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Um mal ein Beispiel für die Größenordnungen zu geben: 2020 galten 1900€ als Mindesteinkommen für Selbstständige, um wenigstens mit ALG2 gleichzuziehen (466€ Miete, 648€ Lebenshaltung & Einstiegsgeld, dann Versicherungen usw.). Will man auch Urlaub haben, sind es eher 2200€.
IMHO deutlich mehr abfallen, damit man sich die ganze Arbeit macht (wie gesagt aus 2200€ werden dann 648€, die man jeden Monat zur freien Verfügung für Essen, Kleindung und alles mögliche andere hat – wenn man nur 466€ Miete zahlt). Nehmen wir also 3333€ an.
Dann muss ein Verlag mit drei Leuten jeden Monat 10.000€ Gewinn machen. Ein GRW im Großhandel mag 10€ bringen, im eigenen Shop vielleicht 30€. Sagen wir daher im Schnitt 20€. Jeden Monat müssen also 500 Bücher verkauft werden. Entweder ist der Markt jeder Reihe so groß, dass immer neue Leute RuneQuest, Väsen, usw. entdecken und kaufen wollen oder man braucht immer wieder neue Reihen. Oder was dazwischen.
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sma, in der Regel sind Leute, die in einem Verlag arbeiten, dort angestellt.
Selbständige, die für einen Verlag arbeiten, leben in der Regel nicht allein von dieser Arbeit.
Die nachfolgenden Beiträge entstanden zunächst im Uhrwerk-Partnerthread (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,67813.msg135082888/topicseen.html#new). schneeland.
Jeder, der selbstständig ist, muss für sich selbst die Rechnung aufmachen, ob sich die Arbeit lohnt. Wir können hier nur von außen draufschauen und raten. Und das passiert und daran werden dann Aussagen wie die obigen geknüpft.
Um mal ein Beispiel für die Größenordnungen zu geben: 2020 galten 1900€ als Mindesteinkommen für Selbstständige, um wenigstens mit ALG2 gleichzuziehen (466€ Miete, 648€ Lebenshaltung & Einstiegsgeld, dann Versicherungen usw.). Will man auch Urlaub haben, sind es eher 2200€.
IMHO müsste deutlich mehr abfallen, damit man sich die ganze Arbeit macht (wie gesagt aus 2200€ werden dann 648€, die man jeden Monat zur freien Verfügung für Essen, Kleindung und alles mögliche andere hat – wenn man nur 466€ Miete zahlt). Nehmen wir also 3333€ an.
Dann muss ein Verlag mit drei Leuten jeden Monat 10.000€ Gewinn machen. Ein GRW im Großhandel mag 10€ bringen, im eigenen Shop vielleicht 30€. Sagen wir daher im Schnitt 20€. Jeden Monat müssen also 500 Bücher verkauft werden. Entweder ist der Markt jeder Reihe so groß, dass immer neue Leute RuneQuest, Väsen, usw. entdecken und kaufen wollen oder man braucht immer wieder neue Reihen. Oder was dazwischen.
Aber glücklicherweise müssen wir uns hier ja nicht den Kopf für Uhrwerk zerbrechen ;-)
Die nachfolgenden Beiträge entstanden zunächst im Uhrwerk-Partnerthread (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,67813.msg135082888/topicseen.html#new). schneeland.
Jeder, der selbstständig ist, muss für sich selbst die Rechnung aufmachen, ob sich die Arbeit lohnt. Wir können hier nur von außen draufschauen und raten. Und das passiert und daran werden dann Aussagen wie die obigen geknüpft.
Um mal ein Beispiel für die Größenordnungen zu geben: 2020 galten 1900€ als Mindesteinkommen für Selbstständige, um wenigstens mit ALG2 gleichzuziehen (466€ Miete, 648€ Lebenshaltung & Einstiegsgeld, dann Versicherungen usw.). Will man auch Urlaub haben, sind es eher 2200€.
IMHO müsste deutlich mehr abfallen, damit man sich die ganze Arbeit macht (wie gesagt aus 2200€ werden dann 648€, die man jeden Monat zur freien Verfügung für Essen, Kleindung und alles mögliche andere hat – wenn man nur 466€ Miete zahlt). Nehmen wir also 3333€ an.
Der größte Verlag zahlt besser pro Zeichen als alle Zeitungen und Online-Medien, für die ich je geschrieben habe. Genaue Zahlen aus meinen Verträgen öffentlich zu diskutieren, halte ich für unangebracht.
Naja, wir Autoren wissen untereinander, was wir verdienen. Aber das mit Branchenfremden zu diskutieren...weiß nicht.
Ich hatte mich vor einer Weile auch als Redakteur bei einem Rollenspielverlag beworben, habe mein normales Gehalt halbiert und dann als Gehaltsvorstellung angegeben. Dann kam zurück, es sei deutlich zu hoch.
Also ich vermute mal, dass bei kleinen Verlagen man bei Anstellungen den Mindestlohn erreicht, bei Freelancern das eher nochmal runter geht. Bei größeren ist es etwas besser, insbesondere dann halt bei leitenden Jobs.
Solidarität geht auch über Betroffenheitsgrenzen hinweg. :.)
Aber die Altherrenregel gilt?
Frag eine Dame nie, wie alt sie ist und einen Herren nie, wieviel er verdient.
Das klingt echt bitter. Ich frage mich, ob es helfen würde, wenn Rollenspielprodukte teurer wären. Sagen wir mal doppelt so hoch, also 100-120€ für ein normales Grundregelwerk, 40-80€ für ein Quellenbuch, 30-60€ für Abenteuer usw.
Ich wäre grundsätzlich durchaus bereit, dass zu bezahlen, wenn die Produkte dann entsprechend hochwertig (also vor allem auch lektoriert usw.) sind. Aber ich könnte dann natürlich auch nur weniger kaufen, insofern würde das vielleicht auch gar nichts bringen, wenn dann alle nur noch halb so viel kaufen.
Andererseits gibt es teilweise heute ja auch Rollenspielbücher zu Dumpingpreisen (10-20€ für ein GRW), ich weiß nicht ob das nicht langfristig gar nicht mal so gut ist, weil die Preiserwartung der Kunden sich vielleicht anpasst. Ein bisschen wie beim App-Markt wo viele Menschen auch nicht bereit sind, Geld zu bezahlen.
Ich frage mich, ob es helfen würde, wenn Rollenspielprodukte teurer wären.
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Ich wäre grundsätzlich durchaus bereit, dass zu bezahlen, wenn die Produkte dann entsprechend hochwertig (also vor allem auch lektoriert usw.) sind.
Leider wird man mit der Zeit eher anspruchsvoller, das macht es auch in Zukunft schwierig. Aber vielleicht finde ich irgendwann wieder die Zeit sowohl einen Brot- als auch einen Spieljob zu haben.
Das klingt echt bitter. Ich frage mich, ob es helfen würde, wenn Rollenspielprodukte teurer wären. Sagen wir mal doppelt so hoch, also 100-120€ für ein normales Grundregelwerk, 40-80€ für ein Quellenbuch, 30-60€ für Abenteuer usw.
Ich wäre grundsätzlich durchaus bereit, dass zu bezahlen, wenn die Produkte dann entsprechend hochwertig (also vor allem auch lektoriert usw.) sind. Aber ich könnte dann natürlich auch nur weniger kaufen, insofern würde das vielleicht auch gar nichts bringen, wenn dann alle nur noch halb so viel kaufen.
idR will man ja da deutlich jünger einsteigen
wenn ich in Rente gehe,
In 15 Jahren
Du schmeißt damit halt vermutlich mehr Zielgruppe raus als du gewinnst: Ältere Leute mit hohem Einkommen sind halt nicht die primäre Rollenspiel-Zielgruppe, idR will man ja da deutlich jünger einsteigen und da sind 100€ für ein Buch, egal wie hübsch, einfach utopisch.Wieso. Man muss die Regelbücher halt nur als Limited Edition verkaufen, dann klappt das schon mit den € 100/Buch. ;) 8] ~;D *duck und weg*
:think: ob genau in dieser Zielgruppe die Vorbehalte gegen PDF auch so hoch sind wie unter den ollen Säcken? :think:Ich bin einer und kaufe mir ggf das print zum pdf
Also mein Plan ist: wenn ich in Rente gehe, steige ich ins Verlagswesen ein. 8)
In 15 Jahren kommt da sicher noch eine Welle von Rollenspiel-Veröffentlichungen auf uns zu. :korvin:
:think: ob genau in dieser Zielgruppe die Vorbehalte gegen PDF auch so hoch sind wie unter den ollen Säcken? :think:
da wäre ja nach Layout und Lektorat schluss ~;D (oder beginnt die Gewinnzone, je nach Blickwinkel)
kein Papierpreis-knappheit, Farbe kostet nicht extra, Farbechtheit über Jahre ist garantiert, Kleberstinkerei war gestern, Druckereisuche in einem garantielosen shanghaier Hinterhof entfällt, Containerstau am Suezkanal und Dieselpreisexplodierte LKW-Logistik in old-Germany ebenso
Ältere Leute mit hohem Einkommen sind halt nicht die primäre Rollenspiel-Zielgruppe,
Da geht es ja aber nur darum, dass vom Gewinn jemand leben kann oder muss und gerade nicht um die Produktqualität - die kann der "Amateur" unterm Strich genau so erreichen oder stellenweise sogar übertreffen, u.A. weil er keinen Veröffentlichungsdruck hat.
Selbst bei hoher Qualität bewegt man sich mit diesem Preise aber schon noch mehr in die Nische. Und auch wenn ich's mir gelegentlich leisten könnte - das läge schon klar über der Schwelle für Impulskäufe.
Das ist nicht die primäre Rollenspiel-Spiel-Zielgruppe, aber es ist die primäre Rollenspielprodukt-Kauf-Zielgruppe.
Ich vermute auch stark, dass zumindest WotC ähnlich wie bei Magic auch bei D&D klar auf Wal-Jagd geht.
Aber wird für Wale nicht deutlich zu wenig produziert? Wie soll ich den auch nur 10.000$ im Jahr bei D&D5 lassen?Plünder die DMsGuild. ;)
Und bei den Beträgen fängt das Wal-Leben ja erst an...
PDF + POD sehe ich auch eher als die Zukunft, keine echten Bücher, auch wenn es mich schmerzt.
PDF + POD sehe ich auch eher als die Zukunft, keine echten Bücher, auch wenn es mich schmerzt. Die Situation mit dem Papier, der Logistik etc. macht die Branche nicht mehr lange mit und das wird auch den großen Läden irgendwann zu sehr an die Substanz gehen.PDFs sind nicht wirklich billiger, weil die Hauptkosten in der Produktion sind. Was sie erleichtern, ist der Hobbybereich. Wenn du aber professionell arbeiten willst, sind die Kosten nur bei Stückzahlen relevant geringer, bei denen sich ein Verlag eh nicht tragen kann.
Wie soll ich den auch nur 10.000$ im Jahr bei D&D5 lassen?Anfangen kannst du, indem du bei Beadle & Grimm die Deluxe-Varianten der Abenteuer und Settings (https://beadleandgrimms.com/products/platinum-edition-of-the-wild-beyond-the-witchlight) kaufst und das an einem Modular Game Table* von Wymwood spielst. Die haben auch Würfel (https://wyrmwoodgaming.com/products/wyrmwood-gemstone-dice-tigers-eye/) für dich, wenn du nicht zu exklusiveren Angeboten (https://norsefoundry.com/products/16mm-norse-foundry-tungsten-polyhedral-dice-set) greifen willst, die auch einen bleibenden Eindruck auf deinem Tisch hinterlassen. Er ist ja modular und du kannst die Tischplatten einzeln nachkaufen (falls lieferbar, was wohl ein Problem für das Unternehmen ist, die Tische nicht so schnell produzieren können, wie es Vorbesteller gibt).
PDFs sind nicht wirklich billiger, weil die Hauptkosten in der Produktion sind. Was sie erleichtern, ist der Hobbybereich. Wenn du aber professionell arbeiten willst, sind die Kosten nur bei Stückzahlen relevant geringer, bei denen sich ein Verlag eh nicht tragen kann.Da gab es glaube ich mal eine Analyse wie hoch die Anteile an einem Buch sind... Hast du die noch irgendwo verlinkt, ich finde die nicht mehr :( da stand wie viel Anteil der Autor, das Lektorat, die Redaktion, das Layout, die Illustrationen und der Druck und das Lager kosteten...
PDFs sind ... die Kosten nur bei Stückzahlen relevant geringer, bei denen sich ein Verlag eh nicht tragen kann.
Da gab es glaube ich mal eine Analyse wie hoch die Anteile an einem Buch sind... Hast du die noch irgendwo verlinkt, ich finde die nicht mehr :( da stand wie viel Anteil der Autor, das Lektorat, die Redaktion, das Layout, die Illustrationen und der Druck und das Lager kosteten...https://www.voland-quist.de/buchkalkulation-was-verdienen-autor-und-verlag-an-buchern/
Das klingt echt bitter. Ich frage mich, ob es helfen würde, wenn Rollenspielprodukte teurer wären. Sagen wir mal doppelt so hoch, also 100-120€ für ein normales Grundregelwerk, 40-80€ für ein Quellenbuch, 30-60€ für Abenteuer usw.
Ich wäre grundsätzlich durchaus bereit, dass zu bezahlen, wenn die Produkte dann entsprechend hochwertig (also vor allem auch lektoriert usw.) sind.
Aber ich könnte dann natürlich auch nur weniger kaufen, insofern würde das vielleicht auch gar nichts bringen, wenn dann alle nur noch halb so viel kaufen.
Andererseits gibt es teilweise heute ja auch Rollenspielbücher zu Dumpingpreisen (10-20€ für ein GRW), ich weiß nicht ob das nicht langfristig gar nicht mal so gut ist, weil die Preiserwartung der Kunden sich vielleicht anpasst.
Naja, die Preise kommen vermutlich dann wenn man es zum Originalpreis nicht mehr loskriegt. Das ist dann ggf. auch eine andere Kaufentscheidung.Das sind ja die Preise für die Shadowrun 5 bzw. 6 und 7te See Grundregelwerke. Ich glaube schon, dass man die auch anders losgeworden wäre (gut, bei SR 6 bin ich mir nicht so sicher). Ich nehme aber auch an, dass mit dem Preis kein Gewinn erzielt wird. Für SpliMo und Shadowrun 6 (letzteres zeitlich begrenzt) gibt bzw. gab es die PDFs ja sogar kostenlos. Vermutlich sind das Aktionen um Leute anzufixen, ich frage mich aber, ob das immer so aufgeht, da ja die GRWs das sind, was sich am besten verkauft.
Vermutlich sind das Aktionen um Leute anzufixen, ich frage mich aber, ob das immer so aufgeht, da ja die GRWs das sind, was sich am besten verkauft.
Vermutlich sind das Aktionen um Leute anzufixen, ich frage mich aber, ob das immer so aufgeht, da ja die GRWs das sind, was sich am besten verkauft.
was verkauft sich den im SR Bisz wie heißer Scheiß?! ;)
Gun/Gear PORN
So ist das deutsche Rollenspielverlagswesen zwangsweise eine selbstausbeuterische „Industrie“, getragen von Idealisten.
Und eines der Hautprobleme (das in der Buchbranche gerade intensiv diskutiert wird): Bücher sind generell zu billig.Das war schon vor langem so ( https://www.draketo.de/politik/buch-kosten ), es ist aber doch etwas komplexer: Je teurer Bücher sind (und je niedriger Gehälter), desto mehr Vielfalt kann es auf dem Buchmarkt geben.
ohne einen begeisterten Inszenierer (Graphiker wie ASS) von blanken Stahl-futuristisch Kunststoff mit nicht hanebüchener Dysfunktionalität-Konstruktion (man denke an an frühere SR Editionen zurück...)
Würde man deutlich mehr verdienen dann gäbe es vermutlich mehr Autoren. Die Anforderungen um in den Markt einzutreten sind ja eher gering.
Aktuell sind wir bei etwa 1 Euro pro Stunde Lesezeit. Wenn der Preis darunter fällt, leidet die Vielfalt.
Tja, mitmachen kann quasi jeder, aber nennenswert erfolgreich sind die wenigsten.
Von daher ist das schon ganz gut so - zumal eine recht ansehnliche Zahl derer, die das Ganze nebenher betreiben, genau das, was sie da zum Spaß machen, im Hauptberuf in einer anderen Sparte für halbwegs gutes Geld machen.
Das verzerrt die Betrachtung Profi vs. Hobby noch mal weiter.
Vielleicht ist das für alle offensichtlich, aber es werden hier verschiedene Punkte durcheinander geworfen. Es ging mir bei der Rechnung nicht darum, was jemand, der möglicherweise nebenbei für irgendwen irgendwas macht, bekommt, sondern was Selbstständige mit einem Verlag umsetzen müssen, um davon a) zu leben und b) auch so viel verdienen, dass das mit der Selbstständigkeit verbundene Risiko die ganze Aktion wert ist.
Jedenfalls ist das Verlagsgeschäft keine Lizenz zum Gelddrucken.
Ich glaube da ist sich die große Mehrheit hier einig. Die Frage ist doch eher warum das so ist bzw. wa sich ändern müsste damit das ganze wirtschaftlich tragfähiger ist.
Hobby = nicht hauptberuflich. Ich weiß zwar nicht so genau welche Berufe genau dasselbe machen, aber ja, die Qualität der Hobbyproduktionen ist oft eher hoch.
Ich würde eher behaupten die Qualität der Profi-Produkte (vor allem vieler Übersetzungen, aber auch generelles Rollenspiel-Lektorat) ist auf hohem Hobby-Niveau.
Die Druckereien sind natürlich schon professionell, aber der Inhalt meist das Papier nicht wert.
Wen wundert es? Viele übersetzen und entwickeln ja "ehrenamtlich".
Die Druckereien sind natürlich schon professionell, aber der Inhalt meist das Papier nicht wert.
Edit: ich hatte erst ne böse Antwort geschrieben, aber dann jetzt doch geändert. Ich sollte in diesem Forum nicht mehr lesen.
Klingt nach einem professionellen Problemlösungsansatz.
Klingt nach einem professionellen Problemlösungsansatz.
Wie wäre es, statt Geld in Bunt und Hochglanz lieber Geld in Lektorat, Layout und Qualität zu stecken?
Die Frage ist halt wieviele Prozent der Käufer die Bücher sowieso beinahe ungelesen ins Regal stellen, weil sie sie als Sammler oder "für später" kaufen. Bunt und Hochglanz kriegt man da mit. Lektorat nicht.
Die Frage ist halt wieviele Prozent der Käufer die Bücher sowieso beinahe ungelesen ins Regal stellen, weil sie sie als Sammler oder "für später" kaufen. Bunt und Hochglanz kriegt man da mit. Lektorat nicht.
Naja, ich weise da z.B. auf die neue deutsche Übersetzung von Fading Suns hin, wo es auf die massive Kritik an Fehlern im Charakterbuch die lapidare Aussage gab "Wir können uns nicht leisten, das noch mal und fehlerfrei zu machen"... wo eigentlich der Verbraucherschutz mal anklopfen sollte.
Ich weiß zwar nicht so genau welche Berufe genau dasselbe machen, aber ja, die Qualität der Hobbyproduktionen ist oft eher hoch.
Ist halt die Frage... wird produziert, um das ungelesen im Regal zu haben oder um es zu benutzen? Bzw. wollen dir Rollenspiele benutzen oder uns die nur hinstellen?
Nein, im Ernst:
Wenn ich explizit die Wahl hätte zwischen hingeschludertem Hochglanzgedöns und einer gut durchdachten, funktionalen Bleiwüste mit ein paar einigermaßen ansehnlichen S-W-Zeichnungen, würde ich oft genug letzteres nehmen.
Aber so klar ist es ja einfach nicht und man bekommt neben den o.g. Varianten sowohl den Hochglanzkram mit ordentlichem als auch das hässliche Zeug mit unterirdischem Inhalt...
Eigentlich dürfte die deutsche Szene aber nur gewinnen können dabei... denn es gibt durchaus viele Leute, die etwas machen wollen. Ist nicht so, dass da nur eine kleine Gruppe ist, die dadurch unantastbar ist.
Nein, im Ernst:
Wenn ich explizit die Wahl hätte zwischen hingeschludertem Hochglanzgedöns und einer gut durchdachten, funktionalen Bleiwüste mit ein paar einigermaßen ansehnlichen S-W-Zeichnungen, würde ich oft genug letzteres nehmen.
wenn das die Preise für niedrige Qualität sind, läuft da etwas gewaltig schief.
DAS ist der Ansatz des deutschen MYTHRAS:
Wenn ich explizit die Wahl hätte zwischen hingeschludertem Hochglanzgedöns und einer gut durchdachten, funktionalen Bleiwüste mit ein paar einigermaßen ansehnlichen S-W-Zeichnungen, würde ich oft genug letzteres nehmen.
Und die Entscheidung ist eben nicht so binär und es gibt auch guten schicken Kram ;)Ich halte diese angebliche Dichotomie auch für ziemlichen Quatsch.
Jep. Nur weil es Produkte gibt, die so funktionieren (und das sind oft genug "nur" PDF mit PoD-Option), heißt das nicht, dass der ganze Sektor damit besser fahren würde.
Und die Entscheidung ist eben nicht so binär und es gibt auch guten schicken Kram ;)
Ich verstehe das irgendwie nicht - gerade wenn man eine Vorfassung an die Backer rausgibt und die um Feedback bittet, wie es beispielsweise Free League immer macht.
Natürlich ist es auch kacke, als Backer für das Lektorat genutzt zu werden, aber besser als fehlerhafte Übersetzungen in gedruckter Form…
Ich wurde aber auch schon von Leuten angeheischt, weil ich sie auf grobe Fehler im Waschzettel hinwies. Nach dem Motto:
"Ich tue mir so viel an und das ist der Danke dafür?" :o
Wollte ja nur unentgeltlich helfen...
Andere haben dagegen mir als Dank dafür gratis PDFs geschickt - natürlich ihrer eigenen Produkte. >;D
DAS ist der Ansatz des deutschen MYTHRAS:
Zwar "nur" schwarz-weiß und zwar mit "nur" ansehnlichen schwarz-weiß Zeichnungen, dafür aber gute Übersetzungen mit Lektorat und Korrektorat und eingearbeiteter Errata und auch sonst ausgebügelten Fehlern des englischen Originals.
Können wir aber auch nur machen, weil unser Herzblut dranhängt und wir NICHT davon Leben müssen. Ist eben "nur" ein Hobbyprojekt.
Das ist mMn eh zu abstrakt.
Wenn ich einem Vollhorst mehr Geld gebe, liefert der nichts besseres ab und wenn da einer mit Plan von der Sache zum Spaß dran hockt, wird der nicht schlechter, wenn es weniger Geld gibt - solange er nicht ganz aufhört, dann hat sichs natürlich erledigt.
Das tun die meisten deutschen Verlage ja eher nicht. Bei Lex Arcana kam z.B. eine "noch nicht ganz layoutete Fassung mit noch falschen Grafiken" (weil man ja auch nicht vorher merkt, wenn man andere Grafiken braucht *seufz*) erst nach dem Termin, wo eigentlich alles nach erster Planung hätte fertig sein sollen.
Gegen style and substance hat niemand was.
Erst wenn der Markt schlechtere Qualität ablehnt, wird sich das verbessern.
Das ist leichter gesagt als getan. Ich kenne das.
Eingeplant: Landkarten müssen auf deutsche Texte geändert und im Layout eingefügt werden, dann ist das Projekt fertig.
Ungeplante Schwierigkeit: Der Lizenzgeber schickt einem Karten mit Grafikelementen und Texten in einer Ebene. Auf Nachfrage erfährt man, dass es davon keine "nur Grafik-Version" gibt. Dann muss man selber noch mal ran, stellt fest, dass man das bei einfachen schwarz-weiß Karten hätte selber machen können, aber grafisch aufwändigere Karten was ganz anders sind. Man sucht sich jemanden der das kann, ohne dabei das sowieso knappe Budget zu überreizen. Man findet jemanden, aber der kann das nicht zu nächster Woche, sondern zu übernächsten Monat machen.
Muss bei Lex Arcana nicht so gewesen sein, aber so können auch Verzögerungen entstehen.
Zum Thema Bleiwüste vs. Hochglanz. Mit "Die schwarze Katze" hätte man ohne gute Illus, Farbe und Layout gar nicht antreten müssen. Zu argumentieren, man bräuchte das ja nicht, geht da meiner Meinung nach an der Realität im Laden oder Onlineshop vorbei.
Ich meine, man merkt das ja im Kontrast auch sofort, wenn irgendwo mal eine ästhetische Saite angeschlagen wird, die eine Resonanz erzeugt. Man vergleiche das im Gegenzug mit den DnD5 Illus, die sind ja zu 99% grässlich seelenlos, passend zu den Inhalten.
Das ist jetzt aber auch sehr Geschmackssache.
DAS ist der Ansatz des deutschen MYTHRAS:
Zwar "nur" schwarz-weiß und zwar mit "nur" ansehnlichen schwarz-weiß Zeichnungen, dafür aber gute Übersetzungen mit Lektorat und Korrektorat und eingearbeiteter Errata und auch sonst ausgebügelten Fehlern des englischen Originals.
Können wir aber auch nur machen, weil unser Herzblut dranhängt und wir NICHT davon Leben müssen. Ist eben "nur" ein Hobbyprojekt.
Ergänzend: style over substance zieht erschreckend gut und reine substance ist ein fieses Nischenprodukt :-X
Du warst der, der gesagt hat, Lamentations = OSR = Faschismus, gell? Nur, dass ich das korrekt zuordne.
Du warst der, der gesagt hat, Lamentations = OSR = Faschismus, gell? Nur, dass ich das korrekt zuordne.
????
Gibt's irgendeinen Zusammenhang zwischen dem von dir zitierten Beitrag und deinem Kommentar dazu?
Wenn irgendein neuer User so was bringen würde, würde man das Trolling nennen ...
????Ist doch wichtig, dass man nicht versehentlich ein geächtetes Projekt lobt oder so.
Gibt's irgendeinen Zusammenhang zwischen dem von dir zitierten Beitrag und deinem Kommentar dazu?
Wenn irgendein neuer User so was bringen würde, würde man das Trolling nennen ...Ist schon recht. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es zwischen "Illus und Cover" und "interessante Illus und Cover" noch mal einen Unterschied gibt. Vielen Dank. Sorry für den Einwurf.
Du warst der, der gesagt hat, Lamentations = OSR = Faschismus, gell? Nur, dass ich das korrekt zuordne.
Ist doch wichtig, dass man nicht versehentlich ein geächtetes Projekt lobt oder so.
Ich habe den Eindruck, dass sich der statistische Charakter der Rollenspielschaffenden über die Jahrzehnte geändert hat und nun die "Künstler" die deutliche Mehrheit sind gegenüber den "Technikern".
Als zusätzlicher Gedanke: Für Leute, welche tatsächlich qualitative Dokumentation und Anleitungen schreiben können (oder auch in eben technischen Berufen untergekommen sind) konkurriert der RPG-Job dann eben auch nicht mit dem Mindestlohn, sondern mit ihrem Industriegehalt, was die Schwelle dann deutlich höher setzt als für einen auch in anderen Bereichen nicht all zu joch bezahlten Künstler.
Option 4 ist unwahrscheinlich, zumindest wenn die Preise gleich bleiben. Werden die allerdings stark erhöht, weil es ja "mehr Aufwand ist, Produkte guter Qualität zu machen" sollte man ein ernstes Wort mit den Verlagen reden... die Preise sind nämlich aktuell schon nicht günstig... wenn das die Preise für niedrige Qualität sind, läuft da etwas gewaltig schief.Die Preise für Rollenspielbücher sind im Vergleich zum Aufwand ein Witz. Das einzige Buch, das ich bisher gefunden habe, bei dem Preis und Aufwand vermutlich in sinnvollem Verhältnis zueinander standen, war Turbo Fate. 10 Euro für 70 Seiten A5 mit Schwarzweiß-Comiczeichnungen.
Bitte beim eigentlichen Thema bleiben und keine Nebenkriegsschauplätze eröffnen.Danke! :d
Ich sehe es eher so: wenn man 30 Stunden Arbeit in ein Diagramm und eine Tabelle distilliert, hat man trotzdem nur 1 oder 2 Seiten zum Verkaufen und das Blatt beeindruckt die wenigstens - nur die die es am Tisch auch ausprobieren, und dafür müssen ja erst wieder irgendwie angeteasert werden.Ha, 30 Stunden … da habe ich an den Kleidungstabellen deutlich länger gesessen, deren Hauptnutzen jetzt ist, zufällige SCs zu erzeugen :-)
Die Preise für Rollenspielbücher sind im Vergleich zum Aufwand ein Witz. Das einzige Buch, das ich bisher gefunden habe, bei dem Preis und Aufwand vermutlich in sinnvollem Verhältnis zueinander standen, war Turbo Fate. 10 Euro für 70 Seiten A5 mit Schwarzweiß-Comiczeichnungen.
Auch dafür wären 15 Euro vermutlich fairer gewesen.
Das ändert natürlich nichts daran, dass die zum Aufwand passenden 70 Euro bei einem Shadowrun-Grundregelwerk halt kaum jemand einfach mal so zahlen würde. Sowas schenkt man nicht mal jemandem zum Geburtstag, und damit ist ein wichtiger Verbreitungsweg für Rollenspiele weg.
Die Preise für Rollenspielbücher sind im Vergleich zum Aufwand ein Witz. Das einzige Buch, das ich bisher gefunden habe, bei dem Preis und Aufwand vermutlich in sinnvollem Verhältnis zueinander standen, war Turbo Fate. 10 Euro für 70 Seiten A5 mit Schwarzweiß-Comiczeichnungen.
Auch dafür wären 15 Euro vermutlich fairer gewesen.
Das ändert natürlich nichts daran, dass die zum Aufwand passenden 70 Euro bei einem Shadowrun-Grundregelwerk halt kaum jemand einfach mal so zahlen würde. Sowas schenkt man nicht mal jemandem zum Geburtstag, und damit ist ein wichtiger Verbreitungsweg für Rollenspiele weg.
Da stellt sich die Frage, was sinnvoll, fair oder auch wirtschaftlich ist? Individuell mag man den Preis für ein Produkt fair finden, allgemein kann das aber auch schon wieder anders aussehen. Was mir gefällt und wo ich bereit bin auch mehr zu zahlen, mag bei jemand anderem übel aufstoßen. Wie es im Durchschnitt ankommt, regelt der Markt. Entweder ein Produkt ist wirtschaftlich erfolgreich oder auch nicht. Hobbyproduktionen lasse ich hier mal raus.Sinnvoll, fair und wirtschalftlich finde ich es, wenn die Schaffenden davon Vollzeit gut leben können, wenn sie für einen zweistelligen Prozentbereich der Rollenspielszene interessant sind.
Wobei ich es jetzt mal zum Testen als A4-Bleiwüste exportiert habe (keine Bilder, Tabellen als ASCII). Da wären es nur 190 Seiten, und ohne Welten, Magie und Fußnoten wären es nur 60 Seiten.
Wie ist denn das Feedback zum EWS bezogen auf den Regelkern? Wenn man ca. 60 Seiten Regeln zum Spielen lesen muss, sind die dann leicht verinnerlicht oder muss noch geblättert werden?Von den 60 Seiten ist der Großteil die Erschaffung. Die Regelf passt auf drei A4 Seiten (es gibt sie im Buch als Cheat-Sheet). Dazu passt, dass üblicherweise nicht geblättert wird.
Die Regelf passt auf drei A4 Seiten (es gibt sie im Buch als Cheat-Sheet). Dazu passt, dass üblicherweise nicht geblättert wird.
... — dazu kommen dann allerdings je nach Sonderfähigkeiten Zusatzregeln, die auf die Rückseite einer Visitenkarte passen.
Sinnvoll, fair und wirtschalftlich finde ich es, wenn die Schaffenden davon Vollzeit gut leben können, wenn sie für einen zweistelligen Prozentbereich der Rollenspielszene interessant sind.
Wie sähen die Zahlen denn dazu dann aus?Interessant ist ganz einfach: wird von dem Anteil gekauft.
Wenn ich die 2600€ Personalkosten = 1800€Netto aus Post #5 nehme und die Buchkalkulation aus #41 mit gut 10% übrig bleibend, dann wäre selbst unter Vernachlässigung des Gemeinteils und des Verlegeranteils ein kontinuierlicher Umsatz von 24500€ monatlich notwendig. Scheibt ein Autor z.B. 3 Monate müsste das schon 73500€ ergeben, für den Jahresoutput 294000€.
Damit das passt, müsste jeder Autor also zu diesem Wert von seinen Anhängern unterstützt werden, oder?
Wobei was ist dann in dem Zusammenhang "interessant"?
Danach dürfte es ja max 10 Rollenspielautoren geben, sonst fällt wer unter 10% . Nicht jeder der z.B. Shadowrun spielt holt sich nebenbei jedes Buch dazu.Das ist ein Fehlschluss: es müsste durch die Preisstruktur mindestens genug Geld für 10 in Vollzeit Rollenspiele Entwickelnde geben. Mehr zahlen geht schließlich immer. Da einige mehr verdienen würden, wären 10 Vollzeitstellen nicht garantiert. Mehr wäre aber immernoch möglich.
Letztlich wäre wohl die grobe Rechnung: 300000€*10/Anzahl der kaufenden Rollenspieler im Land = aufzubringende "Jahresgebühr". Wer unter 10% Spieler bedient fällt raus.Das wäre das Minimum für den Preis von fairer Rollenspielbuchproduktion. Vereinfacht: Von 3 Millionen garantiertem Umsatz pro Jahr ließen sich 10 Leute Vollzeit finanzieren.
/Edit: Alles in Spoiler gepackt, weil eigentlich gar nicht Thema des Threads ...(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Mein Eindruck ist, dass sich andere Künstler nicht so sehr über den Verkauf ihrer Kunst finanzieren, sondern über Mäzenatentum. Man denke z.B. an das überteuerte Bandshirt, das ist ja letztlich das Gleiche. Kein Print auf Baumwolle ist 20 Euro wert, man zahlt es nur der Symbolik halber, aus Sympathie und für den Support. Die Konzerte tragen sich ja meist nicht und Platten verkaufen ist schwer.
Ist das schon mal im Rollenspielbereich probiert worden? Vielleicht sollte mal irgendwer ein Rollenspielmacherkombinat zusammenstellen, das seine Pläne öffentlich mitteilt, und es finanziert sich dann über Patreon. Bücher gehen am Ende zum Selbstkostenpreis oder per Print on demand raus, oder werden halt als PDFs einfach verschenkt.
Man müsste halt die Schwelle der Lebenshaltungskosten überschreiten, aber wenn man das mal hat, dann ist das doch eine Lösung mit einer Menge Vorteilen für alle.
Dass Layouter, Lektoren, Illustratoren, Lageristen, Informatiker, die den Digitalshop betreuen, die Verwaltung etc. auch bezahlt werden wollen, habt ihr auf dem Schirm?Die projektbezogenen Kosten waren im Link von #41 mit drin, die Gemeinkosten nicht.
Das wäre das Minimum für den Preis von fairer Rollenspielbuchproduktion. Vereinfacht: Von 3 Millionen garantiertem Umsatz pro Jahr ließen sich 10 Leute Vollzeit finanzieren.
/Edit: Alles in Spoiler gepackt, weil eigentlich gar nicht Thema des Threads ...(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Ist das schon mal im Rollenspielbereich probiert worden? Vielleicht sollte mal irgendwer ein Rollenspielmacherkombinat zusammenstellen, das seine Pläne öffentlich mitteilt, und es finanziert sich dann über Patreon. Bücher gehen am Ende zum Selbstkostenpreis oder per Print on demand raus, oder werden halt als PDFs einfach verschenkt.
Die DORP?
Vielleicht sollte mal irgendwer ein Rollenspielmacherkombinat zusammenstellenDas widerspricht doch komplett der Prämisse, vom Verlegen von Büchern leben zu können. Es geht noch nicht darum, wie man sich noch besser selbst ausbeuten kann, sondern wie man verlässlich Geld verdienen kann. Effizienter als ein Selbstständiger kann man kaum* sein. Da hilft kein Verein und kein Kombinat.
Das widerspricht doch komplett der Prämisse, vom Verlegen von Büchern leben zu können. Es geht noch nicht darum, wie man sich noch besser selbst ausbeuten kann, sondern wie man verlässlich Geld verdienen kann. Effizienter als ein Selbstständiger kann man kaum* sein. Da hilft kein Verein und kein Kombinat.
Weiterer Gedanke: Die Rocket-Beans hatten doch so irre Absatzzahlen mit ihren Rollenspielen, oder? Am Ende ist das vielleicht das Einzige, was zählt: ein hoher Impact, eine hohe Reichweite und eine hohe Mobilisierungsfähigkeit, und Inhalt und Gestaltung sind letztlich zweitrangig.
Oder man publiziert auf Englisch. Gibt zwar mehr Konkurrenz, aber auch viel mehr Publikum. Die Italiener machen es vor.
Deutsche Rollenspiele auch Stahl komme international sicher gut an. Leider sind die meisten deutschen Rollenspiele aber nun mal aus Mittelaltermarkt geschmiedet. >;D
Du hast bestimmt Recht, aber ich kapiers nicht. Wenn du die von dir errechnete Kohle jeden Monat einfach per Patreon rübergeschoben bekommst, und kannst gleichzetig relativ frei herumkünstlern, wo wäre denn das Problem?Na, dann bist du einfach selbstständig und verlegst Bücher. Rechtlich kein Unterschied, nur das Patreon nun auch noch Geld abbekommt. Du kannst höchstens argumentieren, dass du nun Großhandel und Einzelhandel umgehst, und Bücher so den Unterstützern direkt zuschicken kannst.
Na, dann bist du einfach selbstständig und verlegst Bücher. Rechtlich kein Unterschied, nur das Patreon nun auch noch Geld abbekommt. Du kannst höchstens argumentieren, dass du nun Großhandel und Einzelhandel umgehst, und Bücher so den Unterstützern direkt zuschicken kannst.
Wenn du annimmst, dass ein 50€ Buch 13€ in der Produktion kostet (dann würde mein 10€ Großhandel, 30€ Direktversand zusammen mit 7% Steuern ungefähr passen), könntest du das Buch für 33€ plus Versand verkaufen, und immer noch 20€ verdienen. Schaut man Lurch und Lama zu, brauchen die ca. 5min pro Paket. Sagen wir, du kannst 10 Bücher pro Stunde verschicken und willst ja 12€ pro Stunde verdienen. Dann hast du 1,2€ Arbeitskosten, plus Porto und Verpackung, sagen wir also 6€ und du kannst das Buch für 39€ plus Steuern, also 42€ (als ob ich's so geplant hätte) verkaufen.
Patreon will auch noch mal 5%-12% von den Einnahmen abhaben. Die gehen also zu Lasten deines Gewinns oder du musst das Buch für die Unterstützer um diesen Betrag teurer machen.
Wahrscheinlich – da bin ich nicht informiert – kannst du nicht einfach so von dem reduzierten Steuersatz von Büchern profitieren, wenn du einfach nur Kreativer bist und musst daher wahrscheinlich 19% Steuern abführen, wenn du nichts weiter machen willst.
Wenn du annimmst, dass ein 50€ Buch 13€ in der Produktion kostetDie Idee ist, die eigenen Bücher "zu verschenken, zB als PDF", und derweil von diversen Token der Zuneigung zu leben. Die Analogie sind die Bands, die ihre Musik ebenfalls "auf YouTube verschenken".
Die Idee ist, die eigenen Bücher "zu verschenken, zB als PDF", und derweil von diversen Token der Zuneigung zu leben. Die Analogie sind die Bands, die ihre Musik ebenfalls "auf YouTube verschenken".Diese Idee mit dem "ich schenke dir A und du schenkst mir B" funktioniert nicht beim Finanzamt. Wenn die Summen nicht so klein sind, dass du unter die "das lohnt sich nicht" Grenze fällst, bist du geschäftlich tätig und damit selbstständig.
Außerdem habe ich zu wenig Ahnung von Patreon, ob da genug Kohle zusammenkommt. Hatte allerdings schon den Eindruck, die Szene sei recht großzügig.Dann sammle bitte damit sofort mal Erfahrungen, indem du's für euren Podcast einrichtest. Ich höre den nämlich gerne…
Diese Idee mit dem "ich schenke dir A und du schenkst mir B" funktioniert nicht beim Finanzamt. Wenn die Summen nicht so klein sind, dass du unter die "das lohnt sich nicht" Grenze fällst, bist du geschäftlich tätig und damit selbstständig.Ich hätte gesagt, dann zahlen wir halt einfach Steuern auf die Patreon-Einnahmen? Ich mache jetzt hier aber nicht mehr weiter, sonst zerlegen wir ja den Thread. :)
Dann sammle bitte damit sofort mal Erfahrungen, indem du's für euren Podcast einrichtest. Ich höre den nämlich gerne…Oh je, vielen Dank für so ein schönes Lob aus dem Hinterhalt. :d
Da kann es mit dem Englisch nicht weit her sein, wenn du die englischen Versionen der italienischen RPGs für vorbildlich hältst. Das ist eher so schlechtes Schulenglisch.
Die englische DSA-Version ist eher nicht sooooo der Erfolg, ehrlich gesagt. Die italienische soll besser laufen, hörte ich aus Italien.
Ich habe weder Brancalonia noch Broken Compass gelesen, bis jetzt aber nichts schlechtes über das Englisch gehört. Wird da was von den meisten Konsumenten und Rezensenten übersehen?
Wie ich gesagt habe: DSA ist ja nicht aus Stahl, sondern aus Mittelaltermarkt geschmiedet. Das ist das Problem.
Naja, welche deutschen Systeme wurden sonst noch ins Englische übersetzt? Aus dem Stehgreif wüsste ich da jetzt nix...
1. Hobby-VerlagDas mache ich — zum Glück mit wenig genug Verdienst, dass es fürs Finanzamt egal ist. Mit Programmieren habe ich allerdings schon Projekte über 1000€ gehabt (mit OK meines Arbeitgebers), da frisst die Steuer fast so viel Zeit wie das eigentliche Projekt (und deutlich mehr Nerven, denn jeder Fehler könnte Steuerhinterziehung sein und damit übel schiefgehen).
Man bringt SEIN Rollenspiel als Hobby heraus und verdient seinen Lebensunterhalt mit einem "richtigen" Job.
2. Exklusiv-VerlagAls Einzelperson 4 Mal im Jahr ein hochqualitatives Buch zu produzieren ist nicht wirklich leicht. Damit wärst du bei einem Output wie Hohlbein — damit produzierst du kein hochwertiges Rollenspielbuch. Mit guter Planung kannst du vielleicht die Arbeitsaufwändigen Regelteile über genug Bücher strecken. Eigenen Anspruch an deine Arbeit darfst du dann aber nicht zu viel haben. Das muss mechanisch durchrattern und darf nie schiefgehen, sonst bist du raus.
Man verlegt ein Rollenspiel (oder auch mehrere) mit wenigen aber dafür Qualitativ sehr hochwertigen Büchern (ein Buch pro Quartal, aber Vollfarbe, Ledereinband, Goldschnitt, Limitiert, schnick & schnack) für eine exklusive kleine Gruppe von Gutverdienern/Hardcore-Fans.
250 Leute die 4 Mal im Jahr ein € 199 Buch kaufen ergeben auch einen Umsatz von dem eine Person gut leben, oder zwei Personen überleben können.
Die Übersetzung von Aborea ist meines Wissens fertig. Mir ist aber nicht bekannt, ob die englische Versionen erschienen ist.
Wie ich gesagt habe: DSA ist ja nicht aus Stahl, sondern aus Mittelaltermarkt geschmiedet. Das ist das Problem.Stahl-Deutsch haben sich Amis mit Warhammer-Fantasy-Stahl ja schon selbst stahlgeschmiedet. Aus Stahl des Stahlwart von Stahlfurt. Da müsstest du schon ein Rammstein-Roadtrip-Rollelnspiel abliefern, um noch herauszustechen.
250 Leute die 4 Mal im Jahr ein € 199 Buch kaufen ergeben auch einen Umsatz von dem eine Person gut leben, oder zwei Personen überleben können.
LotFP: €(!)0.21/Wort
Shadow of the Demon Lord (Schwalb Entertainment): $0.15-0.20/Wort
D&D (WotC): $0.07-0.13/Wort
Chaosium: $0.02-0.05/Wort
Ich habe 2018 mal Verdienstraten für Freelancer bei amerikanischen Verlagen gesammelt:
Ich habe 2018 mal Verdienstraten für Freelancer bei amerikanischen Verlagen gesammelt: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,105858.0.html
"Andere" US-Verlage gingen laut Zak S bis maximal $0.05 pro Wort, tendenziell eher niedriger.
Auf dem deutschen Markt, wo Rollenspielprodukte weitgehend das Ergebnis von Liebhaberei und/oder Selbstausbeutung sind, dürften die Zahlen noch dürftiger aussehen.
Dann müsste nach meiner Rechnung jemand der davon Leben können will jeden Monat ein 190 Seiten RPG-Quellen- oder Abenteuerband schreiben.
Ist das realistisch/machbar?
Wenn wir mal von 0,035 pro Wort ausgehen (Chaosium zwischen 0,02 und 0,05 je Wort), dann müsste jemand der davon Leben möchte (ca. 3300,00 Brutto) um die 95.000 Wörter pro Monat schreiben.
Ich habe da zum Vergleich "Buch der Questen" für Mythras mit 196 Seiten mit 123.000 Wörtern.
Ist aber auch nicht aufwändig illustriert... sonst wären dass wahrscheinlich noch 20 bis 50 Seiten mehr.
Daher rechne ich mit durchschnittlich 500 Wörtern pro Seite im fertig gedruckten Buch.
Dann müsste nach meiner Rechnung jemand der davon Leben können will jeden Monat ein 190 Seiten RPG-Quellen- oder Abenteuerband schreiben.
Ist das realistisch/machbar?
Ich muss mir gerade mal selber antworten:
Ein Heftroman mit 65 Seiten entspricht 130 Normseiten mit je 1800 Zeichen, also insgesamt ca. 40.000 Wörtern.
Autoren die davon leben Heftromane zu schreiben veröffentlichen 4 oder 5 Stück davon pro Monat.
4,5 x 40.000 Wörter = 180.000 Wörter
Ist also machbar.
Soweit mir bekannt wird bei Groschenroman der grobe Inhalt vorgegeben und dann in Akkordarbeit "runtergeschrieben". Da dürfte wenig Kreativität und sehr viel mehr Handwerk dabeisein. Für solch eine Art der Unterhaltung ist das sicherlich OK, aber für ein Rollenspielprodukt? Das will man nach dem Lesen ja nicht weggeben/-werfen. Bezogen auf eine für RPG Produkte nötige "Mindest-Qualität" denke ich nicht, dass das realistisch ist.
Recherche in der realen Welt (z. B. Museen etc.)
Testspielen (z. B. auf Cons, zu denen man ja auch hinfährt) und Überarbeitungen
...
Ein Rollenspielbuch ist viel aufwändiger. Zusätzlich zu dem Text kommt u. a. hinzu:
Regelrecherche und Regelmechanismen austüfteln
Weltrecherche und Weltzusammenhänge austüfteln, Widersprüche vermeiden
Recherche in der realen Welt (z. B. Museen etc.)
Illustrationsbeschreibungen / Scribbles (z. B. entworfene Karten) und ggf. Rückmeldungen auf Entwürfe
Überarbeitungsschleifen nach Anmerkungen der Redaktion(en) bzw. des inhaltlichen Lektorats, der Kolleg*innen, übriger Testleser*innen, evtl. des Korrektorats (falls nicht direkt eingearbeitet), nach dem Satz
ggf. Teilnahme an Autorenkonferenzen
Absprachen mit anderen Autor*inen, Planung der Produkte mit der Redaktion
Testspielen (z. B. auf Cons, zu denen man ja auch hinfährt) und Überarbeitungen
Hunter & Friends hat 279 patreons und verdient damit 1248 € pro Monat
Ich halte die für "groß", und wenn ich Recht habe, dann zeigt das eigentlich, dass die auf Patreon engagierten Rollenspieler schon ganz ordentlich sind, also wenn ich Eismanns Zahlen oben anschaue. Die sind jetzt noch bizarr abgeschlagen oder so.
Das machen aber Autoren von Heftromanen auch (Perry Rhodan z.B.)
Wenn wir mal von 0,035 pro Wort ausgehen (Chaosium zwischen 0,02 und 0,05 je Wort), dann müsste jemand der davon Leben möchte (ca. 3300,00 Brutto) um die 95.000 Wörter pro Monat schreiben.Wobei das dann auch nur die Bezahlung für ein einzelnes Buch ist. Jemand, der schon länger im Rollenspielgeschäft ist und sich über Jahrzehnte einen Katalog an Longsellern aufgebaut hat (z.B. Sandy Petersen oder John Wick, um mal bei Chaosium zu bleiben), zieht aus den Tantiemen dafür auch ein gewisses passives Einkommen, obendrauf zur Bezahlung für aktuelle Projekte (zumindest heutzutage in Zeiten von Kauf-PDFs und POD, wo physisch eingelagerte und präsentierte Druckwerke kein Flaschenhals mehr für die Verfügbarkeit von Rollenspielbüchern sind).
Ich habe da zum Vergleich "Buch der Questen" für Mythras mit 196 Seiten mit 123.000 Wörtern.
Ist aber auch nicht aufwändig illustriert... sonst wären dass wahrscheinlich noch 20 bis 50 Seiten mehr.
Daher rechne ich mit durchschnittlich 500 Wörtern pro Seite im fertig gedruckten Buch.
Dann müsste nach meiner Rechnung jemand der davon Leben können will jeden Monat ein 190 Seiten RPG-Quellen- oder Abenteuerband schreiben.
Ist das realistisch/machbar?
180.000 Heftromanwörter brauchen natürlich weniger Gehirnschmalz als ein Abenteuerbuch oder Quellenband für ein RPG.
Aber um auf dein Einkommen zu kommen braucht ein RPG-Autor aber auch "nur" einen Output von 90.000 bis 100.000 Wörtern im Monat.
Ok, da ja hier einige schon für Rollenspielverlage tätig waren: Wer von euch hält es aus eigener Schreiberfahrung heraus für machbar sagen wir für ein halbes Jahr jeweils einen 192 seitigen A4-Rollenspielband (sagen wir mal grob 3500-4000 Zeichen pro Seite) pro Monat zu schreiben?
Eine Manntag pro Seite, WENN die Vorbereitung gut erledigt und dokumentiert ist - natürlich nur, wenn es GUT werden soll. Stumpfe Textproduktion geht erheblich schneller.
Ich glaube auch kaum, dass heute möglich ist oder erstrebenswert ist. Ich kenne schon Leute die sehr viel sehr schnell schreiben. Belletristisch mag das möglich sein, aber im Rollenspielbereich braucht das einfach alles viel mehr Überlegungen. Es ist viel einfacher und realistischer, dass man viele Leute gewinnt, die das ehrenamtlich oder für wenig Geld machen.
Glaubt ihr wirklich die Fans würden es deswegen in Scharen drangeben?
Noch mal zu einem Punkt, der weiter oben genannt wurde: Ausgaben für Tabletop oder MtG. Ähnliche Zielgruppe. Gibt ohne mit der Wimper zu zucken 25€ für eine einziges kleines Plastikfigürchen oder 300-400€ (oder weit mehr!!) für ein Commanderdeck von 100 Karten aus. In meiner Runde hat jeder schon mehr oder weniger hohe zweistellige Beträge (mein eigener Rekord 55€) für eine einzige kleine bunte Pappkarte ausgegeben.
Daher glaube ich, dass im Rollenspielsektor höhere Preise durchsetzbar wären. Das nächste DSA Grundregelwerk (natürlich dick, mit herausnehmbarer Karte, spielgetestet und astrein lektoriert und illustriert) für 99€ - why not?
Glaubt ihr wirklich die Fans würden es deswegen in Scharen drangeben?
Mein Magier kann dann geile Feuerbälle schleudern, weil ich 500€ ausgegeben habe, der von Anna kann halt nix, weil sie nur ein Starterkid hat.
Ich bezweifele das. Ich glaube der Gesamtumsatz würde auch steigen.Hm... Man weiß es natürlich nicht, aber ich kann mir, aus meiner Erfahrung, nicht vorstellen, dass der Gesamtumsatz groß steigen würde.
Ausnahmen wie Jim Raggi (LotFP) oder Kevin Crawford (Stars without Numbers) existieren, aber die haben auch erst lange finanzielle Durststrecken durchstehen müssen, bis sie an dem Punkt angekommen sind wo sie heute stehen.
Just want to thank everyone for a big year here at LotFP. We came really close to total disaster, but you all made sure we live on to fight another day.
Wie viele Seiten hatte denn die DSA1 Box? Das wurde ja in unglaublich kurzer Zeit von verschiedenen Leuten in dieser extrem kurzen Zeit runtergeschrieben. Klar könnte man so etwas heute mit mehr Erfahrung besser machen. Aber damals gab es eben keine Konkurrenz. Heute müsste so ein "hingerotztes" Rollenspiel eben gegen diejenigen konkurrieren, in die viel mehr Aufwand und Liebe gesteckt wurde. DSA4.0 hat einfach mehr Zeit gebraucht.
Bei Musik oder Malerei kann ein Künstler heute noch theoretisch auch schnell fertige Dinge hinbekommen. Aber auch da gilt meistens, dass Kunst Zeit und Muße braucht.
Die Liebe in DSA4.0 habe ich bis jetzt nicht entdeckt.Das geht mir aber auch so. DSA 4 macht eigentlich so gut wie alles richtig. Eine Einführungsrunde, alles schön illustriert, tolle Selbstreflektion, … — aber die Texte in 4.0 haben mich beim Lesen gelangweiligt.
Trotzdem macht mir ein heruntergerotztes DSA1 100x mehr Spass als so ziemlich alles was später kam. Die Liebe in DSA4.0 habe ich bis jetzt nicht entdeckt. Naja, du scheinst einfach nicht so der DIY-Subkulturler zu sein.
Wem verkauft man denn etwas im Stil von DSA1 als neu für die angedeuteten Preise?
Für die Neulinge wäre es wohl zu teuer als Einstieg, der Rest der Erfahreneren kann etwas auf dem Level auch spontan Improvisieren.
Dann kritzel mir mal einen Bryan Talbot hin. ich bin gespannt auf dein Improvisieren. >;DSoll gemalt werden oder ein Spiel entstehen?
Und Nein, das ist nicht nur Nostalgie.(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Eisner Award hat nicht jeder...
Soll gemalt werden oder ein Spiel entstehen?
Gehen wir mal von 90.000 Wörtern aus:
- Bei 20 Arbeitstagen pro Monat wären dass dann 4.500 Wörter pro Tag
- 4.500 Wörter pro Tag mit durchschnittlich 7 Zeichen ergibt 31.500 Zeichen
- 31.500 Zeichen durch 1.800 Zeichen pro "Standardseite" ergibt 17,5 Seiten pro Tag
Konstant 17 - 18 qualitativ annehmbare Seiten pro Arbeitstag zu produzieren halte ich für eine echte Herausforderung. Ich bin da immer noch skeptisch. Aber wer das hinbekommt, vor dem ziehe ich meinen Hut!
Oder hab ich mich da verrechnet?
EDIT:
Ich habe gerade noch mal etwas recherchiert. Demnach schafft ein druchschnittlicher Autor pro Jahr einen Roman mit ca. 300 Seiten.
Siehe:
Wie viele Wörter schreibt ein Schriftsteller am Tag? (https://sehpferd.de/index.php?/archives/913-Wie-viele-Woerter-schreibt-ein-Schriftsteller-am-Tag.html)
inklusive der verlinken Artikel, sowie
Andreas Eschbach - Wie die tägliche Arbeit aussieht (http://www.andreaseschbach.de/schreiben/fragen/arbeit/arbeit.html)
Soll gemalt werden oder ein Spiel entstehen?
Also irgendwie hatte ich nicht den Eindruck, dass Raggi damit zufrieden war, wo er vorletztes Jahr stand.Ich weiß. Raggi's finanzielle Lage über die letzten zwei Jahre war und ist prekär, und er könnte wahrscheinlich besser und sicherer aufgestellt sein indem er Regale einräumt oder kellnert, aaaber: Raggi konnte Rollenspiel zu seinem alleinigen Lebensunterhalt machen, ohne vorherigen Ruf außerhalb der OSR-Nische.
Das ist beeindruckend, Daniel! Damit schaffst du die 192 Seiten.
Sind Überarbeitungswünsche darin eingeschlossen?
Funktioniert das in der Geschwindigkeit auch bei Rollenspiel-Produkten?
Eine andere Frage wäre, ob Übersetzer*innen das gleiche Geld bekommen wie Autor*innen, aber da wird es zu persönlich - es sei denn, es gibt wieder veröffentlichte Zahlen.
(Ich kenne es im Rollenspielbereich im deutschsprachigen Raum übrigens nur, dass Anschläge gezählt werden, nicht Wörter.)
Es lohnt sich zweigleisig zu fahren. Bei Dingen wie DSA mit einer Fangruppe alter gutverdienender Männer, ist es kein Problem 99 € für das Regelwerk zu verlangen. Wenn man Jugendlichen mal die Chance geben will einfach reinzuschnuppern, weil man langfristig etwas bekannt machen will, dann ist es eben eine Strategie wie Pegasus auch mal 20 € für ein Regelwerk zu verlangen.
D&D geht da sicher einen klugen Mittelweg mit 3x50 € für die Grundregelwerke. Führt aber dazu, dass es doch ein paar Leuten zu teuer ist, die es dann eher nicht kaufen. Ich glaube aber, dass sich nur DnD solche Preise leisten kann, weil sie so gut auf dem Markt positioniert sind.
Der Vergleich mit Magic oder Tabletop geht in der Form nicht, weil die Leute ja das Geld ausgeben um persönliche Vorteile zu haben. Möglich wäre ja ein Rollenspiel zu verkaufen, bei dem das Grundregelwerk extrem günstig ist, jeder Spielercharakter aber nur die Feats, Skills und Zauber anwenden kann, für die die einzelnen Spieler die entsprechenden Tradingkarten hat.
An einem guten Tag schaffe ich bei leichten Sachen bis zu 25.000 Zeichen.
Im Schnitt liege ich irgendwo bei 12.000 bis 15.000 Zeichen.
Bei den Wörter bzw. Zeichenzahlen pro Tag hab ich als "nicht Rollenspielauthor" irgendwie keinerlei Vergleichswerte. Ich frage mich aber, wie ich die Zahlen einsortieren soll. Was ist da viel, was ist da wenig? Wie viele Zeichen passen überhaupt auf ne Din A4 Seite?Auf eine halbwegs ansprechend gelayoutete A4-Seite passen so 3500 bis 5500 Zeichen, je nach Schriftart, Schriftgröße etc.
Eine Normseite hat 1800 Zeichen (60 Zeichen pro Zeile, 30 Zeilen pro Seite). Damit wird im Verlagswesen gerechnet.Da mag in der Belle und z.T. auch im Sachbuch so sein, aber in keinem der drei deutschen Rollenspiel-Verlage, für die ich bislang geschrieben habe...
Da mag in der Belle und z.T. auch im Sachbuch so sein, aber in keinem der drei deutschen Rollenspiel-Verlage, für die ich bislang geschrieben habe...
Es geht um MANUSKRIPTseiten.
... was daran liegen dürfte, dass deutsche Rollenspielverlage eher nichts mit den Verlagen im Rest des Literaturbetriebes gemein haben. Vom Verlagsstandpunkt her sind das eher "interessierte Laien"... sowohl von den Vorgehensweisen her als auch vom Aufbau her.
Es geht um MANUSKRIPTseiten.Danke fürs Erklären ;)
Ob sich Rollenspielverlage danach richtigen weiß ich nicht. Aber die Normseite (1800 Zeichen inkl. Leerzeichen) ist zumindest eine Größe mit der jeder Lektor etwas anfangen können sollte.Wie gesagt: Weder in den Verträgen, die ich kenne, noch in Vorgaben, Textverteilungsplänen, etc. wurde mit Standard-Manuskriptseiten kalkuliert.
... was daran liegen dürfte, dass deutsche Rollenspielverlage eher nichts mit den Verlagen im Rest des Literaturbetriebes gemein haben. Vom Verlagsstandpunkt her sind das eher "interessierte Laien"... sowohl von den Vorgehensweisen her als auch vom Aufbau her. Weswegen sie auch nicht mit der ansonsten universell genutzten Normseite arbeiten.
Das ist korrekt, aber auch bei den Rollenspielverlagen, für dich ich bisher tätig war, wird einfach in Zeichen gerechnet.Das kann ich so unterschreiben. Bis auf eine Ausnahme, die nach Wörtern berechnet, wurde bisher jede Übersetzung im Rollenspielbereich, an der ich in irgendeiner Form beteiligt war, nach Zeichen abgerechnet – anfangs meist noch an der Manuskriptseite orientiert (x € pro 1800 Zeichen inkl. Leerzeichen), inzwischen meist aber eher im intuitiveren x € pro 1000 Zeichen inkl. Leerzeichen, wodurch man sich den Kostenvoranschlag einfacher im Kopf ausrechnen kann.
Au ja, lass uns mal bei der Gelegenheit in das Thema "Sinn und Unsinn von Kennzahlen" (for anything) einsteigen und das letzte bisschen, was vom Thread übrig ist, auch noch derailen... >;DMachst du einen neuen Thread auf? Ich hätte dazu auch noch etwas Input :-)
(Ist ein Lieblingsthema von mir, da geht mein Blutdruck bei der bloßen Erwähnung schon hoch.)
Heftig wie sehr es um Quantität geht... Ist wie auf meiner Arbeit. Mache ich die schlecht, muss ich länger damit verbringen. Wird es auf der Baustelle eine Katastrophe, muss ich da länger bleiben. Alles Quantität, wo ich am Ende teilweise mit erheblich mehr Geld nach Hause gehe und die ganze Zeit über echt mies gearbeitet habe.
Bei guter Vorbereitung, gutem Verlauf und guter Arbeit verdiene ich am Ende weniger als die Kollegen, die zwei Wochen mehr als geplant ihre 60-70h (statt 45-50h) Wochen auf der Baustelle schieben "weil es leider nicht anders geht, muss am Ende ja funktionieren"
Und wenn ich hier lese wie hier "pro Zeichen/Wort/Seite" bezahlt wird, stelle ich mehr und mehr das grundlegende System in Frage.
Heftig wie sehr es um Quantität geht... Ist wie auf meiner Arbeit. Mache ich die schlecht, muss ich länger damit verbringen. Wird es auf der Baustelle eine Katastrophe, muss ich da länger bleiben. Alles Quantität, wo ich am Ende teilweise mit erheblich mehr Geld nach Hause gehe und die ganze Zeit über echt mies gearbeitet habe.
Bei guter Vorbereitung, gutem Verlauf und guter Arbeit verdiene ich am Ende weniger als die Kollegen, die zwei Wochen mehr als geplant ihre 60-70h (statt 45-50h) Wochen auf der Baustelle schieben "weil es leider nicht anders geht, muss am Ende ja funktionieren"
Und wenn ich hier lese wie hier "pro Zeichen/Wort/Seite" bezahlt wird, stelle ich mehr und mehr das grundlegende System in Frage.
Um das mal in Relation zu stellen: Irgendwie muss man die Arbeit der Autoren quantifizieren. Nach Stunden funktioniert da eher schlecht, bleibt nur Volumen übrig.
Um das mal in Relation zu stellen: Irgendwie muss man die Arbeit der Autoren quantifizieren. Nach Stunden funktioniert da eher schlecht, bleibt nur Volumen übrig.
Was du doch eigentlich willst, ist eine bestimmte Qualität.
und die soll jetzt welcher Richter (be)messen, wenn Autor behauptet, "Qualität" schon geliefert zu haben und der die Bezahlung zurückhaltende Verlag sagt "drei Worte sind zu wenig"?
und die soll jetzt welcher Richter (be)messen, wenn Autor behauptet, "Qualität" schon geliefert zu haben und der die Bezahlung zurückhaltende Verlag sagt "drei Worte sind zu wenig"?Gegebenenfalls der Markt, wie man an Crowdfundings sieht die in erster Linie um Stardesigner aufgebaut waren. Numenera und 7th Sea haben nicht so abgeräumt wegen der Länge oder weil man gewusst hätte was genau drinsteckt, sondern weil Monte Cook und John Wick Haushaltsnamen sind die eine große Wolke zahlungswilliger Lüfterbuben hinter sich her ziehen.
Gegebenenfalls der Markt, wie man an Crowdfundings sieht die in erster Linie um Stardesigner aufgebaut waren.
Das Volumen (lies: die Zeichenzahl) brauchst du doch eigentlich nur, um abzuschätzen, welches Publikationsformat es am Ende wird. Aber nicht für den Preis.
Ich bezweifle, dass die meisten Verlage das Publikationsformat davon abhängig machen, was der Autor ihnen liefert.
und die soll jetzt welcher Richter (be)messen, wenn Autor behauptet, "Qualität" schon geliefert zu haben und der die Bezahlung zurückhaltende Verlag sagt "drei Worte sind zu wenig"?
Das Volumen (lies: die Zeichenzahl) brauchst du doch eigentlich nur, um abzuschätzen, welches Publikationsformat es am Ende wird. Aber nicht für den Preis.Ein professionell gemachtes Buch ist eine Team-Arbeit. Du fängst nicht mit dem fertigen Text an, sonst sind die ganzen Bilder, Layouts, usw. erst fertig, wenn die Konkurrenz das aktuelle Thema schon besetzt hat. Seit ich mal zugeschaut habe, wie ein Buch mit Artwork wirklich sauber gesetzt wird, ist mir klar, wie viel mehr Aufwand das ist — und warum halt nicht am Ende nochmal alles umgeworfen wird (und warum eine Errata ans Ende gedruckt wird, statt einfach bekannte Fehler einzuarbeiten).
Seit ich mal zugeschaut habe, wie ein Buch mit Artwork wirklich sauber gesetzt wird, ist mir klar, wie viel mehr Aufwand das ist — und warum halt nicht am Ende nochmal alles umgeworfen wird (und warum eine Errata ans Ende gedruckt wird, statt einfach bekannte Fehler einzuarbeiten).
Starübersetzer sind mir bis jetzt aber kein Begriff. Naja, außer Erika Fuchs für Donald Duck und H.C. Artmann für Lovecraft. Aber das sind ja bekanntlich keine Rollenspiele.Würde noch Rainer Brandt hinzufügen (Monty Python, Bud Spencer & Terence Hill, Die Zwei, Hogan's Heroes etc.) Der Mann war und ist eine absolute Koryphäe, die es hinbekommen hat dass viele seiner Übersetzungen noch besser geworden sind als das Original.
Würde noch Rainer Brandt hinzufügen (Monty Python, Bud Spencer & Terence Hill, Die Zwei, Hogan's Heroes etc.) Der Mann war und ist eine absolute Koryphäe, die es hinbekommen hat dass viele seiner Übersetzungen noch besser geworden sind als das Original.
Nicht dass es jemanden gäbe, der im Rollenspielbereich einen ähnlichen Ruf hätte, oder sich eine ähnlich freie Übersetzung erlauben könnte ohne dass die Grognards aufschreien.