An Themen sind noch einige wesentliche Dialogzeilen verpackt, die sich auf das Erleben von Nichtbinären- und Transgender-Personen beziehen.
"You are a boy now?" - "I am today."
"What would happen if you didn't change?" - "I would die." - "You would DIE?!" - "Well, not die die... but I wouldn't really be alive either."
usw. usf.
OK, die Auslegung ist tatsächlich an mir vorüber gegangen. Ich hatte das als "Mittel gegen Langeweile für einen Alten Gott"
abgelegt...
Ich würde sagen, dass dieses Detail durchaus erheblich zur Story beiträgt. Die Beziehung zwischen Ballister und Ambrosius ist der zentrale Motor, welche die Handlung antreibt und am Laufen hält. Das ist nicht einfach nur "sie küssen sich in einer Szene und dann geht es um etwas anderes", es wird wirklich eine vollwertige Beziehung dargestellt, mit allen Höhen und Tiefen (plus dem Problem, dass beide Partner zeitweilig auf unterschiedlichen Seiten des Gesetzes stehen, aber trotzdem noch Gefühle für den jeweils anderen haben).
Was nicht gemacht wird, ist das billige Klischee auszupacken "Ballister ist schwul und wird deswegen gemobbt" oder "Ambrosius muss seine Homosexualität geheimhalten, damit er der Liebling der Massen bleibt" - solche ausgenudelten Stories fasst Stevenson (zum Glück) nichtmal mit der Kneifzange an.
Vielleicht kommt das in der Graphic Novel besser rüber. Im Film bleiben für mich tatsächlich 2-3 eher klischee-hafte Szenen hängen.
Vielleicht kommt das in der Graphic Novel besser rüber. Im Film bleiben für mich tatsächlich 2-3 eher klischee-hafte Szenen hängen.
Habe die Graphic Novel noch nicht gelesen. Habe mir nach dem Film ein paar Seiten des Webcomics angeschaut (soweit noch auf Wayback Machine verfügbar), aber mehr nicht.
Sehe das wie die anderen hier, dass einfach nur eine normale Beziehung gezeigt wird, ohne Schnörkel.
OK, die Auslegung ist tatsächlich an mir vorüber gegangen. Ich hatte das als "Mittel gegen Langeweile für einen Alten Gott"
abgelegt...
OK, das habe ich auch deutlich anders gesehen.
a) denke ich nicht, dass es mit "Langeweile" zusammenhängt: Am Ende wird deutlich dass Nimona zwar zynisch auftritt, ihr die mangelnde Akzeptanz ihres Formwandelns aber (auch nach Jahrhunderten) immer noch nahegeht.
b) scheint es nichts mit dem Alter der Figur zu tun zu haben: Nimona war ja schon früher (was wohl ihre frühesten Erinnerungen sind) so drauf, suchte nach Wesen suchte, welche das "Anderssein" akzeptieren - das ist nichts, was erst später zustandekam, nachdem Nimona schon alles erlebt hat und sich deswegen sagt "Jetzt probiere ich mal andere Formen" - das ist etwas, was zum Wesen von Nimona gehört.
Nimona macht das nicht, um Chaos zu stiften oder sich zu amüsieren, es gehört zu zum Wesen dieser Figur, und sie kann (ironischerweise) nicht aus ihrer Haut raus.
Und deswegen ist es auch so schmerzhaft, wenn jemand sagt "Wäre es nicht einfacher, wenn du [einfach nur] ein Mädchen wärst" (einfacher für wen: für Nimona, oder für die Gesellschaft, die nach einfachen Schemata sucht, um dieses Wesen einzuordnen - und feindselig reagiert, wenn sich jemand diesen Einordnungen widersetzt).