Mein Mann hat bereits ein paar mal das Gespräch zu ihm gesucht, um zu fragen, ob er denn überhaupt noch Interesse an seinem Charakter oder dem Spiel allgemein hat.
Mein Mann versuchte daraufhin, ihn auf verschiedene Weisen zur Aktion ingame zu bringen.Ich würde erstmal aufhören, ihm solche Extrawürste zu braten, wenn sowieso nur Frust dabei herumkommt. Nehnt ihn halt als Mitläufer, seinen Charakter als NPC-Sidekick+, (und wenn er nicht da ist, ohne +) und schaut mal, wie das für euch funktioniert.
NPC, die sich nur an ihn wenden wollten, weil er am vertrauenswürdigsten schien -> gescheitert. Er hat einfach nicht reagiert.
Szenarien, die perfekt auf die Fähigkeiten seines Charakters ausgelegt waren und sein Handeln erforderten-> gescheitert. Er hat IC sich ne Flasche Alk genommen und in ne Ecke gesetzt und gewartet, was wir anderen machen.
Extra-Loot oder Hilfe, die sein Charakter aufgrund seines Rangs beanspruchen könnte, um der Gruppe zu helfen -> gescheitert. Er hat nach einer Session vergessen, wie er es einlösen könnte und wollte sich nicht mehr damit beschäftigen.
Mein Gefühl: Seine Rollenspielzeit ist für ihn vorbei, aber die Freundschaften, die sich dummerweise wohl auf Rollenspiel begründeten, möchte er weiter behalten.Naja, sie spielen online. Ich nehme mal an, weil persönliches Treffen nicht praktikabel ist (der Spieler ja evtl. sogar im Ausland wohnt, verstehe ich recht?) Da sind diese Alternativen nicht wirklich welche.
So kommt er ohne Bock zum Rollenspiel, aber er freut sich, Euch zu treffen.
Eine optimale Lösung könnte sein, dass ihr Eure Freundschaft auf andere Beine stellt, indem Ihr als Freunde gemeinsam andere Dinge unternehmt, an denen er und Ihr Freude habt, (gemeinsam Tatort gucken, Brettspielabende, Wochenendurlaub, was weiß ich), dabei das Thema Rollenspiel ausklammert - und die Rollenspielrunde ohne ihn weiterführt.
Filthy casuals!
Ja, da gibt es nur eine sinnvolle Möglichkeit: hinnehmen, dass diesen Personen das Spiel einfach nicht besonders wichtig ist. Daraus kann man nun zwei Konsequenzen ziehen:
A ) diese Leute halt als optionalen Spielerbestand mitschleppen, wenn sie da sind ist es gut, wenn nicht auch egal; die Casuals werden nicht mehr enger ins Abenteuer eingebaut und auch nicht mehr besonders angespielt.
B ) ihr beendet diese Runde und zieht eine neue auf, mit Spielern die auch Bock haben. Das ist dann auch noch rücksichtsvoller als ein direkter Rauswurf der Delinquenten.
Asiaten sind, was solche Dinge betrifft, etwas anderst gestrickt als wir Deutschen. Ich kenne auch so einige aus der Gegend.
Damit denke ich liegt der schwarze Peter deutlich bei deinem Mann.
Mein Mann fühlt sich vermehrt gestresst und ich bin den Problemspieler in unserer WA-Gruppe bereits einmal angegangen (damals, als er meinte, er müsste seine Freundin zum Einkaufen begleiten), was dazu führte, dass er sich aufs heftigste verteidigt hat und der letzte Spieler im Bunde, der eigentlich sehr ruhig und gelassen rangeht, meinen Mann angeschrieben hat, warum es für mich so ein Drama ist. Er hat nunmal ein aktiveres Privatleben und das ginge vor und wir (ich und vor allem mein Mann) sollten keine solche Neckbeards sein, nur weil er mal spontan absagen muss. Inzwischen fühlt mein Mann sich von diesem Freund nahezu gegaslighted, weil er meint, mein Mann würde zu viel als GM verlangen, er solle ihn doch so spielen lassen, wie er will und wenn das Spielleiten für ihn so viel Aufwand sei, warum lässt er es nicht einfach bleiben?
Ja, da gibt es nur eine sinnvolle Möglichkeit: hinnehmen, dass diesen Personen das Spiel einfach nicht besonders wichtig ist. Daraus kann man nun zwei Konsequenzen ziehen:
A ) diese Leute halt als optionalen Spielerbestand mitschleppen, wenn sie da sind ist es gut, wenn nicht auch egal; die Casuals werden nicht mehr enger ins Abenteuer eingebaut und auch nicht mehr besonders angespielt.
Naja, sie spielen online. Ich nehme mal an, weil persönliches Treffen nicht praktikabel ist (der Spieler ja evtl. sogar im Ausland wohnt, verstehe ich recht?) Da sind diese Alternativen nicht wirklich welche.Das mit dem Ausland hatte ich überlesen. Ja, dann ist mein Vorschlag weniger praktikabel. Hinter der Analyse würde ich trotzdem stehen:
Seine Rollenspielzeit ist für ihn vorbei, aber die Freundschaften, die sich dummerweise wohl auf Rollenspiel begründeten, möchte er weiter behalten.
Hallo Maumbra!OT:
Schön, dass Du an Board bist! :d
OT:(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
@Skaeg: Ja, ich und mein Mann sind in Deutschland, der rest der Gruppe ist über zwei Länder in Südostasien verstreut. Wir sind aber allesamt Nerds und mein Mann zockt online mit den anderen auch öfters oder sie ratschen einfach über Serien und Animes, aber zu den Zeiten ist unser Problemspieler selten on. Das Problem ist also weniger, dass die Gruppe sonst keinen Kontakt hätte oder Hobbies außerhalb pflegen könnte, sondern dass der eine Freund keine Zeit für uns aufbringen kann/will, um online zu kommen. Oder sich eventuell wirklich inzwischen mehr offline orientiert und deswegen die Sessions als letztes Bindeglied sieht?Letzteres klingt durchaus möglich. Ich würde dann aber gerade vorschlagen, seinen Charakter einfach als unterstützenden NSC, der hin und wieder von einem Gelegenheitsspieler übernommen wird, zu behandeln - insbesondere wenn Dein Mann das als "Notlösung" schon quasi als Präzedenzfall etabliert hat. Halt ein Arrangement zu finden, bei dem er nicht aktiv mitmacht, aber seine Inaktivität auch nicht stört, sondern er nur ein bißchen nice-to-have Charakterspiel besteuert, wenn er denn mal will. Wenn das für ihn und euch funktioniert und er halt wirklich nur kommt, um abzuspannen und sich die Stimmen seiner alten Freunde anzuhören... warum nicht?
Es mag da kulturelle Klüfte geben, die einen Umgang miteinander erschweren... aber meine persönlichen Meinung nach ist das hier:
in meinen Augen einfach Arschlochverhalten! Bei "Mein Privatleben geht vor, deshalb sage ich Gruppentermine ab und lasse Andere hängen" ist einfach mal hart egoistisch und unsozial. Ist natürlich nur eine einseitige Sicht, aber das Zitat wirft echt kein gutes, menschliches Licht auf den Spieler.
Aber gut, sei's drum - ein Bruch ist nicht erwünscht und es soll herummanöveriert werden...
@flaschengeist: Ich denke, dass er sich vielleicht selbst daran stört, "egoistischer" zu sein und uns deswegen auch nicht absagen möchte. Eben weil er weiß, dass das nicht gut ankommen könnte. Oder, wie mein Mann es vormuliert, "dass er denkt, er würde uns damit einen Gefallen tun, weiterhin bei den Sessions mitzumachen" und das Eingeständnis, vermeintlich egoistisch zu sein und uns im Stich zu lassen für ihn nicht infrage kommt.
@
Maumbra
Es gibt ein paar (Sucht) Dinge, die nach meiner Erfahrung nicht mit Rollenspiel kompatibel sind.
Eines ist "Kiffen", zweitens "Alkohol trinken" und drittens exzessiv "am Handy daddeln".
Ich habe nur mit "Alk in eine Ecke verziehen" gelesen : Wenn ihr ein "Alk Verbot während des Spiels" einführt, durchsetzt und durchhaltet wird er sehr wahrscheinlich bald von selbst abspringen.
Ein befreundeter Spielleiter hatte das gleiche Problem mit Kiffern.
- Alle Kiffer weg- Spielen macht wieder Spaß
So wie ich es verstanden hatte, bezog sich das mit dem "mit Alk in eine Ecke verziehen" auf die Charaktere, nicht auf die Spielenden. Es sind ja auch alles Online-Runden.Ok.
@Issi: (...)Da Guck an!:-)
Wir haben das bereits im Dezember begonnen, dass wir konsequent auch ohne ihn und ohne triftigen Grund seinerseits nicht mehr verschoben haben. Uns anderen geht es soweit gut damit.
Tatsächlich aber habe ich den Verdacht, dass der Spieler entweder am Handy beschäftigt ist während den Sessions oder nebenbei was anderes spielt/macht. Über Discord kann mans aber schlecht beweisen, außer dass es offensichtlich ist, wenn er nicht aufgepasst hat.
Ich wollte eig. das Detail beiseite lassen, weil ich ihn nicht schlecht vor Fremden darstellen möchte, aber unser Casual Player hat letztes Jahr seinen Magister in Psychologie gemacht und ist seither in Therapie oder Beratung tätig.
Er war damals nicht in der Lage, seine Situation objektiv zu betrachten, aber auch nicht bereit, selbst therapeutische Hilfe zu suchen. Obwohl er aus der Branche kommt.
Ich glaube daher nicht, dass er mit dem (in Vergleich zur Trennung) geringen Konflikt mehr Selbstreflexion oder gar ein professionelles Gespräch suchen würde.
@Issi: Das wäre natürlich das Beste, wenn alles nach aktuellem Plan gut verläuft und jeder damit zufrieden sein kann. Das muss man aber noch abwarten und für den Fall, dass es doch Probleme geben sollte, habe ich zumindest von allen bereits gute Anregungen bekommen, wie wir weiter verfahren können.Man kann andere nicht ändern, nur sich selbst und den Umgang mit ihnen.
Wegen dem persönlich nehmen, damit tut mein Mann sich schwer. Ich würd sagen, er nimmt sich von Haus aus schon leichter Sachen zu Herzen und zweifelt und überdenkt sehr viel. Ich versuche ihn schon immer gut zuzureden und mein Mann hat einen guten Coach, mit dem er auch Sachen aus den Sessions manchmal bespricht und es fruchtet auch. Nur, kann ich keine Wunder erwarten und wenn er das Verhalten von dem anderen respektlos findet, kann ich ihm das nicht nehmen. Grad, wenn ich deswegen auch beleidigt bin. XD
Wobei ich aber ehrlich gesagt, wenn ich so drüber nachdenke, mir nicht mehr ganz sicher bin, wie er wirklich reagierten würde. Ich denke nicht, dass er klammern würde wie bei seiner Ex, ich glaube aber auch nicht, dass es ihm egal wäre. Und dazwischen gibt es schon ein riesiges Spektrum an möglichen Szenarien...