Früher war für mich die sorgfältige Vorbereitung ein bedeutender Teil des Hobbys. Heute ist das zeitlich für mich leider nicht mehr darstellbar. Ich bereite heute nur noch die jeweils nächste Session vor und beschränke mich dabei auf 30 Minuten. Geholfen haben mir dabei Ideen aus "Index Card RPG" und "Return of the Lazy DM".
Für wieviel Spielstunden "reichen" deine 30 min? Was für ein System spielt ihr?
Zählt "unter der Dusche oder auf dem Fußweg vor sich hinsinnen" als Vorbereitung im Sinne der Eingangsfrage? (Ernsthafte Frage.)
Zählt "unter der Dusche oder auf dem Fußweg vor sich hinsinnen" als Vorbereitung im Sinne der Eingangsfrage? (Ernsthafte Frage.)Bei mir sind es Autofahrten - lange Autofahrten. Meine Gruppe wohnt 2 Stunden Autofahrt entfernt von mir, und oft sind es die Fahrten zu oder von der Spielsitzung, in denen die Ideen entstehen. Mit passender Musik entsteht beim Fahren oft ein reich fließender Ideenproduktionszustand.
Derius, als Themenersteller meine Frage an dich: Zählt "unter der Dusche tagträumen" als Vorbereitung für deine Umfrage?
Bei mir sind es Autofahrten - lange Autofahrten. Meine Gruppe wohnt 2 Stunden Autofahrt entfernt von mir, und oft sind es die Fahrten zu oder von der Spielsitzung, in denen die Ideen entstehen. Mit passender Musik entsteht beim Fahren oft ein reich fließender Ideenproduktionszustand.
Gelingt es dir, die bei der Hinfahrt entstehenden Ideen schon gut in der direkt stattfindenden Runde unterzubringen? Das Gefühl kenne ich nämlich auch, wenngleich ich vllt nur ne dreiviertel Stunde unterwegs bin, allerdings muss ich eigentlich jede mir wo auch immer kommende Idee nochmal am Schreibtisch verarbeiten, bevor ich mich dabei wohlfühle, sie ins Spiel einzubauen.Als erstes rufe ich mir auf der Autofahrt den (der Gruppe nicht vollständig bekannten) allgemeinen Zusammenhang vor Augen, in dem die letzte und die kommende Szene spielt. Dann krame ich die Erinnerung an das konkret Gespielte zusammen, um auf Elemente anspielen zum können, die beim letzten Mal aufgetaucht sind.
Schon mehrere Stunden würde ich schätzen. Einfach weil Online viel mehr Aufwand bedeutet, um das Interesse der Spieler beizuhalten: Karten, Bilder, Musik, Ambiente, Charaktere und mehr. Alles muss man irgendwie suchen, zurechtschneiden, anordnen und das dauert natürlich eine ganze lange Weile.Wow, ich bin immer wieder baff, was für ein Glück ich mit meinen online-only Runden habe. Wenn ich mich um diese ganzen Sachen kümmern würde, würd ich niemals mit meiner Viertelstunde Vorbereitung pro Spielstunde hinkommen!
Es ist mir offensichtlich nicht möglich ein Abenteuer unter 5 Stunden vorzubereiten. Nein, absolut nicht. Geht nicht. No way. Habe das jetzt fast 2 Jahre versucht und das klappt einfach nicht. Es sei denn ich würde einfach einen Abend rein mit Kämpfen gestalten, da würde ich es wohl schaffen.
Hallo Namo, du bist wirklich nicht allein damit. Ich müsste echt mal konkret abschätzen, wieviele Stunden allein in das Erstellen von Karten geflossen sind...
Aber seit Kurzem ist ChatGPT mein Freund abseits der Karten. Was der mal eben an Plot-Details generieren kann, ist schon toll. Erspart mir sehr viel "Klein-Klein".
Wenn die Session heute Abend ansteht und du aus irgendeinem Grund nicht dazugekommen bist so intensiv vorzubereiten, was machst du dann?
Ich bereite neue (selbstgemacht oder nicht) Abenteuer immer bis zur letzten Minute vor und bin nie damit fertig, wenn die Spieler auftauchen. Zugegeben fange ich oft auch recht spät damit an... 33 Seiten Notizen würde mir gar nichts bringen. Ich schaffe es sogar 2 Blätter durcheinanderzubringen, wenn ich in Echtzeit während des Spiels Sachen nachschlagen will...
Und mit in Form bringen meine ich dann schon, dass das nicht 33 Seiten Notizen quer Beet sind, sondern die schon Kapitel etc. ähnlich einem Printabenteuer haben, so dass ich da einen relativ guten Überblick habe.
Ich merke deutlich, dass meine freie Gehirnkapazität in "toter Zeit" (Duschen, Spazierengehen, Einschlafen, etc.) fürs Rollenspiel-Vorbereiten draufgeht, wenn ich gerade eine Kampagne leite. Im Lauf einer Woche summiert sich das sicherlich auf 2 oder 3 Stunden. Gedanken zu Papier bringen spielt eher eine kleine Rolle dabei.
Wie sieht es mit Kurzabenteuern von anderen Autoren aus? Könntest du z.B. ein vierseitiges Print-Abenteuer für eine Session leiten, oder würdest du das dann auch noch über viele Seiten ausarbeiten, bevor es an den Tisch geht?
Und die Herangehensweise von beispielsweise OSR-Spielen ist meist, dass die Spielleitung den Spielverlauf nicht steuert -- und dementsprechend viel weniger gestresst ist und - angesichts spartanischer Abenteuer - u.U. auch nur die nächsten paar Räume zu überfliegen braucht (z.B. da es keinen vorgefertigten Handlungsverlauf gibt, den man sich durchlesen und dann auch umsetzen muss).
Es sei denn die Helden machen was völlig anderes als ihre Vorgänger...
Ich bin ja einer der bösen bösen SLs die keine selbstgeschriebenen Abenteuer spielt und sich auf Kaufabenteuer verlässt.
Für mich ist es generell deutlich mehr Aufwand ein Kaufabenteuer vorzubereiten als ein selber erdachtes. Mich in das Gedankenkonstrukt einer anderen Person einzuarbeiten finde ich echt ein hartes Stück Arbeit. Kaufabenteuer mach ich nur, wenn ich weiß, dass ich die Zeit dafür finden werde.
Ich kann diese Frage einfach nicht beantworten. Das liegt vor allem daran das ich mich nicht hinsetze und stringent X Minuten an der Vorbereitung arbeite sondern das die "Vorbereitung" für mich ein fließender Prozess ist.Mir geht es sehr ähnlich, wobei noch dazu kommt, dass bei mir der Übergang von "das mache ich als Vorbereitung" zu "das mache ich just for fun" fließend ist.
Gleich nach Ende des Abenteuers habe ich in der Regel schon ein paar ideen wie es weitergehen könnte. Das sind nur ein paar Minuten.
In den Tagen zum nächsten Spiel habe ich dann weitere Ideen und mache mir Gedanken über NPCs und was so alles passieren könnte. Wie werte ich diese Zeit wenn ich dabei aber gleichzeitig andere Dinge tue ?
Außerdem gibt es dann Phasen in denen ich NPC's oder Karten ausarbeite. Das ist schon leichter zu messen und kann irgendwo zwischen 0 und 3 Stunden liegen.
Meist direkt vor dem Spiel investiere ich dann 1-2 Stunden um das ganze zusammen zu setzen und letzte Schliffe anzulegen.
In Summe ? Irgendwo zwischen 1 und 5 Stunden und wirklich nicht einheitlich. Dazu kommt das ich manchmal auch Abenteuer aus der Schublade hole. Alte Abenteuer (oder ganze Kampagnen) die ich mal mit anderen Spielern geleitet habe. Da ist der Aufwand dann oft (aber nicht immer) deutlich geringer. Es werden nur noch Dinge an die aktuellen Helden angepaßt. Es sei denn die Helden machen was völlig anderes als ihre Vorgänger...
Gemäß Suche sollte das der aktuellste Thread zum ewigen Thema Vorbereitung sein. ~;D
Ich verzweifle hier gerade wieder an mir selbst und stelle mich echt in Frage. Ich leite gerne. Ich bereite auch grundsätzlich gerne Abenteuer und Kampagnen vor. Ich mag es dem ganzen eine intensive Geschichte und Handlung zu geben. Aber ich habe ein Berufs- und Privatleben. Und irgendwie entsteht da immer mal ein Missverhältnis.
Ich vergesse faktisch viele Ideen über due Zeit auch wieder, so dass es bei mir ohne aufschreiben nicht gehen würde.Ich habe einen 200seitigen Setting Guide, an dem ich immer wieder weiterarbeite. Da sind viele Dinge fixiert. So kann ich damit arbeiten, wie mit einem kommerziellen Produkt, ohne die Freiheit zu verlieren. Wenn neue Sachen dazu kommen, arbeite ich die ein, so sie von größerer Relevanz sind.
Ich komme auf mehr als fünf Stunden. Das liegt aber hauptsächlich daran, dass ich die Dinge so aufbereite, dass damit (hoffentlich) auch andere Menschen außer mir selbst etwas anfangen können. Wo mir selbst meist meine hingekritzelten Seiten reichen wird dann ein handfestes Buch daraus. Sprich: Für die reine Vorbereitung für nur die eigenen Spielrinnen und Spieler wird das Verhältnis sicher kleiner werden (bleibt aber oberhalb 1:1).
Zählt das auch zur Vorbeireitung? :D
Danke für die Thread-Weiterführung und dein „Geständnis“. Ich kann dir sagen: Mir geht es ganz ähnlich, und ich bin erleichtert, dass ich damit nicht allein bin.
Ich schaue natürlich nicht auf die Uhr und zähle keine Minuten, würde aber schätzen, dass ich für die Vorbereitung eines Abenteuers locker fünfzehn Stunden brauche, zumindest, wenn ich vom ersten „Gedankenfunken“ an rechne, also dem Moment, in dem ich den allerersten Impuls verspüre, mir ein neues Abenteuer auszudenken. Da wir hauptsächlich One-Shots mit etwa fünf Stunden Spielzeit spielen, komme ich so auf ungefähr drei Stunden Vorbereitung pro Stunde Spielzeit - manchmal auch mehr. Vieles davon passiert allerdings in "Tagträumereien".
Dabei ist es keineswegs so, dass ich mir jeden Schritt und jede Szene im Voraus überlege - dass das sinnlos wäre, weil sowieso alles anders kommt, ist mir schon lange klar. Ich habe auch schon mit Interesse den Lazy Dungeon Master und ähnliche Ansätze studiert, um die Prozesse zu verschlanken. Aber irgendwie schaffe ich es trotzdem, selbst die dort beschriebenen Schritte so umzusetzen, dass sie am Ende wieder Zeit kosten.
Als relativ aufwendig empfinde ich z.B. meine Vorlieben die mögliche Handlung des Abenteuers auf die Spielerfiguren zuzuschneiden. Ich leite im Prinzip keine Kaufabenteuer mehr, sondern entwerfe maßgeschneiderte Geschichten, die sich auf dem basieren, was die Helden vorher erlebt haben oder was in ihrem Hintergrund verankert ist. Das kann schon ein bisschen dauern, bis mir da für jeden was einfällt.
Dazu kommen die Details. Auch wenn die Story weitgehend von den Spielerinnen und Spielern mitgestaltet wird, ist mir zum Beispiel häufig ein großer Twist am Ende wichtig. Da je nach Vorgehen der Gruppe verschiedene „Lösungen“ möglich sind, überlege ich mir meist mehrere Varianten davon.
Eine andere Sache sind die NSCs: Ich arbeite sie auf dem Papier zwar nicht im Detail aus, möchte sie am Spieltisch aber trotzdem lebendig wirken lassen - vielleicht ist das der berufsbedingte innere Zwang des Theaterschauspielers in mir. Dementsprechend kommt es schon mal vor, dass ich zumindest für die wichtigsten NSCs zwanzig Minuten lang Stimme und Ausdruck vorm Spiegel übe.
Auch das Aussuchen der Musik nimmt ein bisschen Zeit in Anspruch. Es läuft zwar nicht ständig irgendein Hintergrundgedudel, aber für wichtige Szenen setze ich sie gerne gezielt ein. Dabei ist es mir wiederum wichtig, dass nicht jeden Abend dieselben Stücke laufen und ab und zu auch mal ein Soundtrack vorkommt, den die Spieler noch nicht kennen.
Oft versuche ich außerdem, ein kleines mechanisches Gimmick einzubauen, das die Spieler (nicht die Charaktere) lösen müssen – zum Beispiel ein echtes Geschicklichkeitsspiel zum Knacken eines Schlosses oder einen Jenga-Turm, bei dem die Spieler für jeden Zug im Kampf in einem einsturzgefährdeten Haus einen Stein ziehen müssen.
Ich weiß, dass es im Grunde völlig bescheuert ist und ich mir dadurch viel zu viel Druck mache. Und mit Sicherheit wäre all das gar nicht nötig, um einen schönen Abend zu haben. Aber irgendwie kann ich da nicht aus meiner Haut. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir maximal einmal im Monat spielen – und dann denke ich immer, es wäre schade, nicht das Beste aus dem lang ersehnten Event herauszuholen. Und wenn ich dann am Ende in glückliche Gesichter schaue, wünsche ich mir das für nächste Mal halt ebenso.
Und es gehört eben auch zu dem Teil des Hobbys, der mir Spaß macht. Gerade weil wir uns nicht oft treffen, sind die Zeiten dazwischen für mich ebenfalls Teil des Hobbys geworden, die ich mit der Vorbereitung fülle.
Trotzdem - und deshalb bin ich dankbar für diesen Thread - merke ich, dass ich das auf Dauer neben Familie mit Kindern, Vollzeitjob und anderen Hobbys nicht ewig so weitermachen kann. Ich arbeite also daran, in dieser Hinsicht entspannter zu werden. Was bedeutet, meine eigenen Erwartungen an mich selbst herunterzuschrauben.
Ich glaube ein Teil des - oder eher meines Problems - ist so ein gewisser perfektionistischer Zwang. Gemäß Pareto Prinzip wäre ein Abenteuer wohl auch in 20% erstellbar - zumindest 80% davon. Die letzten 20% - die ich gerne als Veredelung bezeichne (die sehr schwülstige Bezeichnung dient auch eher der Eigenmotivation, da sie mir mich selbst einreden lässt, dass das erst die Kirsche auf der Torte ist) - benötigen aber 80% der Zeit. Viele Dinge die ich gesondert ausarbeite könnte ich sicher auch anhand von Stichpunkten am jeweiligen Abend improvisieren. Ohne dass die Spieler vermutlich einen Abfall in der Qualität feststellen würden, da sie sowieso viele Details kaum mitbekommen oder anders gewichten. Für mich ist das dann aber doch irgendwie wichtig.
Das ist mal ein Anspruch! Wieviele Sessions leitest du denn so durchschnittlich im Monat?
[…] das hier ist ja mein Hobby, meine Kunst, meine Leidenschaft!
Also lasst uns weiter die Sahnehäubchen und Kirschen oben drauf setzen! :headbang:
...
Ist das auch Barbiespiel?
...
Wenn man es als SL tut, spielt man mit Ken. ;);D :d
Hat sich bewährt, das Vorbereiten vorzubereiten
Nach Session 0: Kampagnenthemen festzurren (Macht führt zu Korruption, Familie gibt Halt aber auch Verrat, Zweck heiligt Mittel). Dann dazu passende NSCs, ihre Beziehungen, ihre Rolle zu den SCs, Startziele der Spieler → mögliche Folgeziele. Einmal ~20 Std Arbeit, trägt dann die ganze Kampagne. Abenteuer darauf aufzusetzen ging auch vor KI schnell.
KI baut mir daraus eine brauchbare Zusammenfassung.
Ist jetzt etwas OT aber möchte ich trotzdem kurz wissen, nimmst das über die Diktierfunktion auf und lädt es als Audiodatei hoch oder machst du das über die Sprachfunktion? Copilot hat sich letztes mal geweigert etwas im Sprachmodus zu verschriftlichen.