die verbreitet. Beispiele wären:
- "Monsterhearts": Es gibt 'Growing Up'-Moves und man bleibt nicht ewig Teenager. Das Spiel zwingt aber eigentlich niemanden dazu, nicht danach doch weiter zu spielen. Allerdings muss einem dann klar sein, dass man Teenie-Romance mit Erwachsenen spielt.
- "Call of Cthulhu": Dass irgendwann alle SCs verrückt sind ist geradezu ein Wahlspruch der CoC-Community geworden, so oft wie man darüber scherzt.  :ctlu:
- "Werewolf: The Apocalypse": Die Apokalypse kommt. Bald. Noch zu deinen Lebzeiten. Und dann wirst du eigentlich ziemlich sicher sterben.
- "Vampire: The Masquerade": Guuuuut, ist jetzt nicht toll umgesetzt, denn man kann das Spiel wirklich ewig und drei Tage spielen... aber zumindest der Fluff weist in Richtung einer Abwärtsspirale, in der das Tier in einem irgendwann gewinnt... muss aber wie gesagt nicht so sein. Ist sicher mein diskutabelstes Beispiel.
- "Engel": Irgendwann beruft die Kirche den Engel wieder von der Erde ab (jaja, wer's glaubt...) und dann ist das Spiel vorbei.


Also, gibt reichlich Rollenspiele mit vorgegebenen Spielende. Von diesen ausgehend findest du sicher noch ein paar mehr.  :)
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Supersöldner am 23.09.2020 | 17:48
was ist Girl Undergound ?
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Jiba am 23.09.2020 | 17:51
Ein Brett von einem "Powered by the Apocalypse"-Spiel in Zine-Form, bei dem ein Mädchen in eine Art verrückte Alice-im-Wunderland-Welt fällt und dann den Weg nach Hause finden muss.

Aber bevor du fragst: Gibt's erst dann auf Deutsch, wenn System Matters sich erbarmt, das zu veröffentlichen.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Gunthar am 23.09.2020 | 17:54
In Warhammer Fantasy geht es auch recht schnell, bis ein Charakter unbrauchbar oder sogar tot ist.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Rowlf am 23.09.2020 | 20:32
@Jiba: Okay, die Indy- und Storygames habe ich vergessen, weil ich sowas nur lese, aber nicht spiele. Mein Fehler. Beim Rest (bis auf Monsterhearts, das ich nicht kenne) stimme ich nicht zu (was habe ich für nahezu unendliche Werewolf-, Vampire- und CoC-Kampagnen erlebt). However, was haben (un-)verregelte Spielenden mit dem Verlierenkönnen von SpF zu tun?

Wie auch immer, ich entschuldige mich dafür, dass ich möglicherweise den Thread etwas entführt habe und anscheinend ganz anders spiele, als einige Diskutanten hier. So anders, dass ich wohl einige Fragestellungen erst gar nicht verstehe. Da bleibt mir nur, den Nuhr zu machen und meine Fresse zu halten.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Jiba am 23.09.2020 | 20:53
Zitat
stimme ich nicht zu (was habe ich für nahezu unendliche Werewolf-, Vampire- und CoC-Kampagnen erlebt).

Deswegen sage ich ja: Soft und implizit. Nirgendwo steht "du musst". Aber den Hintergrund und die Settingsinformationen konsequent durchgezogen, ist man da schnell beim "du solltest, wenn du's ernst meinst, mit dem Setting". Dass je nach Spielzeit (Ingame wie Outgame) und Frequenz der Runden Kampagnen rauskommen können, die sich unendlich lang anfühlen, auf jeden Fall... aber gerade bei Spielen, wo "Apokalypse" im Titel ist, erwartet man die halt auch irgendwann. Sonst macht's ja auch keinen Sinn. Und wieviel kosmischen, den menschlichen Verstand erschütternden Horror kann man aushalten, bis es sich anfühlt, als nähme die Großen Alten und ihr Gezücht eigentlich gar nicht so sehr für voll?
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: ArneBab am 23.09.2020 | 21:47
@ArneBab: Was hat "Spielende" mit Figurentod zu tun?
Nicht der Spielende oder die Spielene, sondern das Spiel-Ende :-)

(ich meine das Spielende für den spezifischen Charakter)
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: ArneBab am 23.09.2020 | 21:53
Aber ja, es gibt Regeln, die man für die Körperbergung nutzen kann, es gibt Regeln, wann welche Regenerationszauber klappen. Und natürlich kann ich diverse Regeln zum Golderwerb finden. Gilt das nicht für praktisch alle "klassischen" Rollenspiele?
Das sind alles Regeln, die komplett von der Umgebung abhängen — also effektiv von der SL eingebracht werden.

Solange die SL entscheiden kann, dass die Möglichkeiten zur Wiederbelebung bestehen, gibt es keinen echten Tod-durch-Regeln. Genauer: Die Figur kann nie direkt durch die Regeln aus dem Spiel genommen werden.

Ich kritisiere übrigens gar nicht, dass das so ist, sondern nur, dass die Illusion erschaffen wird, das wäre anders. Da kann man doch gleich offen sagen, dass es keinen Tod-durch-Regeln gibt.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: ArneBab am 23.09.2020 | 21:54
Zitat
Da hast jezt aber viele Regelwerke über Bord geworfen, hauptsächlich - aber nicht nur - die eher älteren. (und ja es gibt auch immer wieder neue in denen SC's ein Spielende haben können.
Ich würde ja sagen fast alle :-)
Nach 2 weiteren Seiten Diskussion habe ich realisiert, dass ich gar nicht so viele Regelwerke über Bord geworfen habe, wie ich dachte :)
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: nobody@home am 23.09.2020 | 22:09
Ich würde ja sagen fast alle :-)
Nach 2 weiteren Seiten Diskussion habe ich realisiert, dass ich gar nicht so viele Regelwerke über Bord geworfen habe, wie ich dachte :)

Wie schon andeutungsweise festgestellt: auch bei D&D5 läßt sich der Charaktertod zumindest durch Gegner oft leicht "handwedeln". Da muß die SL eigentlich nur sagen "och, der wollte dich in Wirklichkeit bloß k.o. schlagen", und gut ist -- je nach Laune potentiell völlig willkürlich, aber trotzdem genauso völlig regelkonform. ;)
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Samael am 24.09.2020 | 07:43
Anders gesagt: In der Praxis hat DnD nur dann echtes Spielende, wenn aus irgendwelchen gar nicht so genau verregelten Gründen die Wiedererweckung nicht möglich ist.

Steht irgendwo in den Regeln, ob der Körper geborgen werden kann?

Steht in den Regeln, wie entschieden wird, ob der Charakter wieder ins Leben zurück will?

Steht in den Regeln, ob die Gruppe in der Lage ist, das Geld für die Wiederweckung aufzutreiben?

Wenn nein, dann hat DnD kein verregeltes Spielende.

Bei D&D gibt es feste Kosten für eine Wiederbelebung, die von niedrigstufigen Gruppen idR nicht aufgebracht werden können. Zudem gibt es eine %-Chance, dass die Wiederbelebung scheitert. Die Frage mit der Bergung der Leiche verstehe ich nicht - das ergibt sich doch aus dem Spiel?
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Jiba am 24.09.2020 | 07:54
das ergibt sich doch aus dem Spiel?

Und genau dieser Satz ist letztlich eine völlig subjektive Einschätzung, bei der jeder Spielstil seine eigenen Maßstäbe anlegt.

Spieler, die ohne feste Charaktertod-Regeln spielen, sagen nämlich auch "Der Tod eines Charakters ergibt sich doch aus dem Spiel. Wenn das dramatisch cool ist und der Spieler damit einverstanden, dann passiert's." Genau wie ein klassischer Rollenspieler vielleicht in eine "Exalted 2nd Edition" oder "Fate"-Runde reinstöbert und sich fragt "Warum habt ihr so komplexe Regeln für soziale Interaktionen und Debatten? Das ergibt sich doch aus dem Spiel."

Wenn wir das als Argument nehmen, stehen wir quasi schon mit einem Bein in der Willkür.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Samael am 24.09.2020 | 08:05
Nö, das sehe ich anders. Ob ein Charakter z B aus dem Dungeon geborgen werden kann ergibt sich aus den Setzungen, die der SL in der Spielvorbereitung getroffen hat, den Handlungen der Spieler und der Würfel.

Das ist etwas komplett anderes als „wenns dramatisch passt“ und „wenn der Spieler einverstanden ist“. Ich kann nicht einsehen, wie man das gleichsetzen kann.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Rowlf am 24.09.2020 | 08:27
Bei all den für mich unverständlichen Diskussionen, ob es Regeln für den Tod von SpF wirklich gibt, stellt sich mir immer noch die Frage, ob es ein valides Argument gibt, dass Spielfiguren nicht an Herausforderungen scheitern können sollten.
Wie ich weiter oben schrieb, mag ich ohne Scheiteroption nicht spielen. Ich liebe Würfelwürfe und akzeptiere jedes Ereignis. Ein Kern des Spiels ist für mich die Regeln in Form meiner Handlungen so auszunutzen, dass ich die Würfelwürfe zu meinen Gunsten beeinflusse. Aber wenn dann trotzdem alles schief geht, liebe ich es die Beschreibung zu gestalten und verzweifelt nach einem Ausweg zu suchen.
Und auch da wünsche ich mir, dass es immer möglich ist, dass alles immer weiter den Bach runter geht.
Warum? Weil erst dann für mich mögliche Erfolge emotionalen Wert haben und erst dann Spannung in einer Herausforderung besteht.
Sicherlich kann ein SL Illusionen erschaffen, die auch mich eine gewisse Zeit täuschen, aber mit den fast 30 Jahren Spielerfahrung habe ich inzwischen einen Instinkt entwickelt und zudem stehen einige meiner Mitspieler seit etwa 25 Jahren an meiner Seite und wir kennen uns sehr gut. Da wissen wir natürlich, was wer will und wie.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: nobody@home am 24.09.2020 | 08:28
Nö, das sehe ich anders. Ob ein Charakter z B aus dem Dungeon geborgen werden kann ergibt sich aus den Setzungen, die der SL in der Spielvorbereitung getroffen hat, den Handlungen der Spieler und der Würfel.

Das ist etwas komplett anderes als „wenns dramatisch passt“ und „wenn der Spieler einverstanden ist“. Ich kann nicht einsehen, wie man das gleichsetzen kann.

Dann vielleicht mal anders herum: worin besteht da, aus deiner Sicht, eigentlich ganz konkret der Unterschied? Letzten Endes läuft's doch so oder so immer auf "irgendjemand am Tisch muß halt in den sauren Apfel beißen und das entscheiden" hinaus...oder? :think:
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Samael am 24.09.2020 | 08:49
Am Besten man wird hier mal konkret. Habe ich aber erst heute Abend Zeit dazu!
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Issi am 24.09.2020 | 09:39
In manchen Systemen ist das stärker verregelt, als in anderen. Da gibt es z.B. auch Zauber die frische Leichen haltbarer machen.
(Dann hat man mehr Zeit einen Heiler zu finden, der wiederbeleben kann)

Ab einem gewissen Verwesungsprozess geht das uU. nämlich nicht mehr.
Ebenfalls kann verregelt sein, wie hoch die Prozentchance der Wiederbelebung ist.
Und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen. (Leiche in gutem Zustand, Kopf noch am Körper etc.)
(Und was alles schief gehen kann)
In manchen Systemen ist Wiederbelebung auch nicht ganz ungefährlich- man kann im worstcase auch als seelenloser Zombie wiederkehren.
Oder total depressiv.- Wahnsinnig whatever.- Da ist Tod manchmal noch das kleinere Übel.

Wirklich willkürlich ist WB vermutlich eher in weniger verregelten Systemen.

Edit.
Will damit sagen: Auch ne Wiederbelebung kann durch schlechten Würfelwurf scheitern. Und sobald bei WB sowohl Erfolg als auch Scheitern möglich ist, kann man nicht mehr wirklich von Willkür sprechen.

Um "Willkür" zu bekommen, müsste das ganze Würfelwurf/Regelwerk unabhängig durch die SL entschieden werden.

Edit. Wenn die Umstände/Bedingungen/Voraussetzungen/Erfolgschancen nicht explizit verregelt sind, und man das alles in die Hände der SL legt, dann ist Willkür sicherlich leichter möglich, als wenn das Regelwerk dazu eine detaillierte Auskunft gibt, auf die sich SPL im Zweifelsfall berufen können.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: ArneBab am 24.09.2020 | 09:59
Zudem gibt es eine %-Chance, dass die Wiederbelebung scheitert.
Ist das dann endgültig? Und wovon hängt die ab?

Wenn ja, dann wäre das ein verregelter Tod.

EDIT: Wie Issi gerade sagte …
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: ArneBab am 24.09.2020 | 10:02
Bei all den für mich unverständlichen Diskussionen, ob es Regeln für den Tod von SpF wirklich gibt, stellt sich mir immer noch die Frage, ob es ein valides Argument gibt, dass Spielfiguren nicht an Herausforderungen scheitern können sollten.
Wie ich weiter oben schrieb, mag ich ohne Scheiteroption nicht spielen. Ich liebe Würfelwürfe und akzeptiere jedes Ereignis. Ein Kern des Spiels ist für mich die Regeln in Form meiner Handlungen so auszunutzen, dass ich die Würfelwürfe zu meinen Gunsten beeinflusse. Aber wenn dann trotzdem alles schief geht, liebe ich es die Beschreibung zu gestalten und verzweifelt nach einem Ausweg zu suchen.
Das sehe ich auch so. Bei der Diskussion um Tod dreht es sich darum, ob es eine endgültige Niederlage gibt: Spielende.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: flaschengeist am 24.09.2020 | 10:07
Dann vielleicht mal anders herum: worin besteht da, aus deiner Sicht, eigentlich ganz konkret der Unterschied? Letzten Endes läuft's doch so oder so immer auf "irgendjemand am Tisch muß halt in den sauren Apfel beißen und das entscheiden" hinaus...oder? :think:

Da hast du Recht, allerdings ist es für mich, wenn ich ein "klassisches" RPG leite, gar kein "saurer Apfel" sondern Teil meiner Aufgabe. Und diese Aufgabe erfülle ich im Rahmen der vorgegebenen Regeln. Vermutlich hieß deswegen in den Ursprüngen des RPGs der DM bisweilen "Referee".
Auf einer hohen Abstraktionsebene gibt es natürlich keinen Unterschied zwischen (z.B.) D&D und (z.B.) Fate. In beiden wird gewürfelt und in beiden gibt es Entscheidungsspielräume. Aus weiter Ferne betrachtet sieht auch jeder Planet gleich aus, aus der Nähe betrachtet gibt es aber etwa zwischen Erde und Mars sehr wesentliche Unterschiede. Ebenso verhält es sich mit klassischen Systemen und narrativen Systemen, es gibt Gemeinsamkeiten aber auch viele Unterschiede, die in der konkreten Spielpraxis ("aus der Nähe") kaum zu übersehen sind.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: unicum am 24.09.2020 | 10:09
Ich kenne kaum ein (klassisches) Regelwerk in welchem nicht ein Regelpassus dirn ist der irgendwie so geradtet ist "Ab -23 TP ist die Figur Tod",... oder in einem Fertigkeiten/Zauber effekt steht "... ist sofort Tod" oder auf einer Kritischen Tabelle steht "... Stirbt nach 2 Runden ..."

In anderen Regelwerken (die eher als "modern" dargestellt werden) steht dann vieleich stattdessen "Ist die Figur ausgeschaltet ist sie der Willkür des Gegners ausgeliefert, mit der Entscheidung des Spielers kann das der Tod sein, aber auch die Gefangenschaft oder etwas in der Art,..."

Und imho ist auch eine Wiederbelebung kein Sieg sondern höchstens ein unentschieden. Die einzelne Figur hat sehr wohl "verloren". Der Spieler, wenn er etwa eher aus der Tactican Schiene kommt (und der Tod keine Absicht war) hat "verloren".

Ich kenne - auch nach einigem überlegen gerade - nur ein Reglwerk in dem eine Passage drin steht die abhandelt was nach dem Endgültigen Tod der Spielfigur, dem fleddern der Leiche durch die "Kameraden" und dem verscharren im Dungeon regeltechnisch passiert.
Ich denke folgende Sauen wurden sicherlich auch hier schon oft durch den Ort getrieben: "Du musst auf Stufe 1 mit 0 EP anfangen wie eben alle anderen auch angefangen haben."

Wie gesagt mir fällt nur ein Regelwerk ein wo dazu explizit etwas als Regelteil drinsteht:  Warhammer wo es ein Talent gibt das die nächste Figur mit 50% der EP einsteigt,... aber es mag auch noch andere Geben.

Im "allgemeinen Rollenspiel Teil" des Regelwerkes mag da bei dem ein oder anderen sicher noch etwas drinstehen aber hart in den Regeln verwurstet sehe ich das nur in diesem (und in Paranoja - was aber eben doch etwas anderes ist).
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: unicum am 24.09.2020 | 10:15
Ach ja - nach dem Tod einer Spielfigur hat die Gruppe die Leiche tatsächlich zu einem Tempel gebracht,... der verstorbene hatte sich um die Sache des Gottes verdient gemacht und so meinte der Spielleiter das der Oberpriester einer Wiederbelebung zustimmt und sie auch selbst durchführen würde.

Der Spieler hat in der zwischenzeit eine neue Figur ausgewürfelt (wie ein junger gott flogen da die hohen zahlen),... "Eigentlich will ich die Wiederbelebung gar nicht,..."

Der Spielleiter "ich würfle den Zauber des Priesters offen,..." *klacker* - ein Patzer!

Spieler "Oh, gut dann kann ich ja doch die neue Figur spielen."

(Das war Midgard 3? vieleicht? um 1990 rum? Ich weis nicht mal genau was für eine Figur das war und woran sie starb. Ich weis nur noch wer SL war und wer der fragliche Spieler (ich war nur ein andere Spieler) und das Wiederbelebungen in Midgard (1-4) extrem verdammt selten sind/waren - und dann noch ne 1 würfeln dabei,... )

Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: First Orko am 24.09.2020 | 10:32
Beispiel Don't rest your head: Dort gibt es zwar Niederlangen bei Proben, allerdings wird auch immer die "Färbung" der Szene durch dieselbe Probe definiert. Heißt: Man kann auch etwas nicht schaffen, durch die Färbung aber einen Effekt erziehlen, der einem einen neuen Ansatz bietet. So eine Art "sich voran scheitern".
Dazu kann JEDE Probe (auch Erfolge!) unter der Dominanz von Schmerz stehen - die Spielfigur wird dadurch irgendwie kaputter, was aber hauptsächlich in der Erzählung passiert (ok, es gibt Narben - die funktionieren aber anders als Wunden) 
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Dementsprechend gibt es weder Schaden, noch Wunden.
Das Schlimmste, was passieren kann, ist dass der SC zum Alptraum wird - und damit zum NSC. Das ist dann hier eben das Äquivalent zum Sterben. Aber irgendwie auch nicht  >;D

Was will ich mit dem Beispiel aussagen? "Verlieren" ist nicht binär. Wenn das Ziel "gewinnen" ist und klar definiert, was das bedeutet ergibt sich natürlich eine Dichotomie. Das ist aber kein Zwang. Je nach Ausrichtung des Spiels und des gemeinsamen Spielziels kann es auch ein Gewinn sein, wenn alle verlieren (=> Fiasco). Oder man verliert alles, gewinnt aber sein Ziel (=> In DRYH tatsächlich ein mögliches Ergebnis, da die Charakter definierte Spielziele haben).

Es ist nicht immer alles nur schwarz oder weiß. Und der Tellerand ist auch nur eine GE-Probe  ;)
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Samael am 24.09.2020 | 10:35
Ist das dann endgültig? Und wovon hängt die ab?

Wenn ja, dann wäre das ein verregelter Tod.

EDIT: Wie Issi gerade sagte …

Ja, endgültig.
Die Chance hängt vom Konstitutionsattribut des Toten ab.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Issi am 24.09.2020 | 11:46
Was will ich mit dem Beispiel aussagen? "Verlieren" ist nicht binär. Wenn das Ziel "gewinnen" ist und klar definiert, was das bedeutet ergibt sich natürlich eine Dichotomie. Das ist aber kein Zwang. Je nach Ausrichtung des Spiels und des gemeinsamen Spielziels kann es auch ein Gewinn sein, wenn alle verlieren (=> Fiasco). Oder man verliert alles, gewinnt aber sein Ziel (=> In DRYH tatsächlich ein mögliches Ergebnis, da die Charakter definierte Spielziele haben).
Naja- jetzt mal ohne auf die ganz abstrakte Ebene zu gehen:
Bei einem Brettspiel ist idR. klar definiert, wann ein Spiel gewonnen, bzw. das Spielziel erreicht ist.
(Nicht zu gewinnen =Scheitern (in all seinen Abstufungen)
Dass Spieler das individuell anders empfinden können- geschenkt!

Ich würde mich deshalb bezüglich der Diskussion an den vom Spiel vorgegebenen Regeln des "Gewinnens" orientieren.


Beim Brettspiel gibt es idR. mehrere gängige Arten zu "scheitern".
Rückschritte: Man verliert etwas, was man bereits erreicht hatte, um dem Spielziel näher zu kommen.
(Punkte, Gegenstände, Unterstützer, Geld whatever)
(Im Rollenspiel geht das auch)
Ausssetzen: Man darf für geraume Zeit nicht wie gewohnt aggieren. Kommt nicht weiter voran.
(Im Rollenspiel wäre das z.B. ein Gefängnisaufenthalt oder ähnliches)
Ausscheiden: Man scheidet als Spieler aus. (bzw. mit seiner Figur)- sämtlicher Fortschritt der Figur geht damit verloren.
(Im Rollenspiel wäre das der Tod eines SC)

Bei den meisten Systemen (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel) ist das Spielziel -Fortschritt zu erlangen und/oder mächtiger zu werden.
Ein Fortschritts bzw. Machtverlust bedeutet auf Ebene des Spiels zu scheitern.
(Und wird von  Spielern idR. auch so empfunden- Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel)

Wenn "Scheitern" auf Storyebene, das vom Spiel erklärte Spielziel ist, oder zumindest eines von weiteren Spielzielen ist, dann verkehren sich manche Dinge natürlich ins Gegenteil.

Auf der ganz abstrakten Ebene wäre es dann: "Es ist nur dann wirklich ein Scheitern, wenn es von den SPL auch so empfunden wird."
Dann wäre die Frage vermutlich eher: Müssen Spieler auch Frustrationstoleranz mitbringen?
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Rowlf am 24.09.2020 | 13:37
Das sehe ich auch so. Bei der Diskussion um Tod dreht es sich darum, ob es eine endgültige Niederlage gibt: Spielende.
Okay, Spielende für diese SpF, da bin ich dann doch bei dir. Nicht für den Spieler, der ja einfach mit ner neuen Figur weitermachen kann.
Mich verwirrt immer, wenn Spielfiguren in Diskussion fast wie Personen beschrieben werden. Für mich zählt nur der Spieler oder die Spielerin, die Figur ist doch nur ein Vehikel zum Zugriff auf die Spielwelt, egal, wie wohl man sich mit ihr fühlt.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Supersöldner am 24.09.2020 | 13:47
wenn sie nicht verlieren können wozu überhaupt würfeln ?
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Rowlf am 24.09.2020 | 13:52
wenn sie nicht verlieren können wozu überhaupt würfeln ?
Mit wem redest du/auf was antwortest du und wer sind "sie"?
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Supersöldner am 24.09.2020 | 13:53
war eine Frage an alle .Und natürlich sind Sie die SC .
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: ArneBab am 24.09.2020 | 14:07
Mich verwirrt immer, wenn Spielfiguren in Diskussion fast wie Personen beschrieben werden. Für mich zählt nur der Spieler oder die Spielerin, die Figur ist doch nur ein Vehikel zum Zugriff auf die Spielwelt, egal, wie wohl man sich mit ihr fühlt.
Wenn ich eine Figur für mehrere Jahre gespielt habe, hat sie eine emotionale Bedeutung für mich. Das kann auch schon nach ein paar Stunden passieren. Es heißt allerdings nicht, dass ich unbedingt mehr Freude an ihren Erfolgen als an ihren Fehlschlägen habe :-)
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Issi am 25.09.2020 | 11:32
war eine Frage an alle .Und natürlich sind Sie die SC .
Ich habs zgg. auch nicht ganz gerafft.
Wolltest Du damit sagen, dass du mit der Frage:
Zitat
Müssen Sc auch Verlieren Können ?
die Spieler bei "SC" auch mit meintest?

Falls ja- würde ich die Frage verstehen:
Zitat
wenn sie nicht verlieren können wozu überhaupt würfeln ?

Meine Antwort: Es gibt ja u.U. verschiedene Abstufungen des Gewinnens bzw. Verlierens.
"Wie gut war ich?"- Bzw. "Wie gut war meine Figur?" Könnte hier von Interesse sein.

Aber davon ab ja- Wenn es die Möglichkeit des Verlierens gar nicht geben soll, ist Würfeln idR. das falsche Mittel.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Rowlf am 26.09.2020 | 10:50
Wenn ich eine Figur für mehrere Jahre gespielt habe, hat sie eine emotionale Bedeutung für mich. Das kann auch schon nach ein paar Stunden passieren. Es heißt allerdings nicht, dass ich unbedingt mehr Freude an ihren Erfolgen als an ihren Fehlschlägen habe :-)
Jo, kenne ich. Habe auch so altgediente Figuren, die sich wie superbequeme Kleidung anfühlen, einfach flutschen, viel Spaß bereiten und natürlich mit viel tollen Erinnerungen an Spielmomenten kommen.
Trotzdem ist sie halt nur ein Spielmittel und der Spaß/die Emotion passiert im Spieler. Die Figur lebt nicht und fühlt nix, egal wie sehr man sich einfühlt und "immersiv" man spielt.
Ich mag, schätze und schütze meine Figuren. Ich bastle gerne an den Rollen rum (bin nebenbei Amateur-Theaterschauspieler) und so.
Aber alles kommt von mir und deswegen bin ich/ist der Spieler das Maß aller Dinge. Und bei uns brauchen wir das Scheitern inkl. Option zum unfreiwilligen Figurenende als Motivator und auch Spaßquelle. Unser Ziel sind Emotionen zu spüren. Gerne Spaß, Freude, Spannung, aber auch mal Frust, Verlustängste, Wut auf die Würfel oder einfach die eigene Dummheit etc. Erst das alles zusammen erfüllt für mich den Reiz des Spiels.
Folglich ist es mehr als hilfreich, wenn die Spieler verlieren können und ihr Figuren auch verlieren dürfen.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: ArneBab am 26.09.2020 | 15:00
Jo, kenne ich. Habe auch so altgediente Figuren, die sich wie superbequeme Kleidung anfühlen, einfach flutschen, viel Spaß bereiten und natürlich mit viel tollen Erinnerungen an Spielmomenten kommen.
Es ist mehr als superbequeme Kleidung. Es gibt Charaktere (ich wähle an dieser Stelle bewusst nicht Figur als Bezeichnung), die ein Eigenleben entwickeln. Nach 4-5 Stunden Spiel verschwimmen die Grenzen und ich entscheide nicht mehr für eine Figur, sondern handle als mein Charakter.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Rowlf am 26.09.2020 | 16:30
Es ist mehr als superbequeme Kleidung. Es gibt Charaktere (ich wähle an dieser Stelle bewusst nicht Figur als Bezeichnung), die ein Eigenleben entwickeln. Nach 4-5 Stunden Spiel verschwimmen die Grenzen und ich entscheide nicht mehr für eine Figur, sondern handle als mein Charakter.
Von einer Grenzverschwimmung habe ich gehört, aber nie erlebt oder auch nur beobachtet. Und auch nie vermisst. Ich spiele meine Rolle - beileibe auch sehr intensiv und mit viel Genuss, bleibe aber immer ich. Das ist meine "Immersion".
Alles gut, jeder hat seinen eigenen Eskapismus und es gibt eh keinen falschen Spaß oder falsches Spiel.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: ArneBab am 26.09.2020 | 18:05
Von einer Grenzverschwimmung habe ich gehört, aber nie erlebt oder auch nur beobachtet. Und auch nie vermisst. Ich spiele meine Rolle - beileibe auch sehr intensiv und mit viel Genuss, bleibe aber immer ich. Das ist meine "Immersion".
Alles gut, jeder hat seinen eigenen Eskapismus und es gibt eh keinen falschen Spaß oder falsches Spiel.
:d
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Issi am 26.09.2020 | 18:53
Es ist mehr als superbequeme Kleidung. Es gibt Charaktere (ich wähle an dieser Stelle bewusst nicht Figur als Bezeichnung), die ein Eigenleben entwickeln. Nach 4-5 Stunden Spiel verschwimmen die Grenzen und ich entscheide nicht mehr für eine Figur, sondern handle als mein Charakter.

Wir sind wahrscheinlich schon längst OT.
Aber ich hoffe das stört nach den vielen Seiten keinen.


Dass Figuren ein Eigenleben haben, kenne ich vom Schreiben. Sprich: Beim Einfühlen und Entscheidungen treffen, bin ich lediglich Gast in ihrer Mindmap. (Bin auch nicht immer derselben Meinung )Manchmal wünsche ich mir auch vergebens: Tu das bitte nicht!
Bei NSC ist das manchmal ähnlich.
Man trifft Entscheidungen aus einer teilweise fremden bis conträren Mindmap heraus. (Die eigenen Werte, und Ansichten gehören da nicht rein)

Bei SC dagegen, wähle ich bewusst eine Figur, die mich von der "Gast"mehr in die " Eigentümer" Perspektive  holt.
Das heißt, ein SC dient in erster Linie meinem persönlichen Erleben.
Als Vehikel.


Ein unabhängiges Eigenleben entwickelt sie deshalb auch nur bedingt.
Stattdessen entwickelt sich eher ein abhängiges Erleben.

Edit.
Entweder bin ich nur ein Gast.- Das ermöglicht den Figuren eine Art von Eigenleben zu haben.
Oder ich bin die Rolle, dann haben sie aber kein gänzlich unabhängiges Eigenleben mehr.

Immersiver ist es zumindest mEn., wenn man sich mit seinem SC identifizieren kann.
Und das macht, aus meiner Sicht zumindest, ein unabhängiges Eigenleben eher unwahrscheinlich.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: ArneBab am 26.09.2020 | 23:34
Bei SC dagegen, wähle ich bewusst eine Figur, die mich von der "Gast"mehr in die " Eigentümer" Perspektive  holt.
Das heißt, ein SC dient in erster Linie meinem persönlichen Erleben.
Als Vehikel.

Immersiver ist es zumindest mEn., wenn man sich mit seinem SC identifizieren kann.
Und das macht, aus meiner Sicht zumindest, ein unabhängiges Eigenleben eher unwahrscheinlich.
Das kenne ich aus den ersten paar Runden. Später ändert sich das aber oft.

Krass war es, als ich gemerkt habe, dass meine Raumpilotin von einer Kämpferin zu einer Heilerin geworden war, ohne dass ich bewusst darauf hingearbeitet habe. Da lief ihr innerer Monolog in meinen Gedanken, zusammen mit dem Schock, dass sie nicht mehr in die Raumflotte passen würde, falls sie jemals zurückkehren sollte.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Isegrim am 26.09.2020 | 23:48
Krass war es, als ich gemerkt habe, dass meine Raumpilotin von einer Kämpferin zu einer Heilerin geworden war, ohne dass ich bewusst darauf hingearbeitet habe. Da lief ihr innerer Monolog in meinen Gedanken, zusammen mit dem Schock, dass sie nicht mehr in die Raumflotte passen würde, falls sie jemals zurückkehren sollte.

Auch ne Raumflotte braucht Schiffsärzte. Solange die ihre nervigen Blagen zu Hause lassen... ;)
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Samael am 27.09.2020 | 08:06
Joa, diese Grenzverschwimmung zwischen Charakter und Spieler ist mir auch fremd. Klar, dass dann Charaktertode komplett unterschiedlich einzuordnen sind.

Man muss sich immer wieder klar machen, dass Rollenspiel heutzutage (selbst wenn es jetzt Tapletop-RPG meint und nicht pädagogische Methode o. Ä.) ein extrem weiter Begriff ist. Das macht solche Diskussionen oft sehr schwierig, weil die Leute einfach von grundverschiedenen Dingen reden, bzw. total unterschiedliche Spiele spielen.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Maarzan am 27.09.2020 | 09:00
Auch bei der Immersion ist das spielweltkohärente Risiko Teil des Erlebnisses.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Samael am 27.09.2020 | 09:09
Offenbar nicht für Jedermann!
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Maarzan am 27.09.2020 | 09:39
Offenbar nicht für Jedermann!

Dann müssen wird das mit der Immersion und ggf. Varianten davon wohl noch einmal differenziert ausdiskutieren.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Issi am 27.09.2020 | 10:07
Das kenne ich aus den ersten paar Runden. Später ändert sich das aber oft.
Dass sich Charaktere nochmal ändern liegt mEn. daran, dass man  merkt, dass das Charakterkonzept, das man ihr zuerst zudachte, sich falsch anfühlt.
Das Gefühl der SPL nimmt das wahr, und schlägt dann etwas Passenderes vor.

Worauf ich hinaus will: Es gibt eine Abhängigkeit zwischen SPL und SC. Eine emotionale Brücke, ohne die ein SC nicht existieren würde.
Die SPL hauchen ihren Figuren das Leben ein. Ganz ohne SPL existieren Figuren nicht. Auch wenn es sich zeitweise vielleicht so anfühlt.


Dennoch sind SPL und Rolle niemals völlig deckungsgleich.
Die Fähigkeit sich Selbst von der Rolle trennen zu können, halte ich für essenziell wichtig.
Ebenso wie "Realität und Spiel trennen können."
Ich hatte schon vereinzelt SPL am Tisch, die das nicht konnten.
(Ursache waren psychische Probleme)
Die Figur wurde zur Ersatzidentität. -Ohne die man nicht mehr leben kann.
Und das wiederum halte ich für höchst gefährlich.

Edit. Identifikation ist wichtig für die Immersion. Aber das "Identifikation Lösen können", bzw. "nicht auf die Figur angewiesen sein", ist mMn. noch viel wichtiger.
So zusagen eine der wichtigsten  Grundvoraussetzung um Weltflucht gesund zu betreiben.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Maarzan am 27.09.2020 | 10:24
Worauf ich hinaus will: Es gibt eine Abhängigkeit zwischen SPL und SC. Eine emotionale Brücke, ohne die ein SC nicht existieren würde.
Die SPL hauchen ihren Figuren das Leben ein. Ganz ohne SPL existieren Figuren nicht. Auch wenn es sich zeitweise vielleicht so anfühlt.


Dennoch sind SPL und Rolle niemals völlig deckungsgleich.
Die Fähigkeit sich Selbst von der Rolle trennen zu können, halte ich für essenziell wichtig.
Ebenso wie "Realität und Spiel trennen können."
Ich hatte schon vereinzelt SPL am Tisch, die das nicht konnten.
(Ursache waren psychische Probleme)
Die Figur wurde zur Ersatzidentität. -Ohne die man nicht mehr leben kann.
Und das wiederum halte ich für höchst gefährlich.

Edit. Identifikation ist wichtig für die Immersion. Aber das "Identifikation Lösen können", bzw. "nicht auf die Figur angewiesen sein", ist mMn. noch viel wichtiger.
So zusagen eine der wichtigsten  Grundvoraussetzung um Weltflucht gesund zu betreiben.

Aber was daraus nicht folgt:
Dann kann man Immersion und dafür notwendige hilfreiche Spielattribute ja auch gleich in die Tonne treten.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: ArneBab am 27.09.2020 | 10:47
Auch ne Raumflotte braucht Schiffsärzte. Solange die ihre nervigen Blagen zu Hause lassen... ;)
Das schon, aber nicht so, wie sie sie kannte. Als Schiffsärztin fliegst du keine Geschwaderangriffe in deinem kleinen Team. Dadurch ist ihre Vorstellung ihrer Selbst zusammengebrochen, obwohl sie diese Vorstellung seit längerem schon nicht mehr gelebt hatte, bzw. grade deswegen.

Mir fällt gerade auf, dass mir das möglicherweise gerade hilft, wann immer ich der Wissenschaft nachtraure.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: ArneBab am 27.09.2020 | 10:54
Die Figur wurde zur Ersatzidentität. -Ohne die man nicht mehr leben kann.
Das ist der Grund, warum ich bewusst nach dem Spiel eine anfangs entzündete Kerze lösche, und warum wir nach dem Spiel aber vor Ende des Spielabends schöne Szenen suchen und SCs steigern. Das lässt den Charakter wieder zur Figur aus Worten und Zahlen auf Papier werden.

So ist gesunde Immersion möglich. Wobei Immersion hier als Ausdruck zu unspezifisch ist. Für eine begrenzte Zeit den Charakter zu übernehmen.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Der Läuterer am 27.09.2020 | 10:57
Ebenso wie "Realität und Spiel trennen können."
Ich hatte schon vereinzelt SPL am Tisch, die das nicht konnten.
(Ursache waren psychische Probleme)
Die Figur wurde zur Ersatzidentität. -Ohne die man nicht mehr leben kann.
Und das wiederum halte ich für höchst gefährlich.

Edit. Identifikation ist wichtig für die Immersion. Aber das "Identifikation Lösen können", bzw. "nicht auf die Figur angewiesen sein", ist mMn. noch viel wichtiger.
So zusagen eine der wichtigsten  Grundvoraussetzung um Weltflucht gesund zu betreiben.
Meines Erachtens ist das ein ganz wichtiger Punkt.

Je gewichtiger man etwas für sein Leben hält, um seinen Seelenfrieden zu bewahren, um so schwerer ist es damit klarzukommen, wenn man es verlorenen hat.

Das ist besonders bei geliebten Menschen der Fall. Bei Tod oder Scheidung. Bei einem Arbeitsplatz Verlust. Oder wenn das Haustier stirbt.

Das kann auch bei einem fiktiven Char so sein, wenn die Bindung zu stark ist.
So etwas kann mitunter starke psychische Probleme zur Folge haben.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Issi am 27.09.2020 | 12:13
Aber was daraus nicht folgt:
Dann kann man Immersion und dafür notwendige hilfreiche Spielattribute ja auch gleich in die Tonne treten.
Immersion ist für gewöhnlich auch die Voraussetzung für gelungenen Eskapismus.
Man taucht in die Figur ein, nimmt die Welt mit ihren Sinnen war, als wäre man selbst dort.
Und wechselt dadurch quasi die "Welten".
(Wobei man beim "Sehen" innerhalb der Spielwelt die Bilder mittels Vorstellungskraft im Kopf erscheinen. Auch "Hören", "Riechen", "Schmecken", "Fühlen" passiert mittels Vorstellung im Kopf. IdR. durch bereits abgespeicherte Erinnerungen aus dem Reallife)
- Das Erstaunliche daran- Auch das kann bei Spielern reale Wirkungen auf den echten physischen Körper haben.
So kann einem SPL z.B. bei einem grausigen Anblick innerhalb der Spielwelt, den eigentlich "nur" seine Figur wahrnimmt, schlecht werden-
Oder ein ganz klassisches Beispiel: Die SC sitzen gerade im Gasthaus und speisen feudal- das Essen wird so gut beschrieben, dass einige SPL am Tisch darauf Hunger bzw. Appetit bekommen.

Eine Rückwirkung von Figur auf die SPL ist möglich.
Umgekehrt geht natürlich auch:
(Bsp. -SPL können ihre persönlichen Erfahrungswerte und Erinnerungen auf den SC übertragen. -Beispiel:  SPL mit Platzangst -können bei der Beschreibung von engen Räumen/Höhlen etc. Beklemmungen bekommen, sodass sie für ihre Figur , die eigentlich keine Platzangst hat, entscheiden: Die muss da sofort raus! Oder die geht da gar nicht erst rein!")

Zitat
Das kann auch bei einem fiktiven Char so sein, wenn die Bindung zu stark ist.
So etwas kann mitunter starke psychische Probleme zur Folge haben.
Klar. problematisch wird es mEn. dann, wenn SPL vergessen, dass es sich bei einem SC nur um ein Vehikel handelt.
Oder wenn über dieses Vehikel sehr viel kompensiert wurde- und das dann plötzlich wegfällt.

Abhängigkeiten können überall dort entstehen, wo SPL bedürftig sind. Oder nicht fest genug mit beiden Beinen im Leben stehen.
Edit. Ist wie mit einer Arznei.
Es gibt eine Wirkung bzw. Wechselwirkung bzw. Rückwirkung. Es wirkt je nach Person bei jedem anders. Total ungefährlich ist es nicht. Es kann je nach Person und Dosis- helfen oder schaden.
Auch Abhängigkeiten sind möglich.

Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: ArneBab am 27.09.2020 | 14:18
Das ist besonders bei geliebten Menschen der Fall. Bei Tod oder Scheidung. Bei einem Arbeitsplatz Verlust. Oder wenn das Haustier stirbt.

Das kann auch bei einem fiktiven Char so sein, wenn die Bindung zu stark ist.
So etwas kann mitunter starke psychische Probleme zur Folge haben.
Geliebte Menschen sind hier eine heftige Analogie. Aber eine passende.
Sollte man Liebe vermeiden, weil es so weh tut, sie zu verlieren?

Wenn man danach stirbt vielleicht schon. Ansonsten würde ich sagen, dass die Intensität den möglichen Verlust wert ist.

Wobei wir im Rollenspiel — anders als im Leben — das Risiko des Verlustes reduzieren können. Zum Beispiel, indem endgültiger Tod durch Würfelwurf nicht vorkommt. Das bringt v.a. denen was, für die der Tod eines Charakters problematisch wäre, andere haben v.a. davon, dass unerwartete Probleme vermieden werden, die sonst auftreten könnten, falls jemand ein Problem mit dem Tod des SC hat, ohne es zu wissen.

Falls jemand in der Runde den möglichen Tod als Spannungselement braucht, muss die Gruppe halt schauen, ob der Vorteil das Risiko für andere wert ist. Oder ob sie das vielleicht je nach Runde entscheiden. Vielleicht ist ja nicht jeder SC ähnlich wichtig.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Maarzan am 27.09.2020 | 14:28
Falls jemand in der Runde den möglichen Tod als Spannungselement braucht, muss die Gruppe halt schauen, ob der Vorteil das Risiko für andere wert ist. Oder ob sie das vielleicht je nach Runde entscheiden. Vielleicht ist ja nicht jeder SC ähnlich wichtig.

Halt gut wenn man vorher drüber gesprochen hat.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Issi am 27.09.2020 | 14:53
Zitat
Falls jemand in der Runde den möglichen Tod als Spannungselement braucht, muss die Gruppe halt schauen, ob der Vorteil das Risiko für andere wert ist. Oder ob sie das vielleicht je nach Runde entscheiden. Vielleicht ist ja nicht jeder SC ähnlich wichtig.

Denke es gibt einen Unterschied zwischen: "Der SC ist mir sehr wichtig", und "Wenn der SC stirbt, falle ich in ein tiefes Loch."
Spieler die für die Möglichkeit des SC Todes plädieren sind ja deswegen trotzdem traurig eine geliebte Figur zu verlieren, nur mit dem Unterschied, dass ihnen das nicht den Boden unter den Füssen wegreisst, weil sie trotzallem wissen: Es ist ein Spiel. Die Figur ist nicht echt. Ich selbst bin noch am Leben.

Wenn geliebte SC sterben ist das häufig schlimm.- Und es ist den SPL in den seltensten Fällen egal.- Nur mit dem Unterschied, dass manche mit dieser Konsequenz leben können andere nicht. 
Spieler die nicht damit leben können, sollten sich mal die Frage stellen: Weshalb nicht?
Warum will ich das unbedingt vermeiden?

Es ist nicht schlimm zuzugeben, dass man die Figur für irgendwas braucht.
Es ist auch nicht schlimm sich einzugestehen, dass man mit Verlusten schlecht umgehen kann, und diese Art von Schmerz deshalb vermeiden will.
Es ist nur wichtig, dass man sich dessen auch bewusst wird.- Und das kommuniziert.
Denn für SL ist es wichtig darüber Bescheid zu wissen.
Wenn ich jmd. in der Gruppe habe, der auf SC-Tod gar nicht klar kommt, kann ich viele Systeme nicht nach Regeln spielen, da das dort als ganz normale Scheitern- Option dazugehört.

Denke SPL sind hier auch ein Stückweit selbst in der Verantwortung offen zu machen, ob sie mit oder ohne Tod spielen wollen.
SL sind keine Hellseher. Man kann von ihnen nicht verlangen, dass sie erraten, wie es in ihren SPL aussieht.

 Edit. Nichts sagen, und der SL, die nur nach Regeln gespielt hat, hinterher vorwerfen, dass sie am eigenen Unglück Schuld ist, ist in meinen Augen schlicht verantwortungslos.
Oder anders: Wenn ich als SPL nichts sage, und meine Figur deshalb draufgeht, ist niemand anderes Schuld als ich selbst.
(Ich selbst bin dann dieses Risiko eingegangen. Ich selbst habe riskiert, dass ich Schaden nehme)
Ich kann weder erwarten, dass die SL meine Gedanken liest, noch dass sie auf Verdacht wegen mir heimlich die Regeln biegt.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: ArneBab am 27.09.2020 | 16:40
Wenn geliebte SC sterben ist das häufig schlimm.- Und es ist den SPL in den seltensten Fällen egal.- Nur mit dem Unterschied, dass manche mit dieser Konsequenz leben können andere nicht. 
Die Formulierung finde ich zu hart: Nicht unbedingt nicht damit leben können, sondern das nicht erleben wollen.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: ArneBab am 27.09.2020 | 16:40
Halt gut wenn man vorher drüber gesprochen hat.
Definitiv! Solche Kompromisse sollten bewusst in der Gruppe getroffen werden.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Maarzan am 27.09.2020 | 16:53
Definitiv! Solche Kompromisse sollten bewusst in der Gruppe getroffen werden.

Und gehalten werden. Ich habe schon erlebt, wie dann nach entsprechend vorangehendem regelmäßigen riskantem Verhalten inkl. davon ausgelöstem Tod einer anderen Figur trotz dem klaren Startstatement: "hier sterben Leute nach Würfeln" - versucht haben nachzuverhandeln, bis dahin aber die Erträge des Risikos in Form von Beute und EP eingesteckt hatten. 
Und Leute in Internetdiskussionen, welche so etwas als "Prinzip Spielerseelenschutz" auch noch gedeckt haben.

Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Isegrim am 27.09.2020 | 17:13
Falls jemand in der Runde den möglichen Tod als Spannungselement braucht, muss die Gruppe halt schauen, ob der Vorteil das Risiko für andere wert ist. Oder ob sie das vielleicht je nach Runde entscheiden. Vielleicht ist ja nicht jeder SC ähnlich wichtig.

Interessen-Frage: Hättet ihr ein Problem damit, innerhalb der gleichen RundeSCs unterschiedlich zu behandeln? Also die SC der Spieler, die den Charaktertod für wichtig halten, sterben halt im Zweifelsfalle, während die SC der Spieler, die auf ihren lieber nicht verzichten möchten, durch Wasauchimmer gerettet werden?
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: nobody@home am 27.09.2020 | 17:16
Interessen-Frage: Hättet ihr ein Problem damit, innerhalb der gleichen RundeSCs unterschiedlich zu behandeln? Also die SC der Spieler, die den Charaktertod für wichtig halten, sterben halt im Zweifelsfalle, während die SC der Spieler, die auf ihren lieber nicht verzichten möchten, durch Wasauchimmer gerettet werden?

Ich nicht. Man soll ja auch sonst möglichst ein Stück weit auf seine individuellen Spieler eingehen -- wozu sonst wären die diversen "Spielertypologien" und dergleichen gut? --, also kann ich das in diesem Punkt auch machen.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Maarzan am 27.09.2020 | 17:19
Interessen-Frage: Hättet ihr ein Problem damit, innerhalb der gleichen RundeSCs unterschiedlich zu behandeln? Also die SC der Spieler, die den Charaktertod für wichtig halten, sterben halt im Zweifelsfalle, während die SC der Spieler, die auf ihren lieber nicht verzichten möchten, durch Wasauchimmer gerettet werden?

Ja, im Zweifel schon. Denn diejenigen, die da auf Immunität pochen, gehören meiner Erfahrung nach selten zu den vorsichtigen Leistetretern sondern bestimmen dann als Aggressivste der Runde das Risikolevel für die gesamte Gruppe entsprechend höher neu.
Und während ein selbstgewähltes Risiko als Teil der Herausforderung oder auch Immersion zum Spielspaß dazu gehört, gehört ein durch einen Idioten mit Freifahrtschein ausgelöster Tod nicht dazu.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Issi am 27.09.2020 | 17:52
Die Formulierung finde ich zu hart: Nicht unbedingt nicht damit leben können, sondern das nicht erleben wollen.
Solange es noch ein "nicht wollen" ist, ist das mMn. auch noch eine andere Nummer.
Das bedeutet nämlich, dass man es zur Not "könnte".
Und es im Fall der Fälle auch nie so stark eskalieren würde, wie mit SPL, die das tatsächlich "nicht können."
(Die gibt es auch.)

Beim "Nicht Wollen" geht es mehr um "Geschmack".- Dann kann man das rechtzeitig komunizieren.
Aber dann hat man es (überspitzt gesagt)- auch nicht mit hochtraumatisierten SPL zu tun, denen man sowas wie SC-Tod bloss nicht antun kann.



Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Rowlf am 27.09.2020 | 17:56
Kurzes Statement meinerseits zu OT-Diskussion bezüglich der "Immersion": Ich spiele definitiv nicht (mehr) mit Menschen, für die das Spiel kein solches mehr ist und die durch ein starkes Reinsteigern in Spielwelt, Spielfigur etc. dermaßen ihr echtes Leben verlassen, dass sie ihre tatsächliche psychische und seelische Stabilität riskieren. Kein Spiel der Welt sollte krank machen. Nicht mal temporär.
Es gibt Menschen, die Schwierigkeiten in der realen Welt haben und die irgendwie im P&P-Rollenspiel lösen wollen. Geht nach meiner Beobachtung und Erfahrung immer schief. Dafür gibt es das therapeutische Rollenspiel mit Profis.
Ich zocke nur ein Spiel. Klar, mit vielen Optionen und Spaßquellen, die auch Simulationen von Emotionen umfassen, aber halt "nur" ein spannendes Spiel. Und ich will würfeln und Punkte schubsen, nicht nur Storys erzählen, was ich auf der Bühne oder in Romanform viel besser kann.
P&P ist nicht gut für eine Therapie echter Probleme geeignet, die Mitspieler sind keine Therapeuten.
Wenn diese oben angedeuteten Wünsche und Probleme bezüglich Figurentod in meinen Runden auftauchen, habe ich inzwischen bitterlich gelernt, dass absolut kein Weg am sofortigen und endgültigen Stopp des gemeinsamen Spielens vorbei führt, denn das funktioniert bei mir so gar nicht.

Natürlich versuche ich diese Menschen realweltlich zu unterstützen, aber das Spiel ist dann vorbei.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Isegrim am 27.09.2020 | 18:08
Sry, Rowlf, aber den Begriff Immersion hast du doch erst in diese Diskussion eingebracht. Muss man das jetzt echt dermaßen pathologisieren?

Ich weiß, was du meinst, und du hast inhaltlich auch nicht Unrecht, aber das hat doch wenig bis nichts mit der hier verhandelten Frage zu tun, und noch weniger mit dem Immersions-Begriff.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Maarzan am 27.09.2020 | 18:12
Sry, Rowlf, aber den Begriff Immersion hast du doch erst in diese Diskussion eingebracht. Muss man das jetzt echt dermaßen pathologisieren?

Ich weiß, was du meinst, und du hast inhaltlich auch nicht Unrecht, aber das hat doch wenig bis nichts mit der hier verhandelten Frage zu tun, und noch weniger mit dem Immersions-Begriff.

Das Problem ist doch auch nicht der Immersionsvorgang selbst, sondern wenn dann das diese Immersion nicht mehr beenden können, wenn die Spielsitzung vorbei ist (und folgend "Traumatisierungen" daraus dann ins RL mit zu nehmen).
Was noch einmal etwas völlig anderes ist als diesen Immersionsvorgang nicht beenden wollen, solange das Spiel gerade noch läuft.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Issi am 27.09.2020 | 18:17
Interessen-Frage: Hättet ihr ein Problem damit, innerhalb der gleichen RundeSCs unterschiedlich zu behandeln? Also die SC der Spieler, die den Charaktertod für wichtig halten, sterben halt im Zweifelsfalle, während die SC der Spieler, die auf ihren lieber nicht verzichten möchten, durch Wasauchimmer gerettet werden?
Nein, denn....

Ein SC kann für empfindliche SPL auf vielerlei  Art unspielbar (sprich wertlos) werden. (Nicht nur durch den Tod- Da gibt es weitaus "Schlimmeres")
Manchen reicht schon eine entstellende Narbe im Gesicht- anderen, wenn etwas von ihrem kostbaren Loot geklaut wird.

Nicht selten -und das ist nur ein persönlicher Erfahrungswert- möchten  Spieler, die nicht mit SC-Tod leben wollen, auch nicht mit anderen Rückschlägen leben.
Sie wollen möglichst gar keine Rückschläge haben. (Sprich: Eine "Gewinner-Garantie" bekommen)

(Das läuft aber bei uns nicht)


Edit. Meine Theorie - Um den "SC-Tod" geht es vordringlich gar nicht.- Es geht im weitesten Sinne um  "weiter spielbar." (in den Augen des betroffenen Spielers)
Und die Gefahr, dass eine Figur plötzlich für den SPL"unspielbar wird" ist idR. auch dann noch da, wenn es den Tod offiziell nicht gibt.

Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Rowlf am 27.09.2020 | 19:00
Sry, Rowlf, aber den Begriff Immersion hast du doch erst in diese Diskussion eingebracht. Muss man das jetzt echt dermaßen pathologisieren?

Ich weiß, was du meinst, und du hast inhaltlich auch nicht Unrecht, aber das hat doch wenig bis nichts mit der hier verhandelten Frage zu tun, und noch weniger mit dem Immersions-Begriff.
Das ist der Grund, warum ich im letzten Post nur in der Einleitung das Wort "Immersion" verwendete, weil das eben von anderen Diskutanten ebenfalls verwendet wurde und ich damit nur signalisierte, dass ich zu den extremeren Statements in diesem Bereich Bezug nehme, wo es um Sonderregelung für sehr Empfindsame und/oder potentiell gefährdete Personen geht. Ich stelle hier nur meine Grenze und Sichtweise dar. Ich bin nicht allwissend, habe halt nur ein paar Anekdoten und damit zusammenhängende Lernergebnisse.
Immersion an sich ist für mich selbst nicht pathologisch. Ich glaube nur nicht an ihr absolute Existenz. Für mich existiert sie nur partiell und nicht sonderlich vollständig.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Issi am 27.09.2020 | 19:44
Mir hat mal ein SL erzählt- Dass er beim Leiten eines 08/15 Kaufabenteuers, von einer Spielerin als gemeines A*schloch bezeichnet wurde.
Er spielte den Bösewicht by the Book.- Die Spielerin  hielt aber die Meinung des Bösewichtes für die des SL.
Sprich : sie konnte im Gegensatz zu den anderen Spielern nicht begreifen, dass das, was der SL sagte, nur eine Rolle war (Und nicht seine persönlichen Ansichten darstellte). Und zudem gar nicht an sie als Person gerichtet war, sondern an ihre Figur.
Das wäre ein Punkt gewesen, an dem ich auch sofort abgebrochen hätte.

Edit. Manchen Schaupielern, die Bösewichte besonders überzeugend verkörpern, wird teilweise auch vorgeworfen: "Das ist so echt, das kann man nicht spielen!"- Sprich der Schauspieler muss auch in Wirklichkeit ein gemeiner, hinterhältiger Wicht sein.- Was natürlich idR. nicht der Fall ist, sondern es handelt sich um reine Schauspielkunst.

Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: flaschengeist am 27.09.2020 | 19:58
Denke es gibt einen Unterschied zwischen: "Der SC ist mir sehr wichtig", und "Wenn der SC stirbt, falle ich in ein tiefes Loch."
Spieler die für die Möglichkeit des SC Todes plädieren sind ja deswegen trotzdem traurig eine geliebte Figur zu verlieren [...]"

Ich falle jedenfalls in diese Kategorie: Wenn mir mein SC nichts bedeutet, würde die Gefahr, dass er zu Tode kommt, gar keine Spannung erzeugen können.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: flaschengeist am 27.09.2020 | 20:01
Interessen-Frage: Hättet ihr ein Problem damit, innerhalb der gleichen RundeSCs unterschiedlich zu behandeln? Also die SC der Spieler, die den Charaktertod für wichtig halten, sterben halt im Zweifelsfalle, während die SC der Spieler, die auf ihren lieber nicht verzichten möchten, durch Wasauchimmer gerettet werden?

Ja, weil das in der Praxis schwierige Situationen schafft. Wenn z.B. nur die Hälfte der SCs sterben kann, muss es immer die anderen Treffen (und erhöht so deren Sterbechancen womöglich über das gewollte Maß hinaus), ein TPK ist von vorne herein ausgeschlossen etc.

Edit:
Immersion ist für gewöhnlich auch die Voraussetzung für gelungenen Eskapismus.
Man taucht in die Figur ein, nimmt die Welt mit ihren Sinnen war, als wäre man selbst dort.
Und wechselt dadurch quasi die "Welten".
(Wobei man beim "Sehen" innerhalb der Spielwelt die Bilder mittels Vorstellungskraft im Kopf erscheinen. Auch "Hören", "Riechen", "Schmecken", "Fühlen" passiert mittels Vorstellung im Kopf. IdR. durch bereits abgespeicherte Erinnerungen aus dem Reallife)
- Das Erstaunliche daran- Auch das kann bei Spielern reale Wirkungen auf den echten physischen Körper haben.
So kann einem SPL z.B. bei einem grausigen Anblick innerhalb der Spielwelt, den eigentlich "nur" seine Figur wahrnimmt, schlecht werden-
Oder ein ganz klassisches Beispiel: Die SC sitzen gerade im Gasthaus und speisen feudal- das Essen wird so gut beschrieben, dass einige SPL am Tisch darauf Hunger bzw. Appetit bekommen.

Diese Phänomene sind wissenschaftlich gut untersucht und ein wesentlicher Grund, warum sog. Imaginationstechniken in der Psychotherapie effektiv eingesetzt werden können. Allerdings nur Menschen, die eine hinreichende "Suggestibilität" aufweisen (ein Konstrukt aus der Hypnoseforschung, das auch gut erklärt, warum die Einen beim Spielen "tiefere" Immersion erleben als die Anderen).
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Issi am 27.09.2020 | 20:07
Ich falle jedenfalls in diese Kategorie: Wenn mir mein SC nichts bedeutet, würde die Gefahr, dass er zu Tode kommt, gar keine Spannung erzeugen können.
Da biste nicht allein. Geht mir ganz genauso.
(Und vermutlich vielen anderen Spielern auch)

Merke ich deutlich bei Oneshots bzw. "Eintagsfliegen- Figuren."- Ich riskiere da wesentlich mehr, als wenn ich eine Figur bereits länger spiele oder genau das angedacht ist.

Es gibt aber auch SPL die erstmal austesten wollen, und sowohl die Welt als auch ihre Figur nur dann ernstnehmen können, wenn auch entsprechende Konsequenzen möglich sind.
Sind sie das nicht, dann spielen sie Slap Stick Charaktere.(Um die sie gar nicht erst bangen, und deren Verlust für sie nicht wirklich schade ist)
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: ArneBab am 27.09.2020 | 21:46
Es gibt aber auch SPL die erstmal austesten wollen, und sowohl die Welt als auch ihre Figur nur dann ernstnehmen können, wenn auch entsprechende Konsequenzen möglich sind.
Sind sie das nicht, dann spielen sie Slap Stick Charaktere.(Um die sie gar nicht erst bangen, und deren Verlust für sie nicht wirklich schade ist)
Das heißt wir sprechen von zwei Extremen: Leute, die es nicht gut vertragen, wenn ihre Charaktere sterben, und Leute, die ihre Figur nur ernst nehmen können, wenn sie sterben kann.

Für erstere Gruppe: Ich hatte mal einen Spieler, der einfach klasse gespielt hat, intensiv und lebendig und zur Freude aller Mitspielenden. Kurz vor dem Höhepunkt (und damit Ende des 16h One-Shots) habe ich dann angesagt „ab jetzt sind alle Sicherheitsnetze abgelegt: Hier könnt ihr sterben“. Das hat ihm so viel Stress bereitet, dass es ihm das gesamte Spiel versaut hat und er nie wieder in einer Runde mit mir gespielt hat. Ich fand das extrem schade, und es tut mir noch heute Leid :-(
Er fehlt.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: KhornedBeef am 27.09.2020 | 22:07
Ich könnte tatsächlich auch mit verschiedenen Sicherheitsnetzen für verschiedene SC spielen, ist eine Vertrauenssache.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: ArneBab am 27.09.2020 | 22:17
Edit. Manchen Schaupielern, die Bösewichte besonders überzeugend verkörpern, wird teilweise auch vorgeworfen: "Das ist so echt, das kann man nicht spielen!"- Sprich der Schauspieler muss auch in Wirklichkeit ein gemeiner, hinterhältiger Wicht sein.- Was natürlich idR. nicht der Fall ist, sondern es handelt sich um reine Schauspielkunst.
Ich habe mal eine Runde geleitet, in der ich zwischendrin unterbrochen habe, weil ich nicht mehr sicher war, ob der Spieler schauspielert oder wirklich weint. Er konnte direkt aus der Rolle raus- und dann wieder reinspringen, aber das war schon heftig (und toll!). Solche Leute in der Gruppe sind Gold wert!
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Maarzan am 27.09.2020 | 22:27
Leute, die es nicht gut vertragen, wenn ihre Charaktere sterben,

Wie Issi schon beschrieben hat: Das ist ein fließender Übergang zu keinerlei ungeplanten Rückschlag nicht vertragen -> persönliche Gewinngarantie fordern.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: ArneBab am 27.09.2020 | 22:48
Wie Issi schon beschrieben hat: Das ist ein fließender Übergang zu keinerlei ungeplanten Rückschlag nicht vertragen -> persönliche Gewinngarantie fordern.
Je nachdem, wo jemand in dem Spektrum liegt, ist halt anderes möglich. Genauso sieht es mit dem Spektrum "halte mich auch ohne Druck an Abmachungen" -- "wenn ich einen Vorteil sehe, nutze ich ihn" aus.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Issi am 28.09.2020 | 09:11
Das heißt wir sprechen von zwei Extremen: Leute, die es nicht gut vertragen, wenn ihre Charaktere sterben, und Leute, die ihre Figur nur ernst nehmen können, wenn sie sterben kann.
Nein, so schwarz weiß, sehe ich es nicht. (Auch wenn es solche Extremformen sicher gibt- einzig deshalb, habe ich sie auch erwähnt.)
Ich denke, es gibt da noch viel dazwischen.

Dennoch kenne ich leider bislang keine SPL, die ,trotz einer Gewinnergarantie, ernsthaft spielen.
Kleines Beispiel: Hatten mal einen Gast-Spieler am Tisch, der wollte nicht mal ne Waffe tragen.- Als ihm dann klar gemacht wurde, dass er für das Abenteuer wohl eine braucht, nahm er sich eine Steinschleuder (Die so gut wie keinen Schaden macht).
Im Spiel selbst- hat seine Figur auf sämtliche Gesellschaftliche Regeln gepfiffen, und selbst Vorgesetzten seine "überhebliche Verachtung" gezeigt.
Auch Kämpfe nahm er gar nicht ernst.

Als ihm später jedoch klar wurde, dass die SL nicht für ihn schummelt- (Dass System hatte den SC-Tod/ und Scheitern in den Regeln) - ist er auf einmal kreidebleich geworden, und hat sich fortan wesentlich mehr Mühe gegeben seinen SC glaubhaft zu spielen. Dadurch hat sein Spiel und auch das der Gruppe gewonnen.
Das Abenteuer hat ihm rückblickend , nach eigenen Aussagen, auch wirklich gut gefallen.
Er kannte es nur nicht anders als: Die SL schummelt doch sowieso.

Edit.
SC-Tod, ist auch nicht gleich SC Tod.
Die Wahrscheinlichkeit zu sterben, kommt ganz auf das System an.
Und selbst dann, kann man noch verhandeln, wie wahrscheinlich es denn tatsächlich sein soll.
Und welche "Rettungsanker" es geben darf.

Oft reicht in Kämpfen z.B., mEn. bereits eine geringe Chance zu sterben aus, um Nervenkitzel zu erzeugen.
Hinzukommt:
SPL die nicht davon ausgehen, eine Gewinnergarantie von der SL zu bekommen, spielen mEn. wesentlich vorsichtiger, was den tatsächlichen SC Tod ohnehin unwahrscheinlicher macht.
Auch andere mögliche Formen des Scheiterns werden idR.  noch weiter minimiert, durch achtsameres Vorgehen.

Fehlen Vorsicht und Achtsamkeit- Sprich: aggieren die SC so forsch, als wären sie lebensmüde und unverwundbar, dann leidet nicht nur die Plausibilität der Spielwelt, sondern es kommt zudem zu wesentlich mehr kritisch gefährlichen Momenten. (In denen die SL  zudem noch genötigt werden soll zu Schummeln).

Deshalb stelle ich mal frech eine These auf: Mit der realen Möglichkeit des Scheiterns, wird tendenziell weniger gescheitert. (Und auch geschummelt)

Dass eine Figur unter keinen Umständen sterben kann, ist für sich genommen bereits ein Extrem.
Da es diese eine  Möglichkeit völlig ausschließt.
Das Gegenextrem dazu wäre: Die Figur stirbt sicher. (Aber das ist ja in den wenigsten Systemen so gewollt oder der Fall)
Im Gegenteil: Die Mehrheit der Systeme hat vermutlich das "Überleben" und "Aufsteigen" der SC im Sinn.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: nobody@home am 28.09.2020 | 10:04
Na ja, SC-Tod und Scheitern sind auch im Kampf noch lange nicht dasselbe. Die Charaktere können überleben und trotzdem (oder gerade deswegen) eine vernichtende Niederlage einstecken, oder einer oder mehrere von ihnen können draufgehen und gerade damit den Erfolg der Gruppe sichern. Um das zu wissen, muß ich nicht mal im Reich der Fiktion auf die Suche gehen (auch, wenn's natürlich nicht schadet) -- da liefert mir die Geschichte schon genug reale Beispiele.

Inwieweit das verwendete System solche Ausgänge dann auch regelseitig unterstützt und inwieweit die konkreten Abenteuer sie später tatsächlich erlauben...das sind gegebenenfalls noch mal andere Fragen.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Issi am 28.09.2020 | 10:18
Zitat
Na ja, SC-Tod und Scheitern sind auch im Kampf noch lange nicht dasselbe. Die Charaktere können überleben und trotzdem (oder gerade deswegen) eine vernichtende Niederlage einstecken, oder einer oder mehrere von ihnen können draufgehen und gerade damit den Erfolg der Gruppe sichern. Um das zu wissen, muß ich nicht mal im Reich der Fiktion auf die Suche gehen (auch, wenn's natürlich nicht schadet) -- da liefert mir die Geschichte schon genug reale Beispiele.
Klar.
Ich bin jetzt auch von SPL aussgegangen, für die der SC Tod etwas ist, was sie auf keinen Fall haben wollen.
Sprich: Ob die Gruppe als Ganzes an der Aufgabe scheitert, ist für sie sekundär. Da geht es in erster Linie um ihre Figur.- Dass die mit heiler Haut davon kommt.

 
Zitat
Inwieweit das verwendete System solche Ausgänge dann auch regelseitig unterstützt und inwieweit die konkreten Abenteuer sie später tatsächlich erlauben...das sind gegebenenfalls noch mal andere Fragen.
Auf jeden Fall.
Häufig wird der "Erfolg" im Spiel ja in Loot und XP verrechnet.
Wobei die SPL, deren SC tot ist, davon idR. nix mehr haben.- Da sie mit einer neuen Figur starten müssen.
- Die kriegt dann selten was vom Loot, weil sie in dem Abenteuer ja noch nicht dabei war. (Nur ihr SPL)
Und von den XP hat sie nur dann was, wenn sie beim Einstieg mindestens die gleiche Anzahl bekommt, wie die der anderen SC, die das Abenteuer überlebt haben.

Um SPL die ihren SC für den guten Zweck opfern nicht zu benachteiligen, müssten ihre neuen Figuren sowohl was vom Loot kriegen, als auch die gleiche Anzahl an XP.
(Und selbst dann, wäre für sie der Erzählstrang ihrer verstorbenen Figur für immer verloren)

Von daher- Die meisten Systeme unterstützen (zumindest was das Belohnungssystem betrifft) eher die Lebenden, als die Toten.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: ArneBab am 28.09.2020 | 10:57
Nein, so schwarz weiß, sehe ich es nicht. (Auch wenn es solche Extremformen sicher gibt- einzig deshalb, habe ich sie auch erwähnt.)
Mit "Extremen" meinte ich gerade, dass das die Extremformen sind und viel zwischendrin existiert. Tut mir Leid, dass das in meinem Text nicht klar genug wurde.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: unicum am 28.09.2020 | 11:14
Häufig wird der "Erfolg" im Spiel ja in Loot und XP verrechnet.

Ja da liegt so eines der Probleme vieleicht auch begraben,...

Ist ein bisschen wie "eine runde aussetzen müssen" im Brettspiel - nur schlimmer  >;D

Ich hatte gestern eine zusammengewürfelte One-Shot Onlinerunde in welcher mir zwei Spieler dadurch aufgefallen sind das sie "Raffen was das Zeug hält". Jemand der seine Figur am anfang vorgestellt hat "Ist magier, hält sich immer in der zweiten Reihe" und dann eigentlich bei jedem Kampf dabei war (also mein Krieger hat sich aus jedem von den 4 Kämpfen raushalten können, sogar gegen die Riesenratte hat er nicht kämpfen müssen weil er der einfach ein Stück Brot hingeworfen hat).
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Issi am 28.09.2020 | 11:46
Mit "Extremen" meinte ich gerade, dass das die Extremformen sind und viel zwischendrin existiert. Tut mir Leid, dass das in meinem Text nicht klar genug wurde.
In deinen nachfolgenden Texten wurde das durchaus klar.
Ich wollte nur sichergehen, dass verständlich wird, dass ich Selbst es auch so sehe bzw. meine.

Wenn einzelne SPL trotz einer "Gewinngarantie "- (- SC kann nicht ohne ihre Einwilligung sterben)- die Welt ernst nehmen, und auch andere Konsequenzen genug fürchten. - (Sprich:  So  spielen, als könnte ihre Figur jederzeit sterben)- hätte ich mit "Nicht Sterben"vermutlich kein Problem.

(Wobei ich vermutlich darauf bestehen würde, dass selbst "Nicht sterben" auch nicht ohne ist)- Und dass es dafür andere Rückschläge gibt.
Bsp. - SC längere Zeit verwundet oder sonstwie eingeschränkt.
- SC verliert Status/Loot etc.
- SC ist gefangen.
 - Bei Wiederbelebung: SC hat seitdem einen kleinen Knacks (Traumata etc.). 

usw. usf.

Ein "Ist doch gar nix passiert" oder "Sieg geschenkt" würde es bei mir deshalb nicht geben- allein um die Gefahrensituationen, als solche  nicht ganz zu entwerten.
Wenn auch das für den jeweiligen Spieler nicht akzeptabel wäre, dann würde es eben nicht funktionieren.
Und man müsste in unterschiedlichen Gruppen spielen.

Edit. Denke wenn SPL finden, dass die Story ihres SC noch nicht zuende erzählt ist. - Bzw. wenn sie für die Geschichte ihrer Figur brennen, und das der Grund ist, warum sie weiterleben soll, dann haben sie idR. auch nix gegen Rückschläge. Bzw. nehmen die dann auch gerne in Kauf.- Als Preis für das Überleben ihrer Figur.
Und wenn sie wirklich an spannenden Helden Geschichten und/oder Charakterentwicklung  interessiert sind, dann können sie diesem Rückschlag sogar noch etwas Positives abgewinnen.
(Geschichten von Helden, die immer nur gewinnen sind totlangweilig. Selbst im Kino oder im Roman gibt es einen Spannungsbogen.- und Zeiten in denen es für die Hauptfiguren gar nicht rosig aussieht- denn das erhöht die Dramatik)

Bei SPL die grundsätzlich nicht Verlieren oder Rückschläge erleiden wollen, liegt mMn. der Hund häufig ganz woanders begraben.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: ArneBab am 28.09.2020 | 12:56
Wenn einzelne SPL trotz einer "Gewinngarantie "- (- SC kann nicht ohne ihre Einwilligung sterben)- die Welt ernst nehmen, und auch andere Konsequenzen genug fürchten. - (Sprich:  So  spielen, als könnte ihre Figur jederzeit sterben)- hätte ich mit "Nicht Sterben"vermutlich kein Problem.
Es ist schon krass, wie heterogen Rollenspielrunden sind. Ich habe bisher meiner Erinnerung nach nur einen einzigen Mitspieler erlebt, der bei "ihr sterbt nicht so einfach" die Welt nicht ernstgenommen hat.

Allerdings im Rahmen der Plausibilität: Als ich (als ich selbst) vor zwei Monaten meinen Zeh verletzt habe und sich der Nagel entzündet hat, habe ich trotzdem den Umzug fertiggemacht. Ich hatte zwar im Hinterkopf, dass das gefährlich werden kann, bin aber erst zum Arzt, als die Entzündung noch eine Woche später nicht wegging, und ich die Sorge hatte, sie könnte dabei sein, in den Fuß zu streuen. Dann bin ich zum Arzt, der mich direkt zum Chirurgen geschickt hat. Der Nagel musste ab, das Nagelbett ausgeschabt werden und zwei Wochen Antibiotika. Noch drei Wochen, und ich hätte zu den 100.000 Sepsis-Toten pro Jahr gehören können. Inzwischen ist der Nagel zu 1/3tel nachgewachsen.

Solchen Mist können auch SCs völlig plausibel machen, ohne dass ich davon ausgehen würde, dass die Welt nicht ernstgenommen wird. An Grenzen gehen, ja. Deutlich drüber gehen, nein. Da würde ich als SL auch warnen (Beispiel: Du siehst erste rote Punkte auf deinem Fuß. Wenn du jetzt noch 2 Wochen weitermachst, wird ein echter Tod wahrscheinlich. Willst du das wirklich riskieren?). Im Endeffekt würde ich klar machen, ab wann die "ich bin ein Held"-Rüstung nicht mehr gilt.

EDIT: Durch die Diskussion hier verstehe ich doch besser, warum der Tod für manche wichtig ist. Deswegen habe ich meine Vorgehensweise zum "Die Seidenhandschuhe sind ab" jetzt explizit in die Regeln aufgenommen: Tod riskieren. Wenn eine Figur in Situationen kommt, in denen der Tod wahrscheinlich wird, kann die SL explizit sagen, dass es hier gefährlich wird, und fragen, ob ihre Spielerin oder ihr Spieler das wirklich riskieren will oder lieber einen anderen Weg wählt. Ist das Risiko gewollt, dann gibt es echten Tod in den Regeln: Ab sechs Wunden ist die Figur tot. Kritische Wunden zählen dreifach (eine kritische und drei normale bedeuten also auch den Tod).
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Issi am 28.09.2020 | 13:14
@
ArneBab
Ist mir etwas zu vereinfacht.

Da gibt es mEn. genug Situationen, in denen die SL nicht vorher eingreifen und warnen kann.
Dazu kommt, dass manche SPL diese Gefahr bewusst suchen.
Weil sie austesten wollen, wie weit sie gehen können. Auf der Suche nach echten Konsequenzen.(Oder Ruhm)


Bsp. SC beleidigt die Obrigkeit.
Klar kann die SL dann noch (nachträglich!) sagen : Wenn deine Figur das sagt, ist sie am Allerwertesten.
Wir müssen die ganze Szene deshalb nochmal drehen.Und du musst den SC anders antworten lassen.
Macht man einmal, zweimal. Aber irgendwann ist das auch Mal gut.
Und Szenen immer wieder löschen und nochmal drehen, ist mir zu blöd

Wenn SPL provozieren wollen, finden sie immer einen Weg.
Warnungen müssen dazu nicht Mal angenommen werden.
Freier Wille steht dagegen.


Edit zum Edit.
Finde ich ne gute Idee  :d

(Meine SPL wissen für gewöhnlich ganz genau was sie tun, und wann sie sich in Gefahr begeben. Viele sind selbst SL.
Und würden lieber glorreich sterben, als sich mit ihrer Figur zu langweilen.
Aber bei Gast Spielern oder Neulingen macht das durchaus Sinn.)
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Maarzan am 28.09.2020 | 13:19
Oft ist das ja eigentlich eine gezielte Wette, wo für zusätzliches Risiko auch entsprechender Gewinn an Erfahrung, Beute und/oder Ansehen steht - also ist das auch nicht immer nur offensichtlicher Schwachsinn oder ein Missverständnis.
Der Gewinn wird dann auch gerne eingesackt (und Verhalten erhöht so lange oft auch das Risiko für die anderen der Gruppe), aber wenn es dann mal nicht aufgeht kommt bei einigen dann das Jammern.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Issi am 28.09.2020 | 13:28
Oft ist das ja eigentlich eine gezielte Wette, wo für zusätzliches Risiko auch entsprechender Gewinn an Erfahrung, Beute und/oder Ansehen steht - also auch nicht immer nur offensichtlicher Schwachsinn.
Der Gewinn wird dann auch gerne eingesackt (und Verhalten erhöht so lange oft auch das Risiko für die anderen der Gruppe), aber wenn es dann mal nicht aufgeht kommt bei einigen dann das Jammern.
Jepp

Na klar. Man will z.B. einen Helden spielen, der extra cool ist, und sich von niemandem was bieten lässt.
Kann man als SL auch weitestgehend unterstützen.
Aber nicht in jeder Situation und um jeden Preis.

(Deshalb stelle ich auch so ungern Garantien aus - weil das idR. stark von der jeweiligen Situation und dem Verhalten der jeweiligen SPL abhängt.)
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: nobody@home am 28.09.2020 | 13:47
Jepp

Na klar. Man will z.B. einen Helden spielen, der extra cool ist, und sich von niemandem was bieten lässt.
Kann man als SL auch weitestgehend unterstützen.
Aber nicht in jeder Situation und um jeden Preis.

(Deshalb stelle ich auch so ungern Garantien aus - weil das idR. stark von der jeweiligen Situation und dem Verhalten der jeweiligen SPL abhängt.)

"Sich nichts bieten lassen" ist eine Sache, "mit den Konsequenzen dann nicht leben wollen" eine andere. Daß sich beispielsweise ein Conan auch nicht alles gefallen läßt, ist ja gerade der Grund, aus dem er gelegentlich auf dem Rücken eines schnellen Pferdes die Stadt verlassen muß -- wenn sein Spieler dann motzen wollte, daß ihm die Behörden den Totschlag an einer Reihe von Wachen gefälligst nicht so nachtragen sollen, weil er eigentlich noch bleiben will, würden wohl die meisten von uns hier den Kopf schütteln. ;)
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: unicum am 28.09.2020 | 13:55
EDIT: Durch die Diskussion hier verstehe ich doch besser, warum der Tod für manche wichtig ist. Deswegen habe ich meine Vorgehensweise zum "Die Seidenhandschuhe sind ab" jetzt explizit in die Regeln aufgenommen: Tod riskieren. Wenn eine Figur in Situationen kommt, in denen der Tod wahrscheinlich wird, kann die SL explizit sagen, dass es hier gefährlich wird, und fragen, ob ihre Spielerin oder ihr Spieler das wirklich riskieren will oder lieber einen anderen Weg wählt. Ist das Risiko gewollt, dann gibt es echten Tod in den Regeln: Ab sechs Wunden ist die Figur tot. Kritische Wunden zählen dreifach (eine kritische und drei normale bedeuten also auch den Tod).

Vorlezte Spielsitzung: in meiner Gruppe gehen 2 Spielfiguren in einen Raum: Ich als SL: "Ich macht einen Schutzwurf" - einer klappt, der andere nicht. "Du machts nochmal einen Schutzwurf und wenn der nicht klappt stirbst du sofort." - er klappte und so wirkte nur der nebeneffekt: Panische Angst. Zwei andere Spieler haben daraufhin ihre Figuren auch reingeschickt. Ich meinte nur dazu "Das war kein Spass, wenn die Würfel so fallen ist das so." Beide Spieler: "Unsere Figuren wissen das nicht." Und zwei weitere sind in panischer Angst weggelaufen.

Ich hätte das an der Stelle auch so durchgezogen und als SL kein Problem damit gehabt - ob die beiden anderen auch kein Problem damit gehabt hätten weis ich natürlich nicht.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Supersöldner am 28.09.2020 | 13:57
zu viele Wachen umbringen kann auch dazu führen das man von Finsteren Mächten mit stellen angeboten Belästigt wird. 
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Issi am 28.09.2020 | 13:59
zu viele Wachen umbringen kann auch dazu führen das man von Finsteren Mächten mit stellen angeboten Belästigt wird.
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Gutes Personal ist schwer zu finden.
Man muss nur mit den Verträgen ein wenig vorsichtig sei, und auch das Kleingedruckte lesen.... ~;D
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Maarzan am 28.09.2020 | 14:02
"Du machts nochmal einen Schutzwurf und wenn der nicht klappt stirbst du sofort." - er klappte und so wirkte nur der nebeneffekt: Panische Angst.
Ich frage mich da eher, in wie fern da die  unsichtbaren, vorwarnungsfreien Instantkillereffekte überhaupt sein mussten. Wenn jemand unbedingt doch noch das letzte magische item unter des Klaue des schlafenden Drachen wegziehen will, oder dem bösartigen Warlord, dem er als Gefangener vorgeführt wurde ohne Ass im Ärmel vor versammelter Mannschaft dicke Lippe geben muss, ist das denke ich etwas erheblich anderes als aus quasi heiterem Himmel "save or die".
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: unicum am 28.09.2020 | 14:11
Ich frage mich da eher, in wie fern da die  unsichtbaren, vorwarnungsfreien Instantkillereffekte überhaupt sein mussten. Wenn jemand unbedingt doch noch das letzte magische item unter des Klaue des schlafenden Drachen wegziehen will, oder dem bösartigen Warlord, dem er als Gefangener vorgeführt wurde ohne Ass im Ärmel vor versammelter Mannschaft dicke Lippe geben muss, ist das denke ich etwas erheblich anderes als aus quasi heiterem Himmel "save or die".

Das war nicht vorwarnungsfrei und man hätte möglichkeiten gehabt sich vorzubereiten um die Chanchen drastisch um etwa 40% zu erhöhen.  Aber - das hätte etwas gedauert und etwas (nachwachsende) resourchen gekostet,... nein in solchen Fällen habe ich da dann keine Gnade.

Das war fast wie: "Wie tief ist das loch denn? Ach ich schau mal selbst nach und spring rein"
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Maarzan am 28.09.2020 | 14:47
Das war nicht vorwarnungsfrei und man hätte möglichkeiten gehabt sich vorzubereiten um die Chanchen drastisch um etwa 40% zu erhöhen.  Aber - das hätte etwas gedauert und etwas (nachwachsende) resourchen gekostet,... nein in solchen Fällen habe ich da dann keine Gnade.

Das war fast wie: "Wie tief ist das loch denn? Ach ich schau mal selbst nach und spring rein"

Dann ist ja gut.  In meiner Generation gab es noch Killer-GMs und dann Dramatisten, welche so hofften "Horror" und ähnliche "Stimmung" so den Spielern vermitteln zu können. 
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Issi am 28.09.2020 | 15:00
-- wenn sein Spieler dann motzen wollte, daß ihm die Behörden den Totschlag an einer Reihe von Wachen gefälligst nicht so nachtragen sollen, weil er eigentlich noch bleiben will, würden wohl die meisten von uns hier den Kopf schütteln. ;)

Klar. Wer austeilt sollte auch einstecken können. Ist halt leider nicht immer Fall.
(Denn wenn es so wäre, gäbe es vermutlich viele Probleme hier in diesem Strang nicht. A la....Du riskierst dein Leben....und bist bereit es zu verlieren?- Gewählt gespielt. >;D)

Gibt es eigentlich schon einen Strang für böse SL. Und solche die es werden wollen? ;D  ~;D

Hätte auch schon einen Titel:
"Müssen NSC auch mal gewinnen können?" (Scherz)
 
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Supersöldner am 28.09.2020 | 15:45
Ja müssen sie. wenn der Stufe 3 Krieger schreiend und sein altes Eisen Schwert Schwingend auf den Stufe 30 Dämonenfürst der als Endboss des  Gesamten Setting gedacht ist los stürmt dann sollte die Aussage des Kriegers ,aber ich Player, die Axt des Dämon wohl lieber nicht aufhalten. Und was NSC Rechte als solches angeht ja ich weiß viele hier wollen das nicht. Doch sollte es nicht zumindest das Recht geben das der SL das Setting angemessen regieren lässt auf verbrechen an NSC ? Wenn die SC ein Dorf Plündern und niederbrennen bringt ihnen das Halt ein Kopfgeld ein in dem Königreich wo es Passiert ist.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Maarzan am 28.09.2020 | 15:52
Wenn die SC ein Dorf Plündern und niederbrennen und dabei zu viele Spuren hinterlassen oder zu wenig Unterstützer umdas vertuschen zu können bringt ihnen das Halt ein Kopfgeld ein in dem Königreich wo es Passiert ist.
Habs mal ergänzt ...
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Issi am 28.09.2020 | 16:26
Es reicht doch schon ein Zeuge, der das gesehen und überlebt hat.
In Filmen ist das oft ein Kind, das sich irgendwo versteckt hat.
...Der Held von morgen quasi, der nicht erwarten kann sich an den Mördern zu rächen.....  >;D

Edit. Im Rollenspiel ist der Zeuge vielleicht schon etwas älter, und kann die SC genau beschreiben......
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Maarzan am 28.09.2020 | 16:35
Es reicht doch schon ein Zeuge, der das gesehen und überlebt hat.
In Filmen ist das oft ein Kind, das sich irgendwo versteckt hat.
...Der Held von morgen quasi, der nicht erwarten kann sich an den Mördern zu rächen.....  >;D

Edit. Im Rollenspiel ist der Zeuge vielleicht schon etwas älter, und kann die SC genau beschreiben......

Den müssen die SC dann aber auch erst einmal tatsächlich übersehen haben und wiedererkennbar gewesen sein.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Supersöldner am 28.09.2020 | 16:38
In einer Welt mit Götter und Magiern lässt sich straf Verfolgung sicher auch erweitern . Hohe Priester könnten um diese Information beten.   Magier könnten Hellsicht oder Geister Beschwörung  einsetzen. Das krasseste Beispiel (aus einem Roman ) das mir auf die  schnelle einfällt der Örtliche Adlige hat mit einem Teil der Steuer einnahmen einfach die Information wer ein Paar Brände die seinem ansehen geschadet haben Gelegt hat gekauft. hat sie der Macht von der halt auch Magie,Level,Klassen, und so weiter stammen und die Große Teile der Galaxie bedeckt einfach abgekauft.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: ArneBab am 28.09.2020 | 16:41
Bsp. SC beleidigt die Obrigkeit.
Klar kann die SL dann noch (nachträglich!) sagen : Wenn deine Figur das sagt, ist sie am Allerwertesten.
Wir müssen die ganze Szene deshalb nochmal drehen.Und du musst den SC anders antworten lassen.
Macht man einmal, zweimal. Aber irgendwann ist das auch Mal gut.
In dem Fall würde ich eine allgemeine Warnung für solche Situationen aussprechen: "Wir mussten schon zweimal zurückdrehen, ab jetzt sei vorsichtiger, sonst sind die Samthandschuhe allgemein ab. Das Settings funktioniert so nicht."

Wobei es wahrscheinlich besser wäre, herauszufinden, was der Spieler oder die Spielerin eigentlich will. Vielleicht wäre es ja auch eine Option zu sagen: "wir spielen nächstes mal eine Runde Exalted, da kannst du dir das leisten, aber heute ist Kleinschwein Grimdark."
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Maarzan am 28.09.2020 | 16:44
In einer Welt mit Götter und Magiern lässt sich straf Verfolgung sicher auch erweitern . Hohe Priester könnten um diese Information beten.   Magier könnten Hellsicht oder Geister Beschwörung  einsetzen. Das krasseste Beispiel (aus einem Roman ) das mir auf die  schnelle einfällt der Örtliche Adlige hat mit einem Teil der Steuer einnahmen einfach die Information wer ein Paar Brände die seinem ansehen geschadet haben Gelegt hat gekauft. hat sie der Macht von der halt auch Magie,Level,Klassen, und so weiter stammen und die Große Teile der Galaxie bedeckt einfach abgekauft.

Warum machen die das dann nicht auch, wenn ein paar NSC das Dorf niedergebrannt haben und schicken stattdessen ahnungslose SCs zum aufklären?
Und wenn es auch wieder nur Magie ist, kann Hellsicht etc auch gestört werden. Dann wird es zu einem Wettrennen zwischen den beteiligten Magiern.
Stehen die SC in Diensten anderer Kräfte (z.B. einem feindlichen Nachbarreich), sind ggf wiederum andere Götter an einer erfolgreichen Mission interessiert.

Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: nobody@home am 28.09.2020 | 16:47
Auch die Bevölkerung eines bloßen Dorfs dürfte in der Praxis nicht ganz so leicht komplett auszulöschen sein, daß auch wirklich garantiert kein einziger von ihnen entkommt. Okay, mit einer Armee, die das Dorf umzingeln kann, läßt sich das gegebenenfalls noch machen (wobei die Armee an sich dann auch schon nicht mehr so subtil sein dürfte, daß sie nicht früher oder später entdeckt und als Feind erkannt wird), aber mit nur einer Handvoll Nasen, die nun mal in der Regel nicht überall zugleich sein können, und seien sie individuell auch noch so mächtig? :think:

Wobei dazu ggf. noch kommt, daß Spieler von der Sorte, die am ehesten zu so einem Mittel greifen, nur um sicherzugehen, daß auch wirklich kein Zeuge der Schandtaten ihrer Charaktere überlebt, von vornherein nicht unbedingt immer die hellsten sind. >;D Und ja, je nach Setting sind "überlebende menschliche Zeugen" auch nicht unbedingt die einzige mögliche Informationsquelle.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Supersöldner am 28.09.2020 | 16:47
man schickt normalerweise die Sc weil...das Billiger ist . und sie die Feinde auch Gleich Töten können wenn sie sie finden.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Issi am 28.09.2020 | 16:48
Den müssen die SC dann aber auch erst einmal tatsächlich übersehen haben und wiedererkennbar gewesen sein.
Klar. Aber die Chance, dass es in einem Dorf bzw. in Häusern geheime Verstecke gibt, ist gar nicht so klein.

Die SC sind dort ja idR. Fremde, und kennen es nicht wie ihre Westentasche.
Auf die Idee, dass man sich besser verkleiden sollte, kommt auch nicht jeder... >;D

Zitat
Wobei es wahrscheinlich besser wäre, herauszufinden, was der Spieler oder die Spielerin eigentlich will. Vielleicht wäre es ja auch eine Option zu sagen: "wir spielen nächstes mal eine Runde Exalted, da kannst du dir das leisten, aber heute ist Kleinschwein Grimdark."
Denke, es gibt einfach verschiedene Spielertypen.
Für manche ist eine Sitzung ohne echten Nervenkitzel schlimmer als der SC Tod.

Edit. Und was noch dazu kommt.- Provaktion von Gefahr ist für manche SPL ein schneller und einfacher Weg für.
1. Mehr Action.
2. Mehr Kontrolle
3. Mehr Spotlight.

Ist von daher nicht verwunderlich, dass das auch genutzt wird.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Maarzan am 28.09.2020 | 16:55
Klar. Aber die Chance, dass es in einem Dorf bzw. in Häusern geheime Verstecke gibt, ist gar nicht so klein.

Sie müssen ja auch immer noch etwas verwendbares gesehen haben.
Und wenn wir eh beim Zaubern sind, sind versteckte Leute auch wieder findbar.

Und es ging mir ja auch nicht darum, dass SC handeln keine Folgen haben darf. Es ging mir eher um genau den Doppelstandard: die SC sind die letzte Hoffnung der Welt vor ihren Untergang, aber wenn sie selbst mal über die Stränge schlagen oder auch nur nicht ganz so wollen wie die Auftraggeber (bzw. der SL, denn oft schaden sich die Auftraggeber da sogar selber,wenn sie die  Aufgabe erledigt haben wollen)  wimmelt es plötzlich von Erzmagiern, Schwertmeistern und Hohepriestern, welche sie schon auf den rechten Weg setzen.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Issi am 28.09.2020 | 17:03
Sie müssen ja auch immer noch etwas verwendbares gesehen haben.
Und wenn wir eh beim Zaubern sind, sind versteckte Leute auch wieder findbar.

Und es ging mir ja auch nicht darum, dass SC handeln keine Folgen haben darf. Es ging mir eher um genau den Doppelstandard: die SC sind die letzte Hoffnung der Welt vor ihren Untergang, aber wenn sie selbst mal über die Stränge schlagen oder auch nur nicht ganz so wollen wie die Auftraggeber (bzw. der SL, denn oft schaden sich die Auftraggeber da sogar selber,wenn sie die  Aufgabe erledigt haben wollen)  wimmelt es plötzlich von Erzmagiern, Schwertmeistern und Hohepriestern, welche sie schon auf den rechten Weg setzen.

Klar.
"Die Umwelt angemessen reagieren lassen", ist was anderes als "Bestrafung."
Ich würde Ersteres auch vorziehen, das heißt die SC kriegen auch ne Chance damit durchzukommen, (Vorausgesetzt sie stellen sich einigermaßen geschickt an).

Im Zweifelsfall würde ich sowas von den SPL aber immer  über ne "Mordtabelle" auswürfeln lassen.
- Man lässt quasi den Würfel mitbestimmen ob und wie die SC davon kommen.
Durch kleinere oder größere Wahrscheinlichkeiten.
(Das macht den neutralen "Zufall" zum Richter nicht die SL)

Wenn die SPL zudem selbst würfeln können, gibt das eine Form von Kontrolle.

Beispiel (Mit W 20)
1 -5. Keine Zeugen. Alles mausetot.
6-10. Ein Überlebender, mit Erinnerungen an den Überfall.
11-14. Ein Zeuge der euch vage beschreiben kann
.15- 20. 1W6 Zeugen. Die euch ganz gut beschreiben können.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Maarzan am 28.09.2020 | 17:12
Klar.
"Die Umwelt angemessen reagieren lassen", ist was anderes als "Bestrafung."
Ich würde Ersteres auch vorziehen, das heißt die SC kriegen auch ne Chance damit durchzukommen, (Vorausgesetzt sie stellen sich einigermaßen geschickt an).

Im Zweifelsfall würde ich sowas von den SPL aber immer  über ne "Mordtabelle" auswürfeln lassen.
- Man lässt quasi den Würfel mitbestimmen ob und wie die SC davon kommen.
Durch kleinere oder größere Wahrscheinlichkeiten.
(Das macht den neutralen "Zufall" zum Richter nicht die SL)

Wenn die SPL zudem selbst würfeln können, gibt das eine Form von Kontrolle.

Ich denke das wäre halt eine Frage der Situation, der Planung, ggf . eine Tabelle für glückliche und unglückliche Zufälle/Randbedingungen und dann die beteiligten Proben während der Umsetzung des Plans.
 
Weitere Reaktionen wären dann wohl eine Frage dessen, wer an dem Dorf dann wie viel Interesse hatte und wie die Leute mit Möglichkeiten jetzt die weitere Entwicklung für sich abschätzen.

Ein unbenamtes Kopfgeld ist eigentlich immer drin. Dazu reicht der Verlust des Dorfs an sich. Mehr ist dann typischerweise Politik.

Der fette Satz ist halt relevant.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: unicum am 28.09.2020 | 17:49
Dann ist ja gut.  In meiner Generation gab es noch Killer-GMs und dann Dramatisten, welche so hofften "Horror" und ähnliche "Stimmung" so den Spielern vermitteln zu können.

In meiner auch,...  8] ich glaub ich war auch selbst mal einer  ;D

Wobei ich es als die hohe Kunst empfinde "Horror" im Rollenspiel reinzubringen. Ist, finde ich die Königsdisziplin. Dabei muss aber auch wirklich alles stimmen,... vor allem die Mitspieler. Und die Sterblichkeit der Figuren muss dabei nicht mal im Vordergrund stehen. Ich hab einmal miterlebt wie ein Spieler mit dummen sprüchen eine Call of Cuthulu Con Runde ziemlich zerrissen hat.

Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: unicum am 28.09.2020 | 17:56
Auch die Bevölkerung eines bloßen Dorfs dürfte in der Praxis nicht ganz so leicht komplett auszulöschen sein, daß auch wirklich garantiert kein einziger von ihnen entkommt. Okay, mit einer Armee, die das Dorf umzingeln kann, läßt sich das gegebenenfalls noch machen (wobei die Armee an sich dann auch schon nicht mehr so subtil sein dürfte, daß sie nicht früher oder später entdeckt und als Feind erkannt wird), aber mit nur einer Handvoll Nasen, die nun mal in der Regel nicht überall zugleich sein können, und seien sie individuell auch noch so mächtig? :think:

Und selbst mit einer Armee, kann immer noch der Köhler im Wald, der Fallensteller, die Alte Kräuterfrau im Sumpf. Der Scheerenschleifer der auch die 3 Nachbarortschaften besucht,... die Sache überleben.

So ähnlich hab ich es vor ein paar Wochen in ein Abenteuer reingeschrieben,... einer hat überlebt, ist dadurch zwar etwas verückt und Einsiedlerisch geworden und der einzige Grund warum er überlbt hat ist: damit er da ist und den Spielern erzählen kann was vorgefallen ist.

Ein ganzes Dorf schaltet man nur mit einer Krankheit und einem Superspreadingeffent aus (Das wort kannte ich bis anfang des Jahres auch nicht,... muss man fast ein Abenteuer dazu schreiben,... )  :-\
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: unicum am 28.09.2020 | 18:10
Und es ging mir ja auch nicht darum, dass SC handeln keine Folgen haben darf. Es ging mir eher um genau den Doppelstandard: die SC sind die letzte Hoffnung der Welt vor ihren Untergang, aber wenn sie selbst mal über die Stränge schlagen oder auch nur nicht ganz so wollen wie die Auftraggeber (bzw. der SL, denn oft schaden sich die Auftraggeber da sogar selber,wenn sie die  Aufgabe erledigt haben wollen)  wimmelt es plötzlich von Erzmagiern, Schwertmeistern und Hohepriestern, welche sie schon auf den rechten Weg setzen.

Da spielt meines erachtens auch oft das System und das Feeling der Welt mit rein. Wenn sie über die Stränge schlagen könnte es bei mir als SL schon mal sein das sie Steckbriefe über sich selbst finden und auch mal hören das jemand aus fernen Landen einen gefährlichen Kopfgedljäger auf sie angesezt hat.

Aber nein, natürlich dürfen dann nicht überall die NSC's aus dem Boden schiessen gegen die die SC keine Chancen haben.

Wobei ich in der Regel eher weniger Spiele spiele in welchen nicht auch ein Bauernmob für einen SC eine gefahr darstellt. Ich glaub schon das sich ein D&D(*) Fighter/20 durch einen Mob von Level 0 NSC durchfräst als wäre es nichts - und ja - da muss man dann mit Erzmagieren, Schwertmeistern, etc kommen - und das sehe ich dann nicht der Weltlogik, sonderm dem Regelwek geschuldet.

Ich könnte in den Regeln die ich jezt derzeit spiele (warhammer 4ed, Midgard5) den Spielern einen Mob erboste Dorfbewohner vorsetzen und bin mir ziemlich sicher das die alle Laufen würden.

(*) ziemlich egal welche Version davon - und nein das soll nicht als Spitze richtung D&D sein, ich hab das immer gerne gespielt.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Supersöldner am 28.09.2020 | 18:23
Wieso Bauern ? in zivilisierten gebieten sind es halt Soldaten in weniger schönen Kopfgeldjäger. Wenn die Belohnung hoch genug ist oder das verbrechen schlimm genug werden die SC ebnend auch von andern Abenteurer Gruppen ins Visier genommen.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: nobody@home am 28.09.2020 | 18:55
Wieso Bauern ? in zivilisierten gebieten sind es halt Soldaten in weniger schönen Kopfgeldjäger. Wenn die Belohnung hoch genug ist oder das verbrechen schlimm genug werden die SC ebnend auch von andern Abenteurer Gruppen ins Visier genommen.

Bauern gibt's eigentlich immer (jedenfalls seit Erfindung der Landwirtschaft, aber Jäger-und-Sammler-Settings sind ja eher ein Nischenthema), weil halt nun mal irgendjemand für das Futter sorgen muß und es dafür in der Regel den größeren Teil der Bevölkerung braucht. Und oft genug sind sie auch zumindest für die einfache Selbstverteidigung gut genug bewaffnet -- sei's nun mit der Klischee-Mistgabel, ihrer Milizausrüstung für Kriegszeiten und Notfälle, oder in moderneren Zeiten der einen oder anderen Schrotflinte. Und wie fair die im Zweifelsfall gegen gefährliche Fremde vorgehen, um ja sicherzugehen, daß die hinterher möglichst eben nicht mehr gefährlich sind, wird auch stark davon abhängen, wie sehr oder wenig sie sie mögen... >;D

Aus meiner Sicht unterschätzen gerade Systeme wie D&D die einfache Landbevölkerung schlicht gerne sträflich. Aber zu dem Thema haben wir ja gerade im Moment schon den "Sind Helden überflüssig?"-Faden (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,116548.0.html) am D&D5-Brett... ;)
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Maarzan am 28.09.2020 | 19:06
Wenn es mehr wird als das, was die örtlichen Einsatzkräfte spontan behandeln können, wird es eben Politik.
Das kann oft unfreundlich für zumindest nicht all zu hochstufige SC werden (der Preis ist ein politischer Aspekt) oder sie können von politischen Verhältnissen auch mal profitieren.
Was diese Politik halt nicht sein sollte ist der erweiterte persönliche Wille des SL.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Supersöldner am 28.09.2020 | 19:09
Was hat das mit dem SL zu tun ? sie haben das Dorf ausgelöscht und das das vielen nicht passt es Probleme  Schaft oder sie jemand dafür Töten will ist Normale Reaktion der Welt. 
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Samael am 28.09.2020 | 19:14
Warum genau gehts jetzt hier um die "Auslöschung eines Dorfes" durch die SC?

Ist eher nicht praxisrelevant, oder? Oder ist sowas bei euch ernsthaft Spielinhalt?
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Maarzan am 28.09.2020 | 19:20
Warum genau gehts jetzt hier um die "Auslöschung eines Dorfes" durch die SC?

Ist eher nicht praxisrelevant, oder? Oder ist sowas bei euch ernsthaft Spielinhalt?
Das ist hat sich halt irgendwie als Extrembeispiel aufgetaucht.

Was hat das mit dem SL zu tun ? sie haben das Dorf ausgelöscht und das das vielen nicht passt es Probleme  Schaft oder sie jemand dafür Töten will ist Normale Reaktion der Welt. 

Je nachdem wie vielen das wie sehr nicht passt, was diese Leute dann tatsächlich in die Rache investieren wollen und können, auf wie viele Dritte sie dabei achten müssen und nicht zuletzt ob sie eine genügend klare Idee haben, an wem sie sich nun rächen müssen. 

Ist ja auch nicht so als ob noch nie ein Dorf niedergebrannt worden ist und die Täter davongekommen wären.

Wie gesagt: wenn es nicht schnell und einfach = kostengünstig geklärt werden kann, wird es Politik. 
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: nobody@home am 28.09.2020 | 19:24
Warum genau gehts jetzt hier um die "Auslöschung eines Dorfes" durch die SC?

Ist eher nicht praxisrelevant, oder? Oder ist sowas bei euch ernsthaft Spielinhalt?

Supersöldner hat angefangen. ~;D

Ansonsten: nein, ist mir persönlich noch nicht untergekommen. Ergibt sich wahrscheinlich mehr spekulativ aus der Kombination von Klischee-Mörderhobos und "Spieler, die partout nicht verlieren können"...obwohl, im Netz kursieren ja genug Gruselgeschichten, daß es mich nicht komplett wundern würde, wenn tatsächlich jemand hier mal mit genau so einer Entwicklung hätte klarkommen müssen.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Maarzan am 28.09.2020 | 19:28
Supersöldner hat angefangen. ~;D

Ansonsten: nein, ist mir persönlich noch nicht untergekommen. Ergibt sich wahrscheinlich mehr spekulativ aus der Kombination von Klischee-Mörderhobos und "Spieler, die partout nicht verlieren können"...obwohl, im Netz kursieren ja genug Gruselgeschichten, daß es mich nicht komplett wundern würde, wenn tatsächlich jemand hier mal mit genau so einer Entwicklung hätte klarkommen müssen.

Auf dem Level, wo Spieler das bewusst mit in die Optionsliste aufnehmen, geben sie sich auch nicht mehr mit Dörfern ab und haben genug bestehende Feinde, dass es primär eine Frage des "wessen Dorf" ist, nicht des Spuren verwischen denn der Anlass dürfte dann eher eh bestehender Klinsch mit dem Lehnsherren /Besitzer sein denn ein bodenständiges Verbrechen begehen/decken wollen.


 
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Issi am 28.09.2020 | 19:36
Warum genau gehts jetzt hier um die "Auslöschung eines Dorfes" durch die SC?
Das war ein rein hypothetisches Beispiel für das SC sehr unangenehme Konsequenzen erfahren können. Selbstverschuldet sozugen.

In der Praxis habe ich sowas noch nie erlebt.
In der Kurzform: SPL müssen mit möglichen, unangenehmen Konsequenzen rechnen, wenn ihr SC Mist baut.
(Da wird ein : (Mein SC hat zwar gerade mit Mann und Maus ein Dorf vernichtet) "Aber ich bin doch so sensibel, und komme nicht damit klar, wenn meiner Figur was passiert." zu einer Farce.) ~;D

Passt zu:
"Wer austeilt muss auch einstecken können."
Und
" Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem anderen zu." 
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: ArneBab am 28.09.2020 | 20:06
Edit. Und was noch dazu kommt.- Provaktion von Gefahr ist für manche SPL ein schneller und einfacher Weg für.
1. Mehr Action.
2. Mehr Kontrolle
3. Mehr Spotlight.
Deswegen sage ich ja Exaltet. Da geht es zum Teil um 1 und 3 :-)
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Jiba am 29.09.2020 | 10:33
Und ich will würfeln und Punkte schubsen, nicht nur Storys erzählen, was ich auf der Bühne oder in Romanform viel besser kann.

Ja, ich weiß, du wirfst da einen Köder aus, den schlucke ich mal.

Das halte ich nicht für korrekt, da sowohl Bühnendramen, als auch Romane, als auch Filme, Videospiele, D&D-Derivate und Storygames ihre Geschichten jeweils auf ganz unterschiedliche Weise erzählen. Interaktives, geteiltes Storytelling (nicht zu verwechseln mit dem WoD-schen Storytelling-Begriff) und die spezifische Erzähldynamik am Spieltisch klappt in Romanform eben nicht besser. Die klappt in Romanform gar nicht. Weil wir hier von einem vollkommen anderen Medium sprechen.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Maarzan am 29.09.2020 | 10:58
Ja, ich weiß, du wirfst da einen Köder aus, den schlucke ich mal.

Das halte ich nicht für korrekt, da sowohl Bühnendramen, als auch Romane, als auch Filme, Videospiele, D&D-Derivate und Storygames ihre Geschichten jeweils auf ganz unterschiedliche Weise erzählen. Interaktives, geteiltes Storytelling (nicht zu verwechseln mit dem WoD-schen Storytelling-Begriff) und die spezifische Erzähldynamik am Spieltisch klappt in Romanform eben nicht besser. Die klappt in Romanform gar nicht. Weil wir hier von einem vollkommen anderen Medium sprechen.

Wir kommen aber letztlich bei der Frage wieder zu inkompatiblen Spielstilen udn wie die rechtzeitig erkannt werden. Und dabei haben wir mit dem "verlieren können" diesmal weniger den GDS-Konfliktals den von Weg und Ziel:

Gab es schon an verschiedenen anderen Stellen im Forum was zu, aber um es zentral zu haben:

Aufgebohrtes GDS
Als recht alte Unterscheidung wurde irgendwann vor langer Zeit das Threefold
https://en.wikipedia.org/wiki/Threefold_Model (https://en.wikipedia.org/wiki/Threefold_Model)
erfunden mit
G - amesimus
D- rama
S-imulation

als verbreitete und wo inkompatibel aufeinander treffende zu Stress führende Prioritäten in Settinggestaltungsspielen.
Später wurde das dann auch noch missverständnisträchtig, weil redefinierend im GNS verwurstet.

Ich sehe aber da noch eine andere grundlegende Trennung, welche auch innerhalb dieser 3 Agendas zu grundlegenden Problemen führt, welche ich Weg-Ziel-Dichometie nenne.

In ersterem Fall steht der sich entwickelnde ergebnisoffene Weg als Prozess der spontanen Gestaltung im Fokus. Der Spielspaß wird aus diesem offenen Prozess und der Erkundung von "was wird passieren" inkl. "werden wir unser nominelles Ziel erreichen" gewonnen.
Im zweiteren Fall hat man ein bestimmtes Ergebnis oder Spielerlebnis als festes Ziel und zieht aus dessen Realisierung dann das Spaßerlebnis.

Beide sind im Konfliktfall inkompatibel, da ein ergebnisoffener Prozess kein spezifisches Spielerlebnis garantieren kann.

G: Taktiker vs. Buttkicker
D: Storyteller vs. Erzählspieler
S: Simulator vs. Emulator

Und für viele Zielspieler und deren zugrundelegenden Leitmedienerzeugnisse, gehört halt dann auch oft ein Sieg der "Richtigen" dazu .
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Rowlf am 29.09.2020 | 14:39
Ja, ich weiß, du wirfst da einen Köder aus, den schlucke ich mal.

Das halte ich nicht für korrekt, da sowohl Bühnendramen, als auch Romane, als auch Filme, Videospiele, D&D-Derivate und Storygames ihre Geschichten jeweils auf ganz unterschiedliche Weise erzählen. Interaktives, geteiltes Storytelling (nicht zu verwechseln mit dem WoD-schen Storytelling-Begriff) und die spezifische Erzähldynamik am Spieltisch klappt in Romanform eben nicht besser. Die klappt in Romanform gar nicht. Weil wir hier von einem vollkommen anderen Medium sprechen.
Nein, kein Köder. Das ist mir halt wichtig und ich (!) mache es so. Passt alles, das gemeinsame Geschichtenerzählen hat für mich und meine Hauptgruppe im Laufe der Jahrzehnte gegenüber des Zockens einfach abgenommen.
Trotzdem macht das natürlich Spaß, aber ich persönlich erzähle Geschichten (auch kollaborativ) lieber anders und konzentrierter. Gemeinsames kreatives Schreiben oder Impro-Theater.
Mag auch gut daran liegen, dass wir (!) halt im P&P zwar ganz viel Spaß haben, aber eher nicht gerade die qualitativ, tollen Geschichten hinbekommen. Das juckt mich aber eher nicht, deswegen mein Verweis auf andere Kanäle.
Andere Spieler und Spielerinnen erleben das sicher ganz anders.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Issi am 30.09.2020 | 13:17
Wir kommen aber letztlich bei der Frage wieder zu inkompatiblen Spielstilen udn wie die rechtzeitig erkannt werden. Und dabei haben wir mit dem "verlieren können" diesmal weniger den GDS-Konfliktals den von Weg und Ziel:
Das stimmt schon. Doch wieviele Gruppen sind denn, was Spielertypen angeht, tatsächlich homogen?

Ich kenne (noch)keine.

Menschen sind verschieden. Und letztlich muss man sich häufig auf etwas einigen, womit alle gut leben können.
(Bzw. jeden irgendwie bedienen, sämtliche Bedürfnisse unter einen Hut bekommen)
- ne packende Story für die Storyteller.
- Genug Kämpfe für den Buttkicker
usw.

Verschiedenheit kann eine Runde sogar bereichern.
Da jeder Spielertyp etwas Bestimmtes miteinbringt.

So könnte jmd. der gerne viel Action mag, und mit SC-Tod spielen will,
durchaus mit jmd. zusammen spielen, der Wert auf gute Storys legt, und lieber ohne SC Tod spielen will.
Action und Story lässt sich verbinden.
(Und sterben/nicht sterben eigentlich auch)
Auch taktisches Vorgehen kann man überall einbringen.
(Nicht alle Dinge lassen sich mit Gewalt lösen)

Muss dann halt ein System sein, das allen was bietet, nicht nur einer Sorte von Spielern.
Titel: Re: Müssen Sc auch Verlieren Können ?
Beitrag von: Erbschwein am 30.09.2020 | 14:29
Hallo,

Ich habe die Zwei Letzten Beiträge Gelesen und wollte dazu was Mal sagen:

Jeder hat vielleicht ein Typ von Stereo-Typ oder Auch Eigenschaft. Was Nicht bedeutet das ein Typ anders Handeln tut als er würde. Hat was mit Psychologie zutun.
Ich glaube, wenn man Genug und Geschickt alles Einfädelt würde ein Kämpfer nicht Sinnlos in ein Kampf gehen und sich Sinnlos Zerschnitzeln und ein Storyteller hat Irgendwie kein Boch mehr auf die Story. Weil Sie damit Brechen und das Abenteuer doch Schaffen.

Das Liegt im Auge des Betrachters. Sollte von Jedem selbst Analysiert werden.