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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Zanji123 am 15.06.2022 | 13:52

Titel: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Zanji123 am 15.06.2022 | 13:52
Hallo,

da wir einen anderen Thrad vollgemüllt haben dann hier:

Viele publizierte Kampagnen (ob DSA, D&D, Pathfinder, whatever) haben ja zum Schluss meist einen großen Endkampf wenn's um alles geht.

Nur... werden diese riesigen Schlachten teilweise oft gar nicht behandelt bzw. nur in einem Nebensatz erwähnt wie man das handeln soll.

Beispiel bei der Tyranny of Dragons Kampagne als zum Schluss die Verbündeten der Spieler sich mit den Drachenkult kloppen während diese quer über das Schlachtfeld ins Innere des Heiligtums müssen um dort das Ritual abzuhalten.

DSA "Von eigenen Gnaden" ist dies wohl ebenfalls so mehr schlecht als Recht gelöst.


Daher: wie macht ihr das? Was sind eure Tipps und Ideen?
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Noir am 15.06.2022 | 14:13
Ich für meinen Teil handle große Schlachten eigentlich nur erzählerisch ab. Wenn es irgendwelche spielrelevanten Unterscheidungen gibt, wie jeweilige Schlachten ausgehen, würfle ich diese aus und handle auch das dann erzählerisch ab. Ich hab noch keine wirklich zufriedenstellende und für alle spannende Lösung für große Schlachten gesehen. Erzählerisch ist da das einfachste.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: klatschi am 15.06.2022 | 14:32
Ich finde hier das System von Against the Darkmaster sehr schön.
Die gegnerische Armee bekommt einen Zahlenwert, der die Stärke bezeichnet. Durch verschiedene Aktionen vor der Schlacht können die Spieler versuchen, diesen Wert zu senken - die gegnerische Armee ausspionieren, die Vorhut angreifen, die eigene Verteidigung ausbauen, den Bauern im Dorf den Umgang mit den Piken beibringen, Bandagen für die Heiler herstellen, etc. pp. Den Aktionen werden dann Stufen zugewiesen, um wie viel sie bei Gelingen den Wert der gegnerischen Armee senken. Es werden also recht viele Montagen gespielt.
Wenn die Stärke der gegnerische Armee dadurch auf 0 oder drunter sinkt, gewinnt die Seite der Helden, wenn nicht, verlieren sie. Dadurch sind alle Spieler involviert, weil jeder etwas tun kann. Die eigentliche Schlacht wird dann nur noch interpretiert.

Rumpel hat es hier nochmal in seinem Blog beschrieben:
http://swanosaurus.blogspot.com/2021/09/reading-vsd-part-4-gm-stuff-shiny-stuff.html
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Megavolt am 15.06.2022 | 14:51
Es gibt die Variante, dass "das Getümmel der Schlacht im Hintergrund verblasst" und die Helden und ihre Taten nur an "dramaturgisch relevanten und neuralgischen Punkten" in den Blick genommen werden.

Soll heißen: Es kämpfen zwar 15 000 Soldaten gegeneinander, aber die Helden wickeln nur die folgenden Kämpfe ab:

a) wie sie den Chef der feindlichen Leibgarde aus dem Hinterhalt überfallen und dann seine paar Gardisten umlegen
b) wie sie das Torhaus im Handstreich nehmen und dort die Bedeckung umlegen
c) wie sie den klapprigen Zauberer Xortox in seinem Kommandozentrum oben im Turm umlegen wollen, eigentlich eine leichte Sache, der aber - Überraschung! - vorher schnell noch einen fetten Erzelementar beschwört

Klappt auch nur so lala, wird aber bei DSA seit eh und je so empfohlen und betrieben.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Faras Damion am 15.06.2022 | 15:12
Ich nehme an, es geht hier um Systeme, in denen die Spielerfiguren signifikant Auswirkung auf die Schlacht haben, aber nicht ganze Bataillone nebenbei schnetzeln.
Also weder "WH40 Only War" noch "WH40 Deathwatch" sondern z.B. D&D5 Stufe 10-14?

Da lasse ich für den grundsätzlichen Schlachtverlauf Skill-Challenges würfeln und beschreibe viel. Zusätzlich werden Schlüsselszenen ausgespielt.

Außerdem mag ich Entweder-Oder-Entscheidungen, aber wir sind auch unverbesserliche Dramaspieler*innen. Z.B. Eilt ihr der Prinzessin zu Hilfe oder verteidigt ihr das Dorf? Setzt ihr das böse Artefakt XY ein, um Truppen mit liebgewonnen NPC XY zu retten? Verbündet ihr euch mit Fraktion Dunkelgrau? Muss man mögen...
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Alex am 15.06.2022 | 15:38
Ich bereite gerade den Endkampf der dritten Spherechild-Kampagne vor, daher passt das Thema.

Bei mir ist der Endkampf (quasi) in zwei Teile gegliedert.
Teil 1 betrifft die Vorbereitung für diesen: Die Gruppe muss eine besetzte Stadt infiltrieren und Aufgaben erfüllen, um es sich beim Endkampf leichter zu machen, also bspw. Verbündete für ihre Sache gewinnen, Waffenlager der Besatzer sabotieren etc. Je besser sie sich dabei anstellen, umso leichter ist der Endkampf für sie, wenn die verbündete Armee kommt.

Teil 2 ist der eigentliche Endkampf: Dabei unterschiede ich wieder zwei Bereiche. Erstens der Bereich, auf den die Charaktere (jetzt) keinen Einfluss mehr haben, also die Elemente der Schlacht wo sie nicht sind. Wie das ausgeht, ist (etwas) vom Zufall abhängig, aber vor allem wie die Vorbereitungen bei Teil 1 gelaufen sind. Je besser die waren, umso erfolgreicher die Seite der Charaktere.
Der zweite Bereich ist ihr Endkampf. Dabei müssen sie entweder ein Tor halten oder einen Wachturm mit Geschütz. Und das ist wichtig für den Endkampf und kann (wenn alles andere knapp ist) entscheidend für den Ausgang sein.

Hat beim ersten Test super geklappt und hat die Spieler eng an die Schlacht gefesselt.

Mein Fazit: Es ist wichtig, dass die Spieler beteiligt sind und dass sie auch Einfluss haben. Aber man sollte ihnen etwas vorgeben und nicht sie quasi machen und kämpfen lassen wo sie wollen, weil es egal ist.


Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: ghoul am 15.06.2022 | 15:48
Geht es bei der Frage um Spielmechaniken oder um Dramaturgie?

Ergibt sich nicht alles aus der inneren Spielweltlogik sowie aus der Regelmechanik?

Noch verstehe ich die Frage nicht.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Isegrim am 15.06.2022 | 15:51
Geht's mehr um den Endkampf- Charakter, oder eher um das Schlacht/Massenkampf-Ding?

Zu zweiterem: Kam in einer DSA-Kampagne vor vielen, vielen Jahren öfters vor. Einmal hab ich probiert, dass mit Warhammer-Figuren und vereinfachten Regeln auszuspielen, aber das war ein ziemlicher Flopp; offensichtlich nicht das, was die Spieler wollten.

Besser geklappt hat eine Verbindung aus "Spiel nur das aus, was die SCs direkt betrifft", Erzählung des Rests und eine Menge Handwedelei. Eins meiner Highlights war, als die SCs an einer Schlacht teilnahmen, und erst ihre Schar, dann den ganzen Flügel dazu brachten, anzugreifen. Ungefähr wie hier ab 2:28

https://www.youtube.com/watch?v=DG9fLiBhjME

War ziemlich Schlacht-entscheidend, aber halt regeltechnisch auch "nur" ein paar Proben auf passende Eigenschaften/Talente; ein danach eine Menge Rumgekämpfe... Good ol' days...  ;)
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: nobody@home am 15.06.2022 | 15:55
Wenn eine Massenschlacht für die Spieler selbst spannend sein und nicht bloß Hintergrundgetöse darstellen soll, dann wäre mein erster Reflex, zu entsprechenden Massengefechtsregeln zu greifen und den Spielern die Kontrolle über geeignete verbündete Einheiten zu geben, die sie dann zusätzlich zu ihren normalen SC führen können. So was gibt's nun dummerweise nicht für jedes System, aber da, wo's geht und besagte Regeln auch wenigstens etwas taugen, scheint mir das die offensichtlichste Lösung.

Daneben wäre ggf. auch noch die Frage, ob jeder Endkampf überhaupt einen Zusammenstoß ganzer Armeen bedeuten muß. Nicht jeder Obermolch wird seine Spielercharakterfeinde überhaupt so konfrontieren wollen oder können -- also, kann ich mich als SL vielleicht plausibel um die Notwendigkeit von Hunderten und Tausenden von Statistenopfern herumlavieren, ohne deswegen ein schlechtes Gewissen haben zu müssen? (Klar wird auch das nicht immer gehen, aber eine Überlegung ist es insbesondere dann allemal wert, wenn die Spieler im Vorfeld erfolgreich geeignete eigene Aktionen durchgezogen haben. Schließlich sollen die ja den Ausgang der Kampagne auch i-wie mitbestimmen können, da kann ich ihnen also nicht mit einem vor X Sitzungen fest geskripteten großen Knall kommen, der dann auf jeden Fall genau so und nicht anders stattzufinden hat...)
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: 1of3 am 15.06.2022 | 15:58
Zusätzlich zu den genannten Varianten könntest du die Spieler auch weitere Rollen übernehmen lassen und so weitere Schauplätze spielen. Das könnte auch das Kommandozelt sein.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Isegrim am 15.06.2022 | 16:07
Wenn eine Massenschlacht für die Spieler selbst spannend sein und nicht bloß Hintergrundgetöse darstellen soll, dann wäre mein erster Reflex, zu entsprechenden Massengefechtsregeln zu greifen und den Spielern die Kontrolle über geeignete verbündete Einheiten zu geben, die sie dann zusätzlich zu ihren normalen SC führen können. So was gibt's nun dummerweise nicht für jedes System, aber da, wo's geht und besagte Regeln auch wenigstens etwas taugen, scheint mir das die offensichtlichste Lösung.

Das ist mE nur unter bestimmten Bedingungen ein sinnvoller Weg. ZB müssen die Spieler Lust haben, sich mit einem weiteren Regel-Subsystem auseinander zu setzen. Wenn die SC nicht selber eine Kommando-Funktion haben, müssen die Spieler Lust haben, sich aus ihrer Charakter-Perspektive heraus zu begeben und eine arbiträre Militäreinheit zu kontrollieren.

Auch macht das die Schlacht in jedem Fall zu einem Spiel mit offenem Ausgang. In manchen Kampagnen ist das sicher eine gute Sache (zB in solchen, in denen die SCs zu den Heerführern gehören und den Ausgang des Gefechts tatsächlich mitentscheiden). In anderen Kampagnen mE nicht.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Darkling ["beurlaubt"] am 15.06.2022 | 16:25
Für Massenkämpfe werfe ich auch mal Savage Worlds in den Raum, denn das hat entsprechende Regeln von Hause aus.
Außerdem gibt es diverse Zusatzprodukte, um grade diesen Aspekt bei Bedarf noch weiter auszubauen.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Zanji123 am 15.06.2022 | 18:34
Geht's mehr um den Endkampf- Charakter, oder eher um das Schlacht/Massenkampf-Ding?

Zu zweiterem: Kam in einer DSA-Kampagne vor vielen, vielen Jahren öfters vor. Einmal hab ich probiert, dass mit Warhammer-Figuren und vereinfachten Regeln auszuspielen, aber das war ein ziemlicher Flopp; offensichtlich nicht das, was die Spieler wollten.

Besser geklappt hat eine Verbindung aus "Spiel nur das aus, was die SCs direkt betrifft", Erzählung des Rests und eine Menge Handwedelei. Eins meiner Highlights war, als die SCs an einer Schlacht teilnahmen, und erst ihre Schar, dann den ganzen Flügel dazu brachten, anzugreifen. Ungefähr wie hier ab 2:28

https://www.youtube.com/watch?v=DG9fLiBhjME

War ziemlich Schlacht-entscheidend, aber halt regeltechnisch auch "nur" ein paar Proben auf passende Eigenschaften/Talente; ein danach eine Menge Rumgekämpfe... Good ol' days...  ;)

eben beides.


Ich gehe hier nochmal auf Tyranny of Dragons zurück bei dem die Charaktere zwar während der Kampagne mehrere Connections geknüpft ... aber dies wird dann irgendwie im Finale nicht so WIRKLICH behandelt
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: NPC-Beholder am 15.06.2022 | 18:48
Hallo,

...ich würde was zu einer möglichen zwergen-Kampgane was erwähnen. Oder all-gemein was zur Reiterei.

Ich habe grade paar Gedanken zur eine Zwergische Reiterei, oder auch Zwergische Kundschafter auf (ausgewachsene) Steinböcke überlegt.
Wenn man da entgegenkommen würde, auch bei der Charakterentwicklung. Eventuell Opfern die SPL auch wertvolle Punkte.

Aber würde auch wieder Eindrücke geben. Was man vorher oder beim Kampf für Möglichkeiten...wäre, ist oder sein kann. Was nicht mit dem Massenkampf zu tun haben können.

Der Gedanke einer Zwergische Reiterei, mit Kleriker, Paladin, Kundschafter und Barbar usw. ...ist ziemlich cool.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: NPC-Beholder am 15.06.2022 | 19:14
Hallo,

...was mit Wahrsagen ist. Wenn doch jemand diese Fertigkeit einsetzt. Wie gesagt alte Kamelle. Ob nun, wann der Endgegner ein Dämon, Elementar, Entität und was Zaubern tut und Auswirkungen haben.
Wäre immer Mal nett zu sehen. Genauso, ob man ihn Antreffen tut oder nicht. Oder ein Geheimnis bekommt.

Aber bitte: ....

-Edit:- -Auch wenn man paar Tage dieses Vorher tut, nur um Eindrücke zubekommen- -Ich Will Krieg- -Wenn der Dieb Mal im Spiel auf Fallen Würfeln Darf- -Klar-
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Space Pirate Hondo am 15.06.2022 | 19:26
Wie die anderen schon erwähnt haben, die Spieler müssen auch Bock auf eine Massenschlacht haben und auf dessen Subsystem. Sollte das der Fall sein, finde ich es aber unsinnig, dass jeder SC eine eigene Einheit bekommt.

Um die ganze Gruppe zu involvieren, kann man die Einheit der SCs wie ein Schiff behandeln, wo jeder seine Rolle hat und der Massenkampf findet dann auch in einer entsprechenden Schlachtfeld Skala statt. Wobei da würde ich auch nur das auf die Battlemat packen, was für die Spieler relevant ist und nicht alles voller NSCs packen, die mit sich selbst kämpfen.

Man könnte auch die NSC Einheiten wie feste Boni für die SC Einheit behandeln, also um so mehr Freunde man sich vorher gemacht hat, umso besseren Bonus bekommt man bei den Würfen im Schlachtfeldmodus am Ende.

Alternativ könnte man auch einen Art von Point Crawl machen, wo man strategisch wichtige Szenen vorbereitet und seinen Flowchart abläuft. Das heißt z.B. Erfolg in Szene A führt zu Szene B, aber Misserfolg in Szene A führt zu A1 usw...
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Kurna am 15.06.2022 | 19:40
Ich habe vor längerer Zeit einmal die Midgardkampagne "Sturm über Mokattam" geleitet. Da hat man am Ende auch die Situation, dass die Charaktere die Wahl haben: Reisen sie zum geheimen Tempel, wo der fiese Obermotz eine mächtige Sturmdämonin nach Midgard holen möchte? Oder beteiligen sie sich an der ungefähr gleichzeitig stattfindenden Schlacht, bei der die vereinten Truppen der Guten sich auf die Truppen des Bösen stürzen.
Für die Schlacht enthält die Kampagne ein einfaches Regelset, wie man die als kleines Strategiespiel durchziehen kann. Im Prinzip werden die Einheiten wie Charaktere behandelt, mit Angriffswert, Rüstung, Lebenspunkten und einem Moralwert. Sind Charaktere anwesend, bekommen die Einheiten, denen sie sich zugesellen, einen Bonus auf Moral (und eventuell auch den Angriffswert - ist lange her, dass ich das gelesen habe).

Meine Gruppe hat sich damals entschieden, komplett zum Tempel zu marschieren (was ich auch vorher schon vermutet hatte). Das erschien ihnen wichtiger als die Schlacht. Sie haben sich auch nicht geteilt (was natürlich auch möglich gewesen wäre), weil sie befürchteten, sonst im Tempel zu wenig Power zu haben. Dazu kam aber die Bitte, dass wir die Schlacht trotzdem anschließend ausspielen sollten, auch wenn ihre Charaktere nicht dabei waren. Wir haben es so gemacht und es hat sehr gut funktioniert. Es wäre natürlich nicht Jedermanns Sache gewesen, da die Schlacht ja so (fast) kein Rollenspiel enthielt, aber für uns hat es als einmalige Besonderheit gut gepasst.

Was dabei geholfen hat:
Es wird bei der Beschreibung der Schlacht klar hervorgehoben, welche Einheiten nur da (bzw. abwesend, schwächer als normal oder stärker als normal) sind, aufgrund der früheren Aktionen der Gruppe.

Was noch mehr geholfen hat:
Das Wetter war auf unserer Seite.  :D
Während die Gruppe den Tempel aufgemischt hatte, mussten sie sich die ganze Zeit gegen sturmartige Winde vorkämpfen (da Sturmdämonin). An dem Abend, wo wir das gespielt haben, ist einer der stärksten Orkane der letzten Jahrzehnte über die Stadt gezogen. Es hat super für Stimmung gesorgt, dass draußen tatsächlich Bäume umgerissen wurden, während ich drinnen von den Sturmwinden erzählte.  8)

Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: tartex am 15.06.2022 | 20:12
An dem Abend, wo wir das gespielt haben, ist einer der stärksten Orkane der letzten Jahrzehnte über die Stadt gezogen. Es hat super für Stimmung gesorgt, dass draußen tatsächlich Bäume umgerissen wurden, während ich drinnen von den Sturmwinden erzählte.  8)

Super Tipp! Werde ich das nächste Mal auch so machen!  ;D
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: NPC-Beholder am 15.06.2022 | 21:04
Hallo,

...ich würde eigentlich den SPL Keine Einheit unterstellen, wenn Sie nicht aus dem Adel, oder eine Militärische Funktion haben, dass über Jahre.

Ich würde Einheiten, Zwei Angriffe erlauben. Die auch wirklich Angreifen können.
Das würde bedeuten oder soll bedeuten, dass der erste Angriff 50% der Einheit angreift, die Angreifen können. Dann den weiten Angriff von 50% der Einheit, die Angreifen können.
Somit würde noch eine Prozentuale Chance geben, der Durchnittlichkeit.

Es ist eh ein Gemetzel, wenn Schwere Infanterie auf Schwere Infanterie triff usw. Würde ein Bonus für Ideen geben.
Ansonsten würde Ich den Durchnittswert der Einheit nehmen, die Angreifen können und das über zwei Angriffe abwickeln.


-Edit:- -Boni geben, wenn Seitliche Angriffe möglich sind usw.- -Eventuell würde Ich die Hitpoints oder Kritische Treffer im Auge halten, wegen 50% der Eingesteckten Treffer-

 
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Skeeve am 15.06.2022 | 21:40
Für Massenkämpfe werfe ich auch mal Savage Worlds in den Raum, denn das hat entsprechende Regeln von Hause aus.
Außerdem gibt es diverse Zusatzprodukte, um grade diesen Aspekt bei Bedarf noch weiter auszubauen.

Wobei das auf der Massenschlacht-Ebene sehr abstrakt ist und jede Massenschlacht-Runde für jede Seite eine Probe gewürfelt wird und bei Erfolg verkleinert sich die Armee der Gegenseite.
Aktionen der Charaktere innerhalb der Massenschlacht-Runden geben dann hoffnungsweise dann Boni für die eigene Seite und/oder Mali für die gegnerische Seite.

[aus der Erinnerung und von der guten alten SWGE/SWGER-Edition, die SWADE rauszusuchen habe ich gerade keine Lust]

Die Massenschlacht als solche also über ein paar Runde ein paar Proben und viel Erzählen,  während am Anfang jeder Runde eventuell auftretende (Kommando-)Aktionen der Spieler Rollenspiel sind. 
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Chaos am 15.06.2022 | 22:03
Ich fand das in "Tomb of the Bull King" (für Mazes & Minotaurs) sehr schön gelöst.

Der Endkampf zwischen SCs und dem titelgebenden Bullenkönig ist Teil einer Schlacht zwischen den Handlangern des Bullenkönigs und dem Gefolge den Rhea, das (idealerweise) die SCs während des Abenteuers unterstützt hat.

Im Laufe des Abenteuers gibt es immer wieder Gelegenheit, die Stärke beider Seiten zu beeinflussen - zum Einen, Verbündete zu gewinnen, zum Anderen, gegen Handlanger zu kämpfen. Der SL soll laut Abenteuer Buch führen, wie viele Monster welcher Sorte die SCs besiegen, und jedes Monster, das die SCs geplättet haben, fehlt der Gegenseite entsprechend im Endkampf.

Es gibt dann Stärkewerte, mit denen der SL die relative Stärke beider Seiten berechnet (jedes Skelett ist X Punkte wert, jede Harpie Y Punkte, jeder Echsenmensch Z Punkte, und so weiter).

Und je nach der relative Stärke beider Seiten erhalten die SCs entweder einen abstrakten Bonus, wenn ihre Seite stärker ist, oder einen abstrakten Malus, wenn die Gegenseite stärker ist. Das rechtfertigt sich dann so, dass entweder sie oder der Bullenkönig ständig auf der Hut sein müssen, ob Streiter der Gegenseite sie während des Endkampfes angreifen.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Quaint am 15.06.2022 | 22:20
Ich glaube da kann es keine allgemeine Lösung dafür geben. Die eine Gruppe mag gern taktisches Kampfgewürfel, da sollte man dann auch einen oder mehrere Kämpfe einbauen, die das ganze beeinflussen oder entscheiden. Die andere Gruppe ist eher athmosphärisch und erzählerisch unterwegs, da muss man dann halt auch paar schöne Szenen und vielleicht 1-2 dramatische Heldentode o.ä. einbauen
Wieder eine andere Gruppe holt vielleicht die Miniaturen raus und man spielt das ganze dann mit einem Wargame a la Warhammer Fantasy Battles, evtl. beeinflussen Ereignisse der Kampagne was man dann aufstellen kann und wie die Punkteverhältnisse sind. Und irgendwelche SC-Kommandooperationen werden am Nebentisch durchgespielt und beeinflussen das Wargame.
So verschieden die Spielstile und Vorlieben, so verschieden sollte man dann auch das Kampagnenfinale gestalten.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: tartex am 15.06.2022 | 22:53
Geht es bei der Frage um Spielmechaniken oder um Dramaturgie?

Ergibt sich nicht alles aus der inneren Spielweltlogik sowie aus der Regelmechanik?

Noch verstehe ich die Frage nicht.

Es geht darum, wie du es bei dir am Spieltisch regelst. Wie schaffst du persönlich den Spagat zwischen Spielmechaniken und Dramaturgie? Wie handhabst du die Spielweltlogik?
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Megavolt am 15.06.2022 | 22:58
Es geht darum, wie du es bei dir am Spieltisch regelst. Wie schaffst du persönlich den Spagat zwischen Spielmechaniken und Dramaturgie? Wie handhabst du die Spielweltlogik?

mit Oldschooler-Stimme: "Wenn die große Schlacht nicht ehrlich und offen und im Detail ausgewürfelt wird, ist es Betrug an den Spielern."  ~;D
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: unicum am 15.06.2022 | 23:43

Zu zweiterem: Kam in einer DSA-Kampagne vor vielen, vielen Jahren öfters vor. Einmal hab ich probiert, dass mit Warhammer-Figuren und vereinfachten Regeln auszuspielen, aber das war ein ziemlicher Flopp; offensichtlich nicht das, was die Spieler wollten.


Was beim einen Floppt das rockt beim anderen,...
Wir haben mal eine Stadtverteidigung durchgespielt. Mit einer mischung aus Warhammer Fantasy Battle (wenn keine SC involviert sind) und eben den benuzten Regeln wenn SC dabei waren.
Aber das Setting war auch etwas speziell. Jeder Spielte eigentlich zwar eine Hauptfigur in der Stadt aber die waren sich nicht immer alle grün - was dann dazu führet das ich auf der Westseite angreifer spielte und auf der Ostseite den Verteidiger,...

Aber ja - ist nicht jedermans sache und das Setting war schon "speziell" - ich würde das als SL auch nur in Ausnahmesituationen machen wenn die Kampange daruaf zugeschnitten ist (von uns spielern hatte jeder mindestens mal eine Hauptfigur und viele Henchmens).
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Pyromancer am 16.06.2022 | 00:07

Meine SL hat neulich für's Kampagnen-Finale ein paar Gastspieler geholt, die die Gegner und NSCs gespielt haben. Und das erhöht die Spannung ENORM, wenn du weißt, dass auf der "Gegenseite" nicht die SL steht, die am Ende vielleicht doch nicht alles mit harter Konsequenz durchzieht und ja den Gehirnschmalz auch noch zwischen diversen NSCs, Regelabwicklung, "Welt spielen" etc. aufteilen muss; sondern andere Spieler, die eben nichts anderes machen müssen, als ihren NSC bis zum Anschlag auszuspielen und alles daran setzen, "zu gewinnen". Und wenn dann ein Plan klappt, nicht, weil die SL das gnädig durchwinkt, sondern weil der NSC - mit der begrenzten Information, die er bzw. sein Spieler eben hat - auf den Trick der Gruppe herein fällt: Riesenspaß!
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Megavolt am 16.06.2022 | 06:58
Meine SL hat neulich für's Kampagnen-Finale ein paar Gastspieler geholt,

Meine Güte, was für eine großartige Idee.  :d
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Issi am 16.06.2022 | 07:57
Die SPL müssen den Endgegner fürchten.
Entweder weil sie schon vorher viel schreckliches gehört haben (Ruf),
Oder weil er so schrecklich aussieht (Optik)
Oder Beides.

Oder sie haben einen ganz persönlichen Feind, zudem sie bereits irgendeine Art von Bindung aufgebaut haben (s. Ani und Obi)
Oder es handelt sich um einen "Überraschungsfeind" mit dem bisher niemand gerechnet hat.

Was schmälert die Spannung bei jedem Endkampf?
1. Der Endboss ist den SPL egal, und sein Erscheinen löst keinerlei Emotion aus.
Weil man ihn nicht fürchtet oder nicht kennt, oder langweilig findet.
2. Der Gegner ist so schwach, dass die SC nur darüber lachen können.
Oder die Situation ist insgesamt nicht bedrohlich genug (SC können jederzeit einfach entkommen etc.)
3. Der Kampf wird nicht ausgespielt oder viel zu kurz abgehandelt.
4. Es geht für die SC um nix.
(Weil sie zu.B. nicht sterben können. Weil das um was sie kämpfen sie nicht wirklich tangiert)

Was hilft der Spannung?
1. Ein cooler Ort. Den der Gegner sich gewählt hat um im Vorteil zu sein.
Hinterhalt, Klippe, schmale Brücke whatever
Oder einfach ein Ort, der was hermacht.
Z.B. Ritterturnier, Fest etc.
2. Der richtige Zeitpunkt
Nicht zu früh - damit sich die Ereignisse zuspitzen können.
Und nicht zu spät - Nachdem alle bereits das Interesse und die Lust verloren haben.
3. Die richtige Weise.
Solche Szenen brauchen Bisschen Inszenierung. - Häufig laufen hier sämtliche Erzählstränge zusammen, die vorher aufgebaut wurden.
Und auch der Wicht darf ein kleinwenig Posen.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: tartex am 16.06.2022 | 08:35
andere Spieler, die eben nichts anderes machen müssen, als ihren NSC bis zum Anschlag auszuspielen und alles daran setzen, "zu gewinnen". Und wenn dann ein Plan klappt, nicht, weil die SL das gnädig durchwinkt, sondern weil der NSC - mit der begrenzten Information, die er bzw. sein Spieler eben hat - auf den Trick der Gruppe herein fällt: Riesenspaß!

Echt gut! Löst wohl das Problem, das ich mit der nur scheinbaren Herausforderungsorientiertheit (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,122812.msg135078624.html#msg135078624) von Rollenspiel habe.

Vorausgesetzt natürlich die GegenSpieler ziehen das auch echt durch. Da muss man als Spielleiter schon die richtigen Leute auswählen.  >;D

Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Issi am 16.06.2022 | 08:51
Wer als SL "gewinnen" will, hat das Spiel ohnehin nicht verstanden.
Die SL gewinnt gemeinsam mit ihren SPL.
(Sie stellt den SC lediglich Aufgaben an denen sie wachsen können, was ja im Interesse der SPL ist. Spannung und Spaß)
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: YY am 16.06.2022 | 09:08
Vorausgesetzt natürlich die GegenSpieler ziehen das auch echt durch.

Auch wenn ein spielerischer Mehrwert dieser Methode recht offensichtlich gegeben ist:
Wo ist der Unterschied zu einem durchziehenden SL?

In letzter Konsequenz weiß ich als Spieler erst, ob es wirklich gemacht wird, wenn ich mal vor dem Ergebnis stehe.

Wer als SL "gewinnen" will, hat das Spiel ohnehin nicht verstanden.

Wer als NSC nicht gewinnen will...

Und jetzt?  ;)
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: nobody@home am 16.06.2022 | 09:24
Das ist mE nur unter bestimmten Bedingungen ein sinnvoller Weg. ZB müssen die Spieler Lust haben, sich mit einem weiteren Regel-Subsystem auseinander zu setzen. Wenn die SC nicht selber eine Kommando-Funktion haben, müssen die Spieler Lust haben, sich aus ihrer Charakter-Perspektive heraus zu begeben und eine arbiträre Militäreinheit zu kontrollieren.

Auch macht das die Schlacht in jedem Fall zu einem Spiel mit offenem Ausgang. In manchen Kampagnen ist das sicher eine gute Sache (zB in solchen, in denen die SCs zu den Heerführern gehören und den Ausgang des Gefechts tatsächlich mitentscheiden). In anderen Kampagnen mE nicht.

Ich gehe davon aus, daß in einer Kampagne, deren Endkampf in einer großen Schlacht besteht, auch schon vorher welche stattgefunden haben dürften -- ist ja nicht so, als ob die dazu passenden Arten von Großen Bösen besonders bekannt dafür wären, ihre Truppen ängstlich zurückzuhalten und nur für den einen großen Kampf am Schluß aufzusparen, sondern wenn sie die überhaupt haben, dann kommen sie auch schon recht früh zum Einsatz (und im Normalfall merkt man daran auch überhaupt erst, daß da jetzt jemand mit großen bösen Absichten ist). Entsprechend sollte ich bis zum Finale also schon in etwa wissen, wie gern oder ungern meine derzeitigen Spieler so etwas nun mitmachen, und kann demgemäß planen.

Kommt's natürlich eh zu keinem großen Treffen der Armeen -- oder läuft das eher im Hintergrund als allein von der Spielleitung dirigierte NSC-gegen-NSC-Begleitmusik ab -- und es geht statt dessen primär um den persönlichen Showdown zwischen den Spielercharakteren und den (evtl. noch verbliebenen) Endboßgegnern samt Leutnants und Szenenfüller-Lakaien...dann stellt sich die Frage nach der "Gestaltung" des Endkampfs sowieso ein gutes Stück anders. Dann reden wir mehr davon, wer alles individuell wo antritt, welche fiesen Tricks und Überraschungen sie noch in petto haben mögen, und so weiter, und so fort -- einfach, weil in der Situation der ganze Endkampf per Definition mindestens eine oder zwei Nummern kleiner ist und also anders gehandhabt werden kann.

(Und natürlich gibt's möglicherweise auch noch die Option, daß es zu gar keinem großen Konflikt am Ende mehr kommt, weil unterwegs der falsche magische Ring in den falschen Vulkan gefallen ist oder so. Upps... 8])
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: nobody@home am 16.06.2022 | 09:38
Wer als NSC nicht gewinnen will...

Und jetzt?  ;)

Na ja, erst mal ist der NSC ja nicht "echt" und hat also streng genommen keinen eigenen Willen außer dem desjenigen, der ihn führt. (Er sitzt auch nicht physisch mit am Tisch und kann nicht realiter zu schmollen anfangen oder mit Würfeln schmeißen, wenn er diesen seinen imaginären Willen nicht kriegt.) ;)

Und selbst rein aus der imaginären NSC-Perspektive heraus ist "Gewinnen" ja ein etwas dehnbarer Begriff. Ab wann betrachtet dieser spezielle NSC eine Auseinandersetzung denn nun als tatsächlich "gewonnen", wie sehr hängt er daran, das zu erreichen, und wieviel ist er entsprechend selbst einzusetzen bereit? Springt er auch schon mal bedenkenlos direkt ins Schwert eines Spielercharakters, damit das zwischen seinen Rippen steckenbleiben und jemand anders dadurch die Chance bekommen soll, diesen SC niederzustrecken -- oder läßt er das dann vielleicht doch eher bleiben oder zögert bei dem Gedanken zumindest?

Also, da gibt's schon so einiges an Spielraum. :)
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Feuersänger am 16.06.2022 | 09:46
Ich kenne das aus der Praxis eigentlich nur so, dass etwaige große Schlachten zum Finale eigentlich nur Kulisse sind. Das heisst es wird nicht gewürfelt, ob jetzt Armee A oder B den Sieg davonträgt; es kommt vielmehr darauf an, was die SC machen und ob ihre Aktionen erfolgreich sind. Das kann zB etwa wie bei Red Hand of Doom so laufen, dass sich im Lauf der großen Schlacht diverse Krisenherde auftun, und die die Spieler sich im taktischen Maßstab kümmern müssen, zB "schaltet die Riesen-Artillerie aus, bevor die mit ihren Felsen die Stadtmauern zu Klump werfen". U.U. werden dann da Siegpunkte gesammelt und am Ende der Schlacht abgerechnet.

Oder die Schlacht wogt einfach im Hintergrund und die Kamera zoomt auf den Endkampf gegen den BBEG rein. Wenn der fällt, kollabiert auch seine Armee.

Und mal so gesagt, die Massenkampf"systeme" die ich kenne sind eh totaler Rotz; davon würde ich keine kampagnenentscheidenden Schlachten abhängig machen wollen. Z.B. das Subsystem in Pathfinder (ursprünglich in Kingmaker vorgestellt) ist dermaßen grob, weil halt immer noch alles von 1d20 abhängt, und die Modifikatoren sehr krude, und die wählbaren Taktiken sind nicht Stein-Schere-Papier sondern Stein-Schere-Schrotflinte -- also kurz und gut fürs Kampagnenspiel schlicht unbrauchbar.
Dann also lieber Kulisse.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Issi am 16.06.2022 | 09:53

Wer als NSC nicht gewinnen will...

Und jetzt?  ;)

Wer es als SL darauf anlegt, die ganze Gruppe auszulöschen. - Sowas ist leicht möglich. Schon mehrfach erlebt. (Als SPL  :'(  :D)
SL fand- Die müssen weg, bevor die noch stärker werden.
Also bin ich regelmäßig mit meinen Figuren in Grad 6 gestorben.

Dafür war nicht mehr nötig als ein Bissl Kampftaktik und entsprechende Gegner.
Ging ganz problemlos ohne jedes Railroading.
Easy

Aber ich sage Mal: Spaß ist was anderes!
Darum werden NSC nie so stark/clever gespielt, wie man sie spielen könnte.
Aber schon clever und stark genug um genug Spannung zu generieren.
Sonst vergeht den SPL irgendwann der Spielspaß.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: YY am 16.06.2022 | 10:01
Na ja, erst mal ist der NSC ja nicht "echt" und hat also streng genommen keinen eigenen Willen außer dem desjenigen, der ihn führt.

Also so ähnlich wie ein SC, in den man sich ja gerüchteweise auch hineinversetzen kann und der auch mal andere Ansichten hat als der zugehörige Spieler und in bestimmten Situationen anders entscheidet als der Spieler für sich selbst entscheiden würde? ;)

Um es kurz zu machen: Die Trennung zwischen NSC-Darstellung (abhängig von deren Zielen usw.) und "sonstigen" SL-Aufgaben gehört zu den Grundfertigkeiten eines Spielleiters und das eben auch deswegen, weil man mit den SL-Mitteln (unterschieden von den NSC-Mitteln) natürlich jederzeit "gewinnen" kann.
Wenn man das als SL verstanden hat und sich dementsprechend dieser SL-Mittel nicht im falschen Kontext bedient, ist das schon mal gut. Aber davon ausgehend zur Schlussfolgerung zu gelangen, dass auch die NSC ja gar nicht gewinnen (wollen) sollen und alles nur der letztlich sicheren Bespaßung der Spieler im Sinne von faktisch ungefährlichen Scheinherausforderungen für die SC dienen soll, schießt deutlich übers Ziel der ursprünglichen SL-Ermahnung hinsichtlich der Gewinnabsicht hinaus.

 
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Issi am 16.06.2022 | 10:06
Der Endkampf, muss schaffbar sein (Darum ging es mir)
Und damit meine ich eine optimistische Chance, die nicht nur bei 1-10% liegt.

Oder anders: Die Chance zu sterben darf es durchaus geben. Aber nicht um jeden Preis.

Ein SL der seine NSC ohne jede Rücksicht auf die Befindlichkeiten der SPL agieren lässt, spielt deutlich anders.

Warum nicht die Helden alle im Schlaf umbringen? (Ist für ihn sicherer)
(Für die SPL aber alles andere als lustig.)
Warum die SC nicht vergiften?
Warum nicht alle separieren und einzeln ausschalten? Einen nach dem anderen
Warum nicht alle in eine tödliche Falle locken, aus der keiner mehr lebend rauskommt?
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: tartex am 16.06.2022 | 10:17
Auch wenn ein spielerischer Mehrwert dieser Methode recht offensichtlich gegeben ist:
Wo ist der Unterschied zu einem durchziehenden SL?

In letzter Konsequenz weiß ich als Spieler erst, ob es wirklich gemacht wird, wenn ich mal vor dem Ergebnis stehe.

Vorweg: ich bin Storygamer und finde, dass Leute, die sagen, dass sie herausforderungsorientiert spielen und echte taktische Großtaten vollbringen, sich die Augen auswischen. Ein durchziehender Spielleiter kann natürlich alles wegblasen, wenn gewollt. Gerade deshalb geht herausforderungsorientiert nicht wirklich, weil die Spielleitung immer mit angezogener Bremse hantiert.

Taktiken die die Spielleitung selten einsetzt, obwohl es von NSC-Seite sehr klug wäre: tödliches Gift in die Nahrung und Getränke der Spielercharaktere, Meuchler ins Schlafgemach schicken, Scharfschützen, die genau auf den Kopf zielen. Am besten auf den Kopf des Magiers, der sich vom Nahkampf fernhält. Bewußtlosen Spielercharakteren am Schlachtfeld die Kehle durchschneiden.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: nobody@home am 16.06.2022 | 10:21
Es geht letztendlich halt tatsächlich weniger darum, was die NSC "wollen", als darum, was man als SL den Spielern und sich selbst als glaubwürdiges NSC-Verhalten verkaufen kann. Die Spielleitung versetzt sich ja mit einiger Sicherheit auch nicht wirklich in jeden einzelnen Ork von den achteinhalb zufälligen, die der Gruppe gegenüber stehen, und überlegt individuell, was der jetzt gerade in diesem Moment persönlich am meisten "will" ("Okay, Graahksch ärgert sich hauptsächlich darüber, daß sie erst mal diese Menschlinge irgendwie abfertigen müssen, bevor sie endlich zum Abendessen kommen -- und Klunk? Hmmm...") -- die müssen sich in der Regel schon mit einem kurzen Schluß zur Einstellung ihres Trupps als Ganzem zu den SC begnügen, und falls es denn zum Kampf kommen sollte, reduzieren sie sich leicht vollends auf einfach nur taktisch eingesetzte Spielsteine.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: YY am 16.06.2022 | 10:30
Ein SL der seine NSC ohne jede Rücksicht auf die Befindlichkeiten der SPL agieren lässt, spielt deutlich anders.

Wenn die so agieren a) wollen und b) können - warum nicht?

Ist ja nicht so, als wären das alles 100% sichere Methoden und als gäbe es keine Gegenmaßnahmen.
Grad in der SR- und CP-Ecke war das schon vor Jahrzehnten Usus ;)
Nur muss man dann als SL auch fair bleiben und den NSC nicht an der falschen Stelle Wissen und Gelegenheiten zuschustern.

Ein durchziehender Spielleiter kann natürlich alles wegblasen, wenn gewollt. Gerade deshalb geht herausforderungsorientiert nicht wirklich, weil die Spielleitung immer mit angezogener Bremse hantiert.

Daher wie oben geschrieben die notwendige Trennung zwischen SL- und NSC-Mitteln.
Wenn man das auch nur einigermaßen sauber hinbekommt, hat sich das Problem erledigt.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Issi am 16.06.2022 | 10:30
Vorweg: ich bin Storygamer und finde, dass Leute, die sagen, dass sie herausforderungsorientiert spielen und echte taktische Großtaten vollbringen, sich die Augen auswischen. Ein durchziehender Spielleiter kann natürlich alles wegblasen, wenn gewollt. Gerade deshalb geht herausforderungsorientiert nicht wirklich, weil die Spielleitung immer mit angezogener Bremse hantiert.
Naja- Denke, man stellt als SL Herausforderungen, die an die Stärke der SC angepasst sind, (und den Spielspass noch garantieren!!).
Das ist ja letztlich die Aufgabe der NSC auch in einem herausforderungsorientiertem Spiel. Ohne dass es die Marke "Herausforderung" verliert.


@
yy

Man will ja "angemessen herausfordern" nicht "unangemessen traumatisieren".

@
tartex
Wenn die Gegner zu schwach sind, ist das natürlich auch nicht Sinn der Sache- dann muß man die eben verändern sodass die Spannung wieder gegeben ist.


Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: tartex am 16.06.2022 | 10:34
Daher wie oben geschrieben die notwendige Trennung zwischen SL- und NSC-Mitteln.
Wenn man das auch nur einigermaßen sauber hinbekommt, hat sich das Problem erledigt.

Und deshalb haben Issi und ich oben Beispiele genannt, wo die Trennung dann eigentlich doch immer aufgeweicht wird.

Machen deine NSCs folgendes?

Zitat
tödliches Gift in die Nahrung und Getränke der Spielercharaktere, Meuchler ins Schlafgemach schicken, Scharfschützen, die genau auf den Kopf zielen. Am besten auf den Kopf des Magiers, der sich vom Nahkampf fernhält. Bewußtlosen Spielercharakteren am Schlachtfeld die Kehle durchschneiden.

Ein kluger NSC sollte doch genau so vorgehen, oder?
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: NPC-Beholder am 16.06.2022 | 10:41
Hallo,

....
@
yy

Man will ja "angemessen herausfordern" nicht "unangemessen traumatisieren".

@
tartex
Wenn die Gegner zu schwach sind, ist das natürlich auch nicht Sinn der Sache- dann muß man die eben verändern sodass die Spannung wieder gegeben ist.

...wenn Ich im Spiel (nicht Schlacht) ein Drache, Beholder oder Basilisk bringe ist "Nicht" unangemessen traumatisieren.

Dann kann Ich auch versuchen die SPL zu vergiften. Ist nun das es schon alleine Ein Abenteuer ist. Den Meuchler zu fangen.
Das andere ist, wenn die Gegner zu schwach sind, dann sind sie zuschwach. Das nächste Mal Besser!!!!
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: YY am 16.06.2022 | 10:43
Man will ja "angemessen herausfordern" nicht "unangemessen traumatisieren".

Was herausfordernd ist bzw. worin die Herausforderung überhaupt besteht, ist aber ein weites Feld.
Wenn es stets fair schaffbare, offene Kämpfe sind - meinetwegen.

Aber genau so kann eine Anforderung an die Spieler auch darin bestehen, die Gegenseite überhaupt erst mal richtig einzuschätzen. Dann relativiert sich die Notwendigkeit der Anpassung an die SC-Stärke schon deutlich.


Machen deine NSCs folgendes?

Ja, diejenigen meiner NSC, für die das passt, versuchen das durchaus.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: tartex am 16.06.2022 | 10:46
Ja, diejenigen meiner NSC, für die das passt, versuchen das durchaus.

Und es schon jemals geschafft einen Spielercharakter so hinterhältig zu töten?

Falls "Ja": wie kam das bei den Spielern an?

Falls "Nein": woran sind sie gescheitert?
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Issi am 16.06.2022 | 10:46
Hallo,

...wenn Ich im Spiel (nicht Schlacht) ein Drache, Beholder oder Basilisk bringen ist "Nicht" unangemessen traumatisieren.

Doch - solange sie eine Fluchtmöglichkeit vor dem Drachen haben, gibt es ja eine Überlebenschance.
Wenn sie eine Chance haben, das Gift heraus zu schmecken, ist das zwar grenzwertig- aber in manchen Gruppen auch noch Ok.

Anders ist es- wenn es keine Möglichkeit mehr gibt einer tödlichen Gefahr auszuweichen oder sie rechtzeitig zu bemerken.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: YY am 16.06.2022 | 10:51
Und es schon jemals geschafft einen Spielercharakter so hinterhältig zu töten?

Ja, auch wenn es lange her ist.

Das kam genau so an wie fast jeder andere Charaktertod in meinen Runden - ambivalent.


Und i.d.R. scheitern solche Versuche (oder werden zumindest in ihren Auswirkungen stark eingeschränkt) an passenden Gegenmaßnahmen der SC, wenn die Spieler paranoid genug sind (ab und zu hilft dann auch mal nur noch die Schicksalspunkt-Notbremse, aber die werden z.B. in WHFRP viel eher in offenen Kämpfen notwendig :think:).
Ist ja nicht so, als wären solche Methoden völlig idiotensicher und hätten Erfolgsgarantie.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: NPC-Beholder am 16.06.2022 | 10:52
Hallo,

...eine Überlebens-Chance, ist und bleibt wohl den Drachen zu Töten. Aber schon gut!!!!

Muss ja kein Gift sein, sondern ein Meuchler, der sie im Schlaf umbringen will, oder am Tage mit der Konsequenz das Er dann umgebracht wird.
Deswegen sollten die Charaktere oder Religionsbezogenen Auch Lazarette haben. Das man ein Minimum von Glück zu haben. Wieder aufzuerstehen. "Sie waren noch nicht tot" "Glaub Mir, oder...
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Issi am 16.06.2022 | 10:52
Was herausfordernd ist bzw. worin die Herausforderung überhaupt besteht, ist aber ein weites Feld.
Wenn es stets fair schaffbare, offene Kämpfe sind - meinetwegen.

Aber genau so kann eine Anforderung an die Spieler auch darin bestehen, die Gegenseite überhaupt erst mal richtig einzuschätzen. Dann relativiert sich die Notwendigkeit der Anpassung an die SC-Stärke schon deutlich.
Klar- aber auch das fällt unter "fair". Solange die SPL dann auch wirklich Puzzle und Hinweise von der SL erhalten um sich ein Bild zu machen.

"Unfair" wird es dann, wenn die SPL keine Chance haben, eine Gefahr im Vorfeld einzuschätzen, und ihr ggf. auszuweichen.
Das hat dann aber auch nichts mehr mit Herausforderung zu tun.- Es ist das Gegenteil davon.

Eine Herausforderung ist es nur dann, wenn es auch ne realistische Chance gibt, dabei nicht zu sterben.
Ansonsten ist es keine wirkliche Herausforderung.
Das Gleiche gilt, wenn die Gegner so schwach/durchschaubar sind, dass sie keine echte Herausforderung für die SC darstellen.

Ist ne Frage der Angemessenheit und der richtigen Dosis.
Herausforderung bedeutet "Anforderung" (Die tatsächlich vorhanden ist - es darf nicht zu leicht sein)
Aber auch gleichzeitig "Lösbarkeit"
Wenn es keine realistische Chance gibt zu überleben, ist Herausforderung eine Illusion.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Pyromancer am 16.06.2022 | 11:10
Ein kluger NSC sollte doch genau so vorgehen, oder?

Ein kluger, absolut skrupelloser NSC, dessen einziges Ziel es ist, die SCs tot zu sehen und der sich nicht um seinen Stand in der Gesellschaft schert und dessen sonstige Ideologie dem nicht im Wege steht, etc., ja, so ein NSC könnte so handeln. Solche NSCs kommen in meinen Kampagnen, sei es als Spieler oder SL, fast nie vor - zum Glück.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: NPC-Beholder am 16.06.2022 | 11:20
Hallo,

...außerdem sollte man wirklich die NPC-auf ihre Augen schauen. Das Religionsbezogene werden wohl auch (...bei Rolemaster) Zauber wirken. Der andere Zauber wirkungslos macht. Nur weil ein Ziel genannt wird, muss es kein Ziel sein was sich Bewegt, sondern ein Ort ist auch ein Ziel.

Wenn wir schon dabei sind. Was ist mit Symbolen. Also, wer einmal das Mitmacht. Dann wird Wissen auch "nicht" fern sein.


-Edit:- -...ich Liebe Bibliotheken- -...mit Texten, Schaft ein Stein heran, der Böse-Geister vertreiben soll- -Warum werden die immer Genau untersucht???-
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: tartex am 16.06.2022 | 11:27
Klar- aber auch das fällt unter "fair". Solange die SPL dann auch wirklich Puzzle und Hinweise von der SL erhalten um sich ein Bild zu machen.

"Unfair" wird es dann, wenn die SPL keine Chance haben, eine Gefahr im Vorfeld einzuschätzen, und ihr ggf. auszuweichen.
Das hat dann aber auch nichts mehr mit Herausforderung zu tun.- Es ist das Gegenteil davon.

Eine Herausforderung ist es nur dann, wenn es auch ne realistische Chance gibt, dabei nicht zu sterben.

Da muss ich dann aber auch die Schere zwischen SL-Vorgehen und NSC-Vorgehen aufmachen und dazu stehen. Ein kluger NSC würde ja Schritte unternehmen um Hinweise zu verbergen oder gar falsche Spuren zu legen.

Nicht falsch verstehen. Ich bin am spannenden Herausforderungen und Chancen für die Spieler interessiert.

Und zwischen den Sessions denke ich zur Vorbereitung eigentlich immer die Szenarios aus der Perspektive verschiedener NSCs durch. Aber ich bremse da die Ideen meiner NSCs regelmäßig ein, weil ich denke, es würde den Spielern keinen Spass machen, wenn ich das wirklich durchziehe.

Aber ich mag auch fiese Antagonisten, die von den Spielern wirklich gehasst werden, nicht nur Gentlemen-Diebe, die den SCs moralisch überlegen sind - obwohl die werden ja auch oft gehasst.  >;D
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Issi am 16.06.2022 | 11:36
Da muss ich dann aber auch die Schere zwischen SL-Vorgehen und NSC-Vorgehen aufmachen und dazu stehen.
Selbstverständlich
Die Intentionen des NSC sind nicht identisch mit den Intentionen der SL.

Der NSC will die SC töten, ihnen Schaden zufügen.

Die SL will, dass alle SPL am Tisch Spaß haben.

Das gilt es unter einen Hut zu bringen.
Bzw. Miteinander abzuwägen.


Wenn die Intentionen der SL mit denen des NSC identisch wären, läuft was schief.... :D
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: tartex am 16.06.2022 | 11:39
Das gilt es unter einen Hut zu bringen.
Bzw. Miteinander abzuwägen.

Genau. Und an der Stelle geht für mich als Spieler (nicht als Spielleiter) das Gefühl einer echten Herausforderung flöten.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Issi am 16.06.2022 | 11:43
Genau. Und an der Stelle geht für mich als Spieler (nicht als Spielleiter) das Gefühl einer echten Herausforderung flöten.

Du hättest also gerne eine SL die in Rolle des NSC wirklich alles gibt, um deine Figur zu töten?
 :D

Mein Tipp: Das kann Mal für einen Oneshot in der passenden Gruppe funktionieren.
(Horror Runde oder so)
In Kampagnen eher nicht, weil SPL irgendwann an ihren Figuren hängen.




Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: NPC-Beholder am 16.06.2022 | 11:49
Hallo,


...als SL will man die Persönlichkeit des NPC spielen. Wenn es Intelligent ist Spielt man die. Dann sollten die SC die Chance haben sich zu Verteidigen.
Es gibt Möglichkeiten, dass der Charakter nicht wirklich stirbt. Aber man weiß das man nicht Unbesiegbar ist.

-Edit:- -Dann müssen sie sich mit der Wiedererweckung zufrieden geben-
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: tartex am 16.06.2022 | 11:51
Du hättest also gerne eine SL die in Rolle des NSC wirklich alles gibt, um deine Figur zu töten?
 :D

Nein. Eben nicht. Ich habe das oben jetzt schon öfters beschrieben. ::) Ich bin Storygamer und glaube, dass Leute, die denken, sie wären ja so kluge Taktiker und deshalb bei Rollenspiel-Kampagnen erfolgreich sich was vormachen.

Gerade deshalb finde ich den Vorschlag im Thread, dass ein zusätzlicher Spieler fürs Finale die Seite des Gegners übernimmt - anstatt dass es wie gewohnt der Spielleiter macht - so erfrischend. Da würde mein Respekt/Panik-Level gleich mal anständig raufgehen.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Issi am 16.06.2022 | 12:03
Nein. Eben nicht. Ich habe das oben jetzt schon öfters beschrieben. ::) Ich bin Storygamer und glaube, dass Leute, die denken, sie wären ja so kluge Taktiker und deshalb bei Rollenspiel-Kampagnen erfolgreich sich was vormachen.

Gerade deshalb finde ich den Vorschlag im Thread, dass ein zusätzlicher Spieler fürs Finale die Seite des Gegners übernimmt - anstatt dass es wie gewohnt der Spielleiter macht - so erfrischend. Da würde mein Respekt/Panik-Level gleich mal anständig raufgehen.
Sorry aber ob das jetzt der SL ist oder ein Gastspieler von dem man sich erhofft, dass er weniger oder keine Skrupel zeigt, ist doch letztendlich egal.

Sobald ein SL jmd. einsetzt, stimmt er dem letztlich zu.
Was soll denn da die Ausrede sein?
"War ja nicht ich, die deine Figur gekillt hat, sondern Person XY. Also könnt ihr auf mich nicht böse sein. Weil ich habe damit nix zu tun....."
 ~;D

Hat einer meiner SL auch Mal gemacht.
Der Gastspieler hat alle umgebracht.
SL dachte damit ist er selbst fein raus.
Dabei waren viele SPL stinksauer auf ihn.


Solange niemand dabei stirbt, mag das alles noch akzeptiert werden. Doch wenn ein Gast Figuren tötet, hört der Spaß mE. auf.

Wenn Figuren in einem fairen Kampf fallen, bei dem SL der auch von den SPL zum Leiten legitimiert wurde, ist das mE. eine andere Sache.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: NPC-Beholder am 16.06.2022 | 12:11
Hallo,

...nur weil Ich Fahnenflucht begehe, bin Ich fein raus.
Um dann woanders wieder ein Held Zusein und schmeiße mich hinein...

Wenn die anderen SPL es erlauben ein Gastspieler haben zu wollen. Würde Ich Sagen: ...dann

Aber bitte:    :btt:
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: tartex am 16.06.2022 | 12:38
Sorry aber ob das jetzt der SL ist oder ein Gastspieler von dem man sich erhofft, dass er weniger oder keine Skrupel zeigt, ist doch letztendlich egal.

Okay, du hast mich überzeugt. Ich werde es nicht ausprobieren. Es ist eh egal. Besser keine Euphorie für ungehörte Ideen aufbringen.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Issi am 16.06.2022 | 12:41
Okay, du hast mich überzeugt. Ich werde es nicht ausprobieren. Es ist eh egal. Besser keine Euphorie für ungehörte Ideen aufbringen.

Quatsch - Probier es aus. Aber frag die SPL vorher ob es Ok ist, wenn der Gast die NSC spielt. (Hat mein SL nicht getan)

Der Eindruck dass der SL das tut, weil er sich entweder selbst nicht die Hände schmutzig machen will, oder möchte dass die SPL glauben gegen jmd. zu spielen, der weniger oder keine Skrupel hat, wird vermutlich bleiben.

Der Würfel ist ja eigentlich schon eine neutrale Dritte Instanz. Wenn nicht gedreht wird, können Figuren sterben, selbst wenn auch die SL bei Tod um die SC trauert.

Edit.
Manche SL sind da vielleicht auch nicht mutig genug SC auch Mal sterben zu lassen.
An einem fairen Maß an NSC Skrupellosigkeit kann man arbeiten.

Wenn SPL das Gefühl haben, ihren Figuren kann nie irgendwas passieren haben sie ja auch keinen Spaß.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Pyromancer am 16.06.2022 | 13:35
Sorry aber ob das jetzt der SL ist oder ein Gastspieler von dem man sich erhofft, dass er weniger oder keine Skrupel zeigt, ist doch letztendlich egal.

Die Spannung, wenn ein anderer Spieler den Gegner führt statt dass das die SL macht rührt für mich hauptsächlich daher, dass da eben ein Mensch spielt, der nicht allwissend ist und sich künstlich verdummen und bremsen muss, sondern dass der Gegnerspieler eben weiß, was er weiß, und tatsächlich "ohne Handbremse" einfach den Charakter spielen kann - und zwar Vollzeit, und nicht als eine von vielen, vielen anderen Aufgaben. Da ist die Qualität einfach höher.

Besonders das "Spiel mit begrenzter Information", Täuschungsmanöver, Finten und Fallen treiben da bei mir den Puls hoch, weil es darum geht: "Fällt er wirklich darauf herein?"
Im Normalfall, wenn das die SL oder der Würfel entscheidet, ob die List gelingt, ist das lang nicht so spannend.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Issi am 16.06.2022 | 19:07
Die Spannung, wenn ein anderer Spieler den Gegner führt statt dass das die SL macht rührt für mich hauptsächlich daher, dass da eben ein Mensch spielt, der nicht allwissend ist und sich künstlich verdummen und bremsen muss, sondern dass der Gegnerspieler eben weiß, was er weiß, und tatsächlich "ohne Handbremse" einfach den Charakter spielen kann - und zwar Vollzeit, und nicht als eine von vielen, vielen anderen Aufgaben. Da ist die Qualität einfach höher
OK, nur im Worst Case sind SC gestorben - der Gastspieler geht dann nach Hause, und hatte im Endeffekt nichts zu verlieren.
Die SPL schon.
Das ist mMn.
nicht so fair, wie wenn es die SL wäre, die die SC ja kennt, und ihre SPL auch. - Mit denen sie ja weiterhin spielen möchte.


Kommt vielleicht auch darauf an, wie sehr man als SL auf der Bremse steht.
Das muss man nämlich eigentlich nicht.
Zumindest solange man ein paar No-Gos auslässt.

Was mir immer hilft ist die Frage: "Könntest du selbst als SPL damit leben wenn der NSC jetzt dieses oder jenes Fiese Ding macht?"
Und wenn die Antwort: "Ja" lautet, dann mache ich das auch.

Edit.
Glaube mit 70-  95% Bosheit kommt man als SL ganz gut über die Runden. ( Je nach Gruppe)
Es müssen keine 100% sein.

Manchmal hilft auch einmalig zu erleben: "OK, bei diesem SL können SC Sterben." Kann ein eigener SC sein oder der eines anderen SPL, damit die Angst davor geht, dass die Figuren immer geschont werden.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: tartex am 16.06.2022 | 19:22
Ja, auch wenn es lange her ist.

Das kam genau so an wie fast jeder andere Charaktertod in meinen Runden - ambivalent.

Cool! Gib uns ein paar Details! War es Gift, das Unschädlich von Bewusstlosen auf dem Schlachtfeld oder ganz was anderes?
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: nobody@home am 16.06.2022 | 19:39
Nebenbei, weil's eigentlich nun wirklich nicht mehr zum Fadenthema gehört: ob das Nachtreten bei Bewußtlosen im Kampf nun "besonders fies" oder einfach nur taktisch klug ist, hängt auch stark mit vom verwendeten System ab. In D&D-Welten beispielsweise, in denen es relativ leicht ist, einen oder zwei Heiler dabei zu haben, die zu Boden gegangene Kumpel von jetzt auf gleich wieder aufstehen und weitermachen lassen können, liegt es eigentlich sogar eher nahe, lieber eine Aktion extra zu verbraten, um auf Nummer Sicher gehen zu können...vor einem Hintergrund mit "realistischeren" Regeln dagegen, wo ausgeschaltet tatsächlich erst mal ausgeschaltet bedeutet und auch erste Hilfe einen Bewußtlosen nicht gleich wieder in "Laßt mich ran an den Feind, RAWR!!!"-Form bringt, mag der potentiell selbe Gegner so ein Vorgehen bereits für wesentlich weniger nötig befinden.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Pyromancer am 16.06.2022 | 19:40
Die SL kann beim Spiel mit unvollständiger Information nicht mitmachen, weil sie die vollständige Information hat. Damit fällt ein großer Spannungspunkt weg. Das ist prinzipbedingt. Poker ist auch nur bedingt spannend, wenn einer alle Karten kennt und dich gewinnen lässt, wenn du "gut spielst".

Ob da jetzt SCs sterben können oder nicht ist ein eher unwichtiger Randpunkt.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Maarzan am 16.06.2022 | 20:26
Ein Grundproblem sehe ich schon in der Vorstellung, dass es einen solchen besonderen Endkampf geben muss und ähnliche für/in andere/n Spielstile/n epische fails von Storytellern.

Wie z.B. die Startsituation schon derart "dramatisch" zu überdrehen, dass eine Gruppe Underdogs den eigentlich hoffnungslos überlegenen BBE angehen müssen, weil sonst Ende der Welt und damit ohne die Möglichkeit ihre Chancen abzuwägen sondern es zu einem "Muss auf ein Wunder" (Aka Spielleiterhilfe) hoffen und dann Augen zu und durch führt.

Und die NSC werden dann als Werkzeug des Storyfortschritts geführt, nicht wie eben Personen, die eben auch eigene Ziele, aber eben auch Zweifel, Motive, Fehleinschätzungen, Kosten, , Ängste und soziale Abhängigkeiten inkl. ggf. neutralere Vorgesetzte haben.

Ja, man kann die SC mit NSCs meist recht locker töten - aber üblicherweise, indem man als SL den Rest der Szenerie dann genau auf dieser Ergebnis hindesigned, von dem Wissen und dem speziellen Fokus auf die SC (Ein BBE dürfte mehr als die kleine Handvoll Feinde haben und wenn die SC seine anderen Gefahren erst so entscheidend abgehängt haben, dann sollten sie auchg ausreichen Optionen dun Paranoia haben, damit weitgehend umzugehen, dass so ein Aschlag eben zu einem Spiel wird - auch dem KGB-Nachfolger scheinen ja nicht alle ihre Anschläge selbst mit tödlichsten Mitteln und gegen Zivilisten zu gelingen) über die passende (und dem BBE vor allem auch passend rechtzeitig bekannte) Gelegenheit etc.

Perfekte Trennung zwischen SL-Wissen und Figuren wissen wird man nicht hinbekommen, aber ein anständiger SL, der erklärt hat ergebnisoffen zuleiten, hat sich dann eben nach besten Wissen darum zu bemühen, dem so nahe zu kommen, wie er kann - und nicht seine Eingriffe für die bessere Story schön zu reden.

Wo es dem Spiel zuliebe ein Zugeständnis geben muss, ist bei der Abschätzbarkeit des Risikos - denn die natürliche Reaktion von Leuten wäre eben sonst dem nicht abschätzbaren Risiko auszuweichen und damit dieses Spiel zu verlassen.


Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Alexandro am 16.06.2022 | 20:49
Ein finaler Kampf wird dadurch spannend, dass er vernünftig aufgebaut ist. Wenn zwei Leute in den Ring steigen und der eine haut den anderen auf die Nase, dann ist das strunzlangweilig. Gibt es Vorgeschichte, vielleicht ein paar Begegnungen die nichts mit Kampf zu tun hatten (z.B. weil Kampf in dieser Situation für beide Parteien kein sinnvolles Mittel war) und kommt dann irgendwann doch eine Situation, in der die Parteien miteinander kämpfen können/müssen, dann ist dieser Kampf aufgeladen mit den Erwartungen und der Vorgeschichte der Figuren, und wird folglich als würdiger "Abschluss" (oder zumindest bedeutender Wendepunkt) ihrer Interaktion empfunden.

Wo es dem Spiel zuliebe ein Zugeständnis geben muss, ist bei der Abschätzbarkeit des Risikos - denn die natürliche Reaktion von Leuten wäre eben sonst dem nicht abschätzbaren Risiko auszuweichen und damit dieses Spiel zu verlassen.

Ob dadurch das Spiel verlassen wird, hängt von der jeweiligen Runde ab (es gibt viele Spiele, wo das Spiel auch weitergeht, wenn die Spielenden das Risiko minimieren).

Aber grundsätzlich sollte man schon ein paar Zugeständnisse an das machen, was gespielt wird (wenn man weiß, dass die SL "Elemental Evil" vorbereitet hat, dann gehört es sich einfach nicht, beim ersten Dungeon mit Elementarthematik gleich umzukehren und in die entgegengesetzte Richtung laufen), und das ist auch keine Einbahnstraße (z.B. wenn die Figuren der Spielenden sich ausnahmsweise mal ergeben, dann sollte die SL da auch mal Fünfe gerade sein lassen und nicht immer gleich das "voll plausible(TM)" Erschießungskommando auffahren).
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Issi am 16.06.2022 | 21:21
Ob da jetzt SCs sterben können oder nicht ist ein eher unwichtiger Randpunkt.
Für SPL die an ihren SC hängen nicht.

Oder anders: Es macht einen Unterschied ob der, der den Wicht spielt, dich und deinen SC kennt und mag oder nicht.

Wenn deine Figur durch jmd umkommt, dem sie mangels Bindung nicht allzu viel bedeuten kann, dann ist das kein schönes Gefühl.

Ob dein Mitspieler darin einen besonderen Reiz gesehen hat oder nicht.
 Wenn natürlich alle am Tisch das wollen, ist das ne andere Sache.
Ich würde nur nicht automatisch davon ausgehen.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Maarzan am 16.06.2022 | 21:32
Ob dadurch das Spiel verlassen wird, hängt von der jeweiligen Runde ab (es gibt viele Spiele, wo das Spiel auch weitergeht, wenn die Spielenden das Risiko minimieren).

Aber grundsätzlich sollte man schon ein paar Zugeständnisse an das machen, was gespielt wird (wenn man weiß, dass die SL "Elemental Evil" vorbereitet hat, dann gehört es sich einfach nicht, beim ersten Dungeon mit Elementarthematik gleich umzukehren und in die entgegengesetzte Richtung laufen), und das ist auch keine Einbahnstraße (z.B. wenn die Figuren der Spielenden sich ausnahmsweise mal ergeben, dann sollte die SL da auch mal Fünfe gerade sein lassen und nicht immer gleich das "voll plausible(TM)" Erschießungskommando auffahren).

Nein, da habe ich mich ggf unklar ausgedrückt.

Beim herausforderungsorientierten Spiel ist es denke ich eben ein quasi notwendiges Element, dass die Spieler auch "passen" können - sprich sie verlassen mit ihrer Figur das Spiel, wenn ihnen die Chancen zu niedrig erscheinen.
Und wenn die Chancen zusätzlich noch intransparent sind bzw. sie die Erfahrung machen da zu oft/hart hinters Licht geführt worden zu sein, wird das eben sehr schnell passieren.

Wenn sie wissen, dass es zum "Elemental Evil" geht, dann wäre diese Transparenz ja zumindest schon gegeben und zu erwarten, dass die Spieler sich dem Thema nun bewusst sind, also von Elementarthematik nicht abgeschreckt fühlen.
Wenn sie die Herausforderung trotzdem als zu hart empfinden sollten, ist Rückzug dann halt wieder eine sinnvolle Option.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: tartex am 16.06.2022 | 21:50
Wenn sie die Herausforderung trotzdem als zu hart empfinden sollten, ist Rückzug dann halt wieder eine sinnvolle Option.

Und der Rückzug ist halt keine sinnvolle Option, wenn man weiß: heute ist das Finale der Kampagne, da wird jetzt alles in den Topf geschmissen, aber der SL will dann ja doch nicht, dass wir nach 35 Sessions draufgehen.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Maarzan am 16.06.2022 | 22:32
Und der Rückzug ist halt keine sinnvolle Option, wenn man weiß: heute ist das Finale der Kampagne, da wird jetzt alles in den Topf geschmissen, aber der SL will dann ja doch nicht, dass wir nach 35 Sessions draufgehen.
Dann ist dieser SL für diverse Stile im falschen Film.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Zanji123 am 17.06.2022 | 08:39
sag mal wird hier gerade rumgeheult das Spieler Charaktere in einer Kampagne auf JEDENFALL nicht sterben sollen? erst recht NICHT im Endkampf?

Sorry aber sowas find ich mehr als bescheuert. Gerade DAS der Charakter "drauf gehen kann" ist ja der reiz des Spieles. Wenn ich als Spieler vorher schon weis "egal was ist ich überleb's eh" ist es find ich todes langweilig. Klar musst du das deiner Gruppe vorher sagen das die Charaktere auch im Kampf sterben können und es muss jeder damit einverstanden sein aber "es ist ne Kampagne ergo darf kein Spieler dabei sterben" ist absolut keine gute Idee imho

Ich kannte das jahrelang bei DSA so und ehrlich gesagt.... es machte irgendwann keinen Spaß mehr da egal was für ein Finale wir im Abenteuer hatten, wir wussten das wir nicht draufgehen werden.

Jetzt leite ich Schatten des Dämonenfürsten und ich habe klipp und klar gesagt "Leute ich wüfel offen was liegt das liegt und ja ihr könnt draufgehen" ..... dies hat den Nervenkitzel gegenüber mächtigen Gegnern gebracht und wir wissen das unser Finale halt heissen kann das viele es nicht schaffen.

Daher ja auch meine Frage: wie stellt ihr dies da :-D

Hintergrund ist z.b. bei mir gerade: Ich spiele die "Geschichten aus den Schatten" und das Finale wird daraus bestehen das der Kult mitten in der Stadt einen Riss in die Leere macht um dann den Dämenfürsten zu rufen. Ergo wird die halbe Stadt ins Vakuum gezogen, Dämonen fliegen rum, Menschen werden sterben.... und irgendwie fehlt mir da jetzt die Ideen "wie krieg ich das cool hin"
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Issi am 17.06.2022 | 09:06
sag mal wird hier gerade rumgeheult das Spieler Charaktere in einer Kampagne auf JEDENFALL nicht sterben sollen? erst recht NICHT im Endkampf?
Nein
Das hat hier glaube ich keiner gefordert.

Es geht um das wie.(Falls du auf meine Beiträge anspielst)
Ich wiederhole mich wahrscheinlich bis zur Unerträglichkeit - aber es macht einen Unterschied ob sie zu den im Gruppenvertrag vereinbarten Bedingungen sterben oder nicht.


Wenn eine fremde, nicht von der Gruppe als SL legitimierte Person plötzlich und ungefragt die Gegner spielt, dann muss das mMn. vorher von den SPL abgesegnet sein, sonst kann das im SC Todesfall nach Hinten losgehen. (Erfahrungswert)


Edit.
Wenn der offiziell legitimierte SL die SC im fairen Kampf nach Regeln killt, wird sich idR. keiner (der Herausforderung und Regeltreue wünscht)beschweren.

Wenn das aber eine fremde,nicht von allen SPL legitimierte Person ist, die Mal eben viele oder alle SC umbringt, dann kann das als Bruch mit dem Gruppenvertrag empfunden werden.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Ma tetz am 17.06.2022 | 09:34
@ Zanji: Geht es Dir konkret um den Abschnitt "Das Loch im Himmel" oder auch "Die Zauberspitze" oder das gesamte finale Abenteuer?
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Zanji123 am 17.06.2022 | 09:49
Nein
Das hat hier glaube ich keiner gefordert.

Es geht um das wie.(Falls du auf meine Beiträge anspielst)
Ich wiederhole mich wahrscheinlich bis zur Unerträglichkeit - aber es macht einen Unterschied ob sie zu den im Gruppenvertrag vereinbarten Bedingungen sterben oder nicht.


Wenn eine fremde, nicht von der Gruppe als SL legitimierte Person plötzlich und ungefragt die Gegner spielt, dann muss das mMn. vorher von den SPL abgesegnet sein, sonst kann das im SC Todesfall nach Hinten losgehen. (Erfahrungswert)


Edit.
Wenn der offiziell legitimierte SL die SC im fairen Kampf nach Regeln killt, wird sich idR. keiner (der Herausforderung und Regeltreue wünscht)beschweren.

Wenn das aber eine fremde,nicht von allen SPL legitimierte Person ist, die Mal eben viele oder alle SC umbringt, dann kann das als Bruch mit dem Gruppenvertrag empfunden werden.

ok dann hab ich da was falsch reingelesen sorry mein Fehler. Es muss natürlich geklärt werden vorher "hey wenn ich ne Kampagne spiele dann KÖNNEN eure Charaktere am Finale sterben und als Bonus hab ich mir überlegt das die Gegenseite Person XYZ spielt"

@ Zanji: Geht es Dir konkret um den Abschnitt "Das Loch im Himmel" oder auch "Die Zauberspitze" oder das gesamte finale Abenteuer?

das finale Abenteuer also Abenteuer 11 (Name vergessen) ich muss das eh komplett ummodeln da meine Spieler sich mit der Vampirin verbündet haben (Shadowrun lässt grüßen) aber mir fällt es halt immer schwer so ne absolute Apokalypse darzustellen

geht aber nicht nur um dieses Spezielle Abenteuer sondern allgemein wenn man die Situation hat das es zur "Finalen Schlacht a la Herr der Ringe" kommt
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: nobody@home am 17.06.2022 | 11:08
geht aber nicht nur um dieses Spezielle Abenteuer sondern allgemein wenn man die Situation hat das es zur "Finalen Schlacht a la Herr der Ringe" kommt

Du willst dir vielleicht ein anderes Beispiel aussuchen. Gerade der Herr der Ringe hat an die Stelle der "großen finalen Schlacht" ja bewußt den Gollum ex Machina gesetzt und belegt also eher das Gegenteil... ;)
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: unicum am 17.06.2022 | 11:12
geht aber nicht nur um dieses Spezielle Abenteuer sondern allgemein wenn man die Situation hat das es zur "Finalen Schlacht a la Herr der Ringe" kommt

Kommt wieder darauf wie man es sieht,... ist die finale Schlacht am Eingang von Mordor oder das ringen von Frodo mit Gollum?
Bei der sichtweise ist also eher die Frage wo man als Spieler (inclusive SL) die Spieler und das Spielgeschehen sieht.

Andere Sache: TRoja - da gibt es "epische Kämpfe" zwischen Einzelpersonen die sich gut ins RSP übertragen lassen könnten, oder passend auch "Kommandoaktionen in kleinen Gruppen" die ja eigentlich typisch sind für das Rollenspiel: Die Helden machen die Tür auf (damit ist eigentlich die Schlacht gewonnen) und die Armee macht dann den Rest. Star Wars: Der Schutzschild des Todessterns wird ausgeschaltet - die Flotte macht den Rest. (kann man sich darüber streiten ob das noch eine Kommandoaktion ist).

Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Zanji123 am 17.06.2022 | 12:05
Du willst dir vielleicht ein anderes Beispiel aussuchen. Gerade der Herr der Ringe hat an die Stelle der "großen finalen Schlacht" ja bewußt den Gollum ex Machina gesetzt und belegt also eher das Gegenteil... ;)


pfff ok...

- Stadt wird belagert Kämpfe überall. Spieler müssen evtl. gewisse Punkte / Waffen der Gegner besiegen

- DSA Borbi Endkampf evtl. also überall wird gekämpft und Helden sollen den BBEG töten

sowas halt :D
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: NPC-Beholder am 17.06.2022 | 12:21
Hallo,

....hier schon Gelesen.
Aber sollte man die SPL eine Große verantworten zusprechen oder wirklich Fragen. Ob man Ihnen eine Leichte kost anbieten könnte, sollte oder ist.

Es werden ja auch welche zurück gehalten in einer Schlacht. Für mehrere Dinge. Erste Hilfe, den Verletzten Schutz zu Geben. Überraschungsangriffe abwehren oder selbst welche Einzuleiten.

Wenn Einheitenkommando überschrieben werden, Für Was. Leichte Bogenschützteneinheit zur Unterstützung oder Speerträger. Jemand der Gedient hat, wird ein Versuch sich wünschen, zumindest....
Klar will man den Hauptgegner als Erstes erreichen. Aber was ist mit dem Schlächter (...nun Schlachter hört sich Besser an) der auch eine Einheit hat. Eventuell noch ein dritte Einheit die.

Muss ja nicht immer der BiGBoss sein. Als zweites ankommen hat schon sein Eigenes Leben gerettet.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: tartex am 17.06.2022 | 12:30
sag mal wird hier gerade rumgeheult das Spieler Charaktere in
Hintergrund ist z.b. bei mir gerade: Ich spiele die "Geschichten aus den Schatten" und das Finale wird daraus bestehen das der Kult mitten in der Stadt einen Riss in die Leere macht um dann den Dämenfürsten zu rufen. Ergo wird die halbe Stadt ins Vakuum gezogen, Dämonen fliegen rum, Menschen werden sterben.... und irgendwie fehlt mir da jetzt die Ideen "wie krieg ich das cool hin"

Ich würde ja einen Zeit-Tracker machen. Nennt man das heutzutage "Clock"?

Du legst schon vorm Spielen fest, wann genau welcher Stadtteil weggesaugt wird, was es dabei zu sehen gibt, welche bekannten NSC betroffen sind, und ob die Spieler noch irgendwie eingreifen können, um was zu retten, bzw. was dabei das Risiko ist.

Lenkt sie natürlich vom eigentlichen Finale ab.  >;D
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Ma tetz am 17.06.2022 | 12:43
Achtung Spoiler zu Geschichten aus den Schatten

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Ganz allgemein würde ich mir mal die Videos zum Roomdesign von Runehammer (Youtube) anschauen, der hat imho viele gute Ideen und eine klare Designphilosphie, die gut zum Dämonenfürsten passt.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Jenseher am 17.06.2022 | 13:10
Für wen sollen denn Kämpfe spannend gestaltet werden. Für Spielleiter, Spieler oder beide? Was ist die Metrik für Spannung im Spiel?

Als Spieler ist für mich besonders die Atmosphäre vor dem Endkampf spannend. Also die Angst vor dem Ungewissen, die Angst vor dem eigenen Tod. Wenn der Kampf dann losging, ging auch die Spannung schnell nach unten, wenn der Charakter (und vielleicht auch der Spieler ;) ) dann erahnen kann was ihn erwartet.

Spannung könnte man durch z.B. eine Verlagerung des Ortes und neue Gegebenheiten erlangen. Als Spielleiter habe ich einmal eine Einzelsession im Magier Duell in „Drow-Mazes“ geleitet. Dort war neben der allgegenwärtigen Gefahr eines unbekannten NPC-Gegners, auch die „Maze“ spannungsfördernd, da sich der Kampf über mehrere Ebenen verlagert hat und immer wieder neue taktische Komponenten und Fallen hinzukamen.

Ansonsten sehe ich die Länge eines Endkampfes nicht unbedingt als geeignetes Maß für Spannung an (also je länger, desto spannender).
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: Issi am 17.06.2022 | 13:43
 @
Zanji123

Denke es liegt viel an der Beschreibung.
Es gibt
1. Den ganzen Wahnsinn - die Unmittelbare große Bedrohung im Hintergrund, die auch die SC jederzeit treffen kann.
- Hier hilft ne lebendige Beschreibung des Chaos um die Helden herum ( Vielleicht gepaart mit Zufallstabellen, was jederzeit passieren kann. Zauber, Geschosse, Einstürzende Gebäude, Leichen, Verletzte etc.)

2. Der Wahnsinn der die Helden direkt betrifft
- Wer verfolgt die Helden bereits oder greift sie gerade an?
Wer ist unmittelbar in Gefahr.
Wenn die SC gejagt werden kann viel Spannung entstehen.
Luftangriffe uÄ.

Man kann eine Stimmung der Verwirrung, Angst und Orientierungsloskeit erzeugen, als wären die SPL selbst vor Ort.
Sprich: Dramatik.


Was nicht machen?
1. Keine Beschreibungen aus der Meta Ebene oder Vogelperspektive.
Die haben die SC nämlich nicht.
Beschreibe ihnen nur das, was sie wirklich von ihrer Position aus wahrnehmen können.
Und auch nur so wie sie es wahrnehmen können.
(Wenn etwas schnell an mir vorbei fliegt, sehe ich zum Beispiel keine Details.)
Nicht jedes Geräusch kann ich automatisch zuordnen oder die Ursache herausfinden.
2. Die Kämpfe nicht einfach abhandeln, sondern auch hier auf gute Beschreibungen nicht verzichten.

Edit.
Drama Plus:
Ein SC wird per Luftangriff gepackt und verschleppt( Sollte es gelingen)
(Oder friedlichen NSC passiert das, um die Spannung zu erhöhen)
Zauber oder Pfeilhagel, dem die SC ausweichen müssen, kann auch was bringen.
Auch Sturm oder Erdbeben wäre denkbar.
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: unicum am 17.06.2022 | 14:56
Auch Sturm oder Erdbeben wäre denkbar.

das löst gerade ein böses Dejavu bei mir aus,...

Tatsächlich ein Endkampf es gilt einen im Berg gefangenen Gott zu töten. Der Gott ist gerade dabei sich zu befreien (wobei der Berg einstürzen wird). Nachdem einige NSC sich geopfert haben "Wir halten sie so lange auf wie wir können, rennt und bringt es zu ende"
Eine SC bleibt zurück und beginnt zu Zaubern (dauer: 10 minuten),... während die Höhle am einstürzen ist.

War (nach einigen Warnungen) schnell abgehandelt: du bist tod. (das waren alle anderen auch aber wenigstens hatten sie zur lösung beigetragen und das es ein himmelsfahrtkommando war - war schon eh allen klar. Aber wann hat man schon mal die Gelegenheit einen Gott zu töten. Die anderen Götter waren nicht erfreut als sie sahen "Wie da ist einer von uns Tod? Wir können sterben?"

Naja in Endkämpfen sterben halt figuren,...
Titel: Re: "Endkämpfe" spannend gestalten
Beitrag von: tartex am 19.06.2022 | 08:55
Was nicht machen?
1. Keine Beschreibungen aus der Meta Ebene oder Vogelperspektive.
Die haben die SC nämlich nicht.
Beschreibe ihnen nur das, was sie wirklich von ihrer Position aus wahrnehmen können.
Und auch nur so wie sie es wahrnehmen können.
(Wenn etwas schnell an mir vorbei fliegt, sehe ich zum Beispiel keine Details.)

Ob diese Ansicht der Weisheit letzter Schluss ist, kann man sicher diskutieren. Man beschreit ja schließlich den Spielern etwas und nicht direkt den Charakteren...

Als SL hat man sehr viel Einflussmöglichkeiten, was die Charaktere zu sehen kriegen. Wenn du Hinweise streust, dass der wichtige McGuffin am Panoramaturm zu finden ist, und die SCs dorthin wandern haben sie auch die tolle Panorama-Aussicht. Wenn der McGuffin stattdessen im hintersten Kellerloch liegt, werden sie kaum die gute Aussicht genießen können - außer der Keller hat gute Chancen in den Weltraum gesaugt zu werden.  >;D