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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Weltengeist am 6.06.2022 | 08:52

Titel: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Weltengeist am 6.06.2022 | 08:52
Da wir aktuell gerade zu Midgard (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,48117.msg135074917.html#msg135074917) und GURPS (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,122768.0.html) entsprechende Diskussionen haben, wollte ich mal einen allgemeinen Thread zum Thema "Sinn und Unsinn neuer Editionen" lostreten.

Denn die Ausgangslage scheint ja irgendwie immer die gleiche zu sein:

Da steht er also nun, der Verlag, und kann eigentlich nur verlieren - würde ich normalerweise sagen, aber es gibt ja einzelne Fälle, in denen eine Neuauflage geklappt hat. Das Paradebeispiel ist D&D 5E, aber das könnte auch Glück gewesen sein: wenn Critical Role nicht kurz bevor sie richtig bekannt wurden von Pathfinder auf 5E gewechselt hätten, würden heute womöglich alle Pathfinder spielen und Witze über die gescheiterte 5E machen.

Dem stehen aber jede Menge neue Editionen gegenüber, die nicht mehr den Erfolg früherer Auflagen hatten oder gar aktiv Teile der Community verprellt haben, weil sie zu aggressiv alles anders machen wollten. Und jede Menge Neuauflagen alter Editionen, die sich verkaufen wie geschnitten Brot.

Was also zeichnet eine "gute" neue Edition aus? Wann ist sie sinnvoll? Was sollte sie ändern, was in keinem Fall? Und was kann man tun, damit die Zahl der Spieler nach der Umstellung tatsächlich größer ist und anstatt kleiner?
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Raven Nash am 6.06.2022 | 09:09
Zitat
damit die Zahl der Spieler nach der Umstellung tatsächlich größer ist und anstatt kleiner?
Ich denke, die Grundprämisse ist hier falsch. Ein Mehr an Spielern ist gar nicht das Ziel, sondern vor allem der Erhalt der Spielerbasis.
Wenn ein System eine gewisse Zeit am Markt ist, verkauft es sich nicht mehr - die, die es haben wollen, haben es schon, die anderen wollen es nicht. Als Verlag kann man davon aber nicht leben, man braucht Verkäufe. Also kommt eine neue Edition, die wieder eine große Zahl an Verkäufen bringt.

GW ist da ja Meister drin - und zeigen vor, wie weit man gehen kann, und die Spieler trotzdem nicht signifikant abspringen. Ist ja nicht so, dass nur die Regeln neu kommen, sondern auch gleich mal Miniaturen-Serien. Wirklich viele Neuspieler kommen aber bei neuen Editionen nicht dazu - die kommen eher durch die Ableger.

Editionen sind immer eine Richtungsfrage. D&D 4E hatte sich komplett auf eine Richtung konzentriert - und damit einen Großteil der Spielerbasis verärgert. 5E vollzog dann die Kehrtwendung, indem es sich nicht mehr so stark festlegt. Gefällt den alten Hardcore-Säcken halt auch nicht, dafür aber einer viel breiteren Masse - und die bringt die Kohle.
Als Verlag muss man sich eben ausrechnen, ob das Wegbrechen von X% Altspielern sich unterm Strich rechnet, weil das durch Neuspieler ausgeglichen wird.

Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Crimson King am 6.06.2022 | 09:10
Ich glaube nicht, dass sich sinnvolle Regeln für den Erfolg neuer Editionen aufstellen lassen. Dazu sind zu viele weiche Faktoren im Spiel, die sich vorab praktisch nicht kalkulieren lassen. Aber ein paar Ideen:

* die Probleme adressieren, die die Spielerschaft identifiziert hat
* den Markenkern unangetastet lassen
* Neueinsteigern einen leichten Einstieg ermöglichen
* von Beginn an mit Modulen/Abenteuern unterstützen
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Alex am 6.06.2022 | 09:36
Die meisten Regelwerke haben mit der neusten Edition einen signifikanten Regelwechsel vollzogen, nicht immer zum Besten, daher stecken in diesen Fällen mMn rein kommerzielle Aspekte dahinter, also die bewusste Entscheidung es anders zu machen, damit die alten Editionen "wertlos" werden.
Siehe D&D, Shadowrun, 7te See, Star Wars usw.

Es ist dann die Frage, was wichtiger ist: Die Neuspieler, die man dadurch gewinnen kann oder der Erhalt der Altspieler, die sich eventuell abwenden.
Das sieht man ja auch bei vielen Filmen, dass die Produzenten ein neues (jüngeres) Publikum gewinnen wollen, wie geschehen bei Star Trek (die Filme), SpiderMan oder Captain Marvel (Serie).
Keine Ahnung, ob das gelungen ist.

Einzig bei Midgard sehe ich eine Art Entwicklung, die nicht zu großem Umstellungen geführt hat.
(sicher gibt es noch andere, aber spontan fällt mir nur das ein).
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Aedin Madasohn am 6.06.2022 | 09:43
aus einem namenlosen Verlag Betrieb
was können wir tuen...?

man könnte sich an anderen Zweigen der Wirtschaft orientieren.

ein Maschinenbauer würde bei der neuesten Generation seiner Maschinen
- auf Lebenszyklus-Kosten hinweisen

YXZ als universelle Regelengine kommt mit einem Grundregelwerk und einem schmalen Band für die magie/Götterwirken-Engine aus. Mit 30 Euro stehen die Mechanismen, der Rest ist Fluff - quasi das Baustellenradio im Bagger - den ihr euch nur dann gönnt, wenn akademische Hexen, besesse Paladine und Mammuthbändiger-Kältesteppenbarbaren genau eure Schneeflocke ist

- auf die real messbare Bedienbarkeit hinweist. CNC Fräsen in 15 Minuten gewechselt. Oder Arbeitsgeschwindigkeit: 3d-Drucker mit  Raubkopie Warhammer Spacemarine 1 Stück innerhalb von 362 Sekunden fertig 

Boni Mali als plus minus-Tabelle "Exel hilft" auf den Grundwert und genau einmal drüber/drunter Würfeln gegen "Metawert - Exel hilft- Charbogen" und schon wisst ihr, ob ihr beim Schwingen am Kronleuchter auch wirklich quer durch den Raum flüchten konntet und WO eure Story weitergeht

YY spricht ja immer davon, dass viel Geraffel um dann doch keine Auswirkung im Wurf bzw. Ergebnis bei rauskommt.
Sobald schlampig formulierte/unvollständige Bedienungsanleitungen (erinnert sich noch einer an die Videorecorder von annotuck  ;D) dann noch zu elenden Auslegungsdiskussionen führen, ist so eine stumpfe plus/minus Tabelle für Distanz, Duckelheit, teilweise Deckung des Ziels, Bewegung, Entfernungsmesser, Smartgun, Art der Schusswaffe (gestreckte Flugbahn eines rasant schnellen Projektils oder lahme subsonic Attentäterkugel) schon mehr als genug, um nicht mehr mit echter Physik, sondern nur noch mit dem jeweilgen Verständnis von Physik der Party zu interagieren (und akzeptiert zu werden)

ihr habt eine handvoll an optionalen Faktoren zur Hand, um per Exel-hilft-cheat euch eure Metawerte für den genau relevanten einen Wurf immer vorzuhalten. Erschöpfung beim Sprung über den Burggraben gefällig? setzt eine 1 bis 6 bei Erschöpfung oder spart es euch halt. Hauptsache, der Wert wäre sofort griffbereit, wenn ihr dagegen um der Auswirkungen/Drama-willens Würfeln wollt!

natürlich würde das nur einen Teil der Spielerschaft ansprechen.

warum?

wer will schon ein reiner Knöpfchendrücker in einer dummen/massen-tauglichen-Regelengine sein,
wenn er auch als allseits verehrter Master of DSAster mit "IHR spielt ja das SPIEL nicht richtig"-Attitüte
sich als bezahlter Spielleitersöldner einkaufen lassen möchte  ;)

und sich in komplexen und komplizierten Regelfallstricken und Nerdsprech-Buzzwords wie ein Fisch im Wasser bewegen zu können,
dass stärkt natürlich die Gruppenidentität.
Was übrigens in jeder Sekte facebook-subkultur-peergroup-follower-Soziologen-Weltverklärer Horde nicht anders funktioniert.

"wollt ihr das elitäre quasiakademische pseudemagiephysikalische RSP? nur für kasernierte Internatsschüler bewältigbar, dann aber mit einem Korpsgeistpanzerband versehen, welches jede schlagende Vereinigung an Intergrationskraft (und Karrierevehikel) aussticht?
dann spiel YXZ, dass mit Abstand abstruzeste Regelmachwerk unter der Sonne"

Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: felixs am 6.06.2022 | 10:22
Ich denke, ein wesentlicher Faktor am Reiz neuer Editionen ist, dass sie neu sind. Damit ist, berechtigt oder nicht, bei vielen die Hoffnung verbunden, dass es nun besser werden möge. Viele (die meisten?) Käufer spielen ja eh nicht, sondern sind eher daran interessiert, sich auszumalen, was man spielen könnte.

Im tatsächlichen Spiel stellt sich dann meist heraus, dass irgendwelche Regeln in der Praxis nicht funktionieren, dass Fehler im Regelwerk sind, dass Zusatzregeln aus anderen Publikationen mehr oder weniger schlecht funktionieren. Das ganze gerät also durcheinander, wird unübersichtlich (Entropie-Prinzip). Eine neue Edition verspricht dann, wieder Ordnung in dieses Chaos zu bringen.

Dazu kommt die Anpassung an den Zeitgeschmack, Verbesserungen in der Drucktechnik, Geschmackswandel bezüglich Layout, ggfs. Forderung nach Integration digitaler Elemente etc.

Ich vermute, dass für die Vergrößerung der Spielerzahl eher der Verbreitungsweg wichtig ist. Mit DSA und D&D haben wir zwei - meines Erachtens - ziemlich misslungene, bzw. umständliche und wenig elegante, auch wenig einsteigerfreundliche Systeme, die durch glückliche Verbreitungssituation weiterhin Zuwachs durch neue Spieler erhalten. Wenn ein Spiel nicht völlig schlecht ist und wenn es nicht total hässlich ist, dann sind geschickte Positionierung und glückliche Zufälle entscheidend.
Ansonsten, wie Crimson King schreibt: Die Vielzahl der Faktoren ist schwer beschreibbar.

Auch die Frage, was man ändern sollte, ist schwer zu beantworten. Midgard z.B. würde objektiv sehr davon profitieren, wenn das seltsame Mischmasch aus W100-Mechanik und W20-Mechanik vereinheitlicht würde. Die eingesessene Spielerwelt scheint das aber überwiegend subjektiv anders zu sehen. Hier setzt sich dann die "schlechte" Subjektivität als Verbesserungshemmnis durch. (Ob man andernfalls neue Spieler gewönne, halte ich für unklar).
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Xemides am 6.06.2022 | 11:03
Die meisten Regelwerke haben mit der neusten Edition einen signifikanten Regelwechsel vollzogen, nicht immer zum Besten, daher stecken in diesen Fällen mMn rein kommerzielle Aspekte dahinter, also die bewusste Entscheidung es anders zu machen, damit die alten Editionen "wertlos" werden.
Siehe D&D, Shadowrun, 7te See, Star Wars usw.

Kleiner Einspruch:

Falls du mit Star Wars WEG zu FFG meinst, das ist ja kein Editionswechsel, weil dahin völlig andere Leute stehen die bei Null angefangen haben und auf nichts aufgebaut haben. Des gleichen bei Star Trek Adventures.

Ich Editionswechsel wäre es für mich nur, wenn die gleichen Leute, der gleiche Verlag das raus bringen.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: 1of3 am 6.06.2022 | 11:07
Die meisten Regelwerke haben mit der neusten Edition einen signifikanten Regelwechsel vollzogen, nicht immer zum Besten, daher stecken in diesen Fällen mMn rein kommerzielle Aspekte dahinter, also die bewusste Entscheidung es anders zu machen, damit die alten Editionen "wertlos" werden.
Siehe D&D, Shadowrun, 7te See, Star Wars usw.

Bei 7te See dürfte es eher eine neue küstlerische Ausrichtung seitens des Autors sein. Star Wars hat mehrfach der Verlag gewechselt, was bei Franchise-Spielen üblich ist. Bei Shadowrun hatten sie irgendwann das Problem, dass die Technik in den Büchern anitquierter war als das, was Leute in der Hosentasche haben.

Was also zeichnet eine "gute" neue Edition aus?

Gut für wen? Und was zeichnet eigentlich eine Edition aus? Ist Werewolf: Forsaken eine neue Edition von Werewolf: The Apocalype oder ist das ein neues Spiel? Ist Pathfinder eine Edition von D&D3.5? Ist es Pathfinder 2 immer noch?
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Rhylthar am 6.06.2022 | 11:14
Neue Editionen bringen auch immer wieder die Verfügbarkeit ins Spiel.

Nein, "nur" pdf/POD sind eben nicht immer ausreichend, auf Sammlerpreise (vom Zeitfaktor mal abgesehen) hat auch nicht jeder Lust.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: NPC-Beholder am 6.06.2022 | 11:22
Hallo,

...wie kann man ein System am Leben halten. Man sollte die Masse Ansprechen, also Alle.
Man muss ein System Kreieren, damit die "Leutz" also wir. Wissen was ich am dem System Liebe und Will, also muss es Funktionieren. Obwohl immer was dazu kommt.

Warum gibt es Eigentlich Hausregel, den einem mehr liebt als das andere liebt. Nur mal nebenbei.
Ich kann keinen Ansprechen, der Immer sagt es Spricht mich nicht an. Die Person muss mit einem Gefühl nein sagen müssen, obwohl es ihn Ansprechen tut das System.

Dann kann die Firma auch überleben.

Das ist wie beim Setting, ich muss Alle Ansprechen können. Das was am Schwierigsten ist. Dann sollte es Möglichkeiten geben.
Genauso wie Ideen für Quellenbände, sollten die Verarbeiten. Auch wenn es nur erstmal PDF´s sind.


-Edit:- -Bücher sind Ein Luxus-Gut-  -Eventuell sollte man anders Überlegen, an PDF´s-
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: 1of3 am 6.06.2022 | 11:34
...wie kann man ein System am Leben halten. Man sollte die Masse Ansprechen, also Alle.
Man muss ein System Kreieren, damit die "Leutz" also wir. Wissen was ich am dem System Liebe und Will, also muss es Funktionieren. Obwohl immer was dazu kommt.

Warum? Reicht doch wenn ich irgendwelche Leute mit einem Spiel erreiche. Wenns wirtschaftlich sein soll, dann bitte so viele, das hinten was übrig bleibt. Und wieso sollte immer was dazu kommen? Wenn Spiel fertig ist, ist Spiel für gewöhnlich fertig. Geschäftsmodell könnte eben so gut sein, dann eben ein anderes Spiel rauszubringen.

Nein, "nur" pdf/POD sind eben nicht immer ausreichend...

Soll also heißen, es gibt Leute, die gern Totbaum halten. OK. Wieso sollten die Maß der Dinge sein? Klar, wenn ich die Gruppe abgreifen will, muss ich wohl was machen. Scheint ja aber auch Projekte zu geben, die das nicht brauchen.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Alex am 6.06.2022 | 11:38
Kleiner Einspruch:
Falls du mit Star Wars WEG zu FFG meinst, das ist ja kein Editionswechsel, weil dahin völlig andere Leute stehen die bei Null angefangen haben und auf nichts aufgebaut haben. Des gleichen bei Star Trek Adventures.
Ich Editionswechsel wäre es für mich nur, wenn die gleichen Leute, der gleiche Verlag das raus bringen.
Gebe ich dir Recht, aber ich hier schon mal drei Editionen hier rumstehen, die sich massiv unterscheiden, eine von WDS, dann die D6-Edition und die neue Übersetzung von Ulisses.
Und bei Shadowrun war es nicht "nur" eine Technikanpassung sondern auch ein ordentlicher Eingriff in die Regelmechanik.

Trotzdem denke ich, dass es auch bei Star Wars und bei Shadowrun (mit einer neuen Edition) wieder markante Unterschiede geben wird, selbst wenn es kein Verlagswechsel oder eine Technikanpassung geben würde.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Noir am 6.06.2022 | 11:41
Ich denke RavenNash hat das Ganze schon ganz richtig erfasst.

Zitat
Wenn ein System eine gewisse Zeit am Markt ist, verkauft es sich nicht mehr - die, die es haben wollen, haben es schon, die anderen wollen es nicht. Als Verlag kann man davon aber nicht leben, man braucht Verkäufe.

Das und nur das ist der Sinn einer neuen Edition. Eine etablierte Edition kann enorme Vorteile mit sich bringen. Das Regelkonstrukt ist im Normalfall ganz gut ausbalanciert und getestet. Durch Quellenmaterial vielleicht noch feingeschliffen. Es wäre ein Leichtes, das Ganze zu nehmen und dafür dann einfach Unmengen Sourcebooks und Abenteuer rauszubringen. Nur ... die verkaufen sich halt deutlich schlechter als Regelwerke. Das war zu meiner Zeit in der Spielebranche übrigens auch auf alle anderen Spiele anwendbar. Erweiterungen haben sich deutlich schlechter verkauft als Grundspiele. Deshalb ist es gut, wenn man irgendwann sagen kann, dass ein Spiel "komplett" ist. Das Ende von Warhammer 2 bedaure ich bis heute ... aber ich habe regeltechnisch ein komplettes System im Schrank. Das kann ich für immer spielen, wenn ich will und werde nichts vermissen. Nur ein "beendetes" Spiel bringt dem Verlag halt genauso wenig Asche ... also ... sind wir wieder am Anfang ... eine neue Edition muss her. Und (für den Geldbeutel) am besten eine, die alles vorherige obsolet macht. Selbst viele Altfans, die die neue Edition mit Feuer und Schwert bekämpfen, werden zum neuen Grundregelwerk greifen - und sei es nur um zu meckern. Am Ende ist das aber egal ... weil der Verkauf dann schon getätigt wurde.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Xemides am 6.06.2022 | 11:42
Gebe ich dir Recht, aber ich hier schon mal drei Editionen hier rumstehen, die sich massiv unterscheiden, eine von WDS, dann die D6-Edition und die neue Übersetzung von Ulisses.

Das sind für mich keine Editionen sondern völlig eigenständige Systeme. 
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: NPC-Beholder am 6.06.2022 | 11:46
Hallo,

Warum? Reicht doch wenn ich irgendwelche Leute mit einem Spiel erreiche. Wenns wirtschaftlich sein soll, dann bitte so viele, das hinten was übrig bleibt. Und wieso sollte immer was dazu kommen? Wenn Spiel fertig ist, ist Spiel für gewöhnlich fertig. Geschäftsmodell könnte eben so gut sein, dann eben ein anderes Spiel rauszubringen.
...

Klar am Ende muss die Firma/ der Verlag überleben. Das spiel ist Fertig, wenn die Person so es spielen will wie es ist. Für den Einen Eher für den Anderen Später.
Der eine will etwas Mehr der andere Weniger. Dann sollte es auch Gesagt werden im Regelwerk. Dann braucht man auch Nicht Viel verändern oder neu Raus bringen.
Aber wer dazu kein Verständnis bekommt oder Erfährt, wird auch das System nicht überleben.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Rhylthar am 6.06.2022 | 11:57
Soll also heißen, es gibt Leute, die gern Totbaum halten. OK. Wieso sollten die Maß der Dinge sein? Klar, wenn ich die Gruppe abgreifen will, muss ich wohl was machen. Scheint ja aber auch Projekte zu geben, die das nicht brauchen.
Natürlich kann man sagen: "Ja, kauft euch halt die alten Sachen als pdf/POD." Manch einer wird das aber nicht machen oder es steht gar nicht zur Verfügung.

Nur aus dem Grund habe ich überhaupt WHFRPG hier stehen...ohne die 4E hätte ich mich nie damit befasst.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: NPC-Beholder am 6.06.2022 | 12:04
Hallo,

...man springt mit der Neuen Edition um. Ob schon das Ende der Welt ist, obwohl das Setting mehr bringt als es ist. Vor allem man kann erstmal zwei Erstellen.
Damit Abwechslung Vorhanden ist. Aber habe ich die Gleichen Regeln, dann ist es auch wieder. "das gleiche"

Was ist, wenn ich Mal da zwei Zauber mehr bekomme und da etwas auf den Etw0. Dann ist wieder was Los.
Dann kannst auch Mal über das Setting-Überlegen. Ob man den Konsumenten was gibst, was wieder Abwechslung gibst. "Söldner, Burgherren, Herzöge..."

-Edit:- -...Bibliotheken, Bücher, Kunst-   ;)
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Crimson King am 6.06.2022 | 12:13
Neue Editionen bringen auch immer wieder die Verfügbarkeit ins Spiel.

Dazu würde eine Neuauflage der alten Edition ausreichen. Das wäre aufwandsseitig auch deutlich günstiger. Die neue Edition muss also mit der Erwartungshaltung an im Vergleich zu einer simplen Neuauflage höhere Umsätze verbunden sein.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: tartex am 6.06.2022 | 12:22
Das und nur das ist der Sinn einer neuen Edition. Eine etablierte Edition kann enorme Vorteile mit sich bringen. Das Regelkonstrukt ist im Normalfall ganz gut ausbalanciert und getestet. Durch Quellenmaterial vielleicht noch feingeschliffen.

Ich denke ein Faktor wird da noch übersehen. Und zwar dass eine neue Edition auch neue Emotionen, erstmal egal ob Begeisterung oder Hass in eine Marke pumpt, die im Laufe der Zeit langsam aber sicher Fans an neue, glitzernde Spiele verliert.

Eure Kampagne mag zwar seit x Jahren wunderbar mit der alten Edition laufen, aber irgendwann ist die dann auch vorbei. Und selbst bei Hardcore-Altfans wird an der Stelle wohl mit 50/50-Wahrscheinlichkeit was ganz neues ausprobiert.

Etwas, das in den Foren, Social Media und YouTube breiter Emotionen auslöst. Marketing ist wichtig (und gut), aber Marketing für Kreaturenband 8 und Die Letzten Geheimnisse von Hinterlangweilien so gut wie unmöglich.

Spiele brauchen Hype um sich gegen den Hype neuer, glitzernder Produkte der Konkurrenz zu erwehren. (Und damit sind nicht nur PnP-Rollenspiele gemeint, sondern die gesamte spätkapitalistische Aufmerksamkeitsökonomie.)
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: KhornedBeef am 6.06.2022 | 12:38
Dazu würde eine Neuauflage der alten Edition ausreichen. Das wäre aufwandsseitig auch deutlich günstiger. Die neue Edition muss also mit der Erwartungshaltung an im Vergleich zu einer simplen Neuauflage höhere Umsätze verbunden sein.
Möglich... Teilweise wird ja auch das Design irgendwann als altbacken empfunden.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Alexandro am 6.06.2022 | 13:14
Neue Editionen sind ein Relikt einer Zeit, in der Detailänderungen, Regelklarstellungen und Errata noch nicht einfach zu verbreiten waren.

In der heutigen Zeit des Internets gibt es einfach keinen Grund mehr eine neue Edition rauszubringen, außer man strebt eine Neuausrichtung des Spiels (effektiv ein neues Spiel) an. So wie Filme in längeren Filmreihen inzwischen größtenteils auf die Nummer des Films verzichten (weil es den Eindruck erwecken könnte, man müsse die vorherigen Filme gesehen haben, um den aktuellen Film zu verstehen) verzichten Rollenspiele inzwischen größtenteils auf die Editionsnummer (die wenig aussagekräftig ist, da ein System teilweise auch während des Lebenszyklus einer Edition noch überarbeitet wird - Pathfinder 1E ist da ein gutes Beispiel).
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Flamebeard am 6.06.2022 | 13:19
Ich glaube nicht, dass sich sinnvolle Regeln für den Erfolg neuer Editionen aufstellen lassen. Dazu sind zu viele weiche Faktoren im Spiel, die sich vorab praktisch nicht kalkulieren lassen. Aber ein paar Ideen:

* die Probleme adressieren, die die Spielerschaft identifiziert hat
* den Markenkern unangetastet lassen
* Neueinsteigern einen leichten Einstieg ermöglichen
* von Beginn an mit Modulen/Abenteuern unterstützen

Das sehe ich ähnlich. Das, in Kombination mit

GW ist da ja Meister drin - und zeigen vor, wie weit man gehen kann, und die Spieler trotzdem nicht signifikant abspringen. Ist ja nicht so, dass nur die Regeln neu kommen, sondern auch gleich mal Miniaturen-Serien. Wirklich viele Neuspieler kommen aber bei neuen Editionen nicht dazu - die kommen eher durch die Ableger.

dürfte ein Weg sein, dauerhaft Umsätze zu machen. Neukunden für das Kern-IP generiert man wahrscheinlich nur, indem man Spin-Offs in andere Bereiche (gut) macht, um den Spielern dann mehr oder weniger subtil zu vermitteln: 'Wir haben da übrigens noch anderes cooles Zeug, dass mit dem, was du hier magst, mehr als nur ein wenig zusammen hängt. Wäre besser für dich, wenn du dir das auch holst und da rein guckst. Das könnte früher oder später mal wichtig werden. Und es wäre eine Schande, wenn du weniger als die optimale Erfahrung aus unserem Zeug ziehen würdest.'

 Marvel und DC haben das über Jahre hinweg erfolgreich mit ihren Sommer-Crossovern gemacht. Da haben Leute sich dann Hefte anderer Serien geholt, weil die Story eben nur da weiter geht. Und einige bleiben dann immer hängen.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: ArneBab am 6.06.2022 | 13:20
Ich glaube nicht, dass sich sinnvolle Regeln für den Erfolg neuer Editionen aufstellen lassen. Dazu sind zu viele weiche Faktoren im Spiel, die sich vorab praktisch nicht kalkulieren lassen. Aber ein paar Ideen:
Di Ideen kommen aus der technischen, bzw. Designperspektive. Zu der kann ich etwas aus eigener Erfahrung als Hobbyentwickler beisteuern, der Finanzierung nur für die GRTs organisiert hat.
Zitat
* die Probleme adressieren, die die Spielerschaft identifiziert hat
Das war der Hauptgrund, um vom EWS 2.6 (https://www.1w6.org/deutsch/downloads#regeln) zum EWS 3.0 (https://www.1w6.org/deutsch/regeln/downloads/ews-30-rb2-weltentanz) zu gehen; kleinere Probleme hatten wir im 2.6 inkrementell gelöst, eins wurde in einer Rezension von Deep Impact (https://www.1w6.org/deutsch/anhang/rezension-teilzeithelden) gefunden, ein zweites hatte uns aber schon lange umgetrieben:

- Schwächen hatten keine regeltechnische Auswirkung. Im EWS 3.0 kann ein Char über Probleme stolpern, weil sie Augenzahlen „verfluchen“: Mit getriggerter Schwäche ist eine gewürfelte 5 ein Patzer.

- Es war unnötig, mehr als zwei Stärken zu haben. Im EWS 3.0 werden Wunden nach Ende der Szene auf Stärken verteilt, und wenn die Stärke in einer Fertigkeit genutzt wird, gilt das wie eine getriggerte Schwäche. Dadurch ist es sinnvoll, eine Stärke für Schadenswiderstand zu haben — aber nicht notwendig, z.B. wenn das Konzept des Chars kein größeres Verletzungsrisiko enthält.

Beide ließen sich nicht durch Feinanpassungen oder Module lösen, sondern nur durch eine neue Edition, weil sie Änderungen in allen Bereichen der Regeln und in der Präsentation mit sich ziehen mussten. Zum Beispiel werden jetzt auch Wunden wie getriggerte Schwächen abgehandelt, damit eine Verwundung nicht länger nur Erfolgschancen reduziert (ein eher langweiliges Ergebnis: der Shadowrun-Straßensam-Effekt: Schnetzel, Schnetzel, Schnetzel, erste Wunde, „nö, jetzt geh ich“), sondern das Risiko erhöht (was viel spannendere Ergebnisse bringt, weil trotz Wunde noch etwas erreichbar ist, ein Fehlschlag durch die Wunde die Situation aber viel drastischer ändert).

Zitat
* den Markenkern unangetastet lassen

Das hoffe ich. Das Grundregelwerk ist viel größer, aber die Regeln sind nicht komplizierter geworden, so dass es weiterhin ein einfaches Würfelsystem bleibt.

Das Verständnis des Markenkerns ist allerdings geschärft. Im EWS 2.6 gab es viele Punkte, die eher intuitiv entstanden sind. Das EWS 3.0 ist bewusster an Zielen und den über 20 Jahren gefunden stärken des EWS ausgerichtet: konkret und direkt, einfach saubere Regeln.

Zitat
* Neueinsteigern einen leichten Einstieg ermöglichen

Neueinsteiger sind der Grund, warum das Spiel länger ist — allerdings Neueinsteiger ins Rollenspiel, nicht mehr nur Neueinsteiger aus anderen Systemen. Das EWS 2.6 hatte nur erfahrene Rollenspieler als Zielgruppe. Das EWS 3.0 richtet sich auch an Neulinge.

Dafür deckt es einen viel breiteren Bereich ab, liefert nicht mehr nur ein Regelkonstrukt, sondern auch Unterstützung für weiche Faktoren (Verhalten, Aussehen, Darstellung, …) und bringt die Entwicklungen der letzten Jahre zusammen.

Zitat
* von Beginn an mit Modulen/Abenteuern unterstützen

Das ist sogar passiert — aber nicht als ZIel, sondern als Konsequenz davon, Neulingen den Einstieg zu erleichtern.

Ich hoffe, der Einblick war für euch interessant.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Kurna am 6.06.2022 | 13:53
Ein Punkt, der mir noch einfiel:
Viele Systeme neigen dazu, im Laufe einer Edition immer mehr Sonder- und Zusatzregeln in Erweiterungsbänden unterzubringen. Das führt irgendwann dazu, dass das System unhandlich wird (zumindest für Leute, die nicht sehr tief drin stecken).

Eine neue Edition kann dafür sorgen, dass die Regeln neu strukturiert werden. Gute Zusatzregeln kommen mit ins Grundregelwerk. Andere werden vielleicht wieder verworfen. Beispiele sind z.B. die Hexen bei DSA, die in einem Abenteuer eingeführt wurden und in späteren Editionen normal wählbare Klassen wurden.

Das erklärt übrigens auch zu einem gewissen Punkt, warum Altspieler nicht so begeistert für die Neuauflage sind. Sie stecken so tief im System, dass sie die verteilten Regeln trotzdem kennen. Sie gewinnen durch die Neuauflage also weniger.

Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: felixs am 6.06.2022 | 14:10
Dazu würde eine Neuauflage der alten Edition ausreichen.

Genau.

Es ist doch erstaunlich, dass man darauf extra hinweisen muss und dass die meisten Leute intuitiv davon auszugehen scheinen, dass eine neue Auflage immer mit einer neuen Edition verbunden sein müsste. Diese Dynamik mag einer der Gründe dafür sein, warum tatsächlich so oft neue Editionen statt neuer Auflagen alter Editionen gemacht werden: Es erzeugt mehr Aufmerksamkeit innerhalb der Szene. Und die bereits etablierte Szene ist der größte Absatzfaktor.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Haukrinn am 6.06.2022 | 14:22
Ein Punkt, der mir noch einfiel:
Viele Systeme neigen dazu, im Laufe einer Edition immer mehr Sonder- und Zusatzregeln in Erweiterungsbänden unterzubringen. Das führt irgendwann dazu, dass das System unhandlich wird (zumindest für Leute, die nicht sehr tief drin stecken).

Eine neue Edition kann dafür sorgen, dass die Regeln neu strukturiert werden. Gute Zusatzregeln kommen mit ins Grundregelwerk. Andere werden vielleicht wieder verworfen. Beispiele sind z.B. die Hexen bei DSA, die in einem Abenteuer eingeführt wurden und in späteren Editionen normal wählbare Klassen wurden.

Das ist als Ansatz löblich, D&D, Pathfinder und auch DSA tun aber genau das nicht - sondern sie bringen Spiele auf den Weg, die nur bedingt (oder auch gerne gar nicht) zur alten Edition kompatibel sind. ;)
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Weltengeist am 6.06.2022 | 16:07
Das erklärt übrigens auch zu einem gewissen Punkt, warum Altspieler nicht so begeistert für die Neuauflage sind. Sie stecken so tief im System, dass sie die verteilten Regeln trotzdem kennen. Sie gewinnen durch die Neuauflage also weniger.

Schlimmer noch - sie verlieren sogar, weil sie viele Sachen, an die sie sich gewöhnt hatten, durch den Ergänzungsregel-Reset jetzt gar nicht mehr spielen können. "Wie, jetzt gibt es gar keine Psioniker mehr? Und meinen Alchimisten kann ich auch nicht mehr spielen? Was soll denn die Sch***e? Soll ich jetzt etwa wieder einen 08/15-Ranger spielen?"
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Kurna am 6.06.2022 | 16:35
Schlimmer noch - sie verlieren sogar, weil sie viele Sachen, an die sie sich gewöhnt hatten, durch den Ergänzungsregel-Reset jetzt gar nicht mehr spielen können. "Wie, jetzt gibt es gar keine Psioniker mehr? Und meinen Alchimisten kann ich auch nicht mehr spielen? Was soll denn die Sch***e? Soll ich jetzt etwa wieder einen 08/15-Ranger spielen?"

Okay, wenn die Sachen dadurch wegfallen, dann auch das.

Bei dem von mir genannten Beispiel (Hexe bei DSA) gilt das ja nicht. Die ist dann ja zu einer normalen Klasse geworden. Oder, um ein anderes Beispiel zu nennen, der Diener bei Abenteuer 1880, der während der zweiten Auflage im Zusatzmaterial auftauchte und dann in der dritten Auflage als Klasse ins Grundregelwerk wanderte. Aber Abenteuer 1880 ist natürlich ein System, wo neue Editionen keine Revolution bringen, sondern nur leichte Evolution.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Tudor the Traveller am 6.06.2022 | 16:41
Dazu kommt die Anpassung an den Zeitgeschmack, Verbesserungen in der Drucktechnik, Geschmackswandel bezüglich Layout, ggfs. Forderung nach Integration digitaler Elemente etc.

Das ist aus meiner Sicht das, was für neue Editionen spricht. Wobei der Begriff der Edition selbst hier ja schon problematisch ist, da es sich nach meinem Verständnis eigentlich immer eher um eigene Spiele innerhalb der Marke (z.B. D&D) handelt. So ähnlich, wie neue Versionen oder Modelle bei anderen Produkten. Da gibt es ja auch ähnliche Diskussionen, was alles durch ein neues Modell verschlimmbessert wurde.

Will man neue Kunden gewinnen, wird man imo mit irgendwelchen alten Spielen aus den 80ern keinen Blumentopf gewinnen. Und auch einige Bestandskunden haben ab und an gerne ein Facelifting  ;)  Ich jedenfalls mag so in die Jahre gekommene Regelwerke nicht gerne bespielen.

Ein anderer Punkt für andere Produkte ist ja der Stand der Technik: sie veralten. Da stellt sich mir wirklich die Frage, inwiefern es so etwas bei Rollenspielwerken gibt. Mit Blick auf das zuvor Geschriebene denke ich, dass es durchaus so eine Art Stand der Technik auch im RPG gibt - vor allem auch in Bezug zu digitalen Möglichkeiten. Und die ollen Bilder der RPG-Gründerzeit mag ich überwiegend auch einfach nicht mehr ansehen müssen  :think:

Last but not least glaube ich auch an einen gewissen Selbstzweck neuer Editionen, da dadurch die Evolution des Rollenspiels voranschreitet. Ohne D&D 4 einerseits und Systemen mit Erzählfokus andererseits (letztere spiele ich nicht, man vergebe mir Ungenauigkeiten) wäre ein Regelsystem wie 13th Age nicht entstanden.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: YY am 6.06.2022 | 18:57
Was also zeichnet eine "gute" neue Edition aus?

Als direkte Weiterentwicklung der Vorgängeredition wurde ja schon genannt: bekannte/"erspielte" Probleme beheben und den Markenkern erhalten.
Im Grunde ist es wie mit gelungenen Videospielfortsetzungen: Man will so nahe am alten Spiel bleiben, dass man es wiedererkennt und aus den selben Gründen mag, aber es soll sich so viel besser spielen, dass man den Vorgänger nicht mehr mit Genuss spielen kann, wenn man den Nachfolger kennt ;D

Wenn man sich dagegen neu erfinden will, ist alles offen - das kann funktionieren, ist aber immer ein großes Risiko.


Einer der Hauptfaktoren in Sachen Erfolg einer neuen Edition ist die Laufzeit der alten: Wenn die lange genug her ist und am besten noch eine ganze Weile aus irgendeinem Grund Funkstille war, ist eine neue Edition eines einstmals erfolgreichen Spiels fast schon ein Selbstläufer. Darf halt nur nicht so lange her sein, dass es keiner mehr kennt  :P ;)
Da ist es dann auch naheliegend, dass man das Ganze auf den neuesten Stand in Sachen Artwork, Layout usw. bringt. Man schaue sich z.B. mal den Sprung von WHFRP1 auf 2 an...klar findet sich auch da noch irgendwo einer, der sagt "Näh, das ist nicht mehr das wahre Warhammer", aber ansonsten war das Update bitter nötig.


Als Gegenentwurf gibt es die "halben" Editionen z.B. von D&D3 und DSA4, wo entweder wüsterliche Probleme der neu gestarteten Edition relativ zeitnah behoben werden oder ein massiver Regel- und sonstiger Wildwuchs der laufenden Edition mal neu sortiert und aufbereitet wird. Kann klappen, muss aber nicht.


Und dann gibt es noch die Konzepte, die vom alten Editionskarussell ein gutes Stück weit weg kommen wollen.
Bei D&D5 fährt man in Sachen Power Creep und generellem Rules Bloat absichtlich mit angezogener Handbremse und verlegt sich auf das Drumherum: Viel Merchandise-Nippes bis hin zum Stranger Things-Starter Set (!), aktualisierte alte Kampagnen und wo es mal ein Regelband ist, bietet er oftmals "nur" Optionen und Perspektiven (was - um den Bogen zum einen anlassgebenden Thread zu schlagen - GURPS auch über lange Jahre so gehalten hat).


Free League schaut nicht auf ein einzelnes Spiel, sondern hat immer mehrere Eisen im Feuer, schließt eine Reihe ab und macht dann was ganz neues.
Vielleicht gibt es dann irgendwann mal eine Anniversary Edition oder ähnliches, aber wenn eine Reihe durch ist, kommt dann auch erst mal nichts mehr.
Das ist recht clever, weil man einerseits die ganzen negativen Nebenwirkungen eines zeitnahen Editionswechsels vermeidet und andererseits die Spieler, die mit einer konkreten Linie nichts anfangen können, immer noch bei einer anderen Linie aufspringen können und nicht für die nächsten Jahrzehnte verloren gegangen sind.

Aber so ganz nebenbei ist eine der aktuellen Linien dann doch eine neue Edition eines lange in der Versenkung verschwundenen Spiels, bei der es große Veränderungen zu den Vorgängern gab, nämlich Twilight: 2000. Gezockt und gewonnen ;)
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Jenseher am 8.06.2022 | 21:36
Denn die Ausgangslage scheint ja irgendwie immer die gleiche zu sein:
  • Verlage sind daran interessiert, ab und zu eine neue Edition rauszubringen, die dann alle kaufen müssen. Denn nichts - kein Settingband, keine Kampagne, kein Abenteuer - verkauft sich so gut wie Regelbücher und -erweiterungen.
  • Die zufriedenen Teile der Community sind eigentlich nicht an einer neuen Edition interessiert. Also offiziell natürlich schon, aber nur, wenn es sich eher um Errata der wenigen Dinge handelt, die sie selbst schon immer gestört hat. Was aber nicht der Sinn einer neuen Edition ist. Daher bekämpfen sie neue Editionen (oder gar Änderungen am Setting) mit Feuer und Schwert.
  • Die unzufriedenen Teile der Community sind an einer neuen Edition interessiert, aber natürlich auch nur, wenn genau die Dinge repariert werden, die selbst immer schon gestört haben. Für manche klappt das, für andere nicht.
  • Neuspieler sind nur dann an einer neuen Edition interessiert, wenn sie sich deutlich genug von der alten unterscheidet - sonst hätten sie ja die alte Edition gespielt. Einen solch deutlichen Unterschied wollen aber die Altspieler verständlicherweise nicht.

Regeln, Markt und Veröffentlichungspolitik zu neuen Editionen wurden hier bereits angesprochen.

Ein Punkt der mir in typischen Diskussionen zu kurz kommt, ist die Ästhetik (wie werden Beispielausführungen aufgebaut, graphische Aufmachung, Illustrationen, Sprachgebrauch, Transport von Stimmungen, ...).

Ich hätte sogar einen Vorschlag für die Verlage. Bringt bitte neben euren Standardeditionen eine minimalistische Ausführung einer neuen Edition (Hauptbücher) heraus, die sich durch folgende Merkmale auszeichnet:
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: YY am 8.06.2022 | 22:22
  • Minimalistische Beispiele oder individuell wählbare Ausgaben („Print on Demand“)

Zum Start einer neuen Edition wäre das wohl weniger interessant, weil man einerseits noch nicht so im Thema ist und daher nicht genau weiß, was man wie haben will und andererseits noch nicht alles raus ist, was man mit reinnehmen würde.

Grundsätzlich bin ich aber ein großer Freund davon, dass in einer laufenden Edition mal aufgeräumt wird und Bücher wie z.B. Blackhand's Street Weapons 2020 oder gleich die Games In-Ausgabe von CP2020 mit Blackhand's erscheinen. 

Das auf digitalem Weg komplett individualisierbar zu machen, wäre schon eine ziemliche Mammutaufgabe und lohnt wohl leider den Aufwand nicht :think:
Ich denke mir aber immer wieder, dass die Methode von Hârnmaster mit vorgelochten losen Blättern eigentlich viel verbreiteter sein müsste - das ist echt clever gelöst.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: tartex am 8.06.2022 | 22:26
Ich hätte sogar einen Vorschlag für die Verlage. Bringt bitte neben euren Standardeditionen eine minimalistische Ausführung einer neuen Edition (Hauptbücher) heraus, die sich durch folgende Merkmale auszeichnet:
  • Keine Illustrationen.
  • Gute Strukturierung und ein eher zeitloses Design (Tabellenumrandungen, Zitate im Text, Verwendung von Farben, etc.)

Das ist eine interessanter Vorschlag. Ich würde behaupten, dass Illustrationen gerade der beste Weg sind Rollenspielbücher (und andere Nachschlagewerke) zu strukturieren. Sie brechen nicht nur den Text auf, sie helfen auch bei der Navigation durchs Buch.

Ich halte mich an den Bildern fest, um sekundenschnell festzustellen wieviele Seiten ich noch von einem bestimmten Kapitel oder Abschnitt entfernt bin und in welche Richtung ich weitersuchen muss.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: YY am 8.06.2022 | 22:53
Das ist aber eher der Notbehelf, weil die Bücher nicht konsequent als Anleitung bzw. Arbeitsmaterial aufgebaut sind.
Mit Farbkodierung, ordentlicher Nummerierung und Registerblättern braucht man das nicht.

Das ist aber wahrscheinlich so ein Thema, bei dem man im abstrakten Gespräch viel Zuspruch bekommt und dann am Ende doch das schicke Buch gekauft wird, in dem man sich so irgendwie zurechtfindet :engelteufel:
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Xemides am 8.06.2022 | 22:59
Also mir müssen RPG-Büchern auch Spaß beim Lesen machen. Daher nehme ich eher die bisherige Version als Farbcodes etc.

Es hat seinen Grund warum ich keine Lexika und technischen Betriebsanleitungen von vorne bis hinten lese.

Bei RPGs tue ich das aber im Wesentlichen.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: tartex am 8.06.2022 | 23:04
Das ist aber eher der Notbehelf, weil die Bücher nicht konsequent als Anleitung bzw. Arbeitsmaterial aufgebaut sind.
Mit Farbkodierung, ordentlicher Nummerierung und Registerblättern braucht man das nicht.

(https://i.kym-cdn.com/photos/images/newsfeed/000/538/731/0fc.gif)

Das ist dann noch übersichtlicher. Ich "lerne" einfach Bilder schneller, als dass ich während des Leitens und Sprechens nebenbei noch so einfach Registrierblätter lesen, bzw. mir Zahlen, die ich eben nachgeschlagen habe, merken kann.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: klatschi am 8.06.2022 | 23:06
Das ist aber eher der Notbehelf, weil die Bücher nicht konsequent als Anleitung bzw. Arbeitsmaterial aufgebaut sind.
Mit Farbkodierung, ordentlicher Nummerierung und Registerblättern braucht man das nicht.

Das ist aber wahrscheinlich so ein Thema, bei dem man im abstrakten Gespräch viel Zuspruch bekommt und dann am Ende doch das schicke Buch gekauft wird, in dem man sich so irgendwie zurechtfindet :engelteufel:

Ich sehe es eher so, dass die Gestaltung schon einen inhärenten Wert an und für sich für mich hat, entsprechend finde ich den Gedanken selbst im theoretischen Gespräch ned so cool. Wobei ich die Einbindung der FAQs wie juristische Loseblattsammlungen schon feiern würde, nix würde so sehr „deutsches Rollenspiel“ schreien wie ein solcher Aboservice  ~;D

Reine Regelwerke mit Fokus auf die Regeln dann bitte für mich als gut gearbeitetes Wiki, in dem ich schnell alles verschlagwortet finde. Hier würde ich eine minimalistische aber gut vernetzte Form der grauenhaften DnDBeyond Lösung vorziehen und wäre bereit, dafür auch Geld zu bezahlen. Mein Ideal wäre dabei eine Offlinelösung, also das Zwischenspeichern des aktuellen Stands. Klingt traurig als Wunschvorstellung im Jahr 2022 aber ich lebe in Niederbayern.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Zanji123 am 9.06.2022 | 00:35
Ich find's interessant wie hier jeder von sich als "jahrelanger Spieler" ausgeht dem eine neue Editon nicht passt und daher neue Editonen total blöd sind


Denkt ma an Neueinsteiger.....jetzt ernsthaft.

Als ich mich für Shadowrun interessiert hab (weeeeeit in der 4. Edition) war ich erstmal verwirrt wegen SR 4, SR 4D und dann noch diese anniversary Version.....plus die ganzen Zusatzbücher. Fragst du "mitten im Zyklus" einer Editon "was brauch ich bzw was sind wichtige Bücher" bekommst du erstmal vieles am den Kopf geschmissen. Daher war ich erstmal happy das SR5 gekommen ist. Jeder meinte zwar "bohaa die is Scheisse und 4. Oder dritte ist besser"....nur war die aktuelle nunmal einfacher zu bekommen.

(Ein Ding das ich DSA 5 ja übelst ankreide das ich als Neuling da vor dem Regal stehen würde und denke wtf warum gibt's 4 Magiebände, 3 zum Kampf usw)

Nächster Punkt: Aktualität
Gut is jetzt bei sci Fi/cyberpunk wohl eher das Problem da Technik in der echten Welt irgendwann weiter ist als in-game (WLAN, Decksvon Hackern sind jetzt keine klapprigen Tastaturen mehr sondern eher Tablets....)

Aber auch Artworks: so sehr hier "boha Farbcode wäre soooooo viel besser" gebrüllt wird.....so bescheuert ist die Idee für Neueinsteiger. Stellt euch vor ihr kommt mit dem neuesten DnD bei deinem Neffen der jetzt 13 ist und knallst ihn praktisch n weiteres dickes Schulbuch auf den Tisch und versuchst ihm klar zu machen das dies super tolle Fantasy ist.
Oder um bei shadowrun zu bleiben was cyberpunk ist...wie die metamenschen aussehen...wie ein "moderner" Magier aussieht ...Bei DSA das selbe

Artworks müssen daher halt auch angepasst werden (nein die alten Artworks sind nicht immer super super mega toll)

Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Banjo the Clown am 9.06.2022 | 02:11
Ich denke mir aber immer wieder, dass die Methode von Hârnmaster mit vorgelochten losen Blättern eigentlich viel verbreiteter sein müsste - das ist echt clever gelöst.

"clever":Ironie:

Das ist aber wahrscheinlich so ein Thema, bei dem man im abstrakten Gespräch viel Zuspruch bekommt und dann am Ende doch das schicke Buch gekauft wird, in dem man sich so irgendwie zurechtfindet

Ich gebe offen zu, dass ich für ein besseres Worddokument kein Geld ausgeben würde.



Zum Thema langjährige Spieler vs. Neueinsteiger:
Rollenspiel als Hobby ist letztlich auf einer abstrakten Ebene eine Investition von Zeit und Geld. Langjährige Spieler eines bestimmten Rollenspiels einer bestimmten Edition haben in der Regel schon viel Geld (in zahlreiche Publikationen) und Zeit (um sich mit dem Spiel auseinanderzusetzen und es zu durchdringen) investiert. Dementsprechend unattraktiv ist ein Editionswechsel, da diese Investments erneut getätigt werden müssten. Es braucht also mitunter länger bis längjährige Spieler auf eine neue Edition umsteigen (sofern es überhaupt geschieht), weil die neue Edition erst als reizvoll genug erscheinen muss (z.B. durch neue Inhalte oder neue Mitspieler, etc.).
Neueinsteigern kommt eine neue Edition hingegen eher gelegen. Sie ist zu Beginn regelmäßig weniger umfangreich und damit weniger geeignet, Neueinsteiger zu überfordern oder durch schiere Masse zu erschlagen. Man hört in dem Zusammenhang manchmal die Phrase: "Mit dem Rollenspiel zusammen wachsen". Investiert wurde natürlich bislang kaum. Dennoch spricht einiges dafür, die neue Edition zu wählen, da eine neue Edition aller Wahrscheinlichkeit nach dem Zeitgeist besser entspricht. Man denke an Schwarz-Weiß-Illustrationen, die abseits der OSR nicht mehr dem Branchenstandard entsprechen, aber auch Sprache, Layout und Stil der Illustrationen haben sich verändert.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Teylen am 9.06.2022 | 02:57
Ich gehe davon aus das neue Editionen aus zwei Gründen geschaffen werden:

1) Man möchte Regel oder Settingmechaniken der vorangegangenen Edition ändern
2) Man möchte die Edition dem jeweils aktuellen Zeitgeist anpassen

Das ganze dient dem Erhalt der Spielerschaft und der Generierung neuer Spieler in der Hoffnung das es mindestens auf altem Niveau bleibt.
In Bezug auf Vampire war die Änderung von der ersten auf die zweiten Edition ein Fall davon, dass man das System an Spielbedürfnisse anpassen mochte. Ansonsten hätte man sie kaum ein Jahr nach der ersten Edition herausgekarrt. Die dritte respektive "überarbeitete zweite" Edition hat den Zeitgeist von "Ende 80er" auf "Ende 90er" hochgewuchtet und sich damit dem aktuellen Zeitgeist angeschmiegt.

Die Jubiläumsausgaben fällt respektive mittlerweile Jubiläumslinien fallen dabei heraus, da diese nicht als Edition konzipiert waren, sondern mehr als Sammlerstück respektive Kompendium für bestehende Fans.

Eine gute neue Edition zeichnet sich dadurch aus, dass sie eine hinreichend große Spielerschaft anspricht.
Das heißt, dass es gespielt wird, dass es konstruktiven Austausch bezüglich der Edition gibt, dass es hinreichend Käufer findet.

Das einzige was man tun kann, damit die Zahl der Spieler nach der Veröffentlichung nicht kleiner wird, ist beten.
Letztlich sollte man sich jedoch von der Illusion befreien sowohl bestehende Spieler (Konservative) als auch neue Spieler (Progressive) gleichzeitig ansprechen zu können. Man wird keinen Konsens für Veränderungen unter Spieler finden, die mit der aktuellen Edition zufrieden sind und Spaß haben. Von der Herausforderung das Kunden mitunter nicht wissen was sie wollen ganz abgesehen.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: YY am 9.06.2022 | 06:46
Wobei ich die Einbindung der FAQs wie juristische Loseblattsammlungen schon feiern würde, nix würde so sehr „deutsches Rollenspiel“ schreien wie ein solcher Aboservice  ~;D

Bezeichnenderweise ist Hârnmaster kein deutsches Spiel, aber von einem Hersteller, dessen Kerngeschäft Wargames sind.
Die Autoren kennen es quasi nicht anders und vor allem können sie so einen Ansatz auch brauchbar ausführen.

(Ein Ding das ich DSA 5 ja übelst ankreide das ich als Neuling da vor dem Regal stehen würde und denke wtf warum gibt's 4 Magiebände, 3 zum Kampf usw)

Woran man sieht, dass das Alter einer Edition beim Thema Übersichtlichkeit und Zugänglichkeit nicht alles ist ;)
Aber ja, SR4 oder auch DSA4 und 5 sind recht deutliche Negativbeispiele, wie man Einsteiger abschreckt.

Aber auch Artworks: so sehr hier "boha Farbcode wäre soooooo viel besser" gebrüllt wird.....so bescheuert ist die Idee für Neueinsteiger. S

Wer brüllt denn hier? :think:
Als Arbeitsgerät ist so ein Buch schlicht besser, gerade für Neueinsteiger, die ein Regelwerk noch nicht x-mal gelesen und durchgeblättert haben und daher ungefähr wissen, wo was steht und viel grundsätzlicher eine Intuition haben, wie Regelwerke normalerweise aufgebaut sind.
Ich habe aber auch selbst als Befürworter geschrieben, warum das Konzept zumindest im RPG-Sektor keine Abnehmer findet.

Und zuletzt darf man im Wargame-Sektor schauen, ob es da nur Bleiwüste und gar keinen Fluff und kein Artwork gibt oder ob bei einer zielführenden Umsetzung lediglich das reine Arbeitsmaterial und der Kram für Auge und Vorstellung räumlich getrennt sind ;)
Es spräche erst mal wenig dagegen, das reine Regelheft als Anleitung auch anzubieten und nicht nur.
Außer der Umstand, dass der Großteil der Spieler lieber mit dem bekannten Konzept vor sich hin wurstelt, anstatt sich das Arbeitsmaterial selbst zusammenstellen zu können :P
Dass man sich als Verlag mit diesen Rahmenbedingungen die nicht unbeträchtliche Arbeit nicht macht, ist dann auch wieder nachvollziehbar.

Letztlich sollte man sich jedoch von der Illusion befreien sowohl bestehende Spieler (Konservative) als auch neue Spieler (Progressive) gleichzeitig ansprechen zu können. Man wird keinen Konsens für Veränderungen unter Spieler finden, die mit der aktuellen Edition zufrieden sind und Spaß haben. Von der Herausforderung das Kunden mitunter nicht wissen was sie wollen ganz abgesehen.

Klar gibts das. Siehe z.B. WHFRP4 oder D&D5.
Es braucht ja nicht den Konsens, dass es die allerbester aller Editionen ist; man muss sich nur auf eine Edition einigen können*. Und das klappt gerade da, wo der Kunde nicht so genau weiß, was er will. Dann wird nämlich erst mal geschaut und dann entschieden, wo jemand mit einer sehr deutlichen Vorstellung und Erwartungshaltung ggf. schon aus großer Entfernung sagen wird: Ist nichts für mich.

*Grundsätzlich mit einer Edition zufrieden zu sein heißt ja auch nicht, gar kein Verbesserungspotential zu sehen. Idealerweise behebt man wie hier angesprochen mit einer neuen Edition alte Probleme und schafft möglichst wenig neue - und das geht sehr wohl ;)
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 9.06.2022 | 07:37
Das ist als Ansatz löblich, D&D, Pathfinder und auch DSA tun aber genau das nicht - sondern sie bringen Spiele auf den Weg, die nur bedingt (oder auch gerne gar nicht) zur alten Edition kompatibel sind. ;)
Naja DnD 3.5 (und eventuell bald die kommende "5.5") sowie DSA4.1 (sowie zu einem Gewissen Grad auch DSA3) waren schon im Prinziep nur überarbeitete Versionen der vorherigen Edition.

Das gleiche gilt auch für Shadowrun 3, und die meisten Editionen der WoD-Spiele (V5 mal ausgenommen).
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Gunthar am 9.06.2022 | 08:31
Bei D&D 5e fällt mir auch auf, dass sie mit jeder Erweiterung an den Grundregeln schrauben und die Unearthed Arcanas den Weg zeigen, wohin es mit dem Regelwerk gehen soll. Nur hat das auch den Nebeneffekt, dass man sich die Erweiterungsregeln zulegen muss, weil sonst grundlegende Optionen (zB freie Attributverteilung aus dem Tasha's) nicht zur Verfügung stehen werden.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Gotham Rundschau am 9.06.2022 | 09:03
Bei D&D 5e fällt mir auch auf, dass sie mit jeder Erweiterung an den Grundregeln schrauben und die Unearthed Arcanas den Weg zeigen, wohin es mit dem Regelwerk gehen soll. Nur hat das auch den Nebeneffekt, dass man sich die Erweiterungsregeln zulegen muss, weil sonst grundlegende Optionen (zB freie Attributverteilung aus dem Tasha's) nicht zur Verfügung stehen werden.

Das ist zwar korrekt, aber im Vergleich zu den Unmengen an "Splatbooks" früherer Editionen ist das meines Erachtens 1. von der Menge und Geschwindigkeit der Einführung sehr, sehr moderat und 2. ist der "power creep" durch die "bounded accuracy" ohnehin von vornherein etwas abgeflacht. Die Designer achten da (bisher, sofern ich nichts übersehen habe) schon darauf, keine "Game breaker" zu veröffentlichen. Altes Material bleibt spielbar. Da, wo das Power Level steigt (z. B. twilight domain bei clerics) wird das durch Einschränkungen, dass es nur zu bestimmten Situationen oder Zeiten greifen kann, wieder "eingehegt"

Darüber hinaus haben neue Editionen -für mich- auch einen tollen Nebeneffekt: ich kann neues Zeug kaufen. Neu. Mit neuem Artwork. Shiny. Alles meins. ;-)
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Weltengeist am 9.06.2022 | 09:28
Ich gehe davon aus das neue Editionen aus zwei Gründen geschaffen werden:

1) Man möchte Regel oder Settingmechaniken der vorangegangenen Edition ändern
2) Man möchte die Edition dem jeweils aktuellen Zeitgeist anpassen

Du hast "Man möchte endlich mal wieder ordentlich Geld verdienen" vergessen... ;)
(denn nichts verkauft sich auch nur annähernd so gut wie Regel- und Ausrüstungsbücher)
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 9.06.2022 | 09:33
Altes Material bleibt spielbar. Da, wo das Power Level steigt (z. B. twilight domain bei clerics) wird das durch Einschränkungen, dass es nur zu bestimmten Situationen oder Zeiten greifen kann, wieder "eingehegt"
Also beim Twilight Cleric würde ich nicht sagen das die Einschräkungen das wieder ausgleichen.

Es gibt in den Splatbooks bei den Subclassen schon ein paar Ausreißer nach oben. Wobei Twilight und Peace Cleric wohl die sind die sich am stärksten auf das gesammt Powerlevel der Gruppe auswirken.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: melkvie am 9.06.2022 | 10:20
Du hast "Man möchte endlich mal wieder ordentlich Geld verdienen" vergessen... ;)
(denn nichts verkauft sich auch nur annähernd so gut wie Regel- und Ausrüstungsbücher)
Was daran allerdings falsch sein soll, wenn man davon lebt, erschließt sich mir nicht.

@Neueinsteiger
Hier ist der Einstieg neben der Verfügbarkeit auch finanziell eine geringere Hürde. Es erscheint z.B. das GRW der neuen Edition, ein paar Einzelabenteuer und ein Kampagnenband. Später dann noch z.B. Ausrüstungsband I- IV, neue Zusatzklassen und weitere Abenteuer/Kampagnen usw. Das heißt, ich gebe mein Geld nur nach und nach aus. Für den Einstieg z.B. GRW + Kampagnenband und dann den Rest zu Erscheinungszeitpunkt. So gebe ich trotzdem eine Menge Geld aus, aber es füllt sich nicht so viel an, als wenn ich als Neueinsteiger bei einer seit Jahren laufenden Edition mir alles auf einmal kaufe (wenn überhaupt möglich wegen Verfügbarkeit).
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Weltengeist am 9.06.2022 | 10:49
Was daran allerdings falsch sein soll, wenn man davon lebt, erschließt sich mir nicht.

Gar nichts (in meiner Weltsicht jedenfalls). Aber es ist eben ein wichtiger Faktor, wenn man überlegt, warum Verlage neue Editionen rausbringen.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: melkvie am 9.06.2022 | 10:54
Sorry, hab da zu viel reininterpretiert.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Blizzard am 9.06.2022 | 12:33
Was also zeichnet eine "gute" neue Edition aus? Wann ist sie sinnvoll? Was sollte sie ändern, was in keinem Fall? Und was kann man tun, damit die Zahl der Spieler nach der Umstellung tatsächlich größer ist und anstatt kleiner?
Ich denke eine neue Edition macht dann Sinn, wenn man merkt (oder auch entsprechend Feedback bekommt), dass die alte Edition noch zu fehlerbehaftet war - und es vielleicht auch noch ein paar andere Punkte gibt, bei den Ver-oder Ausbesserungsbedarf besteht. Und wenn es -in der Summe- nicht mit ein paar einfachen, nachgereichten -oder geschobenen Errata getan ist.

Eine neue Edition schaue ich mir in erster Linie unter dem Aspekt der Regel(ver)änderung an. Denn die Regeln sind erfahrungsgemäß meistens der ausschlaggebende Punkt für eine Neuauflage/neue Edition. (Ver)Änderungen am Setting kommen hingegen eher selten vor. Die Regeländerungen betrachte ich dann im Detail, in der Hoffnung, dass sich die regeltechnischen Dinge so geändert haben, wie ich sie gerne hätte - oder dass sie zumindest in einer Art & Weise verändert wurden, die meiner Vorstellung entspricht.
Danach schaue ich mir dann die restlichen Veränderungen und Neuerungen an. Und ob sie sich gut einfügen oder eher wieder neue Probleme mit sich bringen.

Regeländerungen begrüße ich in aller Regel, denn nur selten sind die Regeln wirklich so, dass ich mit ihnen rundherum zufrieden bin und nichts oder wenig selbst ändern muss. Änderungen am Setting hingegen sind mit Vorsicht zu genießen. Ich denke, wenn ein Setting in sich stimmig ist, dann sollte man grundlegende Änderungen nur im Notfall und mit Bedacht vornehmen (siehe 7teSee 2te Edition).

Natürlich ist auch bei einer neuen Edition das Ganze mehr als die Summe seiner (Einzel)Teile. Aber genau die(se) Summe dieser Einzelteile muss eine Neuauflage für mich rechtfertigen- auch preislich gesehen. Ich brauche zudem auch nicht zwingend ein optisches Update bei einer neuen Edition. Ist zwar nice -to-have , aber kein must-have. Gilt allerdings nicht, wenn die Vorgängerversion in s/w gehalten war- da habe ich dann gerne eine Neuauflage in Farbe.

Wie man den Spielerkreis für die neue Edition vergrößert? Ich denke das geht nur, in dem man (persönliche) Überzeugungsarbeit leistet und die Spieler (egal ob komplette Neulinge oder alteingesessene Fans älterer Editionen) von den Vorteilen aber auch von der neuen Auflage allgemein überzeugt. Es gibt genug Beispiele, in denen die neue Auflage eine Verbesserung gegenüber der alten Edition darstellt(e). Aber eben leider auch genug Beispiele, wo das Gegenteil der Fall war. Von daher geht das geht aber natürlich nur dann, wenn man selbst der Ansicht ist, dass die neue Edition besser als die alte ist. ;)
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: tartex am 9.06.2022 | 12:39
Ich mag neue Editionen, die auch was neues machen. Sonst spiele ich einfach die alte Edition weiter.

Goldene Kälber schlachten! Die Schaben aus den hintersten Winkel zum Tanzen bringen!
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: felixs am 9.06.2022 | 12:40
Ich denke eine neue Edition macht dann Sinn, wenn man merkt (oder auch entsprechend Feedback bekommt), dass die alte Edition noch zu fehlerbehaftet war - und es vielleicht auch noch ein paar andere Punkte gibt, bei den Ver-oder Ausbesserungsbedarf besteht. Und wenn es -in der Summe- nicht mit ein paar einfachen, nachgereichten -oder geschobenen Errata getan ist.

Ideal fände ich eine neue Ausgabe, in die (ausschließlich) die Errata und dringenden Änderungen der Vorgänger-Version eingearbeitet wurden. Am besten mit einer Liste der Unterschiede. So könnten die Leute ihre alten Sachen weiter nutzen, oder sich (auch aus Bequemlichkeit) die neue Ausgabe kaufen.
Sowas würde ich mir in jedem Fall wünschen und würde das, für ein Spiel, welches ich tatsächlich spiele, auch kaufen. Mein Ordnungstick mag nämlich Bücher mit beigelegten Loseblatt-Errata überhaupt nicht.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Grubentroll am 9.06.2022 | 13:59
Ich verstehe warum Verlage das machen ($$$), finde es persönlich aber doof jenseits einer "reparierenden" 2.Edition.
Shadowrun 2E war schon wichtig, weil halt vieles was einfach null funktioniert hat in der 1E damit geradegezogen wurde.

Aber ansonsten finde ich: wenn Regeln so anders werden in einem Spiel dass es nach dieser 2E eine neue Edition braucht, dann sollte man dem Ganzen doch lieber auch gleich einen neuen Namen geben.


Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Weltengeist am 9.06.2022 | 14:32
Aber ansonsten finde ich: wenn Regeln so anders werden in einem Spiel dass es nach dieser 2E eine neue Edition braucht, dann sollte man dem Ganzen doch lieber auch gleich einen neuen Namen geben.

In manchem Fall geht es mir wie dir, da würde ich ein "Das neue Rollenspiel von den Machern von XY" bevorzugen. Aber viele Rollenspiele (Runequest, Midgard,...) sind sich über die Editionen hinweg ja doch sehr treu geblieben, so dass es Sinn macht, dass sie weiterhin den gleichen Namen tragen.

Schwierig sind auch Rollenspiele, die stark auf ein Setting fokussiert sind (wie Warhammer oder DSA). Da hat man die Regeln ja teilweise komplett ausgetauscht; was gleich geblieben ist, ist lediglich die Spielwelt. Wie würdest du die Neuauflage dann nennen?
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Teylen am 9.06.2022 | 14:37
Wieso sollte man die neue Edition als neue Spiellinie aufziehen wenn das Setting das gleiche - nur weiter geschrieben ist - und die Regeln noch das gleiche Grundsystem verwenden?

Einmal abgesehen davon, dass man damit bei der Vermarktung und Bekanntmachung bei absolut Null anfängt, würde es doch auch Spieler verarschen die denken das es was total neues ist. Man mag jetzt bei Shadow Run eine der 5 ( 6? ) Editionen am liebsten haben, aber der Rest ist doch genauso Shadowrun. Selbst wenn man die Edition(en) X sch* findet. Gleiche bei D&D oder VtM.


Ansonsten, da es auch an Erwartungen ging. Ich persönlich erwarte:
) Das das ganze auf den aktuellen Zeitgeist gehievt wird
Heißt, ich will meine Urban Fantasy in der aktuellen Gegenwart und nicht als Nostalgie - schon gar nicht an die vor-00er Jahrzehnte.
Daneben mag ich persönlich das ganze an den Stil des aktuellen Zeitgeist angepasst haben. Sowohl sprachlich, gerade was Sachen angeht die man in den 90ern oder sonst wann "noch sagen durfte", als auch von der Optik her. Wenn D&D 5E die 70er/80er Jahre-Gedenk-Zeichnungen/Stil gehabt hätte wie die OSR Dinger, hätte ich es nicht angepackt.

) Das es relevante Regeländerung gibt die auf dem bestehenden Regelset aufbauen aber ein frisches Spielgefühl geben
Für kleinere Anpassungen, wie das was man bei der V5 auf einen ST-Screen kriegt respektive wo eine leicht überarbeitete Ausgabe erscheint, brauche ich keine neue Edition.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Xemides am 9.06.2022 | 16:04
Ich kann voll und ganz damit leben das Verlage alle paar Jahre mal wieder Geld verdienen wollen uns eine neue Regeledition raus bringen. Denn würden sie das nicht machen weiß man nicht, ob lediglich neue Erweiterungen und Abenteuer/Kampagnen ausreichen würden, das der Verlag weiter existiert.

Davon abgesehen, was auch andere schon gesagt haben:

Gerade eine Regelversion 2 macht oft Sinn, wenn sich Regeln am Spieltisch als fehlerhaft oder nicht funktionierend gezeigt haben. Nun verarbeitet man also Spielpraxis und Rückmeldungen der Spielerschaft in einer Regelversion 2.

Und es gibt doch reichlich Settings mittlerweile, bei denen sich die Welt durch Abenteuer und Kampagnen verändert.

Shadowrun, alle WoD-Systeme, selbst Golarion, oder endlich Glorantha, Cyberpunk, etc. pp.

Auch da machen neue Regeleditionen mit einem Update der Welt Sinn.

Wie Teylen schon schrieb bei Urban Fantasy/Near Future Settings Anpassungen an die realen Veränderungen der Welt.

Wenn ich mir meine PDFs Sammlung von 80/90er Systemen anschaue die ich aufgrund des Layouts/Bleiwüste nie lesen werde, dann ist für ein ein Update von Grafiken und Layout auch ein sehr guter Punkt, eine neue Edition heraus zu bringen. Vor allem wenn man auch neue Spieler ansprechen will, denn mit 80/90er Jahre Layout holt man heute keine jungen Leute mehr ab.
Womit ich noch nicht mal Farbe meine.

Der letzte Punkt sind durchaus Anpassungen an "Trends" im Regeldesign und Einflüsse anderer Systeme allgemein.

Ob man es mag oder nicht, so haben Fate, SaWo und zuletzt PtbA doc durchaus auch Bewegung in die Regelsysteme gebracht, indem man den Spielenden mehr Erzählrechte gab, Regeln neu strukturiert hat etc.

Auch ohne das alles gleichgemacht wird, werden da immer wieder Elemente übernommen, Sachen gerafft oder neu geregelt etc.

Selbst bei Midgard wurde das Steigern ja deutlich geändert, die Charaktere am Start schon kompetenter gemacht, Schicksalspunkte eingeführt etc.

Auch das rechtfertigt eine neue Regeledition.

Natürlich gefällt das nicht jedem, aber darum kann es ja letztendlich nie gehen.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Jenseher am 9.06.2022 | 19:23
Ich hatte mir zuletzt die „Art-Free Complimentary Version“ des Rules & Magic (https://www.drivethrurpg.com/product/115059/LotFP-Rules--Magic-Free-Version) von Lamentations of the Flame Princess (LotFP) heruntergeladen. Ich fand das Konzept einer solchen Ausgabe sehr cool.

Ich würde dafür zahlen, wenn ein solches Buch von z.B. D&D 5E oder PF1E oder PF2E herauskommt. Noch besser wäre natürlich eine individuelle Ausgabe im eigenen Wunschdesign.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Miles am 10.06.2022 | 08:30
@FaustianRites kannst Du vielleicht noch kurz erklären, warum so eine reduzierte Fassung (keine Bilder, keine Farbe, einfaches Layout) für dich toll ist? Ich verstehe nicht ganz was daran ansprechend ist.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: aikar am 10.06.2022 | 09:51
Alles in allem habe ich bei Systemen, die mich interessieren, Editionswechsel eigentlich immer mitgezogen und als positiv empfunden. Zu alten Editionen zurückgezogen hat es mich nie.
In einigen Fällen habe ich auch mehrere Editionen einer Reihe gesammelt, ohne sie jemals wirklich zu spielen oder zu leiten. Das hatte dann aber meist Zeitgründe.
Schon allein weil ich ein Grafik-Fetischist bin und den aktuellen "D&D-Mainstream-Stil" schätze, sprechen mich neue Editionen oft mehr an als alte. Aber overall finde ich auch die neuen Editionen im Spiel zugänglicher.
Wenn ich unzufrieden war, dann war ich meistens auch schon mit der letzten Edition bzw. dem Kernsystem an sich unzufrieden und die neue (DSA5, Shadowrun 6, Midgard 5) hat es einfach (für mich) nicht wirklich besser gemacht, dann hab ich üblicherweise das System komplett fallen gelassen.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Marduk am 10.06.2022 | 09:58
Ich mach eigentlich auch gerne den Wechsel auf neue Editionen mit, wobei es inzwischen ein paar Systeme gibt, wo ich die alten Editionen zumindest bevorzuge (CofD 1 > CofD 2, WFRP 2 > WFRP 4, AD&D 2 > D&D 5 usw.) .
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Jenseher am 11.06.2022 | 19:48
Naja, Geschmack ist ja immer individuell und aller Höflichkeit halber möchte ich mich hier mit Urteilen über Illustrationen einzelner Systemeditionen zurückhalten. Das sollte aber vielleicht auch nicht nur für mich gelten ;)

Vielleicht soviel zum Hintergrund. In meiner Hauptgruppe betreiben wir im Rollenspiel Immersionsmaximierung durch „Suspension of Disbelief“ (https://en.wikipedia.org/wiki/Suspension_of_disbelief). Wir versuchen Hilfsmittel, Grafiken, Karten, etc. zu minimieren. Trotzdem muss man ab und an ein Buch aufschlagen.

Um einen Charakter zu erstellen, denke ich zuerst über eine Hintergrundgeschichte nach. Dann entsteht langsam ein Bild meines Charakters. Irgendwann greife ich dann zu einem Buch und fange mit der Erstellung an und hoffe, dass die Regeln einen möglichst passenden Entwurf zulassen. Danach schreibe ich eine Hintergrundgeschichte. Meistens sogar schon parallel zum Charaktererstellungsprozess.

Tatsächlich möchte ich das nicht mit z.B. D&D >= 3.0 oder PF 1 oder 2 machen. Es sind nicht die Regeln. Nicht wertend gemeint: Z.B. alleine der infantile Comicstil zerstört meine vorab aufgebauten Vorstellungen, nimmt mir meine Kreativität. Daher mein Vorschlag in den letzten Beiträgen einer „Art-Free“ Version oder individualisierter Drucke. Ich denke, die Verlage könnten den Umstieg auf neue Editionen erleichtern (zumindest mir :)).
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Kaskantor am 11.06.2022 | 19:57
Manchmal kommt ein Spiel ja sogar im komplett neuen Gewand daher.

Im Falle Achtung! Cthulhu 2D20 begrüße ich das sehr.
Die älteren Versionen holen mich da überhaupt nicht ab.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Xemides am 11.06.2022 | 20:05
Naja, Geschmack ist ja immer individuell und aller Höflichkeit halber möchte ich mich hier mit Urteilen über Illustrationen einzelner Systemeditionen zurückhalten. Das sollte aber vielleicht auch nicht nur für mich gelten ;)

Warum tust du das dann nicht und nennst den PF-Stil infantil ?
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: NPC-Beholder am 11.06.2022 | 20:09
Hallo,

...weil Verkauf auch mit Gewinn. Alle was von Haben.

-Edit:- -Ein Euro pro Buch bringt auch keinem ums leben- -...das pro Bild gesehen-
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Jenseher am 11.06.2022 | 20:15
Infantil = das Kind betreffend, kindlich. Muss nicht unbedingt negativ konnotiert sein und war auch, mit Ankündigung, nicht wertend gemeint.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Xemides am 11.06.2022 | 20:26
Für mich ist infantil eindeutig negativ besetzt, nämlich im Sinne von kindisch.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Jenseher am 11.06.2022 | 20:36
Tatsächlich möchte ich das nicht mit z.B. D&D >= 3.0 oder PF 1 oder 2 machen. Es sind nicht die Regeln. Nicht wertend gemeint: Z.B. alleine der infantile Comicstil zerstört meine vorab aufgebauten Vorstellungen, nimmt mir meine Kreativität. Daher mein Vorschlag in den letzten Beiträgen einer „Art-Free“ Version oder individualisierter Drucke. Ich denke, die Verlage könnten den Umstieg auf neue Editionen erleichtern (zumindest mir :)).

Vielleicht ist es auch das, was ich an einigen Bücher mag. Je weniger Charakterportraits in den Kapiteln zur Charaktererstellung sind, desto besser. Ein paar neutralere Sachen (Landschaften, Schlachten, etc.) wären vielleicht noch akzeptierbar. Aber ein Aufzwängen eines Bildes für z.B. eine bestimmte Charakterklasse stört mich.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: NPC-Beholder am 11.06.2022 | 20:44
Hallo,


...das Bild. Der Bilder. Was die Erkenntnis bringt. Ist dem Wohltäter ungemein. Nur lass den Menschen das Gehirn, in die Tiefsten Abgründe Steigen. Dann weiß man, was man in der Lage ist.

Was dem einen Gut ist, ist dem anderem Gedünstet. ...wo sich das Bild Endet, ...frage nicht????
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Teylen am 12.06.2022 | 14:57
Infantil = das Kind betreffend, kindlich. Muss nicht unbedingt negativ konnotiert sein und war auch, mit Ankündigung, nicht wertend gemeint.
In dem Kontext deines Text hat es eine negative Wertung da es einen Aspekt beschreibt den du nicht magst.
Ansonsten sind die PF Illustrationen nicht "kindischer" (du hast es schließlich als adjektiv genutzt) als andere Fantasy Illustrationen.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Jenseher am 12.06.2022 | 20:47
In dem Kontext deines Text hat es eine negative Wertung da es einen Aspekt beschreibt den du nicht magst.
Ansonsten sind die PF Illustrationen nicht "kindischer" (du hast es schließlich als adjektiv genutzt) als andere Fantasy Illustrationen.

Soweit ich das überblicke, fing das mit der dritten D&D Edition an. Damals gab für jede der 11 Klassen ein eigenes Bild und sogar einen Namen (beim Bild). Auch für die Rassen gab es für jede ein Bild (sogar Übersichtsbilder). Die Bilder des Player’s Handbook tauchten dann sogar wieder in den Abenteuern auf. Pathfinder hat beim kindlichen (=infantilen) Comicstil, der schon bei D&D 3.0E einsetzte, dann nochmal einen Gang höher geschaltet.

Eine nicht zu vernachlässigende Komponente, neben infantilen, niedlichen, disproportionierten Illustrationen, ist ja auch eine kindgerechte Auslegung. Tatsächlich würde ich, wenn ich mit Kindern RPG spielen würde (habe ich übrigens schon, aber da ohne Bücher), eher zu PF1/PF2 oder D&D 5E greifen. Die Illustrationen einiger Fantasy Werke sind viel zu erwachsen, um Kinder anzusprechen und sie sind auch nicht unbedingt kindgerecht gestaltet. Das ist zum Beispiel bei PF2 schon eher der Fall.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Jenseher am 12.06.2022 | 20:50
Ich würde die Diskussion viel lieber wieder in eine technische Richtung lenken. Daher die Frage in die Runde: Würde Euch eine individualisierte Ausgabe einer neuen Edition ansprechen? Würdet Ihr lieber ein individuelles Produkt kaufen oder sagt Ihr: „Illustrationen spielen eher eine untergeordnete Rolle, ich kaufe, was mir vorgesetzt wird...“
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Xemides am 12.06.2022 | 21:17
Ich mag die Regelwerke halt einfach so wie sie sind.

Vom grafischen Stil, der natürlich Geschmackssache ist mal abgesehen.

Farbi, mit Illustrationen und ansehnlichem Layout. So das mit das Lesen Spaß macht.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: tartex am 12.06.2022 | 23:57
Regeln sollten eine gewisse Ästhetik umsetzen.

Deshalb hat mich GURPS früher nie angesprochen:

Rollenspiele ohne (mich ansprechende) Illustrationen werden im Vergleich zu solchen ohne für mich immer das Nachsehen haben. Dabei mag ich ja sogar Schwarz -Weiß-Lineart. Die Palladium-Regelwerke z.B. beflügeln immer noch meine Phantasie.

Zugegebenermaßen könnte eine Fantasy-Universal-System wie D&D oder Pathfinder schon mehrere Zeichenstile unterstützen. Aber man muss wohl schon vorher Marktführer sein, um sich da leisten zu lassen.

Und in den 70igern gab es auch kaum Konkurrenz, die effektiver direkt in die Synapsen der potentiellen Käufer feuerte.

Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: ArneBab am 17.06.2022 | 15:59
Aber auch Artworks: so sehr hier "boha Farbcode wäre soooooo viel besser" gebrüllt wird.....so bescheuert ist die Idee für Neueinsteiger. Stellt euch vor ihr kommt mit dem neuesten DnD bei deinem Neffen der jetzt 13 ist und knallst ihn praktisch n weiteres dickes Schulbuch auf den Tisch und versuchst ihm klar zu machen das dies super tolle Fantasy ist.
Es könnte ja auch ein cooler Farbcode sein, z.B. stilvolle Symbole am Seitenrand, die gleich zeigen, wie cool der inhalt des Kapitels ist und nebenbei die passende Farbe hat.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: ArneBab am 17.06.2022 | 16:04
  • Ein Rollenspielwerk mit generischem Anspruch könnte dann in verschiedenen Ausgaben erscheinen. Z.B. Standard, Dark Fantasy, Romantisch, Comicstil, Oldschool, etc. Im besten Fall könnte man auch Illustrationen selbst vergeben, wie früher das „Skin“ im Winamp. Oder Nutzer könnten diese „Skins“ erstellen und dann anbieten, wie APPs im Appstore.
Mal konkret dazu: das EWS kannst du komplett selbst umgestalten, dann ein PDF daraus erzeugen und es z.B. bei epubli in den Druck geben. Die Quellen sind immer vollständig verfügbar.¹

Öffne die Datei ews.org, änder, welche Bilder wo eingebunden sind, schmeiß nach Belieben Abschnitte raus oder nehm neue rein, installier dir die Abhängigkeiten (braucht Linux; das dürfte heutzutage auch für Windows-Nutzer zugänglich sein), ruf make auf.

Wäre dir das den Aufwand wert?

¹: https://www.1w6.org/releases/ews30-rb5.tar.gz — von https://www.1w6.org/deutsch/regeln/downloads/ews-30-rb5-danke
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Arkam am 21.06.2022 | 12:17
Hallo zusammen,

Was also zeichnet eine "gute" neue Edition aus? Wann ist sie sinnvoll? Was sollte sie ändern, was in keinem Fall? Und was kann man tun, damit die Zahl der Spieler nach der Umstellung tatsächlich größer ist und anstatt kleiner?

Ich möchte die Fragen Mal anhand des Paranoia RPGs und seiner drei deutschen Editionen beantworten.
Die erste Edition kam bei "Welt der Spiele" in den 80ern heraus. Sie verstand sich eher als Satire auf die bisher existierenden Rollenspiele und ihrer Probleme. Die Charaktererstellung war sehr zufällig und die Fertigkeiten begannen mit sehr niedrigen Werten. Man hatte zwar noch Punkte um Fertigkeiten zu lernen aber abseits der Kampffertigkeiten wurden sie selten benötigt. Das Kampfsystem arbeitete mit einer universellen Schadenstabelle. Der Hintergrund war hervorragend ausgearbeitet. Das betrifft nicht nur die Abbildungen sondern vor allem die Dialoge die man zu einzelnen Charakteren und Situationen lesen konnte. Für ein typisches System wenn das Hauptsystem nicht zu Stande kam waren die Regeln einfach zu komplex. Hinzu kam das die Rolle der Spielleitung übertrieben wurde und ein strenges gesagt ist automatisch auch im Spiel gesagt Dinge wie Nachfragen zu Regeln oder Hintergrund schwierig machten.

Mit Paranoia - Troubelshooter kam dann die nächste Ausgabe 2011 heraus. Sie integrierte Ergänzungen die mit dem alten Spielleiterschirm kamen in die Grundregeln. Die Charaktererstellung lief über Spezialisierungen dioe von den Attributen abgeleitet wurden. Der Kampf lief über einen Vergleich der Anzahl der Punkte die man unterwürfelt hatte, also bei einer 12 Fertigkeit und einem 8 Wurf hatte man 4 Punkte übrig. Je nach Waffe machte man so eine gewisse Anzahl, abhängig von der Waffe, zusätzlichen Schaden. Das war zwar nachvollziehbar aber eben auch mit Rechnerei verbunden. Der Hintergrund wurde aktualisiert und Dinge wie E Bay, Internet und Kapitalismus wurden eingefügt. Die Abbildungen waren schwarz / weiß und eher nicht mein Geschmack. Der Hintergrund ist für mich persönlich der Interessanteste. Er ist immer noch so aktuell das man ihn nachvollziehen kann und er eröffnet dem Spiel auch neue Möglichkeiten. Die Spielenden bekamen Punkte mit denen sie Ereignisse beeinflussen konnten.

Paranoia in der aktuellen Fassung besteht aus einem einfachen W6 Poolsystem wobei 5 und 6 einen Erfolg darstellen. Bei der Charaktererschaffung bestimmt man seine Fertigkeiten und berechnet davon abgeleitet dann seine Attribute. Ein Charakter ist in 10 - 15 Minuten erstellt wenn die Spielenden sich überhaupt nicht im Hintergrund auskennen. Das Kampfsystem läuft eigentlich über Karten auf denen Initiativemodifikatoren und Sonderregeln für die verwendete Waffe, Mutation oder Ausrüstung verzeichnet sind. Endlich also ein System das für ein Nebensystem geeignet ist.
Der Hintergrund sollte noch ein Mal aktualisiert werden und etwa Terrorismus, Cybermobbing und Ähnliches beinhalten. Die Abbildungen waren jetzt in Farbe aber auch cartoonhafter und gefallen mir nicht so gut. Als Altspieler haben mich einige geänderte Begriffe etwas gestört. Die Ideen wie man den klassischen Hintergrund auch in eine VR oder ein Generationen Raumschiff verlegen könnte fand ich anregend. Aber aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen werden leider nicht aufgegriffen und auch den in Paranoia - Troubelshooter beschriebenen Hintergrund findet man nicht. Dafür werden Neuspieler schön kleinschrittig und durch ein Abenteuer an den doch sehr speziellen Hintergrund heran geführt. Da ich alle Editionen bei mir im Regal habe und mir sowieso ausa den Vorhandenen Teilen meine eigene Fassung des Hintergrunds erschaffe kann ich damit leben. Von der technischen Seite her kommen einige Änderungen ins Spiel was dafür sorgt das man sich eher an die heutige Zeit mit einem leichten Cyberpunk Einschlag erinnert fühlt.
Ich befürchte der sehr spezielle Ruf von Paranoia hat wohl dazu geführt das man mit dieser Edition keine große Spielerschaft erreicht hat. Neuspielern dürfte sich der Reiz des Hintergrunds ohne zusätzliches Material wohl kaum erschließen. Das das System schon wieder eingestellt ist scheint mir leider Recht zu geben.

Gruß Jochen
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: duderino am 21.06.2022 | 12:23
Ich finde eine Kennzeichnung von Editionsnummern sehr nützlich. Bei allem was größer als 4 ist, weiß ich, dass es sich wie Fate/Blades/Pbta* spielt und sich (hinsichtlich der Spielmechanik) mit drei Gehirnzellen spielen lässt.
Alles was 4 oder kleiner aber kein Fate/Blades/Pbta ist, ziehe ich dann ernsthaft zum Spielen bzw zur kognitiven Stimulation in Erwägung.

*die im Endeffekt das gleiche Spiel sind
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Arkam am 21.06.2022 | 12:29
Hallo duderino,

auch wenn ich dir soweit recht gebe das die meisten Editionen auch spielbarer werden sollten kann ich dir so generell nicht recht geben. Schließlich zeigen Shadowrun, Midgard und wohl auch D&D das auch eher klassisches Rollenspiel auch noch in höheren Editionen zu finden ist.

Wenn man bedenkt das die meisten Systeme meistens als Nebensysteme gespielt werden kann ich den Trend zu vereinfachten Regeln durchaus verstehen.

Gruß Jochen
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: duderino am 21.06.2022 | 12:33
Zitat
Hallo duderino,
Hallo Arkam

Zitat
auch wenn ich dir sowqeit recht gebe das die meisten Editionen auch spielbarer werden sollten
ich glaube nicht, dass wir das gleiche unter Spielbarkeit verstehen, wenn du die Entwicklung die DSA5, D&D5, SR6 gemacht haben als grundsätzlich positiv betrachtest. Ich sehe, dass man einiges an Ballast abgeworfen hat, aber damit eben auch viele interessante Parts.

Zitat
Schließlich zeigen Shadowrun, Midgard und wohl auch D&D das auch eher klassisches Rollenspiel auch noch in höheren Editionen zu finden ist.

Also zu Midgard kann ich nichts sagen, aber ich glaube, dass D&D, Shadowrun und DSA sich bei aktuellem Trend innerhalb von 2-4 Editionen zu Fate entwickeln.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: tartex am 21.06.2022 | 12:45
ich glaube nicht, dass wir das gleiche unter Spielbarkeit verstehen, wenn du die Entwicklung die DSA5, D&D5, SR6 gemacht haben als grundsätzlich positiv betrachtest. Ich sehe, dass man einiges an Ballast abgeworfen hat, aber damit eben auch viele interessante Parts.

Ja, die sind ja alle total Fate/pbtA!!

:dftt:

Was hältst du von Chivalry & Sorcery 5th (https://www.amazon.co.uk/Chivalry-Sorcery-5th-Medieval-Playing/dp/1902500210)?
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: duderino am 21.06.2022 | 13:07
Zitat
Ja, die sind ja alle total Fate/pbtA!!

Ich denke es lässt sich schwer bestreiten, dass die Popularität von Rules Light narrative games zum plötzlichen "weniger ist mehr" aller drei Systeme beigetragen hat.

Zitat
Was hältst du von Chivalry & Sorcery 5th?

Sehr interessant! Kannte ich tatsächlich nicht, höre aber gerade ein review und scheint ein sehr willkommenes Gegenbeispiel.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Jiba am 21.06.2022 | 13:39
Ich finde eine Kennzeichnung von Editionsnummern sehr nützlich. Bei allem was größer als 4 ist, weiß ich, dass es sich wie Fate/Blades/Pbta* spielt und sich (hinsichtlich der Spielmechanik) mit drei Gehirnzellen spielen lässt.

I challenge you!

Schreib mir hier sofort 10 Charakteraspekte auf, die zweischneidig, vielfältig einsetzbar und gleichzeitig noch eindeutig erfassbar sind und einen guten Klang haben. Mindestens 2 davon Dilemmas, höchstens 2 davon Konzeptaspekte, die meisten Freie Aspekte.

Du hast 5 Minuten.

Wenn du das geschafft hast, dann reden wir über Gehirnzellen, okay.  8]
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: duderino am 21.06.2022 | 13:49
Sorry, gerade erst gelesen. Zeit wohl schon um. Schade. Du gewinnst. Du hast Recht. Fate ist sehr einzigartig. Leute wie ich, die nur Spiele für minderbemittelte wie bspw. DnD spielen könnten niemals die Komplexität von zweischneidigen Aspekten und Dilemmata begreifen.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: aikar am 21.06.2022 | 13:53
auch wenn ich dir soweit recht gebe das die meisten Editionen auch spielbarer werden sollten kann ich dir so generell nicht recht geben. Schließlich zeigen Shadowrun, Midgard und wohl auch D&D das auch eher klassisches Rollenspiel auch noch in höheren Editionen zu finden ist.
D&D5 war eine gelungene deutliche Vereinfachung. Shadowrun 6 war der Versuch einer Vereinfachung, der schief gelaufen ist und mit den Zusatzregelbänden Schritt für Schritt rückgängig gemacht wird. Bei Midgard bleibt abzuwarten, was die 6e bringt.

Wenn man bedenkt das die meisten Systeme meistens als Nebensysteme gespielt werden kann ich den Trend zu vereinfachten Regeln durchaus verstehen.
Den Zusammenhang sehe ich nicht. Ich will auch für meine Haupt-Kampagnensysteme keine DSA/Shadowrun/Pathfinder-Komplexität (aber auch kein Turbo Fate). Das ist einfach eine Frage des bevorzugten Spielstils.

Also zu Midgard kann ich nichts sagen, aber ich glaube, dass D&D, Shadowrun und DSA sich bei aktuellem Trend innerhalb von 2-4 Editionen zu Fate entwickeln.
Ich denke es lässt sich schwer bestreiten, dass die Popularität von Rules Light narrative games zum plötzlichen "weniger ist mehr" aller drei Systeme beigetragen hat.
Beigetragen ja, möglicherweise. Heißt dass, dass sich alles zwangsläufig zu FATE entwickelt? Sicher nicht. Sonst wäre es das schon. Nur weil etwas nicht mehr Extrem a ist heißt das nicht, dass es zwangsweise Extrem b wird.
Man hat sich wie immer inspirieren lassen und leichte Anpassungen vorgenommen. Aber D&D5 (als aktuell mit Abstand beliebtestes System) hat im Kern einen gänzlich anderen Ansatz als FATE oder PbtA und ist ein absolute klassisches System im mittleren Komplexitätsbereich und gerade deswegen ist es erfolgreich. Shadowrun 6 hat versucht, narrative Elemente einzufügen und ist damit gescheitert. Und bei DSA5 sehe ich nichts dergleichen.

rule light und narrativ bedingen sich übrigens nicht gegenseitig. Es gibt auch rule light klassische Systeme und komplexe narrative Systeme.

ich glaube nicht, dass wir das gleiche unter Spielbarkeit verstehen, wenn du die Entwicklung die DSA5, D&D5, SR6 gemacht haben als grundsätzlich positiv betrachtest. Ich sehe, dass man einiges an Ballast abgeworfen hat, aber damit eben auch viele interessante Parts.
Das Verständnis ist sicher unterschiedlich. Ich bedauere bei DSA5 und SR6 nur, dass sie die Verschlankung nicht konsequenter durchgezogen haben.

Ich finde eine Kennzeichnung von Editionsnummern sehr nützlich. Bei allem was größer als 4 ist, weiß ich, dass es sich wie Fate/Blades/Pbta* spielt und sich (hinsichtlich der Spielmechanik) mit drei Gehirnzellen spielen lässt.
Alles was 4 oder kleiner aber kein Fate/Blades/Pbta ist, ziehe ich dann ernsthaft zum Spielen bzw zur kognitiven Stimulation in Erwägung.
Ist dir wahrscheinlich egal, aber Sympathien bringen dir solche Aussagen nicht ein. Und es sorgt auch nicht dafür, dass man dich als Diskussionsteilnehmer ernst nimmt.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Jiba am 21.06.2022 | 13:56
Sorry, gerade erst gelesen. Zeit wohl schon um. Schade. Du gewinnst. Du hast Recht. Fate ist sehr einzigartig. Leute wie ich, die nur Spiele für minderbemittelte wie bspw. DnD spielen könnten niemals die Komplexität von zweischneidigen Aspekten und Dilemmata begreifen.
Das schreibst du, nicht ich.

Mir geht’s nur darum: Ziehe doch einfach nicht die Intelligenz von Menschen in Zweifel, die andere Spaßquellen im Rollenspiel haben, als du. Das wär schon anständig von dir.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: duderino am 21.06.2022 | 14:05
Das schreibst du, nicht ich.

Mir geht’s nur darum: Ziehe doch einfach nicht die Intelligenz von Menschen in Zweifel, die andere Spaßquellen im Rollenspiel haben, als du. Das wär schon anständig von dir.

Habe ich nie gesagt though. Ich habe lediglich gesagt, dass für die Anwendung der SpielMECHANIKEN von Fate ca. 2 Gehirnzellen benötigt werden. Was vermutlich ein Lob an die Autoren des Systems ist, da das vermutlich das Designziel war: Möglichst viel Platz für kreativ-assoziativ-barteringly-rumgespiele. Und klar, in diesem kann es dann eine Menge von kognitiv komplexer Zusammenhänge geben. Aber die gibt es in DnD ja dann auch, nur zusätzlich eben, zu einem tendenziell komplexen und kognitiv anspruchsvollen Kampfsystem.

Anständig von dir wäre es, deine unfassbare Menge an Intelligenz einzusetzen, um meinen Post gewissenhaft zu lesen, und mir nicht eine Agenda zu unterstellen, die deiner Narrative vom bösen DnD-Spieler in die Hände spielt.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Zanji123 am 21.06.2022 | 14:12
Ich finde eine Kennzeichnung von Editionsnummern sehr nützlich. Bei allem was größer als 4 ist, weiß ich, dass es sich wie Fate/Blades/Pbta* spielt und sich (hinsichtlich der Spielmechanik) mit drei Gehirnzellen spielen lässt.
Alles was 4 oder kleiner aber kein Fate/Blades/Pbta ist, ziehe ich dann ernsthaft zum Spielen bzw zur kognitiven Stimulation in Erwägung.

*die im Endeffekt das gleiche Spiel sind

ah ... dann hab ich wohl das falsche Shadowrun 5 das wohl so extrem bei Fate/Blades/Pbta abgekuckt hat... krass und ich dachte das wäre ein Pool System bei dem allein schon das würfeln ob du Schaden im Kampf erleidest mehrere Schritte bedarf, vom Hacken ganz zu schweigen.

Und DSA 4.1 is wohl auch nur n "leichtgewicht" :-P
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Jiba am 21.06.2022 | 14:13
Zitat
Anständig von dir wäre es, deine unfassbare Menge an Intelligenz einzusetzen, um meinen Post gewissenhaft zu lesen, und mir nicht eine Agenda zu unterstellen, die deiner Narrative vom bösen DnD-Spieler in die Hände spielt.

Ich habe keine Narrative vom "bösen DnD"-Spieler. Was zum Geier unterstellst du mir denn da?  wtf?

Also wenn ich nichts in deine Posts hineinkonstruieren soll, dann konstruier doch bitte nichts in meine. Und ich bin (siehe aikar) auch nicht der Einzige, bei dem du so rüberkommst. Schalt doch deine Rhetorik einfach ein paar Gänge herunter und die Verständigungsprobleme hören auf. Okay?
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: duderino am 21.06.2022 | 14:16
ah ... dann hab ich wohl das falsche Shadowrun 5 das wohl so extrem bei Fate/Blades/Pbta abgekuckt hat... krass und ich dachte das wäre ein Pool System bei dem allein schon das würfeln ob du Schaden im Kampf erleidest mehrere Schritte bedarf, vom Hacken ganz zu schweigen.

Und DSA 4.1 is wohl auch nur n "leichtgewicht" :-P

Ich kann deine Verwirrung verstehen. Und hey, ich gönn dir deinen kurzen Gotcha-Moment. Aber weißt du was? Vergleiche SR5 mal mit SR4. Und wenn du unbedingt Haare spalten willst, dann schenke ich dir sogar, dass die ca 5 Veränderungen von DSA 4 zu DSA 4.1 tatsächlich der Komplexität des Spiels beigetragen haben.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: duderino am 21.06.2022 | 14:17
Ich habe keine Narrative vom "bösen DnD"-Spieler. Was zum Geier unterstellst du mir denn da?  wtf?

Also wenn ich nichts in deine Posts hineinkonstruieren soll, dann konstruier doch bitte nichts in meine. Und ich bin (siehe aikar) auch nicht der Einzige, bei dem du so rüberkommst. Schalt doch deine Rhetorik einfach ein paar Gänge herunter und die Verständigungsprobleme hören auf. Okay?

Aha, jetzt, wo ich dir auch was unterstelle, was auch tatsächlich zu stimmen scheint, sonst hättest du nämlich etwas mit Substanz dagegen vorgebracht, jetzt rastest du aus und erklärst mir, wo ich hingehöre, hm? Du kannst mir mal. Sag ich jetzt nicht. Wegen der Hausordnung mein Freund.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Jiba am 21.06.2022 | 14:26
Ich raste doch gar nicht aus? Ich bin nur ehrlich verwirrt.

Mehrere Leute hier im Thread weisen dich darauf hin, dass man in deine Wortwahl leicht Werturteile hineinlesen kann.

Nichts von dem, was du mir da vorwirfst, stimmt auch nur im Geringsten. Große Teile meiner Heimatrunde spielen regelmäßig und gerne D&D. Ich habe auch schon D&D gespielt, zugegebenermaßen nicht lange. DnD ist nicht böse. Es ist einfach nur nicht mein Spiel. Und das ist völlig okay, jede:r soll das spielen, was sie:ihn glücklich macht.

Und welcher Beitrag jetzt "Substanz" hat oder nicht, das entscheidet wer? Nur du? Nicht unbedingt die perfekte Basis für eine auf Austausch angelegte Diskussion...
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: duderino am 21.06.2022 | 14:31
Zitat
Schalt doch deine Rhetorik einfach ein paar Gänge herunter und die Verständigungsprobleme hören auf. Okay?

Achso, das ist kein Ausraster, hm? Das ist vermutlich konstruktive Kritik, vermute ich? Ich halte das für eine krasse Unterstellung, weil offensichtlich haben du und noch irgendwer meinen Beitrag einfach nicht gewissenhaft gelesen. Und jetzt ruhst du dich darauf aus, dass du ja nicht der einzige warst, der [Beleidigung gelöscht durch die Moderation; Hotzenplot] sich keine Mühe beim Lesen gegeben hat.

Was Substanz hat entscheide nicht nur ich, sondern hoffentlich auch bald die Moderation tbh.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Jiba am 21.06.2022 | 14:35
Oh, ich hab dich jetzt gemeldet. Die Moderation wird sich das ansehen.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: melkvie am 21.06.2022 | 14:35
Achso, das ist kein Ausraster, hm? Das ist vermutlich konstruktive Kritik, vermute ich? Ich halte das für eine krasse Unterstellung, weil offensichtlich haben du und noch irgendwer meinen Beitrag einfach nicht gewissenhaft gelesen. Und jetzt ruhst du dich darauf aus, dass du ja nicht der einzige warst, der [Beleidigung gelöscht durch die Moderation; Hotzenplot] sich keine Mühe beim Lesen gegeben hat.

Was Substanz hat entscheide nicht nur ich, sondern hoffentlich auch bald die Moderation tbh.

Jetzt wirst du allerdings echt zu hart.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Ma tetz am 21.06.2022 | 14:42
@ duderino: Das ist in jeder Hinsicht unangemessen.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: schneeland am 21.06.2022 | 14:45
Nazivergleiche sind definitiv nicht cool und fallen auch nicht unter konstruktive Gesprächsführung. Ich mach' hier mal zu bis einer der zuständigen Moderatoren die Zeit hat sich das anzuschauen.
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Hotzenplot am 21.06.2022 | 15:56
Ich öffne hier wieder. Ich habe mich ein bisschen gewundert über den Ton, der hier m. E. völlig unnötig aufkam. Ganz entspanntes Thema eigentlich. Vielleicht hilft es ja, wenn alle mal durchatmen. :)
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: Arkam am 21.06.2022 | 22:02
Hallo zusammen,

Nebensystem = Eher regelleicht
Meine Erfahrung ist das man sich meistens in ein System so richtig einfuchst. Ob das jetzt wirklich ein Regelschwergewicht wie Shadowrun oder eine D&D Edition ist oder eher etwas regelleichteres spielt eigentlich keine Rolle.
Für zusätzliche Systeme bedeutet das aber entweder es findet sich jemand anderes der es als Hauptsystem hat oder es bringt weniger Aufwand mit sich. Oder man schneidet sich das System selbst passend zurecht. Entweder indem man Teile des Systems ignoriert. Bei Shadowrun scheint das das Hacken, teilweise die Ausrüstung, spielen auf Straßenniveau und ganz vereinzelnd auch die Magie zu sein oder indem Sonderregelungen eben immer wieder im Regelbuch nachgeschlagen werden.

Die Wahl des bevorzugten Rollenspiels ist doch eher eine Frage wieviel Zeit und Energie man in das Hobby Rollenspiel reinstecken kann und will. Dazu kommen dann noch persönliche Vorlieben und auch das Umfeld, für welches System und was für einen Hintergrund finde ich eine Gruppe.

Ich glaube auch nicht das sich Rollenspiele ineinander umwandeln. Da entstehen aus meiner Sicht entweder Konvertierungen für andere Systeme, Savage World und Fate sind Systeme die da immer wieder auftauchen oder man nimmt eben eine Modeströmung auf und bringt etwas eigenes für das gewünschte System heraus, etwa "The Sprawl" für Powerd by the Apokalypse.

Gruß Jochen
Titel: Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
Beitrag von: NPC-Beholder am 21.06.2022 | 22:46
Hallo,

Habe ich nie gesagt though. Ich habe lediglich gesagt, dass für die Anwendung der SpielMECHANIKEN von Fate ca. 2 Gehirnzellen benötigt werden. Was vermutlich ein Lob an die Autoren des Systems ist, da das vermutlich das Designziel war: Möglichst viel Platz für kreativ-assoziativ-barteringly-rumgespiele. Und klar, in diesem kann es dann eine Menge von kognitiv komplexer Zusammenhänge geben. Aber die gibt es in DnD ja dann auch, nur zusätzlich eben, zu einem tendenziell komplexen und kognitiv anspruchsvollen Kampfsystem.

Anständig von dir wäre es, deine unfassbare Menge an Intelligenz einzusetzen, um meinen Post gewissenhaft zu lesen, und mir nicht eine Agenda zu unterstellen, die deiner Narrative vom bösen DnD-Spieler in die Hände spielt.


...Da muss Ich Mal Zustimmen. Ich habe, Ein System und muss immer noch schauen. Meistens Kommen dann wieder Ideen. Fragen und Antworten.
Aber für euch nur ein   ~;D