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Pen & Paper - Spielsysteme => D&D - Dungeons & Dragons => D&D5E => Thema gestartet von: Aldiman am 22.10.2020 | 10:33

Titel: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Aldiman am 22.10.2020 | 10:33
Hallo zusammen!

Ich schreibe euch als Spielleiter einer Gruppe, die sich vor kurzem auf die Suche nach dem Hort der Drachenkönigin begeben hat.
(Zuvor hatten wir zum Einstieg über einen langen Zeitraum das EInsteierset durchgespielt.)

Bei der Erstellung der aktuellen Charaktere hatte ich als SL 2 Bedingungen gestellt:
1. Basis ist das Spielerhandbuch 5e
2. Die Charaktere müssen so gestaltet werden, dass eine Gruppe vom reinen Willen her zumindest funktionieren kann.
Soviel zu den Basics. Bei 6 der 7 Mitspieler klappt es auch.

Jetzt mein Problem: Ich ecke als SL bei einem Charakter nun zum 3x an =>  RG in Kombi mit einem Paladin

Der Ersteller des Paladin ist etwas "Fantasy-affiner" als der Rest der Gruppe, hat früher gerne Baldurs Gate gespielt und dementsprechend mit einem Quäntchen mehr Ehrgeiz bei der Sache.

1. Problem:
RG bei Gefangennahmen/Verhören. Wir hatten die Situation, dass es zu einer Gefangennahme eines einfachen Klerikers kam. Das Verhör verlief ergebnislos und fand inmitten der von Plünderern überlaufenen Stadt statt.  (Für diejenigen, die mit der Story vertraut sind: Auf dem Weg zur Mühle in Grünnest).
Das Problem war "Was machen wir jetzt mit dem Gefangenen?".
Das Argument unserer RG-Klerikerin war: "RG bedeutet, dass meine Handlungen im postivien Sinne der Gesellschaft ausgelegt werden und folglich das Wohl der gemeinen Bevölkerung eine stärkere Gewichtung innehat, als die des plündernden Klerikers" <- ich hatte als SL dieser Auslegung zugestimmt und der Rest der Gruppe auch...
Allerdings hatte der Paladin kein Ohr dafür. Er war felsenfest davon überzeugt diesen entwaffneten Kleriker gemäß seines Kodex beschützen zu müssen und ließ sich nicht davon abbringen.
Als Alternative hatte ich ihm angeboten bei dem Gefangenen zu bleiben, während sich der Rest der Gruppeauf dem Weg zur Mühle macht. Damit war er in keinster Weise einverstanden. Sein Argument war, er würde sich dadurch ausgegrenz fühlen, weniger EP erhalten da er so an weniger Kampfgeschehen teilnimmt und demnach würde er irgendwnan nicht mehr zu den Treffen kommen wollen.
Sein Lösungsvorschlag war, dass ich als SL ( und das habe ihm ein "erfahrener" SL empfohlen) solle in Zukunft das Problem beseitigen indem der Gefangene eine Zyanidkapsel oder Ähnliches nimmt und das Problem damit beseitig sei.

Aber macht es wirklich Sinn, wenn ich als SL auf Dauer das ganze Spiel so umbiege, dass es für jeden Mitspieler angenehm und geschmeidig wird?
Ich hatte ihm 500EP als Bonus angeboten, dass er zukünftig die Wachen übernimmt ohne EP-Einbußen zu erleiden. Das wollte er aber nicht.
Schlußendlich bot er an ein Richturteil ala "Ned Stark" zu vollziehen, weil dass einer Lösung aus seiner Sicht am nächsten kam...


2. Fehlende Intelligenz beim Charakter:
Der Paladin wurde leider nur mit 8 Punkten bei der Intelligenz geskillt und hat deshalb einen Wert von -1.
Dennoch versucht er ständig seinen Charakter als taktisch geschickt, wohlüberlegt und gerissen zu spielen. Mein Argument war, dass es unfair ggü den Magiern ist, weil diese bewusst auf Stärke verzichtet haben, damit ihre Intelligenz hoch ist.
Der "erfahrene SL" hatte ihm gesagt, dass estrotzdem möglich sei und man es sich bequem umargumentieren kann, dass der Charakter noch unerfahren sei, aber nicht dumm.

3. Ständiger Bezug zu 3.5
Sein Wunschpaladin wird in der dritten Version erläutert, ist abernach meinen Vorgaben nicht zulässig, weil er so in der 5e nicht beschrieben wird.
Das wurmt ihn und es kommt immer wieder zu Situationen, in denen er mit meinen Auslegungen Bezug auf 3.5 nimmt.
BSP: Die Klerikerin wurde besiegt und hatte 3 Fehlwürfe. "Eine goldene Gestalt erschien und teilte ihr mit, dass ihre Zeit auf der Welt noch nicht zu Ende sei, da sie die von Bahamut übertragene Aufgabe nicht beendet hatte" <- im selben Augenblick hatte er das 3.5 zur Hand, schlug die passende Seite auf und verwies darauf, dass ich etwas akzeptiere, was in 3.5 aufgeführt ist.


Es kam jetzt nun zum dritten Mal zu derartigen Diskussionen, dass das Spiel so keinen Spaß mehr gemacht hat.

Ich schreibe hier, nicht weil ich den Spieler ausschliessen will, ganz im Gegenteil... vielleicht finden sich hier Ideen und Argumente die mir weiterhelfen.
Sein Dickkopf ist wirklich sehr sehr dick und ich bin bei allen 3 oben aufgeführten Punkten mit meinem Latein am Ende.


Danke schonmal vorab!  :)
 

Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Undwiederda am 22.10.2020 | 10:51
Erstmal klar machen das D&D 5 nichts mehr mit D&D 3 zu tun hat und das es ein ganz anderes System ist.

Am besten redet ihr noch Mal wie du Paladine siehst und verstehst und ob ihr einen Kompromiss findet.

Und auch die Auslegung der Gesinnung wäre sicher gut. Er hätte ihn ja in der Zeit in eine Zelle oder an sein Pferd anbinden können und das Kit der Cyankalikapsel ist halt Quatsch.

Wenn es gefangene gibt, müssen sie diese auch regeln können und Zweifelsfall baust du in die Nähe eine Wachstation der Armee, eine vorbeikommende Patrouille oder so, wo sie ihren gefangenen abgeben können
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Rhylthar am 22.10.2020 | 11:09
Fangen wir mit dem radikalen Ansatz an:
Wenn er nochmal mit dem 3.5 Buch wedelt, nimm Feuerzeugbenzin und Streichhölzer und wedel damit.

Nun ein wenig differenzierter:
Wenn er "fantasy-affin" ist, dann empfehle ihm mal die "Ritter Sperber"-Saga von David Eddings. Er soll sich bitte den Ritter Bevier genau angucken und dann seine Spielweise von RG überdenken.
Als weiteres empfhle ich einen Blick in die "Dos and Don´ts", einem Web Enhancement zu dem 3.X Buch "Faiths & Pantheons" für die Forgotten Realms. Da stehen dann auch mal hilfreiche Dinge zu Paladinen drin, speziell auch auf die Gottheiten gemünzt (verschiedene Orden).

Das SPiel sollte auf keinen Fall nur auf seine Belange zugeschnitten werden. Und wenn er mit INT 8 intelligent rüberkommen will...lass ihn würfeln. Jedesmal. Mit Konsequenzen beim Scheitern.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: takti der blonde? am 22.10.2020 | 11:22
Der Paladin wie ihn Gary Gygax sich vorgestellt hatte, ist am Besten aus folgendem Buch zu entnehmen:

https://en.wikipedia.org/wiki/Three_Hearts_and_Three_Lions

Paladine von Spielern, die sich verbohrter als Holger benehmen, sind vermutlich Fanatiker und es stellt sich die Frage, ob sie noch Paladine sind.

Persönlich behelfe ich mir folgendermaßen:

Ich frage mich entweder, was Holger tun würde oder was Jesus tun würde (historischer als auch katholischer Jesus eignen sich hier ganz gut; gnostische Interpretationen führen zu komischen Ergebnissen).
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Maarzan am 22.10.2020 | 11:28
1) Diese ungute egoistische Gier nach EP verbunden mit dem Erpressungsversuch ist ein Abfall von der Gesinnung:
In nostalgischer  Erinnerung an alte Editionen eine Stufe ziehen und die Sprüche stillegen bis zu einer Absolution durch einen höherstufigen Kleriker.  >;D
"Mein Charakter ist halt so", kann ich hier sogar ganz gut verstehen, aber dann muss das Tragen der völlig naheliegenden Ingamefolge nun mit dem Gefangenen belastet zu sein und dadurch auch persönliche Nachteile zu haben genauso selbstverständlich sein. So ist das Rosinenpicken zum Schaden der Anderen -> ideologischer TLFL.

2) Dafür sind Proben da. Wenn der Erfolg angesichts der auch durch diese Werte repräsentierten IG-Situation fraglich erscheint wird eben gewürfelt. Versuchen kann er es ja.

3) Verstehe ich gerade nicht was da konkret anliegt.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: ghoul am 22.10.2020 | 11:31
Ich habe nicht verstanden, was die anderen Spieler mit dem Gefangenen tun wollten.
Aber es gibt ja viel Optionen für RG-Personnagen.
1) Gnade zeigen: Zeigt der Gefangene glaubwürdig Reue für seine Missetaten, sollte ein richtiger Paladin ihn begnadigen. Meine Vision eines Paladin ist übrigens Parzival.
2) Ein adliger oder klerikaler Charakter sollte befugt und verpflichtet sein, in Abwesenheit einer höheren Instanz zu richten. Ned Starke ist ein gutes Vorbild, es kann aber auch der Strick sein für niederträchtige Verbrecher.
3) Die Zyanidkapsel scheint mir eine einfache Lösung zu sein, wenn der SL weiß, dass ihn die Spieler nur nerven werden statt sich untereinander auszukaesen.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: ghoul am 22.10.2020 | 11:35
Nicht geeignet finde ich die Ausgrenzung des Spielers durch die SL-Anweisung, sich von Spielgeschehen abzukapseln, um den Gefangenen zu bewachen.

Der Verweis des Spielers auf ein zufällige Edition von D&D ist natürlich auch unangebracht. Anders hätte es sich verhalten, wenn der Spieler stattdessen auf den kanonischen DMG der 1E verwiesen hätte!
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: ghoul am 22.10.2020 | 11:37
Weiterführend hilfreich ist vielleicht Virals Leitfaden zum Spielen eines Paladins: https://yugoloth.wordpress.com/tag/spielhilfen/
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Rhylthar am 22.10.2020 | 11:38
Zitat
Anders hätte es sich verhalten, wenn der Spieler stattdessen auf den kanonischen DMG der 1E verwiesen hätte!
Nö. Halte ich in diesem Fall für eine seltsame Argumentation.

"Wer Gygax zitieren kann, hat in der Situation Recht."

Es gilt die gespielte Edition, nichts anderes.Natürlich immer alles imho. ;)
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Maarzan am 22.10.2020 | 11:39
Nicht geeignet finde ich die Ausgrenzung des Spielers durch die SL-Anweisung, sich von Spielgeschehen abzukapseln, um den Gefangenen zu bewachen.

Wieso SL?

Mein Charakter-ist-halt-so erzeugt ingame ein Problem -> Herausforderung an meinen Charakter mit den selbsterzeugten Problemen auch zurecht zu kommen.

Ich halte das für die völlig normale 2. Seite der "mein-Charakter-ist-halt-so"- Medaille. Und das Problem ist ja hier auch nicht vom SL auf Metaebene herbeigepfuscht worden, was dann verständlichen Ärger nach sich ziehen würde. 
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: ghoul am 22.10.2020 | 11:40
Das hatte der SL so "angeboten", s. Eröffnungsbeitrag.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: ghoul am 22.10.2020 | 11:42
@Rhylthar: Sobald es um die Frage geht, was den Kern von D&D ausmacht, kommt man an EGG nicht vorbei. Gerade wenn man Schwundformen spielt.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Maarzan am 22.10.2020 | 11:44
Das hatte der SL so "angeboten", s. Eröffnungsbeitrag.

Das lese ich nicht als "politisches" Angebot, sondern als freundliche Unterstützung/Hinweis, wie das Spiel dann unter Inklusion des Spielerwunsches schlüssig weiter gehen könnte. Eigentlich hätte der Spieler da selbst drauf kommen sollen.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Quaint am 22.10.2020 | 11:45
Oh boy, der Spieler scheint ja ein echter "Glücksgriff" zu sein. Ich weiß garnicht ob da noch was zu retten ist, wenn der schon mit anderen Regelwerken ankommt, die nunmal nix mit dem Spiel, das ihr spielt, zu tun haben, und dann auf Regeln daraus pocht.
Ansonsten: Soll er halt die Gefangenen umbringen wenn sie ihm lästig sind. Ich mein RG hin oder her, der Charakter ist immerhin ein heiliger Mann, da weiß ich nicht ob man einen so viel besseren Richter finden kann. Und wenn ich mir so übliche Rechtssysteme anschaue aus der Ecke Fantasy/Mittelalter, dann ist es da nicht schwer einen Hinrichtungsgrund zu finden (und sei es ein tätlicher Angriff auf einen heiligen Mann). Da herbeizufabulieren, dass sich die Leute erst verhören lassen und dann Zyankali schlucken  :o So ein Schmarrn.

Was die Intelligenz betrifft, ich mach das zwar nicht immer so, aber bei DnD 5 eben schon oft. Es ist nunmal leider so, dass man bei der 5e normalerweise keine Intelligenz braucht, und die Attributspunkte gerne anderswo anlegt. Der zugehörige Save ist selten, und die paar Fähigkeiten die darauf gehen, kann man auch dem Magier lassen. Und bevor ich dann so ungefähr alle meine Spieler anhalte, sich fürs Spiel künstlich zu verblöden und immer irgendwie drauf zu schauen was sie jetzt mit welchem Intelligenzwert dürfen, lasse ich das halt aussen vor. Spricht die Regeln funktionieren schon so wie vorgesehen, aber fürs freie Rollenspiel kann man seinen Charakter spielen, wie man möchte.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: 1of3 am 22.10.2020 | 11:47
Sein Lösungsvorschlag war, dass ich als SL ( und das habe ihm ein "erfahrener" SL empfohlen) solle in Zukunft das Problem beseitigen indem der Gefangene eine Zyanidkapsel oder Ähnliches nimmt und das Problem damit beseitig sei.

Haha. Nö.

Zitat
2. Fehlende Intelligenz beim Charakter:
Der Paladin wurde leider nur mit 8 Punkten bei der Intelligenz geskillt und hat deshalb einen Wert von -1.
Dennoch versucht er ständig seinen Charakter als taktisch geschickt, wohlüberlegt und gerissen zu spielen. Mein Argument war, dass es unfair ggü den Magiern ist, weil diese bewusst auf Stärke verzichtet haben, damit ihre Intelligenz hoch ist.
Der "erfahrene SL" hatte ihm gesagt, dass estrotzdem möglich sei und man es sich bequem umargumentieren kann, dass der Charakter noch unerfahren sei, aber nicht dumm.

Das sehe ich freilich ganz genauso. Intelligenz ist der Wert für Gelehrsamkeit. Geschichte, Recht, Magietheorie etc. Siehe Fertigkeitsliste. Ein Charakter mit viel INT kann das besser und mehr sagt das nicht.

Zitat
BSP: Die Klerikerin wurde besiegt und hatte 3 Fehlwürfe. "Eine goldene Gestalt erschien und teilte ihr mit, dass ihre Zeit auf der Welt noch nicht zu Ende sei, da sie die von Bahamut übertragene Aufgabe nicht beendet hatte" <- im selben Augenblick hatte er das 3.5 zur Hand, schlug die passende Seite auf und verwies darauf, dass ich etwas akzeptiere, was in 3.5 aufgeführt ist.

PACK DEIN VERFICKTES BUCH WEG ODER ICH SCHMEIß ES AUS DEM FENSTER!
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Rhylthar am 22.10.2020 | 11:47
@Rhylthar: Sobald es um die Frage geht, was den Kern von D&D ausmacht, kommt man an EGG nicht vorbei. Gerade wenn man Schwundformen spielt.
Wir brauchen nicht über Definitionen wie "Schwundformen" zu reden; bei der gottgleichen Erhöhung von Gygax mache ich nicht mit. Und: Ich gucke mir auch nicht mehr "Model T" an, wenn es um Autos geht. Die Welt hat sich weiter gedreht und entwickelt.

Außerdem macht es keinen Sinn auf DMG 1E zu verweisen, wenn es inhaltlich um die Forgotten Realms geht. In diesem Fall wäre also Greenwood der Ansprechpartner und es müsste erstmal geklärt werden, um was für einen Paladin (welcher Gottheit) es sich hier handelt.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Amromosch am 22.10.2020 | 11:50
So, wie die Situation beschrieben ist, scheint das kein Problem der Charaltere zu sein, sondern der Spieler. Ein Konflikt, in dem zwei (oder mehr) Charaktere unterschiedlicher Meinung sind, ist eigentlich eine sehr coole Gelegenheit, um Rollenspiel zu betreiben.

Wenn aber die Spieler nicht bereit sind, dass ihr Charakter in so einer Situation auch den Kürzeren ziehen kann, dann sieht das schon ganz anders aus. Da wird es dann schwierig. Vielleicht sollte die Gruppe das mal abseits des Spielens besprechen und zwar unabhängig von einer konkreten Spielsituation und den aktuellen Charakteren.

Zu dem Intelligenz-Thema: Dein Spieler kann nur das entscheiden, was sein Charakter tut. Alles andere liegt nicht in seinen Händen. Daher würde ich das nicht weiter einschränken wollen. Wenn er meint, dass sein Charakter strategisch/taktisch stark genug ist, würde ich ihn das immer so machen lassen.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: takti der blonde? am 22.10.2020 | 12:05
Wir brauchen nicht über Definitionen wie "Schwundformen" zu reden; bei der gottgleichen Erhöhung von Gygax mache ich nicht mit. Und: Ich gucke mir auch nicht mehr "Model T" an, wenn es um Autos geht. Die Welt hat sich weiter gedreht und entwickelt.

Außerdem macht es keinen Sinn auf DMG 1E zu verweisen, wenn es inhaltlich um die Forgotten Realms geht. In diesem Fall wäre also Greenwood der Ansprechpartner und es müsste erstmal geklärt werden, um was für einen Paladin (welcher Gottheit) es sich hier handelt.

Hä? Das ist doch was anderes. Das ist ein Text. In alte Texte zu schauen, möglicherweise solche, die für die IDEE DES D&D PALADINS verantwortlich sind, hilft, einen klareren Blick auf den literarischen Archetyp und was damit gemeint ist, zu kriegen. Mit Überhöhung hat das nichts zu tun. Da darfst gerne gegen dich selbst anreden. ;)

Ansonsten: Auch bei den FR lohnt sich ein Blick zu 3H,3L und 1e; hat Ed Greenwood in der Grauen Box denn überhaupt etwas spezifisches zu Paladinen geschrieben?
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Swafnir am 22.10.2020 | 12:07
Wegen der XP könntest du die Milestones-Regel nutzen. Dann fällt das mit der "XP-Gier" weg.

Das man den Spieler aber alle Unannehmlichkeiten aus dem Weg räumt find ich quatsch. Wir haben gerade einen Goblin gefangen und schleppen den seitdem mit und "erziehen" ihn.

Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Rhylthar am 22.10.2020 | 12:17
Zitat
Hä? Das ist doch was anderes. Das ist ein Text. In alte Texte zu schauen, möglicherweise solche, die für die IDEE DES D&D PALADINS verantwortlich sind, hilft, einen klareren Blick auf den literarischen Archetyp und was damit gemeint ist, zu kriegen. Mit Überhöhung hat das nichts zu tun. Da darfst gerne gegen dich selbst anreden.
Dir ist schon klar, dass die Idee des Paladins sich weiterentwickelt hat. Nein, kein Fragezeichen, weil ich weiss, dass es Dir klar ist.

In den Forgotten Realms werden seit langem andere Maßstäbe angelegt. Ergo ist die Aussage "Wenn er mit 3.5 kommt...ignorieren, da degenerierte Schwundform! Wenn er mit 1E kommt, zuhören..." eine Meinung, die man aber nicht teilen muss.
Zu den Forgotten Realms konkret: Es gibt Paladine, die Gottheiten angehören, die nicht der One-Step-Rule entsprechen müssen. Konkret: Sune und Corellon. Und zur Greybox: p. 30, Cyclopedia of the Realms.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Viral am 22.10.2020 | 12:19
Weiterführend hilfreich ist vielleicht Virals Leitfaden zum Spielen eines Paladins: https://yugoloth.wordpress.com/tag/spielhilfen/

Der Ghoul war schneller ;)
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Rhylthar am 22.10.2020 | 12:20
Der Ghoul war schneller ;)
Entspricht in "lang" ungefähr dem, was in der Grey Box drinsteht. :)
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: takti der blonde? am 22.10.2020 | 13:03
Dir ist schon klar, dass die Idee des Paladins sich weiterentwickelt hat. Nein, kein Fragezeichen, weil ich weiss, dass es Dir klar ist.

In den Forgotten Realms werden seit langem andere Maßstäbe angelegt. Ergo ist die Aussage "Wenn er mit 3.5 kommt...ignorieren, da degenerierte Schwundform! Wenn er mit 1E kommt, zuhören..." eine Meinung, die man aber nicht teilen muss.
Zu den Forgotten Realms konkret: Es gibt Paladine, die Gottheiten angehören, die nicht der One-Step-Rule entsprechen müssen. Konkret: Sune und Corellon. Und zur Greybox: p. 30, Cyclopedia of the Realms.

Zum einen, argumentiere ich nicht, sondern deute auf Texte hin, die Antworten auf die Frage des Threaderstellers bereithalten. Zum anderen habe ich sogar eine konkrete Heuristik aus dem Rollozock-Alltag präsentiert.

Die Vorstellung vom RG Paladin, die OP und Mitspieler haben sind offensichtlich dysfunktional. OP vermutet, das liegt mitunter an 3.5. Erfahrungsgemäß gibt es weniger Probleme mit 1e Paladinen, speziell mit Blick auf "Three Hearts, Three Lions", aber auch in Hinblick auf die Vorstellung von "RG" (siehe hier: https://annarchive.com/files/Strv201.pdf).

Danke für die Verweise zur Grey Box! Dort sehen wir, dass sich Ed Greenwood an der Cavalier-Interpretation aus der UA orientiert. Deshalb bin ich nicht überrascht, dass es Probleme gibt. ;)
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Rhylthar am 22.10.2020 | 13:10
Ich bin allerdings froh, dass man sich bei Paladinen eben nicht sklavisch an die 1E hält:

Zitat
Lawful good characters should not be allowed to ignore unlawful or shady
actions by “looking the other way”. If, for example, a party that includes a
paladin decides to use poison on a monster that they know is ahead, the DM
shouldn’t let the paladin be distracted or “led away for a few rounds” when it is
patently obvious that the paladin heard the plan. If the player does not take
appropriate measures to prevent the action, the DM should warn the paladin
that his lack of action will constitute a voluntary alignment change and then let
the chips fall where they may!

Das ist nämlich auch konträr zu Virals Blogeintrag.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: ChaosZ am 22.10.2020 | 13:13
In D&D 5e kommt es auf den Schwur des Paladin an, an welche Ziele er sich halten soll. Dann sollte auch vor dem Spiel klar sein, ob so ein Charakter eine richterliche Befugnis und in welchem Rahmen hat. (Ich persönlich erteile Spielern keine richterliche Befugnis von Anfang an, die muss man sich verdienen)

Den Paladin spielen ohne Einschränkungen zu akzeptieren, ist ziemlich hirnrissig und unfair, sind doch gerade die Einschränkungen ein Teil der Regeln (in D&D5 sogar je nach Paladin unterschiedlich und definiert).

Als SL sollte man dem Paladin die Entscheidung nicht abnehmen, man könnte subtil allerdings in eine Richtung hinarbeiten. Beispiel: Der Gefangene ist ein kleiner Fisch oder der Gefangene ist auf Grund seines Glaubens seinem Ehrenwort verpflichtet, oder der Gefangene gehört den Behörden übersteigt (dann sollte dies schon mit Unannehmlichkeiten eines Umweges verbunden sein.), oder in der Nähe gibt es Söldner zum anheuern, die den Gefangenen überstellen, oder der Gefangene hat weitere wichtige Informationen und muss nun mitgenommen werden, oder der reuige Sünder darf unter Aufsicht des Paladine Buße tun, oder es gibt Bauern, Mönche oder was weiß ich, die man beauftragen kann, auf den Gefangenen aufzupassen. Soll der Paladinspieler sich was einfallen lassen und du als SL hilfst ihm subtil dabei. Je mehr Optionen zur Lösung du als SL anbietest (anbieten kannst), desto besser, können auch verschiedene sein, Söldner, teuer und durchschnittlich sicher, Mönche durchschnittlich kostenintensiv und sehr sicher, Bauern billig und unsicher.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: ErikErikson am 22.10.2020 | 13:13
Bei manchen DSA gruppen ist es Usus, das gefangene, die sich ergeben, bis zum nächsten baron mitgeschleppt werden, um dort der gerichtsbarkeit übergeben zu werden. Einfache banditen auch, Kleriker sowieso. Das ist also nichts neues, sondern etwas, das in der Spielpraxis durchaus vorkommt. Bei D&D hab ich es aber noch nie erlebt. Vielleicht einfach mal dem Spieler vermitteln, das er hier gegen die gepflogenheiten der Gruppe und des Systems arbeitet?

Auch der Bezug auf ältere Editionen ist nicht neu. ich habe schon öfters gehört, das dies akzeptiert ist, wenn die neuere Edition nichts dazu sagt.

ich würde also sagen, was der Spieler da macht, ist durchaus legitim, aber das heisst ja nicht ,das ihr es akzeptieren müsst. Er hat halt andere Erfahrungen gemacht, und ihr müsst ihm vermitteln, dass die nicht mehr gelten.   
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: ghoul am 22.10.2020 | 14:10
Zu dem Intelligenz-Thema: Dein Spieler kann nur das entscheiden, was sein Charakter tut. Alles andere liegt nicht in seinen Händen. Daher würde ich das nicht weiter einschränken wollen. Wenn er meint, dass sein Charakter strategisch/taktisch stark genug ist, würde ich ihn das immer so machen lassen.
Das sehe ich auch so.
Zudem ist INT 8 ja auch nicht so schlecht. Man bedenke, dass die Attribute für das gemeine Volk eine Spanne von 3-18 haben (oder ist das in der 5E anders?) mit einem Durchschnitt von 10,5.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: karatekid_master am 22.10.2020 | 21:15
Ich sehe das eher etwas schwieriger...
Als SL sollten die Haus- und Systemregeln sehr offensiv kommuniziert werden.
Spieler die dagegen verstoßen, müssen "bestraft" werden...
Int 8 und dann mega Strategien ausbaldovern wollen... Kann er träumen und mit sich unter der Dusche diskutieren, aber es muss nach hinten losgehen  ~;D
Ansonsten, wenn der Spieler selber inkompatibel ist... Kick em like Beckham  :gasmaskerly:
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Koruun am 22.10.2020 | 21:43
Bzgl. der Frage um den Gefangenen ist das mE eine übliche Situation, gerade bei D&D wo es zwischen den Spielern dazu voneinander stark abweichende Meinungen geben kann.
Schwierig finde ich es, wenn sich die SL in solche in-character Diskussionen einklinkt, also diesen Part:

Zitat
Das Argument unserer RG-Klerikerin war: "RG bedeutet, dass meine Handlungen im postivien Sinne der Gesellschaft ausgelegt werden und folglich das Wohl der gemeinen Bevölkerung eine stärkere Gewichtung innehat, als die des plündernden Klerikers" <- ich hatte als SL dieser Auslegung zugestimmt und der Rest der Gruppe auch...
Allerdings hatte der Paladin kein Ohr dafür. Er war felsenfest davon überzeugt diesen entwaffneten Kleriker gemäß seines Kodex beschützen zu müssen und ließ sich nicht davon abbringen.
Als Alternative hatte ich ihm angeboten bei dem Gefangenen zu bleiben, während sich der Rest der Gruppeauf dem Weg zur Mühle macht.

Nun kann der Text so ausgelegt werden, dass sein Charakter sich in seiner Rolle stark gemacht hat für den Gefangenen - der Spieler könnte aber auch auf out of character-Ebene für schlechte Stimmung gesorgt haben. Das geht nicht so genau hervor aus dem Text. Ab einem bestimmten Punkt macht es natürlich Sinn als SL moderierend einzuschreiten.
Aber du fragst ja nach Feedback: ich bin auch kein Fan davon, Gefangene umzubringen bloß weil es bequemer ist, gerade bei guten Charakteren. Kann den Standpunkt des Paladin nachvollziehen.

8 Intelligenz und gegensetzliches RP: wäre mir als SL nicht so wichtig.

Bezug zu 3.5: ich würde ihm klar machen, dass die 5E sehr wenig mit 3.x zu tun hat und Vergleiche einfach kategorisch abschmettern.

Spielt ihr online?
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: nobody@home am 22.10.2020 | 22:06
Aber du fragst ja nach Feedback: ich bin auch kein Fan davon, Gefangene umzubringen bloß weil es bequemer ist, gerade bei guten Charakteren. Kann den Standpunkt des Paladin nachvollziehen.

Gerade bei "guten" Charakteren würde ich dazu neigen, mich beim Thema Gefangennahme vom ollen Karl May inspirieren zu lassen. Bei Old Shatterhand & Co. ebenso wie bei ihren Gegnern gehören ja das Nehmen und Wiederfreilassen (sowie das gelegentliche Entkommen) von Gefangenen auch praktisch schon zum guten Ton, fast egal, ob man nun allein, im kleinen Grüppchen, oder mit einer regelrechten Armee unterwegs ist... :think:
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Zed am 22.10.2020 | 22:56
Ich sehe drei unterschiedliche Dimensionen von Meinungsverschiedenheiten:

- Was ist RG in der 5E? Was muss/darf ein Paladin tun oder lassen?
- Muss ein Spieler einen Wert von 8 ausspielen?
- Wer trägt letztlich die Verantwortung für das Verhalten der Mächte außerhalb der SCs (Götter etc)?

Erstmal sortieren nach Wichtigkeit:

1. Wer trägt letztlich die Verantwortung für das Verhalten der Mächte außerhalb der SCs (Götter etc)?
2. Was ist RG in der 5E? Was muss/darf ein Paladin tun oder lassen?
3. Muss ein Spieler einen Wert von 8 ausspielen?

In dieser Reihenfolge von "essentiell" bis "auch wichtig" würde ich die Fragen mit dem Spieler außerhalb des Spieles klären.

Meine Meinung:

1. DU als SL trägst die letztliche Verantwortung für das Verhalten der Spielwelt. Wenn er Anregungen zur Spielleitung hat, dann außerhalb des Spiels. Wenn er einen anderen, erfahrenen SL kennt, dann kann er Dir davon auch außerhalb des Spiels erzählen. Aber Du trägst die letztliche Verantwortung, anders kannst Du auch gar nicht Deine eigene SL-Erfahrung aufbauen, und die hat er zu akzeptieren. Im Gegenzug versuchst Du, außerhalb des Spieles mit ihm im Gespräch zu bleiben (solange Du es aushältst), aber DU hast das finale Wort.*

2. Du fasst ihm zusammen, wie die Umwelt, die Du darstellst, RG- und Paladin-Verhalten auslegt. Dass in Deiner Welt der Kleriker hätte hingerichtet werden können, ohne dass dem Paladin oder der RG-Gesinnung dadurch Abbruch getan worden wäre. Ja, er hat interessante Argumente, aber Deine Entscheidung ist so wie Du sie ihm beschreibst.

Mein Vorschlag zu diesem speziellen Fall: Der Paladin hätte dem Kleriker einen Eid zur Wiedergutmachung abnehmen können oder Hinrichtung - der Kleriker hätte wählen dürfen. Hätte der Kleriker den Eid geleistet, hätte er sofort dem Schicksal übergeben (=freigelassen) werden können. Der Paladin darf/muss das Vertrauen haben, dass die Mächte/das Karma mit dem vereideten Kleriker tun, was sie für ihn vorgesehen haben.

3. Meine Gedanken zu Intelligenz 8: Mir ist seit jeher unwohl, dass ich einem Spieler, dessen Figur Cha 16 hat, aberverlange, die geschliffenste Sprache und eindrucksvollsten Argumente zu haben. Analog darf bei mir eine Figur mit Int 8 sinnvolle Vorschläge machen. Wie Rhylthar es sagt: Bei Int-Proben hat der Paladin seine Nachteile, und der Sorcerer bei Cha-Proben seine Vorteile. Mehr attributsnahes Rollenspiel würde ich den Spielern nicht abverlangen. Wenn er freiwillig den Dummidumm spielen möchte und dieses Ausspielen die Gruppe nicht belastet, dann wäre das natürlich auch okay.

Übrigens: Deine zwei Grundbedingungen, mit der Du als SL angetreten bist, finde ich goldrichtig.

*Was nicht heißt, dass Du Deine Meinung nicht auch mal ändern darfst. Ich habe mich in meinem SL-Leben sicher einige Male verrannt und bin dann zurückgerudert, oft aufgrund der Anregungen in Foren.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Feuersänger am 22.10.2020 | 23:05
Interessanter Fred. Konnte jetzt noch nicht alles lesen, aber wollte schonmal reinsliden dass ich es sehr merkwürdig finde, in der 5E ein größeres Problem aus dem Spielen eines Paladins zu machen. Die Ed, in der es theoretisch möglich ist einen mit LE Alignment zu spielen.
Und dass sich ein Spieler die fast unmöglich einzuhaltenden 3.X-Vorgaben zurückwünscht -- auch seltsam. ;)

Mehr später, aber der Tenor hier ist ja eh schon ziemlich klar.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Tudor the Traveller am 23.10.2020 | 00:20
Ich will nicht die 100ste Paladundiskussion führen, daher nur Lösungsansätze:

Schritt 1: alle Spieler darauf einschwören, dass es ein Gruppenspiel ist und alle Charaktere zusammen funktionieren müssen. Konflikte sind gut, solange sie spielerisch gelöst werden können. Aber sie sollten kontrolliert ablaufen und klar ingame bleiben. Zum Funktionieren der Gruppe haben ALLE beizutragen und das bedeutet auch mal Kompromisse einzugehen.

Schritt 2: wenn Schritt 1 von allen akzeptiert wurde, sollten gemeinsame Richtlinien für vorhersehbare Konfliktfälle aufgestellt werden: Umgang mit Gefangenen, wer darf wie wann wo getötet werden, was ist mit Mitläufern und Schergen, die eigentlich gar nicht so böse sind? Wie geht man damit um, wenn die lokalen Autoritäten der Gruppe in den Weg geraten und sich nicht für den Weg der SC überzeugen lassen? Wo verläuft die Grenze zwischen unrettbar Böse und dunkelgrau? Solche Dinge. Edit: Folter! Nicht vergessen, kommt ständig vor.

Dann hat man eine gemeinsame Basis die alle akzeptiert haben. Wer sich nicht dran hält, muss sich nicht wundern, wenn er gegangen wird.


Und zum Schluss: ein möglicher Umgang mit Gefangenen ist das Freilassen ohne Waffen und Geld, ggf. so, dass ein Überleben auch wirklich möglich ist.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Ainor am 23.10.2020 | 01:33
Und ich dachte die Paladinthreads wären mit 5E ausgestorben...

Das Problem war "Was machen wir jetzt mit dem Gefangenen?".

1. RG tötet keine Gefangenen. RG kann leute zum Tode verurteilen. Aber nicht töten weil das praktischer ist.
2. "Die Gesinnung ist keine Zwangsjacke" stand bei 2E. 30 Jahre später ist das hoffentlich bei allen angekommen.
3. Der 5E Paladin muss nicht gut handeln. Er muss nur das Gute als Ziel haben.

Sein Lösungsvorschlag war, dass ich als SL ( und das habe ihm ein "erfahrener" SL empfohlen) solle in Zukunft das Problem beseitigen indem der Gefangene eine Zyanidkapsel oder Ähnliches nimmt und das Problem damit beseitig sei.

Das tut so weh da möchte ich mich gleich umbringen.

Ich hatte ihm 500EP als Bonus angeboten, dass er zukünftig die Wachen übernimmt ohne EP-Einbußen zu erleiden. Das wollte er aber nicht.

Unterschiedliche EP für die einzelnen Charaktere macht das Spiel selten besser. Es ist alles so viel einfacher wenn alle gleich viel bekommen.

2. Fehlende Intelligenz beim Charakter:
Der Paladin wurde leider nur mit 8 Punkten bei der Intelligenz geskillt und hat deshalb einen Wert von -1.
Dennoch versucht er ständig seinen Charakter als taktisch geschickt, wohlüberlegt und gerissen zu spielen. Mein Argument war, dass es unfair ggü den Magiern ist, weil diese bewusst auf Stärke verzichtet haben, damit ihre Intelligenz hoch ist.

Dann musst du aber auch den Wölfen erklären dass sie keine Rudeltaktik anwenden können weil sie dafür zu dumm sind.

3. Ständiger Bezug zu 3.5
Sein Wunschpaladin wird in der dritten Version erläutert, ist abernach meinen Vorgaben nicht zulässig, weil er so in der 5e nicht beschrieben wird.

Lass ihn 100 mal die 5E Klassenbeschreibung abschreiben.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Feuersänger am 23.10.2020 | 23:49
Ich wollte ja hier auch noch meinen Senf dazu geben. ^^

Ad 1: generelles Thema "Was machen wir mit Gefangenen?"
Das Problem hat freilich schon viele Gruppen umgetrieben, mit und ohne Paladin. Also erstmal schließe ich mich allen anderen an: es ist völliger Humbug zu verlangen, der Gefangene habe sich sozialverträglich selbst zu töten damit sich niemand die Finger schmutzig machen muss.
Wenn der Paladin tatsächlich der Auffassung ist, der Gefangene stünde unter seinem Schutz und ihm dürfe kein Haar gekrümmt werden, dann muss er halt auch zusehen wie er gewährleisten kann, dass der Typ keinen Ärger macht.
Grundsätzlich ist es aber schon Kappes überhaupt anzunehmen, als Paladin müsse man genau so handeln. Das geht schon auch in Richtung "Lawful Stupid".

Ich spiele ja sehr gerne Paladine. Meine Lieblingsklasse mittlerweile (nicht auf 5E beschränkt). Aber so ein Trara veranstalte ich da nicht.
Meinen Pathfinder-Paladin lasse ich da auch überlegen: Was für Möglichkeiten gibt es? Mitschleppen fällt meistens raus; bleibt "töten" oder "laufen lassen". Ist der Gefangene ein kleines Licht, von dem auf sich allein gestellt keine große Gefahr ausgeht? Dann lässt man ihn laufen. Vielleicht gibt es sogar eine Möglichkeit ihn zu resozialisieren. Ein solch ein begnadigter Bandit wurde zu unserem zuverlässigsten Henchman. Wäre es aber nur eine Frage der Zeit, bis er wieder Unschuldigen schadet? Dann lieber gleich den Sack zu machen.

Bei dieser Kampagne kam es öfter vor, dass ganze Gegnergruppen nach dem ersten Zusammenprall derart die Hosen voll hatten, dass sie sich ergeben wollten. (Ob der SL das nur gemacht hat, um zu gucken wie ich als Paladin damit umgehe, weiß ich nicht). Das Rezept, das sich da bei uns rauskristallisierte, war: der Anführer und etwaige Zauberwirker werden zum Zweikampf gefordert, das Fußvolk darf abziehen sofern es sich aus den Zweikämpfen raushält.
In einem Fall hatten die Schergen sich dann doch eingemischt und wurden entsprechend alle niedergemetzelt. In einem anderen Fall musste der Antipaladin-Anführer und sein Schamane dran glauben, aber der Rest war brav und durfte abziehen.

Generell ist freilich für einen Paladin wichtig, dass er nicht lügt -- also niemals Schonung versprechen und sie dann hinterher doch kaltmachen. Da ist dann halt leider das beste Angebot, dass er einem Gegner wie so einem Kleriker einer bösen Gottheit machen kann, wirklich nur ein schneller schmerzloser Tod. Wenn die dann keinen Bock haben zu kooperieren -> da muss man dann durch.

-

Ad 2: "Attribute Ausspielen"
Für mich gehört es schon zum Rollenspiel mit dazu, dass man auch die geistigen Attribute so _einigermaßen_ passend darstellt. Nun ist Int 8 halt "knapp unterdurchschnittlich". Aber was macht man, wenn sich ein Spieler darüber so vollständig hinwegsetzt. Das Blöde ist, dass die D&D-Mechanik für reine Attributsproben unglaublich schlecht funktioniert. (Hatten wir neulich erst in einem anderen Thread aufgedröselt.) Darum halte ich die Idee, ihn jedesmal würfeln zu lassen wenn er was Schlaues sagen will, für ziemlich schlecht.

Meine Auffassung ist allerdings auch wirklich, wenn da "Intelligenz" steht dann ist auch "Intelligenz" gemeint, und nicht "die Wahrscheinlichkeit irgendwas schonmal irgendwo gelesen zu haben". Andererseits sehe ich Int und Wis da als ziemlich gleichauf, was die Fähigkeit angeht vernünftige Entscheidungen zu treffen -- der eine kommt eben eher analytisch zu seinen Schlüssen, und der andere eher intuitiv.

Nichtsdestotrotz wäre ich da soweit noch relativ relaxt. Wie gesagt: so weit weg vom Durchschnitt ist Int 8 nun auch nicht.
Ich habe es in der Vergangenheit als wesentlich größeres Problem empfunden, wenn ein Charakter sagen wir mal Int 20 hatte, sein Spieler aber eher im seichten Ende des Intelligenzpools verortet war. Wie heisst es so schön: der Vorteil, wenn man schlau ist, ist dass man sich doof stellen kann. Umgekehrt ist das wesentlich schwieriger.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 24.10.2020 | 09:14

Ad 1: generelles Thema "Was machen wir mit Gefangenen?"?.... Dann lieber gleich den Sack zu machen.
Das erinnert mich an die DSA RH und gefangene Verbrecher speziell Räuber(Mörder),
Die sind Wehrlos und deshalb muss man die beschützen.
Ja, auch den verurteilten Mörder auf dem Schafott

btw Offizielle RG von Rang agieren in solchen Fällen als Judge, Jury and Executioner
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Ainor am 24.10.2020 | 10:08
Für mich gehört es schon zum Rollenspiel mit dazu, dass man auch die geistigen Attribute so _einigermaßen_ passend darstellt.

Das ist zwar wünschenswert, aber nicht wirklich praktikabel.

Das Blöde ist, dass die D&D-Mechanik für reine Attributsproben unglaublich schlecht funktioniert. (Hatten wir neulich erst in einem anderen Thread aufgedröselt.) Darum halte ich die Idee, ihn jedesmal würfeln zu lassen wenn er was Schlaues sagen will, für ziemlich schlecht.

Selbst wenn die Mechanik perfekt wäre. Das ernsthaft durchzuziehen bedeutet dass der DM effektiv alles was die Spieler machen wollen bewerten und mit einer DC versehen muss. Und bei dummer Spieler, schlauer Charakter müsste konsequenterweise der DM dem Spieler gute Strategien vorschlagen. Da ist man auf dem halben Weg zum Erzählonkeln. Ich bezweifele dass das es viele Spieler gibt für die das ansprechend ist. Una ausserdem gibt es deutlich bessere Wege taktische Intelligenz ins spiel zu bringen.

Andererseits sehe ich Int und Wis da als ziemlich gleichauf, was die Fähigkeit angeht vernünftige Entscheidungen zu treffen

Auch ein wichtiger Punkt. Allerdings ggf noch schwerer zu entscheiden. Aber man könnte die WIS 8 Magier schonmal würfeln lassen ob sie ihr Zauberbuch vergessen. Alles andere wäre unfair gegenüber den Klerikern  :)


Nichtsdestotrotz wäre ich da soweit noch relativ relaxt.

Das ist in 5E auch sngebracht. Wenn wir uns mal die Traglast anschauen: Ein Str 8 Magier hat 120 Pfund. Das fast auf Special Forces Niveau. Wenn wir bei INT ähnlich grosszügig sind dann gibt es nicht mehr so viele Spieler die die Möglichkeiten ihres Charakters übersteigen  :)

Die sind Wehrlos und deshalb muss man die beschützen.
Ja, auch den verurteilten Mörder auf dem Schafott

Lawful ist halt Lawful.

btw Offizielle RG von Rang agieren in solchen Fällen als Judge, Jury and Executioner

Bei 1E bekam man ja auf Sufe 9 einen Titel. Man kann davon ausgehen dass man ab da dazu berechtigt ist.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 24.10.2020 | 12:08

Lawful ist halt Lawful.
Verbrecher vor ihrer gesetzmässigen  Strafe schützen


Zitat
Bei 1E bekam man ja auf Sufe 9 einen Titel. Man kann davon ausgehen dass man ab da dazu berechtigt ist.
Nein, nicht nach Hintergrund
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Tudor the Traveller am 24.10.2020 | 12:56
Verbrecher vor ihrer gesetzmässigen  Strafe schützen

Diskussion gleitet ja jetzt doch wieder in eine Gesinnungs-Diskussion rein. Die sind ja erfahrungsgemäß sinnlos...

Ich denke, das Problem ist, dass der Begriff "Lawful" schlecht gewählt ist. Weil das "Law" darin strapaziert wird. So wie ich die Alignment-Achse verstehe, ist aber der Gegensatz Chaos - Order gemeint. Lawful meint also imo das PRINZIP der Gesetzmäßigkeiten, nicht die jeweiligen genauen Inhalte. Es dürfte klar sein, dass sich ein LG Paladin nicht an offensichtlich böse Gesetze halten kann. "Orderly" ist eine Gesinnung, der ich schonmal irgendwo begegnet bin; imo deutlich treffender als "Lawful".

Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Maarzan am 24.10.2020 | 13:02
Diskussion gleitet ja jetzt doch wieder in eine Gesinnungs-Diskussion rein. Die sind ja erfahrungsgemäß sinnlos...

Ich denke, das Problem ist, dass der Begriff "Lawful" schlecht gewählt ist. Weil das "Law" darin strapaziert wird. So wie ich die Alignment-Achse verstehe, ist aber der Gegensatz Chaos - Order gemeint. Lawful meint also imo das PRINZIP der Gesetzmäßigkeiten, nicht die jeweiligen genauen Inhalte. Es dürfte klar sein, dass sich ein LG Paladin nicht an offensichtlich böse Gesetze halten kann. "Orderly" ist eine Gesinnung, der ich schonmal irgendwo begegnet bin; imo deutlich treffender als "Lawful".

Aber er darf sich - ggf. mit abstrusen Verrenkungen (Der Killer auf dem Schafott ist ja jetzt gerade hilflos)  - sich die moralischen Buchstaben so weit zurechtbiegen, dass er jedes Recht aushebeln kann und das Problem mit dem Mörder ist dann aber das "der Gesellschaft". Er sorgt nur für die Einhaltung höchster Moralkriterien?

So er nicht selbst eigenständig eine Sicherstellung der öffentlichen Sicherheit herbeiführt, würde ich das als "Gott" wie irdische Instanz als Mittäterschaft werten und entsprechend reagieren.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Tudor the Traveller am 24.10.2020 | 13:21
Aber er darf sich - ggf. mit abstrusen Verrenkungen (Der Killer auf dem Schafott ist ja jetzt gerade hilflos)  - sich die moralischen Buchstaben so weit zurechtbiegen, dass er jedes Recht aushebeln kann und das Problem mit dem Mörder ist dann aber das "der Gesellschaft". Er sorgt nur für die Einhaltung höchster Moralkriterien?

So er nicht selbst eigenständig eine Sicherstellung der öffentlichen Sicherheit herbeiführt, würde ich das als "Gott" wie irdische Instanz als Mittäterschaft werten und entsprechend reagieren.

Sorry, verstehe deine Aussage nicht... auch nicht den Bezug zu meinem Beitrag.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 24.10.2020 | 13:25
Es dürfte klar sein, dass sich ein LG Paladin nicht an offensichtlich böse Gesetze halten kann.
Also die Transferkompetenz das es sich um Gesetze handelt die ein Paladin oder Rondrageweihter als legal und zumindest nicht illegitim nach Kodex und Geboten der Kirchendoktrin betrachtet hatte ich  vorausgesetzt.

Ich würde eher sagen außer in ODnD wäre die Gesinnung Rechtschaffend für Paladine.

@Maarzan

Speziell bei RG waren das weniger deren Spieler als eher Meister, die auch oft vorraussetzten deren Gesinnung ist Extrem at best Useless absolutly Suicidal Fucking Stupid
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Maarzan am 24.10.2020 | 13:30
Sorry, verstehe deine Aussage nicht... auch nicht den Bezug zu meinem Beitrag.

Oben (35) kam das Beispiel für solche Verrenkungen, dass der Paladin den auf dem Schafott stehenden Täter schützen muss, weil der ja in dem Moment hilflos ist.

Und ich habe sonst deinen Sprung zu bösen Gesetzen und dem strapazierten Law nicht verstanden, denn bisher ging es nur um Leute, deren Taten jetzt naheliegend sanktioniert wurden wenn ich da nichts verpasst habe.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Tudor the Traveller am 24.10.2020 | 14:09
Oben (35) kam das Beispiel für solche Verrenkungen, dass der Paladin den auf dem Schafott stehenden Täter schützen muss, weil der ja in dem Moment hilflos ist.

Und ich habe sonst deinen Sprung zu bösen Gesetzen und dem strapazierten Law nicht verstanden, denn bisher ging es nur um Leute, deren Taten jetzt naheliegend sanktioniert wurden wenn ich da nichts verpasst habe.

Ah, dann fehlt unten nach dem ersten Satz ein Fragezeichen. Ich las es so, dass dein erster Satz deine Ansicht ausdrückt, und das passte folglich nicht zum Rest deines Beitrags  ;)

Ich stimme dir zu. Bei LG geht es imo eben gerade nicht um die buchstabengetreue Befolgung des Gesetzes, sondern um die Intention. Recht und Gerechtigkeit ist ja bekanntermaßen auch nicht das Gleiche, und beim Paladin ist weitgehend von Gerechtigkeit (Justice) die Rede; es geht also imo um das Prinzip, nicht die rechtliche Ausgestaltung in irgendwelchen Gesetzestexten. In die Richtung zielt auch meine Aussage bzgl. böser Gesetze. Ein böses Gesetz ist eben "Law" aber nicht "Justice". Es folgt dem Prinzip von "Order", steht aber dem Prinzip von "Good" entgegen. Ein LG Charakter würde imo die Existenz eines Rechtssystems explizit begrüßen, aber die konkrete Ausgestaltung im Falle von LE als falsch und ungerecht anprangern (meine Interpretation).

In genannten Beispiel kommt es dann darauf an, ob die Strafe nach Auffassung des Paladins gerecht ist. Einen überführten Mörder hinzurichten, dürfte in den meisten Fantasy-Gesellschaften als gerecht gelten und die Unterstützung eines Paladins haben. Anders dürfte es aussehen, wenn ein angeklagter aber noch nicht verurteilter Mörder auf dem Weg zu seinem Prozess vom Lynchmob attackiert wird. 

Die gesamte Thematik wurde by the way schon lange in Dragonlance durch die Probleme von Sturm Brightblade bzw. den Knights of Solamnia mit dem "Measure"  in viele Richtungen thematisiert. Imo eine sehr gute Orientierungsmöglichkeit zum Umgang mit einem Paladin-Kodex. Andere Quellen gibt es natürlich auch, nicht zuletzt das vielfach thematisierte Problem eines Schwurs, dessen Einhaltung klar zu Ungerechtigkeit führen würde.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Ainor am 24.10.2020 | 14:12
Oben (35) kam das Beispiel für solche Verrenkungen, dass der Paladin den auf dem Schafott stehenden Täter schützen muss, weil der ja in dem Moment hilflos ist.

Ok, ich hatte das etwas anders verstanden. Kann sein dass die Diskussion dadurch aufgekommen ist.
Im Sinne von: für Rechtschaffene ist es wichtig dass der Mörder durch den Henker stirbt, und nicht etwa durch den aufgebrachten Mob. Und in demselben Sinne:  Chaotisch könnte sagen: "wir können den jetzt in die Stadt schleifen und dem Richter übergeben. Der wird ihn zum Tode verurteilen. Da können wir das ganze abkürzen in dem wir ihn hier umbringen." Für Rechtschaffen funktioniert das nicht (es sei denn man ist selbst der Richter). Es geht dabei aber nicht um konkrete Gesetzte, sondern um das Prinzip. Das Gute in 5E ist: auch Paladine sind nicht gezwungen immer die rechtschaffene Option zu wählen. Deshalb ist es nicht wichtig ob die jetzt spielbar ist oder nicht.

Nein, nicht nach Hintergrund

Hm  ? Ich hab nicht gesagt dass das auf alle Charaktere oder Welten zutrifft. Aber der 1E Titel für Fighter 9 ist Lord (mit Option auf Burg). Da kann man schon erwaten dass so jemand eine Autorität ist.

Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Maarzan am 24.10.2020 | 14:20
Ah, dann fehlt unten nach dem ersten Satz ein Fragezeichen. Ich las es so, dass dein erster Satz deine Ansicht ausdrückt, und das passte folglich nicht zum Rest deines Beitrags  ;)

Ja, stimmt, da habe ich einen Bandwurmsatz zumindest etwas zu teilen versucht.

Ich hatte da als Paladinsituation auch weniger das ungerechte Urteil vor Augen als den Versuch mit dem Befreien eines Mörders entweder einen Komplizen raus zu hauen zu rechtfertigen oder einfach passiv-aggressiv das lokale Establishment (oder als SL den Spieler) mit Hilfe solche abstrusen Verdrehungen eigentlich gewünschter Werte anzupissen und sich dabei auch noch toll vor zu kommen. 
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 24.10.2020 | 14:30


Hm  ? Ich hab nicht gesagt dass das auf alle Charaktere oder Welten zutrifft. Aber der 1E Titel für Fighter 9 ist Lord (mit Option auf Burg). Da kann man schon erwaten dass so jemand eine Autorität ist.
Ich bezog es auf den Hintergrund der RG, also des Settings, zur Klarstellung - dies trifft hier nicht zu.
Geweihte sind in dem Setting zu Notfallrichtern berufen und auch für kirchliche Verbrechen zuständig
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Radulf St. Germain am 24.10.2020 | 15:56
Ich glaube ein sehr gute Sache ist es, die erwartete Spielerfahrung abzuklopfen. Daher würde ich den Spieler jetzt nicht gleich abschreiben, denn vielleicht hat er eine andere Erweartungshaltung. Man könnte den Spieler ja auch mal fragen, wie er sich ein gutes Abenteuer vorstellt und was dort passiert, wie er reagiert etc.

Dann kann man sehen wo er mit seinem Charakter hin will und Szenen einbauen, in denen er glänzen kann - Leute verrtauen seinem Wort, Fragen nach seiner Meinung etc. Vielleicht führt das dann auch dazu, dass so Zeug nicht mehr passiert.

Mein Instinkt sagt mir, die Giftkapsellösung ist billig. Andererseits, wenn es ihm die Spielerfahrung gibt die er sucht und die anderen dann ihre Ruhe haben OK. Wenn ihr nicht zu ernst spielt, ist das vielleicht sogar ein guter Running Gag. Oder ihr sagt ihm, dass das für Euch keine gute Lösung ist und wie er denkt, dass man mit so einer Szene zukünftig umgehen kann. Vielleicht gefällt ihm ja auch die Ned Stark Schiene.

Vielleicht will er aber auch gar nicht RG sein und denkt nur, er muss das machen um Paladin zu sein. Das kann man auch im Gespräch rausfinden.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Feuersänger am 24.10.2020 | 16:36
Btw, das hat bei uns der SL sofort in der 1. Sitzung etabliert, quasi in der Eröffnungsvignette: der Paladin hat - bereits auf Stufe 1 - die Autorität und Kompetenz, auch Todesurteile zu fällen und zu vollstrecken. Und da war es ein geisteskranker Mörder à la Criminal Minds(*). Eingefangen, verhört, verurteilt, vollstreckt, und die Dorfbevölkerung war dankbar dass es eine Autoritätsperson ordentlich erledigt hat.

Edit:
*) mit dem eingebauten Dilemma "Schuldfähigkeit bei Geisteskrankheit". Hier war die Argumentation meines Palas: der Mörder mag nicht zurechnungsfähig sein, aber 1. haben wir auch keine Möglichkeit, seine Geisteskrankheit zu heilen, 2. hat er nach wie vor zwei Menschenleben auf dem Gewissen, 3. stellt er eine Gefahr für die Allgemeinheit dar und 4. mag es ein probates Mittel sein, ihn aus seiner geisteskranken Existenz zu befreien."
Er wurde dann (weiß nicht mehr ob vom Mob oder von einem anderen SC) am nächsten Baum aufgeknüpft, aber nicht richtig, sodass er noch am Seil gezappelt hat; mein Pala hat ihn dann mit einem Armbrustschuss erlöst, was der SL wiederum als Akt der Gnade gewertet hat.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: fivebucks am 24.10.2020 | 16:47
Könntest du eine Definition für Rechtschaffen Gut posten?
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Feuersänger am 24.10.2020 | 17:23
Ich stelle gerade zum allerersten Mal überhaupt fest, dass auf OGN sehr ausführliche Texte zum Thema Alignment hinterlegt sind; deutlich ausführlicher als beispielsweise im 3.5 PHB.:
https://www.d20pfsrd.com/alignment-description/additional-rules/

Scheint ein Amalgam aus PF CRB, GMG, UC und Unchained zu sein.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: fivebucks am 24.10.2020 | 18:19
Also ich finde missliebige Leute umbringen weil irgendwelche einfache Bevölkerung das gerade erwartet ist eher Chaotisch Böse.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: fivebucks am 24.10.2020 | 18:23
"Wahnsinnige Mörder" ist auch schwierig

Wenn jemand im Wahn Dinge tut.
Darf er dann nach den Regeln des Paladins dafür belangt werden?

Ist es nicht eher so das er isoliert, und  eine Heilung probiert wird?
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Feuersänger am 24.10.2020 | 18:26
Also ich finde missliebige Leute umbringen weil irgendwelche ein einfache Bevölkerung das gerade erwartet ist eher Chaotisch Böse.

Wie kommstn jetzt auf sonen Stuss?

Zitat
Ist es nicht eher so das er isoliert, und  eine Heilung probiert wird?

Wenn es die Möglichkeit dazu gäbe, ja. Wenn es aber diese Möglichkeit schlicht nicht gibt, ist es definitiv keine Option, einen Serienmörder einfach laufen zu lassen, weil "er kann ja nix dagegen machen, er ist Opfer seines Wahns".
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: fivebucks am 24.10.2020 | 18:37
Ich finde das Gute sollte absolut und in jeder Situation, und für ale gelten sonst hört es auf gut zu sein.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: ErikErikson am 24.10.2020 | 18:37
Wenn es die Möglichkeit dazu gäbe, ja. Wenn es aber diese Möglichkeit schlicht nicht gibt, ist es definitiv keine Option, einen Serienmörder einfach laufen zu lassen, weil "er kann ja nix dagegen machen, er ist Opfer seines Wahns".
Teilweise wird das bei Mördern aber so gemacht, insbesondere, wenn man sie abschieben kann. Da gab es einige Fälle in jüngster vergangenheit. Es ist eben nicht so einfach, es gibt nicht das "Gute", sondern verschiedene Moralvorstellungen, die sich teils komplett widersprechen. Während die einen die Rechte des verbrechers hochhalten, vertreten die anderen die der Opfer.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: fivebucks am 24.10.2020 | 18:39
Auch ein einzelner "Ankläger, Richter und Henker" ist sehr Problematisch (Thema Rechtschaffenheit / Law).
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 24.10.2020 | 18:41

Wenn es die Möglichkeit dazu gäbe, ja. Wenn es aber diese Möglichkeit schlicht nicht gibt, ist es definitiv keine Option, einen Serienmörder einfach laufen zu lassen, weil "er kann ja nix dagegen machen, er ist Opfer seines Wahns".
Sicherheitsverwahrung wenn praktikabel

@fivebucks

Nicht bei Lensmen und den Erwählten der Götter
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: fivebucks am 24.10.2020 | 18:43
Nun ja. zumindest können wir feststellen, daß das D&D Gesinnungssystem nicht das gleiche ist wie Kants kategorischer Imperativ ("gut") oder die Strafprozessordnung ("Law").
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 24.10.2020 | 18:47
In beiden Fällen kannst du von einem ethisch-moralischen Richter mit hohen Standards und der Kompetenz ausgehen ein gerechtes Urteil zu fällen

der eine davon kann fast perfekt Gedanken lesen
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: ErikErikson am 24.10.2020 | 18:50
Also wenn ich es mir so überlege, gibt es gute Argumente für beides, Gefangenen tötet oder mitschleppen. ich finde, da muss der SL dem Pala beides gestatten. Einmal schütz man das individuum, was unserer modernen Vorstellung des Guten entspricht, und einmal die gesellschaft, was eher einer mittelalterlichen Vorstellung des guten entspricht. 
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: fivebucks am 24.10.2020 | 18:51
Versuch einer Definition:
Böse töten gute und böse;
Gute töten nur böse...
 >;D
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Feuersänger am 24.10.2020 | 18:56
Ich finde das Gute sollte absolut und in jeder Situation, und für ale gelten sonst hört es auf gut zu sein.

1. "Good is not Nice"
(Mich erinnert das spontan an diesen Erzählmirnix:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
2. Und wie stellst du dir das vor, in einer D&D-typischen Welt wo es schlicht keine "Psychiatrie" oder dergleichen _gibt_?

Sowohl du als auch Erik - von dem wir das aber gewöhnt sind - verwechselt (in Eriks Fall: mal wieder) die Settingrealitäten einer spät/grobmittelalterlichen Fantasywelt mit einer modernen aufgeklärten Gesellschaft des 21. Jahrhunderts mit zugehöriger Infrastruktur. In voraufklärerischer Zeit gab es weder Gewaltenteilung noch Resozialisierungsprogramme. Selbst wenn ein einzelner Paladin solche Ideen hätte (was an sich schon unglaubwürdig wäre weil er ja auch nur ein Kind seiner Zeit sein kann): wie sollte er sie umsetzen? Ab Sitzung 1 die komplette Kampagne derailen und mit einem gefesselten Psychopathen im Schlepptau durch die Welt tingeln auf der Suche nach einer Heilung?  8]

Und das soll absolut keine Apologetik sein. Ich bin vollständig überzeugt davon, dass die oben beschriebene Handlungsweise die einzig praktikable war UND LG Paladin-konform.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: nobody@home am 24.10.2020 | 18:58
Versuch einer Definition:
Böse töten gute und böse;
Gute töten nur böse...
 >;D

"Sag' mal, Onkel Paladin..."

"Ja?"

"...was hatte das Schwein, das wir gerade essen, eigentlich so Furchtbares getan?"

 ~;D
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: fivebucks am 24.10.2020 | 18:58
"Die Welt ist halt so"?
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: fivebucks am 24.10.2020 | 19:00
Mein Anliegen war mal die Gesinnungen zu erörtern.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 24.10.2020 | 19:04
Also wenn ich es mir so überlege,
erst mal ist die Frage um was für einen Gefangenen handelt es sich:
Vogelfreier Outlaw = Vollstrecken des Urteils
Ein Zu Gefährlich als  Gefangenen, z.B. mächtige BÖSE Kleriker, Zauberer etc. im Bund/Diensten BÖSER Dämonengötter oder Vampire, Leichname etc

Einfach nur einen Problematischen   z.b. Den bösen Kleriker des bösen Diebesgottes

Einen ehrenhaften bezwungenen Feind  ggf Nicht Böse nur andere Seite?
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: fivebucks am 24.10.2020 | 19:08
Um mal zum Spiel zurück zu kommen.
Wer ist jetzt eigentlich verantwortlich für seine Gesinung...

Angeboren / Zufall?
Freie Wahl?
Umfeld und Gesellschaft?
Ein (Schöpfer-) Gott?
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: fivebucks am 24.10.2020 | 19:12
Zitat
Sowohl du als auch Erik - von dem wir das aber gewöhnt sind - verwechselt (in Eriks Fall: mal wieder) die Settingrealitäten einer spät/grobmittelalterlichen Fantasywelt mit einer modernen aufgeklärten Gesellschaft des 21. Jahrhunderts mit zugehöriger Infrastruktur. In voraufklärerischer Zeit gab es weder Gewaltenteilung noch Resozialisierungsprogramme. Selbst wenn ein einzelner Paladin solche Ideen hätte (was an sich schon unglaubwürdig wäre weil er ja auch nur ein Kind seiner Zeit sein kann): wie sollte er sie umsetzen?


Wie gesagt. das gute ist universell, oder eben nicht mehr gut.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Crimson King am 24.10.2020 | 19:13
Ich halte es generell nicht für sinnvoll, unsere Maßstäbe von Recht und Moral auf eine Welt anzuwenden, in der Gut und Böse zweifelsfrei definiert sind und die Rechtsprechung sich dementsprechend nicht aus philosophischen Grundlagen ergibt, sondern aus der Haltung, die Götter, Dämonen etc. dazu haben. Wenn einem das nicht passt, müsste man eher den Gesinnungskram über Bord werden. Dann stößt man natürlich immer noch auf den Umstand, dass unser auf der Aufklärung basierendes Verständnis von Recht und Moral nicht 1:1 in eine voraufklärerische Gesellschaft übertragen werden kann. In einer aufgeklärten Fantasywelt mag das wieder anders aussehen.


Um mal zum Spiel zurück zu kommen.
Wer ist jetzt eigentlich verantwortlich für seine Gesinung...

Angeboren / Zufall?
Freie Wahl?
Umfeld und Gesellschaft?
Ein (Schöpfer-) Gott?

Bei nicht-übernatürlichen Personen die Person selbst. Alles andere wäre meines Erachtens panne. Bei übernatürlichen Wesen dürfte die Gesinnung vielfach ein definierter und definierender Wesensaspekt sein.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: fivebucks am 24.10.2020 | 19:14
Ethische Konzepte gibt es durchaus schon lange => Buddha, Konfuzius, Plato, Jesus
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: nobody@home am 24.10.2020 | 19:16
erst mal ist die Frage um was für einen Gefangenen handelt es sich: [...]

Und: was für "Spielregeln" gelten in der Spielwelt für den Umgang mit Gefangenen überhaupt erst mal konkret? Da sollten eigentlich die meisten Einwohner auch ohne juristische Fachkenntnisse zumindest ein paar grundlegende Vorstellungen von haben, und entsprechend sollten auch die Spieler selbst sie kennen...sonst argumentieren wir hier ja von vornherein bloß im luftleeren Raum ohne Boden unter den Füßen.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Maarzan am 24.10.2020 | 19:16
Versuch einer Definition:
Böse töten gute und böse;
Gute töten nur böse...
 >;D

Ultraböse sorgen für einen soziale Automatismen, welcher es Bösen nahezu frei erlaubt ihre Verbrechen zu begehen und damit dann davon zu kommen und so nicht nur eigene Verbrechen verüben, sondern die Basis für eine ganze Welle an Verbrechen legen.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: fivebucks am 24.10.2020 | 19:17
Ich stell mir halt vor was ein typischer Bewohner einer D&D - Welt mit den Konzepten anfangen kann.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: fivebucks am 24.10.2020 | 19:22
Zitat
Bei nicht-übernatürlichen Personen die Person selbst.

Was wenn zwei Gelehrte unterschiedlicher Meinung sind ob ein gewisses Verhalten zum Gesinnungskodex passt oder nicht,
und beide ihr jweiliges Verhalten für Gut befinden?

Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 24.10.2020 | 19:23


Angeboren /
WIE Tolkiens Orks, welche Wahl hätte man denn da?

@fivebucks

Der Gerechte sinnt auf das Verderben seiner Feinde

Politeia

Bei DnD weist du ob es gut oder Böse ist
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: fivebucks am 24.10.2020 | 19:26
Interessant, weiß ein gefallener Paladin das er nicht mehr auf dem Pfad des Guten wandelt?
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 24.10.2020 | 19:28
Da er mnkkn nach nur fällt wenn er freiwillig und wissentlich böses tut
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: fivebucks am 24.10.2020 | 19:29
Wenn jetzt das Gute angeboren ist, kann man dann überhaupt freiwillig böses tun?
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Maarzan am 24.10.2020 | 19:33
Da er mnkkn nach nur fällt wenn er freiwillig und wissentlich böses tut

Das scheint oft noch Auslegungssache zu sein. Die Beurteilung des Bösen erfolgt dann ja oft aus dem Lehnstuhl des Betrachters hinterher. Noch deutlicher bei "hochfahrlässig in Kauf genommen".

Wenn jetzt das Gute angeboren ist, kann man dann überhaupt freiwillig böses tun?

Es sind typischerweise bei weitem nicht alle Wesen so vorgeprägt. Das ist oft eine schnelle Lösung, damit die SC gegen bevorzugte Settingbösewichte tatsächlich frei von Gewissensbissen bzw. solchen Diskussionen wie hier agieren können.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: fivebucks am 24.10.2020 | 19:36
Zitat
Böse töten gute und böse;
Gute töten nur böse...
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: fivebucks am 24.10.2020 | 19:41
Ist halt die Frage welche Instanz sanktioniert jetzt das angemessene oder nichtangemessene Verhalten des Paladins?

Sein Vorgesetzter
Sein Gott
Er selbst
Seine Gefährten
Seine Gemeinde
Die Leute die er bekämpft und aburteilt
Andere zufällig anwesende
Ein Phylactery of Faithfulness
Karma / das Gute selbst
...
Wenn ich jetzt also ein Rechtschaffen Guter Paladin bin und tue was ich gerade für angemessen halte;
wen interessiert das; was tut er dann?
???

Edited
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Maarzan am 24.10.2020 | 19:48
Nebenbei haben die "guten" Gruppe wohl merklich mehr Leute hingerichtet als die "dunkelgrauen".
Letztere hatten die Vorteile:
- Wer kontrollierbar/reformierbar schien, konnte auch gut verwendet werden, da fallen "Begnadigungen" entsprechend leichter, gerade wenn man auch selbst den einen oder anderen Dreck am Stecken hat: Team evil is always hiring
- Zum Kontrollieren bzw. die "Gefährderansprache" standen deutlich eindrucksvollere wie auch glaubhaftere Mittel zur Verfügung
- Solange die Nachlässigkeit später Leute traf, für die sie keine Verantwortung hatten/fühlten, haben sie Folgeschäden auch nicht groß interessiert. Umgekehrt hat das den freigelassenen Bösen nicht komplett ihre "Berufsfreiheit" genommen - spielt woanders, aber nicht in unserem Kontraktgebiet!

Die Guten konnten sich da viel weniger Flexibilität leisten, fühlten sie sich doch für die weiteren Taten jedes überwundenen und verschonten Bösewichts letztlich wieder verantwortlich. Da wurde dann auf "saubere direkte Abschüsse" geachtet. Antworten gab es bei Befragungen dann ja auch nicht so einfach.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 24.10.2020 | 19:49
Ist halt die Frage welche Instanz sanktioniert jetzt das angemessene oder nichtangemessene Verhalten des Paladins?

Sein Vorgesetzter
Sein Gott
Er selbst
Seine Gefährten
Seine Gemeinde
Die Leute die er bekämpft und aburteilt
Andere zufällig anwesende
...
???
Ja
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Feuersänger am 24.10.2020 | 20:02
Für Paladinspieler, die mit SLs spielen müssen, die ihren Spielern gerne Stricke drehen, gibt es zB in Pathfinder ein billiges Magic Item, die "Phylactery of Faithfulness": das Teil sagt dir jedesmal - _vorher_ - wenn du Gefahr läufst entgegen deiner Gesinnung oder dem Willen deiner Gottheit zu handeln.

Zitat,
The wearer of a phylactery of faithfulness is aware of any action or item that could adversely affect his alignment and his standing with his deity, including magical effects. He acquires this information prior to performing such an action or becoming associated with such an item if he takes a moment to contemplate the act.

Das wäre das eine Ende des Spektrums; das andere Ende wäre das Player Empowerment: "DU spielst den Paladin, DU entscheidest was Rechtschaffen-Gut ist."

Ein Gefallener Paladin (was in 5E nicht mehr so ohne Weiteres passieren kann) wüsste das sehr schnell, spätestens wenn er versucht zu Smiten oder Hand aufzulegen oder sonst Paladindinge zu tun und sie funzen nicht mehr.

Ansonsten nur Full Ack zu Crimson King,
Zitat
Ich halte es generell nicht für sinnvoll, unsere Maßstäbe von Recht und Moral auf eine Welt anzuwenden, in der Gut und Böse zweifelsfrei definiert sind und die Rechtsprechung sich dementsprechend nicht aus philosophischen Grundlagen ergibt, sondern aus der Haltung, die Götter, Dämonen etc. dazu haben. Wenn einem das nicht passt, müsste man eher den Gesinnungskram über Bord werden. Dann stößt man natürlich immer noch auf den Umstand, dass unser auf der Aufklärung basierendes Verständnis von Recht und Moral nicht 1:1 in eine voraufklärerische Gesellschaft übertragen werden kann. In einer aufgeklärten Fantasywelt mag das wieder anders aussehen.


Bei nicht-übernatürlichen Personen die Person selbst. Alles andere wäre meines Erachtens panne. Bei übernatürlichen Wesen dürfte die Gesinnung vielfach ein definierter und definierender Wesensaspekt sein.

Und wie gesagt:
Im D&D-Universum sind Gesinnungen keine subjektive Interpretationsfrage, sondern kosmischer Fakt. Objektive Moralität nennt sich das. Der Böse hält sich nicht für Gut, er findet halt einfach dass Böse richtig und Gut falsch ist.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: fivebucks am 24.10.2020 | 20:15
Zitat
Der Böse hält sich nicht für Gut, er findet halt einfach dass Böse richtig und Gut falsch ist.

Da dreht sich das Spiel herum, woher weiss man denn jetzt was das "Böse" ist?

;)

Edit: Klar sagt das Phylactery!
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: ErikErikson am 24.10.2020 | 20:28
Da dreht sich das Spiel herum, woher weiss man denn jetzt was das "Böse" ist?

;)

Edit: Klar sagt das Phylactery!

Klasse! Böse ist also nicht mehr, wenn was gegen die gesellschaftliche Norm verstößt, sondern wenn Böses erkennen anspringt. Dann kann man ja den gefangenen töten, und dann per zauber nachsehen, ob das jetzt ne böse tat war oder nicht. problem gelöst.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: fivebucks am 24.10.2020 | 20:32
Schön ist auch Gesinnungssprache:

"Ich spreche ihn mal auf Gesinnungssprache "Gut" an."
"Antwortet er?"
"Nein? Aha, dann ist er also nicht gut..."
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Maarzan am 24.10.2020 | 20:38
Klasse! Böse ist also nicht mehr, wenn was gegen die gesellschaftliche Norm verstößt, sondern wenn Böses erkennen anspringt. Dann kann man ja den gefangenen töten, und dann per zauber nachsehen, ob das jetzt ne böse tat war oder nicht. problem gelöst.

Natürlich nicht, dann wärst du ja selbst böse.
Du darfst ihn nach Spruchprüfung in das Rehabilitationsressourt überführen - falls er zustimmt, sonst hast du ihn von da an als für alles Verantwortlicher zu Dauerüberwachen unter Berücksichtigung seiner Persönlichkeitsrechte und des Datenschutzes. 
Wobei, wenn du schon überlegst ihn umzulegen, bist du ja nicht mehr gut, also kein Grund mehr es dann nicht auch durchzuziehen.
Wird kompliziert wie es aussieht .
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: fivebucks am 24.10.2020 | 20:42
Ein neuer Begriff.
Wie ist das Konzept der Gesinnung im Kontext der Gesellschaftlichen Norm zu betrachten?
Gibt es böse Normen?
Wenn ein einzelner in einer bösen Gesellschaft gutes tut, ist er dann böse?
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Tudor the Traveller am 24.10.2020 | 20:52
Ein neuer Begriff.
Wie ist das Konzept der Gesinnung im Kontext der Gesellschaftlichen Norm zu betrachten?
Gibt es böse Normen?
Wenn ein einzelner in einer bösen Gesellschaft gutes tut, ist er dann böse?

Du kommst aus der Denkweise nicht raus, scheint es. Vergiss deinen philosophischen Ansatz. D&D Gesinnungen leiten sich nicht aus philosophischen Überlegungen her.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Maarzan am 24.10.2020 | 20:59
Ein neuer Begriff.
Wie ist das Konzept der Gesinnung im Kontext der Gesellschaftlichen Norm zu betrachten?
Gibt es böse Normen?
Wenn ein einzelner in einer bösen Gesellschaft gutes tut ist er dann böse?

Ich denke es gibt ein objektives Ideal an absolutem "Gutsein".
Aber die Umsetzung und Überlebensfähigkeit einer diesem folgenden Gesellschaft erfordert eine ebenso (zumindest nehzu) idealen Bevölkerung, weil sie gegen Böses selbst in diesem idealen Extrem, nahezu wehrlos wäre.
Absolutes gutes zu fordern ist also solange nicht die entsprechende ideale Bevölkerung vorhanden ist geradezu das perfekte Mittel um eine dafür empfängliche Gesellschaft zu zerstören bzw sich selbst zerstören zu lassen.

Eine reale gute Gesellschaft wird daher im Werteabgleich zwischen diesen idealen Werten und den für den Erhalt zumindest dieser gutmeinenden und an weiterer Verbesserung in einem unperfekten Umfeld interessierten Gesellschaft  eigenen nominell unguten, aber zum noch mehr Ungutes verhindernden notwendigen Verhalten stehen.

Und abseits einer ebenso ideal vollversorgten Gesellschaft gibt es in unangenehmeren Zeitaltern und Welten auch noch die Situation, dass es einfach nicht genügend zu Futtern etc für alle gibt und Leute sterben werden - und die einzige nicht gut zu beantwortende Frage/Entscheidung ist wer.

Gesellschaftlich wird es in diesem Mischmasch aus Notwendigkeiten, Wünschen, Idealen und Erfahrungen dann einen jeweiligen Wertekanon geben, welcher je nach innerer oder äußerer Ausrichtung dann als aktuell mögliches Optimum gilt (und nahezu überall die Sicherheit und die Versorgung dieser Gesellschaft als Ziel inkludiert) und damit die Rolle eines relativen guten für die praktische Anwendung ergibt und als solches dann nach innen und ggf. auch nach außen im Machtbereich zur Not militant vertreten wird, bis entsprechende neue Erfahrungen und Ideen genügend Druck erzeugt haben für eine Anpassung

Edit:
Als weiser Vorsteher einer solchen Gesellschaft oder zumindest einer der klerikalen Stützen davon nehme ich schwer an, dass ein RG Gott dies erkennt und seine Paladine zur Arbeit in Richtung des Ideals animiert, aber unter vollem Bewußtsein des steinigen Wegs und der notwendigen Weisheit und Geduld und Leidensbereitschaft von diesem Ideal, wo es noch notwendig sein sollte zum größeren Wohl und der Minimierung des "Nettobösen" auch wieder temporär die Ideale nicht erfüllen zu können und damit dann leben zu müssen erst einmal die bestmögliche aber wehrhafte reale gute Gemeinschaft anzustreben,  im Wissen je erfolgreicher diese ist, desto mehr Potential hat sie für den nächsten Schritt in Richtung des Ideals.


Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: fivebucks am 24.10.2020 | 21:07
Ein Paladin würde das erkennen?
Und dann ein paar böse erschlagen?
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Maarzan am 24.10.2020 | 21:09
Ein Paladin würde das erkennen?
Und dann ein paar böse erschlagen?

Wer? Was? An wen die Frage?
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: fivebucks am 24.10.2020 | 21:48
Es geht mir darum inwiefern eine gute Gesellschaft andere ausgrenzen kann.
Wir sind gut, außer es geht nicht anders?
Wir tun alles was machbar ist, aber manchmal sind Kollateralschäden unvermeidbar?
Wir bekämpfen Feuer mir Feuer?
Wenn jemand sich außerhalb des (unseres) Gesetzes stellt, hat er sein Lebensrecht verwirkt?
Wir tragen zur Reduzierung des Nettobösen bei?
Der Zweck heiligt die Mittel?



Edited
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Erbschwein am 24.10.2020 | 21:59
Ein neuer Begriff.
Wie ist das Konzept der Gesinnung im Kontext der Gesellschaftlichen Norm zu betrachten?
Gibt es böse Normen?
Wenn ein einzelner in einer bösen Gesellschaft gutes tut, ist er dann böse?

Man würde vom Logischen Ihn Ausnutzen. Wenn Er was gutes tut, muss Ja nicht heißen das es sinnvoll ist für das Böse. Aber wenn am Ende was Böses Nutzen ist, würde was Raus springen.

Aber Er kann auch durch Rechtschaffend Böse, sein Nutzen draus Ziehen. Das wäre im Anbetracht Böse. Da er das Gesetz kennt und daraus ein Nutzen ziehen kann.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Erbschwein am 24.10.2020 | 22:09
Ein,

Chaotischer Böser, wer das Scheiß egal, was Er tut.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Erbschwein am 24.10.2020 | 22:12
Ein,

Chaotischer Böser, wer das Scheiß egal, was Er tut.


-Editiert:- Nicht das Er Mal ein Hit landet, aber Es würde Nicht heißen das Er durch Erpressung Mal das Gesetz umgehen will.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 24.10.2020 | 22:22
Ich denke es gibt ein objektives Ideal an absolutem "Gutsein".
Aber die Umsetzung und Überlebensfähigkeit einer diesem folgenden Gesellschaft erfordert eine ebenso (zumindest nehzu) idealen Bevölkerung, weil sie gegen Böses selbst in diesem idealen Extrem, nahezu wehrlos wäre.
Ich sehe nicht woieso diese nicht das Schwert des Gesetzes, des "gerechten" Krieges nach Augustinus eingeschlossen schwingen könnte

@fivebucks

Wir sind gut und wir werden den Blick nicht abwenden,

https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/GoodIsNotSoft
"If you have to look along the shaft of an arrow from the wrong end, if a man has you entirely at his mercy, then hope like hell that man is an evil man. Because the evil like power, power over people, and they want to see you in fear. They want you to know you're going to die. So they'll talk. They'll gloat. They'll watch you squirm. They'll put off the moment of murder like another man will put off a good cigar. So hope like hell your captor is an evil man. A good man will kill you with hardly a word."
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Tudor the Traveller am 24.10.2020 | 22:27
Nach meinem Verständnis gibt es für eine Gesinnung in einer konkreten Situation nicht die eine Verhaltensweise. Auch die Gesinnungen bilden in sich ein Spektrum an Sichtweisen.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Erbschwein am 24.10.2020 | 22:31
Ich sehe nicht woieso diese nicht das Schwert des Gesetzes, des "gerechten" Krieges nach Augustinus eingeschlossen schwingen könnte
Sein Nutzen im Vorteil ist Nix schlimmes, nur Muss man mit Leben.

https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/GoodIsNotSoft
"If you have to look along the shaft of an arrow from the wrong end, if a man has you entirely at his mercy, then hope like hell that man is an evil man. Because the evil like power, power over people, and they want to see you in fear. They want you to know you're going to die. So they'll talk. They'll gloat. They'll watch you squirm. They'll put off the moment of murder like another man will put off a good cigar. So hope like hell your captor is an evil man. A good man will kill you with hardly a word."

Was ein Wichtig ist. Oder es ist das Leben.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: ErikErikson am 24.10.2020 | 22:36
Was würde jesus tun?
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: nobody@home am 24.10.2020 | 22:37
Nach meinem Verständnis gibt es für eine Gesinnung in einer konkreten Situation nicht die eine Verhaltensweise. Auch die Gesinnungen bilden in sich ein Spektrum an Sichtweisen.

Deswegen ist für mich auch allemal interessanter, was die Spielwelt im Allgemeinen und ggf. der Orden des bewußten Paladins im Besonderen eigentlich konkret zum "normalen" Umgang mit Gefangenen sagt (und seien es bloß die nun mal real existierenden Gewohnheiten und Praktiken ohne großartige Juristerei dahinter), als mich auf irgendwelche verquast-pseudophilosophischen Gesinnungsdebatten einzulassen...

...na? Los, Leute, irgendetwas muß da doch wohl sein?!? :think:
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: fivebucks am 24.10.2020 | 22:39
Also gut ust was einer bestimmten / der eigenen Ethik entspricht?

Ich würde diesen Gedanken der Neutralen Gesinnung zuordnen.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Maarzan am 24.10.2020 | 22:40
Ich sehe nicht woieso diese nicht das Schwert des Gesetzes, des "gerechten" Krieges nach Augustinus eingeschlossen schwingen könnte
Weil er dabei Dinge tun muss, welche den Idealen des reinen idealen Guten widersprechen.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Erbschwein am 24.10.2020 | 22:43
Was würde jesus tun?

Wahrscheinlich Predigen und auf Gott hoffen.


Im Auge des Todes weiß jeder das Er Das Genießen Darf!!!! ~;D

...na? Los, Leute, irgendetwas muß da doch wohl sein?!? :think:


Das kommt drauf an, was Er im Kloster gelernt hat, oder dürfen.
Was ein Kloster Vorsteher  sagen darf oder Nicht. Kommt zu Schluss auch auf Ihn an.

Aber das zeichnet das was gelernt aus und was zu seinem gott seteht.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: fivebucks am 24.10.2020 | 22:44
Also ich habe durchaus Freude an der Debatte.

Aber bedenken wir, wir haben es hier mit Fiktion zu tun.

Und wenn jetzt ein Autor einen Spielweltlichen Orden nebst Regeln ersinnt, hat er doch genau das Problem diesen Regeln eine Gesinnung zu zu weisen.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Tudor the Traveller am 24.10.2020 | 22:48
Also gut ust was einer bestimmten / der eigenen Ethik entspricht?

Ich würde diesen Gedanken der Neutralen Gesinnung zuordnen.

Nein. Gut, böse, neutral sind nicht relativ zur eigenen Weltanschauung. Eine böse Gesellschaft sieht sich selbst als böse und findet das richtig so.

Sieh es eher als Naturkonstanten. Nix Philosophie.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Erbschwein am 24.10.2020 | 22:51
Also ich habe durchaus Freude an der Debatte.

Aber bedenken wir, wir haben es hier mit Fiktion zu tun.

Und wenn jetzt ein Autor einen Spielweltlichen Orden nebst Regeln ersinnt, hat er doch genau das Problem diesen Regeln eine Gesinnung zu zu weisen.

Nein, es ist zwar Interpretation und ein Frevel. Oder auch ketzerei genannt.
Man tut Buße um zu Glauben es trifft Besserung ein.

Was zum Schluss Raus Springt ist nur das getane. 
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Feuersänger am 24.10.2020 | 22:51
Also teilweise lese ich hier einige Beiträge und frage mich, ob das nicht einfach nur böswilliges Getrolle ist. Das nur mal so ohne im Detail weiter drauf einzugehen, weil mir hier meine Zeit im Moment zu schade ist.

Du kommst aus der Denkweise nicht raus, scheint es. Vergiss deinen philosophischen Ansatz. D&D Gesinnungen leiten sich nicht aus philosophischen Überlegungen her.

In a way. Grundsätzlich hast du freilich recht, aber letzten Endes bilden die Alignments eben ihre eigenen Philosophie ab.

@Maarzan: schöner Text.

Wie gesagt muss man sich zuallererst -- sonst kommt man wirklich ÜBERHAUPT NICHT  weiter -- von der irdischen Vorstellung lösen, dass jeder sich selber zu den "Guten" zählt und die eigene Handlungsweise als "gut" definiert. Dazu erstmal den Unterschied zwischen "gut als Gegenteil von böse" und "gut als Gegenteil von schlecht" bewusst machen, verstehen und verinnerlichen. Sonst hat eine Diskussion über das D&D-Gesinnungssystem einfach nicht den Hauch eines Sinns.

Nein. Gut, böse, neutral sind nicht relativ zur eigenen Weltanschauung. Eine böse Gesellschaft sieht sich selbst als böse und findet das richtig so.

Sieh es eher als Naturkonstanten. Nix Philosophie.

Exakt dieses.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: fivebucks am 24.10.2020 | 22:52
Naturkonstanten...

Selbst gewählte oder angeborene?
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Maarzan am 24.10.2020 | 22:52
Nein. Gut, böse, neutral sind nicht relativ zur eigenen Weltanschauung. Eine böse Gesellschaft sieht sich selbst als böse und findet das richtig so.

Sieh es eher als Naturkonstanten. Nix Philosophie.

Gilt das eigentlich für alle D&D Welten?
Für andere ja schon mal  nicht zwingend.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 24.10.2020 | 22:53
Ja
Weil er dabei Dinge tun muss, welche den Idealen des reinen idealen Guten widersprechen.
Welchen?
Wahrscheinlich Predigen und auf Gott hoffen.
redest du gerade von der Person, die Geldwechsler aus dem Tempel peitschte?

Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: ChaosZ am 24.10.2020 | 22:55
Ich finde es immer lustig, wenn Menschen, die nicht im Mittelalter gelebt haben, ihre Vorstellungen von Moral auf eine pseudomittelalterliche Fiktionsgesellschaft projiziert, um Handlungen des Charakters zu rechtfertigen, woraus sich eventuell Nachteile für den Charakter ergeben oder um diese zu verhindern.

Reden SL und Spieler vorher miteinander welche Moralvorstellungen man anlegt und welche Kompetenzen einzelne Spieler auf Grund ihrer Klasse haben, mit der Möglichkeit zur Nachfrage, entsteht so ein Konflikt nicht.

Persönlich bevorzuge ich als SL/Spieler mittlerweile eine klare moderne Moralvorstellung, da jedem  diese bekannt ist. Zusätzlich bevorzuge ich halt, dass niemand auf Grund seiner Klasse/Volk/Stand eine richterliche Funktion bekommt. Will die ein Spieler haben, muss er sich diese verdienen. Interessanterweise wollte sich noch nie ein Spieler so etwas verdienen. Richterliche Befugnisse wurden nur immer dann beansprucht, wenn man sich das Leben als Spieler leicht machen wollte, in dem man irgendwelche Gefangenen tötet und so dann rechtfertigen kann.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Erbschwein am 24.10.2020 | 22:57
JaWelchen?redest du gerade von der Person, die Geldwechsler aus dem Tempel peitschte?

Ich will Nicht von die Person reden, aber würde wohl sein. Schläääsch
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Erbschwein am 24.10.2020 | 23:02
Ich finde es immer lustig, wenn Menschen, die nicht im Mittelalter gelebt haben, ihre Vorstellungen von Moral auf eine pseudomittelalterliche Fiktionsgesellschaft projiziert, um Handlungen des Charakters zu rechtfertigen, woraus sich eventuell Nachteile für den Charakter ergeben oder um diese zu verhindern.

Reden SL und Spieler vorher miteinander welche Moralvorstellungen man anlegt und welche Kompetenzen einzelne Spieler auf Grund ihrer Klasse haben, mit der Möglichkeit zur Nachfrage, entsteht so ein Konflikt nicht.

Persönlich bevorzuge ich als SL/Spieler mittlerweile eine klare moderne Moralvorstellung, da jedem  diese bekannt ist. Zusätzlich bevorzuge ich halt, dass niemand auf Grund seiner Klasse/Volk/Stand eine richterliche Funktion bekommt. Will die ein Spieler haben, muss er sich diese verdienen. Interessanterweise wollte sich noch nie ein Spieler so etwas verdienen. Richterliche Befugnisse wurden nur immer dann beansprucht, wenn man sich das Leben als Spieler leicht machen wollte, in dem man irgendwelche Gefangenen tötet und so dann rechtfertigen kann.

Wenn man zwar keine Befugnis hat, oder haben Möchte!!!!
Muss man Trotzdem Handeln, wenn man Sie auch "Nicht" hat. Oder für das stehen tut, weil man Dieses Vertretet und sogar "eigentlich" vom Rang vertritt.

Ich wüsste Nicht ob dass das Leben einfach Macht.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Tudor the Traveller am 24.10.2020 | 23:03
Gilt das eigentlich für alle D&D Welten?
Für andere ja schon mal  nicht zwingend.

AFAIK ja. Zumindest für die, die sich in den üblichen D&D Kosmos einreihen.

Naturkonstanten...

Selbst gewählte oder angeborene?

Du weißt schon, was eine Naturkonstante ist? Da macht diese Frage keinerlei Sinn. Gravitation ist weder angeboren noch gewählt. Sie ist einfach so.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: fivebucks am 24.10.2020 | 23:08
Darauf wollte ich hinaus.

Die Völker wären dann halt einfach so...

Edit: (Eigentlich wollte ich klären ob "Naturkonstante" wirklich ein angebrachter Oberbegriff für "Gesinnung" ist.)

Wenn also Naturkonstante, wo für dann das oben genannte Phylactery?
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Erbschwein am 24.10.2020 | 23:09
Naturkonstanten...

Selbst gewählte oder angeborene?

Ist mir schon klar. Magie, Zwänge und dann Noch das Eigene leben auf reihe zu kriegen.

Was selbst machen, aber nicht dürfen. Erniedrigung und Recht, was bleibt da noch übrig??
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Erbschwein am 24.10.2020 | 23:15
Darauf wollte ich hinaus.

Die Völker wären dann halt einfach so...

Edit: (Eigentlich wollte ich klären ob "Naturkonstante" wirklich ein angebrachter Oberbegriff für "Gesinnung" ist.)

Ist es. Nur weil man auf Sich bedacht ist, muss Nicht alles Umsonst sein.

Ein Gedanke von ein Paladin der Gut ist. Ein Zeichen zu Setzen, dass Nicht alles Umsonst Ist.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Erbschwein am 24.10.2020 | 23:24
Ist es. Nur weil man auf Sich bedacht ist, muss Nicht alles Umsonst sein.

Ein Gedanke von ein Paladin der Gut ist. Ein Zeichen zu Setzen, dass Nicht alles Umsonst Ist.


Aber Darf man ein Bösen Paladin sein, der nur sein recht haben will und darf man Ihn Töten.

Wer weiß was ein böser Paladin im Sinn Hat, wenn er im Recht System noch Läuft. Es ist Nichts Böses und Gedanken zu Haben, aber Nicht Ausleben.

Wer will so ein Leben??
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Feuersänger am 24.10.2020 | 23:41
Gut, Böse, Ordnung, Chaos sind "Naturkonstanten" oder vllt treffender gesagt "Kosmische Grundkräfte" im Multiversum.
Jede dieser Kräfte "hat" ihre eigene Philosophie, und da kommt der Freie Wille ins Spiel: welcher dieser Philosophien ich anhänge, ist meine Entscheidung.
Mal ein kleines Beispiel: "den Schwachen helfen" ist für die Guten richtig und erstrebenswert, für die Bösen falsch und verachtenswert.

Seit D&D 3.0 gilt für die meisten, wenn nicht gar alle sterblichen(!) Rassen, dass sie keine rigide festgelegte Gesinnung haben - aber sie werden natürlich durch ihre Umgebung und Erziehung geprägt, darum sind die meisten Orcs eben Chaotisch-Böse, sofern sie unter anderen CE Orcs sozialisiert (oder "asozialisiert"? xD ) wurden. Ausreißer kann es aber immer geben. Allerdings gibt es auch immer wieder mal Bemerkungen, dass einzelne Rassen schon genetisch in eine bestimmte Richtung veranlagt wären. Da hat man also für seine heimische Runde einfach etwas Spielraum.

Unsterbliche Rassen hingegen haben idR exakt festgelegte Gesinnungen. Auch hier mag es ganz selten mal einen Ausreißer geben aber die sind dann wirklich quasi einzigartig. Im Prinzip gilt da: ALLE Deva sind Neutral Gut. ALLE Dämonen sind Chaotisch Böse. ALLE Teufel sind Rechtschaffen Böse. Punkt aus fertig, keine Diskussion.
Und da käme ja wohl nun hoffentlich auch niemand auf die Idee zu sagen "Oh, der arme Dämon hat ja überhaupt keine Wahl, kann er ja nichts dafür dass er CE ist, da dürfen wir ihn auch nicht töten. Tja dann sagen wir den Dörflern lieber, dass sie eben Pech gehabt haben."
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: schneeland am 24.10.2020 | 23:44
Und da käme ja wohl nun hoffentlich auch niemand auf die Idee zu sagen "Oh, der arme Dämon hat ja überhaupt keine Wahl, kann er ja nichts dafür dass er CE ist, da dürfen wir ihn auch nicht töten. Tja dann sagen wir den Dörflern lieber, dass sie eben Pech gehabt haben."

True Neutral a.k.a. "Macht Euren Scheiß doch allein" ;)
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: fivebucks am 24.10.2020 | 23:49
Es gibt also Kulturen die "Das Böse wollen"?

Und andere die "Das Gute wollen"?
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Erbschwein am 24.10.2020 | 23:52
Gut, Böse, Ordnung, Chaos sind "Naturkonstanten" oder vllt treffender gesagt "Kosmische Grundkräfte" im Multiversum.
Jede dieser Kräfte "hat" ihre eigene Philosophie, und da kommt der Freie Wille ins Spiel: welcher dieser Philosophien ich anhänge, ist meine Entscheidung.
Mal ein kleines Beispiel: "den Schwachen helfen" ist für die Guten richtig und erstrebenswert, für die Bösen falsch und verachtenswert.

Seit D&D 3.0 gilt für die meisten, wenn nicht gar alle sterblichen(!) Rassen, dass sie keine rigide festgelegte Gesinnung haben - aber sie werden natürlich durch ihre Umgebung und Erziehung geprägt, darum sind die meisten Orcs eben Chaotisch-Böse, sofern sie unter anderen CE Orcs sozialisiert (oder "asozialisiert"? xD ) wurden. Ausreißer kann es aber immer geben. Allerdings gibt es auch immer wieder mal Bemerkungen, dass einzelne Rassen schon genetisch in eine bestimmte Richtung veranlagt wären. Da hat man also für seine heimische Runde einfach etwas Spielraum.

Unsterbliche Rassen hingegen haben idR exakt festgelegte Gesinnungen. Auch hier mag es ganz selten mal einen Ausreißer geben aber die sind dann wirklich quasi einzigartig. Im Prinzip gilt da: ALLE Deva sind Neutral Gut. ALLE Dämonen sind Chaotisch Böse. ALLE Teufel sind Rechtschaffen Böse. Punkt aus fertig, keine Diskussion.
Und da käme ja wohl nun hoffentlich auch niemand auf die Idee zu sagen "Oh, der arme Dämon hat ja überhaupt keine Wahl, kann er ja nichts dafür dass er CE ist, da dürfen wir ihn auch nicht töten. Tja dann sagen wir den Dörflern lieber, dass sie eben Pech gehabt haben."

Hmm. netter Gedanke. ...Wenn Nicht wäre der Gedanke. ...der zieht, Zieht und "Zieht", wenn es Götter gibt und Für "immer" Leben zu Können.

Nur der Gedanke, an der Grenze der... was Auch Immer was die Person dann denken würde!!!! Für Immer Leben zu "kö..en"??

Es gibt also Kulturen die "Das Böse wollen"?

Hat Keiner Gesagt!!!! Nur hat was das Leben Gesagt!!!! ~;D
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: nobody@home am 25.10.2020 | 00:14
Und da käme ja wohl nun hoffentlich auch niemand auf die Idee zu sagen "Oh, der arme Dämon hat ja überhaupt keine Wahl, kann er ja nichts dafür dass er CE ist, da dürfen wir ihn auch nicht töten. Tja dann sagen wir den Dörflern lieber, dass sie eben Pech gehabt haben."

Wenn's darum geht, besagten Dämonen zur Not auch unter Einsatz tödlicher Mittel vom Begehen direkt bevorstehender Schandtaten abzuhalten, dann ist das ohnehin keine Gesinnungsfrage, sondern schlichte Notwehr. An dem Punkt würde sich einer meiner Charaktere auch mit einem rechtschaffen guten himmlischen Sonstwas anlegen, wenn er mit dessen Absichten nicht einverstanden wäre -- und wenn der tatsächlich RG wäre, müßte er sogar Verständnis dafür aufbringen können (was mir natürlich umgekehrt im Fall der Niederlage auch nicht unbedingt mehr einbringen muß, als daß er den Tod meines Charakters anschließend angemessen bedauert).

Wenn derselbe Charakter dagegen vor dem Knopf des Überartefakts der Alle-Dämonen-Überall-Zugleich-Auslöschung stünde und tatsächlich Gelegenheit hätte, ihn zu betätigen...dann, denke ich, würde die Frage, ob er das auch wirklich tun sollte, schon ein Stückchen komplizierter. :think:
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Tudor the Traveller am 25.10.2020 | 00:18
Es gibt also Kulturen die "Das Böse wollen"?

Und andere die "Das Gute wollen"?

Imo ja.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Erbschwein am 25.10.2020 | 00:22
Wenn's darum geht, besagten Dämonen zur Not auch unter Einsatz tödlicher Mittel vom Begehen direkt bevorstehender Schandtaten abzuhalten, dann ist das ohnehin keine Gesinnungsfrage, sondern schlichte Notwehr. An dem Punkt würde sich einer meiner Charaktere auch mit einem rechtschaffen guten himmlischen Sonstwas anlegen, wenn er mit dessen Absichten nicht einverstanden wäre -- und wenn der tatsächlich RG wäre, müßte er sogar Verständnis dafür aufbringen können (was mir natürlich umgekehrt im Fall der Niederlage auch nicht unbedingt mehr einbringen muß, als daß er den Tod meines Charakters anschließend angemessen bedauert).

Wenn derselbe Charakter dagegen vor dem Knopf des Überartefakts der Alle-Dämonen-Überall-Zugleich-Auslöschung stünde und tatsächlich Gelegenheit hätte, ihn zu betätigen...dann, denke ich, würde die Frage, ob er das auch wirklich tun sollte, schon ein Stückchen komplizierter. :think:

Man ist für sein Zweck Geboren oder Stirbt dafür.

Nix ist Umsonst!!!!
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: fivebucks am 25.10.2020 | 00:33
Bei näherer Beschäftigung kann ich dem Konzept der Neutralität mehr ab gewinnen.

Es gibt Grundsätze welche allerdings nicht unumstößlich sind...
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: ChaosZ am 25.10.2020 | 00:37
Wenn man zwar keine Befugnis hat, oder haben Möchte!!!!
Muss man Trotzdem Handeln, wenn man Sie auch "Nicht" hat. Oder für das stehen tut, weil man Dieses Vertretet und sogar "eigentlich" vom Rang vertritt.

Ich wüsste Nicht ob dass das Leben einfach Macht.

Was möchtest du mir mitteilen, Erbschwein?
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Erbschwein am 25.10.2020 | 00:45
Was möchtest du mir mitteilen, Erbschwein?

Erbschwein???

Was Will man Machen, wenn man Glaubt das Jemand den Tod vordere durch Taten??? Sollte man das Ihm "nicht" Geben.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Feuersänger am 25.10.2020 | 00:46
Zitat
Wenn derselbe Charakter dagegen vor dem Knopf des Überartefakts der Alle-Dämonen-Überall-Zugleich-Auslöschung stünde und tatsächlich Gelegenheit hätte, ihn zu betätigen...dann, denke ich, würde die Frage, ob er das auch wirklich tun sollte, schon ein Stückchen komplizierter. :think:

Find ich gar nicht. Wenn es wie beschrieben um hartcodiert-böse Externare geht -> ab dafür.
Wenn es hingegen lediglich um Orcs oder dergleichen ginge, _dann_ wäre das was anderes.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Erbschwein am 25.10.2020 | 00:49
Find ich gar nicht. Wenn es wie beschrieben um hartcodiert-böse Externare geht -> ab dafür.
Wenn es hingegen lediglich um Orcs oder dergleichen ginge, _dann_ wäre das was anderes.

Woher Willst du wissen, dass es ein Dämon ist und "Nicht" ein Avatar???
Der etwas nur an das Leben Glaubt und Macht haben will, an das Leben
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Isegrim am 25.10.2020 | 00:52
Woher Willst du wissen, dass es ein Dämon ist und "Nicht" ein Avatar???

Für sowas gibts Zauber...

EDIT
(oder "asozialisiert"? xD )

Hhm, ob Leute, die in einer rechtschaffen-bösen Gesellschaft geringerer Vergehen für schuldig befunden werden, dann Asozialstunden leisten müssen?  ;D
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Erbschwein am 25.10.2020 | 00:54
Ich Trolle, etwas...


Aber es ist Nicht "böse" gemeint. Mit Etwas Verständnis, wenn sich Magie und sein Unwesen treiben kommt man In wallung.  ~;D
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Erbschwein am 25.10.2020 | 00:58
Für sowas gibts Zauber...

Glaub schon!!!! Sorry für die Späte Antwort.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Erbschwein am 25.10.2020 | 01:08
Ein Rechtschaffender Guter wird Versuchen alles Gutes Zuverbreiten!!!  ~;D
Was sein Kodex und sein Mentor, also was Er bekommt per Kloster.

Danach Fühlt man sich Bestätigt. Nicht umsonst Bekommt man Zauber, Wissen und Ehrerbietung.

Was man Selbst Glauben kann, kann schon Beirren!!! Wenn die Gottheit schon zu ein spricht und ein Auftrag gibt.

Aber was Macht man Verkehrt, wenn es Ein Kodex gibt!!!! 
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 25.10.2020 | 05:44
@nobodyhome

Käme auch auf die Gründe für s Knopf drücken an, geht es darum andere zu schützen oder nicht und können Dämonen sich erheben zum Guten
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Ainor am 25.10.2020 | 10:00
- Was ist RG in der 5E? Was muss/darf ein Paladin tun oder lassen?

Die Tatsache dass diese Frage immer wieder aufkommt nötigt mir folgendes ab:
Ein 5E Paladin muss weder RG sein noch irgendetwas spezielles tun.

Einige Paladine sind RN und bevorzugen Bestrafung (Oath of Vengance). Andere sind NG und bevorzugen Vergebung (Oath of Redemption). Der Klassische RG Paladin steht dazwischen (Oath of Devotion). Einige Paladine stehen sogar an der Grenze zu RB.
Sie arbeiten mit Teufeln gegen Dämonen zusammen (Oath of Conquest). Das tun sie aber nur weil sie glauben dass es im Endeffekt dem Guten dient. Man könnte auch einen NB Paladin spielen der davon ausgeht dass er ja gegen das Böse kämpft und deshalb bessere Ausrüstung braucht. Im Endeffekt sucht er immer nur Schätze/den eigenen Vorteil, aber er rechtfertigt das mit seinem höheren Ziel.

Das einzige was ein Padadin nicht darf ist sich tatsächlich zum Bösen bekennen, denn dann wird er zum Oathbreaker:
"An oathbreaker is a paladin who breaks their sacred oaths to pursue some dark ambition or serve an evil power."

das andere Ende wäre das Player Empowerment: "DU spielst den Paladin, DU entscheidest was Rechtschaffen-Gut ist."

Der 5E Paladinspieler entscheidet sicher nicht was RG ist. Aber er entscheidet was sein Charakter macht.

Im D&D-Universum sind Gesinnungen keine subjektive Interpretationsfrage, sondern kosmischer Fakt. Objektive Moralität nennt sich das. Der Böse hält sich nicht für Gut, er findet halt einfach dass Böse richtig und Gut falsch ist.

Das ist nicht zwingend der Fall:
"A neutral evil villain does whatever she can get away with. ...
Some neutral evil villains hold up evil as an ideal, committing evil for its own sake. Most often, such villains are devoted to evil deities or secret societies."
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Feuersänger am 25.10.2020 | 10:11
Ich seh nicht ganz, wo das meiner Aussage widerspricht..?
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Ainor am 25.10.2020 | 10:26
"Der Böse hält sich nicht für Gut" ist nicht zwingend der Fall.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Maarzan am 25.10.2020 | 10:29
"Der Böse hält sich nicht für Gut" ist nicht zwingend der Fall.
Das D&D Problem ist ja, dass du jederzeit einen magischen Test machen kannst.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: nobody@home am 25.10.2020 | 10:35
Find ich gar nicht. Wenn es wie beschrieben um hartcodiert-böse Externare geht -> ab dafür.
Wenn es hingegen lediglich um Orcs oder dergleichen ginge, _dann_ wäre das was anderes.

Tscha -- und genau aus dem Grund halte ich Settings mit angeblich "objektiver" Moral für letztendlich weniger moralisch als solche mit definitiv subjektiver. "Genozid ist okay und moralisch völlig unbedenklich, solange es nur die 'Bösen' trifft" ist einfach keine Botschaft, mit der ich mich jemals anfreunden will.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Maarzan am 25.10.2020 | 10:45
Tscha -- und genau aus dem Grund halte ich Settings mit angeblich "objektiver" Moral für letztendlich weniger moralisch als solche mit definitiv subjektiver. "Genozid ist okay und moralisch völlig unbedenklich, solange es nur die 'Bösen' trifft" ist einfach keine Botschaft, mit der ich mich jemals anfreunden will.

Ja, das ist einfach eine erkennbar lahme ausrede sich keine Gedanken machen zu wollen aber gleichzeitig nicht eingestehen zu wollen, dass man jetzt halt mal ein wenig nicht völlig korrekten schnellen Spaß haben will.

Wobei ich dieses Leugnen/verdrehend rechtfertigen unerfreulicher finde als in einem gewissen Maße verbleibend mal über die Stränge schlagen.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Ainor am 25.10.2020 | 10:48
Das D&D Problem ist ja, dass du jederzeit einen magischen Test machen kannst.

Wie machst du den denn in 5E ?
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: nobody@home am 25.10.2020 | 11:01
Wie machst du den denn in 5E ?

Es ist nicht ganz billig, aber Glyph of Warding kann es (falls es da nicht inzwischen Errata gegeben hat) prinzipiell immer noch. Man male also eine Glyphe, definiere, welche Gesinnung(en) sie auslösen soll(en), und speichere, wenn man niemandem damit wehtun will, einfach einen harmlosen "Anzeigezauber" darin.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Maarzan am 25.10.2020 | 11:04
Wie machst du den denn in 5E ?

Google(bedinungs)fehler: bloß weil man 5e mit in den Suchstring eingibt kommt nicht nur 5e bei den Antworten raus.

Ich bin davon ausgegangen der detect evil Spruch funktioniert noch immer wie früher.

So ist man wohl tatsächlich auf passende magische Gegenstände angewiesen.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Ainor am 25.10.2020 | 11:36
Es ist nicht ganz billig, aber Glyph of Warding kann es (falls es da nicht inzwischen Errata gegeben hat) prinzipiell immer noch. Man male also eine Glyphe, definiere, welche Gesinnung(en) sie auslösen soll(en), und speichere, wenn man niemandem damit wehtun will, einfach einen harmlosen "Anzeigezauber" darin.

Jo das ginge noch. Sprite kann das auch. Vermutlich gibt es noch ein paar mehr Überbleibsel. Aber die Intention der Designer ist doch recht klar: Paladine haben kein Smite Evil mehr sondern legen selber fest wer es verdient hat. Detect Evil findet jetzt Externare etc. Gesinnungen sind zwar noch "real" weil es weiterhin Externare gibt. Aber sie haben bei weitem nicht mehr den selben "Spielphysik" Rang den sie in 3E hatten. Deshalb halte ich es nicht für passend diesen Aspekt zu betonen.

Glyph of Warding würde übrigens genauso funktionieren wenn Gesinnungen rein beschreibend wären.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Feuersänger am 25.10.2020 | 12:52
Tscha -- und genau aus dem Grund halte ich Settings mit angeblich "objektiver" Moral für letztendlich weniger moralisch als solche mit definitiv subjektiver. "Genozid ist okay und moralisch völlig unbedenklich, solange es nur die 'Bösen' trifft" ist einfach keine Botschaft, mit der ich mich jemals anfreunden will.

Und ich finde, du vermenschlichst hier die Dämonen zu sehr. Die sind kein "Volk" (somit trifft "Völkermord" schonmal nicht zu), die sind vor allem nicht 'Böse' in Anführungszeichen, die sind quasi DAS destillierte BÖSE. Quasi die pure Essenz desselben.
Wenn du Dilemmata und Fragen nach Genozid behandeln willst, nimm Orcs oder Drow oder sonst eine sterbliche Rasse, da ist das angebracht.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Tudor the Traveller am 25.10.2020 | 13:01
Tscha -- und genau aus dem Grund halte ich Settings mit angeblich "objektiver" Moral für letztendlich weniger moralisch als solche mit definitiv subjektiver. "Genozid ist okay und moralisch völlig unbedenklich, solange es nur die 'Bösen' trifft" ist einfach keine Botschaft, mit der ich mich jemals anfreunden will.

Wie im Nachbarfaden: du hängst in deiner Denke fest. Wenn du dich nicht auf so etwas wie das kosmische Gute / Böse einlassen willst, ist jede Diskussion obsolet. Die Ausrottung von Dämonen mit Genozid gleichzusetzen, zeigt, dass du den Punkt bereits im Ansatz nicht verstanden hast.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: ErikErikson am 25.10.2020 | 13:31
Wie im Nachbarfaden: du hängst in deiner Denke fest. Wenn du dich nicht auf so etwas wie das kosmische Gute / Böse einlassen willst, ist jede Diskussion obsolet. Die Ausrottung von Dämonen mit Genozid gleichzusetzen, zeigt, dass du den Punkt bereits im Ansatz nicht verstanden hast.

Das kosmische Gute/Böse gibt es halt nicht. Das hört sich bei euch so an, als wäre Gut und Böse nur eine bezeichnung für gruppe A und B. Schön. Dann aber hängt ihr da wieder eine philosophie ran (der paladin darf dies und jenes dann doch wieder nicht) , und da macht es dann keinen Sinn mehr. Entweder hinter dem D&D Guten steht irgendeine Philosophie, dann muss sich der Pala an diese halten, oder nicht, dann kann er tun, was er will.

Und Dämonen sind vernunftbegabte Wesen, ergo ist es Genozid, sie alle auf Sicht zu töten. Die begründung "sind halt die personifikation des Bösen, das darf man", ist nicht übermäßig originell und sagt nichts aus.

man kann natürlich sagen, es gibt "das Böse" TM, und es ist eine kosmische Größe, das ist nicht das Problem, solange man dies nicht moralisch bewertet. Aber sobald ihr dann sagt, man darf die töten, dann ist das schon wieder eine moralische Bewertung.     
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Feuersänger am 25.10.2020 | 13:41
Zitat
Das kosmische Gute/Böse gibt es halt nicht

Wie Tudor schon sagte -- im D&D Kontext liegst du bereits hier vollkommen falsch, entsprechend ist auch der Rest deines Beitrags Kappes.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: fivebucks am 25.10.2020 | 13:48
Ich fasse mal zusammen.

Modern - Irdische Ideen wie gut oder Gesetz haben mit D&D Gesinnungen. wenig bis nichts zu tun.

Es gibt in den Spielwelten das personifizierte Gute und auch das personifizierte Böse (beide unsterblich).

Man kann sich nun einer Seite anschließen , und die andere bekämpfen. Dann hat man deren jeweiligen Moralkodex nach besten Wissen und Gewissen zu befolgen.

Kleinere Übertretungen sind durchaus akzeptabel, jedoch sollte man sich hüten Neutral zu werden. ;)


Edited
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Maarzan am 25.10.2020 | 13:48
Und Dämonen sind vernunftbegabte Wesen, ergo ist es Genozid, sie alle auf Sicht zu töten. Die begründung "sind halt die personifikation des Bösen, das darf man", ist nicht übermäßig originell und sagt nichts aus.

Der Knackpunkt bei solchen Außerplanetaren ist nicht Vernunft, sondern freier Wille. Ist es ihnen (abgesehen von dramatisch angeordneten Einzelfällen von "Programmierfehlern") möglich auf Grund von Einsicht ihre Gesinnung zu wechseln?
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: fivebucks am 25.10.2020 | 13:56
Ich würde noch gerne das Konzept der Neutralität an sprechen.

Gibt ein personifiziertes Neutrales, oder ist Neutralität im D&D Kontext schlicht Enthaltung?
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: fivebucks am 25.10.2020 | 14:00
Auch ist zu kären was geschieht wenn eine Seite den "kosmischen Krieg"  gewinnt.
Sind dann alle gut? Oder böse?
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: nobody@home am 25.10.2020 | 14:02
Ich fasse mal zusammen.

Irdische Ideen wie gut oder Gesetz haben mit D&D Gesinnungen. wenig bis nichts zu tun.

Es gibt in den Spielwelten das personifizierte gute und auch das personifizierte Böse (beide unsterblich).

Ich fasse speziell diese beiden Punkte noch mal zusammen: das D&D-Gute ist nicht das, was wir "gut" nennen würden, und für das D&D-Böse gilt dasselbe. Hm...warum benutzen wir dann gerade diese ohnehin schon vorbelasteten irdischen Begriffe überhaupt?

Der Knackpunkt bei solchen Außerplanetaren ist nicht Vernunft, sondern freier Wille. Ist es ihnen (abgesehen von dramatisch angeordneten Einzelfällen von "Programmierfehlern") möglich auf Grund von Einsicht ihre Gesinnung zu wechseln?

Wenn sie nur schlichte Automaten sind, die genau das nicht können -- kann man sie dann noch als "vernunftbegabt" bezeichnen? Ich meine, gehört zur Definition von "Vernunft" nicht irgendwo auch eben genau die Fähigkeit zur Einsicht dazu? :think:
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Maarzan am 25.10.2020 | 14:05
Auch ist zu kären was geschieht wenn eine Seite den "kosmischen Krieg" gewinnt.
Sind dann alle gut? Oder böse?

Die anderen sind tot oder wenigstens interniert.

Die Neutralen sind diejenige, welche von beiden Seiten als nicht linientreu auf  die Fresse bekommen und vorgeworfen bekommen heimlich auf der Gegenseite zu stehen.

Wenn sie nur schlichte Automaten sind, die genau das nicht können -- kann man sie dann noch als "vernunftbegabt" bezeichnen? Ich meine, gehört zur Definition von "Vernunft" nicht irgendwo auch eben genau die Fähigkeit zur Einsicht dazu? :think:

Sie sind nicht "schlichte" sondern hochkomplexe Automaten, welche in anderen Bereichen "Freie" locker in die Tasche stecken, aber eben an dieser spezifischen Stelle eine Hardwaresperre haben.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Isegrim am 25.10.2020 | 14:06
Gibt ein personifiziertes Neutrales, oder ist Neutralität im D&D Kontext schlicht Enthaltung?

Auch ist zu kären was geschieht wenn eine Seite den "kosmischen Krieg" gewinnt.
Sind dann alle gut? Oder böse?

Kenn da nur Dragon Lance: Ja, es gibt neutrale Götter als Personifikation. Als das Gute mal gewann, haben die Götter Feuer vom Himmel geschmissen, und der Welt ein paar Jahrhunderte völlig den Rücken zugedreht.

Fazit: Wenn man mit der Dragon Lance-Götterwelt Monopoly spielt muss man damit rechnen, das früher oder später der Tisch umgeschmissen wird...
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: Feuersänger am 25.10.2020 | 14:08
Natürlich darf man auch Neutral sein, aber das ist halt erst recht so wischiwaschi. xD

Noch eine kleine Anmerkung: "Gesinnung" ist vom Start weg eine unglückliche Übersetzung für "Alignment". Hatte das auch in der Vergangenheit schonmal irgendwann geschrieben. Das deutsche Wort klingt so nach "politischer Einstellung", so als ob es jetzt darum ginge ob jemand Sozialdemokrat oder Konservativer ist. (Und was so ein Label wert ist, sieht man ja wenn man sich mal--- na lassen wir das) Und das trifft es eben nicht ansatzweise.
Und es ist auch nicht so, wie hier schon wieder mehrfach unterstellt wurde, dass zB Gut und Böse nur Teammarker wären wie lila oder grüne Schärpen. Es ist mir aber grad echt zu mühsam, auf diesen Strohmann weiter einzugehen.

Also wie gesagt: die Tragweite von "Alignment" geht weit über den deutschen Begriff "Gesinnung" hinaus, und weist vielmehr auf die Ausrichtung nach kosmischen Prinzipien hin.
Das hat für den kleinen Stadtbäcker allerdings jetzt weniger Bedeutung, egal ob er NG ist (tut immer noch ein Brötchen drauf) oder NE (hält beim Abwiegen den Finger auf die Waage) [edit: wenn es überhaupt schon reicht, um ihn von Neutral wegzubewegen] - das schlägt sich (zumindest in 3E) in der Aura nieder: ein niedrigstufiger Sterblicher ohne göttlichen Draht hat keine Aura, dann mit zunehmender Macht bildet sich langsam eine schwache und dann mittelstarke Aura der entsprechenden Gesinnung, und ein höherstufiger Kleriker bietet dann aurentechnisch ein Leuchtfeuer wie ein Engel, Dämon oder was halt sonst seinem Alignment entspricht.
Titel: Re: Problem bei Argumentation Paladin RG
Beitrag von: nobody@home am 25.10.2020 | 14:17
Wie im Nachbarfaden: du hängst in deiner Denke fest. Wenn du dich nicht auf so etwas wie das kosmische Gute / Böse einlassen willst, ist jede Diskussion obsolet. Die Ausrottung von Dämonen mit Genozid gleichzusetzen, zeigt, dass du den Punkt bereits im Ansatz nicht verstanden hast.

Falsch. Ich habe den Punkt durchaus verstanden, ich widerspreche nur (natürlich aus aus meiner Sicht absolut "guten" Gründen, weil man historisch oft genug gesehen hat, wohin diese Denke wiederum führen kann) Leuten, die ihn vertreten -- und damit notfalls auch ihren geistigen Ergüssen wie imaginären Spielwelten.

Insofern magst du in der einen Hinsicht recht haben, daß ich tatsächlich nicht besonders bereit bin, mich auf so etwas wie "kosmisches Gutes und Böses" einzulassen. Ausnahmen könnte ich mir für Settings vorstellen, die es tatsächlich mal schaffen, beide Seiten einigermaßen überzeugend als ihren jeweiligen Ansprüchen genügend darzustellen...aber da das meiner Erfahrung nach in der Praxis nie wirklich passiert (insbesondere entpuppen sich die "Guten" allzu oft als mindestens genauso große Arschlöcher wie die "Bösen", sobald man erst einmal ein wenig am Lack kratzt, während umgekehrt selbst die "Bösen" gelegentlich anerkennenswert "gute" Gründe für ihr Verhalten haben können), kann ich auf dieses Schema dank seiner offensichtlichen Überflüssigkeit auch leichten Herzens gleich verzichten.