So halb und halb. Die ersten dreizehn Bände haben einen übergreifenden Handlungsbogen, der auch in sich abgeschlossen und beendet ist:
Agathas Werdegang von der inkompetenten Laborassistentin eines unwichtigen, untalentierten Forschers zu der (international bekannten) wichtigsten und mächtigsten Einzelakteurin Europas.
In den folgenden Bänden wird ein neuer Handlungsbogen aufgemacht. Viele treibenden Akteure des ersten Handlungsbogen verschwinden, sind zu Hinterbänklern degradiert oder (auch durch die Ergebnisse des ersten Handlungsbogen) jetzt in einer ganz anderen Situation und damit literarischen Rolle.
Klaus Wulfenbach ist als Person zum Beispiel raus, Gil ist jetzt der Baron, mit allem was so dazugehört.
Agatha selbst ist in einer ganz anderen Situation und agiert auf einem ganz anderen Level. Es gibt viele neue Gesichter in treibenden Rollen.
Andererseits gibt es natürlich Bleedover. The Other ist mehr Settingbeschreibung als Antagonistin und wird wohl noch eine ganze Weile neue Hydraköpfe hervorbringen. Ein paar Hauptakteure wurden im ersten Handlungsbogen schon auf niedrigerem Level angeteasert und es gibt Nachwehen der Geschehnisse aus dem ersten Handlungsbogen. Das ist gerade in der unmittelbaren Umgebung des Cuts sehr merkbar, gibt sich aber mit der Einführung der neuen Spieler.
So wirklich kann ich den übergreifenden Bogen noch nicht erkennen, aber er ist auf jeden Fall als deutlich getrennt erkennbar.
Ich würde sagen, es gibt mehrere Level an Handlungsbögen, die teils fortlaufend, teils abgeschlossen werden:
Top Level, immer irgendwo mitschwelend, vermutlich auch nie abgeschlossen:
- The Other als Hintergrundbedrohung
- Agathas Beziehungschaos mit den beiden Dösbaddeln
Teilseriendefininierend:
- Das angesprochene Hereinwachsen in die Rolle als Heterodyne in den ersten 13 Büchern, auch definiert durch Klaus Wulfenbach und die Pax Transsylvania als übermächtiger, komplexer Opponent.
- Das Hauptthema der Second Journey, was auch immer es sein wird. Ich tippe auf Ancient Queens und Zeethas Hintergrundgeschichte, einschließlich Gils Mutter. Ich halte die beiden ja für (Halb-)Geschwister.
Buchdefinierend:
War Ende der ersten 13 Bücher in Castle Heterodyne sicher schwer trennbar, definiert sich häufig durch den Handlungsort oder einen federführenden Gegenspieler, der im Anschluss verlassen wird oder in den Hintergrund tritt.
Castle Wulfenbach, der Zirkus, Paris, Martellus als echte Bedrohung statt als Möchtegerndösbaddel, der Agent of the Other of the Week ...
Wiederkehrende Charaktere:
- Zeetha/Higgs
- Die Jäger, insbesondere die drei Nasen
- Die ehemaligen Mitschüler
...
Nie besonders im Vordergrund, aber halt gelegentlich da.
Wirklich große, nicht abgeschlossene Plots sehe ich nur zwei, von dem jeweils aktuell beackerten Teilserien- und Buchplots abgesehen. Und die sind setting- bzw. charakterdefinierend.