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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Feuersänger am 21.01.2022 | 21:03

Titel: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Feuersänger am 21.01.2022 | 21:03
Wir kennen das:
Random Encounter Tabelle oder sonstige Quelle spuckt eine Begegnung mit irgendwelchen Wildschweinen, Bären, Wölfen, sonstwas aus.
Oft kommt es da zum Kampf - okay, meinetwegen. (Wenngleich mein letzter Paladin als ausgemachter Tierfreund da ein Händchen für hatte, die Viecher mit Handle Animal zu beruhigen und den Encounter kampflos zu beenden)

Aber wie reagiert so ein Viechzeuch _realistischerweise_, wenn es verwundet wird? Zumindest, wenn es nicht gerade meint, seine Jungen beschützen zu müssen oder komplett ausgehungert?

Ich denke mal, Raubtiere sind es im Allgemeinen nicht gewöhnt, dass ihre vermeintliche Beute ernsthaft zurückhaut, bzw wenn dann wissen sie das im Voraus und haben entsprechende Taktiken entwickelt. Diese werden aber alle bei zB mit Speer, Schwert, Bogen bewaffneten Menschen nicht fruchten; Zack Speerstoß, blutende Wunde, Schmerz.

Wie gesagt, ich weiß ja nicht wie sich Wölfe, Bären, etc in dem Moment verhalten würden, aber ich habe so den leisen Verdacht, dass sie dann eben _nicht_ "bis zum Tode kämpfen", wie so manches Abenteuermodul behauptet oder manch Spielrunde wie selbstverständlich davon ausgeht.

[Und natürlich bei D&D noch die Komplikation mit Schrödingers Hitpoints, die manchmal einen direkten Treffer darstellen und manchmal auch nicht]

Weiß da jemand genaueres? ^^
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Sidekick-Kai am 21.01.2022 | 21:04
Sehr spannend. Abo.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 21.01.2022 | 21:12
Bin kein Experte, aber bei Raubtieren glaube ich, dass Menschen nicht als Beute, sondern als Rivalen aufgefasst werden. Das heißt sie verteidigen ihr Revier. Ich würde erwarten, dass sie bis zur Niederlage nach ihrem Verständnis kämpfen und sich dann geschlagen geben und den Schwanz einziehen.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Feuersänger am 21.01.2022 | 21:30
Bin kein Experte, aber bei Raubtieren glaube ich, dass Menschen nicht als Beute, sondern als Rivalen aufgefasst werden. Das heißt sie verteidigen ihr Revier. Ich würde erwarten, dass sie bis zur Niederlage nach ihrem Verständnis kämpfen und sich dann geschlagen geben und den Schwanz einziehen.

Auch ein interessantes Argument.
Ist mir tatsächlich in letzter Zeit in vielen D&D/PF Modulen begegnet, wo es hieß "the XYZ are fiercely territorial" -- was erklärt warum sie es mit den Eindringlingen (vulgo SC) aufnehmen -- und dann folgt auch schon nahtlos "and fight to the death".

Ich hab mir ja eigentlich für meine PF-Runden schon lange vorgenommen, die HP-Interpretation von 4E zu übernehmen: obere Hälfte der HP sind "Ausdauer", untere Hälfte "Fleisch". D.h. wenn eine Kreatur unter 50% HP fällt ist sie "Bloodied" -> hat eine tatsächliche Wunde eingesteckt.
In Konsequenz wäre dann vllt eine brauchbare Handhabung von Wildtieren, dass sie im Normalfall den Schwanz einklemmen und abhauen sobald sie Bloodied sind.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: nobody@home am 21.01.2022 | 21:31
Konkret wissen weniger, und es wird sich wohl auch von Tierart zu Tierart unterscheiden -- ein Bär ist nun mal kein Hund und wird sich auch nicht in jeder Situation wie einer verhalten. Was sich zu mir allerdings herumgesprochen hat, ist, daß insbesondere die größeren Pflanzenfresser gerne mal aggressiver und gefährlicher sein sollen als die Raubtiere (bestes Beispiel Flußpferde, die den Krokodilen locker Konkurrenz machen können sollen)...und das ergibt für mich auch Sinn, denn ein Jäger, der verletzungsbedingt nicht mehr jagen kann, läuft wesentlich eher Gefahr, vor der Genesung dem Hungertod zum Opfer zu fallen, als so'n Grasesser, dessen Futter einfach so aus dem Boden wächst, und entsprechend werden nach genügend Generationen der natürlichen Auslese auch die Instinkte ausfallen. Umgekehrt werden vermutlich die großen "Beutetiere" mit genügend eigenem Kampftalent irgendwann gelernt haben, daß zumindest karnivore Gegner früher oder später erst mal wieder aufgeben, wenn man sie nur lange genug in Schach halten kann, und das wiederum ermutigt natürlich seinerseits mehr zum frühzeitigen Gegenangriff, damit die Störenfriede sich möglichst gar nicht erst trauen...

Und ja, zumindest erwachsene moderne Menschen dürften aufgrund ihrer schieren Größe (wobei der zweibeinige Gang natürlich darüber wegtäuscht, daß wir gar nicht unbedingt so viel Kraft und Masse haben) bei vielen "realistischen" Fleischfressern gar nicht erst ins Beuteschema hineinfallen. Bei menschlichen Kindern wäre ich mir dagegen nicht in allen Fällen so sicher, und einen Menschen, der wie z.B. ein Hirte mit einer Menge offensichtlichem Futter unterwegs ist, werden sie im Zweifelsfall auch noch eher angehen. Im Fantasyland mag das dann beispielsweise darauf hinauslaufen, daß Abenteurer mit Reit- und/oder Packtieren deretwegen zum Ziel von etwa Greifen und ähnlichem werden -- und weniger deshalb, weil die sich mit den Reitern selbst anlegen wollen.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 21.01.2022 | 23:19
MKn weichen Tiere auch Raubtiere Menschen besonders mit Feuer aus.
Ausnahmen bestehen wenn sie ihre Jungen, Beute schützen oder sich in die Enge getrieben sehen.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Fezzik am 21.01.2022 | 23:32
Ist wahrscheinlich sehr situationsabhängig.
Aber Elefantenbullen und Nilpferde werden wohl ziemlich ungehalten, wenn es um "ihren" Platz geht. Die Wissen auch das sie stark und groß sind und werden sich auch vor mehreren Menschen nicht ins Bockshorn jagen lassen. Auch der afrikanische Wasserbüffel gilt als sehr gefährlich.

Große  Bären können wohl recht unberechenbar reagieren in ihrem Revier. In einer Doku berichtete Tierfilmer Kieling mal von einem Bekannten, der jahrelang Bären studiert hat und dann von einem Bär, den er jahrelang "kannte" und studierte, nachts in seinem Zelt getötet und aufgefressen wurde. Man fand nur ein Bein.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: nobody@home am 21.01.2022 | 23:38
Stimmt, Feuer ist etwas, wovor die meisten Tiere aus gutem Grund Angst haben -- es tut höllisch weh, wenn es einen erwischt, man kann schlecht bis nicht dagegen kämpfen (Feuerwehr ist menschliche Erfindung, und selbst bei uns hat's gedauert), und es kann sich in geeigneter Wildnis schneller, als einem lieb sein kann, zum ausgewachsenen Großbrand entwickeln, dem man dann vielleicht nicht einmal mehr davonlaufen kann. Wenn da also plötzlich so'n wahnsinniger Zweibeiner mit einem lodernden Ast auf sie zukommt, dann werden sich's auch viele Tiere, die vor einem Schwert oder Speer keine große Angst haben mögen, weil sie nicht mal richtig verstehen, was das für ein komisches Menschendings sein soll, noch einmal überlegen...denn die Gefahr kennen sie auf jeden Fall.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Quaint am 21.01.2022 | 23:52
Kommt halt auch auf die Welt an. Die meisten Tiere heute in real hatten halt Gelegenheit den Menschen kennen und fürchten zu lernen, da ist der Encounter normalerweise rum wenn du einmal in die Luft schießt. Oder sie sind gleich domestiziert, da kann man dann Kämpfe meist auch vermeiden. Das muss aber in Fantasywelten nicht so sein.
Und es kommt auf die Tiere an. Reale Wölfe beispielsweise dürften großen Respekt vor Menschen haben, spätestens wenn sie mal akut oder in der Vergangenheit Rudelmitglieder an Menschen verloren haben. Aber wenn es z.B. gegen Goblins oder Halblinge geht sind sie vielleicht mutiger. Oder wenn es halt nen Wolf ist der so groß ist wie ein Schlachtroß.
Und dann ist es auch ne Frage des Spielstils finde ich. Wenn Goblins kämpfen bis zum letzten Mann dann dürfen Wölfe und Bären das auch. Wenn umgekehrt Goblins aber feige Hunde sind, die dich vergiften, in Fallen locken oder im Schlaf meucheln aber stiften gehen wenn du ihnen mit der Waffe in der Hand entgegentrittst, dann dürfen Tiere auch einen Selbsterhaltungstrieb haben.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Swafnir am 21.01.2022 | 23:57
Ist wahrscheinlich sehr situationsabhängig.
Aber Elefantenbullen und Nilpferde werden wohl ziemlich ungehalten, wenn es um "ihren" Platz geht. Die Wissen auch das sie stark und groß sind und werden sich auch vor mehreren Menschen nicht ins Bockshorn jagen lassen. Auch der afrikanische Wasserbüffel gilt als sehr gefährlich.

Große  Bären können wohl recht unberechenbar reagieren in ihrem Revier. In einer Doku berichtete Tierfilmer Kieling mal von einem Bekannten, der jahrelang Bären studiert hat und dann von einem Bär, den er jahrelang "kannte" und studierte, nachts in seinem Zelt getötet und aufgefressen wurde. Man fand nur ein Bein.

Er meint den Grizzly Man Timothy Treadwell:
https://de.wikipedia.org/wiki/Timothy_Treadwell

Werner Herzog hat eine Doku über ihn gemacht:
https://de.wikipedia.org/wiki/Grizzly_Man

Der Bär hat nicht nur ihn, sondern auch seine Freundin getötet. Aber ehrlich gesagt war es ein Wunder, dass er erst so spät gefressen wurde. Der hatte schon ganz schönen einen an der Klatsche.
Die Doku kann ich sehr empfehlen, aber sie ist schon ziemlich heftig. Kann man bei amazon prime für ein paar Euro leihen.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Talasha am 22.01.2022 | 00:16
Ist wahrscheinlich sehr situationsabhängig.
Aber Elefantenbullen und Nilpferde werden wohl ziemlich ungehalten, wenn es um "ihren" Platz geht.
Nilpferde gelten als die tödlichsten Tiere Afrikas weil die halt sehr territorial sind, und im Gegensatz zu vielen anderen Tieren keine  Kommentkämpfe (https://de.wikipedia.org/wiki/Kommentkampf) kennen.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: ghoul am 22.01.2022 | 00:16
Ich mache einen Reaktionswurf (ohne Charisma-Modifikatoren), um festzustellen ob das Tier hungrig ist / sich bedroht fühlt oder die Spieler ignoriert. Wenn die Gruppe stark wirkt folgt noch ein Moralwurf, ob das Tier flieht oder nur böse faucht etc.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Ainor am 22.01.2022 | 00:18
Soweit ich weiß ist das einzige Tier das den Menschen normalerweise als Beute betrachtet der Eisbär. Bei dem wäre ich mir auch nicht so sicher ob er auf Feuer reagiert, denn das spielt in seinem Lebensraum ja sonst keine Rolle.

Aber wenn die Nahrung knapp wird können auch andere Raubtiere angreifen. Nur sollten die dann nicht bis zum Tod kämpfen. Ich gehe immer davon aus dass wenn ein Wolfsrudel in einer Begegnungstabelle auftaucht es auch entsprechend hungrig ist.

Nestverteidigung dagegen kann bis zum Tod gehen, aber hier würden die Tiere auf jeden Fall erstmal drohen. Als Begegnung ist das nur interessant wenn sie irgendwie den Weg versperren.

Nilpferde greifen oft an wenn Menschen zwischen sie und das Wasser geraten. Das ist für das Nilpferd recht logisch, aber sieht effektiv nach einem grundlosen Angriff aus. Andere Tiere könnten ähnliche Verhaltensweisen haben die zu unprovozierten Angriffen führen.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Arldwulf am 22.01.2022 | 00:28
Zumindest kann man sagen, dass auch in unserer Realität all diese Tiere schonmal "bis zum Tod" gekämpft haben.

Das dies in einem Abenteuer so drin steht bedeutet ja erst einmal nicht, dass dies die Regel ist. Nur das es in einer bestimmten Situation so ist (und viele Abenteuer sehen durchaus Flucht als Option vor)

Nicht jede Begegnung mit einem Wildschwein endet im Kampf. Man spielt nur eben vor allem solche Begegnungen aus bei denen tatsächlich Gefahr besteht.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: nobody@home am 22.01.2022 | 01:09
Zumindest kann man sagen, dass auch in unserer Realität all diese Tiere schonmal "bis zum Tod" gekämpft haben.

Das dies in einem Abenteuer so drin steht bedeutet ja erst einmal nicht, dass dies die Regel ist. Nur das es in einer bestimmten Situation so ist (und viele Abenteuer sehen durchaus Flucht als Option vor)

Nicht jede Begegnung mit einem Wildschwein endet im Kampf. Man spielt nur eben vor allem solche Begegnungen aus bei denen tatsächlich Gefahr besteht.

Na ja, "Gefahr" ist ein recht dehnbarer Begriff, und ehrlich gesagt macht mir der hier im letzten Punkt mitschwingenden "Man spielt halt vor allem Kampfbegegnungen aus und schenkt sich den Rest"-Unterton schon ein wenig Bauchschmerzen, weil mir das eine gute Methode zu sein scheint, sich die berühmt-berüchtigten Mörderhobos heranzuzüchten. ("Aha, die SL erwähnt diese Viecher ausdrücklich, da muß jetzt ein Kampf im Busch sein!" -- diese Logik läßt sich dann natürlich schnell auch auf beliebige NSC übertragen...) Insofern scheint mir hier die Uralt-D&D-Vorgehensweise mit Reaktionswürfen und so nicht mal die schlechteste zu sein und kann allermindestens mal als Denkanstoß dienen, um von dieser Grundeinstellung etwas wegzukommen.

Tatsächlich, geht mir gerade der Gedanke durch den Kopf, kann man viele Konfrontationen mit Wildtieren wahrscheinlich einfach schon dadurch vermeiden, daß man sie rechtzeitig bemerkt und ihnen buchstäblich aus dem Weg geht. So viele Tierarten, die sich anderen an die Fersen oder gar nur Spuren heften und sie über längere Strecken unbeirrbar verfolgen, gibt's nämlich in der Realität außer dem Menschen selbst nicht, und auch in der Fantasie wird das eher die Vorgehensweise alternativer Intelligenzwesen als die von wilden Vertretern der örtlichen Tierwelt an sich sein.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: YY am 22.01.2022 | 01:52
Oft kommt es da zum Kampf - okay, meinetwegen.

Wenn man nach realistischem Verhalten fragt, muss man allerdings schon da ansetzen und nicht erst bei der Verletzung.
Oft genug verkrümelt sich eine Seite, ohne dass die andere überhaupt was mitbekommt und wenn man sich doch - insbesondere überraschend - begegnet, sind Drohgebärden und Herzklopfen auf beiden Seiten regelmäßig auch schon alles, was da passiert. 

Viele Raubtiere brechen Angriffe auf Beute oder aufgezwungene Kämpfe auch vor einer Verletzung recht früh ab, wenn sie entsprechend Kontra kriegen - und nach einer Verletzung erst recht. Langwierige Nachsuche gibt es auch bei der Löwenjagd ;)

Da sind wie schon geschrieben manche "Nicht-Raubtiere" aggressiver und konsequenter, wenn man sie erst mal so weit hat, dass sie aktiv werden. Aber dort ist der typische Konfliktfall dann erst recht, dass man sich überraschend begegnet oder die Humanoiden sich anderweitig aus Versehen "übergriffig" verhalten haben. Das sind ja meistens Tiere, die sich nicht recht verstecken wollen oder können...

Kurz: Bei einer realistischen Handhabung sind sehr viele Wildtiere als Begegnung nicht übermäßig spannend, wenn man nicht gerade ein sehr tödliches System nutzt, wo dann schon der mögliche physische Konflikt ein ernsthaftes Problem ist. Meist wird es dann nur um einige wenige Arten gehen, von denen eben explizit bekannt ist, dass sie sich im Zweifelsfall nicht so schnell verkrümeln.

In Konsequenz wäre dann vllt eine brauchbare Handhabung von Wildtieren, dass sie im Normalfall den Schwanz einklemmen und abhauen sobald sie Bloodied sind.

Ja, dürfte für die meisten Tiere gut hinkommen.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Arldwulf am 22.01.2022 | 02:29
Na ja, "Gefahr" ist ein recht dehnbarer Begriff, und ehrlich gesagt macht mir der hier im letzten Punkt mitschwingenden "Man spielt halt vor allem Kampfbegegnungen aus und schenkt sich den Rest"-Unterton schon ein wenig Bauchschmerzen, weil mir das eine gute Methode zu sein scheint, sich die berühmt-berüchtigten Mörderhobos heranzuzüchten. ("Aha, die SL erwähnt diese Viecher ausdrücklich, da muß jetzt ein Kampf im Busch sein!" -- diese Logik läßt sich dann natürlich schnell auch auf beliebige NSC übertragen...) Insofern scheint mir hier die Uralt-D&D-Vorgehensweise mit Reaktionswürfen und so nicht mal die schlechteste zu sein und kann allermindestens mal als Denkanstoß dienen, um von dieser Grundeinstellung etwas wegzukommen.


Da stimm ich dir durchaus zu, ich glaube nur dafür sind Kampfbegegnungen und insbesondere Zufallsbegegnungen generell kein gutes Mittel.

Wenn ich sagen will, das der Großteil der Begegnungen mit Wildtieren friedlich oder weitgehend beherrschbar bleibt kann ich dies: "Ihr reist durch den Wald und von ein paar Treffen mit Wildtieren abgesehen geschieht nicht viel. Manchmal muss Tom der waldkundige Pirscher euch vor Bären mit Jungen auf eine andere Spur locken, ein anderes mal folgt eich ein Wolfsrudel - doch auch dieses verliert bald das Interesse und sucht eine andere Beute."

Oder ähnliches. Nur weil es Kampfbegegnungen mit Tieren gibt heißt es halt nicht das jede Begegnung mit ihnen so wäre oder so beschrieben würde. Und gerade wenn das Regelwerk etwas taugt  füllt es die Beschreibung auch mit konkreten Mechaniken und Entscheidungen welche die Spieler treffen.

Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: ChaosZ am 22.01.2022 | 08:07
Wir kennen das:
Random Encounter Tabelle oder sonstige Quelle spuckt eine Begegnung mit irgendwelchen Wildschweinen, Bären, Wölfen, sonstwas aus.
Oft kommt es da zum Kampf - okay, meinetwegen. (Wenngleich mein letzter Paladin als ausgemachter Tierfreund da ein Händchen für hatte, die Viecher mit Handle Animal zu beruhigen und den Encounter kampflos zu beenden)

Aber wie reagiert so ein Viechzeuch _realistischerweise_, wenn es verwundet wird? Zumindest, wenn es nicht gerade meint, seine Jungen beschützen zu müssen oder komplett ausgehungert?

Ich denke mal, Raubtiere sind es im Allgemeinen nicht gewöhnt, dass ihre vermeintliche Beute ernsthaft zurückhaut, bzw wenn dann wissen sie das im Voraus und haben entsprechende Taktiken entwickelt. Diese werden aber alle bei zB mit Speer, Schwert, Bogen bewaffneten Menschen nicht fruchten; Zack Speerstoß, blutende Wunde, Schmerz.

Wie gesagt, ich weiß ja nicht wie sich Wölfe, Bären, etc in dem Moment verhalten würden, aber ich habe so den leisen Verdacht, dass sie dann eben _nicht_ "bis zum Tode kämpfen", wie so manches Abenteuermodul behauptet oder manch Spielrunde wie selbstverständlich davon ausgeht.

[Und natürlich bei D&D noch die Komplikation mit Schrödingers Hitpoints, die manchmal einen direkten Treffer darstellen und manchmal auch nicht]

Weiß da jemand genaueres? ^^

Tiere sollten sich scheu verhalten und Kampfbegegnung mit einer Gruppe Humanoides verhindern. Bei zufälligen Zusammenstößen auf kurze Entfernung, lasse ich Tiere entweder flüchten oder zum Mittel der Abschreckung/Verschreckung greifen, ohne wirklich einen Kampf auf Leben und Tod beginnen zu wollen. Ansonsten kann man Tiere auch eher als Abenteuererschwernis sehen, z.B. der Bär der in der Nacht die Vorräte der Gruppe versucht zu plündern, die Gruppe Wölfe, die einer verwundeten Gruppe Abenteurer eine Zeitlang ohne Anzugreifen folgt, Rehe und Wildschweine als möglichen Braten am Abend, usw.. Nicht alle Begegnungen müssen/sollten in stumpfer Hauerei enden und gerade (Wild-)Tiere sollten häufig die Flucht ergreifen.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Lord Verminaard am 22.01.2022 | 08:08
Ein Jäger sagte mir mal, bei einem angeschossenen Keiler sei die Chance, dass er angreift, 50/50. Wildschweine sind ja auch die einzigen heimischen Tiere, die gelegentlich einen Menschen töten (also durch Gewalteinwirkung). Kann aber sein, dass der Typ ein Angeber war.

Das einzige Tier, bei dem ich einen Park Ranger mal echt nervös erlebt habe, war eine Elchkuh mit Jungen.

Humanoide kämpfen übrigens auch selten bis zum Tod ;)
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Aedin Madasohn am 22.01.2022 | 08:10
Wir kennen das:
...irgendwelchen Wildschweinen...

Aber wie reagiert so ein Viechzeuch _realistischerweise_, wenn es verwundet wird? Zumindest, wenn es nicht gerade meint, seine Jungen beschützen zu müssen oder komplett ausgehungert?


mal aus meinem Erfahrungsschatz gegenüber Wildschweinen:
- die liegen bei Tageslicht gemütlich unter einer dichten Fichte oder in den Büschen und du musst denen quasi schon auf den Rüssel treten, bevor die auch nur aufstehen.
- du bist also schon auf 2 Meter dran, und plötzlich flitzt es aus dem Fichtendickicht fröhlich weg.
- bei angeleinten stillen Hunden genauso kurz
- Freigänger mit Bellen scheucht hingegen schon auf größere Distanz.

- die Wildschweine sind schon schlau, sie hauen seitlich in die eine Richtung ab, biegen links ab und dann noch mal links

jetzt die Preisfrage zum Thema "pösepöse Wildschweinfrontalattacke"

du gehst gerade in einen Wald. Seitlich haut die Rotte nach rechts von deiner Bewegungsrichtung hin ab. Du gehst geradeaus weiter. Die Schweine biegen jetzt zweimal links ab. Und um schneller laufen zu können, benutzen sie natürlich ausgetretene Wildwechsel und menschliche Trampelpfade.
Berechnen sie jetzt den Schnittpunkt an der nächsten Wegkreuzung, wo deine zerbrechlichen Beine den flüchtenden Schweinen schlicht im Weg stehen werden  ;)

so mache "Attacke" ist schlichtes im Weg stehen, wenn die Tiere in Fluchtgeschwindigkeit nur abhauen wollten. Da sind sie wie LKWs auf der Autobahn. Bremsen gibt´s nicht.

anders sieht es mit altwunden Tieren aus. Werden sie gestellt, dann kämpfen sie. Typischerweise wird man aber keine ganze Rotte Altwunder finden. Da müsste schon ein Berserker-Schweine-Virus mit Schaum vor dem Mund ins Setting geschrieben werden. 


 
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Raven Nash am 22.01.2022 | 09:09
Grundsätzlich gilt bei jedem Tier: Überleben zuerst.
Ein Raubtier greift einen Menschen daher nur an, wenn es a) in die Enge getrieben, b) Junge führt oder c) extremen Hunger leidet. Selbst die Maneater Tiger Indiens sind immer solche, die aufgrund einer Verletzung oder Krankheit nicht in der Lage sind, normale Beutetiere zu jagen.

Das setzt allerdings voraus, dass das Tier Menschen o.ä. überhaupt kennt und als Gefahr wahrnimmt. In extrem entlegenen Gegenden, in die noch nie ein Mensch gekommen ist, zeigen Tiere auch kaum Scheu. Über Generationen hinweg lernen Tiere auch, Gefahren einzuschätzen, die deutlich abstrakter sind - wir wissen z.B., dass Rehe in bejagtem Gebiet Menschen in bunter Kleidung als harmlos einstufen und nur wenig Scheu haben, hingegen auf solche in typischen "Jägerfarben" (Grün/Braun) sofort mit Flucht reagieren.
Bei vielen Beutetier-Arten löst auch das Anschleichen Flucht aus - geht man entspannt und offen auf sie zu, kommt man auch näher ran (mache ich mir oft beim Wildlife-Fotografieren zu Nutze).

Führende (also mit Jungen) Tiere sind ein Sonderfall. Da gilt zuerst: Nachwuchs schützen. Und wenn Scheinattacken nicht reichen, geht die Mutter auch zum echten Angriff über. Haben erst letztes Jahr im Trentino zwei Jäger erfahren müssen, als sie eine Bärin mit einem Jungtier aufgescheucht haben. Die beiden haben überlebt - was wiederum zeigt, dass auch in solchen Fällen das Raubtier es nicht unbedingt auf Töten anlegt.

In RPGs werden Tiere auch häufig auf uralte Geschichten reduziert, Märchen und Sagen. Das Wolfsrudel, das die Gruppe einkreist - die Anzahl an Wolfsangriffen ist in der Realität extrem gering und hat meistens auch sehr spezifische Ursachen. Der Bär, der sich plötzlich aus dem Gebüsch erhebt - normalerweise hat der Bär einen schon gewittert und ist abgehauen, bevor man überhaupt eine Spur sieht (in Alaska sollen Grizzlies sich im Herbst gern im Heidekraut sonnen und es soll auch schon Touristen gegeben haben, die auf den vermeintlichen "Mooshügel" klettern wollten - zumindest sagen das die Ranger).
Mit Löwen gibt es - zumindest in den Nationalparks - immer wieder Vorfälle. Da nähern sich aber immer die Menschen dem Rudel. Andere Großkatzen muss man aufwändig suchen, um mal eine zu sehen.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Aedin Madasohn am 22.01.2022 | 10:11
@Bären

aktuell gibt es im Spektrum einen Artikel (wissenschaftlich überspannten, kommt aus Amiland und das merkt man) über Bären und ihre Streifzüge durch ihr Revier.
Digest des Artikels und im Sinne des Threads:

- Bären sind Spitzenpredatoren und denken gar nicht daran, sich in ihrem Revier verstecken zu müssen
- sie streifen für ihre Nahrungsaufnahme (Omnivoren, also auch Pflanzen) frei herum
- sie sind natürlich energieeffizient! sie meiden unnützes Steilhänge hochkrakzeln, sondern nehmen gemütlich Routen

Preisfrage:
- wo gehen die Helden mit ihren Pferden durch? natürlich auch die sanften Steigungen, auf gute Pässe zu und ansonsten flache, Klippen/felsenarme Trassenführungen. Weiche Moospolster statt spitzer Steine sind auch beliebt.

tja, und dann ist da plötzlich auch ein Bär mit auf der Bahn, der gar nicht an feige Flucht denkt, sondern halt Chef in seinem Revier ist.

nett ist es auch, wenn der durstige Bär runter ins Tal zum See/Bach will und einem auf dem Wanderweg entgegen kommt.
Wer jetzt nur simpel auf dem Wanderweg zurück zum Auto geht (dummerweise ja der bequemste Weg runter zum Wasser, wo aber auch der Parkplatz ist - Zusammenhänge gibts  ;D), "wird vom Bären verfolgt!1elf!!!" und Klatschen/Rufen hat auch nichts geholfen! echt jetzt nee, Problembär, aber so was von!  >;D

vielleicht an der nächsten Kreuzung vom Wasser weg abbiegen? ist wahrscheinlich nur was für tabletop-Strategiefüchse mit Bewegungsregelfokus  ~;D
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Raven Nash am 22.01.2022 | 10:40
Anmerken muss man auch, dass es massive Unterschiede zwischen verschiedenen Bärenarten gibt. Der Europäische Braunbär ist deutlich scheuer als der amerikanische Grizzly - oder der Schwarzbär, der gelernt hat, dass Mülltonnen lecker Zeug enthalten. Die meisten Bärenarten sind Omnivoren, deren größter Nahrungsanteil pflanzlich ist - Eisbären hingegen sind Jäger und können Menschen auch als Beute betrachten, wenn wenig Robben da sind.
Bei meinen Bärentouren in Kanada sollten am besten viele Geräusche gemacht werden, so dass ein Bär gar nicht überrascht werden kann. Evtl. Glöckchen oder ähnliches tragen und dabei unterhalten. Eine Abenteurergruppe mit Rüstungen wird bestimmt keinen Bären irgendwie überraschen.

Puma sollen aber recht gefährlich sein, weil die vom Baum auf den Rücken springen und dann ins Genick beißen. Aber auch da würde wohl eine Abenteuergruppe ignoriert werden. Der einsame Wanderer aber evtl. nicht.
In Alaska empfahl man, in die Hände zu klatschen und "Hey Bear!"" zu rufen.  ;D

Vorfälle mit Pumas sind sehr selten. In besiedeltem Gebiet sind die zum einen ohnehin kaum heimisch und zum anderen sind die Geschichten vom "harmlosen Jogger, der angefallen wurde" bei näherer Betrachtung auch eher zweifelhaft. Da werden auch große Hunde schonmal für Pumas gehalten...
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: nobody@home am 22.01.2022 | 11:21
Zusätzlich zu allen anderen Aspekten wäre wohl auch noch "Okay, ich weiß jetzt, wie sich Tier X verhalten soll -- wie gieße ich das aber jetzt in die mehr oder weniger unrealistischen Kampfregeln meines Systems?" zu bedenken. Denn in der Realität gibt's natürlich keine Trefferpunktzähler und keine Garantien, daß man noch soundsoviel Schaden "sicher" wegstecken kann, bevor es dann doch mal zu gefährlich wird...dafür aber Adrenalin und andere schöne körpereigene Drogen, die auch eigentlich schon tödlich verletzte Kreaturen noch mal wenigstens ein paar Momente lang scheinbar unbeeindruckt weiterkämpfen lassen können, was die "erst mal kommt die Kampfunfähigkeit und irgendwann danach der Tod"-Ansätze der meisten Systeme ebenfalls eher schlecht abdecken. :)
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Swafnir am 22.01.2022 | 11:24
Das ist ein Thema über das ich auch schon viel nachgedacht habe. Wenn wir Tiere im Rollenspiel betrachten, dann sind das genau solche Fantasyversionen und Stereotypen wie die humanoiden Bewohner der Fantasywelt. Sie sind meist deutlich aggressiver aber auch deutlich schwächer.
Das liegt daran, dass sie sonst deutlich langweiliger wären, Zwischenfälle aber dann deutlich tödlicher.
Kein Mensch mit einem Schwert hat gegen einen ausgewachsenen Bären eine Chance. Oder einen Löwen, Tiger, Leopard, Puma oder Jaguar. Gleichzeitig würden diese Tiere überwiegend Abstand von einer Gruppe Abenteurer halten, die lärmend durch den Wald marodiert.
Außer der Bär vielleicht, der weiß dass ihm keiner was kann. Bären haben vor allem dort Angst vor Menschen wo sie gezielt bejagt wurden. Also vor allem in Skandinavien oder Osteuropa.

Mein Lieblings-Fantasy-Fail sind Wölfe, die mit ihren Klauen angreifen. So ne Wolfskralle kann einen schon böse kratzen, aber das wars dann auch.
Wölfe sind auch ein gutes Beispiel für eine Fehldarstellung. Die werden ja generell deutlich aggressiver und gefährlicher dargestellt. Sei es in Spielen, Filmen oder der Literatur.

Da stellt sich dann die Frage ob man seine Tiere realistisch oder spielgerecht haben möchte.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Lord Verminaard am 22.01.2022 | 11:34
- wo gehen die Helden mit ihren Pferden durch? natürlich auch die sanften Steigungen, auf gute Pässe zu und ansonsten flache, Klippen/felsenarme Trassenführungen. Weiche Moospolster statt spitzer Steine sind auch beliebt.

tja, und dann ist da plötzlich auch ein Bär mit auf der Bahn, der gar nicht an feige Flucht denkt, sondern halt Chef in seinem Revier ist.

Ist ein schönes Beispiel, wie man eine Zufallsbegegnung interessant gestalten kann. Letztlich haben die Charaktere hier die Wahl, sicherlich ist es problemlos möglich, einen Kampf zu vermeiden. Allerdings haben wir in den meisten Fantasy-Rollenspielen ja kein Setting, wo Artenschutz ein Thema wäre. Sondern meistens ist es kulturell am ehesten frühes koloniales Amerika, mit einem europäisch-mittelalterlichen Reskin. Und sowohl im frühen kolonialen Amerika, als auch im europäischen Mittelalter, waren Bärentöter Helden.

Ansonsten gibt's natürlich in D&D immer noch die Dire-Variante. ;)
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 22.01.2022 | 11:43
Zumal offener Frontalangriff für die wenigsten Raubtiere eine typische Kampftaktik wäre. Das ist eher die Variante großer Pflanzenfresser. (afaik)
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Raven Nash am 22.01.2022 | 11:45
Und sowohl im frühen kolonialen Amerika, als auch im europäischen Mittelalter, waren Bärentöter Helden.
Die gingen aber auich ganz bewusst auf die Jagd, stöberten ihn in seiner Höhle auf und oft gewann der Bär. Aber in jedem Fall hatte der Bär zuvor Nutzvieh gerissen oder stellte sonstwie eine Bedrohung dar.
Zitat
Also vor allem in Skandinavien oder Osteuropa.
Und in Mitteleuropa. Ich hab bei uns noch nie einen Bären gesehen, obwohl einige durch die Berge streifen sollen. Wolf auch nicht.

Wer mal ein real fiese und aggressives Tier einbauen will: Dachs und Vielfraß wären da mein Tipp. Generell sind Marderartige deutlich eher bereit, sich einem Kampf zu stellen, als größere Raubtiere. Und beide können einen übel zurichten - die haben eine Menge Jagdhunde auf dem Gewissen...
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: YY am 22.01.2022 | 11:49
Zusätzlich zu allen anderen Aspekten wäre wohl auch noch "Okay, ich weiß jetzt, wie sich Tier X verhalten soll -- wie gieße ich das aber jetzt in die mehr oder weniger unrealistischen Kampfregeln meines Systems?" zu bedenken.

Ist ja nicht so, als gäbe es keine Systeme, die das ab Werk können ;)

Das liegt daran, dass sie sonst deutlich langweiliger wären, Zwischenfälle aber dann deutlich tödlicher.

Kommt wohl drauf an, was man unter langweilig versteht - die Möglichkeit eines selten wirklich eintretenden Kampfes, der dann aber auch tatsächlich gefährlich ist, erscheint mir jetzt erst mal nicht langweiliger als mehr oder weniger automatisch stattfindende und i.d.R. gut schaffbare Kämpfe, eher im Gegenteil.


Kein Mensch mit einem Schwert hat gegen einen ausgewachsenen Bären eine Chance. Oder einen Löwen, Tiger, Leopard, Puma oder Jaguar.

Nur mit Schwert oder auch mit sonstigem Gerödel wie Rüstung & Co.? ;)

Das erreicht schnell Konstellationen, in denen beide Seiten mit einem "Ok, das war eine Scheißidee" aus der Nummer raus gehen bis hin dazu, dass das Tier nicht mehr viel Land sieht. Erst recht, wenn man aus dem einen Menschen zwei oder drei macht.

Man sehe sich mal an, mit was für Ausrüstung die genannten Tiere teils gejagt wurden und heute noch gejagt werden und vergleiche das damit, wie eine Gruppe typischer Fantasy-Abenteurer aufläuft. Da bekommt man ein Rudel Wölfe oder einen einzelnen Puma beim besten Willen nicht mehr als außergewöhnliche Gefahr verkauft.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Feuersänger am 22.01.2022 | 12:16
Ja, ich persönlich hatte bisher auch noch nie problematischen Kontakt mit Wildtieren. Das bemerkenswerteste Erlebnis war folgendes:
Da war ich in Kanada an einem abgelegenen Seegrundstück, wirklich am ADW. Damals hat man in der Gegend noch relativ viele Bären gesehen, schwarz und braun, aber eigentlich immer nur mit ziemlichem Abstand.
Aber dieses eine Mal, da hatte ich gerade mit meinem Kleinkalibergewehr ein ganzes Magazin auf einen Eimer rausgeballert, dreh mich um um nach neuer Munition zu suchen -- und dann steht da, keine 10 Meter entfernt, ein Braunbär am Busch und sucht den scheinbar in aller Ruhe nach Essbarem ab. Ich war so baff dass ich so schnell gar nicht reagieren konnte. Dann hat der Bär gemerkt, dass ich in seine Richtung schaue, und dann ist er abgezischt und war im nullkommanix außer Sicht.

Also das fand ich halt schon kurios, dass er sich von dem Geballer (Kleinkaliber ist ja schon lauter als ne Faschingspistole) überhaupt nicht hat stören lassen, solange er sich unbeobachtet gefühlt hat.

Insofern, ja, finde ich Begegnungen mit aggressiven Tieren im RPG immer schon etwas banane, weil das halt einfach in Echt so unwahrscheinlich ist.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 22.01.2022 | 12:19
, Puma oder Jaguar.
würde ich jetzt nicht unterschreiben speziell wenn die menschliche Abwehr die Angriffs und Bewegungsmöglichkeiten des Tieres reduziert und Löwen sowie Bären  wurden mit Bögen gejagt

Was mMn aber wirklich gefährlich sind, sind Raubtiere die als Man Eater aufgewachsen sind
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: YY am 22.01.2022 | 12:30
Insofern, ja, finde ich Begegnungen mit aggressiven Tieren im RPG immer schon etwas banane, weil das halt einfach in Echt so unwahrscheinlich ist.

Das ist ja auch einer der Hauptgründe für diverse Fabel- und Märchenviechereien: DIE sind dann explizit clever, aggressiv und allgemein gefährlich (ob nun als Spezies oder als besonders fieses Einzelexemplar), anders als die meisten Wildtiere, mit denen man i.d.R. recht gut klar kommt, wenn man ein paar Grundlagen kennt.

Wenn man also an den "normalen" Wildtieren dreht, darf man sich umgekehrt fragen, wofür man die abgefahrenen Viecher überhaupt noch braucht  :think: ;)
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: nobody@home am 22.01.2022 | 12:57
Das ist ja auch einer der Hauptgründe für diverse Fabel- und Märchenviechereien: DIE sind dann explizit clever, aggressiv und allgemein gefährlich (ob nun als Spezies oder als besonders fieses Einzelexemplar), anders als die meisten Wildtiere, mit denen man i.d.R. recht gut klar kommt, wenn man ein paar Grundlagen kennt.

Wenn man also an den "normalen" Wildtieren dreht, darf man sich umgekehrt fragen, wofür man die abgefahrenen Viecher überhaupt noch braucht  :think: ;)

Gar nicht. Von mir aus dürfen gerade diverse "fantastische" Welten gerne beides haben -- dann hat man wenigstens gleich etwas, woran die SC glaubhaft merken können, daß sie es gerade mit eher abgefahrenem Viehzeugs zu tun haben, eben weil es sich nicht einfach nur "normal" verhält. :)
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Raven Nash am 22.01.2022 | 12:58
würde ich jetzt nicht unterschreiben speziell wenn die menschliche Abwehr die Angriffs und Bewegungsmöglichkeiten des Tieres reduziert und Löwen sowie Bären  wurden mit Bögen gejagt
In den meisten Kulturen jagt man Löwen und/oder Bären mit Speeren. Das hat zum einen den Grund, dass Pfeile oft nur verwunden - und das Tier damit erst recht aggressiv machen - und zum anderen ist die Jagd auf Apex-Predatoren nie eine lebensnotwendige, sondern eine rituelle. Das sind dann Mannbarkeitsrituale, wie bei den Massai oder anderen indigenen Völkern. Da geht es ganz entscheidend um das Wie.

Dass gleichermaßen reiche wie dumme Jäger nach Afrika kommen, um dort Löwen mit dem Compound-Bogen zu erlegen (meist eh im Gatter), hat mit Waidwerk ohnehin nichts zu tun.

Zitat
Also das fand ich halt schon kurios, dass er sich von dem Geballer (Kleinkaliber ist ja schon lauter als ne Faschingspistole) überhaupt nicht hat stören lassen, solange er sich unbeobachtet gefühlt hat.
War vielleicht taub, der Arme.  ~;D Oder es wurde dort täglich geballert, und er hat das Geräusch als "ungefährlich" vermerkt.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Haukrinn am 22.01.2022 | 13:16
Ich würde bei Tieren als Gegner für Abenteurer ja einfach ein große Tour durch die zoologische Vielfalt Australiens machen. Warum mit heimischem scheuen Wild aufhalten, wenn es einen ganzen Kontinent gibt, dessen Fauna nur darauf ausgerichtet ist dich umzubringen?  >;D
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: kizdiank am 22.01.2022 | 13:27
Ich würde bei Tieren als Gegner für Abenteurer ja einfach ein große Tour durch die zoologische Vielfalt Australiens machen. Warum mit heimischem scheuen Wild aufhalten, wenn es einen ganzen Kontinent gibt, dessen Fauna nur darauf ausgerichtet ist dich umzubringen?  >;D

Kängurus! Koalas! Wombats! Man weiß nie, was diese tückischen Biester in ihrem Beutel verbergen!
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Maarzan am 22.01.2022 | 13:42
War vielleicht taub, der Arme.  ~;D Oder es wurde dort täglich geballert, und er hat das Geräusch als "ungefährlich" vermerkt.

Shadowrun Bärenadept in doppeltem Wortsinn.
"Kein Wunder das der Depp nicht an sein Essen kommt. Unser Sam nimmt dafür kein Kleinkaliber um Dosen zu öffnen sondern eine Predator ... "
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: nobody@home am 22.01.2022 | 13:47
Kängurus! Koalas! Wombats! Man weiß nie, was diese tückischen Biester in ihrem Beutel verbergen!

Ich seh's jetzt vor mir: das Känguruh beguckt sich die SC, grinst hämisch, zieht zwei geladene Pistolen aus dem Beutel, und ballert los... >;D
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 22.01.2022 | 14:30
Gar nicht. Von mir aus dürfen gerade diverse "fantastische" Welten gerne beides haben
Yep von Dire Tieren bis magischen Tieren zu anderen Dingen

@Raven Nash

Assyriens Könige und IIRC Pharaonen  jagten Löwen mit dem Bogen und in der Steinzeit wurden so auch Bären erlegt

Australien erobern halt mir die australische Flora und Fauna vom Leib der Rest ist ein Spaziergang
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 22.01.2022 | 14:42
Bevor das hier jetzt ins Alberne abdriftet, könnten wir überlegen, warum in Fantasy Settings Tiere eben doch Abenteurer angreifen würden. Immerhin ist es Fantasy und es hat sich ja in anderen Diskussionen immer wieder als fahrlässig erwiesen, einfach irdische Maßstäbe anzulegen.

Das fängt schon damit an, dass die irdischen Toppredatoren in vielen Fantasy-Settings gar nicht an der Spitze stehen. Ggf. sind sie nicht mal in der Nähe der Spitze, wenn da Direwolfs, Greife und Drachen unterwegs sind.

Die Wildnis ist auch tendenziell mehr mit aggressiven Humanoiden durchsetzt, wie Goblins oder Orks, die den Raubtieren ihr Jagddrevier streitig machen. Die könnten sich einfach nur entsprechend angepasst haben.

Oder die Encounter-Exemplare sind tatsächlich irgendwie aggressiver. Von Naturgöttern oder Druiden beeinflusst oder sie haben die magische Tollwut...
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Arldwulf am 22.01.2022 | 14:56
Zum einen ist es eine Form des "Observers Bias" - wir sehen eben die Ereignisse häufiger bei denen etwas passiert. Das muss nicht immer ein Kampf sein, aber es ist halt auch nicht so als ob jedes Reh am Wegesrand ausgespielt wird. Was die Quote der Begegnungen bei denen ein Tier auch mal aggressiv ist halt erhöht.

Oben wird das bei den Wildschweinen schön erwähnt. Natürlich sind viele Angriffe dieser nur Teil ihres Fluchtverhaltens. Aber weil "etwas huscht im Unterholz herum" wenig Bedeutung für die Reise hat und maximal in der Beschreibung auftritt erleben die Spieler (nicht die Charaktere) halt häufiger "etwas huscht im Unterholz herum und plötzlich kommt es auf euch zugestürmt"

Wenn man also Spieler hat denen die Wildheit der Umgebung auffällt hilft es Beschreibungen einzubauen um diesem Effekt entgegen zu wirken, damit sie sehen: nicht jede Begegnung mit Tieren ist so.

Aber natürlich sind unsere heutigen Wälder auch nicht vergleichbar mit denen einer mittelalterlich inspirierten Fantasywelt, sind häufig wilder und unberührter und dementsprechend haben die Tiere andere Fluchtreflexe. Und jene Wälder enthalten möglicherweise auch Tiere welche von Magie oder unheiligen Orten ein "unnatürliches" Verhalten angelernt bekommen können.

Der Wolf der ab und an einen toten Abenteurer bei der Falle am Tempel frisst dürfte sehr viel eher auch den nächsten Abenteurer als zumindest potentielle Beute ansehen, von direktem möglichen Einfluss solcher Orte ganz abgesehen.

Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: nobody@home am 22.01.2022 | 15:01
Tja -- ich gehe irgendwie schon davon aus, daß sich "normale" Tiere in einem wie auch immer gearteten Setting erst mal einigermaßen "normal" verhalten werden. Schließlich ist das auch für Spielzwecke gewissermaßen ihr Job, denn für die richtigen Monsterrollen hat's dann ja wiederum schon die eigentlichen Monster.

Daß ich jetzt beispielsweise in einer Fantasywelt als reisender SC vielleicht eher mal in Richtung Himmel Ausschau halte, weil da Greife und sonstiges Gesocks kreisen könnten, ändert erst mal nix daran, daß ich mir wegen normaler Wölfe auch nicht mehr oder weniger Sorgen mache als in der Realität. (Wahrscheinlich werde ich sogar eher erleichtert sein, daß es nur reguläre und keine Winter- oder Werwölfe sind...)
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Arldwulf am 22.01.2022 | 15:14
Daß ich jetzt beispielsweise in einer Fantasywelt als reisender SC vielleicht eher mal in Richtung Himmel Ausschau halte, weil da Greife und sonstiges Gesocks kreisen könnten, ändert erst mal nix daran, daß ich mir wegen normaler Wölfe auch nicht mehr oder weniger Sorgen mache als in der Realität. (Wahrscheinlich werde ich sogar eher erleichtert sein, daß es nur reguläre und keine Winter- oder Werwölfe sind...)

Klar, bloß haben sich in der Realität Menschen ja durchaus wegen z.B. Wölfen Sorgen gemacht.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 22.01.2022 | 15:17
aber normalerweise nicht weil sie befürchten mussten ohne Provokation angegriffen zu werden
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Zed am 22.01.2022 | 16:30
Er meint den Grizzly Man Timothy Treadwell:
https://de.wikipedia.org/wiki/Timothy_Treadwell

Werner Herzog hat eine Doku über ihn gemacht:
https://de.wikipedia.org/wiki/Grizzly_Man

Der Bär hat nicht nur ihn, sondern auch seine Freundin getötet. Aber ehrlich gesagt war es ein Wunder, dass er erst so spät gefressen wurde. Der hatte schon ganz schönen einen an der Klatsche.
Die Doku kann ich sehr empfehlen, aber sie ist schon ziemlich heftig. Kann man bei amazon prime für ein paar Euro leihen.

Filmtrivia-Nachschlag:
Treadwill hat in seiner Zeit unter der Bären viel gefilmt. So lief die Kamera auch während der Attacke des Bären auf ihn und seine Freundin. Werner Herzog bekam für seinen Dokumentarfilm Zugang zu allen Treadwill-Aufnahmen, auch zu der finalen (20minütigen?) Aufnahme. Diese Aufnahme bietet nur Ton, das Bild war nicht brauchbar.

Weniger bemerkenswert als Herzogs Entscheidung, dass er die Aufnahme nicht in seinem Dokumentarfilm verwendet  (aus Respekt vor den Verstorbenen und dem Publikum sollte das selbstverständlich sein), ist Herzogs Idee, die Wirkung dieser Tonaufnahme trotzdem "zugänglich" zu machen: Gegen Ende des Filmes bleibt die Kamera auf Herzog, wie er sich die Tonaufnahme mit geschlossenen Kopfhörern anhört. Seine Selbstbeherrschung wie sein Entsetzen sagen genug über das Grauen der Bärattacke.

Der "The Renevant" (https://de.wikipedia.org/wiki/The_Revenant_%E2%80%93_Der_R%C3%BCckkehrer)-Regisseur Alejandro Iñárritu (https://de.wikipedia.org/wiki/Alejandro_Gonz%C3%A1lez_I%C3%B1%C3%A1rritu) hat für den Bärenangriff in seinem Film Herzog konsultiert und sich mit ihm zusammengesetzt (https://www.adorama.com/alc/the-revenant-the-making-of-a-bear-attack/). (Ich meine, irgendwo gelesen (oder im Making-Of Renevant gehört) zu haben, dass sie beide sich die Tonaufnahme nochmal angehört haben und die Bärenattacke gegen Leonardo DiCaprio, die im Revenant vorkommt, nach dieser Aufnahmen modelliert zu haben. Aber gefunden habe ich diese Behauptung im Netz nicht mehr.)
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Erbschwein am 22.01.2022 | 16:44
Hallo,
Schönes Thema,

...zum Thema Rettungswurf, bei Tieren. Bei Rolemaster, wären Da die Erschöpfungspunkte, Blutungen und Trefferpunkte usw. die ein Malus oder Boni geben, eventuell Interessant zum Rettungswurf.
Bei NPC müsse man Entscheiden nach Situation, ob man Erstmal Selbstdisziplin nehmen könne und dann Charisma.

Ich würde auch Entscheiden das Tiere nach Erfahrung handeln. Wenn jemand die Jungtiere haben möchte, wird die Mutter Erstmal Verteidigen. Je nachdem wie sich die "Entführer" sich verteidigen werden, wird die Mutter Reagieren.
Das Tiere, wenn sie Verletzt sind, erstmal in Sicherheit bringen. Würde ich Normal ansehen. Je nachdem die Versorgung danach ist. "Würde ich mir Vorstellen Können, dass ein Tier sich, wenn es Verletzt ist und diesmal etwas Schlimmer, und es Hat Hunger bis zum Tode Kämpfen könne." ..aber Reine Spekulation. Da es schon einmal Überleben konnte. Würde das Tier es bestimmt Nochmal Versuchen.

Wenn aber die Verletzungen im Verhältnis sind. Zwischen Zwei Parteien, könne ein Kampf-Rausch entstehen.   
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Swafnir am 22.01.2022 | 18:25
würde ich jetzt nicht unterschreiben speziell wenn die menschliche Abwehr die Angriffs und Bewegungsmöglichkeiten des Tieres reduziert und Löwen sowie Bären  wurden mit Bögen gejagt

Was mMn aber wirklich gefährlich sind, sind Raubtiere die als Man Eater aufgewachsen sind

Ich: Ein Mann mit einem Schwert
Du: Doch mit einem Bogen

> finde den Fehler  ;)
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: nobody@home am 22.01.2022 | 19:20
Ich: Ein Mann mit einem Schwert
Du: Doch mit einem Bogen

> finde den Fehler  ;)

Nenn mir eine Kultur, deren Mitglieder regelmäßig mit dem Schwert auf die Jagd gegangen sind. ;) Dafür waren diese Dinger einfach von vornherein nie gedacht, zu dem Zweck nimmt man schon Bogen und Speer mit auf den Weg -- zur reinen Selbstverteidigung verwendet mensch dagegen schon mal alles, was gerade in Reichweite sein mag, und da ist so ein langes Messer, das man zufällig am Gürtel hängen hat, weil sich's bequem spazierentragen ließ, dann allemal noch besser als gar nix.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Swafnir am 22.01.2022 | 19:30
Nenn mir eine Kultur, deren Mitglieder regelmäßig mit dem Schwert auf die Jagd gegangen sind. ;) Dafür waren diese Dinger einfach von vornherein nie gedacht, zu dem Zweck nimmt man schon Bogen und Speer mit auf den Weg -- zur reinen Selbstverteidigung verwendet mensch dagegen schon mal alles, was gerade in Reichweite sein mag, und da ist so ein langes Messer, das man zufällig am Gürtel hängen hat, weil sich's bequem spazierentragen ließ, dann allemal noch besser als gar nix.

Mir ging es ja nie um reale Kulturen, sondern um einen Abenteurer mit einem Schwert. In den meisten Systemen hat der eben eine Chance. In real hätte er das nicht. Dass reale Kulturen das mit Bögen und Speeren gemacht haben, widerspricht mir ja nicht  ;)

Dass eine Rüstung daran was ändern würde, halte ich übrigens für Quatsch. Ein Bär oder ein Löwe/Tiger würden einen schwer gerüsteten Menschen umschmeißen und hätten dann alle Zeit der Welt die Rüstung an den Schwachstellen zu knacken. Zumal das Gewicht eines Bären das Ding einfach wie ne Coladose zusammen drücken würde.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: nobody@home am 22.01.2022 | 19:34
Mir ging es ja nie um reale Kulturen, sondern um einen Abenteurer mit einem Schwert. In den meisten Systemen hat der eben eine Chance. In real hätte er das nicht.

Da würde ich doch schon gerne wissen, woher du diesen Erfahrungswert nimmst. Selbst ausprobiert? Und wenn ja...woher postest du dann? ;)
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: YY am 22.01.2022 | 19:40
Mir ging es ja nie um reale Kulturen, sondern um einen Abenteurer mit einem Schwert. In den meisten Systemen hat der eben eine Chance. In real hätte er das nicht.

Man recherchiere, welcher Anteil an Bärenangriffen tödlich verläuft und überlege sich, ob die Leute da regelmäßig ein Schwert dabei hatten und ob es das wohl besser oder schlechter macht.
Selbes für Rüstung.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: nobody@home am 22.01.2022 | 20:05
Man recherchiere, welcher Anteil an Bärenangriffen tödlich verläuft und überlege sich, ob die Leute da regelmäßig ein Schwert dabei hatten und ob es das wohl besser oder schlechter macht.
Selbes für Rüstung.

Wobei ich noch vermute, daß historisch eher selten Leute in Rüstung freiwillig alleine lange Fußmärsche gemacht haben, bei denen sich ihnen plötzlich die Gelegenheit zu einem Duell Mann gegen Bär überhaupt geboten hätte -- habe ich als Mensch Gesellschaft dabei, dann machen wir wahrscheinlich genug Krach, daß der Bär doch Abstand hält, und bin ich zwar allein, aber wenigstens beritten, dann kann ich einen Kampf wahrscheinlich auch recht einfach vermeiden, solange mein Pferd mich nicht gerade abwirft. Und bin ich umgekehrt alleine und zu Fuß unterwegs, dann bin ich wahrscheinlich entweder von vornherein Zivilist oder aus anderen guten Gründen ungerüstet, wenn ich nicht gerade frisch von einer verlorenen Schlacht oder so komme...
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Erbschwein am 22.01.2022 | 20:08
Hallo,

Wobei ich noch vermute, daß historisch eher selten Leute in Rüstung freiwillig alleine lange Fußmärsche gemacht haben, bei denen sich ihnen plötzlich die Gelegenheit zu einem Duell Mann gegen Bär überhaupt geboten hätte -- habe ich als Mensch Gesellschaft dabei, dann machen wir wahrscheinlich genug Krach, daß der Bär doch Abstand hält, und bin ich zwar allein, aber wenigstens beritten, dann kann ich einen Kampf wahrscheinlich auch recht einfach vermeiden, solange mein Pferd mich nicht gerade abwirft. Und bin ich umgekehrt alleine und zu Fuß unterwegs, dann bin ich wahrscheinlich entweder von vornherein Zivilist oder aus anderen guten Gründen ungerüstet, wenn ich nicht gerade frisch von einer verlorenen Schlacht oder so komme...

...muss aber nicht heißen, dass ein Bär Trotzdem Näher kommt. Eventuell nicht wegen den Waffen und Rüstung.  ;)
Aber durch die Verpflegung -der Personen- dieses Tut. Man bedenke, das dieses durch Hunger, eventuell potenzial gibt...

-Edit:-
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: YY am 22.01.2022 | 20:10
Und bin ich umgekehrt alleine und zu Fuß unterwegs, dann bin ich wahrscheinlich entweder von vornherein Zivilist oder aus anderen guten Gründen ungerüstet, wenn ich nicht gerade frisch von einer verlorenen Schlacht oder so komme...

Es gab ja durchaus "zivile" Rüstungen, die man auf Reisen u.Ä. trug. Das ist dann natürlich keine Volldose, aber wenn ich mir typische Verletzungen von Bärenangriffen anschaue, sage ich: ja, die würden da auch schon enorm helfen.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 22.01.2022 | 20:44
Ich: Ein Mann mit einem Schwert
sorry aber der erste Teil des Satzes bezog sich auf einen Schwertkämpfer, gegen Puma Jaguar o.ä. der 2te darauf das Löwen und Bären mit Bögen gejagt und erlegt wurden und ich würde mich sehr wundern hätte mandas in Indien nicht auch mit Tigern gemacht.
Und die Chancen auch von Löwen und Tiger gegen einen gut gersteten Kämpfer betrachte ich eher als gering

@nobody@home

Rüstungen wurden auf Landreisen normalerweise zumindest von den "Wachen" , Soldaten etc getragen
Eine römische Legion marschierte mit voller Kampfausrüstung
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: nobody@home am 22.01.2022 | 20:46
@nobody@home

Rüstungen wurden auf Landreisen normalerweise zumindest von den "Wachen" , Soldaten etc getragen
Eine römische Legion marschierte mit voller Kampfausrüstung

Yep...aber Thema war ja nicht "eine ganze Legion gegen einen Bären". ;D
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Aedin Madasohn am 22.01.2022 | 20:49
...mir typische Verletzungen von Bärenangriffen anschaue, sage ich: ja, die würden da auch schon enorm helfen.

gegen die Krallen von Bär/Tiger und Co wäre so eine Brigantine und auch ein Gambeson schon hilfreich.

will man den Wuchtschlag eines solchen Bärenhiebs näher beleuchten, so sollte man auch immer die Gewichtsklasse des "Bären" mit angeben.

ein Bär aus gemäßigte Klimazone Mitteleuropa (also keine Kältegiganten!) ist mal gar nicht so Grizzly, wie alle immer denken. 80 - 100 kg, die mit Fell nach 120 aussehen sind für einen 1,60 Meter mittelalterlichen Bauern schon erfurchtgebietend.
Vom Wuchtschlagniveau hingegen für Ritter Kunibert den bestgenährtesten Kraftprotz im Gau sieht das schon anders aus.

Es gibt Berichte aus dieser Zeit, wo als Kraftprobe Bären im Schlaf angegangen wurden, um sie schlicht zu erwürgen (Sprung auf den Rücken wurde genannt). Wer sich mal Grabbling-Effektivität (Hände -Bärenpranken - unter den Leib schieben und durch kombiniertes Gewicht neutralisieren) mit Luftabdrücken anschaut, findet das nicht mehr erstunken und erlogen. Vorallem, wenn Angaben zu Größe/Gewicht des Bären fehlen  ;), sprich es ja auch ein gleichgroßer Gegner für einen 1,8 Meter Ritter gewesen sein kann.

Setze ich hingegen 350 kg für einen GefährlichBär
(oder 500 kg oder 750 oder 1000 kg, je nachdem, wie grell Nationalgeographics mal wieder eiszeitliche Megafauna "vermessen" aufgepumpt haben will, ist das nächste Monsterhandbuch halt ein bissel schwergewichtiger in den Stats geworden)
ein, dann wummst der auch mit Wuchtschlag eine Dose weg und lässt sich nicht weggrabbeln.

ist dann aber schon die Frage, ob ich hier nicht die Grenze zum Monster schon überschreite.

PS Schwert
ein landsknechtlicher Schwertspieler, welcher einem anreitenden Kürassier
a )
so weit einen Schritt ausweicht, um nicht plattgehufelt zu werden
b )
kann auch einer Zosse die beiden Vorderläufe mit einem Hieb abhauen
(bei billiges SöldnerBasarSchwert kann es auch passieren, dass die Klinge schlicht abbricht, aber wir gehen mal von Meisterware aus)

was würde also mit einem 100 kg Bären Oberarm passieren?
klar, ohne Not riskiert hier niemand seine teure und wertvolle Klinge für einen Job, den ein wesentlich billiger Spieß ebenso gut erledigt
außerdem kann man mit Spieß den Bären auflaufen lassen. Geht mit Schwert extrem...schwer (nicht)
ist der Bär im Spieß (am Knebel angelangt), kann man gegenhalten und hat immer noch Distanz.
 
Bei 750 kg und eh neet tiefer als Schwarte gepickst, hilft eigentlich nur noch der Feuerball des befreundeten Magiers.


Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Erbschwein am 22.01.2022 | 20:50
Hallo,

Ich: Ein Mann mit einem Schwert
Du: Doch mit einem Bogen

> finde den Fehler  ;)

sorry aber der erste Teil des Satzes bezog sich auf einen Schwertkämpfer, gegen Puma Jaguar o.ä. der 2te darauf das Löwen und Bären mit Bögen gejagt und erlegt wurden und ich würde mich sehr wundern hätte mandas in Indien nicht auch mit Tigern gemacht.
Und die Chancen auch von Löwen und Tiger gegen einen gut gersteten Kämpfer betrachte ich eher als gering
....

...würde gerne antworten.
Das bei ork´se das als Treibjagd ganz gut Funktioniert. Das mit Dem Schwert.

Ach, den Fehler würde Ich gerne auch, Korrigieren. Die Anzahl der Pfeile.

Aber Bitte:    :btt:
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: nobody@home am 22.01.2022 | 20:53
Bei 750 kg und eh neet tiefer als Schwarte gepickst, hilft eigentlich nur noch der Feuerball des befreundeten Magiers.

...wenn das so weitergeht, landen wir noch bei der Bäraske. Da brauchen wir dann Lichtschwerttänzers Legion womöglich doch noch. ~;D
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 22.01.2022 | 21:44
Yep...aber Thema war ja nicht "eine ganze Legion gegen einen Bären". ;D
das war auch nur ein Beispiel für Leute die nicht NUR Rüstung getragen haben auf der Reise
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Talasha am 22.01.2022 | 21:51
Also das fand ich halt schon kurios, dass er sich von dem Geballer (Kleinkaliber ist ja schon lauter als ne Faschingspistole) überhaupt nicht hat stören lassen, solange er sich unbeobachtet gefühlt hat.

Von Skalagrim gibt es ein Video von einem Kaninchen das auf einer Schießanlage in aller Ruhe das Gras wegmümmelt, obwohl überall geschossen wird.  Manche Tiere scheinen durchaus in der Lage zu sein zu begreifen wann Schüsse gefährlich für sie werden können und wann nicht.

Nachtrag:
hier:  https://www.youtube.com/watch?v=vbZbi1J6d6s



Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Erbschwein am 22.01.2022 | 22:01
Hallo,
@waht

Von Skalagrim gibt es ein Video von einem Kaninchen das auf einer Schießanlage in aller Ruhe das Gras wegmümmelt, obwohl überall geschossen wird.  Manche Tiere scheinen durchaus in der Lage zu sein zu begreifen wann Schüsse gefährlich für sie werden können und wann nicht.

Nachtrag:
hier:  https://www.youtube.com/watch?v=vbZbi1J6d6s


...vielleicht Haben Die Tiere mehr vom Leben Begriffen als die Menschen!!!!

...habe mir noch nicht das video angeschaut!!!! Aber Jetzt...

-Edit:- Ich Würde mir Mehr Wünschen es wäre Anders!!!!-

Etwas:     :btt:

-Edit: -Da Wäre Das Ende schneller....!!!!-
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Waldrand am 23.01.2022 | 08:03


Nenn mir eine Kultur, deren Mitglieder regelmäßig mit dem Schwert auf die Jagd gegangen sind. ;)
Es gab durchaus Jagdschwerter und Jagddegen zum Abfangen von Grosswild, sozusagen Hirschfänger in Groß. Was eindeutig Zeigt das ein Mensch ein Grosses Tier mit einem Schwert töten kann. ( und gibt es natürlich auch Berichte von historischen Schlachten wo dieses Schicksal Pferden wiederfahren ist, die sicher eher robuster als eine Raubkatze sind). Ich denke das stand auch nicht zur Debatten.

Sollte Swafnirs Aussage ein Mensch mit Schwert hat keine Chance gegen ein Raubtier stimmen so müsste das Raubtier den Menschen immer töten bevor dieser zuschlagen kann, das halte ich für zweifelhaft.
Aber konkrete Beispiel für dieses Duell zu finden ist natürlich schwer.
Ich bin nicht sicher ob es bei den Römern sowas als offenes Duell gab oder ob diesem Vergleich nur als Hinrichtung oder Schlachtung kannten. Ich meine es gibt zumindest assyrische Darstellungen wo eingefangene Löwen im Kampf mit Schild und Speer getötet werden.
Heutzutage gibt es noch den Stierkampf, von der Bewertung Mal ab, zeigt er das ein Mensch mit Nahkampfwaffen ein tödliches, körperliche Hochüberlegenes Tier, töten kann aber sicher, um es mal gelinde auszudrucken, unter sehr besondere Umstände. Ein jahrelang darauf  trainierter Mensch und ein völlig unerfahrener Stier.

Die Frage ist aber auch wie es zu so einen Duell kommen sollte ein Tier das wirklich Menschen fressen  will, wie die hier schon erwähnten Man eater lauert ja keine Gruppe auf sondern eine einzeln wehrlose wirkenden Person.
In Sibirien sollen Tigern dagegen für die Kräutersammelerin eher keine Bedrohung sein, und der typische tödliche Vorfall sieht wohl so aus Jäger schiesst Tiger an, Tiger tötet Jäger. Aus dem Grund glaube ich auch nicht das sich allein(!) mit Pfeil und Bogen auf Grosskatzen Jagd zu machen so eine gute Idee ist, die vermeintliche Distanz ist dann im Zweifel schnell überwunden.

Packtiere, Essensvoräte und Hunden ergeben hingegen schneller mögliche Ziele für große Raubtiere.



Gesendet von meinem TA-1021 mit Tapatalk

Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Grey am 23.01.2022 | 08:40
Zum Thema "Geeignete Bewaffnung gegen wilde Tiere": Es wundert mich, dass noch niemand die Saufeder (https://de.wikipedia.org/wiki/Saufeder) erwähnt hat.

Über die Technik im Umgang mit diesem Speer habe ich gelesen, dass es üblich war, den Schaft am Boden oder an einem stationären Hindernis (Baum, Felsen) abzustützen, um vom Wildschwein nicht einfach mit roher Kraft über den Haufen gerannt zu werden. Überlieferungen zufolge war diese Art der Jagd zwar gefährlich, wurde aber trotzdem (oder gerade deswegen) vom Adel gern ausgeübt.

Zum Ursprungsthema "Wie verhalten sich wilde Tiere": sehr unterschiedlich. Mutter Natur ist bei Überlebenstaktiken für ihre Sprösslinge ausgesprochen experimentierfreudig. Als spontanes Beispiel kommt mir da in den Sinn, was mir ein Falkner über verschiedene Greifvogelarten erzählt hat:

"Wenn ein Bussard ein Kaninchen verfolgt und es flüchtet unter einen Dornbusch, dreht der Bussard ab. Wenn ein Habicht ein Kaninchen verfolgt und es flüchtet unter einen Dornbusch, stürzt er sich in die Dornen."

Habichte und Sperber sind dafür bekannt, dass sie ihre Beute so konzentriert fixieren, dass sie auch Hindernisse nicht wahrnehmen und im vollen Flug davorprallen. Bezogen auf ein generisches Raubtier im Rollenspiel könnte das durchaus bedeuten, dass es seine Beute dermaßen verbissen verfolgt, dass auch eine plötzlich aufgetauchte Abenteurergruppe es nicht abschreckt. Die Gruppe wird höchstens als Hindernis wahrgenommen und dann möglicherweise auch attackiert.

Aber dieses Verhalten unterscheidet sich extrem stark von Tierart zu Tierart. Eine allgemeingültige Regel, "wie sich wilde Tiere verhalten", gibt es da nicht. Wenn man also in seiner Spielsitzung ein "realistisches" Verhaltensschema für ein bestimmtes Raubtier haben möchte, bleibt letzten Endes nur eins: Recherche. Danach googeln, was man über diese spezielle Tierart findet und das dann für die Spielsituation umsetzen.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Aedin Madasohn am 23.01.2022 | 08:52
Aus dem Grund glaube ich auch nicht das sich allein(!) mit Pfeil und Bogen auf Grosskatzen Jagd zu machen so eine gute Idee ist,


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dem stimme ich zu.

irgendwo habe ich mal ein koloniales Foto gesehen, wo Lordschaft Käseweiß mit Ballermann samt einer halben Hundertschaft BogenGeleitSchützen steht.
Sollte also der Löwe zum Gegenangriff antreten, so würde ihm ein Pfeilhagel empfangen.
Ebenso gibt es Bilder aus Indien, wo erstaunlich viele einheimische Knifftenträger den stolzen "Tigerbezwinger" flankieren. Auch hier ein ordentliches Maß an Backup, auch wenn Karl May uns anderes verkaufen wollte.

auch sonst sind viele Pfeil&Bogen, Schleuder und Wurfspeer Jägerkulturen belegt, die grundsätzlich als Team zur Jagd ausgingen.
Hierunter fallen auch die ganzen Jagdbücher des europäischen Mittelalters, wo genaue Jobvergaben drin aufgelistet sind.
Einer lässt den bären im Spieß frontal auflaufen und bevor da Meister Petz durch größere Kraft ringen könnte, musste Spießer Zwo schon von hinten den tödlichen Stich ansetzen (und bei der Klingenbreite der Bären/Saufedern sind das heftige Wunden)

Erst als Feuerwaffen so fortschrittlich  >;D wurden, dass Trapper Lederstrumpf mit einem anlauer Ferntreffer selbst die 350 kg Kategorie erledigen konnte (teilweise schon in einem brutalen Tellereisen gefixt), konnte der Mythos vom einsamen Jäger sich auch in einem von Spitzenprädatoren besetzten Areal "durchsetzen".

kurzum. Wie aber für´s Spiel benutzen?

ein 1000 kg Spitzenpredator in Bärenlook braucht Futter. VIEL Futter. GEHALTVOLLES Futter.

Und wenn 1000 kg anfangen, in Mahlzeiten und Snackkategorien zu denken, dann sind 350 kg Pferd ein all-you-can-eat Wellness-Wochenende. Schon mal bei Buffeteröffnung an der falschen Stelle stehend gedankenverloren aufs Smartphone geschaut? ;D

Vorallem, wenn ein Elch/Wildpferd/kapitaler Kronhirsch gegen sorgsam einstudierten Ruggygedächnisschulterstoß mit postwendender Eingeweideherausreißung bisher chancenlos waren.

da sind diese Abenteuerstrichmänniken ja vernachlässigbar... eigentlich...bisher...Überlebensbias, kann man das essen?  ~;D
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Issi am 23.01.2022 | 09:12
War Mal Kanu fahren auf nem Fluss in D.
Da haben alle Kanufahrer vor uns auf einmal  Panikartig das Wasser verlassen, und ihr Boot neben dem Fluss hergetragen.
Auf meine Nachfrage hieß es: Wegen dem Schwan.
Fand ich erst urkomisch, bis ich IHN gesehen habe. Zum Glück vom Ufer aus.

Ein Prachtexemplar. Allzeit kampfbereit. Hatte bedrohlich seine beiden Flügel ganz weit ausgebreitet, um den ganzen Fluss für alle dicht zu machen.

Ein paar Meter hinter ihm, ein vollkommen anders Bild. Da schwamm seine seelenruhige Schwanenfrau mit ihren sechs Schwanenkindern.


Glaube das Brut schützen, Beute schützen, und Revier schützen, die Gründe sind, warum Tiere sich verteidigen.
Damit sie angreifen um zu Fressen, muss mehr passieren. Z.B. zu wenig natürliche Beute da sein.
Kenne allerdings auch einen Fall aus Alaska.
Da war jmd. Lachsfischen und hat nachts im Zelt vergessen seine Fischweste auszuziehen. Der Bär hat das gerochen, und ist nachts ins Zelt rein.
Mann schwer verwundet.
-musste ins Krankenhaus geflogen werden. Hat aber überlebt.

Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 23.01.2022 | 09:33

Ich bin nicht sicher ob es bei den Römern sowas als offenes Duell gab oder ob diesem Vergleich nur als Hinrichtung oder Schlachtung kannten.
gab es mkn in der Arena

.
Zitat
Aus dem Grund glaube ich auch nicht das sich allein(!) mit Pfeil und Bogen auf Grosskatzen Jagd zu machen so eine gute Idee ist, die vermeintliche Distanz ist dann im Zweifel schnell überwunden.
Nur in HBO GoT geht ein König allein auf die Jagd, Assyriens Könige und die Pharaonen machten das vom Streitwagen aus und die Assyrer nutzten dafür "Mastiffs" die Pgaraonen vermutlich auch und sehr selten alleine, was völlig sinnbefreit gewesen wäre



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Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Quaint am 23.01.2022 | 10:03
Mal davon ab was realistisch ist, ist das halt meiner Meinung nach auch immernoch eine Frage des Stils. Oft genug verhalten sich ja auch humanoide Gegner nicht realistisch, sondern lassen sich bis auf den letzten Mann abschlachten. Verlustrate Gegner 100%, SC 0%
Und das hat ja irgendwo auch seine Berechtigung.
Und IMHO kommen Wolfsrudel die Menschen fressen wollen und weiterkämpfen bis alle Wölfe weg sind aus derselben Ecke. Das kann ja eigentlich auch niemand für ernstlich realistisch halten. Seine Berechtigung hat es natürlich trotzdem.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 23.01.2022 | 11:09

Und IMHO kommen Wolfsrudel die Menschen fressen wollen
von Jack London
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: nobody@home am 23.01.2022 | 11:16
Mal davon ab was realistisch ist, ist das halt meiner Meinung nach auch immernoch eine Frage des Stils. Oft genug verhalten sich ja auch humanoide Gegner nicht realistisch, sondern lassen sich bis auf den letzten Mann abschlachten. Verlustrate Gegner 100%, SC 0%
Und das hat ja irgendwo auch seine Berechtigung.
Und IMHO kommen Wolfsrudel die Menschen fressen wollen und weiterkämpfen bis alle Wölfe weg sind aus derselben Ecke. Das kann ja eigentlich auch niemand für ernstlich realistisch halten. Seine Berechtigung hat es natürlich trotzdem.

...okay, welche Berechtigung konkret eigentlich? :think: ("Ist halt einfach abzuwickeln, weil dabei muß keiner sein Gehirn einschalten" wäre zwar im Prinzip schon etwas in der Richtung, aber...na ja, daß das mich als Argument nicht so wirklich abholt, möge man schon aus der Formulierung ablesen. 8])
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Issi am 23.01.2022 | 12:07
Wesen die bis zum Tod kämpfen, brauchen einen guten Grund.
Wenn sie überhaupt angreifen um zu fressen, müssen sie vorher eine Chance sehen.
Bei einem Wolfsrudel muss eine Überzahl da sein.(Und die müssen echt ausgehungert sein).
Wahrscheinlich würden sie die Pferde zuerst angreifen, falls vorhanden.

Meine Figuren versuchen idR. zuerst den Leitwolf auszumachen. (IdR. der Wolf, der seinen Schwanz am höchsten trägt)- Denn wenn der keine Lust mehr hat, ziehen die anderen für gewöhnlich mit ihm ab.

Mit Magie lässt sich natürlich alles begründen. (Jemand lenkt den Leitwolf). Oder mit einem Fluch.
Aber darum geht es hier ja nicht.

Sobald Tiere merken- sie kriegen die Beute nicht- ziehen sie normalerweise ab.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Raven Nash am 23.01.2022 | 13:06
. Nur in HBO GoT geht ein König allein auf die Jagd, Assyriens Könige und die Pharaonen machten das vom Streitwagen aus und die Assyrer nutzten dafür "Mastiffs" die Pgaraonen vermutlich auch und sehr selten alleine, was völlig sinnbefreit gewesen wäre
Und genau das meinte ich weiter oben: Pfeile sind gegen Großkatzen ziemlcih ineffektiv - von einem Streitwagen aus, auf ein laufendes Tier ist es fraglich, wieviel da tatsächlich getroffen wurde. ABER: ein Tier zu verwunden, es langsamer zu machen, um es dann von einem Jagdsklaven mit dem Speer töten zu lassen - das funktioniert.

Die Taktik hat auch gegen Höhlenbären funktioniert - viele Pfeile zum Blutverlust, dann die Speere.

Die übliche Jagdmethode mit Blatt- oder Kammerschuss haut da eher selten hin.

von Jack London
Ich kann mich an kein Buch von ihm erinnern, in dem das vorkam. In den Verfilmungen schon, aber da sind auch selten gute dabei gewesen...
Rangkämpfe, die hat er dafür ziemlich korrekt beschrieben.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 23.01.2022 | 13:10
Mit genügend Pfeilen geht das man muss es ja nicht mit dem ersten Treffer töten, aber hast du irgendwelche Belege für die Jagdsklaven Geschichte
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Raven Nash am 23.01.2022 | 13:46
kA ob das Sklaven sind, aber es gibt diverse Darstellungen vom Bogenschützen im Streitwagen und dahinter dann welche mit Speeren bei Jagdszenen. Demnach die Methode "Adeliger zu Pferd mit Armbrust/Gewehr" plus "Jagdknechte zu Fuß mit Saufeder" ja sehr lange Bestand hat, scheint sie sich ja bewährt zu haben.  ;)
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 23.01.2022 | 14:01
Also keine belastbaren
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: nobody@home am 23.01.2022 | 14:17
Also keine belastbaren

Ob nun antik gemalt oder modern photogeshoppt... ;) Solange die Zeitmaschine noch nicht erfunden ist, wird das "belastbarste" Material, das wir über die Vergangenheit überhaupt haben, nun mal in fehl- und fehlinterpretierbaren Bildern, Schriften, und mündlichen Überlieferungen bestehen. Da beißt die Riesenratte kein Hanfseil ab.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Arldwulf am 23.01.2022 | 14:29
aber normalerweise nicht weil sie befürchten mussten ohne Provokation angegriffen zu werden

Ehrlich gesagt: doch, durchaus. Nur eben nicht bei jedem Mal das sie in den Wald gehen und dort auf derartige Tiere treffen. Sondern eher bei jedem hundertsten mal.

Für die Geschichten vom bösen Wolf ist das dann natürlich egal, da zählen die vielen friedlichen  Begegnungen nicht mehr, und auch nicht ob es manchmal nur ein verwilderter Hund war.

Aber die Sorge selbst gab es natürlich und lässt sich halt auch nicht unbedingt so einfach als irrational abtun.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Arldwulf am 23.01.2022 | 14:43

Ich kann mich an kein Buch von ihm erinnern, in dem das vorkam. In den Verfilmungen schon, aber da sind auch selten gute dabei gewesen...

Ehrlich? Das ist der Anfang von Wolfsblut. Einsame Männer ziehen einen Sarg durch Alaska, das hungrige Wolfsrudel frisst erst ihre Hunde und dann sie, bis auf einen. Dann muss es abziehen und trennt sich später - und eines der Weibchen, eine verwilderte Hündin bringt in einer Höhle den Titelhelden zur Welt.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 23.01.2022 | 15:07
Ehrlich gesagt: doch, durchaus.
es dürfte wohl eher um den Verlust von Nutztieren einschliesslich aller damit verbundenen Folgen
Ob nun antik gemalt oder modern photogeshoppt... ;)
stimmt aus der Beschreibung konnte ich aber noch nichtmal entnehmen ob das des Königs Schildträger und Mitkämpfer auf dessen Streitwagen war, seine Kampf und Jagdgefährten auf eigenen Streitwagen oder bewaffnete Treiber zu Fuß.
Aber einen kleinen Hansel vorschicken scheint mir dem sozialen Aspekt der Königsjagd ziemlich abträglich zu sein
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Arldwulf am 23.01.2022 | 15:42
es dürfte wohl eher um den Verlust von Nutztieren einschliesslich aller damit verbundenen Folgen

Auch...aber letztlich nicht nur. Ein Wolfsrudel, das einsame Reisende im Wald antrifft kann durchaus eine Gefahr auch für diese Reisende darstellen. Nicht immer, aber eben manchmal.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Raven Nash am 23.01.2022 | 16:04
Ehrlich? Das ist der Anfang von Wolfsblut. Einsame Männer ziehen einen Sarg durch Alaska, das hungrige Wolfsrudel frisst erst ihre Hunde und dann sie, bis auf einen. Dann muss es abziehen und trennt sich später - und eines der Weibchen, eine verwilderte Hündin bringt in einer Höhle den Titelhelden zur Welt.
Na ja, dann stimmt's ja wieder - ausgehungerte Wölfe, die zuerst die leichtere Beute greifen. Dass Wölfe in harten Wintern auch Menschen angreifen, ist zwar selten, kommt aber vor. Ist wohl auch schon über dreißig Jahre her, dass ich das Buch gelesen hab.  ;)
Zitat
Aber einen kleinen Hansel vorschicken scheint mir dem sozialen Aspekt der Königsjagd ziemlich abträglich zu sein
Der "Hansel" kommt ja, um das waidwunde Tier zu strecken - und das ist bei einem Beutegreifer ziemlich riskant. Das macht der Herr König lieber nicht selber, dazu ist er zu wichtig.

Im Palast von Assurbanipal gibt es ein Relief zur Löwenjagd, das einen (immer noch gehenden!) Löwen zeigt, der von vier Pfeilen getroffen ist.
Im British Museum hängt ein Relief, das eben jenen König im Streitwagen mit Bogen zeigt, inklusive zwei Speerträgern hinten drin, die gerade einen Löwen durchbohren.
DannTimur Dang (Tamerlan) Jagd (1336-1406) aus dem 14. Jahrhundert - Löwenjagd, Herrscher mit Muskete, daneben vier Speerträger.
Eine islamische Miniatur aus dem 17. Jhdt, das eine Tigerjagd zeigt - Lanze zu Pferd.
Weiters hätten wie eine Jagdszene aus Persien aus dem 19. Jahrhundert vom 2. Shah, der einen Löwen mit einer Lanze (!) durchbohrt.

Soweit zur Bogenjagd auf Großkatzen.

Einfach mal Google benutzen.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Crimson King am 23.01.2022 | 16:23
Statistiken zu Wolfsangriffen (https://www.ifaw.org/de/aktuelles/angriffe-von-wolfen-auf-menschen-eine-aktualisierung-fur-2002-bis-2020)

Im geprüften Zeitraum 2002-2020 weltweit im Mittel 27 pro Jahr, davon ein bis zwei tödliche. 78% der Angriffe lassen sich auf Tollwut zurückführen, dann bleiben 6 pro Jahr weltweit. Praktisch stellen Wölfe heutzutage keine Gefahr für Menschen dar.

Großkatzen dürften theoretisch problematischer sein, sind aber heutzutage derart selten, speziell in Gegenden mit einigermaßen dichter menschlicher Besiedlung, dass man in der Praxis vermutlich auch nicht auf große Zahlen kommt.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 23.01.2022 | 16:32
Zitat
nklusive zwei Speerträgern hinten drin
Mit anderenWorten das sind des Königs Jagd und Kampfgefährten aber zumindest dessen Leibwächter

https://en.wikipedia.org/wiki/Somatophylakes
Also vermute ich mal Adlige , Offiziere
https://de.wikipedia.org/wiki/Somatophylakes

Kampfgefährten , Trinkgenossen, Würdenträger
und auch bei Timur würde ich davon ausgehen das waren zumindest Mitglieder seiner Leibwache oder seines Hofes

Ich würde vermuten die Reliefs kenne ich und ich kann mich auch nicht erinnern behauptet zu haben Großkatzen wären nur mit Bogen gejagt worden

Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: aingeasil am 23.01.2022 | 17:05
heir ein - aus meiner Sicht -  interessanter Spiegel-Artikel über Leoparden in Mumbai (https://www.spiegel.de/spiegel/40-wilde-leoparden-streifen-nachts-durch-mumbai-a-1186744.html). Inklusiver der Zahlen von Angriffen auf Menschen in den frühen 2000ern (ich erinnere mich daran, dass damals die Slums in den Wald vorgedrungen sind und Menschen die Beute vertrieben haben. Aber Menschenkinder sind etwa beutegroß und wehrlos...)
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Waldrand am 23.01.2022 | 17:30


.... Der "Hansel" kommt ja, um das waidwunde Tier zu strecken - und das ist bei einem Beutegreifer ziemlich riskant. Das macht der Herr König lieber nicht selber, dazu ist er zu wichtig.

Ich weiß noch ob wir da nicht moderne Vorstellungen überstülpen.
Der König war sicherlich sogar  wichtiger für sein Reich als moderne Oberhäupter, bei seinem Tod drohen, Erbstreitigkeiten, Bürgerkrieg, Invasion und Zerfall.

Aber anderseits sind mittelalterliche Herrscher (und der Adel) Regelmäßig erhebliche persönliche  Risiken bei militärischen Auseinandersetzungen eingegangen und auch regelmäßig gefallen. Ich weiß gar nicht ob ein derartiges Sicherheitsdenken mit persönlicher Wertvorstellungen, Lebensstil und Image vereinbar gewesen wäre. Gibt sicherlich auch keine Allgemeine Regel für.




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Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: nobody@home am 23.01.2022 | 17:39
Jedenfalls dürften auch schon bei antiken herrscherlichen Prestigejagden besagte Herrscher kaum als einsame Wanderer ohne jede Begleitung durch die Wildnis gestreift sein. Dafür waren sie (oder zumindest Klarheit über ihr Schicksal, falls ihnen doch mal was zustoßen sollte) dann doch ein bißchen zu wichtig -- und daß es sich im Team ohnehin besser jagt, wußte Og der Höhlenmensch vermutlich auch schon. ;)
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Feuersänger am 23.01.2022 | 17:48
Kleiner Randgedanke zur Erheiterung -- ich hab mich gerade mal wieder dran erinnert, dass beispielsweise in Pathfinder kein Wildtier, weder Dachs noch Wolf noch Bär noch Tiger noch jegliche Dire-Versionen davon, so tödlich ist wie eine Wolke Mücken (oder sonstiger Insektenschwarm). Die Schwarmregeln sind einfach nur völlig geistesgestört. Besagte Moskitos etwa machen pro Runde soviel Schaden wie ein Greatsword-Schwinger [sic], sind dabei aber selber immun gegen Waffenschaden und können schneller fliegen, als ein Mensch laufen kann.

Dann lieber auf Leben und Tod gegen ein Wolfsrudel.  :loll:
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Issi am 23.01.2022 | 17:53
heir ein - aus meiner Sicht -  interessanter Spiegel-Artikel über Leoparden in Mumbai (https://www.spiegel.de/spiegel/40-wilde-leoparden-streifen-nachts-durch-mumbai-a-1186744.html). Inklusiver der Zahlen von Angriffen auf Menschen in den frühen 2000ern (ich erinnere mich daran, dass damals die Slums in den Wald vorgedrungen sind und Menschen die Beute vertrieben haben. Aber Menschenkinder sind etwa beutegroß und wehrlos...)
Das nennt man dann vermutlich eine Großkatze, em Großstadtkatze! :D

Edit.
Zum Thema- glaube es gibt schon einzelne Tiere, die sich zu "Menschenfressern" entwickeln können.
Wie Tiger "Shirkan" z.B.
Aber man muss bedenken - im Rollenspiel rennen die Helden ja häufig als Gruppe durch die Gegend.
Bei einer Einzelaktion erschiene mir ein Angriff natürlicher Tiere plausibler.

Zur Not kann man auch immer noch in die Trickkiste greifen- und da Werwölfe, Warge, Dunkelwölfe oder Dergleichen daraus machen.
Die können dann noch ne Spur gefährlicher sein als normale Tiere.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Issi am 23.01.2022 | 18:34
So einer ist vermutlich auch nicht zu unterschätzen:
https://www.haz.de/Nachrichten/Der-Norden/Uebersicht/Liebestoller-Keiler-greift-Mann-im-Garten-an (https://www.haz.de/Nachrichten/Der-Norden/Uebersicht/Liebestoller-Keiler-greift-Mann-im-Garten-an)

Die können auch richtig groß werden.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Maarzan am 23.01.2022 | 19:08
So einer ist vermutlich auch nicht zu unterschätzen:
https://www.haz.de/Nachrichten/Der-Norden/Uebersicht/Liebestoller-Keiler-greift-Mann-im-Garten-an (https://www.haz.de/Nachrichten/Der-Norden/Uebersicht/Liebestoller-Keiler-greift-Mann-im-Garten-an)

Ein kleiner Gruß an die Fußzoomfraktion ...  8)
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Crimson King am 23.01.2022 | 21:46
Noch so zur Ergänzung: Todesfälle durch Großkatzen gibt es jährlich im dreistelligen Bereich, wobei es sich fast ausschließlich um Löwen, Tiger und Leoparden handelt. Geparden, Pumas und Jaguare machen praktisch keine Jagd auf Menschen.

Begegnungen mit Großkatzen im Rollenspiel sollten in den meisten Fällen üblicherweise sehr langweilig verlaufen: weil die Tiere Menschen sehr früh bemerken, werden sie Gruppen und oft auch Einzelpersonen so gut wie immer auszuweichen versuchen. Einzelpersonen werden ggf. als Beute angesehen und angegriffen, allerdings haben Katzen die Eigenschaft, sich anzuschleichen oder auf der Lauer zu liegen, was realistisch betrachtet zu sehr kurzen, sehr tödlichen und aus spielerischer Sicht uninteressanten Begegnungen führt, bei denen man üblicherweise nicht mal dazu kommt, die Waffe zu ziehen. Auch die für den Menschen gefährlichsten Raubtiere, große Krokodile, halten eher wenig von offenem Kampf und sind im Wasser so haushoch überlegen, dass so ein Encounter auch nicht wirklich spannend wird. Interessant wird ggf. eine Jagd auf ein einzelnes Tier oder eine kleine Gruppe, aber eher als Gesamtaufgabe.

In der Praxis interessanter dürften Begegnungen mit großen Pflanzenfressern sein, die auch für erheblich mehr Todesfälle verantwortlich sind als Raubkatzen, Bären, Hyänen und Wölfe zusammengenommen. Die werden potenziell sehr aggro, speziell die afrikanischen (das scheint sich da als erfolgreiche Überlebensstrategie etabliert zu haben), was vor allem bei Herdentieren böse enden kann. Da käme es bei realistischem Ausspielen sehr auf passende Reaktionen der Spieler an, falls die auf Konfliktvermeidung aus sind.

Die wahren Killer unter den Wildtieren sind aber Gifttiere, wobei Schlangen deutlich vor Spinnen und Skorpionen liegen. Wir reden von jährlichen Todesfällen in sechsstelliger Höhe. Aber auch hier: ein realistischer Encounter ist aus Rollenspielsicht nicht besonders spannend. Da ist nichts mit Schlagabtausch.

Tatsächlich sterben noch mehr Menschen an den Folgen von Insektenstichen. Aber das wollen wir doch wirklich nicht ausspielen.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: nobody@home am 23.01.2022 | 22:27
Tatsächlich sterben noch mehr Menschen an den Folgen von Insektenstichen. Aber das wollen wir doch wirklich nicht ausspielen.

Das wären dann wohl wieder die von Feuersänger angesprochenen Killer-Mückenschwärme. ;D (Oder wenn schon nicht Mücken, dann eben Killerbienen -- da reicht die Temperamentpalette je nach Art ja auch von praktisch schon handzahm zu "dieser Mensch hat uns entdeckt, macht ihn kalt!" -- oder -ameisen... >;D)
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Auribiel am 23.01.2022 | 22:32
Entschuldigt, ich habe nicht alle Beiträge gelesen, aber gerade zum letzten vor mir möchte ich an den Film "der Geist und die Dunkelheit" erinnern:

Hin und wieder finden große Raubtiere heraus, dass Menschen leichte Beute sind und spezialisieren sich dann auf Menschen als Beute. Dies sind große Ausnahmen - und in Abenteuern sollte man dann im vornherein auch auf Infos aus der Region stoßen, die das vermitteln. Also wenn man eine gefährliche Begegnung mit Raubtieren bieten möchte, könnte man solche "Menschenfresser" ins Spiel bringen.

Krokodile und Eürgeschlangen hingegen schlagen wohl jedes Mal zu, wenn sich ihnen die Gelegenheit bietet und sie gerade Hunger haben.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Haukrinn am 23.01.2022 | 23:03

Tatsächlich sterben noch mehr Menschen an den Folgen von Insektenstichen. Aber das wollen wir doch wirklich nicht ausspielen.

Hey, der Stich einer einzigen Riesenhornisse kann für einen niedrigstufigen Charakter tödlich sein.  ;D
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Feuersänger am 24.01.2022 | 00:22
Der Biss eines Pferdes kann sieben Hornissen töten!

Zitat von: nobody@home
link=topic=121532.msg135046793#msg135046793 date=1642973266
Das wären dann wohl wieder die von Feuersänger angesprochenen Killer-Mückenschwärme. ;D

Dachte da auch spontan, "Heisst das... Pathfinder hat doch recht?" O_O

 ~;D
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: abm am 24.01.2022 | 00:30
Entschuldigt, ich habe nicht alle Beiträge gelesen, aber gerade zum letzten vor mir möchte ich an den Film "der Geist und die Dunkelheit" erinnern:

Hin und wieder finden große Raubtiere heraus, dass Menschen leichte Beute sind und spezialisieren sich dann auf Menschen als Beute. Dies sind große Ausnahmen - und in Abenteuern sollte man dann im vornherein auch auf Infos aus der Region stoßen, die das vermitteln. Also wenn man eine gefährliche Begegnung mit Raubtieren bieten möchte, könnte man solche "Menschenfresser" ins Spiel bringen.


Wenn man die Hintergründe zu "Der Geist und die Dunkelheit" liest,  dann sind 2 mögliche Gründe für die Attacken auf die Menschen:

- Eine durch das Gebiet verlaufende Sklavenroute, auf der die Toten einfach zurückgelassen wurden, Löwen verschmähen kein Aas und waren so an Menschenfleisch gewöhnt.
- Eine Rinderpest, die auch die Wildtiere befiel und damit die natürliche Nahrungsgrundlage dezimierte.

Untersuchungen bei Tigern und Löwen, die zu Menschenfressern werden, stellen auch häufig fest, dass diese Tiere Verletzungen/Erkrankungen habe, die sie daran hindern ihrer natürlichen Beute nachzustellen.


Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Auribiel am 24.01.2022 | 00:52
Gerade nach einem Krieg in der Region in der die SCs unterwegs sind, könnten auch Raubtiere aufgrund der Toten auf den Schlachtfeldern auf den Geschmack gekommen sein... wobei hier die größere Gefahr auch von verwilderten Hunden ausgehen könnte.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: sindar am 24.01.2022 | 09:22
Ich erinnnere mich noch lebhaft an ein Erlebnis von vor vielen Jahren: Ich bin in der Morgendämmerung mit dem Fahrrad langsam einen Waldweg entlang gefahren, das ist plötzlich eine Bache mit fünf oder sechs Frischlingen hinter sich schräg über den Weg gelaufen, vielleicht zwei oder drei Meter vor mir. Ich bin sofort stehen geblieben und zur Salzsäule erstarrt (meine übliche Schockreaktion); die Viecher haben mich völlig ignoriert. Mann, war ich erleichtert!
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Issi am 24.01.2022 | 10:20
Ein Freund von uns ist im Wildpark durch das Wildschwein Gehege gelaufen. Zusammen mit seiner Freundin, und deren kleinem Hund. (Ein Westi).
Als auf einmal eines der Tiere (Keiler) Anlauf auf sie nimmt. Wütend und im vollen Galopp. Er hatte sich jedoch den Hund zum Ziel gemacht.
Unser Freund hat dann (im Schock) den Hund (der angeleint war) an der Leine einmal um sich herum rumgewirbelt. Sodass der Keiler (an ihnen vorbei) ins Leere gerannt ist.
Danach sind sie nur noch gerannt.
Not macht erfinderisch..

Vor diesenTieren habe ich echt Respekt..

Edit.
Zu Wölfen die haben ja häufig eine klar geregelte Hierarchie. (Auch im Wildpark gelernt)
Die beiden Alpha  Wölfe (Männchen und Weibchen) haben das Sagen.
Das sind die, die den Schwanz am höchsten tragen, während die Gamma Wölfe mit eingezogenem Schwanz durch die Gegend traben.
Wenn es den Gammas aber reicht mit der Erniedrigung, kann es sein, dass sie das Rudel verlassen, und selbst ein neues gründen. Da sind sie dann die Alpha Wölfe.

Auch ziemlich kurios/ brutal: Tiere mit weißem Fell (Pferd/Hirsch/ Reh etc.) werden häufig vom Rest der Herde gemobbt.
Schon viele ausgegrenzte Tiere alleine grasen sehen.


Wenn die Helden Mal einem einsamen weißen Hirsch begegnen, ist das evtl. sogar erklärbar.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Eadee am 24.01.2022 | 11:04
Ich denke da gibt es mehrere Faktoren die man beachten sollte.
Wenn so ein Tier erstmal kämpft und verwundet wird muss die Wunde schwer genug sein damit es fliehen will, die Gefahr des Gegners darf aber nicht so groß sein dass es befürchten muss beim Fliehen getötet zu werden. D.h. wenn der SC nach einem schweren Treffer auf das Tier eine bedrohliche Haltung einnimmt, aber auf Abstand bleibt läuft es vielleicht. Wenn er dem Tier aber kontinuierlich mit dem Speer zusetzt kann es sich schlicht nicht sicher abwenden um die Flucht zu ergreifen, schlicht weil jede Lücke in seiner Deckung zum sicheren Tod führen würde.

Wie schnell das Tier fliehen kann, wo die Verletzung ist und ob die Umgebung als Deckung dienen kann oder eher ein Hinderniss auf der Flucht ist sollte man denke ich auch beachten.

Es kann aber auch schlichtweg sein dass dieses "kämpft bis zum Tode" eine Designentscheidung in D&D/PF ist um moralische Debatten zu vermeiden. So wie Orks früher halt chaotisch böse waren damit die kleine Tochter kein schlechtes Gewissen haben muss wenn sie diese abmetzelt.

DSA geht zB davon aus dass wilde Tiere bei einem bestimmten Prozentsatz verlorener LeP fliehen (ich glaub es war ab 1/2 LeP allgemein und Vögel fliehen bereits wenn sie 1/3 verloren haben).
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Arldwulf am 24.01.2022 | 11:20

Es kann aber auch schlichtweg sein dass dieses "kämpft bis zum Tode" eine Designentscheidung in D&D/PF ist um moralische Debatten zu vermeiden. So wie Orks früher halt chaotisch böse waren damit die kleine Tochter kein schlechtes Gewissen haben muss wenn sie diese abmetzelt.

In den meisten D&D Inkarnationen ist eigentlich gar nicht vorgesehen, das Tiere bis zum Tod kämpfen - sowas wird üblicherweise eher dem Spielleiter oder der Spielsituation überlassen und oft genug steht auch explizit dabei wann die Tiere die Flucht suchen.

So richtig "Designentscheidung" ist es also eher nicht, sondern eine Mischung aus Spielleitern welche ohne explizite Angabe "wann flieht das Monster" dies genauso ausspielen als ob da stünde "dieses Monster flieht nicht" und einzelnen Situationen in denen die Designer eines Abenteuers es explizit dazuschreiben - mit mal guten und mal schlechten Gründen.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Supersöldner am 24.01.2022 | 12:13
kommt auch auf das setting an. in einer Welt wo Nicht Gezähmte Tiere der Ausrichtung Wildnis angehören und Menschen der Ausrichtung Zivilisation könnte es Spirituelle oder Magische Spannungen geben wenn  Menschen zu weit in den Wald gehen.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: nobody@home am 24.01.2022 | 13:09
Grundsätzlich sind die meisten Tiere, die uns hier interessieren, ja ohnehin schon etwas komplexer gestrickt und können und dürfen daher im Verhalten schon etwas flexibler sein als nur "Menschenbegegnung --> Programm Mensch.exe abspulen". In Sachen Kämpfe gehe ich persönlich hauptsächlich von zwei grundlegenden Punkten aus, und im Detail bin ich als SL dann einigermaßen anpassungsbereit:

1.) Ein Tier, das einen oder gar eine ganze Gruppe von Menschen angeht, hat dafür einen aus seiner Sicht guten Grund und ist dabei wahrscheinlich nicht mal auf die hundertprozentige Auslöschung des Gegners aus. Einem Revier- oder Nachkommenverteidiger wird's in der Regel erst mal völlig reichen, den oder die Eindringling(e) nachdrücklich vertrieben zu haben, zumal er sich ja von dem Objekt seiner Verteidigungsanstrengungen nicht allzuweit entfernen wollen dürfte. Und auch dem hungrigsten Raubtier reicht normalerweise zum Stillen des eigenen knurrenden Magens eine Mahlzeit -- das hat sowieso keinen Kühlschrank, in dem es den Rest der SC erst mal verstauen könnte, also plant es so weit in der Regel nicht vor. Bestenfalls kämpft es ab da weiter, um jetzt seine Beute zu verteidigen.

2.) Die wenigsten Tiere kämpfen freiwillig bis zum letzten Blutstropfen, aber sie sind natürlich auch nicht immun dagegen, sich zu verschätzen und sich plötzlich in einer Lage wiederzufinden, in der Flucht eh aussichtslos erscheint -- dann bleibt ihnen natürlich auch nicht mehr viel anderes übrig. Das gilt insbesondere für "Einzelkämpfer"; bei Tieren, die in Gruppen welcher Art auch immer auftreten und entsprechend schwerer alle gleichzeitig in eine Ecke zu drängen oder zu umzingeln sind, dürfte die Chance recht gut stehen, daß ein anständiger Teil besagter Gruppe spätestens dann die Flucht ergreift, sobald sie die ersten Verluste erlitten und daran gemerkt haben, daß diese Gegner für sie wohl doch zu hart sind.

Eventuell kommt, wenn mir das noch zu "vermenschlichend" erscheint, noch Punkt 3 dazu, aber der ist schon mehr Kür als Pflicht:

3.) Tiere nehmen die Welt normalerweise ohnehin schon nicht so wahr wie Menschen und interpretieren sie dann obendrein noch mal auf ihre eigene Weise. Und dann kommen bei der Interaktion mit Menschen und ähnlichem Gestrüpp eh noch die Sprach- und Kulturbarrieren dazu, mit denen wir uns schon untereinander schwertun...und natürlich wird sich das Tier so verhalten, wie es aus seiner Sicht der Welt Sinn ergibt. (Hat für uns nebenbei auch seine Vorteile. Zumindest ich würde mir doch ein paar Sorgen machen, wenn die Wölfe morgen anfingen, im Stechschritt zu marschieren und das Lob des Größten Leitwolfs aller Zeiten zu heulen, wie's unsereinem ja schon mal passieren kann... ;))
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Zed am 24.01.2022 | 13:14
Hatten wir schon, dass Tiere auch zur Brunftzeit nicht ganz dicht sein können? Rehböcke und Hirschböcke beispielsweise können auch Menschen gegenüber gefährlich werden, weil sie teilweise alles, was Konkurrenz sein könnte, zum Duell herausfordern - auch Zweibeiner.
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Issi am 24.01.2022 | 14:11
Hatten wir schon, dass Tiere auch zur Brunftzeit nicht ganz dicht sein können? Rehböcke und Hirschböcke beispielsweise können auch Menschen gegenüber gefährlich werden, weil sie teilweise alles, was Konkurrenz sein könnte, zum Duell herausfordern - auch Zweibeiner.
Das wird umso lustiger, wenn der Druide der Gruppe gerade in der entsprechenden Tiergestalt durch die Gegend trabt..... ~;D

"Oh ein fremder Wolf, Bär, Hirsch,( whatever)...will mir mein(e) Weibchen streitig machen...Möge der bessere gewinnen.." >;D

Em, wenn es ne Druidin ( sprich ein weibliches Tier)ist, geht es dann schon Richtung Dark Side (Sachen zum Lachen)... :gasmaskerly:
Titel: Re: Mal echt jetzt - wie verhalten sich wilde Tiere?
Beitrag von: Zed am 29.01.2022 | 18:54
Hatten wir schon, dass Tiere auch zur Brunftzeit nicht ganz dicht sein können? Rehböcke und Hirschböcke beispielsweise können auch Menschen gegenüber gefährlich werden, weil sie teilweise alles, was Konkurrenz sein könnte, zum Duell herausfordern - auch Zweibeiner.
Hier nochmal ein paar Details zur Brunft vom Fachmenschen (Jäger). (https://vm.tiktok.com/ZMLL4XqB9/) Die Böcke sind in der Zeit recht … fixiert.