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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Lorstarius am 15.02.2023 | 16:58

Titel: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Lorstarius am 15.02.2023 | 16:58
Hallo, ich möchte mir hier einmal kollektiven Rat holen bezüglich eines Problems in meiner Spielrunde. Ich bin der Spielleiter und kann das von uns verwendete Regelsystem DSA4.1 echt nicht mehr leiden, Es raubt mir einen großen Teil des Spielspaßes, da es meine Spielbedürfnisse nicht unterstützt, ja ihnen vielmehr entgegensteht.
Meine Spieler wiederum wollen bei DSA4 bleiben, ich nehme an, weil sie es halt kennen und auch sehr an ihren Charakteren hängen. Dabei will ich die Charaktere gar nicht wechseln, ich würde nur gerne ein anderes Regelystem benutzen.
Irgendjemand hatte hier doch sicherlich mal ein ähnliches Problem, weiß also jemand Rat? Wie ist es bei euch in den Spielrunden, wird das gespielt, was der Spielleiter mag, oder geht ihr da Kompromisse ein? Bin ich zu "nett", dass ich mich da nicht einfach durchsetze? Ich mach das jetzt schon einige Jahre mit, aber langsam stoße ich an meine Grenzen.
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Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 15.02.2023 | 17:00
Entweder leitet jemand anderes weiter oder ihr wechselt das System. Als SL musst du dich mit dem System wohl fühlen, du musst am meisten damit arbeiten.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: schneeland am 15.02.2023 | 17:06
Hallo Lorstarius,

allgemein gesprochen war die Frage des Regelsystems in allen Gruppen, in denen ich bisher gespielt habe, eine Konsenssache, wobei der Spielleiter üblicherweise das Vorschlagsrecht hat und sein Wunsch besonders Gewicht. Praktisch lief/läuft es ohnehin meist darauf, dass jemand einen Vorschlag macht und anbietet zu leiten und wenn keine Einwände bestehen, wird danach dem Vorschlag entsprechend gespielt.

Für Dein konkretes Problem sehe ich auch nur die Optionen:
1) Jemand anders übernimmt die Spielleitung - das setzt natürlich voraus, dass Du als Spieler mehr Spaß an DSA hast.
2) Ihr wechselt auf ein anderes System, das nahe genug an DSA dran ist, damit es für die anderen Spieler noch passt, aber weit genug weg, damit es Dich nicht nervt wie DSA 4.1 - ein Kandidat wäre hier Ilaris (Link zum F-Shop (https://www.f-shop.de/das-schwarze-auge/partnerprodukte/buecher-cds/1372/ilaris-das-alternative-regelwerk-fuer-dsa)).
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Boba Fett am 15.02.2023 | 17:07
Hallo Lorstarius!

Was der AWP sagt, aber diplomatischer verpackt.

Natürlich entscheidet man irgendwo gemeinsam, was man spielt.
Aber in so einem Fall wird auch ein Veto eine Gewichtung haben. Ich würde zum Beispiel mein Veto gegen ein Warhammer 40K Rollenspiel aussprechen.
Und Du sprichst in Diesem Fall eben jetzt das Veto gegen DSA 4.1 aus.

Du machst Dir wahrscheinlich als Spielleiter die meiste Arbeit und investierst das meiste Geld und die meiste Zeit.
Dementsprechend sollte das Spielsystem das sein, mit dem Du am besten klar kommst. Insofern verdient dein Veto vielleicht auch ein bisschen Gewicht!

Wenn die restlichen Spieler unbedingt bei DSA 4.1 bleiben möchten, findet sich vielleicht jemand, der die Rolle als Spielleiter übernehmen möchte.
In dem Fall könntest Du auch mal spielen und jemand anderes sieht, wie klunky DSA 4.1 ist.
Und ansonsten muss man sich auch die Frage stellen, ob es den Leuten lieber ist, wenn Du in Kürze gar keine Lust mehr hast und ganz das Handtuch wirfst (oder Dir neue Mitspieler suchst, die begeistert das mitspielen, wozu Du Lust hast...).

Die Frage, die ich mir noch stelle, ist, auf welches System Du denn als Spielleiter wechseln möchtest.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: melkvie am 15.02.2023 | 17:14
Eines der hiesigen Forenmitglieder hat ja auch einen 5e-Hack für DSA geschrieben. Mir fällt gerade nur nicht ein, wer es nochmal war :think:

Vielleicht kannst du deine Gruppe ja dazu überreden, wenn du natürlich selber Lust auf 5e hast.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: schneeland am 15.02.2023 | 17:16
Einer der hiesigen Forenmitglieder hat ja auch einen 5e-Hack für DSA geschrieben. Mit fällt gerade nur nicht ein, wer es nochmal war :think:

Das kommt von aikar. Passender Thread wäre hier zu finden: D&D5 Aventurien & Myranor (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,115267.0.html).
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Lorstarius am 15.02.2023 | 17:19
Mit meinem Dasein als Spielleiter bin ich ganz zufrieden, war eigentlich schon immer mehr oder weniger Dauer-SL und mochte das schon immer mehr als selbst zu spielen.
Meine Spieler sind mir ja schon insoweit entgegengekommen, dass wir noch eine alternative Splittermond-Gruppe begonnen haben. Da hab ich aber das Gefühl, das ihnen wiederum die Regeln nicht besonders zusagen.
Mein Favorit für alternative Regeln wäre derzeit Savage Worlds, ich mag die viel größere Zufälligkeit beim Würfeln. Das macht jede Probe spannend. Die 3W20-Probe von DSA ist dagegen der Hauptgrund, weshalb ich die DSA-Regeln nicht mehr spielen mag.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Zed am 15.02.2023 | 17:22
Eines der hiesigen Forenmitglieder hat ja auch einen 5e-Hack für DSA geschrieben. Mir fällt gerade nur nicht ein, wer es nochmal war :think:
aikar!

Wir hatten unsere Charaktere zweimal nachgebaut: Von Homebrew auf Runequest, von Runequest auf DnD 3.5. Das hat für uns gut funktioniert.

Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: unicum am 15.02.2023 | 17:29
Kommunikation auf Augenhöhe ist alles.

Meine Spieler sind mir ja schon insoweit entgegengekommen, dass wir noch eine alternative Splittermond-Gruppe begonnen haben. Da hab ich aber das Gefühl, das ihnen wiederum die Regeln nicht besonders zusagen.

Probier was aus, es gibt noch so viel andere Systeme da draussen.
Und es dauert bei jedem System eben etwas bis man sich da hineingefuchst hat.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Sphinx am 15.02.2023 | 17:40
Ich hatte genau das in meiner ersten Runde wo ich mich als Spielleiter versucht hab (Generell noch sehr unerfahren). Extrem genervt vom 4.1er System hatte ich absolut kein Interesse es weiter zu leiten.
Hatte der Gruppe andere Systeme vorgeschlagen, sogar DSA5 war dabei. Nope keine Chance, die Spieler wollten einfach in dem System bleiben wo sie genau wussten wie sie starke Charaktere bauen können. Ohnehin DSA weil da kennt man ja auch jeden Stein und die Lore schon auswendig.
Hab das ganze dann schlicht und ergreifend aufgegeben und die Runde nicht mehr weitergeführt. Und im Nachhinein auch gelernt das was Flachpfeifen ich da am Tisch hatte. Sie hinter mir zu lassen war die beste Entscheidung die ich treffen konnte.

So aber das muss ja in deiner Situation nicht genauso sein. Aber auf der anderen Seite denke ich, der Spielleiter hat den absoluten Löwenanteil an Arbeit, wenn euch nicht passt was er leiten möchte, dann leitet doch selber und bietet ihm einen Spielerplatz an!
Etwas das ich lernen musste, klar zu Kommunizieren.

Nach dem Motto:
Ich möchte nicht mehr weiter DSA 4.1 Leiten!
Option 1 - wir wechseln das System
Option 2 - jemand anderes Leitet.
Weiter wie bisher ist für mich keine Option.

Bei uns wir das gespielt was auf den Tisch kommt von Spielleiterseite. Was nicht heißt das der Spielleiter macht was er will, sondern das ist ein Gemeinsamen ausloten. Sprich selbst wenn es nur um das Setting der nächsten Kampagne geht wird das vorgestellt und gefragt ob das klar geht. Beim System wird noch weniger jemand was sagen, da Probieren wir aus was der Spielleiter gerne ausprobieren möchte. Dann gibt es Feedback und dann kommt man meist gemeinschaftlich dahin es weiter zu Spielen oder doch was anderes zu machen.
Das sich jemand quer stellt und die Wünsche des Spielleiters blockiert hab ich bis auf meine erste Erfahrung auch sonst noch nie erlebt. Und etwas zu Leiten das einem keinen Spaß macht...ne das würde es gar nicht geben.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 15.02.2023 | 17:48
Ich finde den Gedanken total abwegig meinem SL zu sagen: "Nö, du leitest mal schön weiter ein System, auf das du keinen Bock mehr hast!"

Klar wäre ich auch traurig, wenn wir ein System nicht mehr spielen, das mir Spaß macht. Aber dann bin ich dem SL doch trotzdem dankbar, dass er das überhaupt geleitet hat.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: CK am 15.02.2023 | 17:57
Du bist zu "nett". Gespielt wird, was die SL leiten will. Gar nicht, wegen der Hauptarbeit, die dafür benötigte Motivation und dem Investieren in Zusatzprodukte, sondern einfach weil die SL die SL ist.
Gleichberechtigung gibt es da imho nicht, einfach weil die "Arbeit" und der Zeitaufwand auch nicht gleich ist. Ist halt alles kein Ponyhof/Wunschkonzert.

Ich bin in den letzten Jahren oft zwischen Editionen und Systemen gehüpft und ich kann Dir sagen - das finden Spieler meist nicht prickelnd. Ist aber so. Letztendlich spielen sie trotzdem mit und sind danach wieder zufrieden. Übertragene Charaktere oder ein gänzlicher Neuanfang - drauf geschissen.
Ehrlich gesagt fände ich das schon etwas dreist, würden mir meine Spieler da was vorschreiben wollen würden. Gezeter und Kritik gerne, aber wenn ich leite (und meine Freizeit in der Vorbereitung "opfere"), leite ich.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: unicum am 15.02.2023 | 18:12
Meine Spieler wiederum wollen bei DSA4 bleiben, ich nehme an, weil sie es halt kennen und auch sehr an ihren Charakteren hängen. Dabei will ich die Charaktere gar nicht wechseln, ich würde nur gerne ein anderes Regelystem benutzen.

Ich gehe noch mal hier drauf ein: es ist die frage nach dem Warum?
Weil wenn du die Charaktere nicht wechseln willst nur ein anderes regelsystem drauf setzen kannst du da schon Probleme bekommen.

Den was für den einen der Charakter ist, ist es nicht unbedingt für den anderen.

Zugestanden für mich ist "der Charakter" zu einem großteil die Geschichte die erlebt wurde aber ich kann durchaus verstehen das nach einem Systemwechsel da eben einige Dinge nicht "mitwechseln" sei es das die Kompetenz im neuen System anderst ist oder das ich plötzlich einige Zaubersprüche nicht habe weil es die eben dort nicht gibt. Vieleicht bin ich auch jemand der liebend gerne seine Figuren optimiert hat und mir nun sage "och nö muss ich die ganze Arbeit nochmal machen, nur um dann festzustellen das im neuen System die Figur nicht mehr ganz so fähig ist,..."

Also - warum hängen die Leute an ihren Characteren?

Ist es eher ersteres kann das was Zed schreibt besser funktionieren als wie wenn es eher lezteres ist,...

Wir hatten unsere Charaktere zweimal nachgebaut: Von Homebrew auf Runequest, von Runequest auf DnD 3.5. Das hat für uns gut funktioniert.

Denn ja was für Zed und seine Gruppe funktioniert muss eben nicht für alle Gruppen funktionieren.
Aber man sollte sich mal Gedanken darüber machen und es eben ggf auch mal versuchen, denn sonst weis man eh nicht was sache ist.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Dimmel am 15.02.2023 | 18:18
Also meine DSA Gruppe wollte ich auch mal nett dazu bringen, das wir von den DSA 4.1 weggehen. War dann zuviel Überzeugungsarbeit und musste für mich entscheiden, ob ich noch genug spass hatte zum weitermachen oder nicht. In DSA Meister Manier hab ich dann nicht mehr diskutiert, sondern meinem wechsrlunwilligem Haufen erklärt, unter welchen regelabänderungen ich weiter mache.

Sehe ich jetzt für dich nicht als Option, wenn der Kernmechanismus das Problem ist. Aber dann wirst du auch nicht glücklich, wenn du dann Spieler werden solltest.

Kannst du nicht die DSA Kampagne in ein paar sessions zu einem schönen Abschluss bringen und dann konzentriert ihr euch auf Splittermond? Und vielleicht da halt auch erstmal einen gewissen Rahmen vorgeben, so eine Kampagne Ala 12 sessions oder so. Dann kann man danach ja auch wieder dsa oder Splittermond oder ganz was anderes machen.

Vielleicht fällt es deinen Spieler, als auch dir einfacher, sich auf was einzulassen, wenn man weiss, dass es such mal endet.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Metamorphose am 15.02.2023 | 18:36
Ich war Dsa5-SL und sagte nach ner geraumen Weile, dass ich aufhöre und sie entweder selbst leiten oder wir das System wechseln. Sie habens dann 5 Runden selbst geleitet, danach zerbrach es. Jetzt leite ich gelegentlich Oneshots in allen möglichen Systemen und viel in meinem eigenen. Viel sind dann die 6 Personen in Realrunden wieder dabei :) 
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Lorstarius am 15.02.2023 | 18:46
Also meine DSA Gruppe wollte ich auch mal nett dazu bringen, das wir von den DSA 4.1 weggehen. War dann zuviel Überzeugungsarbeit und musste für mich entscheiden, ob ich noch genug spass hatte zum weitermachen oder nicht. In DSA Meister Manier hab ich dann nicht mehr diskutiert, sondern meinem wechsrlunwilligem Haufen erklärt, unter welchen regelabänderungen ich weiter mache.

Sehe ich jetzt für dich nicht als Option, wenn der Kernmechanismus das Problem ist. Aber dann wirst du auch nicht glücklich, wenn du dann Spieler werden solltest.

Kannst du nicht die DSA Kampagne in ein paar sessions zu einem schönen Abschluss bringen und dann konzentriert ihr euch auf Splittermond? Und vielleicht da halt auch erstmal einen gewissen Rahmen vorgeben, so eine Kampagne Ala 12 sessions oder so. Dann kann man danach ja auch wieder dsa oder Splittermond oder ganz was anderes machen.

Vielleicht fällt es deinen Spieler, als auch dir einfacher, sich auf was einzulassen, wenn man weiss, dass es such mal endet.

Ich weiß genau, dass meine Spieler ihre DSA-Charaktere noch länger spielen wollen, und ich selbst mag diese Charaktere ja auch.
Ich hätte durchaus auch eine Idee, die 3W20 Probe so zu modifizieren, dass DSA4 für mich spielbar bleibt, zumindest vorerst. Es wären dann noch einige andere Hausregeln nötig, zusätzlich zu denen, die wir schon haben. Wahrscheinlich werde ich das meinen Spielern mal vorschlagen. Ist halt aus meiner Sicht eher die Minimallösung, nicht die Ideallösung.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Dimmel am 15.02.2023 | 19:45
Ich weiß genau, dass meine Spieler ihre DSA-Charaktere noch länger spielen wollen, und ich selbst mag diese Charaktere ja auch.
Ich hätte durchaus auch eine Idee, die 3W20 Probe so zu modifizieren, dass DSA4 für mich spielbar bleibt, zumindest vorerst. Es wären dann noch einige andere Hausregeln nötig, zusätzlich zu denen, die wir schon haben. Wahrscheinlich werde ich das meinen Spielern mal vorschlagen. Ist halt aus meiner Sicht eher die Minimallösung, nicht die Ideallösung.

So, wie ich das kenne, wird das leider auch die Maximallösung sein, jedenfalls solange du die Gruppe weiterleiten möchtest. Ich wünsche dir, dass ihr da eine gute Lösung für euch findet!

Nur mal so aus Interesse: Wenn ihr jetzt eine Regelung findet, was würde das den grob bedeuten, wie lange würdet ihr den so vermutlich weiterspielen? Wären das so 1 -2 Jahre? Oder 5 Jahre? Oder 10? Hat die Kampagne ein (mehr oder weniger) angedachtes Ende? Wird danach immer noch DSA gespielt?

Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Crimson King am 15.02.2023 | 19:49
Die Spielleitung muss Bock auf ihre Aufgabe haben, und die schließt das verwendete System mit ein. Insofern, wenn du keinen Bock auf DSA 4 hast, kündige zumindest einen Wechsel an. Wenn die Spieler ihre Charaktere liebgewonnen haben und nicht aufgeben möchten, schlage ich vor, dass man die Kampagne mit den aktuellen Charakteren auf einen runden Abschlusspunkt zusteuert, wo sie entweder einen soliden Heldentod sterben oder in den wohlverdienten Ruhestand gehen und zukünftig für den Fall, dass man Aventurien wieder bespielt, als NSCs auftauchen können. Dass die Spieler keinen Bock auf einen Hard Cut haben, kann ich dagegen nachvollziehen und würde ihnen das auch nicht zumuten wollen. Nur ist niemandem geholfen, wenn die Spielleitung nen SL-Burnout kriegt, weil sie keinen Bock mehr aufs verwendete System hat.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Lorstarius am 15.02.2023 | 19:55
Erstmal vielen Dank für eure ganzen Vorschläge, geht ja schneller als ich dachte.

@Dimmel:
Die Kampagne hat kein definiertes Ende, wir spielen sozuagen Open End. Und ich kann auch nicht sagen, dass die Charaktere auserzählt sind, da ist noch einige Luft nach oben. Wird also wohl noch einige Jahre gehen, wenn es eine Einigung gibt. Aber danach werde ich wohl keine neue DSA-Gruppe anfangen (aber wer weiß, vielleicht gibt es dann schon DSA6).
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Weltengeist am 15.02.2023 | 21:27
@Dimmel:
Die Kampagne hat kein definiertes Ende, wir spielen sozuagen Open End. Und ich kann auch nicht sagen, dass die Charaktere auserzählt sind, da ist noch einige Luft nach oben. Wird also wohl noch einige Jahre gehen, wenn es eine Einigung gibt. Aber danach werde ich wohl keine neue DSA-Gruppe anfangen (aber wer weiß, vielleicht gibt es dann schon DSA6).

Junge, deine Geduld möchte ich haben... Ich bin eigentlich ein sehr harmoniebedürftiger und kompromissbereiter Mensch, aber wenn mir das Regelwerk auf die Nerven geht, dann geht es mir auf die Nerven. Die Vorstellung, es noch ein paar Jahre (noch dazu in einer Open-End-Kampagne) weiterzuleiten, wäre mir da völlig wesensfremd und würde dazu führen, dass ich jedwede Motivation verlieren würde. In der Vergangenheit hat eine solche Situation (auch DSA übrigens) mal dazu geführt, dass mir eine Gruppe mit solchem Wumms um die Ohren geflogen ist, dass wir anschließend kein Wort mehr miteinander gesprochen haben.

Ich würde die zunächst Frage stellen, warum deine Spieler DSA spielen wollen. Geht es um die Charaktere und um Aventurien? Das kann man mit etwas gutem Willen auch auf andere Regelwerke übersetzen. Kennen sie einfach nichts anderes? Oder geht es wirklich - im vollen Wissen um all das, was es da draußen noch so gibt - um die Regeln? Dann würde ich dem Pottwal zustimmen. Du bist doch nicht der Wunscherfüller deiner Spieler. Ihr könnt euch zusammensetzen und verschiedene mögliche Regelwerke besprechen, aber "Du darfst uns natürlich kochen, was du willst, solange es Fleischkäse mit Spiegelei ist!" ist keine Verhandlungsbasis.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Zanji123 am 15.02.2023 | 21:37
wenn du als SL Keinen bock mehr auf das Sstem hast dann macht das leiten auch null Spass. Du hast keinen Bock den Abend vorzubereiten, dich in Abenteuer einzulesen oder sonstwas.

Ging mir übrigens genauso wir haben das System seit ... *grübel* wohl so über 10 jahre? gespielt und irgendwann war's dann auch für mich Schluss es hat keinen Spass mehr gemacht da ich immer permanent die ganzen Manöver im Kopf haben musste (oder die Karten parat haben auf denen es stand) und mir machten auch die Abenteuervorbereitung keinen Spass mehr. (ich hab nur vorgefertigte Abenteuer geleitet da mir Abenteuer gestaltung in DSA nicht einfach viel ich aber so den "Pfad" den die Helden haben werden geplant inkl. aller Abenteuer die ich spielen wollte)

Ich hab das dann auch klar so kommuniziert das ich erstmal eine Pause vom System brauche und habe dann erstmal kein Rollenspiel mehr geleitet für an die 2 jahre bis ich dann erst Shadowrun kennenlernte, dann Beyond the Wall und seit 2 Jahren dann Shadow of the Demonlord.Jetzt amcht es mir auch wieder spass zu leiten.

also... sprich mit den Leuten und sags ihnen so wie du dich fühlst und das du so keinen Spass hast
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Doc-Byte am 15.02.2023 | 21:41
Aber danach werde ich wohl keine neue DSA-Gruppe anfangen...

Das ist doch der eigentlich Knackpunkt, oder? Viele Antworten hier laufen darauf hinaus, dass die Schreiber ihre Runden allgemein als Rollenspielrunde empfinden. Ich kenne es von früher allerdings durchaus auch noch, dass wir damals eine DSA Runde waren und es von Anfang an klar war, dass DSA Spieler gesucht wurden, als sich die Gruppe zusammengefunden hat. Da stand gar nicht zur Diskussion, das grundsätzlich zu ändern. (Auch wenn wir mit Teilen der Spieler hin und wieder auch mal Shadowrun gespielt haben, aber halt nicht 1:1 mit der DSA Gruppe.) Wenn sich deine Spieler als DSA Spieler sehen, halte ich es für wenig zielführend, wenn du versuchen würdest, ihnen Kraft SL-Befugnis etwas anderes aufzwingen zu wollen. (Ich bin eh der Meinung, eine Rollenspierunde funktioniert nur gemeinsam und nicht quasi-diktatorisch, aber andere Baustelle.)

So wie ich das sehe, hast du zwei (oder auch drei Möglichkeiten), die du mit deiner Runde besprechen solltest, bevor du eine Entscheidung für dich fällst:

Wenn deine Spieler weder System noch Setting wechseln wollen, kannst du eigentlich nur als SL zurücktreten und entweder die Gruppe komplett verlassen oder als Spieler dabei bleiben. - Und ja, das kann dazu führen, dass niemand sonst den Job übernehmen will und die Runde damit ggf. (zunächst mal) komplett endet.

Wenn deine Spieler zu einem Wechsel bereit sein sollten, könnt ihr zusammen nach alternativen Regeln und/oder Settings suche, mit denen alle d'accord sind. - Vielleicht kann es aber auch sinnvoll sein, die Gruppe zu teilen, wenn alle damit erwachsen umgehen können. (Und die verbleibenden DSA'ler einen anderen Meister finden. - Gut, könnte dir natürlich auch egal sein, wäre sicherlich legitim, es geht ja um deinen Motivation und deinen Spaß am Spiel. Verbrennt dann aber vermutlich alle Brücken.)

Es hängt halt alles davon ab, ob deine Spielrunde bereit ist, sich auf eine Veränderung einzulassen oder nicht, da kannst du dann letztlich auch nicht so viel machen. Denkbar wäre noch, zusätzlich zur DSA Runde eine weitere Runde anzubieten, mit der du besser zurecht kommts. Vielleicht kannst du deine Spieler mit etwas Gedult ja davon überzeugen. Aber seiner Runde etwas aufzwingen zu wollen, halte ich persönlich für den völlig falschen Weg. Spielleiter ohne Spieler sind nämlich auch ziemlich einsamme Rollenspieler. Wenn's gar nicht geht, muss man halt die Konsequenz ziehen und die Runde verlassen, statt sich als Spielleiter von Gottes Gnaden aufzuführen. (Ausdrücklich nicht an dich gerichtet!)
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Olibino am 15.02.2023 | 23:05
Ich glaube dass hier auch ein Punkt im Hintergrund mitschwebt, den ich auch lange erlebt habe: wenn man über viele Jahre nur in genau einer Gruppe spielt, dann baut sich so eine Abhängigkeitsverhältnis auf. Wenn ich spielen will dann nur in dieser Gruppe. Ich kann die Gruppe nicht aufgeben, dann habe ich gar nichts mehr. Also schlucke ich auch unangenehme Dinge wie ein Regelsystem das ich nicht mag.

Für mich war die Lösung, parallel auch mit anderen Menschen zu spielen. Dadurch löst sich das Abhängigkeitsverhältnis zu genau einer Gruppe auf. Und dann kann man auch sehr viel entspannter für sich die Entscheidung treffen, nur noch das zu spielen was einem Spaß macht. Weil man nicht alles verliert, falls sich dadurch die Gruppe auflösen sollte. Wenn man die Menschen nicht verlieren will, kann man ja z.B. auch Brettspiele spielen. 
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Kurna am 15.02.2023 | 23:27
Dazu kommt dann auch noch die Frage, wie man eigentlich genau zueinander steht. Wenn es sich "nur" um eine lange miteinander spielende Rollenspielgruppe geht, ist es leichter, sich zu trennen, um eine passendere Gruppe zu suchen, als wenn es sich gleichzeitig auch um die Freundesgruppe handelt, mit denen man auch sonst alles unternimmt.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Weltengeist am 16.02.2023 | 06:52
Dazu kommt dann auch noch die Frage, wie man eigentlich genau zueinander steht. Wenn es sich "nur" um eine lange miteinander spielende Rollenspielgruppe geht, ist es leichter, sich zu trennen, um eine passendere Gruppe zu suchen, als wenn es sich gleichzeitig auch um die Freundesgruppe handelt, mit denen man auch sonst alles unternimmt.

Japp. Allerdings würde ich gerade von Freunden auch erwarten, dass sie Verständnis zeigen, wenn ich sage: Sorry Leute, aber das hier macht mir keinen Spaß mehr.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: aikar am 16.02.2023 | 08:01
Hallo, ich möchte mir hier einmal kollektiven Rat holen bezüglich eines Problems in meiner Spielrunde. Ich bin der Spielleiter und kann das von uns verwendete Regelsystem DSA4.1 echt nicht mehr leiden, Es raubt mir einen großen Teil des Spielspaßes, da es meine Spielbedürfnisse nicht unterstützt, ja ihnen vielmehr entgegensteht.
Meine Spieler wiederum wollen bei DSA4 bleiben, ich nehme an, weil sie es halt kennen und auch sehr an ihren Charakteren hängen. Dabei will ich die Charaktere gar nicht wechseln, ich würde nur gerne ein anderes Regelystem benutzen.
Irgendjemand hatte hier doch sicherlich mal ein ähnliches Problem, weiß also jemand Rat? Wie ist es bei euch in den Spielrunden, wird das gespielt, was der Spielleiter mag, oder geht ihr da Kompromisse ein? Bin ich zu "nett", dass ich mich da nicht einfach durchsetze? Ich mach das jetzt schon einige Jahre mit, aber langsam stoße ich an meine Grenzen.
Ich hatte vor 12 Jahren nicht nur ein ähnliches, sondern exakt das gleiche Problem. Nach den 7G konnte ich DSA4.1 wirklich nicht mehr ab. Storymäßig fand ich die Kampagne wie die Gruppe super, aber die Regeln hatten mir den Rest gegeben. Und ich habe gemerkt, dass mich das unglücklich macht.
Da muss man einen Schlussstrich ziehen. Ein unzufriedener SL ist ein unmotivierter SL und das führt zu schlechten Runden, das funktioniert nicht. Mal abgesehen davon, dass man sich selbst fertig macht und das Spiel nicht mehr Spaß sondern Arbeit ist.
Und so hart es ist, das sagen zu müssen: Die Spieler sind meistens viel abhängiger von dir als umgekehrt. Spielleiter sind sehr gefragt und schwer zu finden. Also können sie ruhig auch etwas Rücksicht auf dich nehmen.

Ich hab meine Spieler also dann (nach laaanger Grübelphase) vor die Wahl gestellt, entweder mit mir mit einem anderen System weiter zu machen oder zu gehen (was mir echt nicht leicht gefallen ist). Einer der Spieler hat die Gruppe verlassen (ein weiterer ist umgezogen und damit weg gefallen, aber das hatte nichts mit dem System zu tun), der Rest hat sich darauf eingelassen. Ich habe dann zuerst Barbarians of Lemuria, dann GURPS probiert um die Kampagne mit konvertierten Charakteren weiter zu führen. Es war besser, aber ganz rund bin weder ich noch die Spieler damit geworden, daher haben wir dann nach einiger Zeit abgebrochen und eine neue Kampagne mit gänzlich anderem Regelsystem und Setting gestartet.
Ich war dann eine Zeit lang ziemlich aktiver DSA4.1-Hater, bin aber gereift und habe begriffen, dass Vorlieben einfach unterschiedlich sind. Der eine Spieler ist begeisterter DSA4.1-Anhänger geblieben, hatte zwischendurch auch andere DSA4.1-Runden, aber offenbar immer wieder die alte Truppe vermisst.
Die Liebe für Aventurien und Myranor als Setting ist mir geblieben, ich hab weiter Hintergrundbände und Romane gelesen, DSA5 kurz ausgetestet, dann aber schon im Playtest als zu wenig unterschiedlich zu DSA4.1 verworfen. Es war schnell klar, dass hier nicht die für mich notwendigen Änderungen erfolgen würden und das hat sich dann auch bewahrheitet.
Schließlich bin ich dann nach einigen Jahren und vielen ausprobierten Regelsystemen auf D&D5 gestoßen, das meinen persönlichen Nerv sehr gut trifft.
Nach einer D&D5-Kampagne in Eberron (mit komplett anderen Spieler:innen) bin ich auf die Wildermark-Kampagne für DSA aufmerksam geworden, die als außergewöhnlich sandboxiges DSA-Abenteuer gepriesen wurde und das Aventurien-Fieber hat mich wieder gepackt. Also habe ich die alten Spieler eingeladen, auch den einen DSA4.1-Fan und einen Vorschlag gemacht: Wir spielen D&D5, aber im von allen geliebten Aventurien und ich werde mir Mühe geben, eine Conversion aufzubauen, die das, was sie geliebt haben, soweit wie möglich berücksichtigt. Wir haben ein Session Zero gemacht, geschaut wer einen nach Aventurien passenden D&D5-Charakter für sich findet und wo wir noch selber bauen/nachjustieren/hausregeln mussten. Zuerst habe ich das nur gezielt für die Charaktere und Anforderungen der Gruppe gemacht, dann hat mich der Rausch gepackt und ich habe es ausgeweitet und veröffentlicht: https://aventurien5e-fanconversion.de/
Die meisten Spieler:innen der Gruppe haben sich nach anfänglicher Umstellungsphase gut umgewöhnt, einige loben inzwischen auch das flüssigere und einfachere Spiel. Der DSA4.1-Fan ist immer noch DSA4.1-Fan, aber es ist für ihn ein ausreichender Kompromiss und er kann damit wieder mit der "alten Truppe" in seinem Lieblingssetting spielen, was ihm inzwischen wichtig genug war, um den Kompromiss einzugehen. Er hat sich mit einem ausgefeilten Kampfmeister-Kämpfer mit haufenweise  Manövern und Talenten den kompliziertesten/feingranularsten Kämpfer-Charakter gebaut, den er mit D&D5 hinkriegen konnte  ;D

Im Nachhinein: Es war eine harte Entscheidung und eine lange Suche, aber ich bin froh, dass ich den Schritt gegangen bin. Ansonsten hätte es vielleicht meine Freude am Rollenspiel nachhaltig zerstört.

Ich würde heutzutage nicht mehr mitten in der Kampagne umstellen und Charaktere konvertieren, weil damit immer ein vorher/nachher-Vergleich einher geht. Auch wenn ihr mit einer Conversion spielt, würde ich eher zu einer neuen Kampagne in Aventurien mit neuen Charakteren mit dem neuen Regelsystem raten, der Übergang wird dadurch deutlich leichter.
Wenn du eine leichtere Alternative willst, die noch näher am Original-DSA dran ist, als meine 5e-Conversion, schaut euch doch auch mal Ilaris an (https://ilarisblog.wordpress.com/).

Oder du nutzt wie ich mal die Gelegenheit, machst für eine Kampagne etwas völlig anderes, um deine Spieler aus dem Rollenspiel = DSA+Aventurien-Denken raus zu kriegen und kommst dann auf die eine oder andere Weise vielleicht irgendwann mal zurück.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: CK am 16.02.2023 | 08:11
Wirkt fast so, als gäbe es das Problem vor allem bei einer Marke :o
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: aikar am 16.02.2023 | 08:18
Wirkt fast so, als gäbe es das Problem vor allem bei einer Marke :o
Das hat wohl auch vor allem mit der starken (und früher noch stärkeren) Verbreitung von DSA am deutschen Markt zu tun. Für viele deutschprachige Spieler:innen, vor allem die, die vor der starken Phase von D&D5 ins Hobby gekommen sind (und das ist noch nicht so lange her) war DSA ihr erster Kontakt mit dem Rollenspiel. Dadurch kommen auch überdurchschnittlich viele von DSA weg zu etwas anderem. DSA4/5 spricht außerdem mit seinen feingranularen Regeln klar einen bestimmten Spielertypus an, so dass es für eine relative große Gruppe (von denen aber viele immer noch mit DSA angefangen haben) einfach nicht das passende System ist.

Mein Favorit für alternative Regeln wäre derzeit Savage Worlds, ich mag die viel größere Zufälligkeit beim Würfeln.
Kennst du Wildes Aventurien?
https://webzine.nandurion.de/2011/12/25/wildes-aventurien/
https://www.ulisses-ebooks.de/product/413640/Wildes-Aventurien
Die erste Variante stammt von Sebastian "Zwart" Schoo. Daniel Hühne hat es offenbar weiter entwickelt, auf die neueste Savage Worlds Version gebracht und in die ulisses-ebooks gestellt.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Sphinx am 16.02.2023 | 08:55
Wirkt fast so, als gäbe es das Problem vor allem bei einer Marke :o

Nicht mal wirklich mit der Marke. Ehr mit einem Teil der Spielern die sich dort angesammelt haben die nicht Rechts und Links gucken. Selbst in den USA wo es nur DnD zu geben scheint, haben viele auch mal anderes ausprobiert. Ich glaub DSA hat diese Kombination aus Regeln/Setting die manche Spieler sehr eingefahren werden lässt.
Mein Negativbeispiel das ich hier gebracht hab waren Spieler die schon vor DSA 3, DSA gespielt haben. Die wie ich vermute jeden Systemwechsel ehr Zähneknirschend mit gemacht haben. Wie gesagt selbst DSA5 war da ein nogo (ka. wie da die aktuelle Stimmung in der DSA Spielerschaft zu ist).
Und es ist ne ziemliche Investition wenn man richtig einsteigen will und vielleicht spielt da die "Sunk Cost Fallacy" mit rein? Ich hab es 2 - 3 Jahre gespielt. Und wenn ich in mein Rollenspiel Regal schaue ist da über ein halber Meter mit dem Rot/Braun der DSA Bücher gefüllt.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: unicum am 16.02.2023 | 09:09
Wirkt fast so, als gäbe es das Problem vor allem bei einer Marke :o

Das Problem "ich möchte das Regelwerk nicht wechseln" gibt es in meinem Bekanntenkreis schon recht selten aber ja wenn es auftritt sind die Leute daraus schon oft, aber nicht nur, DSA lastig. (also eigentlich keinne ich nur einen der an einem anderen System "klebt")

Ist für mich sehr unverständlich. Ist schon fast so als hätte man das System geheiratet und eine Scheidung wäre der Abrgund,...
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: unicum am 16.02.2023 | 09:12
Oder du nutzt wie ich mal die Gelegenheit, machst für eine Kampagne etwas völlig anderes, um deine Spieler aus dem Rollenspiel = DSA+Aventurien-Denken raus zu kriegen und kommst dann auf die eine oder andere Weise vielleicht irgendwann mal zurück.

Ich hake hier mal ein und sage das man eigentlich so oft es eben geht auch im rollenspiel etwas neues versuchen/ausprobieren sollte. Hierzu sind insbesondere Cons gut - also solche Cons wo nicht nur ein einziges System gespielt wird.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: aikar am 16.02.2023 | 09:16
Ist für mich sehr unverständlich. Ist schon fast so als hätte man das System geheiratet und eine Scheidung wäre der Abrgund,...
Man hat etwas gefunden, das einem gefällt und über Jahre Freude bereitet hat und soll es zurück lassen für etwas, das einem unbekannt und neu ist. Ich verstehe schon, dass das zu Hemmungen führt.

Und wenn ich in mein Rollenspiel Regal schaue ist da über ein halber Meter mit dem Rot/Braun der DSA Bücher gefüllt.
Wenn ich auf meine Rollenspielregale schaue, ist da ein Regal mit DSA gefüllt...  ~;D
Und dabei hab ich die Regelwerke sogar eingemottet, die Menge an Hintergrundmaterial, Bestiaria und Abenteuern allein ist bei DSA schon beeindruckend.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Lorstarius am 16.02.2023 | 10:41
Moin.

@Aikar:
Das Wilde Aventurien kenne ich, aber ich würde dann doch lieber ein selbst angepasstes Savage Worlds bevorzugen. Wie so viele SL bastel ich eben auch gerne an Systemen herum.

D&D wiederum kommt für mich eher nicht infrage, bei allen D&D-Varianten (3.5 und 5) und Klonen (Pathfinder, 13th Age) die ich kenne, habe ich ein Problem mit der für meinen Geschmack übermächtigen Magie.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Zanji123 am 16.02.2023 | 19:08
D&D Aventurien basiert auf 5E ist daher eher mit 3.5 absolut NICHT zu vergleichen :)

und: Es hat Astralpunkte!!
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Hereagain am 16.02.2023 | 19:35
Hallo, ich möchte mir hier einmal kollektiven Rat holen bezüglich eines Problems in meiner Spielrunde. Ich bin der Spielleiter und kann das von uns verwendete Regelsystem DSA4.1 echt nicht mehr leiden, Es raubt mir einen großen Teil des Spielspaßes, da es meine Spielbedürfnisse nicht unterstützt, ja ihnen vielmehr entgegensteht.
Meine Spieler wiederum wollen bei DSA4 bleiben, ich nehme an, weil sie es halt kennen und auch sehr an ihren Charakteren hängen. Dabei will ich die Charaktere gar nicht wechseln, ich würde nur gerne ein anderes Regelystem benutzen.
Irgendjemand hatte hier doch sicherlich mal ein ähnliches Problem, weiß also jemand Rat? Wie ist es bei euch in den Spielrunden, wird das gespielt, was der Spielleiter mag, oder geht ihr da Kompromisse ein? Bin ich zu "nett", dass ich mich da nicht einfach durchsetze? Ich mach das jetzt schon einige Jahre mit, aber langsam stoße ich an meine Grenzen.
[/pre]

Du bist der Spielleiter und leitest nur Systeme die dir Spaß machen PUNKT
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Gondalf am 17.02.2023 | 23:12
Dazu kommt dann auch noch die Frage, wie man eigentlich genau zueinander steht. Wenn es sich "nur" um eine lange miteinander spielende Rollenspielgruppe geht, ist es leichter, sich zu trennen, um eine passendere Gruppe zu suchen, als wenn es sich gleichzeitig auch um die Freundesgruppe handelt, mit denen man auch sonst alles unternimmt.

Wenn man eine mit einer zweiten Gruppe spielt ist das ja auch eine Chance, mal völlig neue Leute und neue Sichtweisen kennenzulernen.
Man ist ja nicht verheiratet und die Runde kein Seitensprung.

Man kommt aus der Komfortzone und durch die neuen Eindrücke verändert sich auch der Blickwinkel. Vermutlich kommt dann von ganz alleine Bewegung rein.

Wenn Ihr mit Splittermond nicht rund seid, könnte man Splittermond auch rauswerfen und da könntest Du Dein System bringen. (Edit:) Also bei der 2. Kampagne die Ihr spielt kann man eventuell leichter Änderungen reinbringen. Ich meine Du wolltest eine Art Wildes Aventurien bringen. Möglich, dass das überzeugt.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: aikar am 18.02.2023 | 07:27
D&D wiederum kommt für mich eher nicht infrage, bei allen D&D-Varianten (3.5 und 5) und Klonen (Pathfinder, 13th Age) die ich kenne, habe ich ein Problem mit der für meinen Geschmack übermächtigen Magie.
Da wäre dann die Frage, was deine Gruppe eigentlich unter DSA/Aventurien versteht. Ich kann halt sagen, nach der Gezeichneten-Kampagne hab ich den Magielevel in Aventurien deutlich anders gesehen  ;D

Also: Welche Art von Abenteuern würdest du gerne leiten? Dann kann man euch vielleicht gezielter Systeme empfehlen.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Lorstarius am 19.02.2023 | 02:01
@Aikar

Also ein D&D Zauberer höherer Stufe kann doch etwas mehr und mächtiger zaubern als es für die meisten Zauberkundigen in Aventurien de Fall ist, oder bin ich da jetzt so falsch informiert? So gut kenne ich die 5. Edition von D&D nun auch nicht, aber es war doch mein Eindruck.Wobei du naütlich recht hast, das Aventurien nun auch keine unmagische Welt ist, es gibt ja allerhand magischer Phänomene.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: aikar am 19.02.2023 | 09:01
Also ein D&D Zauberer höherer Stufe kann doch etwas mehr und mächtiger zaubern als es für die meisten Zauberkundigen in Aventurien de Fall ist, oder bin ich da jetzt so falsch informiert? So gut kenne ich die 5. Edition von D&D nun auch nicht, aber es war doch mein Eindruck.Wobei du naütlich recht hast, das Aventurien nun auch keine unmagische Welt ist, es gibt ja allerhand magischer Phänomene.
Die Kurve bei D&D5 ist deutlich flacher als bei früheren D&D-Editionen.
Bis ein Magier welterschütternde Magie wirkt ist er auf Stufe 12+, viele Kampagnen gehen gar nicht so weit und wenn haben sie vorher Jahre gespielt.
Und ich habe bei meiner Conversion stark "unaventurische" zusätzlich Zauber (so viele sind es nicht) entfernt und durch passendere ersetzt.

Was richtig ist, ist das D&D5-Magier durch die unbegrenzt nutzbaren Zaubertricks häufiger Zaubern können als DSA-Magier. Für mich ist das ein Pluspunkt, es kann einen aber auch stören.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Weltengeist am 19.02.2023 | 09:31
Was mMn wichtig ist, ist dass man den Stufenanstieg (bzw. die XP-Vergabe) massiv verlangsamt. Wenn man (wie in vielen D&D-Kampagnen üblich) alle 2 Spielsitzungen eine Stufe ansteigt, dann ist man im Nullkommanichts in einem Kompetenzbereich, der mit DSA nichts mehr zu tun hat.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: aikar am 19.02.2023 | 09:37
Was mMn wichtig ist, ist dass man den Stufenanstieg (bzw. die XP-Vergabe) massiv verlangsamt. Wenn man (wie in vielen D&D-Kampagnen üblich) alle 2 Spielsitzungen eine Stufe ansteigt, dann ist man im Nullkommanichts in einem Kompetenzbereich, der mit DSA nichts mehr zu tun hat.
Da stimme ich zu. Stufenaufstiege gibt es bei uns nur alle 5 oder 6 Sitzungen.
Alle 2 Spielsitzungen würde ich aber auch in meinen klassischen D&D-Sitzungen nicht machen. Ich spiele aber meist auch keine Kaufkampagnen.

Und wenn man bei DSA alle zwei Sitzungen das Äquivalent eines Stufenaufstiegs an Erfahrungspunkte ausschütten würde, hätte man das selbe Problem.
Nach meiner Einschätzung (und meine jetzt doch schon ein paar Jahre laufende Kampagne bestätigt das) dürfte man etwa bei D&D Stufe 15 den Machtlevel der Gezeichneten zum Ende der 7G-Kampagne erreichen, was ich mal als oberes Machtlimit bei DSA sehen würde.
Die meisten DSA-Kampagnen dürften sich etwa im D&D5-Stufenbereich 1-10 abspielen. Das tun die meisten originalen D&D5-Kampagnen aber auch.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Weltengeist am 19.02.2023 | 10:12
Die meisten DSA-Kampagnen dürften sich etwa im D&D5-Stufenbereich 1-10 abspielen. Das tun die meisten originalen D&D5-Kampagnen aber auch.

Mit dem Unterschied, dass die DSA-Kampagnen sich irgendwo in diesem Stufenbereich abspielen, während die D&D-Kampagnen ihn (oft innerhalb eines einzigen Monats Gamezeit) komplett durchspielen. Mir wäre jedenfalls keine DSA-Kampagne bekannt, die in etwa 20 Spielsitzungen (typische D&D-Kampagnenlänge) von Stufe 1 auf Stufe 10 durchmarschiert.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: aikar am 19.02.2023 | 10:17
Mit dem Unterschied, dass die DSA-Kampagnen sich irgendwo in diesem Stufenbereich abspielen, während die D&D-Kampagnen ihn (oft innerhalb eines einzigen Monats Gamezeit) komplett durchspielen. Mir wäre jedenfalls keine DSA-Kampagne bekannt, die in etwa 20 Spielsitzungen (typische D&D-Kampagnenlänge) von Stufe 1 auf Stufe 10 durchmarschiert.
Das ist sicher richtig. Wäre bei mir wie gesagt nie so unterschiedlich aufgefallen, weil ich in meinen eigenen D&D5-Kampagnen auch nicht in 20 Sitzungen durchmarschiere, aber bei den Kaufkampagnen ist das sicher gegeben. Aber wie gesagt, es hindert einen ja niemand daran, in seinen eigenen Kampagnen langsamer aufzusteigen.

Ich bin übrigens dazu übergegangen, meinen Spieler:innen bei erreichen von Erfolgen, die noch keine Stufenaufstiege sein sollen, Inrah-Karten auszuteilen. Diese können sie in passenden Situationen ausspielen, um Einfluss auf die Welt zu nehmen. Damit haben sie ein Erfolgserlebnis auch ohne Stufenaufstiege in rascher Folge.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Auribiel am 19.02.2023 | 10:29
Ich hake hier mal ein und sage das man eigentlich so oft es eben geht auch im rollenspiel etwas neues versuchen/ausprobieren sollte. Hierzu sind insbesondere Cons gut - also solche Cons wo nicht nur ein einziges System gespielt wird.

Oder einfach Mal einen der meist kostenlosen Schnellstarter ausprobieren, die es mittlerweile für fast jedes System gibt. Sind zwar meist abgespeckte Regeln, aber die vermitteln ja schon einen Eindruck von den gewählten Regelmechanismen und der generellen Richtung in die es geht.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Weltengeist am 19.02.2023 | 11:00
Das ist sicher richtig. Wäre bei mir wie gesagt nie so unterschiedlich aufgefallen, weil ich in meinen eigenen D&D5-Kampagnen auch nicht in 20 Sitzungen durchmarschiere, aber bei den Kaufkampagnen ist das sicher gegeben. Aber wie gesagt, es hindert einen ja niemand daran, in seinen eigenen Kampagnen langsamer aufzusteigen.

Völlig klar. Aber man muss sich dazu eben ein eigenes Verfahren zur Vergabe von XP oder Stufen zurechtlegen, denn die in den Regelbüchern beschriebenen Verfahren (sowohl das Encounter- als auch das Milestone-Verfahren) führen zu eben jenem schnellen Stufenanstieg. Letztlich also eine Hausregel - vielleicht was für deine D&D-Aventurien-Regeln?
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Boba Fett am 19.02.2023 | 11:02
@Aikar
Also ein D&D Zauberer höherer Stufe kann doch etwas mehr und mächtiger zaubern als es für die meisten Zauberkundigen in Aventurien de Fall ist, oder bin ich da jetzt so falsch informiert? So gut kenne ich die 5. Edition von D&D nun auch nicht, aber es war doch mein Eindruck.Wobei du naütlich recht hast, das Aventurien nun auch keine unmagische Welt ist, es gibt ja allerhand magischer Phänomene.

Der Kompetenzzuwachs von D&D (auch 5) ist wesentlich stärker als bei DSA. Das gilt insbesondere für die höheren Stufen.
Wenn Du im gleichen Kompetenzlevel bleiben möchtest, würde ich eher Midgard 5 nennen, oder aber (extrem bodenständig) Harnmaster, dessen Regelwerk bei Ulisses gerade als "classic" zu bekommen ist.
Als dritte Alternative würde ich Mythras nennen. Auch das in deutscher Sprache und man könnte es als settingloses Runequest bezeichnen.

Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Fezzik am 19.02.2023 | 11:15
Naja, man kann ja die DSA Stufenleiter ( z.b. 3.Edition) und XP nehmen, dann ändert sich das Aufstiegstempo gar nicht und man muss die Punkte aus den DSA Abenteuern nicht ändern.

Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: aikar am 19.02.2023 | 11:27
vielleicht was für deine D&D-Aventurien-Regeln?
Ich hab da einen Absatz zu den Stufen drin, aber ich kann das noch etwas ausführen. Ich bin aber allgemein kein Fan von XP-basiertem Fortschritt bei stufenbasierten Systemen. Ich arbeite eigentlich immer mit Meilensteinen.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Zanji123 am 20.02.2023 | 09:06
@Aikar

Also ein D&D Zauberer höherer Stufe kann doch etwas mehr und mächtiger zaubern als es für die meisten Zauberkundigen in Aventurien de Fall ist, oder bin ich da jetzt so falsch informiert? So gut kenne ich die 5. Edition von D&D nun auch nicht, aber es war doch mein Eindruck.Wobei du naütlich recht hast, das Aventurien nun auch keine unmagische Welt ist, es gibt ja allerhand magischer Phänomene.

*lol* ihr spielt DSA 4.1 das Magieniveau ist da exorbitant wenn du deinen Charakter richtig baust. Der Beschwörer meines Cousins oder dessen objektmagier machen Dinge da dachte ich das kann nur ein D&D Charakter.

Im Kampf killt sein Dschinn Beschwörer Magier mit seinen 3 Dschinnen die irgendwie halb gebunden in Artefakten oder sonstwie sind einfach mal mehrere Dämonen (und ja alles Regelkonform mit Wege der Magie, Wege der Alchimie und sonstigen Zusatzbändern).

Man DENKT das DSA 4.1 nur so "low magic" ist wenn man nicht tief in die Regeln eintaucht. Aber dank seines Objektmagiers der in unserer Kampagne als NPC auftauchte haben wir jetzt dennoch magische Waffen / Gegenstände von denen ich nicht gedacht habe das dies möglich ist. Einziger Knackpunkt: sie sind sau teuer in der Herstellung.

noch schlimmer sind gut gebaute Geweihte :-D
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Lorstarius am 20.02.2023 | 11:05
Ok, das stimmt, wenn man die Magieregeln RAW anwendet, dann kann man mit Artefakten, Zauberwerkstatt und Zauberspeicher etc. natürlich auch in Aventurien ziemlich viel Blödsinn anstellen.
Aber da kann man mittels Hausregeln auch ein bisschen gegensteuern.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: aikar am 20.02.2023 | 11:09
Aber da kann man mittels Hausregeln auch ein bisschen gegensteuern.
Das gilt aber auch für D&D ;)
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Lorstarius am 20.02.2023 | 11:16
Stimmt.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Zanji123 am 20.02.2023 | 13:23
das ist klar :) nur kann ich das "boha in D&D sind Magier viel overpowerter als in DSA weil das ist low magic" nur nicht mehr hören seitdem ich die magischen Charaktere meines Cousins gesehen habe der halt absolutes Regelwissen gefuttert hat.

die Spielleitung bei denen muss der Gruppe regelmässig mehrgehörnte Dämonen ansetzen damit da im Kampf irgendeine Schwierigkeit besteht.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: aikar am 20.02.2023 | 13:37
das ist klar :) nur kann ich das "boha in D&D sind Magier viel overpowerter als in DSA weil das ist low magic" nur nicht mehr hören seitdem ich die magischen Charaktere meines Cousins gesehen habe der halt absolutes Regelwissen gefuttert hat.
Sehe ich auch so. Und nicht nur bei dem, was DSA-Charaktere potentiell können sondern auch dabei, was in offiziellen Abenteuern so abgeht. Sonst wäre ich ja nie auf die Idee gekommen, die Umsetzung mit D&D5 zu machen. Mein Erlebnis mit DSA ist einfach alles andere als Low Magic. Klar gibt es die Low Level Märchen-Abenteuer (die würde ich auch nicht mit D&D machen, sondern eher mit den DSA Erzählregeln, Fate oder Ilaris), aber bei den großen Kampagnen (Phileasson-Saga, Symala-Kampagne, 7G, Jahr des Feuers, Splitterdämmerung, Klingen der Nacht, Donnerwacht,...) geht es nicht weniger magisch und episch zur Sache als bei den meisten D&D-Kampagnen.
Ich leite jetzt seit mehreren Jahren die Wildermark-Kampagne. Die ist sogar tatsächlich eher "bodenständiger"/Game of Thrones Style, funktioniert aber trotzdem auch mit D&D schön.


Insofern ja meine Frage an Lorstarius: Was wollt ihr spielen/was versteht ihr als Gruppe unter DSA/Aventurien? Was spielt ihr für Abenteuer und was gefällt euch daran. Denn das ist eben nicht so selbstverständlich überall gleich wie vielfach angenommen. Zwischen Efferdors Fluch und dem Jahr des Feuers ist viel Raum.

Wenn es wirklich um bodenständig-Low Fantasy geht, wäre z.B. Mythras evtl. einen Blick wert.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Zanji123 am 20.02.2023 | 13:51
ok in DSA 3 war das noch nicht GANZ so over the top da du

- keine Sonderfähigkeiten hattest die schnell wieder ASP geben
- keine Sonderfähigkeiten die noch zustäzlich boni geben auf das Zaubern
- keine weiteren metatalente fürs Zaubern

:) ja ab nem gewissen Talentwert war's egal ob du ne -13 als Erschwernis bekommst, die ASP waren trotzdem lange leer.

DSA 4 hat da halt kampftechnisch (mit den ganzen Manövern) und magietechnisch nochmal ordentlich draufgehauen :)
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Ma tetz am 20.02.2023 | 14:04
Ich habe mir gerade meinen Gezeichneten von DSA4.? auf Ilaris umgebaut und ich bin mir sehr sicher das Ilaris von Märchen bis Weltrettung auch alles kann.  :)
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: aikar am 20.02.2023 | 14:12
Ich habe mir gerade meinen Gezeichneten von DSA4.? auf Ilaris umgebaut und ich bin mir sehr sicher das Ilaris von Märchen bis Weltrettung auch alles kann.  :)
Super. Ja, ich halte Ilaris auch für eine schöne Lösung. Kannte ich nur noch nicht, als ich meine eigene Alternative aufgebaut habe.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Lorstarius am 20.02.2023 | 14:14
Mein Bild von Aventurien wurde vor allem durch die Spielhilfe "Das Land des Schwarzen Auges" und andere Spielhilfen von DSA 2 und DSA 3 geprägt. Es gibt zahlreiche magische Wesen und Phänomene, Zauberkundige sind nicht so selten, aber im Alltag der allermeisten Menschen spielt Zauberei keine Rolle.

Was die konkreten Abenteuer angeht, mag ich es schon, wenn man merkt, dass man sich in einer Fantasy-Welt befindet. Aber das Jahr des Feuers trifft meinen Geschmack nun auch wieder so überhaupt nicht.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: aikar am 20.02.2023 | 14:29
Mein Bild von Aventurien wurde vor allem durch die Spielhilfe "Das Land des Schwarzen Auges" und andere Spielhilfen von DSA 2 und DSA 3 geprägt. Es gibt zahlreiche magische Wesen und Phänomene, Zauberkundige sind nicht so selten, aber im Alltag der allermeisten Menschen spielt Zauberei keine Rolle.
OK, das ist schon ein sehr anderes Bild als DSA in den letzten 25 Jahren vermittelt (Land des schwarzen Auges kam 1990 raus, Der Beginn der Borbarad-Kampagne 1994). Für mich ist zwar immer wichtiger, welche Rolle die Magie für die Helden spielt als für die breite Masse aber ich denke ich verstehe euch jetzt besser.
Spricht nichts dagegen, aber klar, wenn das die Welt ist, in der du und deine Gruppe spielen will, dann sind andere Systeme als D&D besser. Dann würde ich empfehlen, schaut euch mal Ilaris und/oder Mythras an.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Lorstarius am 20.02.2023 | 14:38
Naja, die DSA4 Weltbeschreibungen sind jetzt schon auch in meinem Aventurienbild mit drin, aber den Metaplot beachte ich eigentlich nur so bis hin zur Borbarad-Kampagne und der Frühzeit der Schwarzen Lande, danach bin ich da eben auch raus.

Bezüglich der Charaktere im konkrten Spiel sollte Zauberei für mich eben so gestaltet sein, dass sie nützlich ist, aber keine universellen Lösungen bietet. Meistens erreicht man sowas eben dadurch, dass man den Zaubern gewisse Beschränkungen auferlegt, wie es in DSA ja auch manchmal gemacht wird. Beispielsweise kann man sich nicht komplett mit Ausrüstung unsichtbar machen oder eben auch nicht einen Feuerball nach dem anderen herbeizaubern (ich weiss, ich weiss, der Stabzauber Zauberspeicher...)
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Ma tetz am 20.02.2023 | 14:42
Ilaris kann man als PDF kostenfrei runterladen:

https://ilarisblog.wordpress.com/downloads/

Schau es Dir Mal an. Es ist wirklich sehr sehr gut ;)
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Zanji123 am 20.02.2023 | 15:29
Mein Bild von Aventurien wurde vor allem durch die Spielhilfe "Das Land des Schwarzen Auges" und andere Spielhilfen von DSA 2 und DSA 3 geprägt. Es gibt zahlreiche magische Wesen und Phänomene, Zauberkundige sind nicht so selten, aber im Alltag der allermeisten Menschen spielt Zauberei keine Rolle.

Was die konkreten Abenteuer angeht, mag ich es schon, wenn man merkt, dass man sich in einer Fantasy-Welt befindet. Aber das Jahr des Feuers trifft meinen Geschmack nun auch wieder so überhaupt nicht.

:-P gut das JdF ist neben einigen echt genialen Szenen auch .... teilweise absolut grottig und verläuft sich in möchte gern Intrigen während woanders die Welt untergeht und die Spieler stehen da und denken sich " ja gut... ähm... gibt's nicht andere Probleme?"
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Lorstarius am 29.05.2023 | 19:57
Hallo, auch wenn es schön länger her ist, dass ich diese Diskussion eröffnet habe, möchte ich einmal eine kurze Rückmeldung geben. Ich hatte ein kontruktives Gespräch mit meinen Spielern, bei dem sich herausgestellt hat, dass meine Spieler sehr wohl zu Veränderungen bereit sind. Prinzipiell können sie sich auch eine Konvertierung ihrer DSA4 Charaktere in ein anderes Regelsystem vorstellen, leider haben sie einige Probleme mit dem von mir favorisiertem Regelsystem (das wäre Savage Worlds).
Wir haben uns also statt auf eine Konvertierung darauf geeinigt, dass ich am DSA4-Regelsystem Änderungen vornehmen kann, die es für mich weiterhin spielbar machen, inklusive Änderungen an der 3W20-Probe, was mr ja am wichtigsten ist. Alles in allem kann ich sagen, dass ich momentan recht zufrieden bin.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: JS am 29.05.2023 | 23:45
Habt ihr euch Ilaris angeschaut?
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Zed am 30.05.2023 | 01:00
Danke für die Rückmeldung!
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Lorstarius am 30.05.2023 | 08:16
@JS

Mit Ilaris habe ich mich mal vor einiger Zeit auseinandergesetzt, aber eher oberflächlich. Das ist doch das System mit der 3W20-Probe, bei der man dann das mittlere Ergebnis verwendet, oder? Bin mir unschlüssig, ob mir das gefällt, da müsste ich mich mal mit der Verteilung der Wahrscheinlichkeiten auseinandersetzen. Das System ist aber ansonsten echt gut ausgearbeitet.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: Eliane am 1.06.2023 | 22:37
@JS

Mit Ilaris habe ich mich mal vor einiger Zeit auseinandergesetzt, aber eher oberflächlich. Das ist doch das System mit der 3W20-Probe, bei der man dann das mittlere Ergebnis verwendet, oder? Bin mir unschlüssig, ob mir das gefällt, da müsste ich mich mal mit der Verteilung der Wahrscheinlichkeiten auseinandersetzen. Das System ist aber ansonsten echt gut ausgearbeitet.

Ja, genau das ist es.
Meine DSA5 Runde ist auf Ilaris umgestiegen und ganz glücklich, vom SL bis zum Gelegenheitsspieler. Ich mag es auch. Es unter ilaris-online.de einiges an Hausregeln und Zusatzmaterial.
Titel: Re: Uneinigkeit beim Regelsystem
Beitrag von: First Orko am 2.06.2023 | 11:02
Meine Empfehlung: Ilar-is oder Lass-is  ;D

.. Ernsthaft: Als jemand, der sich selbst lange als Spieler durch die G7 gekämpft hat - und zwar im Sinne von: gekämpft gegen das Regelsystem! - war die Spielerfahrung mit Ilaris wirklich extrem angenehm. Es ist nah genug dran, um sich noch ausreichend wie DSA4 anzufühlen, aber weit genug geradegezogen und vereinfacht, um nicht zu nerven  :d