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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Rollenspiel- & Weltenbau => Pen & Paper - Eigenentwicklungen => Thema gestartet von: flaschengeist am 20.06.2023 | 21:28

Titel: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: flaschengeist am 20.06.2023 | 21:28
Diverse User des Tanelorn haben Werke von beindruckender Qualität geschaffen, die aus meiner Sicht dem breiten Publikum nicht vorenthalten werden sollen. Dieser Faden soll daher ein Brainstorming zur Frage sein, wie Eigenentwicklungen möglichst große Bekanntheit erlangen können. Hier das Ergebnis:

Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: Doc-Byte am 20.06.2023 | 22:25
Viel mehr fiele mir spontan auch nicht ein. - Wenn das ganze wirklich 'fertig' ist, evtl. Kontakt zu RPG LPern und/oder V/Blogern suchen?

Ich denke, an Demorunden führt kein Weg vorbei, das dürfte immer noch die beste Methode sein. Aber YouTube für Vorstellungsvideos kann ich mir auch vorstellen. (Ergänzend.) Sich eine eigene Gruppe inklusive Studio und Technik für selbst produzierte Let's Plays aufzubauen, dürfte hingegen wohl für die Allermeisten over the top sein. ~;D
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: WulfBorzagh am 20.06.2023 | 22:48
Auch wenn es zeitaufwendig und Old-School ist: Klinkenputzen. So konnte ich mir zumindest Verkaufsstellen für meinen Gin sichern. Vielleicht beim FLGS anfangen und auf Kommission ein paar Werke ins Regal stellen, so der Besitzer skeptisch ist. Wenns läuft WinWin für beide, Wenn nicht zumindest kein Risiko beim Händler und ein Buch hat kein MHD (von der neuen Edition mal abgesehen)

Netzwerken auf Cons. Es gibt immer einen der einen kennt, der genau nach deinem System / Buch sucht.



Wulfi mit zwei Ideen
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: JollyOrc am 21.06.2023 | 10:19
Ich bilde mir ein, dass es hilft, eine Webseite als Anlaufpunkt für Infos zu haben. Daher hab ich gestern mal sowas hier gebastelt: https://arismyth.orkpiraten.de/
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: Lord Verminaard am 21.06.2023 | 10:55
Du brauchst Leute, die es spielen und darüber reden (auf geeigneten Plattformen). Aber sie müssen es spielen, weil sie wirklich Bock drauf haben, und nicht, weil du sie irgendwie dazu überredet hast. Und wenn dann andere es auch probieren sollen, muss es möglichst verfügbar sein. Ich weiß ja nicht, von welchen Eigenentwicklungen du genau redest, aber wenn ich das Ding nicht googeln und runterladen kann (ob nun kostenlos, pay what you want oder zu einem Festpreis), ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich größeren Aufwand treibe, um ranzukommen, gering.

Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass etwas, das nach DIY aussieht, sehr skeptisch aufgenommen wird (abgesehen von kleinen gallischen Dörfern, die gerade das feiern). Es muss schon ein fertiges Produkt mit ansprechendem Layout und ggf. Artwork sein.
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: First Orko am 21.06.2023 | 12:14
Und wenn dann andere es auch probieren sollen, muss es möglichst verfügbar sein. Ich weiß ja nicht, von welchen Eigenentwicklungen du genau redest, aber wenn ich das Ding nicht googeln und runterladen kann (ob nun kostenlos, pay what you want oder zu einem Festpreis), ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich größeren Aufwand treibe, um ranzukommen, gering.

This. Bei gedruckten Büchern müssen Anbietende schon einen gewissen Vertrauensvorschuss genießen - sei es durch vorherige Produkte, Verlage im Hintergrund, mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe oder halt Leumund.
Für neue Systeme, die mich wirklich neugierig machen, hilft mir ein kostenloser PDF-Schnellstarter oder von mir aus auch das Regelwerk als PDF für geringen Preis.
Abseits davon wird es sehr sehr sehr eng.

Die Konkurrenz auf dem Markt ist mittlerweile einfach GEWALTIG.

Die Zeit, dass man mit ner "Kellerentwicklung" rauskommt und alle mit "WOW!" reagieren und einem die Wälzer aus der Hand reißen, sind einfach vorbei.
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: Flamebeard am 21.06.2023 | 12:25
Was die Anderen schreiben.

Und eventuell vorher für einen selbst und andere ausarbeiten, was denn genau das System ausmacht. Diese 3-4 Punkte sollten aus eine Spielkarte, eventuell eine Karteikarte passen und immer mit auf Tour sein.

Wichtig dabei: Was macht DEIN System aus? Wenn die Antwort darauf 'Wie System XY, aber in gelb' lautet, ist das noch nicht die richtige Antwort.

Brauchbare Antworten wären (Beispielliste, nicht vollumfänglich uns exklusiv):


Wenn jemand solche Punkte an seinem System festmachen kann, ist in der Regel auch das Finden von Medienpartnern zur Vermarktung machbar. Sowas ist halt im Längen interessanter als das x-te D&D-Derivat oder W%-System.

====

Edith sagt:

Gutes Beispiel ist die Website von JollyOrc oben.

Eine Würfel-Mechanik, die nicht üblich ist. Daran gekoppelt direkte Relevanz in Form von relevanten Skill- und Equipment-Entscheidungen, die den Wurf modifizieren für bessere Proben oder Kampf-Vorteile.
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: Eismann am 21.06.2023 | 12:52
Erstmal solltest du dir im Klaren sein, an wen sich dein Spiel richtet. Gibt es Spiele, die ähnlich sind? Macht deines da bestimmte Dinge besser oder anders? Bedient es ein bestimmtes Genre oder passt es zu einer IP? Dann solltest du schauen, wo sich diese Leute treffen um sich auszutauschen. Es hilft natürlich ungemein, wenn du dich in den jeweiligen Themen gut auskennst und vielleicht sogar in den Communities positiv bekannt bist. Zur Not hilft es auch, wenn du Leute, die diese Positionen haben, mit ins Boot kriegen kannst.

Gerade bei Facebook, Reddit etc. funktioniert es schlecht einfach Werbung zu spammen. Produzier interessanten Content rund um dein Spiel und verlinke den (inklusive Fragen und Kommentierung, ein reiner Link bringt oft weniger). Führ ein Entwicklerblog, stell interessante NSCs oder Kreaturen vor, zeig den Schaffensprozess von Illus etc.

Pack dabei Illus mit rein. Schöne, gut gemachte Illus sind deine Türöffner. Sowohl beim Bewerben als auch im Produkt selbst. Wenn es langweilig aussieht oder schlecht gemachte Illus enthält, geht das Interesse schnell flöten. Der Mensch ist halt ein Augentier.

Bring dein Spiel ins Gespräch, solange es irgendwie passt. Das bedeutet natürlich auch, dass du viel auf unterschiedlichen Plattformen unterwegs sein musst. Versuch bei Streams und Podcasts unterzukommen. Insgesamt ist das alles durchaus eine Menge Arbeit, auch weil man das dauerhaft weiterbetreiben sollte.

Edit: Zwei Sachen noch:
1. Es bringt wenig die Regeln nach vorne zu stellen. Das Visuelle greift die Menschen zuerst, und dann kommt die Frage nach dem Hintergrund und was man da spielen kann (sowohl als Charakter als auch als Spieler). Gute Regeln sind zwar wichtig, um Spieler auf Dauer beim System zu halten, aber viele interessieren sich darüber hinaus wenig dafür.

2. Aus mir unerklärlichen Gründen halten es manche Leute für eine gute Idee ihren Kram zu pushen, indem sie auf andere Spiele einschlagen. Vermutlich um Aufmerksamkeit zu generieren. Aber das macht einen üblicherweise wenig sympathisch. Ich würde mich eher darauf fokussieren mit ehrlicher Begeisterung herauszuarbeiten, was am eigenen Spiel cool, spannend oder sonstwie interessant ist.
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: Doc-Byte am 21.06.2023 | 16:38
Wichtig dabei: Was macht DEIN System aus? Wenn die Antwort darauf 'Wie System XY, aber in gelb' lautet, ist das noch nicht die richtige Antwort.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: JollyOrc am 21.06.2023 | 16:41
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Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: Infernal Teddy am 21.06.2023 | 17:27
Mit bloggern und 'tubern reden und schauenob jemand bereit ist das Systemvorzustellen?
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: Flamebeard am 21.06.2023 | 18:01
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Müssen muss das natürlich nicht.

Aber warum werden dann nicht häufiger Kampagnenbände vermarktet, gerade auf dem deutschen Markt? Man muss dabei ja nicht mal eine Lizensierungsschiene fahren, solange man darauf achtet, nicht Regeltexte oder geschützte Begriffe des beabsichtigten Rollenspiels im Buch einzufügen. Gefühlt sehe ich bei fast allem, was in den letzten 10 Jahren neu und originär deutschsprachig rausgekommen ist, irgendwelche Heartbreaker, die sehr schnell wieder versanden. Setting-Bände oder Kampagnenbücher sehe ich eigentlich nur bei Fate oder (früher mal) Savage Worlds.

Genau deswegen war ja die Überlegung oben von mir, wie man das Buch, das man persönlich für die beste Zivilisationsleistung seit der Erfindung von geschnitten Brot hält, anderen Leuten kurz und knackig schmackhaft machen kann, ohne in die oben genannte Schiene zu fallen.
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: Grey am 21.06.2023 | 18:02
Thread abonniert. :) Schon jetzt heißesten Dank an flaschengeist fürs Eröffnen.
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: Eismann am 21.06.2023 | 18:16
Müssen muss das natürlich nicht.

Aber warum werden dann nicht häufiger Kampagnenbände vermarktet, gerade auf dem deutschen Markt? Man muss dabei ja nicht mal eine Lizensierungsschiene fahren, solange man darauf achtet, nicht Regeltexte oder geschützte Begriffe des beabsichtigten Rollenspiels im Buch einzufügen. Gefühlt sehe ich bei fast allem, was in den letzten 10 Jahren neu und originär deutschsprachig rausgekommen ist, irgendwelche Heartbreaker, die sehr schnell wieder versanden. Setting-Bände oder Kampagnenbücher sehe ich eigentlich nur bei Fate oder (früher mal) Savage Worlds.

Genau deswegen war ja die Überlegung oben von mir, wie man das Buch, das man persönlich für die beste Zivilisationsleistung seit der Erfindung von geschnitten Brot hält, anderen Leuten kurz und knackig schmackhaft machen kann, ohne in die oben genannte Schiene zu fallen.

Kampagnenbände kaufen sich normalerweise nur Spielleiter, und oft genug verkaufen sie sie weiter, wenn sie mit der Kampagne durch sind. Daher verkaufen sich Abenteuer allgemein schlechter als Regel- oder Hintergrundbände.
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: YY am 21.06.2023 | 18:50
Kampagnenbände kaufen sich normalerweise nur Spielleiter, und oft genug verkaufen sie sie weiter, wenn sie mit der Kampagne durch sind. Daher verkaufen sich Abenteuer allgemein schlechter als Regel- oder Hintergrundbände.

Im "Innenvergleich" ist das so, aber wenn ich ein neues, eigenständiges Regelwerk mit einem 5e-Kampagnenband vergleiche, sieht das schnell anders aus.
Dann kaufen es immerhin moderat viele Spielleiter anstatt quasi keiner.



Zum Thema sei auf ERPS verwiesen; da hat das Umfeld der Entwickler damals™ quasi hordenweise die Cons angesteuert und Runden angeboten - das lief zumindest so gut, dass es eine Jahrzehnte überdauernde ERPS-Spielerschaft im Norden gab, obwohl die Entwickler aus dem Süden (ich meine, BaWü) kamen.

Dazu gabs noch eine Webseite, als noch längst nicht jeder Webseiten hatte...gut, die sieht heute immer noch so aus wie damals ;D

Aber man sieht, was Orko angesprochen hat: da läuft durchaus noch was (u.A. Dungeons of Doria) und man hat sich an modernere Kanäle angepasst, aber es ist nur noch eine Bastelbude unter vielen, die dann auch ein Stück weit in der Masse untergeht.
Mal ganz davon abgesehen, dass ERPS an sich auch ein bisschen aus der Zeit gefallen ist.


Wesentlich jüngeres Beispiel: New Hong Kong Story.
Das ist mir bei und nach der Demorunde aufgefallen, weil der "letzte Prototyp" vor dem eigentlichen Druck schon besser aussah als so manches professionelle Produkt etablierter Verlage.
Dazu noch eine ansehnliche, übersichtliche Webseite direkt mit eigenem Shop...da konnte eigentlich nicht mehr viel schiefgehen.
Aber das ist vielleicht auch ein höherer Einstieg und eine andere mittel- und langfristige Priorität, als so mancher kleine Bastler im Sinn hat und nebenher leisten kann.


Vielleicht bin ich altmodisch, aber wenn ich, nachdem mir das Ding irgendwie aufgefallen ist, eine Webseite finde, reicht mir das :)
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: tartex am 21.06.2023 | 18:51
Youtube-Let's-Plays und Podcasts sind für mich die wichtigsten Elemente.

Und natürlich für ein echt startes Cover zahlen. Es scheint ein tolle Bild macht das halbe Tanelorn kirre, egal wie abgeklärt die Leute eigentlich sein sollten.
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: KapitänOffensichtlich am 21.06.2023 | 20:16
Youtube-Let's-Plays und Podcasts sind für mich die wichtigsten Elemente.

So kriegt man mich jedenfalls
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: tartex am 21.06.2023 | 20:34
Sich eine eigene Gruppe inklusive Studio und Technik für selbst produzierte Let's Plays aufzubauen, dürfte hingegen wohl für die Allermeisten over the top sein. ~;D

Warum? Es gibt genügend Let's Plays, die super über Videokonferenz funktionieren. Und hinsehen werden sowieso die wenigsten für 3 oder 4 Stunden. Für mich sind Let's Plays einfach Podcasts mit optionalem Bild - oder noch praktischer: Podcasts ganz ohne Bild.

Und selbst wenn man Hifi-Nerd ist: einfach mit einem unbekannteren Kanal kooperieren, der die eigenen technischen Ewartungen erfüllt.
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: flaschengeist am 21.06.2023 | 22:25
Danke für den vielen Input, genau dafür liebe ich das Tanelorn :d.

Ich weiß ja nicht, von welchen Eigenentwicklungen du genau redest, aber wenn ich das Ding nicht googeln und runterladen kann (ob nun kostenlos, pay what you want oder zu einem Festpreis), ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich größeren Aufwand treibe, um ranzukommen, gering.

Ich meine solche Exemplare, deren Mechaniken gründlich spielgetestet sind, die ein zumindest semi-professionelles Layout inklusive Artwork haben und die zumindest als PDF irgendwo im Netz verfügbar sind. Diesen Standard erfüllen die Eigenbauten vieler Tanelornis, auf die Schnelle fallen mir z.B. Heroen (Grey), Zwei-Kopf-Dämon (Metamorphose), Q-Sys (Quaint), EWS (ArneBab), Feenlicht (Yney) und Star Reeves (Doc-Byte) ein.   

Zum Thema sei auf ERPS verwiesen; da hat das Umfeld der Entwickler damals™ quasi hordenweise die Cons angesteuert und Runden angeboten - das lief zumindest so gut, dass es eine Jahrzehnte überdauernde ERPS-Spielerschaft im Norden gab, obwohl die Entwickler aus dem Süden (ich meine, BaWü) kamen.

Der Autor kommt aus Südhessen, die Ecke stimmt also grob ;).
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: KapitänOffensichtlich am 23.06.2023 | 08:11
Viel Gutes kommt aus Hessen
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: BBB am 23.06.2023 | 11:58
Auch von mir ein Abo.
Vielleicht schaffe ich es dann später auch etwas beizutragen
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: Rackhir am 23.06.2023 | 15:24
Neben dem Gesagten würde ich noch die leichte Auffindbarkeit auf gänigen Online-Plattformen hinzufügen. Für digitale Produkte kommt man an DTRPG nicht vorbei, vielleicht oder itch.io oder Lulu (zumindest scheinen die in der OSR-Szene eine gewisse Verbreitung zu haben) oder systemspezifische Repositorien wie DM's Guild etc. Wenn es jemand haben will, sollte der/die keine Schwierigkeiten haben, es auch kaufen zu können.
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: tartex am 23.06.2023 | 16:06
Vor allem haben die großen Plattformen den Vorteil, dass ich dort den Titel höchstwahrscheinlich noch in 10 oder 20 Jahren erneut runterladen kann, wenn der Eigenentwickler längst sein Spiel vergessen hat. Ich downloade und zahle ungern auf irgendeiner Eigenhomepage, weil der Hobby-Entwickler so ein Paranoiker ist, dass er denkt die großen Plattformen würden ihn arg übervorteilen und seine 300€ klauen wollen, wenn tausende andere Publisher damit offensichtlich gut zurecht kommen.

Normalerweise verzichte dann auf den Erwerb.
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: flaschengeist am 23.06.2023 | 16:51
Viel Gutes kommt aus Hessen

Dem werde ich als gebürtiger Südhesse nicht widersprechen  ;D.

@Verfügbarkeit

Nicht vergessen, das viele der von mir angesprochenen Eigenentwicklungen gratis verfügbar sind. Ob das jetzt deren Verbreitung eher nützt (weil Interessierte vom Risiko des Fehlkaufs befreit sind) oder schadet ( auf Basis der Annahme "Je niedriger der Preis, desto niedriger die Qualität") finde ich ebenfalls eine spannende Frage.
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: tartex am 23.06.2023 | 17:20
Nicht vergessen, das viele der von mir angesprochenen Eigenentwicklungen gratis verfügbar sind. Ob das jetzt deren Verbreitung eher nützt (weil Interessierte vom Risiko des Fehlkaufs befreit sind) oder schadet ( auf Basis der Annahme "Je niedriger der Preis, desto niedriger die Qualität") finde ich ebenfalls eine spannende Frage.

Frage ist halt wieviele Leute wirklich was lesen, was sie sich gratis ziehen. Sogar beim Großteil der Sachen, die ich bezahle, komme ich nicht dazu reinzuschauen. Wenn etwas umsonst ist, nehme ich es so am Rande mit, weil ich gerade 30 Sekunden Zeit habe. Im Endeffekt entscheidet aber nur der Hype - also Empfehlungen von irgendwoher, ob ich es mal eines Blickes würdige - egal was der Preis war.

Willkommen in der Aufmerksamkeitsökonomie!
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: Zed am 23.06.2023 | 18:29
Nicht vergessen, das viele der von mir angesprochenen Eigenentwicklungen gratis verfügbar sind. Ob das jetzt deren Verbreitung eher nützt (weil Interessierte vom Risiko des Fehlkaufs befreit sind) oder schadet ( auf Basis der Annahme "Je niedriger der Preis, desto niedriger die Qualität") finde ich ebenfalls eine spannende Frage.
Auf der einen Seite bin ich irL überzeugter Anhänger der These "Was nichts kostet, fühlt sich für die Konsumenten an als wäre es nichts wert". Andererseits würde ich bei einem RPG wohl nur unter besonderen Umständen Geld für etwas ausgeben, von dem ich nicht weiß, ob es meinem Interesse entspricht.

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Wenn ich es recht überlege, dann würde mich eine Mischung aus viel Sympathie für die Creator und günstiger Preis wahrscheinlich zum Kauf verleiten. Und gedruckte Bücher eines Systems, das ich gerne spiele, die kaufe ich ohne Hemmung. :-)

Daraus ableitend wäre vielleicht eine Idee, mit einer kostenlosen Basisversion (einer 85%-Edition), die  w i r k l i c h  spielbar ist, die Leute von sich zu überzeugen, und die Komplettedition, in der die ein bis zwei fehlenden Völker, Klassen und Optionen enthalten sind, mit einem zumindest symbolischen Preis zu versehen.

Zu beachten ist sicher, dass "Verkaufen" ja noch nicht gleichbedeutend mit "mit Leben erfüllen" aka "Spielen" ist. Pathfinder 2 werde ich auf absehbare Zeit zB nicht spielen.

Verrückter Gedanke für englischsprachige Systeme:
Würde sich wohl gegen - sagen wir einen hohen dreistelligen oder niedrigen vierstelligen Betrag - ein größerer RPG-Youtuber für eine Video-Rezension/Testspiel/whatever bezahlen lassen? Man könnte die Eigenentwicklung so je nach Creator 20K-120K-Leuten vorstellen...!?
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: tartex am 23.06.2023 | 18:35
Pathfinder 2 werde ich auf absehbare Zeit zB nicht spielen.

Aber hast du es zumindest gelesen oder durchgeblättert?

Bei mir wandern die meisten Bundles gleich ungelesen in die Sammlung. Ein Gratis-Werk steigt auch nicht schlechter aus.
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: Metamorphose am 23.06.2023 | 18:53
Verrückter Gedanke für englischsprachige Systeme:
Würde sich wohl gegen - sagen wir einen hohen dreistelligen oder niedrigen vierstelligen Betrag - ein größerer RPG-Youtuber für eine Video-Rezension/Testspiel/whatever bezahlen lassen? Man könnte die Eigenentwicklung so je nach Creator 20K-120K-Leuten vorstellen...!?

Das gibts doch schon zuhauf, gibt sogar Plattformen zum anwerben (allgemein, nicht per Se Rpgs) usw. Die machen dann ein cooles Tiktok/Youtubevideo und zeigen es ihren Leuten.

Wenn beim Backlog an Arbeit mal ein bisschen weniger ist, möchte ich mit "allesisteinspiel" (Youtube) gezielt Hobbyentwicklern eine Plattform geben. Das ist aber in weiter Ferne und ich hab so 5 follower ;)

Geld bezahlen damit ein berühmter Rpgler es vorstellt, würde ich nicht. Geld für eine gerechtfertigte, gut aufgemachte Rezension allerdings schon. Dabei wär mir aber die Bekanntheit ziemlich egal (auch wenn dies Marketingtechnisch eine katastrophale Aussage ist).
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: KapitänOffensichtlich am 23.06.2023 | 19:01
Wenn beim Backlog an Arbeit mal ein bisschen weniger ist, möchte ich mit "allesisteinspiel" (Youtube) gezielt Hobbyentwicklern eine Plattform geben. Das ist aber in weiter Ferne und ich hab so 5 follower ;)

Jetzt sind es schon 6
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: Metamorphose am 23.06.2023 | 19:07
Oh, cool danke :)
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: Jens am 23.06.2023 | 19:19
Bundles sind aber auch keine gute Strategie, ich habe noch niemanden getroffen, der oder die sich Mal wirklich alle Teile eines bundles durchgelesen hätte. Da ist meist so viel drin, das kann man nicht alles in einem vertretbaren Zeitraum lesen...
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: Zed am 23.06.2023 | 19:20
@tartex
Ja, durchgeblättert habe ich‘s. Interessante Ansätze dabei. Wären die Wizards in der Lizenzfrage nicht eingeschwenkt, hätte ich gehofft, PF2 würde von der Popularität her noch schneller nah an DnD5 heranrobben.

@Metamorphose
Hast Du ein bis zwei englischsprachige Beispiele für mich? Solche Channels sind mir bislang noch nicht begegnet.

Ich mag die „drögen“ Dungeon Dudes - von denen würde mich ein Video gefallen.

Würde ich Geld zahlen?
Das hängt sehr von der Beziehung zur Eigenentwicklung und der eigenen Einschätzung des Systems ab. Ich verstehe, dass jemand mit dem Anspruch, ein Spiel zu kreieren, das im kommerziellen Markt bestehen kann, den Vertrieb für die Werbung zahlen lassen möchte.

Sollte mein Beyond Time jemals das Licht der Welt der Veröffentlichung erblicken, so wäre mir bewusst, dass es ein spezielles, nischiges Liebhaberprodukt wäre. Ich hätte soviele Jahre daran gearbeitet, dass es mir einiges an Geld wert wäre, es einer potentiellen Interessentenschaft vorzustellen. Das Geld würde ich als „Hobbykosten“ verbuchen und sie lägen sicher im Preisbereich meiner gesamten Angelausrüstung.

Ich würde nicht zahlen, um Geld zu verdienen, sondern um die Chance zu erhöhen, dass Leute Beyond Time für sich entdecken. Den einen Versuch würde ich machen wollen, dann kann Beyond Time meinetwegen in den Limbus der ungespielten Eigenproduktionen versinken wie wahrscheinlich viele dutzende Systeme es jährlich tun. 😇
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: Doc-Byte am 23.06.2023 | 22:27
Ich meine solche Exemplare, deren Mechaniken gründlich spielgetestet sind, die ein zumindest semi-professionelles Layout inklusive Artwork haben und die zumindest als PDF irgendwo im Netz verfügbar sind. Diesen Standard erfüllen die Eigenbauten vieler Tanelornis, auf die Schnelle fallen mir z.B. Heroen (Grey), Zwei-Kopf-Dämon (Metamorphose), Q-Sys (Quaint), EWS (ArneBab), Feenlicht (Yney) und Star Reeves (Doc-Byte) ein.

Wenn beim Backlog an Arbeit mal ein bisschen weniger ist, möchte ich mit "allesisteinspiel" (Youtube) gezielt Hobbyentwicklern eine Plattform geben. Das ist aber in weiter Ferne und ich hab so 5 follower ;)

Die Idee, sich unter "Hobbyisten" zusammen zu tun, klingt grundsätzlich auch wie eine gute Strategie. Allerdings zeigt die Praxis, dass diese "Hobby-Projekte" meistens sehr verschiedene Ansätze verfolgen und man nur wenige gemeinsamme Nenner hat. - Was hat auch in der Natur der Sache liegt. - Aber sich auszutauschen, hilft wirklich enorm weiter und einige Punkte sind dann auch wieder so universell / übertragbar, dass sie für alle mehr oder weniger gleich oder zumindest sehr ähnlich zutreffen. Ich glaube, das größte Problem vieler DIY Rollenspiele ist tatsächlich, dass dort meistens nur eine einzelne Person hinter steckt, die irgendwie versucht, die Jobs zu machen, die in einem "normalen" Verlag von gleich mehreren Personen mit Spezialgebieten erledigt werden würde. Und genau hier ist dann auch oft der Punkt, an dem solche Projekte scheitern (können), weil die meisten Menschen einfach nicht alles (gleich gut) können. Wer jetzt nicht willens oder überhaupt in der Lage ist, das mit Geld für zugekaufte Dienstleistungen auszugleichen, hat es am Ende des Tages echt schwer, sein Projekt "erfolgreich abzuschließen".
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: tartex am 24.06.2023 | 10:03
Sollte mein Beyond Time jemals das Licht der Welt der Veröffentlichung erblicken, so wäre mir bewusst, dass es ein spezielles, nischiges Liebhaberprodukt wäre. Ich hätte soviele Jahre daran gearbeitet, dass es mir einiges an Geld wert wäre, es einer potentiellen Interessentenschaft vorzustellen. Das Geld würde ich als „Hobbykosten“ verbuchen und sie lägen sicher im Preisbereich meiner gesamten Angelausrüstung.

Wenn das Artwork teuer genug ist, kriegt man auf jeden Fall Aufmerksamkeit. Hier oft genug erlebt. Die Leute reden z.B. immer noch von AERA. Und das ist nie erschienen.
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: KapitänOffensichtlich am 24.06.2023 | 12:31
Wenn das Artwork teuer genug ist, kriegt man auf jeden Fall Aufmerksamkeit. Hier oft genug erlebt. Die Leute reden z.B. immer noch von AERA. Und das ist nie erschienen.

Aber hilft es einem, wenn die Leute über ein Spiel REDEN? Geschweige denn, dass sie es nur aufgrund des Artworks tun? War es das dann "wert"?
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: tartex am 24.06.2023 | 14:04
Aber hilft es einem, wenn die Leute über ein Spiel REDEN? Geschweige denn, dass sie es nur aufgrund des Artworks tun? War es das dann "wert"?

Lies nochmals den Threadtiteel nach. Es geht ziemlich explizit darum.
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: schneeland am 24.06.2023 | 14:31
Wenn das Artwork teuer genug ist, kriegt man auf jeden Fall Aufmerksamkeit. Hier oft genug erlebt. Die Leute reden z.B. immer noch von AERA. Und das ist nie erschienen.

Ja, würde ich so unterschreiben (es gibt ein paar Ausnahmen, aber für einen größeren Teil meiner Käufe tritt es definitiv zu). Sean McCoy (einer der Menschen hinter Mothership) hat das kürzlich recht prägnant zusammengefasst (auf Twitter (https://twitter.com/seanmccoy/status/1672264032949088256)):
Zitat
I think art and graphic design sell books and I think writing and editing get your books played.
So if your books aren’t selling buy more art and graphic design. If they’re selling and no one’s playing them you need better writers and editors.
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: KapitänOffensichtlich am 24.06.2023 | 14:38
Lies nochmals den Threadtiteel nach. Es geht ziemlich explizit darum.

Daraus geht aber nicht zwingend hervor, dass diese Bekanntheit reiner Selbstzweck sein muss.

Vielleicht ist für das "Wie" ja das "Warum" gar nicht unerheblich. Ich mache mein Spiel auch "bekannter" wenn ich es in Fussballstadien in der Bande bewerbe. Kostet Unmengen, erreicht keine relevante Zielgruppe, aber macht es bekannter.
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: Zed am 24.06.2023 | 16:21
tartex und schneeland, das klingt sehr wahr. Und das Zitat fühlt sich zu 100% treffend an:

Zitat
I think art and graphic design sell books and I think writing and editing get your books played. So if your books aren’t selling buy more art and graphic design. If they’re selling and no one’s playing them you need better writers and editors.

Als Eigenentwicklungsamateur und Alles-irgendwie-selber-Macher, als der ich mich kategorisiert habe, hätte keine Hemmungen, Midjourney für Grafken einzusetzen. Midjourney verbessert sich in großen Schritten, und Midjourney V6 soll wieder deutlich besser als die Vorversionen sein.
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: KapitänOffensichtlich am 24.06.2023 | 16:47
Dann darfst du damit aber nicht offen umgehen. Für manche (ewig gestrige) ist das ein Ausschlusskriterium. Die kaufen dann lieber von den Künstlern, die AI-unterstützt arbeiten, ohne das zu kommunizieren. Denn ganz ohne macht eh fast niemand mehr. Wäre ja auch bescheuert.
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: Scath am 24.06.2023 | 17:28
Spannendes Thema. Ich denke, gute Grafik ist das A und O um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Damit kann man dann auch die diversen Kanäle bespielen. :d
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: Doc-Byte am 24.06.2023 | 20:10
Als Eigenentwicklungsamateur und Alles-irgendwie-selber-Macher, als der ich mich kategorisiert habe, hätte keine Hemmungen, Midjourney für Grafken einzusetzen.

Dann darfst du damit aber nicht offen umgehen. Für manche (ewig gestrige) ist das ein Ausschlusskriterium.

Ich bin auch voll auf den AI Zug aufgesprungen und mache da kein Geheimnis drauß. Der Punkt ist halt, dass ich gar nicht die Wahl zwischen einem menschlichen Künstler und einer KI habe, sonder faktisch lediglich die Wahl zwischen halbwegs ansehnlicher Stock Art (okay, von einem Mensch, der aber wenig bis nichts daran verdient) mit Motiven, die leidlich zum Text passen und AI Art mit Schwächen in Details, die dafür aber viel dichter am angedachten Setting und der angestrebten Stimmung dran sind. - Oder anders gesagt, es ist nicht so, dass ich keinen menschlichen Künstler bezahlen will, ich kann es schlicht nicht (im erforderlichen Umfang), will aber natürlich trotzdem das bestmögliche Resultat für mein Buch erreichen.

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Mir ist bewusst, dass ich damit wahrscheinlich den einen oder anderen Interessenten verlieren werde, aber auf der anderen Seite beweisen ja die letzten Post in diesem Thread hier ganz klar, dass die grafische Aufmachung eines Buches der Türöffner ist und seitdem ich die KI Bildergeneratoren entdeckt habe, hat mein Buch optisch einen Quantensprung nach dem anderen gemacht und mir Möglichkeiten eröffnet, die ich mir vorher als DIY-Einzelkämpfer nicht hätte erträumen können.

Ich finde allerdings tatsächlich, dass es zum fairen Umgang gehört, ggf. offen zum AI Einsatz zu stehen. Da etwas verheimlichen zu wollen, halte ich für erstens eh nicht machbar  - Erkennen wird man ihn zum derzeitigen Stand der Technik zu 99% eh noch, sobald man ins Buch schaut. - und zweitend dann wirklich unfair gegenüber menschlichen Künstlern und allen, die Vorbehalte gegen AI Art haben.

Ob es moralisch gesehen einen Unterschied macht, dass ich selber auch nicht das Ziel verfolge, mit Hilfe von KI Bildern jetzt das große Geld zu machen, sondern lediglich zu vermeiden versuche, selber noch (allzu sehr) oben drauf zu zahlen, muss dann jeder für sich entscheiden.

Das führt dann auch wieder zurück zum eigentlichen Thema, denn der Preis eines Produktes wurde ja auch schon angesprochen. Ich verfolge nach wie vor den Gedanken, die eBook Ausgabe meines Buches weiterhin kostenlos zur Verfügung zu stellen und höchsten auf Pay what you want oder eine andere Spendenmöglichkeit zu setzen und will einen evtl. Druck eigentlich auch nicht zur Gewinnerzielung einsetzen. - Einfach, weil wir hier über potentielle Einnahmen reden, für die sich ein große Aufwand in meinen Augen überhaupt nicht lohnt. Klar, sollten sich die Rahmenbedingungen verändern, könnte das auch meine Einstellung ändern, aber derzeit bin ich halt nach wie vor ein DIY Projekt. - Und das könnte etwas Aufmerksamkeit gebrauchen... Just sayin'. 8] ;) ;D
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: tartex am 24.06.2023 | 22:17
Also nur keine Publicity ist schlechte Publicity und wenn du zu einem der ersten Märtyrer in den KI-Kriegen wirst, reden die Leute sicher über dich und dein Spiel.  >;D
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: KapitänOffensichtlich am 25.06.2023 | 10:58
Naja, auch nur unter dem Aspekt "Bekanntheit um der Bekanntheit wegen", sonst ist schlechte Publicity eben genau das: Schlechte Publicity. Wobei ich diese KI-Ablehnung ohnehin nicht verstehe. Es wird auf die nächsten 3-4 Jahre, vielleicht eher, niemand mehr ohne wirtschaftlich arbeiten können. Da geht einfach die Konkurrenzfähigkeit völlig flöten. Und viele Verlage, die sich davon distanzieren, kaufen bereits fleißig bei Künstlern ein, die sie eben doch nutzen.
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: Zed am 25.06.2023 | 13:23
Um nochmal zum direkten Thema dieses Threads zurückzukehren:

Welches universell nutzbare Material könnte man an das eigenentwickelte System angliedern und unter die Leute bringen? So als nützliches Giveaway zum Hinweisen auf das eigentliche Produkt?

Entsprechend geschriebene Settings erfüllen beide Aspekte, universelle Nützlichkeit und genügend Hinweise auf das dahinterliegende System. Nicht vollständig ausgearbeitete Abenteuermodule (Szenarios) könnten ebenfalls beide Aspekte bedienen. Gäbe es noch weitere Produkte?
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: KapitänOffensichtlich am 25.06.2023 | 13:31
Kleinigkeiten zum GRT mit Werbung drauf, also zum Beispiel genrespezifische Zufallstabellen, vielleicht auch nicht gar zu spezifische NSC-Ausarbeitungen mit optionalen Werten für das eigene System.

Es muss vielleicht auch nicht ganz kostenlos (beziehungsweise dann mit Kosten für den Hersteller verbunden) sein. Man kann Mini-Crowdfundings ala "one dollar - one dungeon" anbieten. Einen lumpigen Dollar auf ner Plattform, wo man eh angemeldet ist... Da überlegen viele nicht lange
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: flaschengeist am 25.06.2023 | 14:03
Ich würde nicht zahlen, um Geld zu verdienen, sondern um die Chance zu erhöhen, dass Leute Beyond Time für sich entdecken. Den einen Versuch würde ich machen wollen, dann kann Beyond Time meinetwegen in den Limbus der ungespielten Eigenproduktionen versinken wie wahrscheinlich viele dutzende Systeme es jährlich tun. 😇

Ich denke Hobbyentwicklungen, die den von mir beschriebenen Standards genügen, sind gar nicht so häufig. Und gefühlt 90% dieser Systeme sind wiederum OSR-Klone. Insofern halte ich die übrigen 10% für besonders genug, dass sie allesamt breitere Aufmerksamkeit erhalten könnten, ohne sich gegenseitig ins "aufmerksamkeitsökonomische Gehege" zu kommen.

Ja, würde ich so unterschreiben (es gibt ein paar Ausnahmen, aber für einen größeren Teil meiner Käufe tritt es definitiv zu). Sean McCoy (einer der Menschen hinter Mothership) hat das kürzlich recht prägnant zusammengefasst (auf Twitter):
Zitat
I think art and graphic design sell books and I think writing and editing get your books played. So if your books aren’t selling buy more art and graphic design. If they’re selling and no one’s playing them you need better writers and editors.

Ein toller Satz, danke dafür  :d.
Ich finde, Verlage haben vor allem Vorteile beim Thema visuelle Präsentation - sprich, bei der Verpackung. Hier gibt es Experten (Layouter, Grafiker), denen ein Eigenentwickler ohne zufällig passenden Beruf, nicht das Wasser reichen kann. Und Verlage sind natürlich beim Marketing im Vorteil, hier ist es aber weniger das Spezialwissen (wenngleich auch, daher ja dieser Faden) als vielmehr das Geld, das der Eigenentwickler entweder nicht in der Lage oder nicht bereit ist, in Marketingmaßnahmen zu investieren.
Andererseits haben Eigenentwickler Vorteile gegenüber Verlagen. Gute Regeln und Spielwelten - spricht der Verpackungsinhalt - basieren primär auf Intelligenz sowie Kreativität, nicht auf Spezialwissen. Hier ist der durchschnittliche Verlagsmitarbeiter weder über- noch unterlegen. Er hat allerdings andere Nachteile gegenüber dem  Eigenentwickler:
Nummer 1 ist Zeit. Der Verlag operiert, wenn er wirtschaftlich vorgeht, nach der 80/20 Regel - 80% der Arbeit (hier: Qualität des Inhalts) in 20% der Zeit. Der Eigenentwickler kann sich die Zeit nehmen, die restlichen 20% rauszuholen und zumindest von mir kann ich sagen, dass es sogar Spaß macht.
Nummer 2 ist, dass der Eigenentwickler völlig frei ist, Änderungen an seinem System/seiner Spielwelt vorzunehmen und dabei sein eigenes "Changelog" darstellt. Der Verlagsmitarbeiter hat hingegen, gerade bei alten Produktlinien, das "Viele Köche verderben den Brei Problem". Er kann nicht völlig frei Änderungen an Regeln oder Spielwelt vornehmen. Vielleicht sieht der Kollege (sofern vorhanden) es anders oder die Neuerung bzw. Streichung wäre ein Traditions- oder Kanonbruch. Oder die Änderung ist suboptimal, weil der Mitarbeiter das Gesamtwerk schlecht überblickt, weil über die Jahre schon ein Dutzend Leute an den Regeln/der Spielwelt herumgebastelt haben, und er gar keine Zeit hat (siehe Restriktion 1), sich tief einzuarbeiten. Kurzum: Beim Eigenentwickler treten weder Informationsverluste noch Koordinationsprobleme auf, die die Qualität des Inhalts beeinträchtigen.

Dass Eigenentwickler unabhängig vom beruflichen Background derartige Vorteile haben, gibt es nur bei wenigen Produkten. Es wäre z.B. nahezu ausgeschlossen, dass Max Mustermann das bessere Fahrrad, den besseren Fernseher, den besseren Laufschuh oder das bessere Therapieverfahren entwickelt - für all das braucht es viel berufsbezogenes Spezialwissen. Es ist jedoch nicht nur möglich sondern aus meiner Sicht sogar überaus wahrscheinlich, dass Hans Mustermann mit genug Intelligenz, Kreativität, Zeit und Feedbackgebern das "bessere*" Rollenspiel entwickelt.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: Doc-Byte am 25.06.2023 | 14:20
Also nur keine Publicity ist schlechte Publicity und wenn du zu einem der ersten Märtyrer in den KI-Kriegen wirst, reden die Leute sicher über dich und dein Spiel.  >;D

Na, wenn das so ist, auf geht's (https://youtu.be/2cgVRckf1jo?t=100)! :headbang:

Welches universell nutzbare Material könnte man an das eigenentwickelte System angliedern und unter die Leute bringen? So als nützliches Giveaway zum Hinweisen auf das eigentliche Produkt?

Entsprechend geschriebene Settings erfüllen beide Aspekte, universelle Nützlichkeit und genügend Hinweise auf das dahinterliegende System. Nicht vollständig ausgearbeitete Abenteuermodule (Szenarios) könnten ebenfalls beide Aspekte bedienen. Gäbe es noch weitere Produkte?

Ich denke, so was wie knappe Schauplatzbeschreibungen, NSCs oder Plotvorschläge etc. lassen sich für so was tatsächlich ganz gut nutzen. Einerseits kann man sie ggf. mit knappen Spielwerten versehen und so auf das dahinter steckende Regelgerüst aufmerksam machen und gleichzeitig mit dem eigenen System direkt nutzbar machen, andererseits lassen sie kurze Werte aber auch leicht ignorieren oder anpassen, falls jemand bspw. zwar einen Charakter interessant findet, aber doch (hoffentlich vorerst ;)) lieber mit einem anderen Regelwerk spielen will.

Gute Beispiele finden sich mMn in den Beiträgen zum Winter One Page Contest. Leider find ich auf die schnelle keinen zentralen Download aller 10 Sammel-PDFs, aber ich könnte meine eigenen Beiträge als Beispiel anbieten:

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: tartex am 25.06.2023 | 15:37

Ich finde, Verlage haben vor allem Vorteile beim Thema visuelle Präsentation - sprich, bei der Verpackung. Hier gibt es Experten (Layouter, Grafiker), denen ein Eigenentwickler ohne zufällig passenden Beruf, nicht das Wasser reichen kann.

Warum denkst du, dass der Eigenentwickler sich keinen Layouter leisten kann?
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: flaschengeist am 25.06.2023 | 16:38
Welches universell nutzbare Material könnte man an das eigenentwickelte System angliedern und unter die Leute bringen? So als nützliches Giveaway zum Hinweisen auf das eigentliche Produkt?

Kurzregeln plus Einsteigerabenteuer am Gratis-Rollenspieltag wäre meine erste Wahl.


Warum denkst du, dass der Eigenentwickler sich keinen Layouter leisten kann?

Weil ich davon ausgehe, dass er/sie mindestens 30 € netto die Stunde kostet und genug Zeit braucht, um bei meinen 313 Seiten allein fürs Regelwerk am Ende eine Rechnung im vierstelligen Bereich zu produzieren. Liege ich hier völlig daneben?
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: Rackhir am 25.06.2023 | 17:25
Vielleicht ist dazu auch die neue DORPCast-Folge (https://www.die-dorp.de/dorpcast/dorpcast-225-wenn-ich-sie-kurz-begeistern-duerfte/) interessant. Da geht es um Pitchen von eigenen Ideen (an Verlage und anderweitig).
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: KapitänOffensichtlich am 25.06.2023 | 19:54
Da ist tatsächlich einiges Interessantes bei gewesen
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: flaschengeist am 30.06.2023 | 20:11
Ich habe nun den Eingangspost um eure Ideen erweitert. Nochmal danke an alle, die sich beteiligt haben :d.
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: KapitänOffensichtlich am 30.06.2023 | 21:49
Nur mal zu Thema Facebook-Gruppen:

Die große RP-Gruppe auf Facebook hat zwar viele Mitglieder, aber dort erreicht man wesentlich weniger Leute, als in dieser etwas kleineren aber mehr (und sinnvoller) frequentierten:

https://www.facebook.com/groups/1111687222617312 (https://www.facebook.com/groups/1111687222617312)
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: Grey am 19.08.2023 | 17:07
*raise thread*

Mir ist da eine Idee für eine Aktion gekommen: Populäre Charaktere aus Film, Fernsehen, Literatur etc. mit dem eigenen Regelwerk als Charakter bauen und dann öffentlich präsentieren. ("Hier seht mal, so sähen die Werte von Aragorn in meinem Indie-RPG aus.")

Frage: Gäbe es da rechtliche Bedenken, dass die Copyright-Halter für die jeweiligen Charaktere den betreffenden Indie-Entwicklern aufs Dach steigen?
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: Flamebeard am 19.08.2023 | 18:10
*raise thread*

Mir ist da eine Idee für eine Aktion gekommen: Populäre Charaktere aus Film, Fernsehen, Literatur etc. mit dem eigenen Regelwerk als Charakter bauen und dann öffentlich präsentieren. ("Hier seht mal, so sähen die Werte von Aragorn in meinem Indie-RPG aus.")

Frage: Gäbe es da rechtliche Bedenken, dass die Copyright-Halter für die jeweiligen Charaktere den betreffenden Indie-Entwicklern aufs Dach steigen?

Wie immer bei rechtlichen Fragen lautet die Antwort: 'Es kommt darauf an...'.

Wenn dein USP das Spielen von Crossovern aus verschiedenen IP ist und du dafür bekannte Beispiele präsentierst: Bestenfalls problematisch. Da steigen dir eventuell die Inhaber des Original-IP oder die Lizenznehmer im RP-Sektor aufs Dach.

Wenn ein solcher Charakter allerdings ausserhalb eines Regelwerks im Kontext: 'Und jetzt schaut mal, was mein RPG alles abbilden kann...!' präsentiert wird, sieht das schon wieder ein wenig anders aus. Vor allem, wenn man nicht die jeweiligen kompletten Gruppen eines IP präsentiert, sondern eben ausgewählte Beispiele. Also z.B.:

Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: 1of3 am 19.08.2023 | 18:56
Solange du sagst, wo du die Figur her hast und dir die Erfindung nicht zueigen machst, ist das ein Zitat. Du darfst auch Text explizit aus der Quelle abdrucken, wenn du ihn dann besprichst.

Und wir haben auch irgendwo hier im Systemübergreifenden schon Themen, wo sowas gemacht wurde. Aber fühl dich frei hier einen neuen aufzumachen.
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: Doc-Byte am 19.08.2023 | 20:50
Mir ist da eine Idee für eine Aktion gekommen: Populäre Charaktere aus Film, Fernsehen, Literatur etc. mit dem eigenen Regelwerk als Charakter bauen und dann öffentlich präsentieren. ("Hier seht mal, so sähen die Werte von Aragorn in meinem Indie-RPG aus.")

Geht etwas in diese Richtung (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,120910.0.html). Da war ja einer der Unterpunkte "Ikonische Charaktere". Wenn du mit diesen Figuren aber ein komerzielles Projekt bewerben willst, wäre ich grundsätzlich erst mal vorsichtig, weil es mit der reinen Nennung eines Namens ja oft nicht getan ist. Ein Obi-wan Kenobi ohne Jedi Orden wäre bspw. nicht mehr ganz der selbe Charakter. Besser könnte sein, zu sagen: "So würde in meinem System ein Charakter in Anlehnung an Chrakter x aussehen." Im Optimalfall noch vom Charakterhintergrund her an dein Setting angepasst.
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: Grey am 21.08.2023 | 07:41
Es läuft bei mir tatsächlich auf "schaut mal, was mein RPG alles abbilden kann" hinaus, daher wäre ich laut @Flamebeard schon mal auf der halbwegs sicheren Seite. Und  @1of3's Hinweis, dass dies rechtlich als Zitat gewertet würde, ist ebenfalls hilfreich.

Ich denke aber, @Doc-Byte's Vorschlag ist für unsere Zwecke am sinnvollsten. Unser Regelwerk hat ja auch seine eigene Welt, d.h. ein regelwerkskonformer "Aragorn" wäre immer noch ein Gastarbeiter aus Mittelerde, dessen Einbettung in Dragoma zumindest Fragen aufwürfe. Abgesehen von rechtlichen Fragen würde es die Sache auch einfach vereinfachen, da ein "in Anlehnung an" draus zu machen.

Herzhaften Dank euch allen! :)
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: Zed am 26.10.2023 | 18:11
Ich höre gerade den sympathischen Podcast "Genderswapped". (https://genderswapped-podcast.podigee.io/) Ich als von der Großstadt abgehängtes Landei hatte ja keine Ahnung, wie lebendig und hilfreich Rollenspielvereine sein können.  :D

In der aktuellen Folge wird der RPG Librarium Aachen e.V (https://genderswapped-podcast.podigee.io/75-episode-60) und seine Aktivitäten vorgestellt. Weitere Vereine (Padernborn; Tornesch-Hamburg) werden erwähnt.

Kernstücke des Aacheners Verein sind seine Bibliothek mit allen möglichen Systemen und seine vielen Veranstaltungen. Grey, Doc-Byte, flaschengeist, Metamorphose und Yney und alle, die ihr eigenes System promoten wollen:

Vielleicht ist das ja schon eine Binsenweisheit für Euch - mir scheint sinnvoll, diesem und vielleicht weiteren Vereinen Regelbuchexemplare zur Ausleihe zukommen zu lassen. Ich denke, dass es in diesen Vereinen die Chance gibt, auf Leute zu treffen, die offen und kompetent sind, sich mal (eben) ein neues System aneignen zu wollen - und dann vielleicht auf einer ihrer Veranstaltungen Testrunden anbieten zu können.

Ob das System dann Fahrt aufnimmt - man weiß es nicht, aber ich denke, am ehesten fängt bei solchen Vereinen die Traktion an.
Titel: Re: Ideensammlung: Eigenentwicklungen bekannter machen
Beitrag von: Yney am 26.10.2023 | 19:07
Bei all dem, was ich hier so gelesen habe, finde ich im Moment die Ideen von Grey und Zed am sympathischsten. Aber auch viele der eingangs und später formulierten Gedanken erscheinen mir gut und plausibel. Mit Sicherheit sind das lieb und hilfreich gemeinte Hinweise und vieles davon mag als Anregung dienen. Man ahnt das "Aber", das folgt, möge es jedoch bitte nicht als Nörgeln verstehen, denn diese Ideensammlung finde ich wertvoll und hilfreich.

Mir ganz persönlich geht es beim Lesen der meisten Vorschläge so, dass sich da gefühlt Berge vor mir auftun. Berge, für die mir die wichtigste Resource fehlt: Zeit!
Eigene schicke Grafiken zu erzeugen ist selbst mit Midjourney und co. nicht „mal eben“ erledigt. Passnde Prompts finden, aus einer Vielzahl auswählen und vor allem: Sich erst mal in all dies einarbeiten. Die Bemerkung, dass schicke Grafiken ein Produkt entscheidend anschieben können halte ich für absolut richtig. Da mir dafür Zeit und Kraft fehlt gehe ich an der Front immer wieder einen Schritt zurück und versuche es mit „weniger ist mehr“ und hoffe, dass der „mehr“ Teil der Aussage nicht zuuu sehr neben der Wahrheit liegt. Ich habe Feenlicht auch passenden Geschäften zur Verfügung gestellt (auf meine Kosten) in diversen Listen im Internet eingetragen, hier vorgestellt … Zumindest im einen Laden steht das Buch noch heute.

All das kostet immens Kraft und Zeit, die ich dann doch lieber in Feenlicht selbst stecken möchte. Und ganz ehrlich ist auch das letztendlich eine Folge der Tatsache, dass ich zum selbst spielen kaum noch komme. Ich tobe mich mit Begeisterung an einem weitern Band aus und verfeinere meine Welt dabei im Kopf immer weiter, was mir Freude macht. Natürlich steckt da auch der Gedanke drin, dass es schön wäre, wenn andere das toll fänden und Reihenweise Menschen sich für die Welt von Feenlicht begeistern würden. Träumen ist erlaubt, aber ein wenig Realismus muss halt auch sein.

Also bin ich persönlich bezüglich die Eingangsfrage zu dem Schluss gekommen, mich ganz gezielt immer wieder daran zu erinnern, dass es ein Hobby ist und das ich ehrlich zu mir selbst sein sollte: Auch wenn ich so viel Zeit in all die wirklich guten Ideen hier stecken würde, wie in die Entwicklung der Bücher zu Feenlicht (für jedes sind es hunderte von Stunden), wäre die Chance auf Erfolg sehr sehr klein.

Das ist für mich der Weg, auf dem ich mich zufrieden fühlen kann mit diesem Hobby (das Freude machen sollte) anstatt mich aufzureiben. Ich hoffe also, dass diese (mal wieder eeetwas lange Ausführung) zum Thema nicht zu sehr von eben diesem abdriftet. Und es soll sicher keine Kritik der Art sein: Macht eh alles keinen Sinn, gebt es auf!
Denn beispielsweise Grey hat mit Heroen gezeigt, dass das mit Sicherheit auch gut funktionieren kann. Hier denke man sich eine angemessene kleine Verneigung.

Das Einzige, was mich (nicht in diesem Thema, aber anderswo) im Bezug auf Werbung für Eigensysteme manchmal ein wenig stört ist die Haltung, die einem hier und da begegnet: „Warum soll ich mir dein System ansehen, überzeug mich erst mal mit: Einstiegsabenteuer, besserer Grafik, Erklärung, die mir in fünf Sätzen klar macht was dran dufte ist …“ Sprich: Grey, Metamorphose, Quaint, ArneBab Doc-Byte verschenken ihre liebevoll erstellte Arbeit (oder machen sie wirklich kostengünstig zugänglich) und anstatt sich die kleine Mühe zu machen einmal einige Seiten zu lesen, verlangt man, dass da noch ein wenig mehr Mühe reingesteckt werde, um überzeugt zu werden.
Wie gesagt: Wirklich nicht böse gemeint, denn mal realistisch betrachtet würde ich nicht darauf schwören, dass ich meine Nase in Feenlicht stecken würde. Denn auch der Teil ist nun mal wahr: Auch die Zeit potenzieller Leser ist ja endlich.

Wenn jemand mal Lust hat Feenlichts Fähigkeit heraus zu fordern, sehr verschiedene Charaktere (innerhalb der Funktionsweise seiner Welt) abbilden zu können: Gerne! Ich selbst denke, da kann es glänzen (voorsicht vor der Meinung der Autorin zu ihrem System).
Und vielleicht sollte ich mir mal einen Ruck geben und doch mal wieder einige Adressen im Internet mal anschreiben.

Fazit: Danke für die Zeit und das Nachdenken über sinnvolle Ansätze.