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Pen & Paper - Spielsysteme => Systemübergreifende Themen => Thema gestartet von: KhornedBeef am 31.08.2021 | 09:06

Titel: KhornedBeef sucht ein System (War: D&D5 Smalltalk)
Beitrag von: KhornedBeef am 31.08.2021 | 09:06
Vielleicht kann mich hier jemand weiterleiten:
Ich spiele mit dem Gedanken, bei der nächsten Runde, die zustande kommt, so richtig DnD-mäßig auf den Putz zu hauen als wären wir in den 2000ern. Red Hand of Doom lacht mich besonders an, aber ich spiele vermutlich nicht mit DnD-Regeln. Wer hat Erfahrung oder Tips, um wirklich kampflastige Abenteuer in andere Systeme zu konvertieren? Was kommt da für euch in Frage? Wenn ich jetzt sage, ich bin aber zu blöd für Feats und spiele nur Fate oder Tiny Dungeon oder was auch immer, kann man da die gleiche Stimmung mit einfangen, wenn man sich nicht auf hohe Encounter Level stützen kann, um den ernst der Lage klar zu machen?
Titel: Re: Re: D&D5 Smalltalk
Beitrag von: aikar am 31.08.2021 | 10:04
Vielleicht kann mich hier jemand weiterleiten:
Ich spiele mit dem Gedanken, bei der nächsten Runde, die zustande kommt, so richtig DnD-mäßig auf den Putz zu hauen als wären wir in den 2000ern. Red Hand of Doom lacht mich besonders an, aber ich spiele vermutlich nicht mit DnD-Regeln. Wer hat Erfahrung oder Tips, um wirklich kampflastige Abenteuer in andere Systeme zu konvertieren? Was kommt da für euch in Frage? Wenn ich jetzt sage, ich bin aber zu blöd für Feats und spiele nur Fate oder Tiny Dungeon oder was auch immer, kann man da die gleiche Stimmung mit einfangen, wenn man sich nicht auf hohe Encounter Level stützen kann, um den ernst der Lage klar zu machen?
Wenn ich dich richtig verstehe willst du ein leichtgewichtig-erzählerisches System aber ein kampflastiges D&Deskes Abenteuer? Dann rate ich zu Dungeonworld als Regelsystem und ich würde mal einen Blick auf Eye of the Stone Thief (13th Age) als Abenteuer werfen.
Der Epic-Level bei Dungeon World ist meiner Erfahrung nach problemlos skalierbar, indem der SL entscheidet, was die Ergebnisse von misslungenen Proben sind. Da hatte ich schon Intrigen in der Gladiatorenarena genauso wie ein durchgeknaller Planzen-Halbgott-Kaiju in der Innenstadt. Beides mit Start-Charakteren, hat beides problemlos funktioniert.
Titel: Re: Re: D&D5 Smalltalk
Beitrag von: tartex am 31.08.2021 | 10:40
Wenn ich jetzt sage, ich bin aber zu blöd für Feats und spiele nur Fate oder Tiny Dungeon oder was auch immer, kann man da die gleiche Stimmung mit einfangen, wenn man sich nicht auf hohe Encounter Level stützen kann, um den ernst der Lage klar zu machen?

Ich würde ja sagen: Old School D&D ab Stufe 3.

Das fängt ziemlich gut die D&D-Stimmung ein.  8]

Basic Fantasy gibt es jetzt ja auf Deutsch - und gratis noch dazu! Offizieller Download hier (https://www.basicfantasy.org/downloads.html).
Titel: Re: Re: D&D5 Smalltalk
Beitrag von: KhornedBeef am 31.08.2021 | 10:58
Ich würde ja sagen: Old School D&D ab Stufe 3.

Das fängt ziemlich gut die D&D-Stimmung ein.  8]

Basic Fantasy gibt es jetzt ja auf Deutsch - und gratis noch dazu! Offizieller Download hier (https://www.basicfantasy.org/downloads.html).
Cool. Leider bin ich schon zu blöd, um deren Erklärung zu verstehen, was das für ein System ist. "Loosely based on D20 SRD 3.5" (danke, nein.) aber auch ganz neue um das Gefühl früher Systeme einzufangen (häh?). Geeignet ab 7-8 Jahre (??).
Klar kann ich das mit 3.5 bespielen, das ist ja schließlich ein 3.5-Abenteuer, ne? Aber dann müsste ich mich in das System einarbeiten, zu viel Aufwand. Also entweder etwas, was ich kenne, oder was fix gelernt ist. SaWo finde ich nicht super doof dafür, aber unterschiedlich herausfordernde Kämpfe und steigende Charakterkompetenz finde ich da auch nicht leicht, weil es eben keine Ressourcen gibt. Man kann die SC nicht passend zurechtmürben, sozusagen.
Darum würde mich interessieren, ob das jemand anders gelöst hat, oder ob man die atemlose Stimmung eines Rückzugsgefecht anders einfangen sollte, und ob das Abenteuer dann überhaupt als Vorlage nutzt.

Wenn ich dich richtig verstehe willst du ein leichtgewichtig-erzählerisches System aber ein kampflastiges D&Deskes Abenteuer? Dann rate ich zu Dungeonworld als Regelsystem und ich würde mal einen Blick auf Eye of the Stone Thief (13th Age) als Abenteuer werfen.
Der Epic-Level bei Dungeon World ist meiner Erfahrung nach problemlos skalierbar, indem der SL entscheidet, was die Ergebnisse von misslungenen Proben sind. Da hatte ich schon Intrigen in der Gladiatorenarena genauso wie ein durchgeknaller Planzen-Halbgott-Kaiju in der Innenstadt. Beides mit Start-Charakteren, hat beides problemlos funktioniert.
Danke auch dafür. Wie fühlen sich die Kämpfe dann bei euch an? Hast du das Gefühl, dass man da fein genug einstellen kann zwischen "lockeres Gefecht" "planbarer Kampf" "alles auf Messers Schneide!!!"?
Titel: Re: Re: D&D5 Smalltalk
Beitrag von: tartex am 31.08.2021 | 16:59
Cool. Leider bin ich schon zu blöd, um deren Erklärung zu verstehen, was das für ein System ist. "Loosely based on D20 SRD 3.5" (danke, nein.) aber auch ganz neue um das Gefühl früher Systeme einzufangen (häh?). Geeignet ab 7-8 Jahre (??).

Das beudetet einfach, dass sie B/X D&D von 1981 mit der SRD-Lizenz nachgebaut haben. Das einzige was da 3.5 ist und es verwendet halt die offene Lizenz der SRD, ist die Attributsbonus-Tabelle. Hier wird das alles im Tanelorn genau erklärt (https://www.tanelorn.net/index.php?topic=120053.0).

Die Kurzfassung sind für Stufe 1 sind 12 Seiten Regeln. Durchscrollen kostet nichts (und downloaden auch nicht) (https://basicfantasy.org/downloads/BF-BeginnersEssentials-r13-de4.pdf).

Das gesamte Regelwerk hat dann 195 Seiten. (PDF hier (https://basicfantasy.org/downloads/Basic-Fantasy-RPG-Rules-r107-ger15.pdf).)
Titel: Re: Re: D&D5 Smalltalk
Beitrag von: KhornedBeef am 31.08.2021 | 17:31
Ah,nice. Danke für die Info. Solange es wenig zu merken gibt, ist mir OSR so recht wie alles andere.
Titel: Re: Re: D&D5 Smalltalk
Beitrag von: Vecna am 31.08.2021 | 19:47
Vielleicht kann mich hier jemand weiterleiten:
Ich spiele mit dem Gedanken, bei der nächsten Runde, die zustande kommt, so richtig DnD-mäßig auf den Putz zu hauen als wären wir in den 2000ern. Red Hand of Doom lacht mich besonders an, aber ich spiele vermutlich nicht mit DnD-Regeln. Wer hat Erfahrung oder Tips, um wirklich kampflastige Abenteuer in andere Systeme zu konvertieren? Was kommt da für euch in Frage? Wenn ich jetzt sage, ich bin aber zu blöd für Feats und spiele nur Fate oder Tiny Dungeon oder was auch immer, kann man da die gleiche Stimmung mit einfangen, wenn man sich nicht auf hohe Encounter Level stützen kann, um den ernst der Lage klar zu machen?

Ach komm, gib einfach zu, dass du anhand der vielen D&D-Beiträge hier im Tanelorn auf den Geschmack gekommen bist. ;D
Also gleich loslegen mit der 5E und keine halben Sachen!
Titel: Re: D&D5 Smalltalk
Beitrag von: KhornedBeef am 31.08.2021 | 21:24
(https://www.tanelorn.net/index.php?action=dlattach;topic=120265.0;attach=31863)
Titel: Re: Re: D&D5 Smalltalk
Beitrag von: Rhylthar am 31.08.2021 | 21:45
Wer wirklich kampflastige Abenteuer sucht, der guckt sich bei den Paizo AP um oder nimmt sowas wie z. B. Return to the Temple of Elemental Evil oder City of the Spider Queen.

Letzteres ist ungeschnitten ein einziges langes Schlachtfest durch das Underdark.
Titel: Re: Re: D&D5 Smalltalk
Beitrag von: KhornedBeef am 31.08.2021 | 22:39
Wer wirklich kampflastige Abenteuer sucht, der guckt sich bei den Paizo AP um oder nimmt sowas wie z. B. Return to the Temple of Elemental Evil oder City of the Spider Queen.

Letzteres ist ungeschnitten ein einziges langes Schlachtfest durch das Underdark.
Schon, aber ich habe ja schon ein Abenteuer gefunden ;) mehr Kloppe muss nicht. Aber andere Regeln...
Titel: Re: Re: D&D5 Smalltalk
Beitrag von: Fuchs am 31.08.2021 | 23:12
Ich bin mir ehrlich gesagt unsicher, ob Tiny Dungeon genug taktische Tiefe bietet um ein Grindfest halbwegs abwechslungsreich zu gestalten.
Titel: Re: Re: D&D5 Smalltalk
Beitrag von: nobody@home am 31.08.2021 | 23:44
Ich bin mir ehrlich gesagt unsicher, ob Tiny Dungeon genug taktische Tiefe bietet um ein Grindfest halbwegs abwechslungsreich zu gestalten.

Ich denke, in Sachen "taktische Tiefe" werden die reinen Regeln gerne zu Ungunsten dessen, was Spieler und SL dann tatsächlich in der Praxis aus ihnen herausholen, überbewertet. Taktisch kluges Vorgehen erfordert nun mal auch genügend Zeit und Gelegenheit zum Ankurbeln und Ratternlassen des eigenen Denkapparats -- und davon kann einem ein simpler gestricktes Kampfsystem bei vergleichbaren Ausgangssituationen gegebenenfalls sogar mehr bieten als ein mit Optionen geradezu überfrachtetes. :)
Titel: Re: Re: D&D5 Smalltalk
Beitrag von: tartex am 1.09.2021 | 01:36
Wer wirklich kampflastige Abenteuer sucht, der guckt sich bei den Paizo AP um oder nimmt sowas wie z. B. Return to the Temple of Elemental Evil oder City of the Spider Queen.

Du kennst Red Hand of Doom, oder? Das richtige (und gute) Abenteuer hat er ja schon. Es fehlt nur noch ein für ihn auch passendes Regelwerk.
Titel: Re: Re: D&D5 Smalltalk
Beitrag von: aikar am 1.09.2021 | 07:56
Danke auch dafür. Wie fühlen sich die Kämpfe dann bei euch an? Hast du das Gefühl, dass man da fein genug einstellen kann zwischen "lockeres Gefecht" "planbarer Kampf" "alles auf Messers Schneide!!!"?
Ja, definitiv. Aber anders als bei D&D. Dungeon World ist ein erzählerisches System (ähnlich FATE) und kein taktisches.

Dieses Thema sollte aus dem D&D5-Smalltalk ausgekoppelt werden, da es ja explizit NICHT um D&D5 geht. Ich schreib dann auch gerne mehr dazu.
Titel: Re: Re: D&D5 Smalltalk
Beitrag von: Crimson King am 1.09.2021 | 10:11
@KhornedBeef: willst du Gekloppe mit Battlemap und vielen taktischen Optionen? Oder eher schnelle, auf Beschreibungen ausgerichtete Action? Heroisch oder gritty?

Konversion aus dem DnD/OSR-Bereich heraus dürfte potenziell anspruchsvoll sein, weil DnD eine wesentliche krassere Steigerung des Powerlevels hat und man da bei Systemen, die das enger stauchen, gut schauen muss, dass das Balancing passt.
Titel: Re: Re: D&D5 Smalltalk
Beitrag von: KhornedBeef am 1.09.2021 | 11:20
@KhornedBeef: willst du Gekloppe mit Battlemap und vielen taktischen Optionen? Oder eher schnelle, auf Beschreibungen ausgerichtete Action? Heroisch oder gritty?

Konversion aus dem DnD/OSR-Bereich heraus dürfte potenziell anspruchsvoll sein, weil DnD eine wesentliche krassere Steigerung des Powerlevels hat und man da bei Systemen, die das enger stauchen, gut schauen muss, dass das Balancing passt.
Exakt mein Thema :)
Battlemap eher nicht, grobe Zonen wie bei Fate sind gut; Kämpfe können ein paar Runden, in denen man die Herausforderung ausloten kann, dauern; Beschreibung cinematischer Action gerne, heroisch gerne ja; es soll halt klar sein, dass sich nicht alle Probleme mal eben wegmoschen,aber auch nicht weglabern lassen.
Titel: Re: Re: D&D5 Smalltalk
Beitrag von: Crimson King am 2.09.2021 | 10:41
Ich vermute, ich würde da FATE verwenden. Wenn du Inspiration zu FATE und klassischer Fantasy suchst, Legends of Anglerre hat das für FATE 3 umgesetzt. Das meiste kann man auf FATE Core einfach übertragen.

Alternativ Savage Worlds. Ist nicht mein Lieblingssystem, aber nah genug dran, ein DnD für Leute zu sein, die DnD 5 nicht spielen wollen. Für den OSR-Bereich kann ich nur bedingt sprechen, aber dort wird es üblicherweise schnell gritty. Dafür ist die Übertragbarkeit gut zu machen. 13th Age finde ich super, das ist quasi ein stark vereinfachtes und beschleunigtes DnD 4 mit ein paar Erzählspielansätzen drin.

Dungeon World wäre der Erzählspielansatz. Ist halt PbtA. Ich weiß nicht genau, was dir vorschwebt, und kenne das verwendete DnD-Abenteuer nicht, würde aber mal behaupten, nicht jedes DnD-Abenteuer lässt sich da so einfach übertragen. Je mehr das Abenteuer gewisse Handlungen und Abläufe voraussetzt, umso problematischer wird es.
Titel: Re: Re: D&D5 Smalltalk
Beitrag von: nobody@home am 2.09.2021 | 11:00
Ich weiß nicht genau, was dir vorschwebt, und kenne das verwendete DnD-Abenteuer nicht, würde aber mal behaupten, nicht jedes DnD-Abenteuer lässt sich da so einfach übertragen. Je mehr das Abenteuer gewisse Handlungen und Abläufe voraussetzt, umso problematischer wird es.

Red Hand of Doom ist schon einigermaßen geskriptet, würde ich sagen. Ohne zuviel zu spoilern, ist es grundsätzlich ein ausgesprochenes Kriegsszenario, in dem die SC zwar idealerweise eine Schlüsselrolle spielen können, aufgrund der schieren Anzahl der Feinde, der sonstigen Größe des angelegten Maßstabs, und der Tatsache, daß sie eher niedrigstufig anfangen und sich dann im Verlauf des Abenteuers die fürs Finale nötigen Stufen erst verdienen sollen, aber eigentlich immer nur recht begrenzte Handlungsmöglichkeiten zur Auswahl haben; der Zeitplan wird schon recht direkt von der gegnerischen Armee und deren Fortschritten diktiert.
Titel: Re: Re: D&D5 Smalltalk
Beitrag von: KhornedBeef am 2.09.2021 | 12:53
Ich vermute, ich würde da FATE verwenden. Wenn du Inspiration zu FATE und klassischer Fantasy suchst, Legends of Anglerre hat das für FATE 3 umgesetzt. Das meiste kann man auf FATE Core einfach übertragen.

Alternativ Savage Worlds. Ist nicht mein Lieblingssystem, aber nah genug dran, ein DnD für Leute zu sein, die DnD 5 nicht spielen wollen. Für den OSR-Bereich kann ich nur bedingt sprechen, aber dort wird es üblicherweise schnell gritty. Dafür ist die Übertragbarkeit gut zu machen. 13th Age finde ich super, das ist quasi ein stark vereinfachtes und beschleunigtes DnD 4 mit ein paar Erzählspielansätzen drin.

Dungeon World wäre der Erzählspielansatz. Ist halt PbtA. Ich weiß nicht genau, was dir vorschwebt, und kenne das verwendete DnD-Abenteuer nicht, würde aber mal behaupten, nicht jedes DnD-Abenteuer lässt sich da so einfach übertragen. Je mehr das Abenteuer gewisse Handlungen und Abläufe voraussetzt, umso problematischer wird es.
Als wären wir Zwillinge! Das sind die Systeme, die mir auch vorschwebten. Fate und SaWo kenne ich und kann man leicht anpassen. Encounterdesign, wie es das Szenario aus dramatischen Gründen verwendet, ist dann kniffelig, ebenso wie große Kompetenzzuwächse (wobei da ein paar Aspekte helfen).
13th Age wiederum würde heroisches Fantasy easy abbilden, braucht aber auch etwas Einarbeitung
DW wiederum mag sich gar nicht damit befassen, dass jetzt einmal 7 und einmal 11 Hobgoblins niedergeknüppelt werden. "Warum ist das interessant?" fragt es. Diese nur halb-realisierte Wargaminess der Kampagne bringt mich da ins Grübeln.
Red Hand of Doom ist schon einigermaßen geskriptet, würde ich sagen. Ohne zuviel zu spoilern, ist es grundsätzlich ein ausgesprochenes Kriegsszenario, in dem die SC zwar idealerweise eine Schlüsselrolle spielen können, aufgrund der schieren Anzahl der Feinde, der sonstigen Größe des angelegten Maßstabs, und der Tatsache, daß sie eher niedrigstufig anfangen und sich dann im Verlauf des Abenteuers die fürs Finale nötigen Stufen erst verdienen sollen, aber eigentlich immer nur recht begrenzte Handlungsmöglichkeiten zur Auswahl haben; der Zeitplan wird schon recht direkt von der gegnerischen Armee und deren Fortschritten diktiert.
tatsächlich ist der grobe Kampagnenverlauf noch das unkritischste, die entsprechenden Fronten stehen quasi fertig drin, und auch, welche Maßnahmen jeweils Grimme Vorzeichen aufhalten oder eintreten lassen.
Titel: Re: KhornedBeef sucht ein System (War: D&D5 Smalltalk)
Beitrag von: Gunthar am 3.09.2021 | 21:24
Würde noch Cortex Classic in den Ring werfen. Quasi ein leicht getuntes SaWo. Als Fantasy-System dafür gibt es Sovereign Stone. Leider gibt es von Castlemourn Cortex nur einen Schnellstarter. Das wäre auch ähnlich aufgebaut.
Titel: Re: KhornedBeef sucht ein System (War: D&D5 Smalltalk)
Beitrag von: Greifenklaue am 4.09.2021 | 07:35
Ich hätte zwei Ideen:

A) M20, also Microlight 20. Deutsch, D&D 3-kompatibel. Kostenlos. Bei uns (also den Leuten vom RollenspieldinG) ist es bei Gamisten beliebt (wegen dem OSR-ähnlichen Feeling) aber auch bei den Erzähl-RPGlern (wegen der knappen Regeln). Zudem kann man Subsysteme von DnD 3.x dazunehmen, wenn es einem zu dünn ist. Ein SL vergibt z.B. ein Talent je SC zum Individualisieren.

-> https://greifenklaue.wordpress.com/2019/03/01/m20-deutsch-wieder-online/

Wenn Du ne Arbeitsversion nimmst, kann ich Dir auch M2020, die neueste Inkarnation zukommen lassen (leiche DnD 5-Einflüsse).

B) Dungeonslayers. Deutsch, kampferfahren, relativ dünn, kostenlos, ggf. community-unterstützt (Ist Dir DS4 zu dick, nimm DS 3.75 mit weniger als 20 Seiten).
Titel: Re: KhornedBeef sucht ein System (War: D&D5 Smalltalk)
Beitrag von: Supersöldner am 4.09.2021 | 09:21
Splittermond ?
Titel: Re: KhornedBeef sucht ein System (War: D&D5 Smalltalk)
Beitrag von: KhornedBeef am 4.09.2021 | 10:41
Danke, das sind alles wunderbare Vorschläge, aber kommen wir zurück zum eigentlichen Thema: mit einem gegeben, eher leichten System, wie setze ich die Einzelgefechte um, die Stimmung und Handlung des Abenteuers vorantreiben?
Titel: Re: KhornedBeef sucht ein System (War: D&D5 Smalltalk)
Beitrag von: Greifenklaue am 5.09.2021 | 08:42
Achso, Kern Deiner Frage ist:
Wenn ich jetzt sage, ich bin aber zu blöd für Feats und spiele nur Fate oder Tiny Dungeon oder was auch immer, kann man da die gleiche Stimmung mit einfangen, wenn man sich nicht auf hohe Encounter Level stützen kann, um den ernst der Lage klar zu machen?
(Dann ist der Titel etwas verwirrend, bin von dem als Frage ausgegangen.)

Als herausforderungsorientierter Spieler muss ich sagen, dass das nicht funktioniert. Zwar kann ich mit Fate interessante und wirklich abwechslungsreiche Kämpfe machen, aber ich empfinde nicht das gleiche wie bei DS, DnD und Co, kann nicht den Spaß aus dem (kaum vorhandenen) taktischen Kampf ziehen.

Bester Kompromiss wäre für mich sowas wie M20. Schlanker, man kann mehr erzählerisch machen, aber es bleibt (mir) noch taktisch genug. Wobei ich hier nur Erfahrung mit kurzen Abenteuern habe, bin mir nicht sicher, ob es bei mir ne Kampagne tragen würde.
Titel: Re: KhornedBeef sucht ein System (War: D&D5 Smalltalk)
Beitrag von: KhornedBeef am 5.09.2021 | 21:07
Ja, äh, den Titel habe ich auch nicht ausgesucht, aber ich wollte auch gar nicht drauf herumreiten :)
Danke auf jeden Fall für die Einschätzung.
Titel: Re: KhornedBeef sucht ein System (War: D&D5 Smalltalk)
Beitrag von: nobody@home am 7.09.2021 | 09:45
Ehrlich gesagt, ich habe Red Hand of Doom selbst weder gespielt noch gelitten, nur anderthalbmal gelesen...aber persönlich will mir scheinen, die beste Art, dieses Abenteuer aufzuziehen, wäre tatsächlich als Computerspiel. Die einschlägigen Kämpfe gingen schneller, weil computerunterstützt mit nur einem Spieler am Ruder, eventuelle Ausfälle in der Gruppe wären dank der Möglichkeit, Spielstände einfach direkt zu speichern und wieder zu laden, kein großes Thema, und alles, was an RHoD mal nicht Kampf ist, ließe sich mit Dialogbäumen und einfachen Entscheidungspunkten locker komplett abdecken.

Hilft KhornedBeef nicht wirklich weiter, ich weiß. :) Ist nur so mein Eindruck vom von den Verfassern angepeilten "Spielgefühl", der sich mir beim Lesen regelrecht schon aufgedrängt hat.
Titel: Re: KhornedBeef sucht ein System (War: D&D5 Smalltalk)
Beitrag von: QuantizedFields am 7.09.2021 | 10:28
Habe ich richtig verstanden, dass du eher etwas leichtes suchst und gleichzeitig die Sorge hast, dass das Spiel deswegen an taktischer und gestalterischer Tiefe verliert? Ich hoffe ich habe da nichts falsch verstanden sonst wäre mein Post ein bisschen überflüssig :D

Ich habe Tiny Frontiers gespielt, ein Spiel aus der gleichen Familie wie Tiny Dungeons und kann mir persönlich nicht vorstellen, eine ganze Kampagne wie Red Hand of Doom damit zu spielen. Mein Kandidat dafür wäre 13th Age, aber ich glaube das wäre keine gute Empfehlung für dich, denn das Spiel ist deutlich komplexer und auf der gleichen Ebene wie D&D 5e. OSR Spiele sind in der Regel sehr tödlich was für das fröhliche Draufgekloppe von 3.5x ungeeignet ist imho.

Nein, ich glaube ich würde dir etwas wie Barbarians of Lemuria (https://www.ulisses-ebooks.de/product/214559/), einem pulping Sword & Sorcery Spiel a la Conan der Barbar in die Hand drücken. Analog dazu gibt es auch Everywhen (https://www.drivethrurpg.com/product/249193/Everywhen?term=everywhen), das ist das genre-agnostische Regelwerk, welches danach entstand. Ein bisschen musst du an den Hintergründen werkeln, damit sie auf das Red Hand of Doom Setting passen.

Klappentext:
Zitat
Everywhen is a standalone game of 2d6 pulp action that builds on Simon Washbourne's acclaimed Barbarians of Lemuria roleplaying system to provide expanded rules for vehicles, chases, investigations, social conflicts, psionics and mass battles suitable for campaigns in any era or background. Everywhen also includes two example mini settings – a fantasy world of swords and sorcery against demonic incursions, and cellphones and tasers versus werewolves and vampires in the dark streets of modern Britain.

Merkmale des Systems:

- Barbarians of Lemuria gibt es auf deutsch!
- Einfach zu spielen. 2d6+Modi >= 9
- Charaktere bestehen aus vier Attribute (Strength, Mind, Agility, Appeal), Hintergründe, Karrieren und Vor- und Nachteile
- Charaktere sind mächtig. Durch ihre Heldenpunkte (Metacurrency) können sie durch schwache Gegner wie ein heißes Messer durch Butter schneiden. Starke Gegner stellen sie aber immer wieder vor neuen Herausforderungen.
- Magie ist gefährlich und nutzt Magiepunkte. In Everywhen gibt es weitere Ausprägung, wie Magie in anderen Settings funktionieren könnte.
- Relativ langliebig. Mit Advancement Points können Spieler*innen ihre Nachteile beseitigen, Attribute verbessern, ihre Kampfwerte oder Karrieren verbessern, oder Handlanger werben.
Titel: Re: KhornedBeef sucht ein System (War: D&D5 Smalltalk)
Beitrag von: Zanji123 am 7.09.2021 | 11:37
hast du dir evtl. mal Schatten des Dämonenfürsten angeguckt?

Charaktergenerierung: super einfach da man die Werte einfach abschreibt mit wenigen Eigenschaftswerten
Stufenaufstieg nach Milestones quasi -> auf Stufe 1 (weil du auf stufe 0 startest), Stufe 3 und stufe 7 wählst du jeweils eine neue Klasse. Wildes experimentieren ist hier ziemlich spassig.

Probemsystem: W20 + Bonus durch Eigenschaften (Wert -10 = Bonus/Malus) + evtl. Vorteils- / Nachteilswürfel (1W6 Ergebnis wird entweder addiert oder subtrahiert. Vorteil/Nachteilswürfel gleichen sich aus). Zielwert = 10 oder bestimmter wert des Gegners

Fähigkeiten / Skills: ergeben sich aus den Hintergründen der Charaktere

Sonstige aktive Fähigkeiten bekommt der Charakter step by step durch seine Klasse.

da man offiziell sogar auf Stufe 0 startet könnte man das damit verbinden das die Charas aus dem ersten Dorf kommen das von der Hand überrannt wird. Wie die dann das entdecken das der Trupp auf sie zukommt ist dann noch zu klären.

Waffenliste ist auch übersichtlich. HP Anzahl ist auch nicht sooo hoch und Schaden bleibt alles bei einen oder mehreren W6. Bisher sind meine Spieler (davon ein totaler Neueinsteiger) vom system begeistert

Titel: Re: KhornedBeef sucht ein System (War: D&D5 Smalltalk)
Beitrag von: KhornedBeef am 7.09.2021 | 13:19
Das sind alles coole Tips, und auf BoL und SotDl habe ich Zugriff ;)
Das hilft natürlich nicht bei der Frage, wie ich im jeweiligen System die Kampagne umsetze. BoL ist nicht unbedingt für die Kleinteiligkeit seiner Gegnerdefinition bekannt , beispielsweise. Und konvertiere. Ich für SotDl nach Bestiarium und fertig ist?
Titel: Re: KhornedBeef sucht ein System (War: D&D5 Smalltalk)
Beitrag von: Zanji123 am 7.09.2021 | 15:51
Das sind alles coole Tips, und auf BoL und SotDl habe ich Zugriff ;)
Das hilft natürlich nicht bei der Frage, wie ich im jeweiligen System die Kampagne umsetze. BoL ist nicht unbedingt für die Kleinteiligkeit seiner Gegnerdefinition bekannt , beispielsweise. Und konvertiere. Ich für SotDl nach Bestiarium und fertig ist?

für Orks und Goblins gibt's ja Werte auf Stufe 0 da diese ja Spielercharaktere sein können. Im Bestarium gibt's sogar ne Möglichkeit Rollen für die Gegner und ganze halbfertige wichtige NPCs zu generieren. Zur not nimmt man einfach die Bestienmenschen als Vorlage. Drachen... gibt's im Bestiarium auch würde ich nur spärlich einsetzen da die doch heftig sind. Die "Auf Eulen fliegenden Elfen" kann man auch erstellen (dafür bräuchtest du offiziell aber "Terrible Beauty" als zusatz aber muss ja nicht).

also wir haben
Orks / Hobgoblin -> einfach den Standart Ork nehmen und den zur not auf Stufe 2 als Krieger "generieren". Die Anführer (diese  Ork / Drachen dinger) -> einfach Stufe 4 oder so und nen Gesellenpfad nehmen
Der Lich: jaaa den gäb es sogar schon da bräuchtest du zwar "Gabmale der Wüstnis" ... oder du erstellst einfach einen gescheiten Magiebegabten / Magier / (Passender Meisterpfad)
Hobgoblins gäbs auch in Terrible Beauty als fixe Monster mit fertigen stats


Generell: ne Konvertierung von D&D 3 zu SotDL sollte jetzt nicht SOOO mega sein. Nur aufpassen das auf Level 0 und auf Level 1 die Helden noch sehr squishy sind (aber auf Stufe 1 ist das schon ziemlich abgemildert). Denke aber schon das man die Stat werte der Monster so fast 1:1 nehmen könnte.

Kampf mässig sollten die Helden das eigentlich auch aushalten. Auf Stufe 0 natürlich ist das eher ein OMG WEG HIER (daher würde hier passen das die Helden den Schatz in der einen verlassenen Burg da suchen (aber dann KEINE Gegner rein oder nur Ratten z.b.). Dann finden die Spieler das Heer und halten das irgendwie auf (hier bietet sich ja der Troll/Riese an der evtl. die Brücke zerstört) dann gehen die zurück ins Dorf und berichten von ihren Taten und steigen auf Stufe 1 auf. Ansonsten die Charaktere gleich auf Stufe 1 starten lassen (macht auch mehr Sinn da man sonst schlecht erklären kann das ein nicht magisch begabter Held auf einmal sehr schnell irgendwoher magische Sprüche kann)

Info: ich spiel grad auch erst zum ersten mal das System und bin im 4. Abenteuer der "Geschichten aus den Schatten Kampagne" mein Wissen was Charaktere so können basiert also auf Helden der Stufe 3
Titel: Re: KhornedBeef sucht ein System (War: D&D5 Smalltalk)
Beitrag von: Greifenklaue am 7.09.2021 | 18:30
Das sind alles coole Tips, und auf BoL und SotDl habe ich Zugriff ;)
Das hilft natürlich nicht bei der Frage, wie ich im jeweiligen System die Kampagne umsetze. BoL ist nicht unbedingt für die Kleinteiligkeit seiner Gegnerdefinition bekannt , beispielsweise. Und konvertiere. Ich für SotDl nach Bestiarium und fertig ist?
Wenn ich mich recht erinnere, ist bei der Kampagne das Punktesystem für den Endkampf ja ehh aufgesetzt und müsste bei einem d20-ähnlichen System wie SotDL oder Fantasy Age eigentlich auch einsetzbar sein.