Tanelorn.net

Pen & Paper - Spielsysteme => D&D - Dungeons & Dragons => OD&D/AD&D/Klone & OSR => Thema gestartet von: Alter Weißer Pottwal am 15.02.2023 | 10:39

Titel: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 15.02.2023 | 10:39
Ich hab eine Verständnisfrage an die PESA-Jungs und ARS-Fans. Und zwar habe ich zu Adventurer Conqueror King recherchiert und bin dann auf die PESA-Empfehlungen gestoßen:

Manche Spiele wie Adventurer Conqueror King fördern ARS sowohl hinsichtlich Regeln als auch Spielkultur. Beyond the Wall wäre ein Gegenbeispiel – Elemente wie „playbooks“ fördern eine gegenläufige Spielkultur und hemmen ARS.
Quelle: https://pesa-nexus.de/pesa-genehmigte-abenteuerspiele/

Lustigerweise spiele ich gerade mit der Idee Beyond The Wall und Adventurer Conqueror King zu kombinieren. Kann mir jemand erklären, warum "playbooks" ARS hemmen sollen bzw. eine gegenläufige Spielkultur fördern?

Ich bitte darum, insbesondere die nicht ARS-Fans, gesittet zu diskutieren und beim Thema zu bleiben.
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: ghoul am 15.02.2023 | 10:51
Ich werde mal die Experten heranziehen - leider sind nicht mehr alle in diesem Forum aktiv. Ich selber besitze keines der beiden Spiele.
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: Rorschachhamster am 15.02.2023 | 12:21
Auf die Argumentation wäre ich auch gespannt - ist ja im Endeffekt nichts anderes als eine Zufallskopfbedeckungstabelle oder so. Mit etwas mehr Mechanik drangehängt.  ^-^
Beyond the Wall ist nicht mein Lieblingsspiel (Fertigkeiten!), aber die Idee mit dem kooperativem Dorfbau (Und Umgebungsbau, In die Ferne) und so ist schon ganz interessant- Zumal der SL immer Vetorecht und Eigeninterpretation zugestanden wird.
Ich hab ja nicht ohne Grund mal ähnliche Tabellen gemacht (für eher abgefuckte SC).  >;D
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: Grubentroll am 15.02.2023 | 12:37
Solange man sich brav/streng an alle Regeln hält müsste es dann doch egal sein, wie man sich kooperativ das Dorf zusammenbaut oder nicht.

Zumindest verstehe ich ARS so. Kein Illusionismus, keine Handwedelei, kein Railroading.

Wie die Story entsteht müsste dann aber doch egal sein.
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: Faras Damion am 15.02.2023 | 13:16
Bei BTW können die Spielerinnen recht vage Weltelemente erschaffen. Wirtshaus der Träumer oder Geistersee hatte ich mal. Vielleicht geht es darum?  :think:
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 15.02.2023 | 14:02
Ich werde mal die Experten heranziehen - leider sind nicht mehr alle in diesem Forum aktiv. Ich selber besitze keines der beiden Spiele.

Danke :d


@Rorschachhamster

So ähnlich würde ich das auch sehen. Deswegen war ich über den Passus schon etwas verwundert.
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: Tomas Wanderer am 15.02.2023 | 15:46
Ich würde den Unterschied am deutlichsten bei den Scenario Packs sehen. Kein Plan was die paar Zufallstabellen sollen, das sind mMn keine brauchbaren Module. Schau dir dagegen mal die ACKS Publikationen an (zb Eyrie of the Dread Eye (https://www.drivethrurpg.com/product/268206/Eyrie-of-the-Dread-Eye), review (https://tenfootpole.org/ironspike/?p=5966) oder The Temple of Hypnos (https://www.drivethrurpg.com/product/375980/The-Temple-of-Hypnos), review (http://beyondfomalhaut.blogspot.com/2022/02/review-temple-of-hypnos.html)).
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: Jiba am 15.02.2023 | 16:11
Zitat
Kein Plan was die paar Zufallstabellen sollen, das sind mMn keine brauchbaren Module.

Brauchst du denn unbedingt Module, um ARS-Rollenspiel zu spielen?  :o
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: Alexandro am 15.02.2023 | 16:13
Es sind keine Module, es sind Anleitungen zum Abenteuerschreiben (bis auf "Feenhandel", das ist bereits fertig ausgearbeitet und sehr brauchbar). DIY steht bei Beyond the Wall im Vordergrund.
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 15.02.2023 | 16:23
Und es geht ja um die Playbooks und nicht um die Module.
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: 1of3 am 15.02.2023 | 16:24
Kann man sich diese Playbooks irgendwo angucken ohne das Spiel zu kaufen? Ich bin da als PbtA-Fan ja generell interessiert dran.
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 15.02.2023 | 16:39
Kann man sich diese Playbooks irgendwo angucken ohne das Spiel zu kaufen? Ich bin da als PbtA-Fan ja generell interessiert dran.

Also auf deutsch zumindest nicht legal.
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: Tomas Wanderer am 15.02.2023 | 16:59
Brauchst du denn unbedingt Module, um ARS-Rollenspiel zu spielen?  :o
Offensichtlich nicht, aber darüber wird Spielkultur u.a. vermittelt.
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: Alexandro am 15.02.2023 | 17:17
Spielkultur entsteht im Spiel. Neutrale Module (die nur das Dungeon bzw. das Dorf beschreiben) können folglich keine Spielkultur vermitteln.
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: tartex am 15.02.2023 | 17:23
Spielkultur entsteht im Spiel. Neutrale Module (die nur das Dungeon bzw. das Dorf beschreiben) können folglich keine Spielkultur vermitteln.

Und Spiel entsteht aus den verwendeten Hilfsmitteln.

"Neutrale Module" vermitteln z.B. ex negativo, dass vorbereitete Spannungskurven oder Plot-Wendungen nicht notwendig sind.

Wir wissen doch alle, dass es neutrale Text so gut wie nicht geben kann.

Was ist der nächste Gedankenschritt dann? "Neutrale Regelsysteme" können keine Spielkultur vermitteln? System doesn't matter? Weil das ist ja nicht das Spiel selbst?
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: Alexandro am 15.02.2023 | 17:54
Zitat
"Neutrale Module" vermitteln z.B. ex negativo, dass vorbereitete Spannungskurven oder Plot-Wendungen nicht notwendig sind.

Das sind die Voraussetzungen, nicht die Spielkultur. Einige benutzen diese "neutralen" Module für Hack&Slay Dungeoncrawl, andere für Problemlösen durch Einsatz von Ressourcen, wieder andere um Soap Opera zwischen ihren Charakteren zu spielen. Und wieder andere kommen von selbst zu Plotwendungen und Spannungskurven (auch wenn diese in keiner Weise durch das Abenteuer vorgegeben werden).

Und es ging mir in erster Linie um die Abgrenzung zwischen scenario books und ACK-Module (welche mit den selben Voraussetzungen starten, weshalb es albern ist zu behaupten, dass dabei grundlegend unterschiedliche Spielweisen rauskommen, die nicht durch die Vorlieben der Gruppe erklärbar sind).

@1of3: Playbooks bei BtW bedeutet etwas anderes, als Playbooks bei PbtA. Bei BtW sind sie eher eine strukturierte Charaktererschaffung, kein Bogen auf dem steht was für besonderen Sachen (aka "Moves") dein Charakter machen kann, wie bei PbtA.
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: Rorschachhamster am 15.02.2023 | 18:53
Spielkultur entsteht im Spiel. Neutrale Module (die nur das Dungeon bzw. das Dorf beschreiben) können folglich keine Spielkultur vermitteln.
Ja, nö, was? Klar! Es gibt ja einen Unterschied ob jeder Raum mit einem Ork und einer Truhe beschrieben wird, oder der Clan der Madenfresser im Pilzwaldgebiet auf der 2. Ebene Patroullie läuft. Also, doch, klar!  :)
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: 1of3 am 15.02.2023 | 19:20
@1of3: Playbooks bei BtW bedeutet etwas anderes, als Playbooks bei PbtA. Bei BtW sind sie eher eine strukturierte Charaktererschaffung, kein Bogen auf dem steht was für besonderen Sachen (aka "Moves") dein Charakter machen kann, wie bei PbtA.

Oh, OK. Jetzt weiß ich zugegeben nicht mehr, aber denke zumindest nichts mehr falsches.
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: Tarin am 15.02.2023 | 20:06
@1of3
Die englische Version war für pay what you want auf Drivethru, wenn ich richtig erinnere.
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: 1of3 am 15.02.2023 | 20:22
OK. Danke für den Tipp, das eigentliche Regelwerk nicht, aber Add Ons mit weiteren Playbooks sind umsonst. Also sind das vielmehr chronologisch geordnete Schritte zur Charaktererschaffung, die man auch auswürfeln kann, und dann bei jedem Schritt gewisse Boni geben. Nennt sich wohl ansonsten Life Path. Angesichts der Tatsache, dass Traveller heiß gefeiert weiter oben in dem Dokument, wird die Frage spannender.
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 15.02.2023 | 20:29
OK. Danke für den Tipp, aber Add Ons mit weiteren Playbooks sind umsonst. Also sind das vielmehr chronologisch geordnete Schritte zur Charaktererschaffung, die man auch auswürfeln kann, und dann bei jedem Schritt gewisse Boni gibt. Nennt sich wohl ansonsten Life Path. Angesichts der Tatsache, dass Traveller heiß gefeiert weiter oben in dem Dokument, wird die Frage spannender.

Man muss würfeln, darf aber einmal den Wurf überstimmen. Zumindest laut RAW der deutschen Ausgabe.
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: ghoul am 16.02.2023 | 07:35
Hallo Pottwal! Ich habe leider nicht herausfinden können, ob BtW-Playbooks tatsächlich ARS hemmen. Unser BtW-Experte ist landunter mit anderen Dingen. Wir werden wohl den Satz vorerst löschen. Danke für die Nachfrage!
Probier es am besten unbefangen aus und berichte uns davon!

Falls du weitere Fragen an die PESA hast, empfehle ich grundsätzlich das Disputorium:
https://pesa-nexus.de/forum/
Dort schauen mehr PESA-Mitglieder rein als hier.

Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 16.02.2023 | 10:28
Hallo Pottwal! Ich habe leider nicht herausfinden können, ob BtW-Playbooks tatsächlich ARS hemmen. Unser BtW-Experte ist landunter mit anderen Dingen. Wir werden wohl den Satz vorerst löschen. Danke für die Nachfrage!
Probier es am besten unbefangen aus und berichte uns davon!

Falls du weitere Fragen an die PESA hast, empfehle ich grundsätzlich das Disputorium:
https://pesa-nexus.de/forum/
Dort schauen mehr PESA-Mitglieder rein als hier.

Danke fürs Nachfragen!

Ich hab Beyond The Wall gespielt und auch länger geleitet. Gerade deswegen verstehe ich das mit den Playbooks ja nicht. Im Grunde ist das eine zufällige Charaktererschaffung. Der einzige Unterschied ist, dass man sich die Klasse vorher aussucht. Das macht man ja aber bei anderen PESA konformen Regelwerken auch. Hätte man jetzt die Schicksalspunkte bemängelt, hätte ich das voll verstanden.

Generell finde ich schade, dass die PESA-Texte eher Wert auf sprachliche Gewitztheit legen, als auf Verständlichkeit im hermeneutischen Sinne.
Mit einem einfacheren Einstieg würden euch vielleicht mehr Spieler und Spielleiter verstehen. Grundsätzlich finde ich euren Ansatz nämlich ziemlich gut, es hat aber lange gebraucht ein wenig hinter die "pseudoelitäre Fassade" zu blicken.   
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: ghoul am 16.02.2023 | 11:05
Zumindest meine Texte finde ich recht klar, bspw.:
https://ghoultunnel.wordpress.com/2018/04/17/worte-eines-ghouls-wider-das-schummel-erzaehlspiel/
https://ghoultunnel.wordpress.com/2021/10/27/das-neue-faq-im-wandel-der-pesa/
 >;D
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: Blechpirat am 16.02.2023 | 13:47
Ich habe mal die Diskussion von PESA abgetrennt, bevor das hier eskaliert. Bitte bleibt on Topic.
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: Der Oger (Im Exil) am 16.02.2023 | 15:25
ACKS: Die "Mächte-Die-Sind" können auf genaue Anzahl, Möglichkeiten, Einnahmen, Territorien, bis runter auf die Ebene einzelner Bauernhöfe definiert werden. Aus der Gewinnung von Informationen über die MDS können Strategien und Entwicklungen abgeleitet werden, was wiederrum höhere Freiheitsgrade ermöglicht.
Oder: Die Eskalation/Initiative kann von den Spielern kommen.

BTW hat das m.A. nicht; es gibt zwar nette Ideen, die ein Szenario ausschmücken, greifbare, fassbare Ansatzpunkte für Spielerstrategien bleiben aber eher unterentwickelt, die Eskalation/Initiative bleibt eher in der Hand des SLs. Ich will jetzt aber nicht den Stab über BTW brechen, hat interessante Konzepte umgesetzt, die man durchaus für anderswo noch klauen kann.



Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 16.02.2023 | 15:55
Ich verstehe jetzt den Zusammenhang mit den Playbooks nicht.
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: Der Oger (Im Exil) am 16.02.2023 | 16:12
Ich verstehe jetzt den Zusammenhang mit den Playbooks nicht.

Gibt vielleicht auch keinen. "Achselzuck"
Nur eine generelle Anmerkung der Unterschiede zwischen ACKS und BTW.
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 16.02.2023 | 16:15
Gibt vielleicht auch keinen. "Achselzuck"
Nur eine generelle Anmerkung der Unterschiede zwischen ACKS und BTW.

Achso, OK. ACKS kam heute bei mir an, ich werde mal darauf achten  :d
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: Der Oger (Im Exil) am 16.02.2023 | 17:49
Achso, OK. ACKS kam heute bei mir an, ich werde mal darauf achten  :d

Sorry, ich konnte nicht widerstehen, hatte eine Idee für ein Szenario (https://ogerhoehlen.blogspot.com/2023/02/neuer-nachbar-und-stimmen-aus-dem-dorf.html) und musste es sofort niederschreiben.
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: schneeland am 16.02.2023 | 17:56
Nachdem die Frage, was genau ARS ist nicht mehr direkt mit dem Thema zu tun hatte, habe ich sie mal in einen eigenen Thread ausgelagert: Link (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,125128.0.html).
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 16.02.2023 | 17:57
Sorry, ich konnte nicht widerstehen, hatte eine Idee für ein Szenario (https://ogerhoehlen.blogspot.com/2023/02/neuer-nachbar-und-stimmen-aus-dem-dorf.html) und musste es sofort niederschreiben.

Bei mir geht der Link nicht.
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: Haukrinn am 16.02.2023 | 18:05
Mir leuchtet die Aussage auch nicht ein. Tatsächlich verstehe ich die ARS-Zuordnung aber generell nicht. Die Abgrenzung zum SchErz finde ich durchaus wertvoll, die gewählten konkreten Manifestationen erscheinen mir aber arg willkürlich bis hin zur Vergangenheitsverklärung.

Die Playbook-Aussage macht eigentlich nur Sinn, wenn man annimmt, dass Attribute Auswürfeln das gottgegebene Geschenk ist und jeglich OSRige Abweichung davon schon Ketzerei gleichkommt.  ;D
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: Der Oger (Im Exil) am 16.02.2023 | 18:06
Dann eben so:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 16.02.2023 | 18:18
Dann eben so:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Cool  :d
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: Rorschachhamster am 16.02.2023 | 18:53
Die Playbook-Aussage macht eigentlich nur Sinn, wenn man annimmt, dass Attribute Auswürfeln das gottgegebene Geschenk ist und jeglich OSRige Abweichung davon schon Ketzerei gleichkommt.  ;D
Ja, Attribute nicht auswürfeln ist schon ziemlich widerlich, aber einfach drei W4 für die Grundwerte vor den Playbooks, dann geht das...  ;D
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: Alexandro am 16.02.2023 | 19:54
BTW hat das m.A. nicht; es gibt zwar nette Ideen, die ein Szenario ausschmücken, greifbare, fassbare Ansatzpunkte für Spielerstrategien bleiben aber eher unterentwickelt, die Eskalation/Initiative bleibt eher in der Hand des SLs.

Nicht wirklich.

Die BtW-Szenariobücher definieren (wie auch dein Blogpost) die KERNelemente des Abenteuers, welche geklärt werden müssen, BEVOR man sich mit weiteren Details (wie Raumaufteilung im Dungeon oder zeitliche Eskalation der NSC-Pläne) befasst.

z.B. "Der geheime Kult":
- Wer ist der Agent des Kultes im Dorf und welche Möglichkeiten hat dieser, die SC von ihrer Fährte abzubringen?
- Was für ein Ritual plant der Kult (und was braucht dieser dafür)?
- Wer führt den Kult an und was sind die Ziele dieser Person?
- Warum wird die Tarnung des Kultes gebrochen? (Abenteuereinstiege)
- Wie ist der Dungeon des Kultes grob organisiert (Wie schwierig ist es reinzukommen? Was sind typische Gegner/Fraktionen in diesem? Was ist das Gefährlichste, was man im Dungeon antreffen kann?)?

Das ist kein schmückendes Beiwerk, dass ist absolut ZENTRAL für das Modul. Das heißt nicht, dass man nach Beantwortung dieser Fragen nicht weitermachen kann (bzw. sollte!), aber ohne ein klares "Gerüst" - welches diese Fragen eben liefern können - besteht das nicht unbeträchtliche Risiko, dass man sich in "Welt-Trivia" verzettelt, und das große Ganze aus den Augen verlieren (so etwa geschehen im "Village of Hommlet" - ein Modul ohne Abenteuer, welches ausschließlich aus schmückendem Beiwerk besteht und in seiner Piefigkeit den Kiesow-Sachen in nichts nachsteht).
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: Skyrock am 17.02.2023 | 12:30
Ich persönlich rechne BtW zu den Retreauxspielen, die sich an OSR-Struktur anlehnen, aber dabei auch moderne Ideen einbauen. Ähnliche Spiele wären Mazes&Minotaurs (borgt bei den damals aktuellen d20-Regeln), Microlite74 (OSR auf Basis eines vereinfachten d20) oder DCC (komplettes Reimagining der Bausteine alten D&Ds).

Ist praktisch das, was Fusion-Jazz in Verhältnis zu puristischeren Jazzgenres ist. Oder wie die Sandwichgesinnungstabelle wo man darüber streiten kann, ob ein Hotdog oder ein Döner Kebab noch als Sandwich zählen: https://flowingdata.com/2017/05/02/sandwich-alignment-chart/
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: tartex am 17.02.2023 | 12:45
Ist praktisch das, was Fusion-Jazz in Verhältnis zu puristischeren Jazzgenres ist. Oder wie die Sandwichgesinnungstabelle wo man darüber streiten kann, ob ein Hotdog oder ein Döner Kebab noch als Sandwich zählen: https://flowingdata.com/2017/05/02/sandwich-alignment-chart/

Aber spannend wird es natürlich erst, wenn die Frage gestellt wird, welches Sandwich denn noch als sittlich gelten kann.  >;D

Und welches schon unsittlich ist.  ~;D
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: ghoul am 17.02.2023 | 13:30
Tacos sind unsittlich. Und Krabbenchips.
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: Jiba am 17.02.2023 | 13:54
Schreib da doch gleich einen Artikel für die PESA-Plattform drüber. Und wehe ich sehe darin eine Vokabel, die nach 1926 in ein deutsches Wörterbuch aufgenommen wurde.  ;D
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: takti der blonde? am 17.02.2023 | 13:58
Schreib da doch gleich einen Artikel für die PESA-Plattform drüber. Und wehe ich sehe darin eine Vokabel, die nach 1926 in ein deutsches Wörterbuch aufgenommen wurde.  ;D

Wir machen schon ne Weile podcasts, du Luddit.
Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: Der Oger (Im Exil) am 17.02.2023 | 14:36
Zitat
Die BtW-Szenariobücher definieren (wie auch dein Blogpost) die KERNelemente des Abenteuers, welche geklärt werden müssen, BEVOR man sich mit weiteren Details (wie Raumaufteilung im Dungeon oder zeitliche Eskalation der NSC-Pläne) befasst.

Du hast absolut recht. Sie bleiben auf der Ebene des Brainstormings, der Prämisse für ein Abenteuer. und wären für das Design absolut wichtig, wenn das Szenario irgendwann mal fertig ist.
Aber für die Fertigstellung braucht es eben auch Raumaufteilung, Zeitplan, Stärke der Fraktionen etc.
Um das alles wird auf den Schultern des SL abgeladen, ohne dass Handreichungen seitens des Sytems gibt, das zu bewerkstelligen. man hat dann entweder eine sehr steile Lernkurve, oder bringt Talent, Erfahrung und Werkzeuge mit, die Lücken zu füllen, aus der Skizze ein Gemälde zu machen, wenn man so will.

(Das geht jetzt in einen generellen Teil einer Kritik über, wie Rollenspiele produziert werden - es ist sicher kein Alleinstellungsmerkmal von BTW. Selbst ACKS hat Lücken. Eine Einladung: Jedes System so zu betrachten, als würde man es einem absoluten Anfänger in die Hand drücken, der ohne Vorkenntnisse von Spielleitung damit beginnt. Ich würde sagen, da bleibt nur wenig über.)

Tacos sind unsittlich. Und Krabbenchips.

Aber lecker.

Titel: Re: Playbooks hemmen ARS - warum?
Beitrag von: Alexandro am 19.02.2023 | 11:50
Du hast absolut recht. Sie bleiben auf der Ebene des Brainstormings, der Prämisse für ein Abenteuer. und wären für das Design absolut wichtig, wenn das Szenario irgendwann mal fertig ist.
Aber für die Fertigstellung braucht es eben auch Raumaufteilung, Zeitplan, Stärke der Fraktionen etc.
Um das alles wird auf den Schultern des SL abgeladen, ohne dass Handreichungen seitens des Sytems gibt, das zu bewerkstelligen. man hat dann entweder eine sehr steile Lernkurve, oder bringt Talent, Erfahrung und Werkzeuge mit, die Lücken zu füllen, aus der Skizze ein Gemälde zu machen, wenn man so will.

Das kann sein. Es liefert Werkzeuge für etwas, was in anderen Systemen (weil es unbotmäßig kleingeredet wird) gerne mal auf dem Rücken des SL abgeladen wird (was zu minderwertigen DMGs und SL-Handbüchern führt), vernachlässigt dafür aber andere Bereiche.

Aber es liefert einen Start um erstmal loszuspielen. Nicht jedes fertige Modul hat schließlich eine explizite Ausarbeitung des Zeitplans oder der Fraktionen, einige kommen auch eher statisch daher und sagen "Hier ist der Dungeon, nehmt euch dafür soviel Zeit, wie ihr braucht" und überlassen es der SL, ob sie gerne mehr Komplexität reinbringen möchte. Für ein komplexes Megadungeon mit interagierenden Fraktionen und zeitlichem Fortschreiten der Ereignisse liefert BtW (für Anfänger) standardmäßig nicht genug - ein paar simple "Caves of Chaos"-artige Szenarien kriegt man damit aber auch als Anfänger problemlos hin, und ausgehend davon kann man sich ja höhere Ziele setzen (und nach Bedarf Werkzeuge aus anderen Systemen importieren).