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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Thema gestartet von: Tybalt am 31.05.2004 | 14:39

Titel: Serienkonzept
Beitrag von: Tybalt am 31.05.2004 | 14:39
Tach!

Ich plane derzeit, in unserer Runde (mal wieder) Feng Shui zu leiten. Das soll aber keine lange Kampange sein, sondern nur kurze Episoden, die man mal zwischendurch spielen kann. Ich habe an das Konzept einer Fernsehserie gedacht: einzelne, ins sich abgeschlossene Geschichten, die durch einen Metaplot verbunden sind. Die einzelnen Episoden sollten von vornherein zeitlich begrenzt sein: ein oder zwei Sessions pro Episode.

Das würde bestimmte Gesetzmäßigkeiten erfordern bzw. ermöglichen, z.B. sowas wie das "Monster der Woche" bei Buffy, also immer wiederkehrende Elemente, die den Episoden Struktur geben. Ich hatte auch schon an eine Titelmusik gedacht, zu Beginn der Session wird immer ein bestimmter Track gespielt. Es könnte einen Vorspann geben, in dem bestimmte Szenen aus vergangenen Episoden, auf die in dieser Episode bezug genommen wird, vom SL geschildert werden. (Also kein: "Was ist denn letztes Mal passiert?" sondern nur kurze Ausschnitte.)

Das größte Problem dürfte die Zeiteinteilung sein, da man sich künstlich Grenzen setzt. Die Geschichte muß in dem vorher angestecken Zeitrahmen durch sein.

Hat jemand sowas schon mal gemacht? Hat jemand noch weitere Ideen zur Umsetzung?


Tybalt
Titel: Re: Serienkonzept
Beitrag von: 8t88 am 31.05.2004 | 14:45
Tipps gibts dazu ne Menge auf Seite 229 bis 289 des Liquid Regelwerks.
Der wohl wichtigste ist die Begrenzung der Spielzeit.

Der KNiff ist aber: Der MIttelweg zwischen Railroading und Handlungsfreiheit!
Titel: Re: Serienkonzept
Beitrag von: Bad Horse am 1.06.2004 | 14:22
Am besten ist ein entsprechender Gruppenhintergrund (alle sind in derselben Organisation), damit man sich lästiges Gruppenzusammenführen und Motivieren sparen kann. (Wie oft müssen die Protagonisten in einer Serie schon großartig motiviert werden?)

Ansonsten reicht es wohl, ein einfaches Problem zu haben, daß man notfalls ein bißchen aufblasen kann, aber nicht muß. Dann kann man das Abenteuer an den Spielfluß anpassen. Notfalls gibt´s halt eine Doppelfolge...  ;)
Titel: Re: Serienkonzept
Beitrag von: Ein am 1.06.2004 | 14:26
Die Goldene Regel ist wirklich: Mach es einfach! Die Spieler werden schon für genug Trubel sorgen, um 4 Stunde zu füllen.

Von Doppelfolgen halte ich, wie bei Serien, nicht viel, weil einem da immer die Stimmung flöten geht. Beim RPG noch schlimmer, weil man sie sich nicht aufnehmen und vorher nochmal ansehen kann.
Titel: Re: Serienkonzept
Beitrag von: Bad Horse am 1.06.2004 | 14:32
Naja, das hängt von dem Zeitabständen zwischen den Abenteuer ab. Es ist auch blöd, eine geniale Sitzung abzuwürgen, nur weil die Zeit zu Ende ist.  ;)
Titel: Re: Serienkonzept
Beitrag von: Fredi der Elch am 1.06.2004 | 17:04
Das Spiel für Dich wäre wahrscheinlich "Primetime Adventures" ;). Schau doch mal bei den Forenspielen vorbei, vielleicht geht es ja bald los. Ansonsten kannst Du auch den Autor des Spiels anmailen und nach einer Playtestkopie fragen.

Fredi
Titel: Re: Serienkonzept
Beitrag von: Tybalt am 1.06.2004 | 18:08
Die Goldene Regel ist wirklich: Mach es einfach! Die Spieler werden schon für genug Trubel sorgen, um 4 Stunde zu füllen.

Meine Bedenken gingen eher in die andere Richtung: Ich befürchte, daß ich nach 4-5 Stunden nicht durch bin. Zuwenig Handlung ist zumindestens bei Feng Shui gut zu überbrücken: Irgendjemand stürmt auf die SCs zu und greift an.

Tybalt
Titel: Re: Serienkonzept
Beitrag von: Grungi am 1.06.2004 | 22:17
Schau dir mal Friends of the dragons aus der Feng Shui reihe an. Da soll auch einiges zum Serienkonzept drin stehen. Habs aus Geldmangel leider noch nicht :( .
Titel: Re: Serienkonzept
Beitrag von: Tybalt am 1.06.2004 | 22:21
Das Spiel für Dich wäre wahrscheinlich "Primetime Adventures" ;).
Fredi
[Al] Das glaube ich nicht, Tim. [/Al]

Ich habe mir den Thread über Primetime Adventures angesehen, aber das ist wohl nichts für mich. Denn im Prinzip bin ich ein konservativer Rollenspieler. Ich möchte Fertgikeiten, Attribute, Würfel und einen SL. Zuviel Zeugs auf der Metaebene stört mich. Außerdem stand bei meinen Überlegungen das Serienkonzept nicht an ersten Stelle.

Prioritäten für dies Projekt:
1.) Ich möchte Feng Shui spielen
2.) Und zwar mit diesem Setting (http://tanelorn.net/index.php?topic=11742.0)
3.) Eventuell könnte man es mal mit einem Serienkonzept ausprobieren.

(Trotzdem Danke für den Hinweis)


Tybalt
Titel: Re: Serienkonzept
Beitrag von: Tybalt am 1.06.2004 | 22:31
Schau dir mal Friends of the dragons aus der Feng Shui reihe an. Da soll auch einiges zum Serienkonzept drin stehen. Habs aus Geldmangel leider noch nicht :( .
Nachdem ich von Golden Comeback ziemlich enttäuscht war, bin ich bei den Quellenbüchern für Feng Shui sehr vorsichtig. Bei besagtem Quellenbuch haben Autoren geschrieben, die das Grundkonzept von Feng Shui ganz offensichtlich nicht verstanden hatten bzw. verändern wollten. Robin D. Laws (Gott unter den Rollenspielautoren, hatte ich schon erwähnt, daß ich nicht nur ein von ihm signiertes Regelwerk habe, sondern auch in einer Spielrunde unter seiner Leitung gespielt habe?) ist beim Projekt Feng Shui nicht mehr beteiligt, und das merkt man leider.


Tybalt
Titel: Re: Serienkonzept
Beitrag von: Grungi am 1.06.2004 | 23:28
naja golden comeback fand ich noch gut. Iron and silk ist aber richtiger mist. laut einer rezi auf rpg.net soll aber fotd recht gut sein.
Titel: Re: Serienkonzept
Beitrag von: Ein am 2.06.2004 | 07:51
Naja, das hängt von dem Zeitabständen zwischen den Abenteuer ab. Es ist auch blöd, eine geniale Sitzung abzuwürgen, nur weil die Zeit zu Ende ist.  ;)

In der Regel sackt die Aufmerksamkeit der Spieler und die Konzentrationsfähigkeit des SLs nach 4-5 Stunden rapide ab, von daher halte ich es immer noch für ein Gerücht, dass man eine "geniale Sitzung" so lange ziehen kann. ;)

Meine Bedenken gingen eher in die andere Richtung: Ich befürchte, daß ich nach 4-5 Stunden nicht durch bin. Zuwenig Handlung ist zumindestens bei Feng Shui gut zu überbrücken: Irgendjemand stürmt auf die SCs zu und greift an.

Kürzen, kürzen, kürzen.

Plot komprimieren. Subplots raus. Unnötige Szenen raus. Keine Actionszenen, die nur der Überbrückung dienen.

Wenn es nicht in 4 Stunden passt, ist es nicht dicht genug. Im TV hat man auch nur 45min.
Titel: Re: Serienkonzept
Beitrag von: Wawoozle am 2.06.2004 | 08:40
Das kann ich so nicht bestätigen.
Da sich meine Gruppe nur alle 1 bis 2 Monate mal trifft, gehen die Sitzungen bei uns mindestens 10 Stunden.
Ich kann mich da eigentlich nicht über mangelnde Konzentration beschweren.
Klar, wenn jemand in der Nacht zuvor sowieso nur 4 Stunden schlaf hatte oder sich mit Kopfschmerzen quält, dann is das was anderes.
Titel: Re: Serienkonzept
Beitrag von: Ein am 2.06.2004 | 09:39
Die Spielabstände meiner Gruppe sind ähnlich, allerdings spüre ich deutlich diesen Rückgang. Und ich bezweifle, dass ich mir das nur einbilde. Aber vielleicht arbeiten wir auch nur mehr als ihr. ;D

Aber sagen wir mal so, es hat ja schon seine Gründe, dass man nach 6 Stunden Arbeit eine Pause machen *muss*. Natürlich kann das jetzt sein, dass das bei Narrativistas ganz anders ist als bei Gamisten wie mir. Ich mag mir da geistige Rückstände einräumen müssen.. ;)
Titel: Re: Serienkonzept
Beitrag von: Wawoozle am 2.06.2004 | 09:44
Igitt... bleib mir weg mit Narratidingsbums ;)
Naja.. nach etwa 5 oder 6 Stunden ist bei uns auch Pause angesagt, dann kommt meistens das Essen ;)
Titel: Re: Serienkonzept
Beitrag von: Ein am 2.06.2004 | 14:35
Siehste. ;)
Titel: Re: Serienkonzept
Beitrag von: Bad Horse am 3.06.2004 | 13:12
Ja, aber eine Pause kann ja auch entsprechend eingeschoben werden, oder? Wir spielen einmal die Woche, und da schaffen wir ein Abenteuer nie... also wird an einer passenden Stelle gecuttet, und wir spielen die Woche drauf weiter. Ist mir schon öfter passiert, daß ein Abenteuer länger dauert als geplant, weil meine Spieler a) untereinander Charakterinteraktion machen wollen oder b) erst mal in eine ganz andere Richtung tunkeln oder c) FBI-Agenten belästigen wollen... Ich hasse es, ein Abenteuer durchprügeln zu müssen.

Sicherlich kann (und sollte) man so etwas mit guter Planung größtenteils verhindern. Aber wenn man die Wahl hat, ein geniales Abenteuer abzuwürgen, oder eben auf 2 Sitzungen zu dehnen, dann spiele ich lieber zweimal. Schließlich kann ich als SL nicht absehen, wie lange die Chars jetzt planen wollen. Oder sich ihre Lebensgeschichte erzählen wollen - und sowas würge ich nur gaaanz ungern ab, weil es den Charakteren erst richtig Profil gibt.  :)