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Pen & Paper - Spielsysteme => D&D - Dungeons & Dragons => D&D5E => Thema gestartet von: Bubblegum am 25.12.2021 | 21:44

Titel: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Bubblegum am 25.12.2021 | 21:44
Würde mich mal interessieren, wie so die allgemeinen Meinungen im Forum zu den letzten Errata sind: https://dnd.wizards.com/dndstudioblog/sage-advice-book-updates

Was ist gut, schlecht? Was ändert sich?
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Rhylthar am 26.12.2021 | 09:28
Welche Errata? - Das ist mein Meinungsbild dazu.  ;)

Edit:
Natürlich nicht komplett. Ausgebesserte Regelfehler/Unklarheiten passen bei schneller Übersicht soweit für mich.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Runenstahl am 26.12.2021 | 10:38
Die meisten Änderungen sind in meinem PHB (ein neuerer Druck) eh schon enthalten. Da tut sich nichts.

Am Thema Gesinnungen scheinen sich ja einige wenige (aber laute) Nörgler zu stören. Ich finde die Entscheidung gut. Letztlich waren Gesinnungen für uns (auch bei Monstern) immer schon mehr eine Richtlinie oder wurden komplett ignoriert. In meiner derzeitigen Kampagne haben wir z.B. einen guten Vampir NPC und ich habe den Spielern von Anfang an klar gemacht das man die Gesinnung eines Drachens NICHT aus seiner Farbe ableiten kann. Wirklich ändern tut sich durch das Errata bezüglich der Gesinnungen ohnehin gar nichts. Es erlaubt es nur mehr Freiheit bei eigenen Welten und Charakteren, ohne das man dafür gleich den Regeln widersprechen muß.

Und falls sich jemand aufregt das die Drow nicht mehr schwarz sind: Das waren sie auf den Bildern eh noch nie ;)
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Rhylthar am 26.12.2021 | 10:48
Und falls sich jemand aufregt das die Drow nicht mehr schwarz sind: Das waren sie auf den Bildern eh noch nie ;)
Sondern? ;)

Ohne groß eine politische Diskussion daraus machen zu wollen, aber sie waren auf vielen Bildern so "schwarz", wie PoC "black" sind. "Grau" ist auch nur eine Nuance von "schwarz"...aber gut, alles weitere würde zu weit führen.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Feuersänger am 26.12.2021 | 13:05
Hab nur kurz reingelinst -- also sagen wir so, ich kann schon verstehen wenn sich an a) den Änderungen und b) der Art und Weise wie sie präsentiert werden, in Teilen der Community ein heiliger Nerd-Rage entzündet.
Die Änderungen selbst machen halt einfach Rassen etc völlig beliebig. Sowohl was die Stats als auch Kultur, Eigenarten etc angeht. Ob Gnom, Drow, Tiefling, Aasimar -- alles Jacke wie Hose.

Dann der Punkt, wie es verpackt wird -- es wird nicht nur retconned, es wird obendrein so dargestellt, als sei diese - ahem - Liberalität IMMER SCHON so gewesen, und es wäre bisher lediglich ein dummes Mißverständnis gewesen, die Kultur (bzw den Kult) einer einzigen Stadt mit der gesamten Rasse gleichzusetzen.

Was damals beim Order of the Stick noch ein Gag war, ist jetzt offiziell:

"Hey, wait a minute. Aren't dark elves evil?"
"Oh, my, no. Not since they became a player race. Now the whole species consists of nothing but Chaotic Good rebels, yearning to throw off the reputation of their evil kin."
"Evil kin? Didn't you just say they were all Chaotic Good?"
"Details."

Ja, also wie gesagt -- wenn ich in 5E und die offiziellen Settings investiert wäre, würde ich da vermutlich auch nerdragen. So sehe ich halt die Änderungen, zucke mit den Schultern und gehe weiter.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Raven Nash am 26.12.2021 | 16:42
Ich fand es immer schon hirnrissig, dass eine Subspezies, die unterirdisch lebt, schwarz sein soll. Das Gegenteil macht Sinn: weiß bis farblos. Das erklärt dann auch die UV-Empfindlichkeit...

Aber in dem einen Setting, in dem es sie bei mir gibt, sind sie eh farblos-blass. ;D

Auf Gesinnungen hab ich auch immer schon gepfiffen, da ändert sich also gar nichts.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Zanji123 am 26.12.2021 | 17:49
;-) schon irgendwie witzig wie man jetzt versucht die Drow als "ja die sind eigentlich gar nicht so böse (also nicht alle) das is nur n böser Kult" darzustellen weil man mittlerweile merkt das
A) der Kult bzw das ganze System der Drow nicht funktionieren kann
B) es spätestens dann sinnfrei wurde als man Drow als Spielerrassen zugelassen hat die dann alle quasi Drizzt waren weil sonst kein sinnvoller Background möglich wäre

Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: aikar am 26.12.2021 | 18:23
Ja, also wie gesagt -- wenn ich in 5E und die offiziellen Settings investiert wäre, würde ich da vermutlich auch nerdragen. So sehe ich halt die Änderungen, zucke mit den Schultern und gehe weiter.
Ich habe alles von der 5e, vieles von verschiedenen Settings auch aus anderen Editionen, sehe die Änderungen, zucke mit den Schultern und gehe (mit der 5e) weiter...
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Alexandro am 26.12.2021 | 18:53
Über den hochgradig albernen Lolth-Kult in den schlechten Salvatore-Romanen habe ich schon immer die Schultern gezuckt.

Zum Glück kann man sich für seine Kampagne immer noch aussuchen, was drin vorkommen soll.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: AlterZwerg am 26.12.2021 | 18:56
Was mich eher wundert/stört als die verniedlichten Drow:
Da werden ganze Absätze in der Lore zu Illithiden/Beholdern und Yuan-Ti ersatzlos gestrichen.
Barbaren werden teilweise nicht mehr „Barbaren“ genannt, die Klasse im PHB bleibt aber der „Barbar“.
Den Sinn dahinter zu verstehen fällt mir durchaus schwer…

Mir soll’s egal sein, in meine gedruckten Bücher werden diese Errata ihren Weg nicht finden.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Drantos am 26.12.2021 | 19:24
"The drow are purely malign by temperament, as hateful as wolverines, as opportunistic as hyenas."
— Gary Gygax, 2005

Ok, seit 40 Jahren unterliegen wir alle, auch die Schöpfer des Spiels einem Irrtum. Gut das WotC das jetzt korrigiert. Für mich ist das nur Kundenverarsche. Sie hätten einfach sagen sollen, wir finden die Idee, dass ganze Rassen als böse gelten, nicht mehr mit dem heutigen Weltbild vereinbar und ändern das jetzt. Stattdessen kramen sie so einen bullshit zusammen.

Was die Hautfarbe angeht, ist mir das egal. Da war man sich ja in den ersten Modulen auch uneins, wenn man die Abbildungen ansieht. Manche waren bleich und manche pechschwarz. Ich finde die schwarzen Drow mit den weißen Harren am Besten, die sehen richtig badass aus.

Für mich wars das vorerst mit dem aktuellen Dungeons & Dragons. 5e mag ich eh nicht sonderlich.

Ich beschränke mich dann wieder komplett auf 2e und 4e. 

Diese politischen Agenden haben mir schon Star Trek, Star Wars und Marvel versaut. Beim Rollenspiel kann ich gern darauf verzichten.

cu Drantos

Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 26.12.2021 | 19:43
Die Änderungen selbst machen halt einfach Rassen etc völlig beliebig. Sowohl was die Stats als auch Kultur, Eigenarten etc angeht. Ob Gnom, Drow, Tiefling, Aasimar -- alles Jacke wie Hose.
Wobei 5e Loe mäßig ja eh nicht soviel hergibt, und die besten Rassen normalweise eh "Variant Human" und "Custom Lineage" sind.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Fezzik am 26.12.2021 | 21:42
Man muss sich ja zum Glück an diesem Kuschelkurs nicht orientieren.
Am Ende entscheide ich ja noch was in meiner Kampagnenwelt Gültigkeit hat.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Maarzan am 26.12.2021 | 21:48
Wo steht Pathfinder als das am nächsten kommende Konkurrenzprodukt bezüglich der Themen in dieser Diskussion eigentlich?
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: General Kong am 26.12.2021 | 22:10
"The drow are purely malign by temperament, as hateful as wolverines, as opportunistic as hyenas."
— Gary Gygax, 2005

Ok, seit 40 Jahren unterliegen wir alle, auch die Schöpfer des Spiels einem Irrtum. Gut das WotC das jetzt korrigiert. Für mich ist das nur Kundenverarsche. Sie hätten einfach sagen sollen, wir finden die Idee, dass ganze Rassen als böse gelten, nicht mehr mit dem heutigen Weltbild vereinbar und ändern das jetzt. Stattdessen kramen sie so einen bullshit zusammen.

Was die Hautfarbe angeht, ist mir das egal. Da war man sich ja in den ersten Modulen auch uneins, wenn man die Abbildungen ansieht. Manche waren bleich und manche pechschwarz. Ich finde die schwarzen Drow mit den weißen Harren am Besten, die sehen richtig badass aus.

Für mich wars das vorerst mit dem aktuellen Dungeons & Dragons. 5e mag ich eh nicht sonderlich.

Ich beschränke mich dann wieder komplett auf 2e und 4e. 

Diese politischen Agenden haben mir schon Star Trek, Star Wars und Marvel versaut. Beim Rollenspiel kann ich gern darauf verzichten.

cu Drantos

Dito. Kaufe neue D&D -Produkte (und auch andere) erst wieder, wenn ich nicht im Text agitiert werde und die Sprache an die gültigen grammatikalischen Regeln hält. Gilt für deutsche die englische Produkte.

In der Zwischenzeit spiele ich einfach das weiter, was ich eh spiele. Und kaufen alten Kram, den ich noch nicht habe.

Wenn die den richtigen Weg gehen, wird mein Konsumverzicht ja leicht durch Tausende auszugleichen sein, die nun erst recht diese weichgespülten, kantenlosen, beliebigen Spiele aus den Regalen reißen.

Wir werden sehen...
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Kaskantor am 26.12.2021 | 22:28
Bin da auch raus und fröne stattdessen der OSR :)
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Infernal Teddy am 26.12.2021 | 22:38
*Schulterzuck*

Ich habe seid über 20 jahren nicht mehr mit gesinnung gespielt.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Runenstahl am 26.12.2021 | 22:53
Technisch gesehen ist die Gesinnung in der 5e auch kaum noch Regelrelevant. Bis auf ein paar Überbleibsel bei den magischen Gegenständen und dem Symbol-Zauber haben selbst Zauber wie "Detect / Protection from Good / Evil" letztlich gar nichts mehr mit der Gesinnung zu tun. Finde ich sympatisch, denn die Gesinnung war halt oft auch ein Streitpunkt zwischen Spielern / SL. Ich denke mal das die Gesinnung in der nächsten Edition komplett rausfliegen wird und man dann stattdessen die "Charactertraits" als Rollenspielhilfe behält.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Metamind am 26.12.2021 | 22:56
Für mich wars das vorerst mit dem aktuellen Dungeons & Dragons. 5e mag ich eh nicht sonderlich.

Geht mir schon seit Jahren so. Es ist ja auch nicht so, als würde man deshalb auf ein tolles System verzichten müssen. Die Regeln sind im besten Fall nur "okay" und es gibt da draußen so viel bessere Systeme, Welten und Abenteuer, in die Autoren Herzblut investiert haben. Am Ende bleibt es ein seelenloses, visionsloses, überteuertes Pseudo-Hochglanz-Produkt mit beliebigem Fantasy-Artwork, das durch aggressives Marketing in Szene gesetzt wird. Also quasi das Pendant zu einem EA- oder Ubisoft-Videospiel.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Fezzik am 26.12.2021 | 23:59
Heutzutage wird in alles irgendwas reingedichtet, wo gar nichts ist.
Ich sehe das wie der General.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Feuersänger am 27.12.2021 | 01:00
Naja, jedenfalls: wir hatten die Diskussion hier auch schonmal, wie das zu werten ist mit Rassismus in Fantasy-Rollenspielen. Kurz gesagt finde ich die ganze Debatte ziemlich outlandish, dass da allen Ernstes überhaupt Analogien zieht zwischen dem in der Fantasy üblichen biologischen Determinismus nach Spezies ("Orks sind böse weil Orks immer böse sind, die wurden so geschaffen") und dem realweltlichen Rassismus zwischen menschlichen Ethnien. Also ja, Analogien meinetwegen, aber das ist doch immer noch nicht gleichzusetzen! Schließlich benachteilige ich durch meinen Fantasy-Speziesismus kein einziges real existierendes Lebewesen, nichtmal auf indirekteste Art durch Perpetudings.

Also ja, ich find das ziemlich absurd. Wie es glaube ich der Kong sagte: da muss man wohl selber schon ein entsprechendes Mindset haben, um überhaupt auf die IDEE zu kommen. Also auf Ideen wie "weil Drow dunkelhäutig sind, ist ihre Darstellung als ewige Villains rassistisch gegen dunkelhäutige Menschen" - you wot mate?  :gaga:

Ich will mich da aber gar nicht an den Drow festbeißen. Ich gestehe auch zu, dass das Vorgeben eines Standard-Alignments wie "usually X Y" für vernunftbegabte humanoide Spezies nicht ganz unproblematisch ist, wenn man so ein Setting gerne ein bißchen philosophisch durchdenkt. Aber wie ist das jetzt mit Yuan-Ti und Beholdern und anderen astreinen Monstern? Sollen die wirklich der Schere zum Opfer fallen? Oder dürfen die auch nicht mehr einfach und schlicht Böse sein?

Es ist natürlich schwierig, so ein Thema zu diskutieren ohne in die Nähe gefährlicher Speakers-Corner Fahrwasser zu driften. Schließlich entstehen diese Bewegungen im RPG-Bereich nicht aus der frischen Luft, sondern sind Reflektionen kultureller Bewegungen insbesondere auf dem weltgrößten RPG-Absatzmarkt, also Nordamerika bzw der Anglosphäre insgesamt. Darum ist es auch irgendwie sinnlos, das im luftleeren Raum zu diskutieren, also ohne kulturellen Kontext. Darum hier so rein zur Information, falls jemand noch nicht mitbekommen hat, was der Kulturkampf dort hüben für "Blüten" hervorbringt:

- ernsthaft die Ansage gelesen, dass man im RPG zwar zB einen Zwerg, Elf, Gnom, Tiefling, Dragonborn, Tibbit, oder was sonst spielen darf -- aber keinesfalls einen dunkelhäutigen Menschen, wenn man selber IRL nicht dunkelhäutig ist. Denn das wäre dann Blackfacing.
- sowas kommt dann aus derselben Ecke wie Vorwürfe, Frisuren wie Dreadlocks dürfe man als Weißer nicht haben, weil das wäre Cultural Appropriation.
- oder, und I'm not making this up, es wird ernsthaft das Erlernen von Fremdsprachen als No-No dargestellt, weil - ihr ahnt es - das wäre wieder Cultural Appropriation.

Ich enthalte mich hier eines wertenden Kommentars dazu; wie gesagt, wir wollen ja keine RL-Politikdiskussionen hier, aber das ist halt so die Denkweise der Klientel, die WotC mit solchen Moves wohlgesonnen stimmen will - sollte man vielleicht mal gehört haben wenn man sich fragt, was das soll.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Sosthenes am 27.12.2021 | 03:30
Also ja, Analogien meinetwegen, aber das ist doch immer noch nicht gleichzusetzen!

Der Wert von Analogismen ist schon eine recht große philosophische Grundsatzdiskussion, ich denke nicht, dass wir das in einem Rollenspielforum jetzt lösen.

Rein praktisch habe ich keine Probleme das Gesinnungs-Meme rauszuhauen und das Grundregelwerk generischer zu machen, aber schöner wäre das, wenn's auch dazu ein paar nicht-generische Settings gäbe, was die irgendwie grade nicht so publizieren wollen, oder? Stattdessen ständig halbgare Abenteuer und Unearthed Arcana Teil Dreiundzwölfzig, jetzt mit noch mehr Stangenwaffen, äh, Klassenpfaden.

Mal positiv betrachtet, finde ich die Streichung von Spruchlisten aus NSCs gut. War so ein letzter Rest der SC/NSC Gleichheit. Die ich zwar mochte (3.0), aber wenn man schon konkret davon abweicht, dann auch bitte bei den Stellen die für die SL aufwändiger sind.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Koruun am 27.12.2021 | 09:51
Kann jemand die Essenz der Änderungen, über die sich hier seitens der älteren Herren echauffiert wird, kurz widergeben?
Ich bin zu sehr aus der 5E raus um zu wissen, ob es neben oberflächlichen Gesinnungsänderungen(?) weitere Änderungen gab. Irgendwas mit Hautfarben?
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Crimson King am 27.12.2021 | 10:44
Ich räume mal kurz auf. OT ins Archiv, diverse andere Sachen nach Rollenspiel und Gesellschaft.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Crimson King am 27.12.2021 | 11:07
Off Topic Posts wurden entfernt. Diverse deutlich über den DnD-Kontext hinaus gehende Posts wurden in einen eigenen Thread im Bereich Rollenspiel und Gesellschaft ausgelagert.

Der Aufräumaktion fielen auf die eine oder andere Art und Weise sämtliche Posts zum Thema Herkunft der DnD-Klassenarchetypen zum Opfer. Wenn das Thema diskutiert werden soll, dann macht dazu bitte einen eigenen Strang auf.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Crimson King am 27.12.2021 | 11:25
Ich habe weitere Posts zum Thema Krieg und Gewalt im Rollenspiel nach Rollenspiel und Gesellschaft verschoben.

Hier bitte nur konkret auf die DnD 5-Errata beziehen.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Sosthenes am 27.12.2021 | 11:47
Ich bin zu sehr aus der 5E raus um zu wissen, ob es neben oberflächlichen Gesinnungsänderungen(?) weitere Änderungen gab. Irgendwas mit Hautfarben?

Die Drow sind jetzt als "grayish skin of many hues" statt "black skin that resembles polished obsidian", nehme an dass das wohl gemeint ist.

"Ableismus" ist auch ein Thema, deswegen ist z.B. das Wort "mad" jetzt eher draussen und irgendwo lispelt ein NSC auch nicht mehr. Für uns Europäer ganz lustig ist auch die Ersetzung von "brothel" zu "music venue" ("PG" nicht gleich "ab 12"). Und "pixie dust" zu "faerie dust" ist wohl auf Drogenslang bezogen.

Beim Storm King's Thunder Errata (zumindest, vllt. auch anderswo) haben ein paar NSCs jetzt eben die neue Spruch-Zauber-Struktur (also eher wie "spell-like abilities", x-mal/Tag, als das normale Vance'sche Zaubern). Zusammen mit ein paar Charaktererschaffungsänderungen wird das ja einer der größten Unterschiede zur ersten 5E Version sein wenn die Bücher neu 2024 neu aufgelegt werden, und kommt inzwischen halt wohl schon für alte und neue Abenteuer.

Sonst sind's halt tatsächlich viele normale Errata, Nachbesserungen von Sprüchen, Gegenständen, NSCs.

Ray Winninger – bei dem's mir immer noch weh tut dass der jetzt Executive Producer hier ist und nicht mehr so geniale Sachen wie Underground oder Torg macht – hat ja auch eine gute Zusammenfassung der Änderungen und Gründe dafür auf die Errata Seite (https://dnd.wizards.com/dndstudioblog/sage-advice-book-updates) gepostet.

Die "Multiverse" Idee finde ich persönlich ja am interessantesten, aber halt auch ein bisschen konstruiert. Das Argument dass man die _Grund_bücher eher allgemein hält, damit ein Setting das dann genauer beschreibt, und nicht explizit widersprechen muss ist ja gut. Bisher sehe ich bei 5E eben jetzt nicht so ein breites Spektrum an Settings. Eberron wird zitiert, ist aber jetzt nicht gerade ein Schaufensterprodukt (ich kann zugegebenermaßen nichts über das Sammelkartensetting sagen).

Würde mich jetzt wirklich interessieren wie's hier so aussieht. D20 hat ja eine rechte Drittanbieter-Setting-Explosion mit sich gebracht. Pathfinder hingegen konzentriert ja alles auf ihr Bissl-Greyhawk-viel-Eintopf-Setting Golarion. Bei 5E hat man dann jetzt nicht gerade viel direkte Setting Publikationen *und* auch das Recht via DM's Guild direkt Forgotten Realms Abenteuer/Erweiterungen zu schreiben, andererseits kann ja auch so etwas wie Critical Role recht einflussreich sein, wo extra eigene Welten gebastelt werden. Also keine Ahnung was für Spieler im welchen Verhältnis "normal" ist.

Ich persönlich bin ja sowohl ein Fan von guten Hintergründen als auch fürs Selberbasteln. Also mal gespannt was die WotC Leute mit dem "Multiverse" Gedanken so in Zukunft machen. Ich hab' aber die Hoffnung aufgegeben dass Birthright ein Teil davon sein wird ;)
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Rev. Bilk am 27.12.2021 | 11:56
Mir sind die Errata und das ganze Woke-Geschwurbel gepflegt am Allerwertesten  vorbei. Interessant daran ist nur, das mit dieser Art Anpassung mein Lieblingssetting Dark Sun IMHO ad absurdum geführt wird (wenn ich in Konsequenz eine Extrapolation, wie das dort ausarten dürfte, zu Grunde  lege). Somit begrabe ich alle Hoffnung auf eine Neuveröffentlichung und somit auch die 5e für mich.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: General Kong am 27.12.2021 | 12:13
Zum Thema Gesinnung, Rassen und Stereotype (aus dem Errata - Hervorhebung durch die Generalität):
"We stopped providing such suggestions for new playable races some time ago. Since every player character is a unique individual, we no longer feel that such guidance is useful or appropriate. Whether or not most halflings are lawful good has no bearing on your halfling and who you want to be. After all, the most memorable and interesting characters often explicitly subvert expectations and stereotypes. "

Das Argument widerspricht sich: Nur, wenn tatsächlich alle Halblinge eher Lawful good sind (oder irgendeine andere Gesinnung mehrheitlich haben), kann es überhaupt eine Erwartung (Stereotyp) geben, dass alle Halblinge so sind.

Kann ich hingegen gar keine Erwartung haben, denn alle Halblinge sind halt irgendwie gesonnen (wie alle Orks, Drow, Menschen, Oger, vierarmige Ratzfatzen), dann gibt es auch keine Erwartung zu konterkarieren. Und es gibt kein Stereotyp.

"Hallo, ich bin Drizzt, ein Dunkelelf. Und ich bin NICHT BÖSE!"
"Hallo, ich bin Max der Kneipenwirt. Und ich bin auch NICHT BÖSE!  ... ein Bier?"
(Ich hasse es, wenn die Selbsthilfegruppe "Dunkelelfen mit Stereotypenkomplex" nebenan ihre monatliche Selbsthilfetreffen machen.)

Was kommt als nächstes? 2m große Halblinge, weil man Menschen mit Kleinwuchs nicht zu nahe treten will ("Halblinge sind zwischen 60 bis 200 cm groß" ... "Stereotype bloß unterlaufen") und Riesen ab 1,50, weil es Leute gibt, die an Gigantomanie leiden ("gibt auch klein Riesen - sind aber auch riesig") - die werfen dann bei niedriger Sonne wenigstens lange Schatten.  ::)

Übrigens leben die Drow immer noch im Underdark. "Under" ist negativ, "dark" dann per Assoziation (und auch aus seich selbst) auch. .... hmmm ...  :think: ...

Da muss der Politkommissar aber nochmal ran!
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: zaboron am 27.12.2021 | 12:22
Zum Thema Gesinnung, Rassen und Stereotype (aus dem Errata - Hervorhebung durch die Generalität):
"We stopped providing such suggestions for new playable races some time ago. Since every player character is a unique individual, we no longer feel that such guidance is useful or appropriate. Whether or not most halflings are lawful good has no bearing on your halfling and who you want to be. After all, the most memorable and interesting characters often explicitly subvert expectations and stereotypes. "

Das Argument widerspricht sich: Nur, wenn tatsächlich alle Halblinge eher Lawful good sind (oder irgendeine andere Gesinnung mehrheitlich haben), kann es überhaupt eine Erwartung (Stereotyp) geben, dass alle Halblinge so sind.

Kann ich hingegen gar keine Erwartung haben, denn alle Halblinge sind halt irgendwie gesonnen (wie alle Orks, Drow, Menschen, Oger, vierarmige Ratzfatzen), dann gibt es auch keine Erwartung zu konterkarieren. Und es gibt kein Stereotyp.

"Hallo, ich bin Drizzt, ein Dunkelelf. Und ich bin NICHT BÖSE!"
"Hallo, ich bin Max der Kneipenwirt. Und ich bin auch NICHT BÖSE!  ... ein Bier?"
(Ich hasse es, wenn die Selbsthilfegruppe "Dunkelelfen mit Stereotypenkomplex" nebenan ihre monatliche Selbsthilfetreffen machen.)

Was kommt als nächstes? 2m große Halblinge, weil man Menschen mit Kleinwuchs nicht zu nahe treten will ("Halblinge sind zwischen 60 bis 200 cm groß" ... "Stereotype bloß unterlaufen") und Riesen ab 1,50, weil es Leute gibt, die an Gigantomanie leiden ("gibt auch klein Riesen - sind aber auch riesig") - die werfen dann bei niedriger Sonne wenigstens lange Schatten.  ::)

Übrigens leben die Drow immer noch im Underdark. "Under" ist negativ, "dark" dann per Assoziation (und auch aus seich selbst) auch. .... hmmm ...  :think: ...

Da muss der Politkommissar aber nochmal ran!
Du hast dummerweise den letzten Satz in dem Absatz weggelassen, welcher klarstellt:
Zitat
These changes were foreshadowed in an earlier blog post and impact only the guidance provided during character creation; they are not reflective of any changes to our settings or the associated lore. 

Die Änderungen betreffen explizit nur und ausschließlich die Generierung von Spielercharakteren. Fast alles über was man sich hier im Thread mokiert erübrigt sich damit auch.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Crimson King am 27.12.2021 | 12:22
Das Argument widerspricht sich: Nur, wenn tatsächlich alle Halblinge eher Lawful good sind (oder irgendeine andere Gesinnung mehrheitlich haben), kann es überhaupt eine Erwartung (Stereotyp) geben, dass alle Halblinge so sind.

Das ist nicht richtig. Es gibt einen Haufen Stereotype, die Gruppen angehängt werden, ohne dass die Mehrheit dem entsprechen würde, ggf. nicht mal eine Minderheit. Es gibt keinen Grund dafür, dass DnD-Völker da eine Ausnahme sind.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: General Kong am 27.12.2021 | 12:25
Noch eins zu Gesinnungen:

Mich stört an der 5e, dass sie einerseits die Gesinnungen drin gelassen haben, sie aber andererseits (zumindest habe ich da in den Grundregelwerken nichts gefunden9 gar nicht mehr odentlich definieren.

Ja, die Definitionen habens ich von Ausgabe zu Ausgabe manchmal geändert (bis hin zu solchem Unfug, dass Chaotisch Neutrale mit derselben Wahrscheinlich eine Brücke überqueren wie von ihr zu springen - AD&D2  :o), aber wenn Gesinnungen eh beliebig und meist völlig überflüssig sind, dann hätte man die gleich kicken können.

Ganz oder gar nicht.

Für D&D gehören Gesinnung für mich irgendie dazu. Wie der Stern auf dem Mercedes.
Braucht man den zum Fahren?
Wird die Kiste dadurch schneller?
Nein.

Aber sonst kann ich mir ja gleich einen Nissan kaufen (was ich getan habe  8)).

Gleiches gilt für D&D: Gesinnungen sind für mich "netter Ballast" bei eben diesem Spiel. Ein Markenzeichen.

Bitte entweder weg damit oder ganz dran. Aber legt mir bei meinem Mercedes den Stern nicht isn Handschuhfach!
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: nobody@home am 27.12.2021 | 12:27
Noch besser, genau dieser Spruch

After all, the most memorable and interesting characters often explicitly subvert expectations and stereotypes.

widerspricht bei zehn Sekunden Nachdenken schon schlichtweg dem grundlegenden Designansatz von D&D, nach dem ja gerade alle Spielercharaktere doch bitteschön in ihr genormtes Rassen/Klassen/Stufenschema passen sollen. Darüber, daß der Schreiber ihn scheinbar trotzdem ganz ironie- und selbsterkenntnisbefreit trotzdem so gebracht hat, habe ich mich dementsprechend auch schon beim ersten Querlesen des zitierten Textes amüsiert...
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: General Kong am 27.12.2021 | 12:28
Das ist nicht richtig. Es gibt einen Haufen Stereotype, die Gruppen angehängt werden, ohne dass die Mehrheit dem entsprechen würde, ggf. nicht mal eine Minderheit. Es gibt keinen Grund dafür, dass DnD-Völker da eine Ausnahme sind.

Richtig, aber dafür muss das Stereotyp in der Welt bestehen. Selbst wenn es nicht (mehr) Fakten basiert ist. Aber wenn es in der Welt auch nicht besteht, gibt es keine Steretypen, die ja zumindest irgendwie aufgekommens ein müssen (durch historische Erfahrungen, Missverständnisse, Urteile oder Vorurteile).
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: zaboron am 27.12.2021 | 12:29
Noch besser, genau dieser Spruch

widerspricht bei zehn Sekunden Nachdenken schon schlichtweg dem grundlegenden Designansatz von D&D, nach dem ja gerade alle Spielercharaktere doch bitteschön in ihr genormtes Rassen/Klassen/Stufenschema passen sollen. Darüber, daß der Schreiber ihn scheinbar trotzdem ganz ironie- und selbsterkenntnisbefreit trotzdem so gebracht hat, habe ich mich dementsprechend auch schon beim ersten Querlesen des zitierten Textes amüsiert...
Ich seh da den Widerspruch nicht, kannst du das etwas genauer erläutern?
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: zaboron am 27.12.2021 | 12:30
Richtig, aber dafür muss das Stereotyp in der Welt bestehen. Selbst wenn es nicht (mehr) Fakten basiert ist. Aber wenn es in der Welt auch nicht besteht, gibt es keine Steretypen, die ja zumindest irgendwie aufgekommens ein müssen (durch historische Erfahrungen, Missverständnisse, Urteile oder Vorurteile).
An der Setting Lore wurde ja nichts geändert, da existieren die Stereotypen nach wie vor.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: General Kong am 27.12.2021 | 12:32
Das ist dann gut. Hatte den von dir zitierten Satz tatsächlich übersehen.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Runenstahl am 27.12.2021 | 12:33
Das Argument widerspricht sich: Nur, wenn tatsächlich alle Halblinge eher Lawful good sind (oder irgendeine andere Gesinnung mehrheitlich haben), kann es überhaupt eine Erwartung (Stereotyp) geben, dass alle Halblinge so sind.

Kann ich hingegen gar keine Erwartung haben, denn alle Halblinge sind halt irgendwie gesonnen (wie alle Orks, Drow, Menschen, Oger, vierarmige Ratzfatzen), dann gibt es auch keine Erwartung zu konterkarieren. Und es gibt kein Stereotyp.

Da bin ich bei dir und das sehe ich ähnlich. In meinen Kampagnen sind z.B. Zwerge meist "Rechtschaffen". Was Zwerge (egal ob SCs oder NSCs) die dann chaotisch sind schonmal ungewöhnlicher und interessanter macht. Allerdings sehe ich kein Problem darin wenn das Settingneutrale PHB eben nicht festlegt das Zwerge eher Lawful sind. Das gehört dann mMn eher in die jeweiligen Setting / Kampagnenbände. Wie man auch an der Liste der Gottheiten sieht (die einen weiten Rundumschlag zu verschiedenen D&D Welten sowie irdischen Religionen bietet) ist das PHB eben nicht spezifisch für eine der D&D Welten da sondern eher das D&D "Universalregelwerk".
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Crimson King am 27.12.2021 | 12:34
Richtig, aber dafür muss das Stereotyp in der Welt bestehen. Selbst wenn es nicht (mehr) Fakten basiert ist. Aber wenn es in der Welt auch nicht besteht, gibt es keine Steretypen, die ja zumindest irgendwie aufgekommens ein müssen (durch historische Erfahrungen, Missverständnisse, Urteile oder Vorurteile).

Wenn das Stereotyp lediglich in der Vorstellung von Leuten existiert, braucht es dafür keine Gesinnungsregeln.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Sosthenes am 27.12.2021 | 12:46
Noch besser, genau dieser Spruch widerspricht bei zehn Sekunden Nachdenken schon schlichtweg dem grundlegenden Designansatz von D&D, nach dem ja gerade alle Spielercharaktere doch bitteschön in ihr genormtes Rassen/Klassen/Stufenschema passen sollen.

Hmm, gefühlt sind seit Anbeginn der Zeit ein Haufen % von D&D Publikationen damit beschäftigt neue Alternativen zu diesen Schemata zu bieten, ob's nun neue Klassen, Kits, Pfade, Feats etc. sind, oder alternative Setting-Eigenheiten (Halblinge/Elfen/etc. bei Dark Sun, so gut wie alles bei Eberron...).

Nach 40 Jahren bin ich mir jetzt auch wirklich nicht sicher ob ein aktuelles D&D noch unbedingt die Stereotypen präsentieren muss gegen die dann Einzel-Charaktere oder Settings "rebellieren". Mal davon abgesehen dass auch viele der stark abgewandelten Charaktere/Kulturen nicht nur im Kontrast zum "Original" gewinnen, gerade wenn sie gut geschrieben. Ich finde nicht, dass man unbedingt Hobbits kennen muss um die Tragödie der athasischen Halblinge zu kapieren.
Klar, Drizzt rettet das nicht, aber der ist auch nicht zu retten. Bob Salvatore ist irgendwie der Ami-Karl May.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: nobody@home am 27.12.2021 | 12:47
Ich seh da den Widerspruch nicht, kannst du das etwas genauer erläutern?

D&D will, zumindest im Rahmen seiner Charaktererschaffungs- und -entwicklungsregeln, daß die Spieler doch bitteschön Stereotype spielen sollen -- Diebe, Kämpfer, Druiden usw. wie zumindest Dutzende von anderen in der Spielwelt auch und alles schon vom Designteam genau vorgekaut. Gleichzeitig sollen die "erinnerungswürdigsten und interessantesten" Charaktere laut zitiertem Satz aber gerade die sein, die mit Klischees und so einigermaßen gekonnt brechen (und dem würde ich mich nebenbei, wenn ich so "typische" Fantasy- und sonstige Protagonisten betrachte, tatsächlich generell anschließen -- irgendwas, was die zu einer Ausnahme und damit "besonders" macht, gibt's eigentlich so gut wie immer), womit dann begründet werden soll, warum man sich von denen gerade nicht einzuengen lassen braucht. Also, wenn sich das nicht beißt, dann fällt mir nicht mehr viel ein, das das überhaupt tut...
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Metamind am 27.12.2021 | 17:26
Von meiner Perspektive reden wir halt hier über ein aktuell gedrucktes Produkt.

Bei DND Beyond haben sie die Änderungen eingefügt, ohne dass die Nutzer (die immerhin viel Geld für digitale 1 und 0 gezahlt haben) informiert wurden oder es hätten ablehnen können.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Raven Nash am 27.12.2021 | 18:10
Das Gesinnungssystem von D&D war in seiner Vermischung von christlich-dualistischem Gut/Böse und Moorcock'schem Ordnung/Chaos immer schon broken. Weil man eben Konzepte vermischt hat, die nicht zu mischen sind. Die Erklärungen älterer Editionen haben da auch nicht geholfen. "Rechtschaffen" ist dann eben der "Konformist", während "Chaotisch" alles von "Non-Konformist" bis "Rebell" sein kann. Und bei "Rechtschaffen" schwingt immer auch die Tendenz zu "Gut" mit, was wiederum nicht zu "Rechtschaffen Böse" passt...

Bei dieser Grundlage grinst einen dann halt auch schnell die Fratze des puritanisch geprägten US-Christen der 60er-80er an, für den alles "böse" ist, was nicht weiß und rechtgläubig ist. "Rechtschaffen Gut" als Ausdruck der Perfektion (Paladin): Obrigkeitshörig und fügsam gegenüber jeder Autorität - und natürlich "Gut" im christlichen Sinne. "Rechtschaffen Böse" ist dann der Kommunist, "Chaotisch Böse" der Anarchist.

Und jetzt will man ein Geflecht, das tief im System verankert ist, los werden. Wird schwierig. Man hat Regeln darüber gebaut, Settings, usw. Dazu kommen noch 100 andere Gruppen und Gruppierungen, die auf einmal verlangen, repräsentiert zu werden (warum das in offiziellen Regeln sein muss, sei dahin gestellt - konnte man ja am Tisch auch vorher schon). Hat was von der Quadratur des Kreises.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Rhylthar am 27.12.2021 | 18:38
;-) schon irgendwie witzig wie man jetzt versucht die Drow als "ja die sind eigentlich gar nicht so böse (also nicht alle) das is nur n böser Kult" darzustellen weil man mittlerweile merkt das
A) der Kult bzw das ganze System der Drow nicht funktionieren kann
B) es spätestens dann sinnfrei wurde als man Drow als Spielerrassen zugelassen hat die dann alle quasi Drizzt waren weil sonst kein sinnvoller Background möglich wäre
Naja, Drow haben in den Welten, in denen sie als mögliche SC eingeführt wurden (eigentlich nur FR), schon immer Möglichkeiten andersartiger Backgrounds außerhalb von Drizzt-Klonen gehabt, wenn man denn wirklich ein wenig in dem Bereich recherchiert hatte. Eilistraee, Bregan D´aerthe, etc...hätten gut als Vorbilder dienen können.

Aber da die 5E ja jetzt total generisch sein sollen/wollen, muss man natürlich auch dran schrauben für andere Welten (gute Drow in Greyhawk z. B.)....

Ansonsten stimme ich vielen meinen Vorrednern in dem Bereich zu und bin froh, die gedruckten unerratierten Werke zu besitzen.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Tegres am 27.12.2021 | 19:04
Die Lösung für das Gesinnungsproblem wäre sehr einfach: Man kehrt zu einer einzigen Achse in Form des Ordnung-Neutralität-Chaos-Systems zurück - wie es schon bei ODnD und B/X der Fall war. Das wäre also eine etablierte Sache und alle Probleme, die damit "guten" und "bösen" Völkern gibt, wären gelöst. Bei DCC funktioniert das einwandfrei.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 27.12.2021 | 19:32
Das Gesinnungssystem war imo nie das Problem. Das Problem waren aus meiner Sicht immer die Leute, die versuchen, in dieses absolute Raster Relativierungen hineinzubringen. Ob es christlich geprägt ist, sei dahin gestellt. Ist aber tatsächlichauch irrelevant, weil sich global die irdischen Wertesysteme bei den großen moralischenFragen ohnehin weitgehend einig sind. Insofern betrachte ich die Entfernung der Gesinnungen aus dem System als bedauerlichen Verlust.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Feuersänger am 27.12.2021 | 20:08
Ich muss auch sagen, ich finde das 2-Achsen-Alignmentsystem knorke und es ist durchaus mit ein Grund, warum ich D&D (in entsprechenden Editionen) und entsprechende Settings mit zentralem Alignment-Bezug bevorzuge.
Nota bene, ich schreibe bewusst "Alignment" statt "Gesinnung", da das deutsche Wort mE einfach keine treffende Übersetzung für das implizite Konzept ist. Alignment, das ist die Ausrichtung auf absolute kosmische Prinzipien. Gesinnung klingt dagegen mehr so nach "eher konservativ oder doch eher liberal?".  Und diese kosmischen Prinzipien von objektiver Moralität - Gut, Böse, Ordnung, Chaos - das ist für mich einer der USPs von D&D überhaupt.

Aber ja, das ganze kann natürlich nur funktionieren wenn man Alignment als übergeordnete Prinzipien auch annimmt. Oder wie es Tudor sagte:
Zitat
Das Problem waren aus meiner Sicht immer die Leute, die versuchen, in dieses absolute Raster Relativierungen hineinzubringen.
Genau das funktioniert dann nämlich nicht. Genausowenig wie die Alignments rein als "Team Marker" zu interpretieren, wie es weiter oben im Thread jemand angedeutet hat. Okay, kann man machen, dann werden sie halt komplett bedeutungslos und könnten genausogut grün / lila, eckig / rund heißen.

Noch ein kleiner Nitpick: glaube, die älteste Überlieferung des Gut/Böse Dualismus kommt aus dem Zoroastrismus. Andere Religionen haben vermutlich fleißig davon abgepinnt. Aber das wirklich nur am Rande.

Yeah, so anyway: ich find es wie gesagt gerade super interessant, dass in dieser Kosmologie die Alignments eben nicht relativ oder relativierbar sind. Einer der wichtigsten Unterschiede ist da nach meiner Interpretation: anders als in unserer Welt hält sich dort eben nicht jeder selber für Die Guten. Die Bösen wissen schon dass die die Bösen sind -- finden das aber ganz richtig so, weil sie ihre Philosophie für überlegen halten.

Also kurz gesagt: ich bedaure, dass in der 5E - vom Start weg, nicht erst qua jüngster Errata - Alignment bedeutungslos gemacht wurde; würde ich mal wieder 5E leiten wollen, würde ich das nicht übernehmen sondern mich an das Alte Testament halten.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 27.12.2021 | 20:23
Nota bene, ich schreibe bewusst "Alignment" statt "Gesinnung", da das deutsche Wort mE einfach keine treffende Übersetzung für das implizite Konzept ist. Alignment, das ist die Ausrichtung auf absolute kosmische Prinzipien. Gesinnung klingt dagegen mehr so nach "eher konservativ oder doch eher liberal?".

Das trifft es ziemlich gut  :d

Deswegen habe ich auch kein Problem mit z.B. den bösen Drow. Die sind eben via Lolth an eine per Definition böse kosmische Macht gekoppelt. Immerhin ist Lolth auch ein Demon Lord und die Drow haben da nicht so richtig die Wahl, da sie Lolths auserwähltes (in dem Fall eher versklavtes) Volk sind.

Weichgespülte Drow kann ich nicht brauchen.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Rhylthar am 27.12.2021 | 20:32
Das trifft es ziemlich gut  :d

Deswegen habe ich auch kein Problem mit z.B. den bösen Drow. Die sind eben via Lolth an eine per Definition böse kosmische Macht gekoppelt. Immerhin ist Lolth auch ein Demon Lord und die Drow haben da nicht so richtig die Wahl, da sie Lolths auserwähltes (in dem Fall eher versklavtes) Volk sind.

Weichgespülte Drow kann ich nicht brauchen.
Gottheit. Zumindest in den FR. ;)
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: aikar am 27.12.2021 | 20:42
Deswegen habe ich auch kein Problem mit z.B. den bösen Drow. Die sind eben via Lolth an eine per Definition böse kosmische Macht gekoppelt. Immerhin ist Lolth auch ein Demon Lord und die Drow haben da nicht so richtig die Wahl, da sie Lolths auserwähltes (in dem Fall eher versklavtes) Volk sind.

Weichgespülte Drow kann ich nicht brauchen.
Es tut aber auch niemandem weh, wenn es die Option gibt. Menzobaranzan ist immer noch voll mit bösen Drow. Ebenso jede Drow-Stadt die du gerade voller böser Lolth-verehrender Drow brauchst.

In Eberron ist auch nicht jeder nicht-metallischen Drachen, Ork oder Goblinoiden automatisch böse und auf auf Sicht zu erschlagen. Trotzdem kann man problemlos böse Exemplare/Gruppen jeder dieser Gruppen einsetzen. Genauso wie es halt auch gute und böse Menschen gibt. Und viele dazwischen.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Irian am 27.12.2021 | 20:51
Ich pers. muss gestehen, ich finde dieses ganze Alignment-Konzept einfach unterkomplex. Ich hab nix gegen eine faschistisch-religiöse Diktatur, das ist völlig ok, aber da dann quasi alle Graustufen wegzulassen, die sowas normalerweise mit sich bringt... Ich meine, wäre es ein Miniaturen-Kriegesspiel, dann wäre das vermutlich ausreichend, weil man da eh keine Einzelpersonen hat in dem Sinne. Aber bei einem Rollenspiel-Setting erwarte ich da dann doch etwas mehr Bandbreite als "Alle böse. Ende.". In meinen Augen ist dieses Aufbrechen eher etwas, was mehr Möglichkeiten unterstützt und der bisherige Status Quo war eher so ein relativ platter Einheitsbrei. Aber das ist halt natürlich auch Geschmacksfrage, schätze ich mal.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Arldwulf am 27.12.2021 | 22:33
Mal abgesehen von der ganzen Genderfrage: Was haltet ihr denn von den "nichtpolitischen" Errata?

Es gäbe eine Menge Sachen bei denen die 5e Überarbeitung gebrauchen könnte und irgendwie wirkt es als ob die Aufregung über die Sprache so ein wenig verdeckt dass es kaum inhaltliche Korrekturen gibt.

So richtig viele Probleme ging man eher nicht an.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 27.12.2021 | 23:14
Welche meinst du denn?
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Crimson King am 27.12.2021 | 23:15
Ich habe wieder diverse Posts mit politischen Inhalten und keinerlei konkretem Rollenspielbezug abgetrennt. Ich verstehe, dass das Thema der aktuellen Veränderungen in der Sprache nicht völlig von diesen DnD 5-Errata zu trennen ist. Trotzdem bleibt das hier ein Thread im DnD 5-Bereich eines Rollenspielforums.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Crimson King am 28.12.2021 | 08:44
Ich habe schon wieder einen Post entfernt, der - direkt unterhalb der Moderationsanweisung - dieser eindeutig zuwider handelt und gegen die Hausordnung verstößt. Ich habe noch andere Dinge zu tun, also lasst das bitte.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Arldwulf am 28.12.2021 | 20:15
Welche meinst du denn?

Z.B. Errata für einige Zauber wie Simulacrum, Glyph of Warding oder dergleichen. Ich hatte gehofft man würde (wenn man dafür schon Errata veröffentlicht) ein paar der Probleme angehen, aber inhaltlich sind diese Errata irgendwie sehr dünn. So als ob das bestimmende Thema halt eher die "politischen" Änderungen anstatt das Verbessern des Regelwerks wäre.

Wenn man so drauf schaut fällt zumindest mir nicht viel auf was wirklich hilfreich im Spiel wäre, Fragen reduziert oder das ganze flüssiger ablaufen lassen würde.

Ich weiß, man will viel Verantwortung auf den Spielleiter abgeben (abwälzen würde wohl besser passen) aber so ein bisschen Support für das eigentliche Spielgeschehen wäre schon ganz nett.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Feuersänger am 2.01.2022 | 14:20
Habe jetzt mal einen Haufen Offtopic abgetrennt, in dem das Geschäftsgebahren von WOTC diskutiert wird, aber trotz mehrfacher Ermahnung von Crimson King NICHTS mit dem Inhalt der letzten Errata zu tun hat.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: takti der blonde? am 2.01.2022 | 14:24
Habe jetzt mal einen Haufen Offtopic abgetrennt, in dem das Geschäftsgebahren von WOTC diskutiert wird, aber trotz mehrfacher Ermahnung von Crimson King NICHTS mit dem Inhalt der letzten Errata zu tun hat.

Wie bitte? Natürlich hat das etwas mit dem Errata zu tun! Das ist der Hintergrund vor dem ich die Errata einordne und ich bitte um eine Rückverschiebung.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Feuersänger am 2.01.2022 | 15:01
Abgelehnt. In diesem Thread weiter zu Errata, im anderen über Konzernkram.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: takti der blonde? am 2.01.2022 | 15:10
Abgelehnt. In diesem Thread weiter zu Errata, im anderen über Konzernkram.

Das gehört aber zusammen. Die Errata gibt es meiner Einschätzung nach vor allem aus wirtschaftlichem Kalkül; weder aus politischer Überzeugung noch um das Spielen zu verbessern.

Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Rhylthar am 2.01.2022 | 15:20
Das gehört aber zusammen. Die Errata gibt es meiner Einschätzung nach vor allem aus wirtschaftlichem Kalkül; weder aus politischer Überzeugung noch um das Spielen zu verbessern.
Das mag mit reinspielen, aber ein nicht geringer Teil sind einfache Regeländerungen/Klarifizierungen.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Boba Fett am 3.01.2022 | 10:27
Meinungen zu den letzten Errata:
Naja, eigentlich keine, weil sie mir egal sind.
Wir spielen by the book mit der 9. Druckauflage von 2020 von Ulisses.
Bzw. spielten, weil wir gerade nicht D&D5 spielen, werden wir aber wieder...

Ich hab mir die Errata angesehen. Erstaunlich, dass es so wenige sind.
Erstaunlich, dass in Xanathars Guide to Everything nichts zu erratieren gab... ;)
Und wie Rylthar sagt: das meiste sind schon Regel-Klarifizierungen.
Wesentliche Änderungen gibt es nicht, aber sehr viel "politcal correctness" auch nicht.
Es wurde meistens klar gestellt, wie Dinge gemeint sind und oft "daily" gegen "after long rest" ersetzt wurde.

Es gibt auch ein paar Schmunzler, wo man wieder die amerikanische Correctness Kultur wahrnimmt:
Zitat
In the paragraph immediately following the boxed text,
“Luvash is so drunk that he has disadvantage on his attack rolls and ability checks,”
has been replaced with the following text:
“Luvash is the older of the two and the brother whom the other Vistani fear most.”

Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Raven Nash am 3.01.2022 | 11:29
Zitat
Es gibt auch ein paar Schmunzler, wo man wieder die amerikanische Correctness Kultur wahrnimmt:
Ist es also politisch nicht korrekt, einen Betrunkenen als solchen zu bezeichnen und die Auswirkungen von Alkohol darzustellen?
OK, wieder was gelernt.  ~;D
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: nobody@home am 3.01.2022 | 11:39
Ist es also politisch nicht korrekt, einen Betrunkenen als solchen zu bezeichnen und die Auswirkungen von Alkohol darzustellen?
OK, wieder was gelernt.  ~;D

Dazu sage ich nur "Frothy Mugs of Water (https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/FrothyMugsOfWater)". 8]

Also ja, das gibt's nicht nur, aber gerade auch im ja an den eigenwilligsten Stellen plötzlich überraschend prüden Amiland schon mal tatsächlich. Speziell dann, wenn man als "familienfreundlich" durchgehen will.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Crimson King am 4.01.2022 | 09:55
Hier mussten in den letzten Tagen mehrfach Posts ins Archiv verschoben werden, weil einzelne User es nicht hin bekommen, ihre politischen Ansichten zu allem und jedem bei sich zu behalten. Die Hausordnung ist da klar. Die Moderation wäre euch sehr verbunden, wenn ihr keine unnötigen Aufwände produziert.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Boba Fett am 4.01.2022 | 12:59
Mal was anderes zu dem Thema:

Wer von Euch nutzt diese Errata aktiv im Spiel?

Und andersherum gefragt: Wer von Euch spielt einfach original by the book?
(Hausregeln / Rulings mal außen vor gelassen)
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Feuersänger am 4.01.2022 | 16:30
Wie in meinem 1. Beitrag schon gesagt: ich spiele überhaupt kein 5E mehr, was aber nichts mit der Woke-Welle zu tun hat.
Generell verwende ich Errata da, wo sie der Bedeutung des Wortes gerecht werden: Korrektur von Fehlern.

Bei Errata, die in die Spielbalance eingreifen, schaue ich mir erst an ob die Änderungen auch notwendig und sinnvoll sind oder eher eine Verschlimmbesserung darstellen. Da ist leider auch - nicht zuletzt bei der 5E - oft eher letzteres der Fall. Diese werden also ignoriert.

Was nun 5E angeht: da lehne ich (in dem Szenario dass ich 5E nochmal spielen würde) schon die Änderung qua Zusatzband (war das TCoE?) ab, dass Rassen keine spezifischen Modifikatoren mehr haben sollen sondern jeder frei verteilen möge wie es ihm in den Kram passt. Das ist nämlich auch noch spieldesign-technisch absoluter Rotz. Als eingefleischter Zwergenfan mag man die Änderungen toll finden.

Also kurz und gut, nein, ich denke ich würde diese sogenannten Errata größtenteils ignorieren.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Runenstahl am 4.01.2022 | 17:37
Ich glaube da wirfst du was durcheinander. Die "Custom Origins" sind eine Option (kein Errata) aus einem Zusatzbuch. Das sind zwei verschiedene paar Schuhe.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Ansonsten: Die Errata sind in meiner Version des PHB eh fast alle enthalten, macht also keinen Unterschied für mich.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Rhylthar am 4.01.2022 | 17:38
Ich gucke sie durch. Meist sind es Klarifizierungen, die passen.

Verpasse ich mal ein Errata...auch halb so wild. :)
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Feuersänger am 4.01.2022 | 17:42
Ich glaube da wirfst du was durcheinander. Die "Custom Origins" sind eine Option (kein Errata) aus einem Zusatzbuch. Das sind zwei verschiedene paar Schuhe.

Fürs Protokoll, das ist mir natürlich klar, dass in Regelbüchern gedruckte Inhalte keine Errata sind. ^^ Aber es haut halt in exakt dieselbe Kerbe.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 7.01.2022 | 08:44
Was nun 5E angeht: da lehne ich (in dem Szenario dass ich 5E nochmal spielen würde) schon die Änderung qua Zusatzband (war das TCoE?) ab, dass Rassen keine spezifischen Modifikatoren mehr haben sollen sondern jeder frei verteilen möge wie es ihm in den Kram passt. Das ist nämlich auch noch spieldesign-technisch absoluter Rotz. Als eingefleischter Zwergenfan mag man die Änderungen toll finden.
Was das angeht bin ich etwas gespaltener Meinung, etwas mehr Flexibilität was die Attributsverteilung angeht finde ich schon wünschenswert (gerade für Rassen die nicht imt einem Berg an Subrassen daher kommen), aber das Ergebnis sollte halt schon noch irgendwie zur Rasse passen.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Raven Nash am 7.01.2022 | 13:27
Wer von Euch nutzt diese Errata aktiv im Spiel?
Ohne den Thread (und den Link) hätte ich nichtmal mitgekriegt, dass es eine gibt.  ;D
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: 1of3 am 7.01.2022 | 14:32
Zugegeben habe ich mich ja schon immer gefragt, warum ausgerechnet unterirdisch lebende Elfen maximalpigmentiert sein sollten.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Rhylthar am 7.01.2022 | 14:42
Zugegeben habe ich mich ja schon immer gefragt, warum ausgerechnet unterirdisch lebende Elfen maximalpigmentiert sein sollten.
Fluch.  ;)
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Raven Nash am 7.01.2022 | 14:43
Ich fand albinotische Elfen immer deutlich logischer und stylischer. ;) So wie Alligatoren, die im Dunkeln gehalten werden...
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Sosthenes am 7.01.2022 | 14:46
Wer von Euch nutzt diese Errata aktiv im Spiel?

Und andersherum gefragt: Wer von Euch spielt einfach original by the book?
(Hausregeln / Rulings mal außen vor gelassen)
Naja, wenn's für ein System Errata gibt nehm' ich die meistens her. Ich schaff' zwar grade 5E gut zu vermeiden, aber wenn's wieder los geht, dann als Basis hochoffiziell. Sonst gibt's ja spätestens bei Neudrucken oder Verwendung von D&D Beyond Probleme.

Zumindest was die Regeln betrifft. Änderungen von Beschreibungen der Vergessenen Reiche oder von Abenteuern mag ich zwar theoretisch gut finden, aber rein praktisch müsste mir jemand schon Geld zahlen um die betroffenen Werke überhaupt erst zu nutzen.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Kaskantor am 7.01.2022 | 14:55
Vielleicht nicht 100% passend, aber statt mich mit der Errata rumzuärgern, hab ich die 5e gänzlich hinter mir gelassen.

Stattdessen bin ich komplett zu PF2 gewechselt.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Feuersänger am 7.01.2022 | 15:01
Zugegeben habe ich mich ja schon immer gefragt, warum ausgerechnet unterirdisch lebende Elfen maximalpigmentiert sein sollten.

Tarnung!
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: nobody@home am 7.01.2022 | 15:34
Fluch.  ;)

Muß es wohl sein, denn daß es selbst bei D&D anders geht, haben spätestens die mystaranischen Schattenelfen (https://www.drivethrurpg.com/product/16991/GAZ13-The-Shadow-Elves-Basic) schon Anno 1990 bewiesen. ;)
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Raven Nash am 7.01.2022 | 19:39
Tarnung!
In vollkommener Dunkelheit auch sehr entscheidend...  ~;D
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Rhylthar am 7.01.2022 | 19:44
Muß es wohl sein, denn daß es selbst bei D&D anders geht, haben spätestens die mystaranischen Schattenelfen (https://www.drivethrurpg.com/product/16991/GAZ13-The-Shadow-Elves-Basic) schon Anno 1990 bewiesen. ;)
Dass Carl Sargent irgendwas mit "Schatten" macht, überrascht wohl keinen. ;)
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: ChaosZ am 7.01.2022 | 21:32
Zugegeben habe ich mich ja schon immer gefragt, warum ausgerechnet unterirdisch lebende Elfen maximalpigmentiert sein sollten.

Mal abgesehen davon, dass es um dieses Thema, so wie ich die Moderatoren verstehe, hier nicht gehen soll...

Muß es wohl sein, denn daß es selbst bei D&D anders geht, haben spätestens die mystaranischen Schattenelfen (https://www.drivethrurpg.com/product/16991/GAZ13-The-Shadow-Elves-Basic) schon Anno 1990 bewiesen. ;)

sollte man sich nach dem Band zu den Schattenelfen sich das Cover zu den Elfen von Altheim auf Mystara anschauen und findet dort optisch die optisch ursprünglichen Drow wieder.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Jiba am 7.01.2022 | 21:47
Zitat
Ich fand albinotische Elfen immer deutlich logischer und stylischer.

(Und ich frage mich immer warum wir selbstverständlich davon ausgehen, dass unsere realweltlichen, genetischen, biologischen, physikalischen etc. Gesetzmäßigkeiten auch auf Fantasy-Welten Geltung haben. Ich warte ja bis heute noch auf ein frühneuzeitliches Setting, bei dem die Vier-Säfte-Lehre einfach als zutreffend gesetzt ist.)
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 8.01.2022 | 09:00
(Und ich frage mich immer warum wir selbstverständlich davon ausgehen, dass unsere realweltlichen, genetischen, biologischen, physikalischen etc. Gesetzmäßigkeiten auch auf Fantasy-Welten Geltung haben. Ich warte ja bis heute noch auf ein frühneuzeitliches Setting, bei dem die Vier-Säfte-Lehre einfach als zutreffend gesetzt ist.)

Das ist vielleicht ein eigenes Thema wert. Stichwort Erwartungshaltung. Weil die Annahme, lichtarme Lebensweise führe zu Albinismus bereits nach irdischen Regeln falsch ist...

Warum haben Maulwürfe dann schwarzes Fell? Warum sind Regenwürmer rosa? Und selbst Tiefseeanglerfische sind schwarz...
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Raven Nash am 8.01.2022 | 09:30
Zitat
lichtarme Lebensweise führe zu Albinismus bereits nach irdischen Regeln falsch ist...
Maulwürfe leben nicht in Höhlen. Die führt ihr Weg oft genug an die Oberfläche - und da wären sie ohne Pelz schnell Beute.
Nacktmulle hingegen leben tatsächlich rein unterirdisch - und sind rosa, weil kaum pigmentiert.
Regenwürmer sind auch nicht "rosa", sondern kaum pigmentiert - und man sieht ihre Nahrung sowie die Blutgefäße durchschimmern.
Höhlensalmler sind übrigens auch farblos - das erscheint dann rosa.

Albinismus ist ein Gendefekt, der weitervererbt wird. Die Anpassung an Höhlen kann über Albinismus erfolgen - bei Alligatoren etwa. Andere Tierarten verlieren einfach im Laufe von Generationen die Pigmentierung, ohne Albinismus.

In jedem Fall ist eine Anpassung an ein Leben ohne Sonnenlicht (so sie bei Humanoiden überhaupt erfolgen kann -> ohne UV kein Vitamin D) mit einem Pigmentverlust wahrscheinlich (wird ja nicht mehr gebraucht) und auch einem Verlust des Sehvermögens. Ohne Licht ist Sehen relativ sinnfrei.

Die Drow sind jedenfalls aus biologischer Sicht Unfug.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Kaskantor am 8.01.2022 | 10:10
Es ist einfach ein erfundenes Fantasyvolk, warum kann man sowas nicht einfach akzeptieren?

Sonic ist ein sprechender Igel. Da regt sich doch auch keiner drüber auf, dass er blau ist.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: nobody@home am 8.01.2022 | 10:17
Es ist einfach ein erfundenes Fantasyvolk, warum kann man sowas nicht einfach akzeptieren?

Sonic ist ein sprechender Igel. Da regt sich doch auch keiner drüber auf, dass er blau ist.

Na ja, wenn man's recht bedenkt: da rennt so ein Igel schon mal einfach als Fußgänger mitten durch den strömenden Straßenverkehr, und blau ist er auch noch?!? ~;D
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: zaboron am 8.01.2022 | 10:29
Was nun 5E angeht: da lehne ich (in dem Szenario dass ich 5E nochmal spielen würde) schon die Änderung qua Zusatzband (war das TCoE?) ab, dass Rassen keine spezifischen Modifikatoren mehr haben sollen sondern jeder frei verteilen möge wie es ihm in den Kram passt. Das ist nämlich auch noch spieldesign-technisch absoluter Rotz. Als eingefleischter Zwergenfan mag man die Änderungen toll finden.
Ich fand diese Änderung super, so konnte ich endlich meine Goliath Bardin spielen, ohne mir Sorgen zu machen dass mein Konzept suboptimal ist. Insgesamt hat es die Charaktervarianz in meinen Runden enorm erhöht weil es halt nicht mehr zu jeder Klasse nur ein paar optimale Rassen gibt.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Sosthenes am 8.01.2022 | 10:34
Es ist einfach ein erfundenes Fantasyvolk, warum kann man sowas nicht einfach akzeptieren?
Naja, nicht wirklich "frei erfunden", ausser wir reden über Snorri und nicht Gary.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Crimson King am 8.01.2022 | 10:41
Bei 13th Age kann man einen von zwei +2-Modifiern aus dem Volk nehmen und einen entsprechenden aus der Klasse, wobei man nicht zwei mal das gleiche Attribut modifizieren kann. Da kommt hinzu, dass AC, Mental und Physical Defense nicht aus einem Wert gezogen werden, sondern aus dem mittleren von dreien, so dass man sich zwangsläufig breit aufstellen muss. Die Lösung halte ich für wesentlich besser, als das was DnD üblicherweise macht. Dass Völker grundsätzlich regeltechnische Spezifika haben, finde ich aber gut.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Feuersänger am 8.01.2022 | 11:26
Bei 13th Age kann man einen von zwei +2-Modifiern aus dem Volk nehmen und einen entsprechenden aus der Klasse, wobei man nicht zwei mal das gleiche Attribut modifizieren kann.

Bin mir jetzt nicht sicher ob ich das richtig verstehe, aber so _wie_ ich es lese, finde ich das völlig sinnlos. Das hieße ja, dass man keinesfalls eine Rasse spielen soll, die qua ihrer Attribute für die Klasse besonders gut geeignet wäre?

Da finde ich es noch bei PF2 vom Prinzip her besser: da bekommt jede Rasse ein bis zwei +2 Mods (meist festgelegt, also sowas wie "Elfen = +2 Dex, +2 Int") und für die Klasse nochmal ein +2 auf (iirc) eins von zwei Attributen, und das darf sehr wohl ein bereits gesteigertes Attribut sein. Also, wenn man einen Wizard spielen will ist Elf eine gute Wahl, weil man da Int zweimal steigern kann.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Alexandro am 8.01.2022 | 11:38
In der Regel braucht man mehr als ein Attribut um in der Klasse effektiv zu sein (das Schrottdesign der 3.x/PF1, wo dass bei einigen Klassen gilt, bei anderen aber wieder nicht, wurde bei 13A aufgebrochen) - insofern kann man durchaus ein günstiges Volk mit einer geeigneten Klasse kombinieren.

Nur halt "one-trick-ponies", wo man nur ein Attribut maximiert, gehen in dem System eher nicht so gut.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 8.01.2022 | 11:44
Bin mir jetzt nicht sicher ob ich das richtig verstehe, aber so _wie_ ich es lese, finde ich das völlig sinnlos. Das hieße ja, dass man keinesfalls eine Rasse spielen soll, die qua ihrer Attribute für die Klasse besonders gut geeignet wäre?

Die Klasse lässt dir auch die Wahl zwischen zwei Attributen. Insgesamt ist das System schon clever, weil es der SAD entgegenwirkt. Allerdings ist Multiclassing keine sinnvolle Option. Und man kann oft die Class Features auf andere Attribute verschieben. Das muss man nicht mögen. Ist halt ein 4e Erbe.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Crimson King am 8.01.2022 | 11:44
Bin mir jetzt nicht sicher ob ich das richtig verstehe, aber so _wie_ ich es lese, finde ich das völlig sinnlos. Das hieße ja, dass man keinesfalls eine Rasse spielen soll, die qua ihrer Attribute für die Klasse besonders gut geeignet wäre?

Nein, da verstehst du etwas völlig falsch. Du kriegst zwei mal +2, einmal klassenspezifisch, einmal volksspezifisch. Du hast jeweils mindestens zwei Attribute zur Auswahl. Das garantiert, dass du definitiv unabhängig von der Volks- und Klassenkombination eine +2 auf das Primärattribut der Klasse bekommst. Die weiteren Regeln zu den Defenses stellen sicher, dass die zweite +2, die du bekommst, garantiert nicht verschwendet ist, d.h. es gibt keine regeltechnisch präferierten Volks- und Klassenkombinationen mehr.

Typisches Beispiel: der Halbork kriegt +2 auf STR oder DEX, der Kämpfer +2 auf STR oder CON. Du kannst dir damit +2 auf STR und +2 auf entweder DEX oder CON geben, aber nicht +4 auf STR. Der Gnom kriegt +2 auf DEX oder INT. Damit kannst du immer noch einen Kämpfer mit +2 STR und +2 DEX bauen. In DnD 3 bis 5 oder PF ist der Gnom als Kämpfer dagegen eher untauglich. Aber selbst wenn du über das Volk weder STR noch CON oder DEX beziehen kannst, wäre WIS wäre als zweiter Bonus gut, weil WIS sowohl in die AC als auch in die Mental Defense einfließt. Lediglich ein Volk mit INT und CHA als Auswahl wäre beim Fighter leicht benachteiligt. Das gibt es aber zunächst mal nicht. Das müsste man sich selbst bauen.

Wenn wir das weiter erörtern wollen, würde ich das in den 13th Age-Bereich umziehen. Ich wollte nur anmerken, dass man Klassen für alle Völker gleich gut spielbar machen kann, ohne gleich in völlig Beliebigkeit zu verfallen, wie das anscheinend bei DnD 5 in einem Zusatzband propagiert wurd.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Feuersänger am 8.01.2022 | 13:40
Ja ne, schon in Ordnung, das erklärt meine Verwirrung. ^^

Ist übrigens bei Legend D20 bissl ähnlich -- da kann man sich auch seine Attributsboni sowie Offensiv- und Defensivattribute relativ frei bestimmt, also wenn man es drauf anlegt kann man auch mit CON angreifen (wie immer das aussehen soll) und mit CHA verteidigen, auch da ist das einzige Limit, dass es nicht das gleiche Attribut sein darf. Und bei den Saves hat man immer die Wahl zwischen zwei Attributen (zB Str oder Con für Fort); glaube das gab es so auch schon in der 4E?

Will sagen, wir sehen dass es da durchaus einige fortschrittliche Ansätze gab, aber 5E hat sich halt erstmal dagegen entschieden irgendwas davon fortzuführen.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Arldwulf am 9.01.2022 | 11:04
Und bei den Saves hat man immer die Wahl zwischen zwei Attributen (zB Str oder Con für Fort); glaube das gab es so auch schon in der 4E?

Ja.

Zitat
Will sagen, wir sehen dass es da durchaus einige fortschrittliche Ansätze gab, aber 5E hat sich halt erstmal dagegen entschieden irgendwas davon fortzuführen.

Im Prinzip wohl auch aus dem Gedanken heraus, dass der Ansatz "was können wir tun um das Regelwerk für das eigentliche Spiel besser zu machen" halt zuvor grandios gescheitert ist.

So paradox es klingt, aber die 5e lebt davon auf jegliche Ideen zu pfeifen wie man Probleme die sich im Spiel ergeben könnten lösen kann. Das führt dann dazu, das viel Last auf dem Spielleiter liegt, und es führt dazu das die altbekannten Probleme wieder neu da sind. Und auch dazu, das man sehr häufig sagen kann "dafür gibt es in XYZ doch eigentlich schon eine gute Lösung"

Aber es führt eben auch dazu, das man die Fanbasis beruhigt hat. Und insofern machen halt die Errata dann auch wieder Sinn, indem man versucht auch an dieser Stelle nicht anzuecken und den Fokus halt eher weniger auf spielmechanische Verbesserungen oder Problembehebungen legt.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: aikar am 9.01.2022 | 11:33
Irgendwie hat sich dieses Thema zu einem zweiten Smalltalk entwickelt, von dem immer wieder Themen abgespalten werden. Mit den Errata hat das ja schon seit mindestens einer Seite wieder nichts zu tun.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Arldwulf am 10.01.2022 | 00:17
Na gut, um mal mehr zu konkreten Errata zu kommen: wie findet ihr zum Beispiel die nochmalige Klarstellung: Glyph of warding kann positive (für die Spielercharaktere gedachte) Effekte enthalten und diese ohne dafür Konzentration aufzuwenden auf diese legen?

War natürlich auch zuvor schon die Sage Advice Regelung, aber trotzdem bleibt die Nummer halt ein wenig cheesy.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Jiba am 10.01.2022 | 01:27
Die Drow sind jedenfalls aus biologischer Sicht Unfug.

Na... und? In D&D gibt es mutmaßlich überhaupt keine Biologie.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Raven Nash am 10.01.2022 | 08:22
Na... und? In D&D gibt es mutmaßlich überhaupt keine Biologie.
Tja, das ist der Grund, warum ich keinem der offiziellen Settings etwas abgewinnen kann: zuviel Handgewedel und ISSO. Ist damit für mich unglaubwürdig.
Wenn schon erdähnliche Umwelt, dann eben auch erdähnliche Zusammenhänge.
Damit hätte man sich übrigens auch die Diskussion um Hautfarbe und Gesinnung erspart, just sayin'.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Jiba am 10.01.2022 | 09:09
Wenn schon erdähnliche Umwelt, dann eben auch erdähnliche Zusammenhänge.
Ziemlich krasse, kreative Einschränkung. Letzten Endes haben wir auch auf unserer Erde über Jahrhunderte hinweg die falschen Annahmen zu den  Zusammenhängen der seienden Dinge getroffen. Und dennoch war unsere Welt zu diesen Zeiten gewiss nicht "unglaubwürdiger" im Sinne eines Zugangs zu dieser Welt. Eine erdähnliche Fantasywelt kann auch schlicht deshalb erdähnlich sein, weil die Götter es so wollen! ;)
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: aikar am 10.01.2022 | 09:14
Wenn schon erdähnliche Umwelt, dann eben auch erdähnliche Zusammenhänge.
In einem Setting in dem Magie und Götter existieren und massiv Einfluss auf die Welt haben (von dramaturgischen Aspekten ganz zu schweigen)? Und das seid ihrer IT-Schöpfung (was man auch einbeziehen sollte, die meisten Welten sind von irgendwelchen Göttern geschaffen)? Da ist diese Annahme eher unsinnig.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Feuersänger am 10.01.2022 | 09:23
Wenn man es rein biologisch/evolutionär betrachtet, ist es vermutlich schon mehr als ein Stretch, dass es auf einem Planeten überhaupt mehr als eine intelligente / kulturschaffende Spezies gibt. Wieviele gibt es da auf einer handelsüblichen Fantasywelt? 20?

Also kurz, auch wenn ich selber gerne in evolutionsbiologischen Mustern denke, darauf berufen kann man sich mE in diesen Settings nicht.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Raven Nash am 10.01.2022 | 09:35
l die Götter es so wollen! ;)
Und genau deshalb wird es in meinem neuen Setting keine Götter geben.  8)
Zitat
Wenn man es rein biologisch/evolutionär betrachtet, ist es vermutlich schon mehr als ein Stretch, dass es auf einem Planeten überhaupt mehr als eine intelligente / kulturschaffende Spezies gibt.
Eigentlich gar nicht. Neandertaler und Homo sapiens lebten ja erwiesenermaßen auch nebeneinander. Der Rest ist Zufall.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: aikar am 10.01.2022 | 09:48
Neandertaler und Homo sapiens lebten ja erwiesenermaßen auch nebeneinander. Der Rest ist Zufall.
Homo Sapiens und Neandertaler sind beides Varianten der selben Gattung und schon der gemeinsame Vorfahre (Homo erectus) setzte Werkzeuge und Feuer ein. Da haben sich nicht zwei völlig unabhängige kulturschaffende Spezies entwickelt. Menschen, Echsenmenschen, Goblins und viele, zum Teil noch schrägere, Spezies auf der selben Welt sind eine ganz andere Kategorie.

Wenn du eine biologisch plausible Welt haben willst, musst du nicht nur die Götter streichen, sondern auch Magie extrem niedrig halten und die Anzahl der Völker auf 1-3 beschränken. Da ist D&D wohl das falsche System für.

Super, jetzt verzettel ich mich selbst hier schon in Themen, die nichts mit der Ursprungsfrage zu tun haben.
Ich schlage vor diesen Bereich dicht zu machen und die offenen Stränge in Smalltalk oder eigene Themen zu transferieren.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Raven Nash am 10.01.2022 | 10:01
Homo Sapiens und Neandertaler sind beides Varianten der selben Gattung und schon der gemeinsame Vorfahre (Homo erectus) setzte Werkzeuge und Feuer ein. Da haben sich nicht zwei völlig unabhängige kulturschaffende Spezies entwickelt.
Für mich das Äquivalent zu Elfen, Menschen, Zwergen.  ;) Oder auch Orks und Goblins.
Zitat
Da ist D&D wohl das falsche System für.
Ich bin auch noch relativ systemoffen. Allerdings finde ich im Moment kein anderes, das sich a) besser eignet und ich b) überhaupt spielen möchte. Mit Anleihen bei Ruins of Symbaroum und Beowulf lässt sich da schon einiges umsetzen.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Feuersänger am 10.01.2022 | 10:11
Witzig. Exakt das mit dem Neandertaler ist aber für mich ein Beleg dafür, dass auf Dauer eben NICHT zwei Spezies nebeneinander existieren können. Der Neandertaler wurde vom Sapiens verdrängt bzw teilweise absorbiert -- der Neandertaler ist als eigenständige Art vor ca 40.000 Jahren ausgestorben.

Also da kann ich beim besten Willen nicht sehen, wie das in irgendeiner Weise ein Beleg dafür sein soll, dass dutzende von intelligenten Spezies nebeneinander existieren können.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Sosthenes am 10.01.2022 | 10:29
Die meisten Settings haben ja nicht mal Geographie.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Raven Nash am 10.01.2022 | 10:33
Der Neandertaler wurde vom Sapiens verdrängt bzw teilweise absorbiert
Ist nicht belegt - also nicht eindeutig (hätten auch Umweltveränderungen sein können, Krankheiten, etc). Und ist natürlich auch Zufall - hätte auch komplett anders laufen können.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Ainor am 10.01.2022 | 12:18
Tja, das ist der Grund, warum ich keinem der offiziellen Settings etwas abgewinnen kann: zuviel Handgewedel und ISSO. Ist damit für mich unglaubwürdig.

Was erwartest du ? Das Spiel heißt Dugeons & Dragons

Wenn schon erdähnliche Umwelt, dann eben auch erdähnliche Zusammenhänge.

Die Spielwelt ist mittelerdähnlich und hat mittelerdähnliche Zusammenhänge.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Crimson King am 10.01.2022 | 12:35
Posts zu Orks und Rassismus wurden in den Bereich Rollenspiel und Gesellschaft verschoben. Bitte zu Rassismus im Rollenspiel dort weiter posten.
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: nobody@home am 10.01.2022 | 12:36
Ainor, die Betonung ist falsch. Warte mal...

Was erwartest du ? Das Spiel heißt Dungeons & Dragons

...hier, so muß das aussehen. ;D

Schließlich sind ja die überall in der Welt frei und wild wuchernden unterirdischen Labyrinthe das eigentlich Unrealistische an D&D und nicht so sehr die Drachen. ;)
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: Arldwulf am 10.01.2022 | 13:51
Posts zu Orks und Rassismus wurden in den Bereich Rollenspiel und Gesellschaft verschoben. Bitte zu Rassismus im Rollenspiel dort weiter posten.

Glaube der Rest hat auch nicht viel mit Errata zu tun
Titel: Re: Meinungen zu den letzten Errata?
Beitrag von: caranfang am 31.01.2022 | 10:21
Vorderer Teil des Posts gelöscht, da mindestens Rollenspiel&Gesellschaft, wenn nicht sogar Speaker's Corner Material. - JollyOrc

Richtig erklärt und eingesetzt kann die Gesinnung ein ziemlich nützliches Werkzeug für den Spielleiter und die Spieler sein. Leider hat man dies bei D&D noch nie gemacht. Ausgerechnet Pathfinder hat gezeigt, wie man es besser machen könnte. Pathfinder hätte auch bei all den anderen Errata für eine bessere Lösung sein können.