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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Johann am 17.12.2020 | 00:41

Titel: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: Johann am 17.12.2020 | 00:41
Es gibt ein großes Update (https://www.indiegogo.com/projects/muster-an-old-school-primer#/updates/4) zum IndieGoGo-Crowdfunding-Projekt Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering (https://www.indiegogo.com/projects/muster-an-old-school-primer#/). Das Update verlinkt zu Eero Tuovinens Blog und bietet neben vielen Überlegungen auch das geplante Inhaltsverzeichnis (https://www.arkenstonepublishing.net/isabout/2020/12/16/treatment-for-muster-the-old-school-dd-primer/#11-manuscript-outline).

Die Essenz dieser Spielart von D&D sieht der Autor wie folgt:

Zitat
I think that the old D&D is a war game best understood as a commando skirmish operations simulation. The players are honing and showcasing their skills in conducting these wargame operations; the referee is there to set challenges and judge outcomes. Ideally play is fun, full of victory and defeat, and everybody learns, getting better at conflict resolution skills trained by the game. “Playing a role” is relevant as part of the scenario premise; if you want to show how your knight beats a dragon, you have to play a knight, otherwise you’re not answering the question.

Diese Meinung muss man nicht teilen, aber da Eero meine seit 2014 laufende Kampagne maßgeblich beeinflusst hat, kann ich sagen, dass diese Vision fesselnd, kohärent und praktikabel ist. Ich hatte leider keinen Altmeister, von dem ich das am Rollenspieltisch hätte lernen können, aber dieser Primer bündelt systematisch über zehn Jahre Designexperimente, Gedankenaustausch und natürlich Spielerfahrung des Autors.

Das Projekt ist zu 75% finanziert, braucht also noch mehr Förderer. Ob altgedienter Fantasy-KSKler, Rollenspiel-Neuling oder Indie-Avantgardist, überzeugt euch selbst!   

(Ich habe das schon in diesem Thread thematisiert (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,117410.0.html), aber da der langsam unübersichtlich wird, mache ich mal einen neuen auf.)

Ich habe nichts mit dem Projekt zu tun, außer dass ich ein begeisterter (und etwas verrückter, da 'Name Level') Unterstützer bin...
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: Ainor am 17.12.2020 | 17:31
Tja, old-school gibt es ja schon etwas länger...

Was soll das Buch denn bringen was nicht schon x-mal aufgescrieben wurde ?
Buzzwords wie "challenge-focused, egalitarian, creative, authentic" finde ich jetzt nicht so überzeugend.

Ich glaube ein Abenteuer/Kampagne die konkret auf den Stil ausgelegt ist wäre hilfreicher...
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: Johann am 18.12.2020 | 09:46
Was soll das Buch denn bringen was nicht schon x-mal aufgescrieben wurde ?
Buzzwords wie "challenge-focused, egalitarian, creative, authentic" finde ich jetzt nicht so überzeugend.

Ich glaube ein Abenteuer/Kampagne die konkret auf den Stil ausgelegt ist wäre hilfreicher...

Hmmm. Ich sehe das eigentlich anders herum -- geeignete Abenteuer gibt es reichlich (https://tenfootpole.org/ironspike/?page_id=844), die gehen mir in den nächsten Jahrzehnten nicht aus. Man muss allerdings reichlich Spreu vom Weizen trennen, z.B. indem man Rezensionen liest. Ich persönlich mag Prince of Nothing (https://princeofnothingblogs.wordpress.com/), der sich auch sehr alte Sachen vorknöpft, die Ausführungen von Melan (Beyond Formalhaut (http://beyondfomalhaut.blogspot.com/)), der selbst erstklassige Abenteuer schreibt und natürlich Bryce Lynchs Tenfootpole (https://tenfootpole.org/ironspike/) (siehe erster Link für seine Empfehlungen).

Eine theoretisch fundierte, systematische und vor allem praxisorientierte Einführung jenseits der nachrangigen* Regelmechanismen -- und ich gestehe, dass das auch erst mal nur Buzzwords sind, wenn man den Autor nicht kennt! -- finde ich persönlich interessanter. Ein solches Büchlein kann ich Ein- und Umsteigern an die Hand geben, vor oder auch nach Spielbeginn.

Das eigentliche Spiel ist natürlich durch nichts zu ersetzen.

Wer sehen möchte, was Eero theoretisch auf der Pfanne hat, kann sich ja mal in seinem Blog umgucken. Ich persönlich würde seine Essays What GNS theory claims (https://www.arkenstonepublishing.net/isabout/2008/11/11/what-gns-theory-claims/) und vor allem Observations on GNS Simulationism (https://www.arkenstonepublishing.net/isabout/2020/05/14/observations-on-gns-simulationism/) jedem Theorieinteressierten ans Herz legen. Für jene, die mit (Forge-)Theorien wenig anfangen können: Ich denke, er wird den Primer nicht damit zuballern (und ist übrigens weder Dogmatiker noch fanatischer oder auch-bei-D&D-heimlicher Narrativist).

Wer an seinen Designs interessiert ist, kann sich seine Spiele (https://www.arkenstonepublishing.net/) angucken (Solar System für The Shadow of Yesterday ist gratis). Ich persönlich schätze seine methodische Herangehensweise und die praktischen Tipps, von denen ich anderswo berichtet (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,117410.msg134941431.html#msg134941431) habe. Seine Regelmechanismen sind i.d.R. zu kompliziert für meinen Geschmack, aber Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering (https://www.indiegogo.com/projects/muster-an-old-school-primer#/) soll ja systemunabhängig sein.

*Mit "nachrangig" meine ich, dass es erst mal ziemlich egal ist, ob ich B/X, AD&D oder Herr der Labyrinthe usw. usf. (oder gar Tunnels & Trolls oder manch anderes Nicht-D&D-Rollenspiel) als Regelwerk wähle.
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: Koruun am 18.12.2020 | 10:17
Ich denke auch, dass so ein Buch eher Leute erreicht, die mit dem Spielstil noch keine Berührung hatten.
In der Hinsicht bin ich bei Johann, dass es schon einen Nutzen haben wird, auch für die OGs: indem mehr Spieler Interesse an solchen Kampagnen haben.

Vorausgesetzt natürlich, der Primer schafft es die Spielessenz einzudampfen und weiter zu geben. Sein Text zur Vorstellung scheint mir jedenfalls ein guter Start.
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: Settembrini am 18.12.2020 | 11:14
Am besten schreibe ich bald mal ein Buch, wie man Rockmusik von vor 50 Jahren hören muß. Das versteht ja sonst niemand auf der Welt, und da gibt es ja ein paar Schätze, wenn ihr nur wüßtet!
Laßt Euch  von mir dann Led Zeppelin erklären, hoho, Kickstarter startet bald.
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: Alexander Kalinowski am 18.12.2020 | 11:59
Nee, erklär' lieber nochmal worum es beim Abenteuerrollenspiel geht und was eine Handlungsmaschine ist. 
Ach, nee, das ist ja was völlig anderes! ;D

[EDIT] Hier (https://www.arkenstonepublishing.net/isabout/2020/12/16/treatment-for-muster-the-old-school-dd-primer/) erklärt Eero übrigens genauer, was ihm vorschwebt und unterscheidet dabei nach generellem RPG-Erfahrungsgrad des OSR-Neulings und danach, ob jemand in der Gruppe bereits Erfahrung mit seinem Spielstil hat.
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: Scurlock am 18.12.2020 | 13:41
Echt jetzt? Je mehr ich über den Primer erfahre, desto mehr frage ich mich, an wen sich der Primer wirklich richten soll. Für den interessierten Anfänger scheint mir der Primer von Finch wesentlich kompakter, praxisbezogener und vor allem auf den Punkt. Sofern man überhaupt einen Primer braucht.
Und mein Eindruck von aktiven OSR-Spielern war dann bisher auch eher, dass sie lieber spielen als über ihr Hobby Theorien aufzustellen. Und wenn dann nur mit einem direkten Praxisbezug (Bryce Lynch, Melan etc.).
Ich kenne Eero nicht und wahrscheinlich ist er auch ein feiner, intelligenter Kerl. Nur kann ich mit seinem Treatment so gar nichts anfangen, denn es lässt den Praxisbezug vermissen, den ich sonst bei Sekundärartikeln zur OSR schätze.

 
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: ghoul am 18.12.2020 | 14:50
Am besten schreibe ich bald mal ein Buch, wie man Rockmusik von vor 50 Jahren hören muß. Das versteht ja sonst niemand auf der Welt, und da gibt es ja ein paar Schätze, wenn ihr nur wüßtet!
Laßt Euch  von mir dann Led Zeppelin erklären, hoho, Kickstarter startet bald.

Das klingt durchaus sinnvoll. Bestimmt gibt es viele Nichthörer, die einfach keine Zeit für Musik haben und nur ein bis zweimal pro Jahr auf ein Festival fahren, um sich mit Gleichgesinnten über Rockmusik zu unterhalten.
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: Settembrini am 18.12.2020 | 15:01
Als Country und HipHop Fan bin auch auch prädestiniert dazu, Euch Led Zeppelins Großartigkeit zu erklären. Mein zweites Buch wird dann: "Heavy Metal & Fantasy Roleplay - a Retrospective". Der Punk in mir erklärt Euch dann die diffizilen und erhabenen Wonnen des Gitarrensolos.

Freut Euch auch auf Teil drei: "Post-Rock in the postal age".
Und Addendum Galacticum: "Shoegazers guide to the planes."
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: takti der blonde? am 18.12.2020 | 15:09
Zitiert aus dem treatment  (https://www.arkenstonepublishing.net/isabout/2020/12/16/treatment-for-muster-the-old-school-dd-primer/)des Autors (Hervorhebung durch mich):

"I think that the old D&D is a war game best understood as a commando skirmish operations simulation. The players are honing and showcasing their skills in conducting these wargame operations; the referee is there to set challenges and judge outcomes. Ideally play is fun, full of victory and defeat, and everybody learns, getting better at conflict resolution skills trained by the game. “Playing a role” is relevant as part of the scenario premise; if you want to show how your knight beats a dragon, you have to play a knight, otherwise you’re not answering the question."

Der hervorgehobene Teil lässt mich daran zweifeln, ob der Autor "old D&D" tatsächlich durchdrungen hat.

Aber ich finde es gut, wie offen und systematisch er versucht sich Dinge zu erschließen.
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: Samael am 18.12.2020 | 15:28
Und Addendum Galacticum: "Shoegazers guide to the planes."

😂
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: Jiba am 18.12.2020 | 16:13
@hassran: Weil eure Sichtweise von old D&D ja die einzig valide ist?
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: takti der blonde? am 18.12.2020 | 16:18
@hassran: Weil eure Sichtweise von old D&D ja die einzig valide ist?

Nein, aber seine... REDUKTION ist leider eben das. Vergleiche dazu Petersons "Playing at the World".

Er behauptet ja von sich "old D&D" verstanden zu haben. Dem gegenüber steht  eine alte D&D Spieltradition, die deutlich mehr umfasst als eine "commando skirmish operations simulation". Das ist auch keine Meinungsfrage. Die Aussage von ihm ist so eben unvollständig.

Edit: Hast du eigentlich noch was anderes als ad hominem? Vielleicht ein Argument, warum seine Darstellung doch richtig und vollständig ist?

Sein treatment ist übrigens auch deshalb interessant, weil er darüber schreibt, wie er ein wargaming Regeltext gelesen (nicht etwa gespielt) hat.
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: Rhylthar am 18.12.2020 | 16:20
@hassran: Weil eure Sichtweise von old D&D ja die einzig valide ist?
True™ D&D. ;)

Was da allerdings vom Autor geschrieben wurde, wirkt für mich eher wie ein Teilausschnitt. Für mich klingt es nach den Turnier-Modulen; bei denen würde ich eine solche Definition am ehesten verorten.
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: takti der blonde? am 18.12.2020 | 16:27
True™ D&D. ;)

Ne, habe ja bewusst die Nomenklatur des Autors beibehalten. Meine Argumente sind vorgetragen und in gesammelte Form bei Peterson nachzulesen. Von Jiba z.B. warte ich noch auf welche jenseits von "Aber andere Standpunkte können doch auch valide sein!" - Ja, dann sind diese zu untermauern.
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: 6 am 18.12.2020 | 16:52
Zitiert aus dem treatment  (https://www.arkenstonepublishing.net/isabout/2020/12/16/treatment-for-muster-the-old-school-dd-primer/)des Autors (Hervorhebung durch mich):

"I think that the old D&D is a war game best understood as a commando skirmish operations simulation. The players are honing and showcasing their skills in conducting these wargame operations; the referee is there to set challenges and judge outcomes. Ideally play is fun, full of victory and defeat, and everybody learns, getting better at conflict resolution skills trained by the game. “Playing a role” is relevant as part of the scenario premise; if you want to show how your knight beats a dragon, you have to play a knight, otherwise you’re not answering the question."

Der hervorgehobene Teil lässt mich daran zweifeln, ob der Autor "old D&D" tatsächlich durchdrungen hat.

Aber ich finde es gut, wie offen und systematisch er versucht sich Dinge zu erschließen.
Ich empfinde den hervorgehobenen Text durchaus als spot-on für "old D&D" im taktischen Bereich. Ich habe ihn allerdings auch so verstanden, dass die Spieler die Commando-Operation durchführen und der Charakter dabei nur der "Umweltanzug" ist, durch den die Spieler die Aufgaben lösen.
Natürlich ist eine Kampagne in "old"-D&D" mehr als der taktische Bereich. Aber da macht er ja anscheinend selber eine Aufteilung zwischen "operational mode" und "downtown mode".
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: Jiba am 18.12.2020 | 17:45
Von Jiba z.B. warte ich noch auf welche jenseits von "Aber andere Standpunkte können doch auch valide sein!" - Ja, dann sind diese zu untermauern.

Ihr untermauert sie zum Teil selbst: Ich habe kürzlich mal in euren "Wilde Gestade"-Blog reingelesen und da war ein Spielabend beschrieben, in denen die SCs in eine Burg eingebrochen sind. Das war schon ziemlich commando-mäßig. Heimlich rein... jeder hat seine Aufgabe, einer späht vor, etc.

Hinzu kommt, dass das "Heldengruppe geht in Dungeon, tötet die Monster, hebt den Schatz" im popkulturellen Gedächtnis das ist, was man sich unter D&D vorstellt... oder wie es zumindest medial dargestellt ist. Das heißt nicht, dass es die einzige Art und Weise ist, wie man D&D spielen sollte... aber es ist ein Modus, in dem man D&D spielen kann.

Ja, ich würde sogar sagen: Selbst wenn Gygax und Arneson höchstpersönlich sagen würden: "Nein, so meinen wir D&D nicht!" und jemand spielt es trotzdem so, dann spielt derjenige es trotzdem nicht falscher als derjenige, der es nach Buchstabe spielt. Der DMG ist über 200 Seiten Stuff... da gibt es gar keine einheitliche Lesart. Alle Beschäftigung mit Texten ist Interpretation, letztendlich.

Ich könnte mich auch hinstellen: Mensch, der ghoul, der leitet "Exalted 1st Edition" aber falsch. Nur weil meine eigene Sichtweise aufs Regelwerk eine andere ist als seine möglicherweise. Und das Tolle ist: Ich könnt vom ghoul trotzdem wahrscheinlich noch was lernen.

Die Tatsache, dass viele Leute D&D eben wie Commando-Gruppen spielen (und ich wette auch damals schon gespielt haben), bedeutet, dass das Regelwerk diesen Spielstil hergibt. Und genau deshalb solltet ihr euch mit dem Autor beschäftigen und diesem Primer beschäftigen. Gerade weil sich alles in euch sträubt. Ein bekannter amerikanischer HipHopper (da muss mir Orko helfen, wer genau das war), hat gesagt, dass man keinen guten HipHop machen wird, wenn man ausschließlich HipHop hört.

Eure PESA-Theorien haben blinde Flecken, das garantiere ich euch. Ich bin als Nicht-D&Dler nicht der Richtige, um da ins Detail zu gehen. Aber andere hier am Bord, die das Spiel besser kennen als ich, bringen doch valide Punkte auf. Abgesehen davon, dass, wie oben schon gesagt, eure eigenen Spielberichte commando-artige Missionen enthalten.

Und wieso ist der Maßstab, was Gygax sich gedacht hat? Wir sind nicht mehr im Deutsch Leistungskurs. Tod des Autors... manchmal erschließen sich echte Erkenntnisse nur aus Texten, indem man sie anders versteht, als der Autor. Dasselbe gilt für Spieldesigner. Die kennen ihr eigenes Spiel oder ihre eigene Spielwelt auch nur unzureichend. Ich habe schon für Fremd-IPs geschrieben. Ich hab's erlebt. Solche Dinge sind größer als eine einzelne Person.

Also, besorgt euch den Primer, lest ihn durch und sagt uns DANN ob der Autor Recht hat. Er beschäftigt sich ja offensichtlich mit eurem Lieblingsspiel. Was spräche dagegen?
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: ghoul am 18.12.2020 | 17:51
@6: Ich unterscheide nicht zwischen operational mode und downtime, wenn ich in D&D eine richtige Kampagne leite, z.B Tarnowo 1277.

@Jiba: Es bestreitet keiner, dass Dungeons eine wichtige Rolle spielen. Habe ich dir aber schon in dem Parallelthread geschrieben. ;-)

Edit: Sollen wir jetzt die ganze Diskussion von drüben hier reinkopieren, damit wir uns das Tippen sparen? ;-)
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: Jiba am 18.12.2020 | 18:00
Okay, ghoul. Über was reden wir dann hier? Dann hat der Autor ja zumindest einen möglichen (von potenziell unzähligen) Spielstilen von D&D verstanden. Und darüber schreibt er einen Primer. Und den werden Leute lesen. Und dann werden Leute sagen: "Was'n Scheiß, dieses DnD..." Und Leute werden sagen: "Was'n geiler Scheiß, dieses DnD!" und sofort vier OSR-RPGs beim Sphärenmeister kaufen und loslegen, zu spielen. Auf die Art und Weise, wie ihr spielt? Vielleicht nicht. Aber Herrgott nochmal, sie spielen es. Das ist mehr, als würden sie es nicht spielen, weil dann stoßen sie irgendwann auf eure Blogs und nehmen davon das ein oder andere mit.

Als Beispiel aus meinem Spielekontext: Die zweite Edition von "7te See" ist regeltechnisch für mich ein murksiger Mist, der nichts damit zu hat, wie ich spiele. Ich lauf aber trotzdem nicht rum und sage, dass jeder, der "7te See" nicht mit der Ersten Edition spielt, "7te See" nicht verstanden hat und sich deswegen auch bitte nicht wagen soll, einen Essayband zu dem Spiel rauszuhauen. Stattdessen würde ich mir den Essayband zumindest mal anschauen. Um zu gucken, wo die Berührungspunkte sind. Und dann in Dialog treten.

(Oder, seien wir ehrlich, wir sind alle Menschen: Vielleicht würde ich das auch nicht tun. Und einfach mein "7te See" spielen und es für das Beste halten. Aber ab und zu lohnt sich's schon, mal einen Schritt zurück zu machen und sich zu fragen: Hat der andere nicht vielleicht einen Punkt. Dass wir das nicht immer können, klar. Ist eine emotionale Kiste. Aber wir könnten wenigstens aufhören uns selbst zu höchstrationalen Rollenspieldurchblickern hochzujazzen. Das bringt uns überhaupt nicht weiter.)
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: Crimson King am 18.12.2020 | 18:06
Okay, ghoul. Über was reden wir dann hier? Dann hat der Autor ja zumindest einen möglichen (von potenziell unzähligen) Spielstilen von D&D verstanden.

Er formuliert es im zitierten Text aber nicht als einen möglichen, sondern den einzigen Weg, DnD zu spielen. Da verstehe ich schon, wenn man sagt, ne, DnD kann noch ganz was anderes sein als ein Skirmisher Wargame, und wer das anders sieht, hat's nicht kapiert.
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: takti der blonde? am 18.12.2020 | 18:12
Ihr untermauert sie zum Teil selbst: Ich habe kürzlich mal in euren "Wilde Gestade"-Blog reingelesen und da war ein Spielabend beschrieben, in denen die SCs in eine Burg eingebrochen sind. Das war schon ziemlich commando-mäßig. Heimlich rein... jeder hat seine Aufgabe, einer späht vor, etc.

Du machst den gleichen Fehler wie der Autor und möchtest damit das Geschehen auf den Einbruch in das Schluss reduzieren. Natürlich ist es ein (!) Teil, aber eben nicht das Ganze.

Zitat
Hinzu kommt, dass das "Heldengruppe geht in Dungeon, tötet die Monster, hebt den Schatz" im popkulturellen Gedächtnis das ist, was man sich unter D&D vorstellt... oder wie es zumindest medial dargestellt ist. Das heißt nicht, dass es die einzige Art und Weise ist, wie man D&D spielen sollte... aber es ist ein Modus, in dem man D&D spielen kann.

Es geht nicht um SOLLEN, es geht darum aufzuzeigen, dass diese Spielart nur einen (!) Teil darstellt und nicht das Ganze.

Zitat
Ja, ich würde sogar sagen: Selbst wenn Gygax und Arneson höchstpersönlich sagen würden: "Nein, so meinen wir D&D nicht!" und jemand spielt es trotzdem so, dann spielt derjenige es trotzdem nicht falscher als derjenige, der es nach Buchstabe spielt. Der DMG ist über 200 Seiten Stuff... da gibt es gar keine einheitliche Lesart. Alle Beschäftigung mit Texten ist Interpretation, letztendlich.

Es geht nicht um richtig oder falsch spielen. Nur die Darstellung, diese Form des Spiels sei der Kern oder das Wesentliche am D&D Kampagnenspiel, ist fragwürdig und wird durch die tatsächliche Spielpraxis widerlegt.


Zitat
Die Tatsache, dass viele Leute D&D eben wie Commando-Gruppen spielen (und ich wette auch damals schon gespielt haben), bedeutet, dass das Regelwerk diesen Spielstil hergibt. Und genau deshalb solltet ihr euch mit dem Autor beschäftigen und diesem Primer beschäftigen. Gerade weil sich alles in euch sträubt. Ein bekannter amerikanischer HipHopper (da muss mir Orko helfen, wer genau das war), hat gesagt, dass man keinen guten HipHop machen wird, wenn man ausschließlich HipHop hört.

Der Autor erzählt doch nichts neues (nimmt er lobenswerte auch gar nicht für sich in Anspruch!), trotzdem neigt er z.B. an der zitierten Stelle zu Reduktionismus, einer Schwundstufe. Mir sträubt sich da gar nichts, es fällt lediglich auf.

"Wer Hip Hop macht aber nur Hip Hop hört betreibt Inzest" ist übrigens von den Beginnern, falls du das meinst? Deckt sich doch mit dem, was die PESA zum Rollozock beizutragen hat. :)

(Ein anderes Zitat zu dem Komplex von Westberlin Maskulin: "Meine Vierspur interessiert sich nicht für Geige und Klavier." ;))

Zitat
Eure PESA-Theorien haben blinde Flecken, das garantiere ich euch. Ich bin als Nicht-D&Dler nicht der Richtige, um da ins Detail zu gehen. Aber andere hier am Bord, die das Spiel besser kennen als ich, bringen doch valide Punkte auf. Abgesehen davon, dass, wie oben schon gesagt, eure eigenen Spielberichte commando-artige Missionen enthalten.

Welche Theorien? Dass "old D&D" mehr ist als Fantasy-SWAT? Das ist keine Theorie, das ist belegbarer Fakt.

Zitat
Und wieso ist der Maßstab, was Gygax sich gedacht hat? Wir sind nicht mehr im Deutsch Leistungskurs. Tod des Autors... manchmal erschließen sich echte Erkenntnisse nur aus Texten, indem man sie anders versteht, als der Autor. Dasselbe gilt für Spieldesigner. Die kennen ihr eigenes Spiel oder ihre eigene Spielwelt auch nur unzureichend. Ich habe schon für Fremd-IPs geschrieben. Ich hab's erlebt. Solche Dinge sind größer als eine einzelne Person.

Ich spreche doch nicht nur über Gygax (wobei das DMG als nahezu berauschendes Destillat der Rollozock-Essenz verstanden werden kann). Totten, Bath, Reiswitz, Welles, Weseley, Arneson, Miller, Pondsmith und und und.
Das PJJ beispielsweise bietet die sehr schlaue Betrachtung und ordnet Spiele nach D&D-, RQ- und Traveller-Säule.
Der Verweis auf historische Belege soll ja nur darstellen, dass Rollozock als holistisches Unterfangen im Spiel selbst angelegt ist. Mit Post-Moderne hat das wenig zu, vor allem, wenn der Autor des Appells sich ja selbst in eine bestimmte Tradition stellt ("old D&D").

Zitat
Also, besorgt euch den Primer, lest ihn durch und sagt uns DANN ob der Autor Recht hat. Er beschäftigt sich ja offensichtlich mit eurem Lieblingsspiel. Was spräche dagegen?

Hä? Ich habe mich doch jetzt z.B. mit seinem "treatment" beschäftigt. Sachlich UND nett. Die Behauptung, Fantasy-SWAT sei der Schlüssel des Verstehens für "old D&D" bleibt fragwürdig.

Wenn ich mir den Primer besorge, besorgst du dir dann "Playing at the World" von Peterson?
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: 6 am 18.12.2020 | 18:17
@6: Ich unterscheide nicht zwischen operational mode und downtime, wenn ich in D&D eine richtige Kampagne leite, z.B Tarnowo 1277.
Planen Deine Spieler vor einem Spielabschnitt ihr grundsätzliches Vorgehen, was sie zu tun ist oder lassen sie sich einfach durch die Welt treiben und gucken mal was vor Ort gerade anstehen könnte?
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: 6 am 18.12.2020 | 18:34
Fantasy-SWAT sei der Schlüssel des Verstehens für "old D&D" bleibt fragwürdig.
Sagt er ja auch nicht. Militärische Commandos sind schon was Anderes als ein SWAT-Team. Die haben durchaus ein breiteres Aufgabenfeld als Gebäude infiltrieren->Gegenwehr neutralisieren->Mission gelöst.
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: takti der blonde? am 18.12.2020 | 18:36
Sagt er ja auch nicht. Militärische Commandos sind schon was Anderes als ein SWAT-Team. Die haben durchaus ein breiteres Aufgabenfeld als Gebäude infiltrieren->Gegenwehr neutralisieren->Mission gelöst.

Geschenkt. Was er schreibt bleibt trotzdem reduktionistisch. ;)
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: 6 am 18.12.2020 | 18:44
Geschenkt. Was er schreibt bleibt trotzdem reduktionistisch. ;)
Das könnte durchaus sein. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob er verstanden hat, was alles in den "Downtimemode" reingehört (reingehören kann). Downtime hört sich zu sehr nach "Anhang" an.
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: Alexander Kalinowski am 18.12.2020 | 18:55
Er qualifiziert es wiederholt als "wargame-like D&D" und nicht einfach als "D&D".
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: takti der blonde? am 18.12.2020 | 18:59
Er qualifiziert es wiederholt als "wargame-like D&D" und nicht einfach als "D&D".

Ich zitiere nochmal:

"I think that the old D&D is a war game best understood as a commando skirmish operations simulation."

Das bleibt weiterhin eine unvollständige Betrachtung. Wargaming im D&D-Kontext bezieht sich auch immer auf Diplomacy und andere RAND-nahe Non-Zero-Sum games. Auch dem Wesen der wargaming Kampagne wird er damit nicht gerecht (vgl. z.B. Bath als eine Art Vorläufer, wobei ich nochmal nachschauen müsste, ob die Lake Geneva/Michigan Crew davon wusste oder das lediglich als Parallel-Entwicklung zu betrachten ist. Zumindest gibt es da spannende strukturelle Gemeinsamkeiten).
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: ghoul am 18.12.2020 | 19:03
Planen Deine Spieler vor einem Spielabschnitt ihr grundsätzliches Vorgehen, was sie zu tun ist oder lassen sie sich einfach durch die Welt treiben und gucken mal was vor Ort gerade anstehen könnte?
Sowohl als auch, je nachdem.
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: ghoul am 18.12.2020 | 19:04
Das könnte durchaus sein. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob er verstanden hat, was alles in den "Downtimemode" reingehört (reingehören kann). Downtime hört sich zu sehr nach "Anhang" an.
Downtime ist ja etwas sehr artifiziellen, den Begriff habe ich zuerst bei Exalted gelesen. Dort macht die Trennung ja auch Sinn.
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: 6 am 18.12.2020 | 19:16
Downtime ist ja etwas sehr artifiziellen, den Begriff habe ich zuerst bei Exalted gelesen. Dort macht die Trennung ja auch Sinn.
Im Prinzip (und da spekuliere ich, weil ich nicht weiss, ob der Autor so weit gehen will) geht es da um die grobe Einteilung Planung und Logisitk bis zum Punkt an dem die Gruppe ihre "Mission" erstellt und geplant hat (Downtime-Mode) und dann die Durchführung der "Mission" (Operation-Mode).
Problem ist, dass er davon ausgeht könnte, dass die Mission regelmässig von irgendjemanden vorgegeben wird und die Spieler nur die Randbedingungen dazu noch aushandeln können. Da wäre dann die Downtime eben nur noch das Abhandeln des Aftermath der Mission und halt noch irgendwelche Barbiespielelemente.
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: Alexander Kalinowski am 18.12.2020 | 19:56
Ich zitiere nochmal:

"I think that the old D&D is a war game best understood as a commando skirmish operations simulation."

Das bleibt weiterhin eine unvollständige Betrachtung. Wargaming im D&D-Kontext bezieht sich auch immer auf Diplomacy und andere RAND-nahe Non-Zero-Sum games. Auch dem Wesen der wargaming Kampagne wird er damit nicht gerecht (vgl. z.B. Bath als eine Art Vorläufer, wobei ich nochmal nachschauen müsste, ob die Lake Geneva/Michigan Crew davon wusste oder das lediglich als Parallel-Entwicklung zu betrachten ist. Zumindest gibt es da spannende strukturelle Gemeinsamkeiten).

Ja, aber jetzt kein Rosinenpicken bitte:
"A new introductory book teaches how to play challengeful, wargame-like old school D&D."
"However, I also think that the wargamey D&D is somewhat poorly documented textually."
" The campaign rules are sort of loosely adapted Basic, except I'm applying everything I know of game design to fill the campaign with fun and expressive mechanical ideas that support my vision of wargamey D&D rather than distracting from it."
"Finally, supplementary reading is the use case of inducting an experienced roleplayer to your group playing Muster-style wargamey D&D."
"when I say that my D&D is "wargame-like", that's exactly what I mean to say — that D&D should be interpreted in its historical context as a free kriegspiel type wargame."

Ferner kann der Autor mit "wargamey D&D" meinen was er will, solange er es erläutert und es auch etwas mit Wargames und D&D zu tun hat.
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: takti der blonde? am 18.12.2020 | 20:04
Ja, aber jetzt kein Rosinenpicken bitte:
"A new introductory book teaches how to play challengeful, wargame-like old school D&D."
"However, I also think that the wargamey D&D is somewhat poorly documented textually."
" The campaign rules are sort of loosely adapted Basic, except I'm applying everything I know of game design to fill the campaign with fun and expressive mechanical ideas that support my vision of wargamey D&D rather than distracting from it."
"Finally, supplementary reading is the use case of inducting an experienced roleplayer to your group playing Muster-style wargamey D&D."
"when I say that my D&D is "wargame-like", that's exactly what I mean to say — that D&D should be interpreted in its historical context as a free kriegspiel type wargame."

Der von mir zitierte Text versucht zu erklären, was der Autor mit "wargame-like" meint. Und dieses Verständnis von "wargame-like" ist unvollständig, auch in Bezug auf das freie Kriegsspiel wie dargestellt in der von mir zitierten Passage.

"However, I also think that the wargamey D&D is somewhat poorly documented textually.": Auch das eine fragwürdige Aussage, aber vielleicht Geschmacksfrage.

Zitat
Ferner kann der Autor mit "wargamey D&D" meinen was er will, solange er es erläutert und es auch etwas mit Wargames und D&D zu tun hat.

Das nimmt ihm doch auch niemand weg. Ich bestreite lediglich die Tiefe seines Verständnisses von "free kriegspiel type wargame".
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: Alexander Kalinowski am 18.12.2020 | 20:12
Er sagt, was für ein D&D er am Besten findet und beschreibt es als wargame-like. Solange diese Version tatsächlich Kriegsspielen ähnelt, gibt es daran inhaltlich erst einmal nichts auszusetzen.

"I think that the old D&D is a war game best understood as a commando skirmish operations simulation."
Betonung meinerseits. Diese Passage erhebt rein semantisch keinen universellen Anspruch, sondern verweist auf einen subjektiven Ansatz.
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: Johann am 18.12.2020 | 21:34
Ein bekannter amerikanischer HipHopper (da muss mir Orko helfen, wer genau das war), hat gesagt, dass man keinen guten HipHop machen wird, wenn man ausschließlich HipHop hört.

Das gefällt mir sehr gut, ganz egal ob auf Rollenspiel bezogen oder nicht. Ist hassrans Inzest-Zitat der Beginners jetzt das richtige oder gibt's das in anderer Form?

Ich habe dieses Jahr von einer Rollenspielart gehört, bei der die Teilnehmer vorher grob absprechen, was an dem Abend passieren wird ('Und dann lässt euch der Baron verhaften'. - 'Ja, okay, da wird mein Charakter ganz nüchtern drauf reagieren.' usw.). Sie nutzen Chuubo's Marvelous Wish Granting Engine (https://www.drivethrurpg.com/product/134196/Chuubos-Marvelous-WishGranting-Engine), wobei ich nicht sagen kann, ob das dafür konzipiert ist. Vor 30 Jahren hätte ich die jedenfalls für plemplem erklärt oder allenfalls etwas ungläubig ihre Leidenschaft und ihren Spielspaß zur Kenntnis genommen -- um ihnen sogleich das Label 'Rollenspiel' abzuerkennen. Aber ich habe inzwischen so viele Rollenspielarten kennengelernt und teilweise auch gespielt, dass ich da heute eher mit Neugierde reagiere...

(Es ist natürlich wichtig, keine falschen Erwartungen zu wecken oder den Anspruch zu erheben, dieses oder jenes sei die einzig wahre Art Rollenspiel. Macht aber eigentlich auch keiner, obschon um manche Definitionen gerungen wird.)

Wie dem auch sei, ich freue mich über die Diskussion hier und ganz besonders darüber, dass sich manche das Projekt genauer angeguckt habe (ganz unabhängig davon, zu welchem Schluss sie gelangt sind). Die Finanzierung steht derzeit bei 82% und es verbleibt noch gut eine Woche. Vielleicht werden ja noch mehr neugierig genug, um mitzumachen...
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: Chiarina am 18.12.2020 | 21:41
Guru (von Gang Starr): You gotta hear Blue Note to dig Def Jam (frei übersetzt: du musst Jazz hören um HipHop schätzen zu können).
Titel: Re: Neues zu "Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering"
Beitrag von: Johann am 23.12.2020 | 21:52
Ich freue mich riesig, dass Muster: A friendly primer for old-school dungeoneering (https://www.indiegogo.com/projects/muster-an-old-school-primer/) erfolgreich finanziert wurde. Dies sind großartige Neuigkeiten, nicht zuletzt da der Primer frei im Netz verfügbar sein wird (per Creative Commons o.Ä.), so dass nicht nur die Unterstützer, sondern auch alle zukünftigen Interessierten ihn diskutieren und nutzen können. Ich werde berichten, sobald er fertig ist.

Danke für die lebhafte Diskussion hier und frohe Weihnachten allerseits! :santa:

Johann

P.S.: Wer mag, kann natürlich noch einsteigen, entweder für eine Druckversion und die verschiedenen Boni oder auch einfach für das wohlig-warme Gefühl, ein cooles Projekt unterstützt zu haben. Ich persönlich bin jedenfalls zuversichtlich, dass der Primer noch in vielen Jahren weitergegeben und zitiert werden wird (auch von anders ausgerichteten oder weiterführenden Texten zu D&D!).