So, Update: Ich habe mittlerweile mehrere Werke zuhause stehen, die das Thema betreffen.
Secrat Fighting Arts of the World und The Way of a Warrior von John F. Gilbey
Ich habe bis jetzt nur einen Teil des ersten Buchs gelesen, und ziehe meinen Hut vor dem Autor, das muss man erstmal so trocken bringen.
Das Buch ist quasi Satire. Ein Reihe Einträge, in denen der Autor beschreibt, wie er Meister verschiedener Kampfkünste trifft und mit ihnen sparrt. Während man noch glauben mag, dass ein Savate-Meister nahe dem Rentenalter seine Beine so schnell bewegen kann, dass der Autor als selbstbekennend extrem kompetenter Kampfsportler nicht einmal registriert, dass jener gerade die zwischen seinen Lippen steckende Zigaratte mit einem Tritt gelöscht hat, so nehmen andere Kapitel etwas phantastische Züge an. Da fliegen nicht nur Leute durch die Luft, nein, ein Spezialist kann seinen Kräuter-Atem quer über mehrere Meter quergelüfteten Raum so projezieren, dass der Gegner einfach in Ohnmacht fällt.
P&P-Fazit: Eine erstklassige Ideenquelle für völlig überzogene Gegner in einer überdrehten Kampfkunst-Story a la Kung Fu Hustle. Eher nichts für eine bodenständige Runde.
The Dictionary of Martial Arts von Emil Farkas und John Corcoran
Erfüllt quasi die eine Hälfte meines Wunsches, ist nämlich genau das was drauf steht: 2000 Begriffe aus der Kampfsportwelt (hauptsächlich Japan, China und Korea), alphabetisch sortiert und mit überwiegend auf das nötigste begrenzten Beschreibungen. Oberbegriffe, Trainingselemente, bennannte Techniken. So gut wie kein Hintergrund, dafür viele querverweise zwischen Taekwondo-, Karate- und Judo-Begriffen und englischsprachigen Generalismen, wo es Entsprechungen gibt.
P&P-Fazit: Eher ein Nachschlagewerk für Kampfsportler, aber wenn man es einmal durchgeht bleibt sicher die eine oder andere benannte Technik hängen, die man cool findet.
Die Kunst des Kampfes: 300 Kampfsportarten (dt. Fassung von The Way of the Warrior) von Chris Crudelli
Und hier das Yin zum Yang des Dictionary. Auch dieses bis her nur durchgeblättert. Es handelt sich um einen dicken, reichlich mit Farbphotographien bebilderten Band, der in Kontinentalregionen unterteilt ist. innerhalb dieser werden die 300 Kampfstile alphabetisch gelistet, mit Infos zu Philosophie und typischen Herangehensweisen und Kampfelementen, Historie und Persönlichkeiten. Dazu kommen noch jeweils Spotlights zu einzelnen Themen.
P&P-Fazit: Wenn man ein reales oder fiktiv-equivalentes "Woher" im Kopf hat, findet man hier ein passendes "Wie" zum Kampfstil, manchmal auch mit einem "Warum". Und natürlich Bilder von posierenden Typen. Als Startpunkt einer Recherche sicher gerade für realweltliche Rollenspiele hilfreich. Ist sehr ähnlich zum Kampfstil-Teil von GURPS Martial Arts, soweit ich das beurteilen kann.
Mein Optimum wäre eine erweiterte Verbindung der letzten beiden Bücher. Zunächst ein Tabellenwerk, das verbreitete Grundbegriffe ("Tiefen Angriff Blocken"...) in verschiedenen Sprachen oder Schulen listet, im Hauptteil Gliederung nach Sprachfamilien, innerhalb derer Techniken weitgehend gleich benannt werden können, so dass man sich auf die verschiedenen Herangehensweisen unterschiedlicher Schulen konzentrieren kann. Weniger historische Persönlichkeiten, aber mehr zu typischen Hintergründen historischer Künste, und Beispiele für das Training der Schüler für die wichtigsten Kampfkünste.
Muss ich vermutlich selber schreiben, ich alter Bildschirm-Judoka..?
Na ja, 90% aller "Techniknamen" sind übersetzt nichts weiter als das. Nur halt auf Japanisch, Thai, etc. Nur die Chinesen haben eine Vorliebe für seltsame Bezeichnungen, die aber wiederum der kulturspezifischen Paranoia geschuldet sind. Niemand sonst hat so viele "Geheimtechniken", die im Endeffekt eh nix Besonderes sind. Der Mensch hat halt anatomisch nur beschränkte Auswahl...
+1
Deswegen kann man da die Kreativität völlig freien Lauf lassen und auch selbst etwas zusammendichten, das cool klingt.
Eine Hammerfaust von oben? "Die brennende Rache des Phönix". Würde ich am Tisch mit einen festen Kampfkunst-Charakter ziemlich cool finden, da die selbst erfundenen Moves dann auch einen gewissen Wiedererkennungswert hätten. Ich stelle es mir mit "echten Fachbegriffen" irgendwie so am Tisch vor:
A: Ich wehre seinen Messerstoß mit einen Gedan-Barai ab, mache einen Mae-Ashi um einen Mawashi-Geri auf seinen Kopf zu platzieren
B: ....Stille....und, was hast du da jetzt gemacht?
A: Eine Fegeabwehr mit den Unterarm, einen Schritt nach Vorne und einen Halbkreisfußtritt zu seinen Kopf!
B: ...achso, dann sagt das doch gleich..
Die Nachricht ist angekommen? ~;DDu musst am Tisch dann eh erklären, was du machst. Es sei denn jeder andere am Tisch interessieren die Begriffe eh nicht, aber dann kann man auch einfach irgendeinen Kauderwelsch von sich geben
Karate ist ein paar Jahre her, man verzeihe mir, wenn ich Begriffe durcheinander gebracht habe ;D