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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Noir am 7.11.2022 | 22:15

Titel: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Noir am 7.11.2022 | 22:15
Inspiriert von DIESEM (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,124204) Thread, möchte ich einfach mal die Frage stellen:

Was könnte man tun, um Rollenspielprodukte günstiger machen zu können?

Welche Maßnahmen könntet ihr euch vorstellen? Welche von diesen Maßnahmen, würdet ihr selbst begrüßen? Welche davon würden dafür Sorgen, dass ihr das Interesse an einem Produkt verliert?

Das erste, das mir einfällt, ist Hochglanzpapier und Vollfarbigkeit. Beides bräuchte ich definitiv nicht und könnte für meinen Geschmack einfach gestrichen werden. Beides gab es früher nicht und beides verbessert mein Spiel nicht. Oftmals verschlechtert es sogar eher die Lesbarkeit.

Disclaimer: Dieser Thread ist ein Gedankenspiel und zeigt im besten Fall ein Stimmungsbild. Die Arbeit der Leute, die an den Produkten arbeiten, soll keinesfalls entwertet werden.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Megavolt am 7.11.2022 | 22:20
Texte kürzen, Umfang reduzieren.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Noir am 7.11.2022 | 22:24
Ich hab auch schon überlegt, ob es nicht gegebenenfalls tatsächlich sinnvoll wäre, wieder zurück zum Box-Format zu gehen. Grundregeln eindampfen, dass sie in ein Heft passen. Ein Abenteuerheft (separat!) mit in die Box. Ein paar Würfel, vielleicht. Charakterbögen. Also das, was heute oft in Starterboxen drin ist - nur eben mit kompletten Grundregeln. Würde ich tatsächlich begrüßen. Zumal das vermutlich auch die Möglichkeiten der Rabattierung erhöhen würde. Buchpreisbindung würde dann ja wegfallen, imho.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 7.11.2022 | 22:31
Digitalisieren.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Crackers am 7.11.2022 | 22:54
Mir wäre der Verzicht auf die Vollfarbigkeit am liebsten. Einfaches mattes Papier ohne Hochglanz, das wäre billiger und würde sich besser lesen lassen.
Wenn ich mir überlege wie lange ich an der Vorbereitung von Abenteuern sitze, geht es bei mir bei Cthulhu am schnellsten wenn ich auf fertiges Material zurückgreife. Es liest sich einfach besser.


Digitalisieren.

Ja bitte! Aber nicht einfach das PDF zum Kauf einstellen, sondern die Bücher auf dem Tablet und Smartphone vernünftig lesbar machen. Also entweder Epub oder aber weniger Spalten. Digitale Rollenspielbücher sind einfach nicht gut. Romane funktionieren elektronisch mittlerweile fantastisch, aber bei Rollenspielen funktioniert das einfach noch nicht so wie es sollte.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: YY am 7.11.2022 | 22:55
Texte kürzen, Umfang reduzieren.

Wenn man sich anschaut, was die Kostentreiber sind, dann ist das wohl einer der Königswege. Es sind ja nicht nur Druckkosten, sondern noch ein paar andere Sachen.
Davon kann dann aber erst recht keiner leben bzw. das "richtige" Geld würde dann doch wieder mit Artbooks, Luxusausgaben etc. gemacht.

Aber einen aufs Wesentliche komprimierten Systemkern ohne alles (sprich Fluff, Artwork etc.) hätte ich hier und da schon ganz gern.
Dann ist es auch wieder richtig rum: Die Einsteigerversion ist die lange Form mit Fließtext usw. zum Lernen, die für den "professionellen" Gebrauch ist das hochverdichtete Arbeitsblatt.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: unicum am 7.11.2022 | 23:00
Nimm:

Midgard 1, DSA1, D&D rote box

das sind alles recht einfache heftchen gewesen, im fall von Midgard sogar per schreibmaschiene geschrieben und mit kopierer vervielfältigt. die anderen 2 schon professionell gedrückt aber mit Heftklammerbindung. Weniger Bilder in S/W.

Nimm die aktuellen ausgaben und vergleiche,...
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Metamorphose am 7.11.2022 | 23:07
Ich schliesse mich Megavolt an und ergänze es noch (je weiter in der Aufzählung, desto krasser der Cut):
-Kein Lesebändchen und so Zeugs
-Texte kürzen
-Umfang reduzieren
-Schwarz-Weiss-Illustrationen
-Weniger Illustrationen
-Leimbindungen
-Paperbacks, keine Hardcover
-Heftchen, keine Paperbacks
-Dünneres Papier
-Regional, nicht internationale Veröffentlichung (aka Vermutung)
-Kleinere Teams (obwohl die Teams ja meist schon klein sind)
...schlussendlich nur digital releasen.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Prisma am 7.11.2022 | 23:30
-Kein Lesebändchen und so Zeugs
Lesebändchen in einem Rollenspielbuch sind ohnehin ziemlich sinnlos und überflüssig. Ich habe mich schon immer gefragt warum man das in einem Buch macht, welches am Tisch ständig mit allen möglichen Stellen in Benutzung ist. Was soll das Lesebändchen da auch markieren? Meistens haben die Bändchen mich sogar genervt, da sie mir im Eifer des Gefechts im Weg waren. Der SL macht Post its rein und fertig. Die Lesebändchen können also gern weg.

-Leimbindungen
-Paperbacks, keine Hardcover
-Heftchen, keine Paperbacks
Ich liebe zwar Harcover, aber nur wenn sie gut sind und die Belastung am Tisch aushalten. Ansonsten ist so macher Paperback, z.B. aus dem Romanbereich erstaunlich robust. Warum macht man nicht sowas?

Die Heftbindungen einiger früheren Rollenspieleprodukte sind im Zusammenspiel mit ordentlicher Coverpape sehr stabil. Ich muss da z.B. an MERS für Einsteiger, dem Star Wars D6 GM-Buch/Screen und an Blackhand's Street Weapons für CP2020 denken. Wobei Blackhand's schon relativ empfindlich war.

Das Maddrax Rollenspiel hat das Format und die Substanz eines Heftromans, samt dünnem Papier. Nicht besonders stabil und empfindlich aber dafür billig und unglaublich cool.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: schneeland am 7.11.2022 | 23:43
Grundsätzlich würde ich Megavolt zwar recht geben, aber wahrscheinlich macht das die Sache gar nicht mal wesentlich günstiger - gut lesbare, kompakte Texte schreiben ist ja eher mehr Aufwand.
Generell: wenn ich so drüber nachdenke, machen alle Dinge, die mir einfallen, die Sache eher noch teurer (sprachlich schönere Texte, mehr Playtesting und Regeliterationen). Eventuell zahlt sich das Ganze dann aus und man hat die Einstiegshürde gesenkt und kann Skaleneffekte nutzen, aber dafür braucht man auch erstmal ordentlich Startkapital.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Feuersänger am 7.11.2022 | 23:54
Rollenspiel derart zum Massenhobby machen, dass die Spiele in 100.000er Auflagen produziert und verkauft werden.

Ziel erkannt? Ausführung!
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Zed am 7.11.2022 | 23:57
Mein Gefühl ist, dass schlanke Systeme unabhängig von Kosten gerade en vogue sind, Zumindest hier im T.

Da ich Vielfalt bei Systemen schätze - auch regelschwere Systeme - lehne ich einen allgemeinen Ruf nach schlanken Systemen ab.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Torsten (Donnerhaus) am 8.11.2022 | 00:47
Verbot sämtlicher Schriftwerke als Häresie.

Danach pilgert man zu Fuß zu den weisen Weltenbauern, die einem die Regeln und Weltbeschreibungen von einem Hügel aus zurufen, im Tausch gegen mitgebrachte Konserven, von denen sie sich ernähren. Treue Anhänger der Weltenbauer memorisieren alles und bilden daraus Lieder, die sie in ständigem Singsang wiederholen.

Regelstreitigkeiten werden in der Donnerkuppel geklärt.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Megavolt am 8.11.2022 | 06:09
Da ich Vielfalt bei Systemen schätze - auch regelschwere Systeme - lehne ich einen allgemeinen Ruf nach schlanken Systemen ab.

Ich schließe mich an. Noch dazu fällt ja auch, dass DSA als unser erfolgreichstes System "viva la bloat" ja quasi erfunden und zum Kernmerkmal erhoben hat.

Die Frage war allerdings nach einer möglichen Kostenersparnis, nicht nach der idealen Angeebotspalette.

Regelstreitigkeiten werden in der Donnerkuppel geklärt.
Was macht man bei Regelstreitigkeiten in Bezug auf Kämpfe in der Donnerkuppel?
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 8.11.2022 | 06:30
Ja bitte! Aber nicht einfach das PDF zum Kauf einstellen, sondern die Bücher auf dem Tablet und Smartphone vernünftig lesbar machen. Also entweder Epub oder aber weniger Spalten. Digitale Rollenspielbücher sind einfach nicht gut. Romane funktionieren elektronisch mittlerweile fantastisch, aber bei Rollenspielen funktioniert das einfach noch nicht so wie es sollte.

Ich meine richtige Digitalisierung. Weg vom Buchformat. Informationen als Datenbank mit funktionaler Suchmaske. Oder so. Wie ein SRD, nur besser (und ohne nervige Werbung natürlich). Für mobile und Desktop Anwendung optimierte Darstellungen.

Was die anderen Vorschläge hier angeht, von wegen s/w Illus und Billigpapier: das würde ich dann nicht mehr kaufen. Billig und Qualität ist halt gegenläufige. Und ich habs da lieber qualitativer und schön.

Paperback ist aber gut. Gerne auch kleiner als A4, die sind dann automatisch etwas robuster,  weil sie besser in der Tasche Platz finden. PF2 macht es mit den Pocket Editions vor.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Tomas Wanderer am 8.11.2022 | 06:58
Mein Gefühl ist, dass schlanke Systeme unabhängig von Kosten gerade en vogue sind, Zumindest hier im T.

Da ich Vielfalt bei Systemen schätze - auch regelschwere Systeme - lehne ich einen allgemeinen Ruf nach schlanken Systemen ab.
Aber eine reduzierte Form (nicht Seitenzahl) erzwingt doch keine schlanken Systeme? Man könnte doch sogar sagen, dass durch den gewonnenen Platz mehr Raum für Regeln vorgehalten wird.

EDIT: Sehe gerade, dass da auch "Umfang reduzieren" stand. Das halte ich - gelesen als weniger Seiten - auch nicht für zielführend. Die Texte sollten sich auf das Wesentliche konzentrieren.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Weltengeist am 8.11.2022 | 06:59
Och, das ist einfach:

Im Ernst: Ich kann dem ewigen Ruf nach "noch billiger, noch billiger" nichts abgewinnen (und muss gerade an mich halten, um nicht in einen Rant abzudriften). Gemessen an dem, was da an Arbeit drin steckt, sind Rollenspielbücher schon massiv zu billig. Und Feuersänger sagt es schon: Das Problem ist nicht das Lesebändchen. Das Problem ist, dass Rollenspielbücher (für die meisten Systeme) in viel zu geringen Auflagen produziert werden, weil es zu wenige Leute spielen / kaufen. Kaufmännisch gesprochen: nicht die variablen Kosten, sondern die Fixkosten, die sich auf viel zu wenige Käufer verteilen.

Übrigens: Es GIBT ja die billigen Sachen. Es gibt auch für viele Spiele eine SRD. Trotzdem wollen die meisten Leute (mich eingeschlossen) die schicken, aufwändig produzierten Sachen. Darin steckt ja auch eine Aussage.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: tartex am 8.11.2022 | 07:22
im fall von Midgard sogar per schreibmaschiene geschrieben und mit kopierer vervielfältigt. die anderen 2 schon professionell gedrückt aber mit Heftklammerbindung. Weniger Bilder in S/W.,...

Kann man auch heute noch ohne Probleme verwirklichen: PDF kaufen (oder ein gratis System nehmen), via Copy&Paste in ein gratis Textverarbeitung wie Google Docs, die Schriftart nach eigenem Wunsch umstellen und runter auf Größe 8, und dann im Copy-Shop schwarz-weiß drucken.  >;D

Wer will kann auch ein oder zwei Bilder im Text lassen.

Ich persönlich schreibe mir ja gleich lieber meine eigenen Systeme.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 8.11.2022 | 07:22
Och, das ist einfach:
  • Die Autoren noch schlechter bezahlen
  • Die Übersetzer noch schlechter bezahlen
  • Die Zeichner noch schlechter bezahlen
  • Die Verlagsmitarbeiter noch schlechter bezahlen
  • Noch billigere Druckereien in noch totalitäreren Staaten nutzen
  • ...
Ich weiß nicht ob das viel ändern würde. Ich mein abseits der paar großen Mainstream Systheme scheinen die Verlage sich ja die "Entwicklungskosten" oft über Crowed Funding finanzieren zulassen. Die Bücher sind dann hinterher trotzdem noch teuer.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Alex am 8.11.2022 | 07:27
Och, das ist einfach:
  • Die Autoren noch schlechter bezahlen
  • Die Übersetzer noch schlechter bezahlen
  • Die Zeichner noch schlechter bezahlen
  • Die Verlagsmitarbeiter noch schlechter bezahlen
  • Noch billigere Druckereien in noch totalitäreren Staaten nutzen
  • ...

Im Ernst: Ich kann dem ewigen Ruf nach "noch billiger, noch billiger" nichts abgewinnen (und muss gerade an mich halten, um nicht in einen Rant abzudriften). Gemessen an dem, was da an Arbeit drin steckt, sind Rollenspielbücher schon massiv zu billig. ...

Danke, Weltengeist. :)
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 8.11.2022 | 07:30
Also entweder Epub oder aber weniger Spalten. Digitale Rollenspielbücher sind einfach nicht gut. Romane funktionieren elektronisch mittlerweile fantastisch, aber bei Rollenspielen funktioniert das einfach noch nicht so wie es sollte.
Naja Romane musst du auch nicht ständig auf der Suche nach bestimmten Regelstellen oder Tabellen durch blättern.

Ein Durchsuchbares PDF (gerne auch in einem Bildschirmfreundlichen Format) wäre da mMn eine Bessere Option.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: aikar am 8.11.2022 | 07:42
Ich denke was praktisch sicher kommen wird sind KI-Illustrationen. Die Bilder sind ein großer Kostenpunkt und die jetzt praktisch gratis zu bekommen (und in stetig steigender durchaus brauchbarer Qualität) wird preislich schon was um machen. Da wird sich kaum ein Verlag, der selber produziert (den Großteil machen im deutschen Raum ja Übersetzungen aus) verweigern können. Für die Illustratoren natürlich blöd.

Ansonsten ist der primäre Preistreiber momentan halt der Markt (Hohe Papierpreise, Druckpreise, Transportkosten).
Ich würde mir persönlich wünschen, dass Rollenspielbücher irgendwann, wenn sich der Markt erholt, wieder in den 50€ Bereich fallen, weil ich merke, dass da meine persönliche Schmerzgrenze liegt, wo ich mehr oder weniger bedenkenlos bei Interesse zugreife. Aber schon das ist wahrscheinlich unrealistisch.

Aktuell wirklich auf billig machen zu wollen geht nur über:

  • Die Autoren noch schlechter bezahlen
  • Die Übersetzer noch schlechter bezahlen
  • Die Zeichner noch schlechter bezahlen
  • Die Verlagsmitarbeiter noch schlechter bezahlen
  • Noch billigere Druckereien in noch totalitäreren Staaten nutzen
  • ...

Im Ernst: Ich kann dem ewigen Ruf nach "noch billiger, noch billiger" nichts abgewinnen (und muss gerade an mich halten, um nicht in einen Rant abzudriften). Gemessen an dem, was da an Arbeit drin steckt, sind Rollenspielbücher schon massiv zu billig. Und Feuersänger sagt es schon: Das Problem ist nicht das Lesebändchen. Das Problem ist, dass Rollenspielbücher (für die meisten Systeme) in viel zu geringen Auflagen produziert werden, weil es zu wenige Leute spielen / kaufen. Kaufmännisch gesprochen: nicht die variablen Kosten, sondern die Fixkosten, die sich auf viel zu wenige Käufer verteilen.

Übrigens: Es GIBT ja die billigen Sachen. Es gibt auch für viele Spiele eine SRD. Trotzdem wollen die meisten Leute (mich eingeschlossen) die schicken, aufwändig produzierten Sachen. Darin steckt ja auch eine Aussage.
Volle Zustimmung zu allen Punkten.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Jiba am 8.11.2022 | 08:11
Wer glaubt, dass kürzere Texte weniger Arbeit sind als längere Texte, der hat wohl noch nie einen kurzen Text geschrieben.   ~;D
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: ghoul am 8.11.2022 | 08:17
Systeme promoten, die DIY ermutigen und Kreativität unterstützen.
Systeme promoten, die nicht auf Hochglanz und Zubehörschwemme setzen.
 
Ich verweise beispielhaft auf das ALRIK-Projekt (https://alrik.snafu.zone/wiki/ALRIK) und auf die kompakten aber stimmungsvollen Module von Echoes of Fomalhaut (https://emdt.bigcartel.com/category/modules).
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Tomas Wanderer am 8.11.2022 | 09:27
Wie sieht es denn mit Rollenspielvereinen aus, die Bibliotheken unterhalten, offene Spiele organisieren usw. Wie sind da die Strukturen aufgestellt?

Kenne mich da nicht aus, aber das scheint mir auch eine Möglichkeit zu sein, Kosten für Einzelne zu senken und das Hobby zu fördern.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: unicum am 8.11.2022 | 09:32
Wie sieht es denn mit Rollenspielvereinen aus, die Bibliotheken unterhalten, offene Spiele organisieren usw. Wie sind da die Strukturen aufgestellt?
Kenne mich da nicht aus, aber das scheint mir auch eine Möglichkeit zu sein, Kosten für Einzelne zu senken und das Hobby zu fördern.

Ich bin in einem Rollen und Brettspielverein,... der Rollenspielanteil unseres Fundus dürfte bei deutlich unter 1% liegen. Spiele kann man sich als Mitglied ausleihen und mit nach hause nehmen - für 1Monat oder so? Insofern macht sich da schon ein Problem auf: Rollenspielen dauert länger,...

Positiv ist das man im Vereinsheim dann immer ein Regelwerk rumliegen hat.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: unicum am 8.11.2022 | 09:35
Och, das ist einfach:
  • Die Autoren noch schlechter bezahlen
  • Die Übersetzer noch schlechter bezahlen
  • Die Zeichner noch schlechter bezahlen
  • Die Verlagsmitarbeiter noch schlechter bezahlen
  • Noch billigere Druckereien in noch totalitäreren Staaten nutzen
  • ...

Wie ich Elon Musk schon geschrieben hätte, wenn ich auf Twtttrr wäre: Am besten man entlässt alle Angestellten dann hat man eine maximale Einspaarung.
Dann noch alles an Produktionsmitteln, liegenschaften und anderen Dingen veräussern um den Kapitalfluss zu erhöhen.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Eismann am 8.11.2022 | 09:38
Einfach nur mit Word zusammengetippte, unillustrierte PDF-Rollenspiele von Leuten verwenden, die dafür kein Geld wollen. Zack, kostet nix.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: unicum am 8.11.2022 | 09:42
Imho war es in den 80ern oder 90ern hype das jeder sein eigenes Rollenspiel entwickelt hat,... kostet auch nicht ... viel.
 
Auf eines sind wir aber angewiesen wie die Autoindustrie auf s Benzin die Autoreifen: Würfel oder Karten,... es sei denn wir spielen etwas ohne zufallselement.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: tartex am 8.11.2022 | 09:46
Auf eines sind wir aber angewiesen wie die Autoindustrie auf s Benzin die Autoreifen: Würfel oder Karten,... es sei denn wir spielen etwas ohne zufallselement.

Würfel kann doch auch aus Müll bauen. Oder man spielt mit Hühnerknochen.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Eismann am 8.11.2022 | 09:48
Man kann auch Münzen werfen oder Kakerlakenrennen veranstalten. Außerdem haben zumindest die älteren Semester noch irgendwo ne Kiste mit Mensch ärgere dich nicht rumstehen.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Jiba am 8.11.2022 | 09:48
Systeme promoten, die DIY ermutigen und Kreativität unterstützen.

Tun das nicht... I dunno... ALLE Rollenspiele?
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Waldviech am 8.11.2022 | 09:49
Ich denke mal, den Posts von Weltengeist und Feuersänger ist nichts hinzuzufügen.
Was man auf Konsumentenseite halt gerne mal ignoriert ist, das Rollenspielpublikationen eigentlich massiv teurer sein müssten. Das man als Endkunde für Rollenspielpublikationen in winzigen Kleinstauflagen zweistellige Beträge bezahlt und nicht, wie etwa im Falle wissenschaftlicher Publikationen, dreistellige, liegt daran, dass Rollenspiele in der Regel eh schon von Hobbyisten und Selbstausbeutern produziert werden.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Eismann am 8.11.2022 | 10:06
Man könnte sogar so weit gehen und seinen Rollenspielkram nicht nur selbst zu schreiben (was schonmal gar nichts kostet und auch noch genau auf die eigenen Wünsche zugeschnitten ist), sondern, weil es natürlich geiler Shit ist, es auch noch zu verkaufen. Dann kostet es nicht nur nichts, man macht sogar plus bei der Sache.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: NurgleHH am 8.11.2022 | 10:12
Och, das ist einfach:
  • Die Autoren noch schlechter bezahlen
  • Die Übersetzer noch schlechter bezahlen
  • Die Zeichner noch schlechter bezahlen
  • Die Verlagsmitarbeiter noch schlechter bezahlen
  • Noch billigere Druckereien in noch totalitäreren Staaten nutzen
  • ...

Im Ernst: Ich kann dem ewigen Ruf nach "noch billiger, noch billiger" nichts abgewinnen (und muss gerade an mich halten, um nicht in einen Rant abzudriften). Gemessen an dem, was da an Arbeit drin steckt, sind Rollenspielbücher schon massiv zu billig. Und Feuersänger sagt es schon: Das Problem ist nicht das Lesebändchen. Das Problem ist, dass Rollenspielbücher (für die meisten Systeme) in viel zu geringen Auflagen produziert werden, weil es zu wenige Leute spielen / kaufen. Kaufmännisch gesprochen: nicht die variablen Kosten, sondern die Fixkosten, die sich auf viel zu wenige Käufer verteilen.

Übrigens: Es GIBT ja die billigen Sachen. Es gibt auch für viele Spiele eine SRD. Trotzdem wollen die meisten Leute (mich eingeschlossen) die schicken, aufwändig produzierten Sachen. Darin steckt ja auch eine Aussage.
+1, ich finde die Preise angemessen und fast schon zu preiswert (im genannten Thread wurde schon erwähnt, dass die Produkte fast genau so viel kosten wie vor Euro-Einführung). Dieser Schrei nach billig ist einfach der falsche Weg, denn da können auch nur kleine Gehälter an die Kreativen geleistet werden. Mehr Käufer wäre schön, aber es ist und bleibt ein Nischen-Hobby.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: aikar am 8.11.2022 | 10:15
Auf eines sind wir aber angewiesen wie die Autoindustrie auf s Benzin die Autoreifen: Würfel oder Karten,... es sei denn wir spielen etwas ohne zufallselement.
Es müssen aber auch immer nicht haufenweise Spezialwürfel sein, wie sie gerne Verwendung finden. Wenn ein System z.B. mit XW6 arbeitet, hat die wahrscheinlich jede:r zu Hause.
Das ist definitiv ein Punkt, der den Preis und die Einstiegsschwelle senkt.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Noir am 8.11.2022 | 10:17
Niemand hat hier nach "billig" geschrien. Das ist explizit auch im ersten Post genannt. Das, was ihr da berantet wurde sogar explizit im Disclaimer ausgeschlossen. Es ist ein Gedankenexperiment. Mehr nicht.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: ghoul am 8.11.2022 | 10:25
Tun das nicht... I dunno... ALLE Rollenspiele?

Wäre schön! Ich habe aber den Eindruck, dass es bei manchen großen Systemen eine Spaltung gibt zwischen DIY und Konsumjunkies offizieller Kampagnen, Regionalsammelbände, Zusatz-Gimmicks ...

Wie viele Grundregelwerke unterstützen die SL bei der Erstellung eigener Welten, Landschaften, Orte durch passende Tools? Einige tun es, andere verkaufen nur vorgefertigte Settings.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: dicemice am 8.11.2022 | 10:26
Man könnte sogar so weit gehen und seinen Rollenspielkram nicht nur selbst zu schreiben (was schonmal gar nichts kostet und auch noch genau auf die eigenen Wünsche zugeschnitten ist), sondern, weil es natürlich geiler Shit ist, es auch noch zu verkaufen. Dann kostet es nicht nur nichts, man macht sogar plus bei der Sache.

Weil deine Zeit völlig kostenfrei ist? Klar es ist ein Hobby, aber wenn du dein System auch verkaufen willst, machst du sicher kein wirkliches Plus, dadurch wird dir wahrscheinlich eher bewusst, wie knapp kalkuliert die Preise bei den Verlagen sind. Irgendwann rechnet man ja doch mal gegen, wie viel Stunden man investiert hat und wie viel man dafür verkaufen muss um Stundenlohn x zu erhalten, bei einer Homebrew-Produktion spiegelt der Preis ja auch noch mehr eine Art Wertschätzung der investierten Zeit wieder, die geht bei den Verlagen eher etwas verloren. Weiß nicht ob sich das so toll anfühlt, wenn dir dann jemand dann sagt 'Nee also 25 € für dein System ist mir schon deutlich zu viel aus Grund xyz'

Allg. kann ich Waldviech nur zustimmen, ein Fachbuch in meinem Bereich kostet schnell mal 150 € und da ist Werbung mit drin und lediglich schwarz-weiße Zeichnungen, vergleicht man das sind RPG-Bücher plötzlich sehr günstig.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Galrin am 8.11.2022 | 10:30
Digitalisieren.
Absolut d'accord.
Ich weiß, dass ein großer Teil der Community Papierfan ist und gern etwas "Handfestes" am Spieltisch will. Ich für meinen Teil bin Digitalverfechter, weil ich einerseits in meinem Büro keine zig Regalmeter (mehr) für noch ein Regelwerk und noch ein Regelwerk und noch ein Regelwerk mehr... zur Verfügung habe, andererseits aber auch die Bequemlichkeit schätze, Dutzende von Büchern auf einem Tablet/Laptop mitnehmen zu können, ohne dabei einen Klein-LKW buchen zu müssen. Mich hat der Umstand, dass es von bestimmten Regelwerken keine Digitalversion gibt, schon mehrfach vom Kauf abgehalten.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 8.11.2022 | 10:33
Ich hab auch schon überlegt, ob es nicht gegebenenfalls tatsächlich sinnvoll wäre, wieder zurück zum Box-Format zu gehen. Grundregeln eindampfen, dass sie in ein Heft passen. Ein Abenteuerheft (separat!) mit in die Box. Ein paar Würfel, vielleicht. Charakterbögen. Also das, was heute oft in Starterboxen drin ist - nur eben mit kompletten Grundregeln. Würde ich tatsächlich begrüßen. Zumal das vermutlich auch die Möglichkeiten der Rabattierung erhöhen würde. Buchpreisbindung würde dann ja wegfallen, imho.
Das hätte iirc allerdings auch den Nachteil das, dann 19% statt 7% Mehrwertsteuer fällig werden.

Und ich würde stark vermuten das die Kosten für das eine Bedruckte Box auch nicht wirklich billiger ist als ein Hartcover Einband.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Sgirra am 8.11.2022 | 10:37
Ich hab auch schon überlegt, ob es nicht gegebenenfalls tatsächlich sinnvoll wäre, wieder zurück zum Box-Format zu gehen. Grundregeln eindampfen, dass sie in ein Heft passen. Ein Abenteuerheft (separat!) mit in die Box. Ein paar Würfel, vielleicht. Charakterbögen. Also das, was heute oft in Starterboxen drin ist - nur eben mit kompletten Grundregeln. Würde ich tatsächlich begrüßen. Zumal das vermutlich auch die Möglichkeiten der Rabattierung erhöhen würde. Buchpreisbindung würde dann ja wegfallen, imho.
Boxen sind teuer. Wirklich. Vor allem, je mehr man reinpackt, das man für jedes einzelne Item zusätzliche Verpackungskosten zahlt. Gut geplant kommt man da aktuell bei dem heraus, was ein umfangreicherer Hardcoverband kostet.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Quaint am 8.11.2022 | 10:45
Letzten Endes ist das eine wirtschaftliche Frage. Man muss halt größere Mengen absetzen, dann kann man die Margen für die Entwicklung pro Buch reduzieren. ie mehr Rollenspieler = günstigere Rollenspiele.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Aedin Madasohn am 8.11.2022 | 11:00
Was könnte man tun, um Rollenspielprodukte günstiger machen zu können?

Welche Maßnahmen könntet ihr euch vorstellen?

stärker die verschiedenen Bausteine des "Produktes" trennen

Artwork? es gibt einen eigenständigen Markt für visuelle Medien, wenn also der hochglanz-Prachtband "fäntelig DSA Arts mit schwarzer Katze" aufgerufen wird, hätte das seine eigenständige Kundengruppe (die es finanziert)

das muss nicht zwangsläufig der Jugendliche sein, welcher für seine Clique mal was ausprobieren will (kann ja schließlich nicht jeder Ärzte zu Eltern haben)

würde aber bedeuten, dass GoogleFu und Künstler-Derivantarts-account diese Optik/Teaser verfügbar machen.

Einstampfen der Spezialwürfel wurde ja schon genannt. In Zeiten von Apps sollte Merchnice echt nur was für Kaufrauschler&Sammelwüt´ger sein und die normalen Spieler und vor allem Reinschnupperer verschohnen.

Stimmungstexte: wenn schon, dann richtig. Losgelöst von dem Regel&Generiungsteil einfach als eigenständiges PDF/Reader/Bleiwüste anbieten.
Warum ein GRW oder Charbaukasten damit zumüllen? benötigt ja auch extra Layout und Lektorat sowie die typischen Redaktions-Zeitfresser: "nee, ist ja toll geschrieben, aber tausend Zeichen zu lag. Kürz mal"

wer also Bock auf eine Kurzgeschichte von "Mauspeter aus Festum besucht Fasar" hat, findet im Stimmungstext der Box zu wenig, wer hingegen eine Fex´e Straßenhexekatze auf buntTM bauen will, der langweilt sich bis zum Buch-weg-legen...

Digital. wurde ja auch schon genannt. Eine zweistellige "Auflage" an Schwarze-Katze-Stimmungstext: Mausepeter sayne Aventurienrayse - Tagebuch von dem Bastian Munter sayne Katz" als PDF lässt sich zur Not noch per e-mail account nach Patreon-Danksagung verschicken  ~;D

Vorbestellung&Krautfundling&Waljagd  >;D bevor Risikokapital bezahlt wird (Zinsen sind nicht ohne), sieht man hier echte Resonanz. Beifall im Forum für Ankündigungen und anschließende Verkausfzahlen sind ja zwei verschiedene Paar Schuhe.
So kann hingegen schon sehr früh im Prozess gesehen werden, dass Schwarze Katz nicht für die Katz´ist.
Gerade wenn kommuniziert wird, dass durch diesen Anschub die Startmasse an Geld zusammenkommen soll, damit nachher ein simples Regel&Generieungs-PDF-Bleiwüste für lau im PDF Store stehen wird, um auch Neueinsteigern das simple Reinschnuppern ins Hobby zu erleichtern.   
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Gunthar am 8.11.2022 | 11:14
Einfache Mittel zum Kosten senken:
a) A5 statt A4
b) Softcover statt Hardcover
c) Schwarzweiss statt Farbe
d) Neutrales Papier statt farbiger Hintergrund
e) Simples Layout
f) Print on Demand (PoD)

PoD kann die Kosten senken, da nur auf Wunsch ein Buch gedruckt wird und nicht Hunderte oder Tausende Bücher im Voraus, die teilweise nicht verkauft werden. Das muss in der Kostenberechnung mit berücksichtigt werden.

Habe ein IndexCardRPG PoD Buch (400 Seiten) daheim, das genau die obengenannten Merkmalen hat. Kosten: US$ 10.- inkl PDF plus Porto. Und beim Text musste nicht mal gespart werden.

In Deutschland gibt es noch das Problem, dass deutsche Bücher und eigentlich dazugehörige PDFs nicht zusammen als zusammengehörend verkauft werden dürfen. Was dazu führt, dass man die Bücher mit PDF auf ausländischen Seiten kauft oder auf ausländische Buch/PDF-Bundles zurückgreift.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: tartex am 8.11.2022 | 11:31
Stimmungstexte: wenn schon, dann richtig. Losgelöst von dem Regel&Generiungsteil einfach als eigenständiges PDF/Reader/Bleiwüste anbieten.
Warum ein GRW oder Charbaukasten damit zumüllen? benötigt ja auch extra Layout und Lektorat sowie die typischen Redaktions-Zeitfresser: "nee, ist ja toll geschrieben, aber tausend Zeichen zu lag. Kürz mal"

So Fanfiction ist ja wohl das günstigste, was man auftreiben kann. Und Lektorat? Wo? Gibt es bei den meisten Rollenspielverlagen eh nicht.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Fillus am 8.11.2022 | 11:50
Vieles nicht umsetzbar oder sehr experimentell.

- Die Grafiken in ein Artbook und dieses dann eventuell auch außerhalb von der Pen&Paper Sparte verkaufen.
- Entschlacken. Außer in Schnellstarter oder Einsteigerboxen, die generelle Erklärung zu "Was ist Rollenspiel" nur als kostenlose digitale Version anbieten.
- Ebenso diese für mich teils unsäglichen (Kurz) Geschichten in den Büchern weglassen. Ich hasse es, wenn ich ein REGELbuch aufschlage um damit zu arbeiten und ich dann erstmal 20, 30 oder 40 Seiten bis zum Inhaltsverzeichnis blättern muss. Vampire lässt grüßen.
- Wieder viel mehr mit Heften arbeiten. Softcover geht leider gar nicht, weil es schlicht nicht aufgeschlagen liegen bleibt. Aber Hefte sind trotz Tackernadeln eine gute Sache. Bei Abenteuern bietet es sich doch an. Auch Ringbindung ist akzeptabel und bleibt offen.
- Weniger ist mehr. Oftmals sind die Grafiken in den Büchern nicht von gleichen Qualität, von verschiedenen Künstlern. Da könnte man welche einsparen.
- Weitere Inhalte nur Digital zur Verfügung stellen. Spielbeispiele z.B.
- Weniger Farben. auch 4 farbig schaut es noch gut aus.
- Negativschrift weglassen. Ob nun Star Trek, Der Sprawl oder das neue Kult. Der Lesbarkeit hilft es nicht und schwarze Seiten sind sicher nicht sparsam.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Maarzan am 8.11.2022 | 13:45
Ich denke mal, den Posts von Weltengeist und Feuersänger ist nichts hinzuzufügen.
Was man auf Konsumentenseite halt gerne mal ignoriert ist, das Rollenspielpublikationen eigentlich massiv teurer sein müssten. Das man als Endkunde für Rollenspielpublikationen in winzigen Kleinstauflagen zweistellige Beträge bezahlt und nicht, wie etwa im Falle wissenschaftlicher Publikationen, dreistellige, liegt daran, dass Rollenspiele in der Regel eh schon von Hobbyisten und Selbstausbeutern produziert werden.

Was man auf Autorenseite vielleicht mal sehen müsste - die Bücher müssten dann auch erheblich nützlicher sein und tatsächlich Zeit sparen oder Dinge liefern, welche der Kunde schlicht nicht selbst machen kann.

Als "Ideengeber" oder Lesestoff gibt es tatsächlich reichlich billige Massenware, mit der sie dann konkurriert.
Wer sich mit wissenschaftlichen Publikationen vergleicht, müsste auch entsprechenden Mehrwert liefern. (Von der Abhängigkeit bei der Ausbildung und damit nebenbei Aussichten auf zukünftige Einnahmen, welche die Lehrbücher denke ich auch nach oben treibt mal ganz abgesehen)
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Zed am 8.11.2022 | 14:22
Letzten Endes ist das eine wirtschaftliche Frage. Man muss halt größere Mengen absetzen, dann kann man die Margen für die Entwicklung pro Buch reduzieren. ie mehr Rollenspieler = günstigere Rollenspiele.
Das.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Crackers am 8.11.2022 | 16:11
Naja Romane musst du auch nicht ständig auf der Suche nach bestimmten Regelstellen oder Tabellen durch blättern.

Ein Durchsuchbares PDF (gerne auch in einem Bildschirmfreundlichen Format) wäre da mMn eine Bessere Option.

Das lustige ist: Romane können das aber. Jeder meiner Reader auf Windows, Apple, Android und Chrome OS kann das zeug durchsuchen und EPUB kann auch Hyperlinks.
Stattdessen werden mehrspaltige PDFs verkauft, die auf dem Smartphone nur mit viel Zoom und verschieben nutzbar sind. Man bekommt nur einen Export ohne Druckmarken, Farbprofile und Co, aber nichts wirklich digital nutzbares. Und das schlimme daran: Sobald eine Illustration über zwei seiten auftaucht funktioniert nicht mal mehr der Ansatz, dass man das Bucherlebnis nachbilden will.


Och, das ist einfach:
  • Die Autoren noch schlechter bezahlen
  • Die Übersetzer noch schlechter bezahlen
  • Die Zeichner noch schlechter bezahlen
  • Die Verlagsmitarbeiter noch schlechter bezahlen
  • Noch billigere Druckereien in noch totalitäreren Staaten nutzen
  • ...

Im Ernst: Ich kann dem ewigen Ruf nach "noch billiger, noch billiger" nichts abgewinnen (und muss gerade an mich halten, um nicht in einen Rant abzudriften). Gemessen an dem, was da an Arbeit drin steckt, sind Rollenspielbücher schon massiv zu billig. Und Feuersänger sagt es schon: Das Problem ist nicht das Lesebändchen. Das Problem ist, dass Rollenspielbücher (für die meisten Systeme) in viel zu geringen Auflagen produziert werden, weil es zu wenige Leute spielen / kaufen. Kaufmännisch gesprochen: nicht die variablen Kosten, sondern die Fixkosten, die sich auf viel zu wenige Käufer verteilen.

Da gibt es doch gar nichts zu ranten. Neben der Tatsache, dass es ein reines Gedankenspiel ist, wird doch nichts davon gefordert. Der Großteil  der Vorschläge hier dreht sich um rein materielle Dinge: Softcover statt Hardvover, S/W statt Vollfarbe und so weiter.
Nur weil große Teile der Schaffenden für geringe Löhne arbeiten muss ich mir noch keine 60€ Prachtausgabe ins Regal stellen. Der Autor und Übersetzer haben davon doch gar nichts.

Ich finde den Vorwurf, dass hier Lohndumping gefordert wird ehrlich gesagt ziemlich unkonstruktiv.

Womit du Recht hast ist natürlich, dass eine breitere Käuferschaft Abhilfe schaffen würde. Aber da liegt der Spielball eindeutig bei den Verlagen, die für Marketing Mittel bereitstellen müssten, die sie nicht haben. Hier tut sich nur WotC hervor und ich hoffe, dass vom D&D-Marketingkuchen ein paar Krumen in Richtung der anderen Verlage fallen, wenn die Spielenden erstmal gefallen am Hobby und nicht nur am Produkt gefunden haben.

So Fanfiction ist ja wohl das günstigste, was man auftreiben kann. Und Lektorat? Wo? Gibt es bei den meisten Rollenspielverlagen eh nicht.

Beide Teiler deiner Einschätzung sind mindestens gewagte Thesen und lassen ein Mindestmaß an Wertschätzung der Arbeit anderer vermissen.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Megavolt am 8.11.2022 | 16:13
Wer sich mit wissenschaftlichen Publikationen vergleicht, müsste auch entsprechenden Mehrwert liefern.

Fairerweise muss man sagen, dass wissenschaftliche Literatur auch nicht das reine Glück allein ist, sondern sie ist auch oft aufgebläht oder nur grenznützlich.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Maarzan am 8.11.2022 | 16:19
Ja stimmt, auch da ist manches sicher nicht optimal. 
Aber das wird dann meist gekauft, weil es immer noch indirekt nützlich bis notwendig ist, weils der Prof geschrieben hat und darauf verweist.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Space Pirate Hondo am 8.11.2022 | 16:37
Digitalisieren.

Ja bitte! Aber nicht einfach das PDF zum Kauf einstellen, sondern die Bücher auf dem Tablet und Smartphone vernünftig lesbar machen. Also entweder Epub oder aber weniger Spalten. Digitale Rollenspielbücher sind einfach nicht gut. Romane funktionieren elektronisch mittlerweile fantastisch, aber bei Rollenspielen funktioniert das einfach noch nicht so wie es sollte.

Weg von Druckwerken (womit man auch Rohstoffe der Erde geschont werden) und nur noch digital. Wir leben im Jahr 2022 und nicht mehr im 20. Jahrhundert. Es gibt ja schon einige Entwicklungen, dass die Regelwerke nur noch auf digitalen Platformen einsehbar sind.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Noir am 8.11.2022 | 16:39
Weg von Druckwerken (womit man auch Rohstoffe der Erde geschont werden) und nur noch digital. Wir leben im Jahr 2022 und nicht mehr im 20. Jahrhundert. Es gibt ja schon einige Entwicklungen, dass die Regelwerke nur noch auf digitalen Platformen einsehbar sind.

Finde ich schwierig. Denn dafür müsste jeder auch die finanzielle Möglichkeit haben, Geräte zu haben, um da bequem Zugang zu haben. Und nein "Smartphone" ist da sicherlich keine Option.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Crackers am 8.11.2022 | 16:46
Finde ich schwierig. Denn dafür müsste jeder auch die finanzielle Möglichkeit haben, Geräte zu haben, um da bequem Zugang zu haben. Und nein "Smartphone" ist da sicherlich keine Option.

Warum ist das Smartphone keine Option?

Ich kann dir berichten, dass ich einige hundert Bücher auf dem Smartphone gelesen habe und das hervorragend funktioniert. Auch Tabellen  und Bilder sind überhaupt kein Problem im Epub-Format. Das Format muss aber natürlich auch nicht das Ende sein, es ist nur ein Beispiel.
Natürlich ist ein Tablet da noch besser, aber ich sehe keinen Grund dafür das Smartphone kategorisch auszischließen.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Noir am 8.11.2022 | 16:51
Ich kenne niemanden. Niemanden, der auf einem Smartphone wirklich ein Buch gelesen hat. Mal einen News-Artikel, ja. Aber ein ganzes Buch? Never. Auch ich käme nie auf die Idee, auf so einem Winzbildschirm ein ganzes Buch zu lesen.

/EDIT: Ganz davon ab, dass es auch noch Unmengen Haushalte haben, die nicht einmal Smartphones besitzen. Da nach "nur noch Digital!!!" zu rufen, finde ich schon SCHWER naiv. Auch, wenn der Thread hier natürlich nur ein Gedankenexperiment ist. Aber ich glaube, viele Leute wissen gar nicht, wie es um die Digitalisierung in Deutschland bestellt ist. Und damit ist nicht nur die Infrastruktur gemeint, sondern auch die Endgeräte.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Maarzan am 8.11.2022 | 16:56
Ich kenne niemanden. Niemanden, der auf einem Smartphone wirklich ein Buch gelesen hat. Mal einen News-Artikel, ja. Aber ein ganzes Buch? Never. Auch ich käme nie auf die Idee, auf so einem Winzbildschirm ein ganzes Buch zu lesen.

/EDIT: Ganz davon ab, dass es auch noch Unmengen Haushalte haben, die nicht einmal Smartphones besitzen. Da nach "nur noch Digital!!!" zu rufen, finde ich schon SCHWER naiv. Auch, wenn der Thread hier natürlich nur ein Gedankenexperiment ist. Aber ich glaube, viele Leute wissen gar nicht, wie es um die Digitalisierung in Deutschland bestellt ist. Und damit ist nicht nur die Infrastruktur gemeint, sondern auch die Endgeräte.

Wobei ich zum späteren Nachschlagen gerne auch ein pdf nehme, aber ein Spiel lernen kann ich merklich einfacher als Buch.
Ich könnte mir vorstellen, dass dies bei Anfängern, welche noch mehr Neues aufnehmen und verketten müssen,  noch deutlicher auftritt, aber vielleicht liegt es auch am Alter, wo man mit elektronischem Lesen begonnen hat.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Crackers am 8.11.2022 | 17:09
Ich kenne niemanden. Niemanden, der auf einem Smartphone wirklich ein Buch gelesen hat. Mal einen News-Artikel, ja. Aber ein ganzes Buch? Never. Auch ich käme nie auf die Idee, auf so einem Winzbildschirm ein ganzes Buch zu lesen.

/EDIT: Ganz davon ab, dass es auch noch Unmengen Haushalte haben, die nicht einmal Smartphones besitzen. Da nach "nur noch Digital!!!" zu rufen, finde ich schon SCHWER naiv. Auch, wenn der Thread hier natürlich nur ein Gedankenexperiment ist. Aber ich glaube, viele Leute wissen gar nicht, wie es um die Digitalisierung in Deutschland bestellt ist. Und damit ist nicht nur die Infrastruktur gemeint, sondern auch die Endgeräte.

Hier ich. Du kennst mich nicht, aber ich lese jeden Tag auf dem Handy. Immer auf dem Weg zur Arbeit mit dem ÖPNV und das Handy habe ich inklusive meiner Buchsammlung in der Googlecloud immer dabei. Ich habe darüber mittlerweile mehr als 100 Bücher gelesen. Und ich bin da absolut nicht allein, wie oft sieht man denn noch Reader wie Kindle, Tolino und Co in der Öffentlichkeit? Die gibt es zwar noch, aber der große Teil im Berufsverkehr liest mittlerweile auf dem Smartphone.

Der Winzbildschirm ist dank anpassbarer Schriftgröße überhaupt kein Problem und heutzutage mit einem Display von durchschnittlich mindestens 5,5 Zoll ist der Bildschirm auch gar nicht so winzig.

Das nicht jeder ein Smartphone stimmt, aber der Anteil ist verschwindend gering. Das kann kein Argument sein, vor Allem nicht, da es ja auch PoD gibt und man diese Gruppe darüber bedienen kann.

Außerdem: Zeig mir ein Buch das [CTRL]/[CMD]+[F] kann. Gerade für Rollenspiele in denen man öfter mal nachschlagen muss ist das Digitalformat dem Druck schon jetzt überlegen. Nur das Layout ist noch ewig gestrig und nicht im Jahr 2022 angekommen.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: tartex am 8.11.2022 | 17:17
Ich kenne niemanden. Niemanden, der auf einem Smartphone wirklich ein Buch gelesen hat. Mal einen News-Artikel, ja. Aber ein ganzes Buch? Never. Auch ich käme nie auf die Idee, auf so einem Winzbildschirm ein ganzes Buch zu lesen.

Da stellt sich natürlich die Frage, ob für ein Rollenspiel-Regelwerk ein Buch wirklich das optimale Format ist.

Klar, für den Sammler schon, aber zum Spielen? Das sind gut verlinkte Regelpartikel eigentlich nützlicher.

In der letzten D&D5-Runde, in der ich war, hatten eigentlich alle nur die D&D-App mit Charakterbogen und den verlinkten Regel-Versatzstücken. Da hat außer mir und dem Spielleiter auch nie jemand ein Buch dabei gehabt.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Xemides am 8.11.2022 | 17:19
Ich alter Sack benutze bei Rollenspielen lieber ein Buch als ein PDF. Auch am Tisch benutze ich lieber die Papierform, ich finde mich damit immer noch schneller zurecht.

Auch Bücher lese ich lieber auf dem Kindle als auf dem Smartphone. Ist auch besser für die Augen übrigens.


Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Camo am 8.11.2022 | 17:42
Ich denke mal, den Posts von Weltengeist und Feuersänger ist nichts hinzuzufügen.
Was man auf Konsumentenseite halt gerne mal ignoriert ist, das Rollenspielpublikationen eigentlich massiv teurer sein müssten. Das man als Endkunde für Rollenspielpublikationen in winzigen Kleinstauflagen zweistellige Beträge bezahlt und nicht, wie etwa im Falle wissenschaftlicher Publikationen, dreistellige, liegt daran, dass Rollenspiele in der Regel eh schon von Hobbyisten und Selbstausbeutern produziert werden.

Wissenschaftsverlage... nettes Stichwort. Du meinst die Verlage, die im Durchschnitt den Autoren nichts bezahlen, sie oftmals sogar für den Druck bezahlen lassen? Und trotzdem dreistellige Beträge aufrufen? Weswegen viele Wissenschaftler schon sagen "Hey, wenn euch das Paper interessiert, haut mich an, ich schick euch das, ich verdiene an den gedruckten Dingern eh nix"... diese Wissenschaftsverlage?


Es müssen aber auch immer nicht haufenweise Spezialwürfel sein, wie sie gerne Verwendung finden. Wenn ein System z.B. mit XW6 arbeitet, hat die wahrscheinlich jede:r zu Hause.
Das ist definitiv ein Punkt, der den Preis und die Einstiegsschwelle senkt.

Traveller und Tunnels & Trolls tun das... sind recht kleine Nischensysteme, leider.


In Deutschland gibt es noch das Problem, dass deutsche Bücher und eigentlich dazugehörige PDFs nicht zusammen als zusammengehörend verkauft werden dürfen. Was dazu führt, dass man die Bücher mit PDF auf ausländischen Seiten kauft oder auf ausländische Buch/PDF-Bundles zurückgreift.

Klar darf das zusammen verkauft werden. Ist dann halt kein reines Buch mehr, was sich auf die Mehrwertsteuer auswirkt. Aber Bundles mit Buch und anderem Krams sind erlaubt... ansonsten gäbe es diese "Bau dir einen Ferrari in nur 250 Heften zusammen"-Serien nicht. Es kann bei Übersetzungen so sein, dass der Lizenzvertrag das verbietet, aber generell darf man das durchaus. Verstößt auch nicht gegen das Preisbindungsgesetz.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Megavolt am 8.11.2022 | 17:48
Ich vermute, dass die Anspruchshaltung, man müsse als Rollenspielschaffender vorzeigbar entlohnt werden, eher naiv ist.

Wenn eine Tätigkeit mies bezahlt ist, dann liegt der Grund üblicherweise darin, dass sie im Vergleich zu anderen Tätigkeiten wenig wert ist, oder dass der Erbringer der Tätigkeit vergleichsweise leicht austauschbar ist (was auf das Gleiche rauskommt).

Ich wünsche freilich jedem Rollenspielschaffenden, dass er mit Geld überhäuft wird, keine Frage, aber es ist einfach keine realistische Perspektive.

Vergleicht mal den Wert der Leistung, ein Auto flott zu machen, mit dem Wert der Leistung, ein Abenteuer zu verfassen. Ein Abenteuer schreiben kann jeder Gymnasiast mit einem Stift, aber um festgefressene Kolben wieder zu lösen, dafür brauchts irre aufwändige Voraussetzungen. Und: Rollenspiel ist eine luxuriöse Tätigkeit, aber mit dem Auto auf die Arbeit zu kommen ist eine Notwendigkeit. Deshalb ist der Handwerker teuer und der Schriftsteller billig und das ist - leider! - der korrekte Lauf der Dinge.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: melkvie am 8.11.2022 | 17:55
Dann muss ich aber auch meine Ansprüche entsprechend runterschrauben.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Megavolt am 8.11.2022 | 17:57
Weiß ich nicht. Von einer Reinigungskraft erwartet man am Ende des Tages auch, dass die Bude sauber ist. Nur weil sie schlecht bezahlt ist, wird sie nicht damit durchkommen, nur halbärschig zu putzen.

Es ist komplex. Angebot und Nachfrage arbeiten im Großen und Ganzen einfach gegen den Rollenspielkünstler, das lässt sich mMn nicht ausschmieren. Es ist eine Tragödie, aber so ist es halt.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Tomas Wanderer am 8.11.2022 | 17:58
D&D braucht kein Abitur.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Megavolt am 8.11.2022 | 17:59
D&D braucht kein Abitur.

 ~;D
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Waldviech am 8.11.2022 | 18:21
Zitat
Ich vermute, dass die Anspruchshaltung, man müsse als Rollenspielschaffender vorzeigbar entlohnt werden, eher naiv ist.

Wenn eine Tätigkeit mies bezahlt ist, dann liegt der Grund üblicherweise darin, dass sie im Vergleich zu anderen Tätigkeiten wenig wert ist, oder dass der Erbringer der Tätigkeit vergleichsweise leicht austauschbar ist (was auf das Gleiche rauskommt).

Ich glaube mal, das verlangt wohl auch keiner, der irgendwas mit dem Schreiben von RPGs zutun hat. Das sind mit wenigen Ausnahmen so gut wie alles Hobbyisten, die das was sie da tun aus Spaß an der Freude machen und nicht, weil sie damit Geld verdienen wollen. Ich wollte eher darauf hinaus, dass das, was man im RPG-Bereich als Konsument zu kaufen kriegt, preislich eher am unteren Rand des Spektrums rangiert als das es "zu teuer" wäre.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: YY am 8.11.2022 | 18:31
Weg von Druckwerken (womit man auch Rohstoffe der Erde geschont werden) und nur noch digital.

Man betrachte sich die Studien, die "klassisches" Buch und verschiedene Reader dahingehend vergleichen (gilt vergleichbar fürs Smartphone).
Speziell mit den Aspekten Lebensdauer von Readern und Schadensereignisse ist das in vielen Konstellationen deutlich auf Seite der gedruckten Ausgabe.

Erst recht, wenn die Regeln eben kein dickes Buch sind, sondern so dick wie nötig und so dünn wie möglich.

Rollenspiel derart zum Massenhobby machen, dass die Spiele in 100.000er Auflagen produziert und verkauft werden.

Ziel erkannt? Ausführung!

Mach doch mal Nägel mit Köpfen: Verstaatlichen.
Zack, Auflage sichergestellt, Autoren gut bezahlt, alles für immer toll *duck und weg*

Gemessen an dem, was da an Arbeit drin steckt, sind Rollenspielbücher schon massiv zu billig.

Gerade die "unsichtbare" Kernarbeit, das Regeldesign, lässt sich nicht sinnvoll mit klassischen Modellen bezahlen.
Am ehesten noch über Ansätze wie Patreon u.Ä., aber da braucht man ja auch nicht meinen, dass da irgendwelche Unsummen zusammenkämen.

Ohne den, der aus Spaß an der Freude bastelt, prokelt und probiert, geht es nicht (wie in den anderen Bereichen auch, wo wenigstens überhaupt auf die Kosten geschaut werden kann).
Am Ende zählt nämlich das Ergebnis und je nachdem, wie der Weg dahin aussieht, ist das faktisch unbezahlbar.
Außer der Sultan von Brunei hält sich einen Rollenspieldesigner.

Deswegen nimmt man es quasi geschenkt oder es findet nicht statt.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Xemides am 8.11.2022 | 18:39
Traveller und Tunnels & Trolls tun das... sind recht kleine Nischensysteme, leider.

Traveller ist doch kein Nischensystem mehr bei Mongoose. Außerdem macht das auch NOVA und die ganze PtBA-Schiene und FATE wenn man keine Fatewürfel nimmt.

[/quote]
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Camo am 8.11.2022 | 18:47
In Deutschland ist Traveller ein Nischensystem, doch. Darum ging es mir. T&T ist in Amerika auch nicht zu unterschätzen, hierzulande aber kaum noch bekannt.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Yney am 8.11.2022 | 19:15
Och, das ist einfach:
  • Die Autoren noch schlechter bezahlen
  • Die Übersetzer noch schlechter bezahlen
  • Die Zeichner noch schlechter bezahlen
  • Die Verlagsmitarbeiter noch schlechter bezahlen
  • Noch billigere Druckereien in noch totalitäreren Staaten nutzen
  • ...

Auch von mir ein Danke und ein Entschuldigung gleich voraus für die kommenden Worte (ich habe Weltengeist gleich zitiert und geantwortet - noch bin ich nicht durch alles in diesem Thema durch):
Ein wenig blieb mir doch die Spucke weg, als da bei den Vorschlägen unter anderem Dinge standen, wie "Text kürzen" oder "digitalisieren", wobei bei Letzterem teils angemerkt wurde, dass das dann aber schon schön übersichtlich sein soll und angepasst für das entsprechende digitale Medium. Ich kann nicht für die professionellen Anbieter sprechen und betrachte es daher mal aus Sicht meiner eigenen Arbeit an Feenlicht:
Ich habe vor geraumer Zeit die Regeln völlig neu vom Layout her aufgesetzt und dabei die Texte kräftig eingedampft. Der Zeitaufwand war vergleichbar mit der ersten Erstellung. Ein Kritikpunkt, den ich immer wieder mal gehört habe ist, dass Bilder rar sind. Etwas, dass ich gut verstehen kann, denn mit Illustrationen wird die Sache deutlich lockerer. Und Feenlicht kostet (wenn man es nicht fedruckt als Buch haben will) schlicht gar nichts. Und dennoch sollte es aber doch schon grafisch ruhig noch hübscher sein …

Das klang nun vermutlich schärfer als es gemeint ist, aber hier zeigt sich doch ein Widerspruch, der weiter oben auch schon angesprochen wurde: Hübsch aussehen soll es schon, gut lesbar und schnell verständlich soll es sein, aber bitte nicht zu teuer. Man wird sich hier notgedrungen für entweder oder entscheiden müssen, denke ich. Bei mir ist es ein Hobby und ich bastle gerne mal an einem Bild oder einem Text länger herum, aber jemand, der davon leben möchte, dem oder der wird man dafür wohl Geld geben müssen. Und dann kostet selbst ein kleiner Wasserkringel (ich hänge ihn mal dran) mal eben 100 € (oder vermutlich mehr).

Noch eine andere (freche oder gewagte These): Hier im Tanelorn schwirren diverse schick gemachte Eigenproduktionen herum, die man teils völlig frei haben kann. Und da begegnete mir (gefühlt) schon auch öfter dieses leise Vorurteil, dass es ja nicht viel taugen kann WEIL es so billig ist (bzw. gar nichts kostet). Vielleicht ein wenig so wie bei manchem Open Source Programm, dass den Profivarianten durchaus das Fürchten lehren kann, das aber so mancher gar nicht ansieht, weil es ja, da umsonst, nichts taugen kann (dass bei 0 € Rollenspielen ebenso wie bei 0 € Software die Wahrscheinlichkeit für "schlecht gemacht" und damit das Risiko umsonst verplemperter Zeit sicher höher liegt, steckt andererseits aber auch im System).

Nochmals Entschuldigung, wenn ich nun vielleicht schon Durchgekautes wiederholt habe, das hier lag mir gerade dringend in den Fingern. Bei Bedarf einfach fröhlich ignorieren (und auf jeden Fall nicht als aggressiven Angriff werten).
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: HEXer am 8.11.2022 | 19:20
Rollenspiel derart zum Massenhobby machen, dass die Spiele in 100.000er Auflagen produziert und verkauft werden.

Um Himmels Willen nein! Der Stranger Things Hype hat so viele Nichtnerds auf den Trip gebracht, dass das Hobby ohnehin schon zu mainstreamig für mich Kellerkind ist. Und schließlich bestimmt die Nachfrage auch noch den Preis.  >;D


  • Noch billigere Druckereien in noch totalitäreren Staaten nutzen

Funzt nicht: FFG Star Wars musste in China gedruckt werden - billiger und totalitärer geht schwierig. Hats den Preis gedrückt? Nooo-pe.

Im Ernst: Ich kann dem ewigen Ruf nach "noch billiger, noch billiger" nichts abgewinnen (und muss gerade an mich halten, um nicht in einen Rant abzudriften). Gemessen an dem, was da an Arbeit drin steckt, sind Rollenspielbücher schon massiv zu billig. Und Feuersänger sagt es schon: Das Problem ist nicht das Lesebändchen. Das Problem ist, dass Rollenspielbücher (für die meisten Systeme) in viel zu geringen Auflagen produziert werden, weil es zu wenige Leute spielen / kaufen. Kaufmännisch gesprochen: nicht die variablen Kosten, sondern die Fixkosten, die sich auf viel zu wenige Käufer verteilen.

Ich hatte es aber auch nicht so verstanden, dass hier nach Dumplingpreisen (sic!) gerufen wird, sonder eher so als "wie viel von dem "Luxusquatsch" der auch kosten verursacht brauchen wir bei einem Rollenspiel denn tatsächlich? Ginge es nicht auch ne Nummer schlichter?". Das fände ich wiederum völlig in Ordnung.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Noir am 8.11.2022 | 19:24
Hier ich. Du kennst mich nicht, aber ich lese jeden Tag auf dem Handy. Immer auf dem Weg zur Arbeit mit dem ÖPNV und das Handy habe ich inklusive meiner Buchsammlung in der Googlecloud immer dabei. Ich habe darüber mittlerweile mehr als 100 Bücher gelesen. Und ich bin da absolut nicht allein, wie oft sieht man denn noch Reader wie Kindle, Tolino und Co in der Öffentlichkeit? Die gibt es zwar noch, aber der große Teil im Berufsverkehr liest mittlerweile auf dem Smartphone.

Der Winzbildschirm ist dank anpassbarer Schriftgröße überhaupt kein Problem und heutzutage mit einem Display von durchschnittlich mindestens 5,5 Zoll ist der Bildschirm auch gar nicht so winzig.

Das nicht jeder ein Smartphone stimmt, aber der Anteil ist verschwindend gering. Das kann kein Argument sein, vor Allem nicht, da es ja auch PoD gibt und man diese Gruppe darüber bedienen kann.

Außerdem: Zeig mir ein Buch das [CTRL]/[CMD]+[F] kann. Gerade für Rollenspiele in denen man öfter mal nachschlagen muss ist das Digitalformat dem Druck schon jetzt überlegen. Nur das Layout ist noch ewig gestrig und nicht im Jahr 2022 angekommen.

Ah, sorry ... selbst die ganz ganz großen Smartphones sind in meinen Augen viel zu klein, um angenehm daran zu lesen. Ganz davon ab, dass lesen an beleuchtetem Bildschirm ganz furchtbar ermüdend ist. Es gibt einen Grund, warum ich zum Beispiel nicht einmal PDFs am Rechner lesen kann. Ich habe einen Kindle. Und zwar einen ganz ohne Beleuchtung. Damit kann ich lesen. Alles andere ist für mich maximal zum nachschlagen zu gebrauchen. Dafür ist die Suchfunktion natürlich super. Aber nur, wenn ich weiß, wonach ich suche. Zum Lesen, brauche ich ein schönes Buch.

Ganz davon ab: Die Menge an Menschen ohne aktuelle Smartphones ist alles andere als "verschwindend" gering. Ich glaube eher, die Leute, die wirklich gerne am Smartphone Bücher lesen wollen ist verschwindend gering. Auch im Jahre 2022 ;)
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 8.11.2022 | 20:07
Da stellt sich natürlich die Frage, ob für ein Rollenspiel-Regelwerk ein Buch wirklich das optimale Format ist.

Klar, für den Sammler schon, aber zum Spielen? Das sind gut verlinkte Regelpartikel eigentlich nützlicher.

In der letzten D&D5-Runde, in der ich war, hatten eigentlich alle nur die D&D-App mit Charakterbogen und den verlinkten Regel-Versatzstücken. Da hat außer mir und dem Spielleiter auch nie jemand ein Buch dabei gehabt.

Das Buch als Medium ist für Regelwerke imo mehr schlecht als recht. Denn Regelwerke haben normalerweise keinen chronologischen Zusammenhang, den man von einem Anfang zu einem Ende hin ablaufen müsste.

Wir sind nur eben auf Bücher trainiert. Leider. Deshalb fällt das mit der Digitalisierung auch so schwer. PDF sind da nur eine Krücke als Übergangslösung, denn es macht überhaupt keinen Sinn, Bücher und Dokumente 1:1 zu digitalisieren.

Aber hier tummeln sich ja eh überwiegend alte Säcke, die am liebsten alles so möchten, wie es damals war  :P
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: HEXer am 8.11.2022 | 20:08
Yep, alles Modernere als zwölf Steintafeln ist neumodischer Schnickschnack!
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 8.11.2022 | 20:20
Ganz davon ab: Die Menge an Menschen ohne aktuelle Smartphones ist alles andere als "verschwindend" gering.

Ernsthaft? In der Generation 60+ kann ich das glauben, aber darunter? "Aktuell" ist ja relativ. Aber ich kenne glaube ich niemanden, der kein Handy hat, und nur eine Person, die darauf beharrt, das Smartphone müsse nur telefonieren können. Die ÖPNV App benutzt er trotzdem intensiv  8]

Edit: Korrektur. Meine 95 jährige Nachbarin besitzt kein Handy, glaub ich.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Noir am 8.11.2022 | 20:53
Ernsthaft? In der Generation 60+ kann ich das glauben, aber darunter? "Aktuell" ist ja relativ. Aber ich kenne glaube ich niemanden, der kein Handy hat, und nur eine Person, die darauf beharrt, das Smartphone müsse nur telefonieren können. Die ÖPNV App benutzt er trotzdem intensiv  8]

Edit: Korrektur. Meine 95 jährige Nachbarin besitzt kein Handy, glaub ich.

Ich wohne mit einer Lehrerin zusammen. Und was da zu Zeiten von Corona-Lockdowns abging, damit Schüler überhaupt am Homeschooling teilnehmen konnten, ist nicht sehr schön. Ich hätts auch nicht geglaubt.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: tartex am 8.11.2022 | 21:22
Wir sind nur eben auf Bücher trainiert. Leider. Deshalb fällt das mit der Digitalisierung auch so schwer. PDF sind da nur eine Krücke als Übergangslösung, denn es macht überhaupt keinen Sinn, Bücher und Dokumente 1:1 zu digitalisieren.

Aber hier tummeln sich ja eh überwiegend alte Säcke, die am liebsten alles so möchten, wie es damals war  :P

Ich persönlich mag beim Buch die Übersichtlichkeit wieviel Prozent ich schon gelesen habe. Das geht mir bei Datenbanken im Moment ab.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 8.11.2022 | 21:28
Ich persönlich mag beim Buch die Übersichtlichkeit wieviel Prozent ich schon gelesen habe. Das geht mir bei Datenbanken im Moment ab.

Naja, das wäre aber softwaretechnisch leicht umsetzbar.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: klatschi am 8.11.2022 | 21:52
Ich wohne mit einer Lehrerin zusammen. Und was da zu Zeiten von Corona-Lockdowns abging, damit Schüler überhaupt am Homeschooling teilnehmen konnten, ist nicht sehr schön. Ich hätts auch nicht geglaubt.

Na ja, der KIM und JIM Studie zufolge haben 42% der 6 bis 13jährigen und 93/94% der 12 bis 19jährigen ein eigenes Smartphone. Natürlich ist davon auszugehen, dass es eine soziale Schere beim Endgerätebesitz gibt, ich will also die Erfahrung deiner Partnerin nicht in Frage stellen.
Für die Frage dieses Threads ist eh in meinen Augen die JIM Studie interessanter, und da ist der Smartphone-Besitz halt schon riesig.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Noir am 8.11.2022 | 22:24
Das mag ja alles sein ... selbst wenn es viele Leute sind: trotzdem wären das immer noch tausende potentielle Spieler, die man bei einer rein digitalen Version ausschließen würde. Ich halte eine Hybridlösung für die sehr viel bessere.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: schneeland am 8.11.2022 | 22:28
Unabhängig von der Frage der Endgeräte: so praktisch so ein Tool wie D&D Beyond ist - Geld sparen um potentiell die Verkaufskosten zu senken kann man damit eher nicht.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Prisma am 8.11.2022 | 23:23
EDIT: Sorry, falscher Thread. Habe meinen Beitrag in den "zu teuer" Thread kopiert. 
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 9.11.2022 | 06:22
Unabhängig von der Frage der Endgeräte: so praktisch so ein Tool wie D&D Beyond ist - Geld sparen um potentiell die Verkaufskosten zu senken kann man damit eher nicht.

Wieso nicht?
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Waldviech am 9.11.2022 | 09:48
Ich vermute mal, weil die Entwicklung der ganzen mit D&D Beyond verbundenen IT auch nicht wenig Geld kostet und darüber hinaus auch noch im laufenden Betrieb Kosten generiert. Einem einmal gedruckten Buch muss ich keinen ITler bei Seite stellen. Einer Online-Plattform schon. 
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: aikar am 9.11.2022 | 09:57
Warum ist das Smartphone keine Option?

Ich kann dir berichten, dass ich einige hundert Bücher auf dem Smartphone gelesen habe und das hervorragend funktioniert. Auch Tabellen  und Bilder sind überhaupt kein Problem im Epub-Format.

Da stellt sich natürlich die Frage, ob für ein Rollenspiel-Regelwerk ein Buch wirklich das optimale Format ist.

Ich lese Romane praktisch nur mehr digital. Auf einem dedizierten ebook-Reader, Smartphone nur im Ausnahmefall, dass ist irgendwie nicht gleich angenehm.
Aber Rollenspielbücher? Die sind nicht dafür gedacht, dass man sie einfach von vorn bis hinten in einem Rutsch durchliest wie Romane. Das sind Nachschlagewerke, meist noch mit Illustrationen.
epub fällt damit völlig als Option weg.

pdfs sind am Smartphone ein echter Murks, auf einem 10"-Tablet geht es gerade so.

d.h. die einzige Option Rollenspielbücher sinnvoll für's Smartphone zu optimieren ist eine spezialisierte Plattform wie D&D Beyond oder zumindest eine Webseiten-Darstellung wie das DSA Regelwiki.
Und das ist kein Weg um kosten zu sparen, da hat schneeland recht.
Ich vermute mal, weil die Entwicklung der ganzen mit D&D Beyond verbundenen IT auch nicht wenig Geld kostet und darüber hinaus auch noch im laufenden Betrieb Kosten generiert. Einem einmal gedruckten Buch muss ich keinen ITler bei Seite stellen. Einer Online-Plattform schon. 
Als Webseiten-Entwickler kann ich das bestätigen. Eine sauber responsive Webseite, die die Inhalte auf allen Geräten gleich gut lesbar (und hübsch) darstellt ist keine Kleinigkeit. Und eine Plattform mit mehr Optionen wie D&D Beyond ist gleich nochmal aufwändiger.

Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: ghoul am 9.11.2022 | 10:05
Ihr könnt eure Digitalbücher etc so billig machen, wie ihr wollt, ich werde sie nicht lesen.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: schneeland am 9.11.2022 | 10:10
Ich vermute mal, weil die Entwicklung der ganzen mit D&D Beyond verbundenen IT auch nicht wenig Geld kostet und darüber hinaus auch noch im laufenden Betrieb Kosten generiert. Einem einmal gedruckten Buch muss ich keinen ITler bei Seite stellen. Einer Online-Plattform schon.

Genau das war gemeint. Ich gehe davon aus, dass D&D Beyond ein siebenstelliges Entwicklungsbudget hat(te) - neben dem für Nutzer sichtbaren Teil braucht man ja auch noch Autorenwerkzeuge um die Inhalte für eine solche Seite aufzubereiten. Selbst wenn man da etwas kleinere Brötchen backt, ist so ein IT-Projekt etwas, dass schnell massive Budgets verschlingt. Wenn man die Lösung dann erstmal hat, wird das Leben natürlich besser, vor allem, wenn man den Nutzern auch noch Abos verkaufen kann - aber auch dazu braucht man erstmal eine hinreichend große Nutzerbasis.

Im Endeffekt läuft's darauf raus, was der Feuersänger schon angesprochen hat: damit's günstiger wird, braucht man viele Nutzer. Vielleicht nicht "D&D-viele", aber zumindest "DSA-zu-Hochzeiten-viele".
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: tartex am 9.11.2022 | 10:56
Ihr könnt eure Digitalbücher etc so billig machen, wie ihr wollt, ich werde sie nicht lesen.

Nachdem du ja auch keine Rollenspiele liest, die auf dieser Seite der 1980iger erschienen sind, ist das nur konsequent. ~;D

(Retroklone zählen nicht.)
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 9.11.2022 | 12:35
Ich vermute mal, weil die Entwicklung der ganzen mit D&D Beyond verbundenen IT auch nicht wenig Geld kostet und darüber hinaus auch noch im laufenden Betrieb Kosten generiert. Einem einmal gedruckten Buch muss ich keinen ITler bei Seite stellen. Einer Online-Plattform schon.

Danke. Ich habe nicht viel Ahnung von den Entwicklungskosten. Aber ich denke auch, man muss darauf achten, was man vergleicht. Digital und Online Plattform ist ja nicht dasselbe. Auch der Vergleich mit einem Buch bzw. einer Druckauflage hinkt imo.

Wenn ich aber mal in Richtung RPG Apps schiele, bezweifle ich, dass die Entwicklung da besonders viel kostet. D&D Beyond ist natürlich ein ganz anderes Kaliber, aber das ist mit dem nackten Regelwerk / mit dem Buchbesitz imo auch nicht 1:1 vergleichbar, da ist ja viel mehr im Paket, soweit ich weiß  (ich bin da bisher nicht).
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: aikar am 9.11.2022 | 13:40
Danke. Ich habe nicht viel Ahnung von den Entwicklungskosten
Wenn ich aber mal in Richtung RPG Apps schiele, bezweifle ich, dass die Entwicklung da besonders viel kostet.
Was man nicht persönlich kennt/versteht, schätzt man immer zu gering ein. Ein reines Wiki-System/CMS mit dem Äquivalent von 200-400 Seiten Regeln, verlinkt, strukturiert und responsiv formatiert würde ich mal auf 30-40k schätzen. Davon etwa 10k für die Ersteinrichtung, der Rest ist Aufwandsschätzung für die Befüllung, d.h. bei jedem Zusatzband kommen nochmal zumindest 20-30k dazu.
Mehr noch, wenn das ganze optisch ansprechender sein soll als die DSA Regelwiki.

Und da reden wir noch nicht von einer App, sondern einer "normalen" responsiven Webseite. Ebenso ist das rein die technische Umsetzung, ohne Übersetzungen, Schaffungsprozess oder Kosten für Bildmaterial. Also im Grunde das Äquivalent zu Layout+Druck.
Und wenn man ein sinnvolles Zugriffsberechtigungssystem haben will (also nicht einfach jeder auf die Seite drauf können soll ohne zu bezahlen) kommen nochmal Kosten dafür drauf (zumindest einmalig 10-20k + Service falls mal was nicht funktioniert) drauf.

Natürlich kann man das ganze von "Gratis-Mitarbeitern" machen lassen, anstatt Marktpreise zu bezahlen, aber dann sind wir wieder bei

Och, das ist einfach:
  • Die Autoren noch schlechter bezahlen
  • Die Übersetzer noch schlechter bezahlen
  • Die Zeichner noch schlechter bezahlen
  • Die Verlagsmitarbeiter noch schlechter bezahlen
  • Noch billigere Druckereien in noch totalitäreren Staaten nutzen
  • ...
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: unicum am 9.11.2022 | 13:51
Natürlich kann man das ganze von "Gratis-Mitarbeitern" machen lassen, anstatt Marktpreise zu bezahlen, aber dann sind wir wieder bei

Nunja es gab ja schon immer Leute die meinten einen eigenen Characterbogen bauen zu müssen da das orginal nicht optimal war,...

Dann das gleiche gleich in Excel reinhacken und mit Datenbanken verknüpfen oder gleich mit einem Programiertool eine Charactererschaffungssoftware zu schreiben.

Solche Softwaren geistern jedenfalls schon seit Jahren durchs Netz, das da "arbeit" drin steckt ungeschollten. Manch einer holte sich auch noch den Segen des passenden Verlages und gut ist.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Raven Nash am 9.11.2022 | 14:08
Ich wohne mit einer Lehrerin zusammen. Und was da zu Zeiten von Corona-Lockdowns abging, damit Schüler überhaupt am Homeschooling teilnehmen konnten, ist nicht sehr schön. Ich hätts auch nicht geglaubt.
Dazu kommt, dass viele das Ding zwar haben, aber nicht mehr damit machen können, als TikTok zu gucken. Zoom zum Laufen kriegen ist vielen schon deutlich zu hoch (abgesehen davon, dass Zoom/Teams am Handy furchtbar ist, insbesondere für die anderen Teilnehmer).

Und ich +1 hier den Ghoul. Ihr könnt euch eure digitalen Sachen in ein beliebiges ENDgerät stecken.  ~;D
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: tartex am 9.11.2022 | 14:12
Dann das gleiche gleich in Excel reinhacken und mit Datenbanken verknüpfen oder gleich mit einem Programiertool eine Charactererschaffungssoftware zu schreiben.

Wenn die meisten Genre-Fernsehserien nicht so öde wären, würde sich das wohl auch keiner antun.

Und für irgendeine Tätigkeit müssen ja vierstündige Let's-Plays als Hintergrundberieselung gemacht worden sein.

Datenbank füllen ist immer noch spannender als MMORPGs spielen.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Eismann am 9.11.2022 | 14:18
Womit wir wieder am Punkt "wenn man nichts bezahlt, kostet es auch nichts" wären.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: aikar am 9.11.2022 | 15:32
Dann das gleiche gleich in Excel reinhacken und mit Datenbanken verknüpfen
Ich geh mal in eine Ecke weinen. Als Entwickler ist dieser Satz ungefähr so, wie wenn du zu einem Tischler sagst: Für einen brauchbaren Tisch musst du ja nur ein paar Bretter zusammennageln...

Mal ganz davon abgesehen, dass so eine Excel+DB-Lösung (was auch immer du in diesem Zusammenhang unter DB verstehst - Access?) unzuverlässig ist wie nur was und man sehr schnell an die Grenzen kommt, was man damit machen kann, wirst du mit der Systemvielfalt der heutigen Smartphone/Tablet-Welt verzweifeln.

Und ein Excel-Sheet zur Charaktergenerierung ist auch bei weitem nicht das gleiche wie die Digitalisierung der Bücher.

Womit wir wieder am Punkt "wenn man nichts bezahlt, kostet es auch nichts" wären.
Ja, darauf läuft es raus.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: unicum am 9.11.2022 | 15:51
Ich geh mal in eine Ecke weinen. Als Entwickler ist dieser Satz ungefähr so, wie wenn du zu einem Tischler sagst: Für einen brauchbaren Tisch musst du ja nur ein paar Bretter zusammennageln...

Von einem Entwickler(*) zum anderen: *reicht ein Taschentuch rüber*

Ja, ändert sich trozdem nichts daran. Es gibt Leute die machen sich viel Arbeit in ihrer Freitzeit um ein Produkt zu entwickeln das ... "vieleicht" "etwas" suboptimal ist und geben es dann auf den ... Markt raus.

Insofern: Ja, brauchbar - das muss noch nicht sagen "gut".

Ich hab ~1987 mit TurboPascal einen Charctergenerator für Rolemaster geschrieben,... frag mich nicht nach details,...


(*) zugestanden ich bin kein Softwareentwickler, ich beschäftige mich hauptsächlich mit Dingen zum Anfassen ;)

Womit wir wieder am Punkt "wenn man nichts bezahlt, kostet es auch nichts" wären.

Und hat keinen Wert? (Ketzerische Frage meinerseitz)

Dazu vieleicht ein Blick nach Midgard,...
Das hat unter der derzeitigen Lizenz mit Moam ein sehr geschäztes Webbasiertes Programm das wohl mit Umstieg auf die nächste Version verschwinden wird.
Und es ist ein professioneller Entwickler dahinter der das in seiner Freizeit macht, die Kosten für die Bezahlfunktion tragen nur die Serverkosten. Meine mich zu erinnern das er auch schrieb wenn man die entwicklung bezahlen müsste wäre es auch fünfstellig.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: aikar am 9.11.2022 | 15:58
Und hat keinen Wert? (Ketzerische Frage meinerseitz)
Natürlich haben auch freie, aus Begeisterung erstellte Liebhaber-Rollenspielprodukte ihren Wert. Aber es kann wohl nicht das Standardmodell sein, auf dem Verlage aufbauen sollten?

Aber ich muss gestehen, ich tu mir ja schon mit der Fragestellung schwer, weil ich ja auch im Ursprungsthema bei "Sind Rollenspiele zu teuer" mit "Eigentlich nicht" geantwortet habe. Ich denke das ist vor allem ein Problem der Sammler, die unbedingt alles haben wollen, dann summiert es sich halt auf. Wenn man einfach nur spielen/einsteigen will, sind die Preise immer noch nicht kritisch.
Ich wollte hier nur relativieren, dass Digitalisierung der Weg für günstigere Rollenspiele wären, das glaube ich nämlich definitiv nicht.
Ja, pdfs sind nicht von der aktuellen Preissteigerung bei Papier und Druck betroffen. Aber für die meisten Rollenspieler:innen sind pdfs kein vollwertiger Ersatz und eine echte interaktive, responsive, digitale Version der Rollenspielbücher ist eben, wie ich versucht habe zu vermitteln, eine ganz andere Nummer.

Es wurde hier eh schon gesagt: Das einzige was Rollenspiele ohne Ausbeutung der Mitarbeiter günstiger machen kann, ist ein Preisrückgang in der Produktion (auf den die Verlage keinen Einfluss haben) und höhere Auflagen (Siehe Shadowrun/Cthulhu/7te See).
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: unicum am 9.11.2022 | 15:59
Wäre ein Rollenspiel als Open Source nicht auch unschlagbar günstig?

Exemplarisch denke ich das viele der SL hier im :t: viele Abenteuerideen haben/hatten, wenn man die aufschreibt dann könnte man wohl ein leben lang spielen, wenn man systemhopping macht auf alle fälle. Ich denke weltweit sieht es sicher ähnlich aus.

War ja mal bei Wizards of the Toast und ihrer Open gaming Licency zumindest was Spielwelten betraf imho so angedacht,... nebenfrage: ist das bei D&D4 /5 noch so?

Edith meint das ich vieleicht von mir selbst etwas dazuschreiben sollte:
Meine Abenteuer die ich in den Heimrunden spiele sind etwa 1-4 Dina4 Seiten. Ich hab mir mal den "Spass" gemacht und 2 soweit auszuformulieren das ich es einem Verlag eingereciht habe (wurden beide auch dankend zur kentniss genommen, eines wird es vieleicht sogar schaffen veröffentlicht zu werden) aber - der Workload ist exorbitant höher. Zu meinem Glück macht mir das auch merkwürdigerweise hier und da etwas spass.
Und, sollte M6 mir gefallen, es aber mit Moam eben kein Programm mehr geben dafür, werde ich auch mal wieder in die Schreinerei gehen und mir einen eigenen Tisch dazu zusammenschrauben (näheres siehe oben bei aikar)
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: tartex am 9.11.2022 | 16:06
Ich geh mal in eine Ecke weinen. Als Entwickler ist dieser Satz ungefähr so, wie wenn du zu einem Tischler sagst: Für einen brauchbaren Tisch musst du ja nur ein paar Bretter zusammennageln...

Ist ja mit den meisten Rollenspielbüchern in Konfrontation mit professionellen Lektoren nicht anders.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: schneeland am 9.11.2022 | 16:08
Wäre ein Rollenspiel als Open Source nicht auch unschlagbar günstig?

Exemplarisch denke ich das viele der SL hier im :t: viele Abenteuerideen haben/hatten, wenn man die aufschreibt dann könnte man wohl ein leben lang spielen, wenn man systemhopping macht auf alle fälle. Ich denke weltweit sieht es sicher ähnlich aus.

War ja mal bei Wizards of the Toast und ihrer Open gaming Licency zumindest was Spielwelten betraf imho so angedacht,... nebenfrage: ist das bei D&D4 /5 noch so?

Bei D&D5 steht zumindest das SRD weiter unter OGL (bin mir nicht sicher, wie oft das seit Erscheinen aktualisiert wurde).
Und ansonsten gibt es auch noch so Sachen, die unter einer Creative Commons- (z.B. Cairn) oder ähnlich liberalen (z.B. Mörk Borg) Lizenz stehen.

Wobei es im Rollenspielbereich ja ähnlich wie bei Open Source-Projekten ist: man bastelt halt eher mal allein oder mit ein paar Leuten und hat jetzt nicht unbedingt ein riesen Projekt, wo dutzende Leute an einer Sache schrauben.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: KhornedBeef am 9.11.2022 | 16:13
"Open Source" hieße ja nur, dass jeder den Quellcode lesen (ist eh so) und verwenden kann, und umgekehrt weitere Funktionen und Fehlerbeseitigung beigetragen werden. Bei vielen Softwareprojekten ist aber viel besser zu definieren, was das Ding leisten soll und was ein Fehler ist
Segelsimulator:
- Soll Segel, Rumpf und Wind darstellen. Danach kommt einfache Aquadynamik dazu. Dann schreibt jemand den Code für realistische Wellen, passend zum Wind. usw.  Ist ähnlich wie im RPG, aber übersichtlicher als "Brauchen wir jetzt Rüstungsdurchdringung für Helme separat??"
- Soll das korrekt entsprechend der physikalischen Modelle tun. Je nach Größe sind Fehler mehr oder weniger leicht zu finden, aber es gibt ein eindeutiges Richtig und Falsch. Ist beim RPG anders.

D.h. die Umsetzung der Plattform geht eher leichter als das Schreiben des Systems.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Boba Fett am 9.11.2022 | 16:28
Wäre ein Rollenspiel als Open Source nicht auch unschlagbar günstig?

Gibt es doch...
Diverse open Gaming Licenses und Referenzdokumente.
Das Splittermond Regelwerk gibt es als PDF for free.
Das Open d6 gab es ebenso für umme.
Earthdawn first Edition wurde als Regelwerk in html Format auf einer Gen-Con als CD in großem Umfang verschenkt.
Für fate das selbe.

und das sind nur die Beispiele, die mir spontan einfallen
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Maarzan am 9.11.2022 | 16:36
Mit all den  - auch professionellen - Systemen, wo es zumindest die Basisregeln für umme gibt wäre dann aus Spielszenesicht vermutlich die Frage: Was muss sich da an öffentlicher Wahrnehmung oder anderen Strukturen ändern, dass da die entsprechenden (Neu)-Spieler auch Gebrauch von machen.

Hilft den Autoren allerdings auch nicht zu Brot.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Eismann am 9.11.2022 | 16:37
Man könnte auch einfach Rollenspiele auf den Philippinen schreiben und produzieren lassen. Da sind die Lohnkosten durch die Bank deutlich niedriger.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: melkvie am 9.11.2022 | 16:47
Man könnte natürlich auch das Schreiben von Rollenspielen als Resozialisierungsmaßnahme ansehen und es von Gefängnisinsassen in Deutschland erledigen lassen. Dann liegt der Stundenlohn auch nur bei 1 bis 3 €. Und man hat auch noch was Gutes gemacht...
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: unicum am 9.11.2022 | 16:51
Man könnte auch einfach Rollenspiele auf den Philippinen schreiben und produzieren lassen. Da sind die Lohnkosten durch die Bank deutlich niedriger.

Ich bin im März wieder dort unten und hab auch vor zumindest mal einen als Rollenspielladen gezeichneten Laden aufzusuchen.
Alleine - alle Philiphinos mit denen ich bisher gesprochen habe konnten mit Rollenspiel nichts anfangen.

Ich frage mich auch ob "Karaoke - the RPG" wirklich der Bringer hier in D wäre.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Eismann am 9.11.2022 | 16:54
Ich bin mir sicher, dass man genug kostengünstigen Mitarbeitern auf den Philippinen das Konzept beibringen kann, um günstig produzieren zu können.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: unicum am 9.11.2022 | 16:56
Man könnte natürlich auch das Schreiben von Rollenspielen als Resozialisierungsmaßnahme ansehen und es von Gefängnisinsassen in Deutschland erledigen lassen. Dann liegt der Stundenlohn auch nur bei 1 bis 3 €. Und man hat auch noch was Gutes gemacht...

Das würde vorraussetzen dass der kreative Prozess das eigentlich teure an Rollenspiel-Produnkten ist.
Ich denke nicht das er das ist.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Maarzan am 9.11.2022 | 17:01
Das würde vorraussetzen dass der kreative Prozess das eigentlich teure an Rollenspiel-Produnkten ist.
Ich denke nicht das er das ist.

Aber die Darstellung von Wunden würden dann ggf realistischer ...  ~;D >;D
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: unicum am 9.11.2022 | 17:08
Ich bin mir sicher, dass man genug kostengünstigen Mitarbeitern auf den Philippinen das Konzept beibringen kann, um günstig produzieren zu können.

Ich würde darin kein Geld investieren, lieber kaufe ich dort unten eine Insel und bau ein Ferienresourt drauf und lebe dann von den Touries.

Um es auf den Punkt zu bringen ist der imho größte Preisttreiber in den Rollenspielen nicht das was man mit "kostengünstigen Mitarbeitern im Ausland" gut kompensieren kann, schlussendlich müsstest du dort unten die Dinge gleich in gutem Deutsch schreiben lassen, und wir wissen ja das es schon einige hier gibt die sehr pingelig sind wenn es um kreative Übersetzungen geht. Und mein Tagalog ist recht mies.

Klar sind die Handwerker dort spottbillig, aber es ist die frage was brauchst du denn? Wenn du ein Printprodukt brauchst, brauchst auch eine passende Maschiene dazu - und auch Strom, am besten verlässlich 24 Stunden am Tag 7 Tage die Woche (in der Provinz in den Philippinen ... ähm) und dann jemand der die Maschiene bedient (und es auch kann) - so jemand ist dann schon ein tacken teurer. Kommen noch die Transprotkosten dazu.

ps: Wenn ich nächstes Jahr unten bin lass ich vieleicht mal probeweise ein paar Minis bemalen,... DAS könnte ich mir gut vorstellen auf den Philipphinen. Aber Produkte auf dem RPG Sektor signifikant billiger herzustellen? Da zweifle ich schon etwas.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: unicum am 9.11.2022 | 17:10
Aber die Darstellung von Wunden würden dann ggf realistischer ...  ~;D >;D

Es würde mehr "Heist" abenteuer geben.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Eismann am 9.11.2022 | 17:28
Ich schätze mal, dass man auf den Philippinen auch günstiger Illustratoren und Layouter kriegt, und auch der Druck dürfte günstiger sein, alleine schon aufgrund weniger störender Regelungen und staatlichen Vorgaben. Von Büromieten etc. mal ganz ab.
Und wenn es sprachlich mal nicht ganz rund läuft (im Zweifel im Umfeld des Goethe-Instituts mal schauen), sollte einem das doch die Ersparnis wert sein. Soweit Rollenspielbücher überhaupt einen Wert besitzen.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: tartex am 9.11.2022 | 17:33
Wartet lieber noch 3 oder 4 Jahre dann liefert jede AI das Gesamtprodukt. Der Auftraggeber kann dann am Ende bei entsprechender Motivation noch seine Stimmungstexte zur Selbstverwirklichung dazupappen und fertig ist.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Maarzan am 9.11.2022 | 17:41
Wartet lieber noch 3 oder 4 Jahre dann liefert jede AI das Gesamtprodukt. Der Auftraggeber kann dann am Ende bei entsprechender Motivation noch seine Stimmungstexte zur Selbstverwirklichung dazupappen und fertig ist.

Halte ich für völlig utopisch. Wer soll denn diese KI für Rollenspiele schreiben/trainieren? Das machen nicht die Leute, welche sonst aktuell Rollenspielprosa schreiben.
Und wer das kann, kann das, weil er auch noch einen (eher gut bezahlten) RL Job hat würde ich mal vermuten.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Niniane am 9.11.2022 | 17:54
Halte ich für völlig utopisch. Wer soll denn diese KI für Rollenspiele schreiben/trainieren? Das machen nicht die Leute, welche sonst aktuell Rollenspielprosa schreiben.
Und wer das kann, kann das, weil er auch noch einen (eher gut bezahlten) RL Job hat würde ich mal vermuten.

Bitteschön, AI-generiertes Rollenspiel: https://www.drivethrurpg.com/product/416159/A-RolePlaying-Game-Written-Entirely-by-an-Artificial-Intelligence?src=newest_recent
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: YY am 9.11.2022 | 17:58
Und es ist genau so beschissen wie gedacht  ;D
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Megavolt am 9.11.2022 | 18:36
Bitteschön, AI-generiertes Rollenspiel: https://www.drivethrurpg.com/product/416159/A-RolePlaying-Game-Written-Entirely-by-an-Artificial-Intelligence?src=newest_recent

Krass, nicht schlecht.

Wir merken uns das am besten gut und schauen auf vergleichbare Ergebnisse in zehn Jahren.

Ich empfehle in diesem Gedankenkreis Stanislaws Lems "Geschichte der bitischen Literatur".
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Teylen am 9.11.2022 | 18:43
Ich halte es generell mit Weltengeist.
Im Grunde kann man Rollenspiel nur dadurch billiger machen, in dem man die Arbeiter die das ganze produzieren entweder noch schlechter entlohnt oder gleich fordert das sie die Arbeit kostenlos leisten. Was in Bezug auf Rollenspiele durchaus verbreitet ist, auch wenn die so erstellten Produkte mangels Marketing, welches ein Budget benötigt, nicht so prominent vertreten sind wie Spiele die mittels Budget gefördert werden.

Daneben gehen viele der Vorschläge zu Kosten der Zugänglichkeit von Rollenspielen.
Man kann ein Buch von A4 auf A5 verkleinern oder beispielsweise das Rollenspiel-Design eines Englischen Produkt übernehmen und den Text entsprechend in die Seiten reinzupressen. Das führt dazu, dass der Text selbst kleiner wird und Personen mit Sehschwierigkeiten ~ ob altersbedingt oder mit einer auf die Welt gekommen ~ den Text nicht lesen können.

Man kann auf jegliche Illustrationen verzichten und einen Text bieten der lediglich von Tabellen unterbrochen wird. Erfordert seitens des Lesers sowohl eine höhere Konzentration als das es die Person auch fordert fremde Konzepte oder Systeme abstrakt, ohne visuelle Hilfe, zu verstehen. Nach meinem Verständnis werden auch die Fluff-Texte nicht nur benutzt um mehr Wörter zu erzielen und Roman-Leser zu befriedigen sondern um die Beschreibung des Setting in einem narrativen Beispiel zu veranschaulichen und zwischen Regelausführungen Entspannung zu geben.

In Bezug auf Würfel sind mir vergleichsweise wenige Systeme bekannt, die bestimmte Würfel erfordern.
Die Umsetzung der Würfel in der aktuellen Vampire Edition bietet einfach eine Option das ablesen der Würfel einfacher zu machen. Da man an und für sich die Zahlen nicht braucht, und das ganze mit 2 bzw. 3 verschiedenen Symbolen auf den Würfeln anschaulicher ist.

Was digitales betrifft. Ich war während meiner Tätigkeit für die Tafel überrascht, wieviele Person nicht nur kein Handy haben, sondern mitunter kein Telephon.
Daneben ist neben dem Besitz eines Smartphone relevant in welcher Form man über einen Internet Zugang verfügt bzw. welchen Tarif man sich leisten kann.
Nur weil man ein Smartphone hat, bedeutet es nicht das man es sich damit leisten kann es für stundenlange Online Meetings für den Unterricht zu verwenden.
Dahingehend kann man natürlich sagen "94% der Teenager haben ein Smartphone", womit man die 6% plus die welche das 'Minimum' haben halt hinten über kippen läßt.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Maarzan am 9.11.2022 | 19:01
Bitteschön, AI-generiertes Rollenspiel: https://www.drivethrurpg.com/product/416159/A-RolePlaying-Game-Written-Entirely-by-an-Artificial-Intelligence?src=newest_recent

Hmm, die Engine ist leider jenseits der Vorschau.

Noch sehe ich keine "Schöpfungshöhe" sondern könnte auch von einem etwas älteren Kind aus dem Internet zusammenkopiert sein.
Aber andererseits - für dieses wäre es vermutlich wie bisher besehen auch ausreichend, wenn das ähnlich weitergehen würde.

Aber wie viel würde man jetzt für diesen Text als angemessenen Preis ansetzen, wenn das von einem Autor geschrieben worden wäre?
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Niniane am 9.11.2022 | 19:08
Den Text hätte ich als Redakteurin dem Autor zurückgegeben und einmal komplett überarbeiten lassen. Wenn das reicht.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 9.11.2022 | 19:10
@Teylen: mit Verlaub, das sind fadenscheinige Argumente.

A4/A5: also werden diese Leute durch 99% des Buchmarktes benachteiligt? Denn das A4 Format ist bei Büchern allgemein doch eher eine Ausnahme und wird meist für Bildbände, Atlanten etc. verwendet. Die meisten Bücher benutzen deutlich kleinere Formate. Ich sehe ganz ehrlich auch nicht den Vorteil, außer dass die Bücher dann nicht so dick werden.

Digitalisierung: erstens ist das nicht zwingend an Smartphones gekoppelt. Aber der Großteil hat nunmal ein Endgerät, das ohne Mehrkosten nutzbar wäre. Zweitens werden sich Leute, die zur Tafel gehen wohl auch eher kein Buch kaufen.
Drittens werden nach dieser Argumentationsweise durch Bücher seit Jahrzehnten Analphabeten benachteiligt.

So what?
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Niniane am 9.11.2022 | 19:22
Man kann übrigens keine Bücher von A4 auf A5 "verkleinern", weil das massiv den Satzspiegel beeinflusst. Schaut euch mal die Taschenbücher für Splittermond an, das ist Augenpulver. Zum Nachschlagen sind die ok, aber zum ordentlich lesen eher nicht geeignet. Würde man den Satzspiegel beibehalten, würde das Buch wieder dicker und damit im Druck wieder teurer werden.

Andere Formate als A4 oder A5 sind wieder teurer im Druck.

Und könnten wir mal bitte diese Smartphone-Diskussion lassen? Das ist doch anekdotische Evidenz, weil hier zwei Leute zufällig ihren Kram auf dem Handy lesen  ::)
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Eismann am 9.11.2022 | 19:33
Wenn ich mir anschaue, was sich aktuell verkauft, bezweifle ich auch ein wenig, dass A5 in schwarz weiß, am besten noch ohne Illus, so sonderlich viele Kunden findet, selbst wenn es deutlich billiger ist als die aktuellen Angebote.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: HEXer am 9.11.2022 | 19:39
Ich persönlich würde ehrlich gesagt ungern auf Bücher verzichten. Zum Einen, weil ich die einfach mag, zum anderen weil ich es genieße, einfach mal konzentriert offline etwas zu lesen. Ich will gar nicht noch länger am Monitor sitzen.

Was das günstiger machen angeht: Ich persönlich könnte zum Beispiel gut mit (hübschen!) schwarzweiß Zeichnungen leben. Dann könnte man zumindest mal den teuren Vierfarbdruck sein lassen. Ich bin ein Sucker für gute Illus und gutes Layout, aber Farbe brauch ich nicht zwingend.

Und Rollenspiele, die sich kurz fassen - also bei denen es nicht dutzende, womöglich noch inhaltlich künstlich aufgeblähte und separierte Zusatzbände gibt. FFG Star Wars war da so ein Horrorbeispiel.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Maarzan am 9.11.2022 | 19:42
Wie haben sich eigentlich die "Preisbrecher"-Angebote in der Praxis so geschlagen für die Verlage (oder kennt jemand entsprechende "vergoldete" Ausgaben (Jetzt nicht als Bonus aus bestehendem Material in Edel, sondern als alleiniges Angebot)?
Weil letztlich ist das einzige wirklich aussagekräftige bei einem "Luxusgut" wie Spielen halt die Ladenkasse.
Eigentlich müsste man daher annehmen so ein Preis ist für sich immer "gerecht", es braucht ihn ja umgekehrt keiner zu bezahlen. Bliebe lediglich noch die Frage von überwältigender Marktmacht bezgl. D&D und die Frage der Mitspielermonopolisierung daraus. 
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: HEXer am 9.11.2022 | 19:45
Ich glaube, auf den Punkt gebracht, müsste Rollenspiel wieder von einem Konsum- zu einem Kreativhobby werden.

Gefühlt rennt man nur noch neuen Rollenspielen oder Zusatzbänden von XYZ hinterher. Regelmäßig wird ne neue Sau durchs Dorf getrieben.
Als ich anfing, hatten wir zwei Rollenspiele und haben damit so ziemlich alles gemacht, was uns in den Kopf kam.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Maarzan am 9.11.2022 | 19:52
Ich glaube, auf den Punkt gebracht, müsste Rollenspiel wieder von einem Konsum- zu einem Kreativhobby werden.

Gefühlt rennt man nur noch neuen Rollenspielen oder Zusatzbänden von XYZ hinterher. Regelmäßig wird ne neue Sau durchs Dorf getrieben.
Als ich anfing, hatten wir zwei Rollenspiele und haben damit so ziemlich alles gemacht, was uns in den Kopf kam.

Als ich anfing waren 2 Rollenspiele für uns erhältlich, aber man hat von so einigen mehr gehört. 
Und zumindest von den SL's hatte jeder 2. ein eigenes System oder zumindest Zusatzwerk in Arbeit von "realistischem" Kampfsystem bis hin zu Kräuterbüchern.
Ist irgendwo in der Zeit von AD&D zu AD&D2 und den dann aufkommenden Splats aber auch mehr Breite in den anderen verfügbaren Systemen eingegangen.

Aaber - Erinnerung 2.Teil:
Das fiel auch nicht vom Himmel.
Ein Basisset war ja immer noch notwendig und wenn es dabei blieb sind viele Runden auch wieder eingeschlafen. Was meine ich die meisten Schaffenden geteilt hatten war, dass zumindest die erste Erweiterung zu ihrem System bekannt war sowie die Existenz eines weiteren Systems, meist DSA vs D&D. Das hat dann wohl den Drang geschaffen sein System zu tunen und zu erweitern.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Teylen am 9.11.2022 | 20:01
Ich glaube, auf den Punkt gebracht, müsste Rollenspiel wieder von einem Konsum- zu einem Kreativhobby werden.
Was meines Erachtens ziemliches Gatekeeping wäre, da es jetzt nicht so kreative Spieler:innen ebenso ausschließt wie Leute die halt gerne ausführliche Rollenspiele haben und sich über Zusatzsbände freuen. Die davon profitieren das sie dank kommerziell erfolgreichen bzw. gut verkauften Rollenspielen Mitspieler bringen.

Quasi die Ebene von "Die dreckigen DSA und WoD Spieler:innen, die sich an einer Regalwand von Zusatzzeug erfreuen und minder Kreativ sind".
Was letztlich dann auch dazu führt das die Gruppen halt nicht mehr bedient wären, und dann Rollenspiel maximalst günstig ist, weil sie aufhören zu spielen.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: HEXer am 9.11.2022 | 20:08
Stimmt, man kann meine Aussage so lesen. Sorry, so war sie gar nicht gemeint. Ich hab nur den Eindruck, dass es momentan durch das viele BlingBling und Kickstarter und insgesamt die Kommerzialisierung halt schon auch teurer wird. Ist halt die Frage, welches Ausmaß man da gut findet. Das sieht sicher jeder anders.

Die Krassen Beispiele hast du da aber gebracht - ich fände es nicht gut, wenn das jetzt bei den Lesenden an meiner Aussage hängen bliebe.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Eismann am 9.11.2022 | 20:09
Man kann sicher mehr Geld ausgeben als noch vor 25 Jahren. Aber man kann es eben auch lassen. Es gibt schließlich genug für lau oder kleines Geld.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Maarzan am 9.11.2022 | 20:10
Was meines Erachtens ziemliches Gatekeeping wäre, da es jetzt nicht so kreative Spieler:innen ebenso ausschließt wie Leute die halt gerne ausführliche Rollenspiele haben und sich über Zusatzsbände freuen. Die davon profitieren das sie dank kommerziell erfolgreichen bzw. gut verkauften Rollenspielen Mitspieler bringen.

Quasi die Ebene von "Die dreckigen DSA und WoD Spieler:innen, die sich an einer Regalwand von Zusatzzeug erfreuen und minder Kreativ sind".
Was letztlich dann auch dazu führt das die Gruppen halt nicht mehr bedient wären, und dann Rollenspiel maximalst günstig ist, weil sie aufhören zu spielen.

Das müsste nicht gänzlich so sein, könnte ich mir denken.
Wenn die Spiele wie auch Welten von vorne herein mehr als Baukästen verkauft würden, die erste Schritte und Schablonen mit ein paar ausdrücklich inkompatiblen Beispielen bieten, aber nicht alles fest vorgeben, hätte man für sowohl mögliche, aber nicht notwendige, weil eh nicht 1:1 überall geltende Erweiterungen wie auch Anreiz dann tatsächlich davon inspiriert Neues zu erschaffen.

Problem ist, dass der "Literarische Reiz" für viele Autoren dann wohl deutlich sinken würde, da sie eben nicht mehr primär selber kunstschaffend sind, sondern stattdessen modulare Baukästen anbieten sollen.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Crackers am 9.11.2022 | 20:12

Und könnten wir mal bitte diese Smartphone-Diskussion lassen? Das ist doch anekdotische Evidenz, weil hier zwei Leute zufällig ihren Kram auf dem Handy lesen  ::)

Sowohl IOS sowie Android haben direkt Ebook-Reader in ihren Smartphones mit ausgeliefert, beide mit einer Anbindung an die jeweiligen Marktplätze. Beide machen das nicht grundlos.
Auch Statista spricht gegen anekdotische Evidenz: Klick (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/292643/umfrage/umfrage-zur-nutzung-von-e-books-nach-geraetetyp/#:~:text=Insgesamt%2057%20Prozent%20der%202021,einen%20E%2DReader%20zu%20lesen.)*


*Dank des Bezahlmodels kann es sein, dass man die Statistik nicht kostenlos sieht. Darin sind Handys noch vor dem Tablet zum Lesen genutzt. Noch hinter E-Readern, aber nicht weit weg.

Ich habe das einmal gescreenshotted, aber da Statista dafür eigentlich Geld will, binde ich das mal nicht direkt ein. Wenn gewünscht kann ich das aber gern nachreichen.


In jedem Fall ist es eben keine anekdotische Evidenz sondern eine ganz reale und genutzte Anwendung. Mich ärgert es, dass das so abgetan wird nur weil man selbst kein Bock darauf hat. Kann ja sein, gönne ich jedem. Ich mag meine gekauften Bücher auch. Ändert aber nichts daran, dass Lesen auf dem Smartphone weit verbreitet ist und ich mir eine bessere digitale Umsetzung der Bücher auf Bildschirmen wünsche.

Widersprich mir gern, fertige meine Usecases oder Meinungen aber bitte nicht als wertlos ab. Was ist denn das für eine Art?
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: HEXer am 9.11.2022 | 20:13
Was meines Erachtens ziemliches Gatekeeping wäre, da es jetzt nicht so kreative Spieler:innen ebenso ausschließt wie Leute die halt gerne ausführliche Rollenspiele haben und sich über Zusatzsbände freuen. Die davon profitieren das sie dank kommerziell erfolgreichen bzw. gut verkauften Rollenspielen Mitspieler bringen.

Interessante Frage: Schließt ein teurer Kickstarter oder ein teures Rollenspiel mit etlichen Zusatzbänden im Umkehrschluss dann die Kreativen oder diejenigen, die nicht so viel Geld haben aus? Ist das dann auch Gatekeeping? Peer Group Pressure, weil man sich nicht alles leisten kann und so?
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: klatschi am 9.11.2022 | 20:16
Ich glaube, auf den Punkt gebracht, müsste Rollenspiel wieder von einem Konsum- zu einem Kreativhobby werden.

Gefühlt rennt man nur noch neuen Rollenspielen oder Zusatzbänden von XYZ hinterher. Regelmäßig wird ne neue Sau durchs Dorf getrieben.
Als ich anfing, hatten wir zwei Rollenspiele und haben damit so ziemlich alles gemacht, was uns in den Kopf kam.

Aber warum rennst du jeden neuen Kram hinterher? Warum bist du mit dem Vorhandenen nicht zufrieden?
In wenn es nicht stets neuen Kram gäbe, dann wären so Systeme wie Broken Compass, das du ja doch schätzt, gar nicht möglich gewesen.

Ich meine da ein „früher war es besser“ rauszuhören und wenn ja, dann kann ich es nicht nachvollziehen.

Die Verfügbarkeit, die Vielfältigkeit, die Einsteigerfreundlichkeit (Basisboxen) und die Zugänglichkeit (multimediale Aufbereitung) ist in meinen Augen doch vielfältig besser geworden und wie ich den anderen Thread (Kosten von Rollenspielen) versteh, würde da das Tanelorn-Gros zustimmen.

Das DIY läuft genauso weiter wie bisher und ist auch für alle weiterhin möglich. Meiner Kreativität muss es doch keinen Abbruch tun, wenn es 10, 100 oder 1000 Systeme gibt. Ja, Not macht erfinderisch aber auch im Füllhornland des Rollenspiels kann ich so viel selbst machen wie ich will, weil es eben nicht nur die Not ist, die erfinderisch macht, sondern auch die Freude dran und die Haltung dazu (und im Übrigen hilft eine Auseinandersetzung mit einer Vielzahl an Systemen, kreative Lösungen zu finden).

Ergo haben wir in meinen Augen jetzt das Beste vieler Welten: wer viel selbst machen kann und will: Go for it. Wer es nicht will: Go for it.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Boba Fett am 9.11.2022 | 20:19
Man sollte nicht vergessen, dass das Maß an möglichem Schaffungsvolumen durchaus limitiert ist und mit dem Alter auch lange Zeit sinkt (bis die Kinder aus dem groben raus sind oder so).
Will sagen: das Verhältnis von Schaffen und Konsumieren wird auch durch Berufs- und Familienleben beeinflusst. Da viele Rollenspieler nicht mehr mit viel Freizeit, aber dafür mit Einkommen ausgestattet sind. Und bei dem Abwägen, womit man seine Freizeit füllen kann, kommen eben mehr Leute zu dem Schluß, dass es sinnvoller ist, mehr zu konsumieren und das erworbene zu spielen, anstatt die Zeit zu investieren, und eben weniger Zeit zum das geschaffene zu spielen zu haben.
Konsumverhalten muss nicht automatisch mit Bequemlichkeit zu tun haben.

Ich glaube allerdings auch, dass das Kaufen, lesen und ins Regal stellen und das „haben wollen“ in den letzten Jahren nicht weniger geworden ist. Crowdfunding und Medien mögen daran beteiligt sein. Ich frage mich gerade ob die aktuelle Situation (Kostenanstiege, etc.) nicht eventuell da ein Korrektiv darstellen.
Vielleicht ist diese Situation ja sogar indirekt Auslöser für dieses Thema.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Crackers am 9.11.2022 | 20:22
Interessante Frage: Schließt ein teurer Kickstarter oder ein teures Rollenspiel mit etlichen Zusatzbänden im Umkehrschluss dann die Kreativen oder diejenigen, die nicht so viel Geld haben aus? Ist das dann auch Gatekeeping? Peer Group Pressure, weil man sich nicht alles leisten kann und so?

Ist "fear of missing out" mit Kickstarter-exklusiven Crowdfundingtüten, mitgelieferten PDF (im deutschen bereich vor allem) und günstigerem Gesamtpreis nicht schon Teil des Konzepts?

Vom Rollenspiel wird dabei niemand ausgeschlossen, aber der Kaufdruck mit einem, je nach einkommen, eng gesetztem zeitlichem Rahmen ist ja durchaus da, denn darauf sparen kann man ja nicht. Kaufe ich jetzt das Gesamtpaket oder doch lieber, meinem Geldbeutel zuliebe, nach und nach zu einem höheren Preis?

Als Gatekeeping bezeichne ich das aber nicht. Aus zwei Gründen: Weil man die Kickstarter nicht fürs Rollenspiel selbst braucht und weil, wenn das Interesse an Kickstartern da ist, das "Gate" schon längst mit einem kräftigen Tritt eingerissen wurde. Nicht Rollenspieler werden das doch kaum backen.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: HEXer am 9.11.2022 | 20:27
Aber warum rennst du jeden neuen Kram hinterher? Warum bist du mit dem Vorhandenen nicht zufrieden?
In wenn es nicht stets neuen Kram gäbe, dann wären so Systeme wie Broken Compass, das du ja doch schätzt, gar nicht möglich gewesen.

Ich meine da ein „früher war es besser“ rauszuhören und wenn ja, dann kann ich es nicht nachvollziehen.

Die Verfügbarkeit, die Vielfältigkeit, die Einsteigerfreundlichkeit (Basisboxen) und die Zugänglichkeit (multimediale Aufbereitung) ist in meinen Augen doch vielfältig besser geworden und wie ich den anderen Thread (Kosten von Rollenspielen) versteh, würde da das Tanelorn-Gros zustimmen.

Das DIY läuft genauso weiter wie bisher und ist auch für alle weiterhin möglich. Meiner Kreativität muss es doch keinen Abbruch tun, wenn es 10, 100 oder 1000 Systeme gibt. Ja, Not macht erfinderisch aber auch im Füllhornland des Rollenspiels kann ich so viel selbst machen wie ich will, weil es eben nicht nur die Not ist, die erfinderisch macht, sondern auch die Freude dran und die Haltung dazu (und im Übrigen hilft eine Auseinandersetzung mit einer Vielzahl an Systemen, kreative Lösungen zu finden).

Ergo haben wir in meinen Augen jetzt das Beste vieler Welten: wer viel selbst machen kann und will: Go for it. Wer es nicht will: Go for it.

Ich formulierte das allgemein und sprach nicht über mich persönlich. Bitte nicht verwechseln.

Und nein, nicht früher war alles besser: Aber ich spiele seit einer ganzen Weile mit meinen Kindern und deren Schulfreunden. Und da fällt mir auf, wie kreativ die so sein können. Das kann ich mit Erwachsenen gar nicht mehr so. Und ich feiere das hart ab. Und ich finde es ...optimistisch ( ;) ), dass die Menge an verfügbarem Material und das Marketing etc. keinen Einfluss auf das Rollenspielverhalten haben sollen. Das würde ja alles Marketing ad absurdum führen. Der Einfluss ist vielleicht nicht groß. Aber er ist da. Und als mittelalte SLs mit dem in der wenigen Freizeit handgeklöppeltem Heartbreaker gegen (z. B.) eine Wizards Marketingmaschine perfekt aufgemotzte Materialien und die ganzen Social Media Leute anzutreten ist... schwierig.

Aber das ist nur meine persönliche Meinung. Schon möglich, dass das Gros der Tanelornis das anders sieht. Ist doch okay, unterschiedliche Meinungen zu haben und zu lesen?

Interessant wäre hier auch mal zu wissen, wie viel von ihrem Rollenspielzeug die Tanelornis gelesen und tatsächlich gespielt haben.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 9.11.2022 | 20:49
Ist "fear of missing out" mit Kickstarter-exklusiven Crowdfundingtüten, mitgelieferten PDF (im deutschen bereich vor allem) und günstigerem Gesamtpreis nicht schon Teil des Konzepts?

Ich hatte es bei anderer Gelegenheit schonmal geschrieben: das haben die Kickstarter nicht erfunden. Die "einmalige Gelegenheit" zum Erwerb von Irgendwas gibt es vermutlich, seit unter Menschen gehandelt wird.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Xemides am 9.11.2022 | 21:45
Aber Rollenspielbücher? Die sind nicht dafür gedacht, dass man sie einfach von vorn bis hinten in einem Rutsch durchliest wie Romane. Das sind Nachschlagewerke, meist noch mit Illustrationen.

Ich lese Rollenspiele durchaus zuerst von vorne bis hinten durch. Vielleicht lasse ich Teile weg, aber wenn ich sie lese, dann von vorne bis hinten. Vor allem das Setting, aber auch mindestens die Kampf- und Grundregeln. Ich muss die wesentlichen Teile mindestens einmal gelesen haben, damit ich es dann als Nachschlagewerk benutzen kann.


[/quote]
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Xemides am 9.11.2022 | 21:49
Datenbank füllen ist immer noch spannender als MMORPGs spielen.

Ähm nö.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Xemides am 9.11.2022 | 21:50
Dazu vieleicht ein Blick nach Midgard,...
Das hat unter der derzeitigen Lizenz mit Moam ein sehr geschäztes Webbasiertes Programm das wohl mit Umstieg auf die nächste Version verschwinden wird.

Da wäre ich mir nicht so sicher.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Xemides am 9.11.2022 | 22:03
Gefühlt rennt man nur noch neuen Rollenspielen oder Zusatzbänden von XYZ hinterher. Regelmäßig wird ne neue Sau durchs Dorf getrieben.
Als ich anfing, hatten wir zwei Rollenspiele und haben damit so ziemlich alles gemacht, was uns in den Kopf kam.

Also als ich anfing erschienen auch schon reichlich Zusatzbände zu den Rollenspielen.

(A)DnD die Boxen, Abenteuer, Klassen-Bände.
DSA hatte die Basisbox, die Werkzeuge des Meisters, 1985 das Ausbauspiel.
Und auch Midgard hatte zwei Bücher und eine Reihe von Abenteuern im Angebot.

Für Traveller brauchte man auch mehrere Bücher und es wurde reichlich Material nachgeschoben.

Ich bin schon immer allem nachgelaufen ;-). Und hätte mir am liebsten noch mehr gekauft. Ich erinnere mich nur zu gut, wie in in den Fanpro-Katalogen alles angekreuzt habe was mich interessierte.





Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Runenstahl am 9.11.2022 | 22:37
Ich glaube, auf den Punkt gebracht, müsste Rollenspiel wieder von einem Konsum- zu einem Kreativhobby werden.

Gefühlt rennt man nur noch neuen Rollenspielen oder Zusatzbänden von XYZ hinterher. Regelmäßig wird ne neue Sau durchs Dorf getrieben.

Ja und nein. Ich interessiere mich für viele neue Systeme und kaufe auch so einige. Wirklich bespielen tue ich hingegen derzeit nur Pathfinder, D&D und ein selbst geschriebenes System. Dabei leite ich in insgesamt 3 Runden und verwende (fast) nie vorgefertigtes Material. In den anderen Runden von denen ich so höre wird auch das meiste selbst Erfunden. Nur zwei der mir bekannten anderen SL leiten regelmäßig Fertigabenteuer. Ansonsten sind die SL schon alle sehr kreativ. Und je nachdem was man früher gespielt hat war das auch nicht immer Kreativ. Wir sind damals mit DSA angefangen und mindestens die Hälfte der damaligen Spieler und SL klebte förmlich an der heiligen vorgefertigten Welt und den Fertigabenteuern und hielt es für verdammenswert wenn man davon abwich.

PS: Noch eine Anmerkung. Es gibt sicherlich auch viele kreative Spieler, aber im allgemeinen (zumindest nach meinen Erfahrungen) ist es meist die SL die die kreative Schwerstarbeit leisten muß. Vereinfacht gesagt: Der größte Teil der Rollenspieler konsumiert eher als kreativ zu sein. Das liegt in der Natur des Hobbys.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: klatschi am 9.11.2022 | 23:46
Ich formulierte das allgemein und sprach nicht über mich persönlich. Bitte nicht verwechseln.

Und nein, nicht früher war alles besser: Aber ich spiele seit einer ganzen Weile mit meinen Kindern und deren Schulfreunden. Und da fällt mir auf, wie kreativ die so sein können. Das kann ich mit Erwachsenen gar nicht mehr so. Und ich feiere das hart ab. Und ich finde es ...optimistisch ( ;) ), dass die Menge an verfügbarem Material und das Marketing etc. keinen Einfluss auf das Rollenspielverhalten haben sollen. Das würde ja alles Marketing ad absurdum führen. Der Einfluss ist vielleicht nicht groß. Aber er ist da. Und als mittelalte SLs mit dem in der wenigen Freizeit handgeklöppeltem Heartbreaker gegen (z. B.) eine Wizards Marketingmaschine perfekt aufgemotzte Materialien und die ganzen Social Media Leute anzutreten ist... schwierig.

Aber das ist nur meine persönliche Meinung. Schon möglich, dass das Gros der Tanelornis das anders sieht. Ist doch okay, unterschiedliche Meinungen zu haben und zu lesen?

Interessant wäre hier auch mal zu wissen, wie viel von ihrem Rollenspielzeug die Tanelornis gelesen und tatsächlich gespielt haben.

Danke für die Antwort und Klarstellung - und grundlegend: Ich bin vollkommen d'accord mit unterschiedlichen Meinungen und kennzeichne meine deswegen auch sehr stark, weil es in einer Diskussion wie der hier stattfindenden eh nicht zu nem gemeinsamen Nenner kommen kann - aber man kann halt die Gedanken- und Entscheidungswelt anderer Spieler nachvollziehen lernen und dadurch den Horizont erweitern.

Und ja: Natürlich hat mein Heartbreaker im Grunde genommen keine "Marketing"chance gegen WotC - aber das braucht er in meinen Augen auch gar nicht. Natürlich sind wir alle vor Werbung nicht gefeit, aber gleichzeitig sind wir auch kritische Konsumenten, die sich eben fragen können, ob sie das nächste Rollenspiel brauchen. Und "die Masse" wird dann irgendwo in der Mitte liegen. Es mag jene geben, die einen Großteil kaufen, es mag one geben, die sich nur ganz ganz wenig kaufen, aber ich denke, dass die meisten irgendwo ungespielte und ungelesene Systeme auf der Festplatte haben, Bundle of Holding sei Dank. Ich kann bei mir zumindest behaupten, dass ich die Print-Produkte fast (bis auf eines) alle gespielt habe oder nach einem ersten Durchschauen wieder verkaufen möchte / verkauft habe, wenn ich sie nicht spielen will. Und ich bin entsprechend auch erst einmal dazu übergegangen: PDF first und wenn es sich lohnt, dann vielleicht ein Print-Produkt. Hab ich deswegen dennoch viel zu viele Rollenspiel-PDFs? Ja. Weil ich auch kaufe, weil ich da eventuell eine Kampagne spielen will und den Bundle of Holding oder Kickstarter Deal "mitnehme". Aber dennoch bin ich kritischer Kunde genug, die Kaufreflexe zu umgehen und mich zu fragen: Will ich das wirklich spielen? Lohnt sich die Investition?

Wie gesagt: Ich denke, die Mehrheit liegt in der Mitte. Aber ich sehe weiterhin nicht, warum die Verfügbarkeit der Produkte meine Einstellung zu DIY so stark beeinflussen sollte, denn eigentlich ist das ja auch ein Spektrum. Ich nutze in meiner aktuellen Kampagne beispielsweise viele Kaufabenteuer als Ideensteinbruch, um die Abenteuer zu designen und reichere das mit eigenen Ideen an. Das ist viel "Kreativhobby", nimmt mir aber durch den "Konsum"-Anteil doch einiges an Arbeit ab. Andere wollen alles selbst machen. Und wieder andere nix selbst.
Dass aber natürlich die Bereitschaft zum Konsum dann steigt, wenn man sich mehr damit beschäftigt und sieht, WAS es alles gibt, das kann ich nachvollziehen. Und ich kann auch nachvollziehen, dass bei den Kids, mit denen du spielst, vielleicht gerade ganz andere Ideen auf den Tisch kommen, wie in anderen Gruppen. Gerade bei vollkommenen Neueinsteigern habe ich auch oft den Eindruck, dass sie viel unbefangener an die ganze Sache herangehen.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Teylen am 10.11.2022 | 14:45
Sorry, so war sie gar nicht gemeint. Ich hab nur den Eindruck, dass es momentan durch das viele BlingBling und Kickstarter und insgesamt die Kommerzialisierung halt schon auch teurer wird. Ist halt die Frage, welches Ausmaß man da gut findet. Das sieht sicher jeder anders.
Nach meinen Eindruck bietet nahezu jeder Kickstarter auch eine preiswerte Option wo man entweder nur das PDF oder nur das Softcover erwerben kann.
Man hat in der Regel die Option einen ganzen Ratsch an Sachen darüberhinaus mitzunehmen, es ist allerdings kein Zwang.
Teilweise gibt es auch über Kickstarter, ob man will oder nicht, kostenlose Einblicke in die Manuskripte ebenso wie Magazine zu erstaunlich kleinen Preisen zugänglicher werden. In Bezug auf Magazine gerade wenn ich es damit vergleiche, welchen Aufwand ich für den erhalt von einem Arcane CaitVi fahren musste. Sowohl im Punkt "es überhaupt finden" als auch die Organisation des Versands und Kosten.

Der einzige Kickstarter der mir namentlich einfällt, der bewusst teuer gehalten war, ist Invisible Sun.
Wobei darauf ein Projekt gefolgt ist, wo es das ganze ohne SchnickSchnack günstiger zu haben gab.

Das müsste nicht gänzlich so sein, könnte ich mir denken.
Wenn die Spiele wie auch Welten von vorne herein mehr als Baukästen verkauft würden, die erste Schritte und Schablonen mit ein paar ausdrücklich inkompatiblen Beispielen bieten, aber nicht alles fest vorgeben, hätte man für sowohl mögliche, aber nicht notwendige, weil eh nicht 1:1 überall geltende Erweiterungen wie auch Anreiz dann tatsächlich davon inspiriert Neues zu erschaffen.
Das Problem dahingehend ist, dass ich persönlich keinen Baukasten will.
Ich möchte mir mein Setting nicht selbst zusammen bauen, sondern ich will andere finden mit denen ich in Bezug auf das Setting die gleiche Grundlage habe. Es ist der Punkt, weshalb ich mich bisher mit keinem Universal-System anfreunden konnte und mir die Chronicles of Darkness gerade in der ersten Edition sowas von egal waren.

Ich persönlich bin geneigt beim lesen damit anzufangen mit den Zähnen zu fletschen, wenn mir ein Rollenspiel oder die Macher vorschreiben wollen wie man richtig zu spielen hat oder was nach deren Ansicht inkompatible sei.
Bei der alten Ausgabe von Vampire habe ich das nicht bemerkt, es ist aber ein Punkt der mich bei der neuen etwas störte und der bei neuen Spiellinien wie Hunter 5th Edition so prominent von Renegade/PDX herausgearbeitet wird, dass es mich demotiviert die Produkte zu lesen. Ähnlich wie die neuen V5 Ergänzungsbücher, die einem Texte zur Second Inquisition oder dem Sabbat bieten, mit der klaren Ansage das man die nicht spielen soll und Boykott der Spielbarkeit in dem einem nicht das Material dazu gegeben wird.

Interessante Frage: Schließt ein teurer Kickstarter oder ein teures Rollenspiel mit etlichen Zusatzbänden im Umkehrschluss dann die Kreativen oder diejenigen, die nicht so viel Geld haben aus? Ist das dann auch Gatekeeping? Peer Group Pressure, weil man sich nicht alles leisten kann und so?
In Bezug auf Rollenspiele braucht man eigentlich nur das Grundregelwerk um es zu spielen.
Heißt in Bezug auf Vampire leite ich fast ausschließlich basierend auf dem Grundregelwerk und dann halt noch den imho interessanten Clans. Normalerweise findet man daneben die Informationen oder die Ergänzungsbände recht schnell paraphrasiert in Fan Communities or halt als Dokumente wo halt entweder gescannt wurde oder das Watermark herausgefritzelt. Ebenso kommt es vor das Gruppen etwaige Sachen untereinander zumindest digital zur Verfügung stellen oder halt wie früher Sachen einfach ausleihen.

In Bezug auf die Kreativen würde ich annehmen das ein positives, recht neues Element ist, nicht nur eine SRD zu bieten respektive die Grundregeln offen anzubieten, sondern auch Content Creator Programme. Wo die Keativen dann ihre Werke sogar verkaufen können. Wo es die Option gibt, neben den offiziellen Werken, einfach die eigene Variante anzubieten, bspw. in der Form eines V5 Sabbat Band, in dem der Sabbat spielbar ist.
Hat halt weiterhin das Problem, dass es nicht zum Setting gehört, damit nur unter denen verbreitet ist die den Band gesehen/gelesen haben, was dann halt auf die Gruppe begrenzt ist.

Daneben ist 90% des Zeug das über Kickstarter angeboten wird danach auch in Läden zu finden, idR. eher deutlich günstiger, weil der Krimskrams gespart wurde.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Waldviech am 10.11.2022 | 15:01
Zitat
Interessante Frage: Schließt ein teurer Kickstarter oder ein teures Rollenspiel mit etlichen Zusatzbänden im Umkehrschluss dann die Kreativen oder diejenigen, die nicht so viel Geld haben aus? Ist das dann auch Gatekeeping? Peer Group Pressure, weil man sich nicht alles leisten kann und so?
Gatekeeping sehe ich da jetzt nicht, sondern eher wirtschaftliche Umstände, die halt so sind wie sie sind. Ich glaube kaum, das irgend jemand absichtlich teure Rollenspiele produziert, um die ungewaschene Masse geringverdienender Schlurche aus dem Hobby fernzuhalten. Wir sind nur eben leider noch nicht in einer Post-Scarcity-Wirtschaft angekommen, in der sich absolut jeder absolut alles leisten kann.
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: unicum am 10.11.2022 | 15:20
Da wäre ich mir nicht so sicher.

Weist du mehr? Ich hab nur die recht unmissverständliche Aussage des Betreibers von Moam.
Ich kenne die Gründe nicht aber es wurde diskutiert ob es die finanziellen Vorstellenungen gewesen sein könnten.

Das Pegasus irgendwann iregdnwas eigenes auf "den markt" bringt,... jo kann sein. Ich hab mir auch schon gedacht wenn ich das anfange zu spielen und meine das ich so etwas brauche würde ich es mal nutzen um meine alten verrorsteten Programierskills wieder etwas flott zu machen,...

Dabei wären wir wieder bei "Die Community steuert für wenig geld etwas bei das den Mehrwert eines Rollenspielsystemes erhöht".
Titel: Re: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?
Beitrag von: Xemides am 10.11.2022 | 22:00
Ich meine das der STeamtinkerer beim Twitch von Lurch udn Lama gesagt hatte, das MOAM weiter gehn wird. Aber ich frage noch mal nach.