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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Klingenbrecher am 2.02.2024 | 09:12

Titel: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Klingenbrecher am 2.02.2024 | 09:12
Ja und ich verstehe nicht wirklich warum.

Die aktuellen Preise von RSP Büchern sind echt heftig geworden. Der totale Primus für hohe Preise und leider sehr schlechtem Lektorat ist für mich Ulisses. Ich bin ja bereit Geld auf den Tisch zu legen, aber für so miese Arbeit? Überzeugt bin ich nicht mehr. Mir gefällt es auch nicht, das dieses Unternehmen IPs an sich nimmt und sterben lässt auf dem Deutschenmarkt. Starfinder empfinde ich jetzt als Totschlagsargument. Dieses Setting ist wirklich schwer an den Kunden zu bekommen. Jedoch die Warhammer RSP IPs jetzt verrotten zu lassen, empfinde ich als sehr schade.  Da hätte man diese Lizenzen lieber weiter geben sollen an Verlage, die das vielleicht gerne herausgeben möchten. Uhrwerk ist für mich noch einer der Verlage, die man bezahlen kann. Jedoch scheint hier ohne CF´s ja gar nichts mehr zu laufen. Wenn diese Cf´s wenigstens auch erscheinen würden, könnte das wieder vertrauen aufbauen. Ja, ja, bevor ihr jetzt schreit, das kommt doch alles. Ja, jedoch durch einen Flaschenhals. Die durstigen Lespen, Splittermond, Chronopia, Fateforge, Vergessene Lande und jetzt noch Dragonbane alles offene CF´s. Lasse mich da mal überraschen, wann das alles kommt. System Matters hat auch hier wieder das bessere Händchen die Bücher sind bezahlbar. Wenn es mal teuer wird ja dann bekommst du aber auch Qualität. ProIndie ist jetzt auch bei mir immer auf der Liste, wenn diese Produkte anbieten. Starkes CF, das bis ins Kleinste geplant war. Richtig toll und hier mag ich nochmals unterstreichen, wie begeistert ich bin.

Aktuell empfinde ich jedoch die besten Preise nur bei Anbietern, die nicht in DE produzieren. Für mich ist ungeschlagen Free League, die ihre Bücher für 38€ auf den Markt bekommen. Wieso klappt das bei uns nicht?

Wie ist eure Wahrnehmung im Bezug Preis und Leistung? Wie wirkt die aktuelle Preispolitik von Verlagen national und international auf euch?
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Zanji123 am 2.02.2024 | 09:29
ich plädiere für "Nein, aber es wird FOMO genutzt um mehr Geld durch CF zu machen" *hust* Ulysses *hust*

Übersetzer wollen ja auch bezahlt werden immerhin steckst du da (meist privat) doch einiges an Stunden rein.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Runenstahl am 2.02.2024 | 09:38
Das Thema kommt immer wieder mal hoch. Fakt ist: Nein, Rollenspiele sind nicht teurer geworden. Und schon gar nicht wenn man die gesteigerte "Wertigkeit" zu alten Produkten (die noch in schwarzweiss mit Zeichnungen in Schülerqualität daherkamen) mit einbezieht.

Bei Interesse kann ich das auch gerne mit Zahlen belegen.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: aikar am 2.02.2024 | 09:44
Ich habe jetzt mal instinktiv  Ja -.- angekreuzt, weil gefühlt wirklich alles teurer geworden ist.

Aber dann habe ich mir mal meine letzten Anschaffungen angeschaut und in die Shops von Ulisses, System Matters und Uhrwerk geschaut und tatsächlich sind die Preise gar nicht so viel höher. Ich hatte irgendwie neue Preise jenseits der 50 oder sogar 60 Euro im Kopf, aber die meisten Bücher sind immer noch im  U50-Bereich und im Direktvergleich ähnlicher Bücher sind sie in den letzten Jahren vielleicht um 5€ teurer geworden. Habe ich mir das eingebildet, gab es zwischenzeitlich eine Spitze und es ist wieder günstiger geworden oder übersehe ich was?
Natürlich hat sich auch einfach das verfügbare Kapital durch die allgemeinen Preisanstiege etwas verringert.
Wo ich aber tatsächlich finde, dass sie teuer geworden sind, sind die pdfs. Weil da ein Anstieg um 5€ sich proportional einfach nach viel mehr anfühlt.

Aktuell empfinde ich jedoch die besten Preise nur bei Anbietern, die nicht in DE produzieren. Für mich ist ungeschlagen Free League, die ihre Bücher für 38€ auf den Markt bekommen. Wieso klappt das bei uns nicht?
Einfache Antwort: Auflagenstärke. Pegasus bringt seine Shadowrun- und Cthulhu-Bücher btw. für 20€ auf den Markt, was auch nur mit den Auflagen zu rechtfertigen ist. Diese Kampfpreise haben ja auch schon zu Diskussionen geführt.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Outsider am 2.02.2024 | 09:45
Das Thema kommt immer wieder mal hoch. Fakt ist: Nein, Rollenspiele sind nicht teurer geworden. Und schon gar nicht wenn man die gesteigerte "Wertigkeit" zu alten Produkten (die noch in schwarzweiss mit Zeichnungen in Schülerqualität daherkamen) mit einbezieht.

Bei Interesse kann ich das auch gerne mit Zahlen belegen.

+1

Und es mag ein alter Hut sein aber hat sich nicht SR 5ed. dadurch ausgezeichnet, dass sie recht günstig zu haben war. Dass der Trend zu immer teureren Produkten dort umgekehrt wurde. Muss aber sagen das habe ich nur am Rande verfolgt da kein SR Spieler. Ich meine aber Pegasus hatte am Anfang mal Umfragen gestartet ob es HC sein müssen oder SC reichen usw. also viel dafür getan hat die neue Edition geldbeutelschonend an den Kunden zu bringen. 

Free League ist was die Preise, die Qualität und die Pünktlichkeit ihrer Produkte angeht echt ein Vorbild. Ich hoffe das wird noch lange so bleiben. Da schrecken mich nicht mal umgerechnet 12-14 Euro Versand ab, die Produkte sind immer noch günstig. Gerade wenn man mehr auf Einmal bezieht oder Kiloweise KS Pakete bekommt. War bei „Riot Minds“ (Trudvang / LexxOkkultum) aber nicht anders.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Flamebeard am 2.02.2024 | 09:49
Einfache Antwort: Auflagenstärke. Pegasus bringt seine Shadowrun- und Cthulhu-Bücher btw. für 20€ auf den Markt, was auch nur mit den Auflagen zu rechtfertigen ist. Diese Kampfpreise haben ja auch schon zu Diskussionen geführt.

Und auch Pegasus hat letztes Jahr die Preise erhöht. Mit der einfachen, nachvollziehbaren Begründung, dass Material- und Produktionskosten jetzt so weit gestiegen sind, dass man das nicht mehr schlucken/querfinanzieren kann. Da parallel nachvollziehbar auch die Preise im POD-Bereich leicht angezogen haben - ein stichhaltiges Argument.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Klingenbrecher am 2.02.2024 | 09:51
Das Thema kommt immer wieder mal hoch. Fakt ist: Nein, Rollenspiele sind nicht teurer geworden. Und schon gar nicht wenn man die gesteigerte "Wertigkeit" zu alten Produkten (die noch in schwarzweiss mit Zeichnungen in Schülerqualität daherkamen) mit einbezieht.

Bei Interesse kann ich das auch gerne mit Zahlen belegen.

Liebend gern. Da bin ich echt Neugierig.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Outsider am 2.02.2024 | 09:57
Wenn ich mich richtig erinnere hat die Menzoberranzan Box damals 80 DM gekostet. Das war im Verhältnis zu heutigen Produkten, gemessen an der Zeit, richtig, richtig teuer. Ohne Frage sie war es wert  >;D
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Boba Fett am 2.02.2024 | 09:58
In meinen Augen sind Rollenspiele viel zu billig.

Ich würde gerne 100,- pro Regelwerk zahlen. Und entsprechend 75,- für ein ordentliches Quellenbuch und 30,- bis 50,- für ein Abenteuer.
Das ist kein Witz und keine Ironie...!
Als Bedingung müssten die Schaffenden aber eben auch genau so mehr verdienen.
Und neben der ganzen "äußerlichen" Produktqualität (Hardcover, Vollfarbe, ...) müssten eben auch die Inhalte (Übersetzung, Rechtschreibung) qualitativ vielleicht etwas hochwertiger sein.
Aber - dafür wäre dann auch die Zeit, weil man mehr Geld damit einnimmt. Und die Betonung liegt auf "etwas".
Und ja, vielleicht würde ich dann auch etwas weniger Zeug kaufen und mein Regal wäre etwas leerer. Aber die mir wichtigen Produktreihen würden hier trotzdem stehen.

Rechnet man mal die Preis-/Leistung eines Rollenspiels und vergleicht das mit anderen Unterhaltungsmedien, dann verkauft sich Rollenspiel wirklich "zu billig".
Der Preis müsste aber eben weltweit angehoben werden, denn wenn das deutsche Pathfinder plötzlich doppelt so teuer wie das englische original wäre, würden doch alle wieder das englische Produkt kaufen.
Geiz ist ja schließlich geil...
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: postkarte am 2.02.2024 | 10:01
Ja und ich verstehe nicht wirklich warum.

Die aktuellen Preise von RSP Büchern sind echt heftig geworden. Der totale Primus für hohe Preise und leider sehr schlechtem Lektorat ist für mich Ulisses. Ich bin ja bereit Geld auf den Tisch zu legen, aber für so miese Arbeit? Überzeugt bin ich nicht mehr. Mir gefällt es auch nicht, das dieses Unternehmen IPs an sich nimmt und sterben lässt auf dem Deutschenmarkt. Starfinder empfinde ich jetzt als Totschlagsargument. Dieses Setting ist wirklich schwer an den Kunden zu bekommen. Jedoch die Warhammer RSP IPs jetzt verrotten zu lassen, empfinde ich als sehr schade.  Da hätte man diese Lizenzen lieber weiter geben sollen an Verlage, die das vielleicht gerne herausgeben möchten. Uhrwerk ist für mich noch einer der Verlage, die man bezahlen kann. Jedoch scheint hier ohne CF´s ja gar nichts mehr zu laufen. Wenn diese Cf´s wenigstens auch erscheinen würden, könnte das wieder vertrauen aufbauen. Ja, ja, bevor ihr jetzt schreit, das kommt doch alles. Ja, jedoch durch einen Flaschenhals. Die durstigen Lespen, Splittermond, Chronopia, Fateforge, Vergessene Lande und jetzt noch Dragonbane alles offene CF´s. Lasse mich da mal überraschen, wann das alles kommt. System Matters hat auch hier wieder das bessere Händchen die Bücher sind bezahlbar. Wenn es mal teuer wird ja dann bekommst du aber auch Qualität. ProIndie ist jetzt auch bei mir immer auf der Liste, wenn diese Produkte anbieten. Starkes CF, das bis ins Kleinste geplant war. Richtig toll und hier mag ich nochmals unterstreichen, wie begeistert ich bin.

Aktuell empfinde ich jedoch die besten Preise nur bei Anbietern, die nicht in DE produzieren. Für mich ist ungeschlagen Free League, die ihre Bücher für 38€ auf den Markt bekommen. Wieso klappt das bei uns nicht?

Wie ist eure Wahrnehmung im Bezug Preis und Leistung? Wie wirkt die aktuelle Preispolitik von Verlagen national und international auf euch?
Sorry, aber gibt es einen echten Grund für Ulisses-bashing und die Uhrwerk Lobhudelei? Uhrwerk macht diverse Crowdfundings und hat nicht das Personal, die in der geplanten Zeit zu stemmen und scheinbar auch nicht genug flüssiges Geld, um fertige Sachen zeitnah drucken zu können. Bei Ulisses bekomme ich doch zumindest zuverlässig meine Ware. Ich persönlich mache keine Crowdfundings mehr bei Uhrwerk mit und rate, wenn man mich fragt, auch aktiv davon ab.

Zum eigentlichen Thema: Der Preis ist einfach eine Frage der Möglichkeiten und Kalkulation. Pegasus kann halt große Mengen von Büchern drucken und lagern und werden die schon los, alle anderen scheinen diese Möglichkeiten nicht zu haben. Daneben ist es auch noch so, dass Ulisses und Pegasus als einzige Verlage in großem Umfang (mehrere Publikationen pro Jahr) Eigenentwicklungen machen. Klar, gibt es noch Ultima ratio und Nackter Stahl uvm. aber das sind alles im Vergleich kleine Dinge. Uhrwerk hat mal bzw. will wohl irgendwann wieder (ein Rattlinge Buch allein zähle ich nicht) mehr eigenes Zeugs machen, aber aktuell nicht.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Kaskantor am 2.02.2024 | 10:01
JA!

Ich sage nur 120€! für das kommende Königsmacherbuch für PF2 und da reden wir nur von einem Band, ohne den ganzen Zusatzkram.

Oder über 40€ fürs neue Geweihten-PDF für DSA5.

Wenn man da zb. gerne Buch und PDF haben möchte (zumindest nachdem es im Handel erschienen ist), ist das mMn einfach zu teuer.

Und jetzt mit älteren Werken zu rechtfertigen, ist unnütz. Einfach mal die aktuellen Werke betrachten...

Sind mir jetzt halt aufgefallen, weil ich beide Rollenspiele leite, das soll nicht Ulisses per se treffen.

Ist mMn auch ein Grund dafür, warum das RSP-Hobby vergreist.

Stellt euch mal vor, euer Kind würde zu euch kommen und fragen, ob ihr mal eben 120€ für ein Buch habt und ihr keine Ahnung hättet, was RSP überhaupt ist.
Für Mittelständler und darunter vermutlich keine Option...

Es müssen einfach Bundles her, vor allem für SL wie mich, die gerne ein Spiel 3-Fach oder zumindest 2-Fach hätten (Buch, PDF und Foundry)
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: postkarte am 2.02.2024 | 10:06
JA!

Ich sage nur 120€! für das kommende Königsmacherbuch für PF2 und da reden wir nur von einem Band, ohne den ganzen Zusatzkram.
Das englische Buch kostet ohne Übersetzung und VAT $99. Das finde ich 120€ für eine deutsche Version inkl. MWS jetzt nicht unangemessen.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Fillus am 2.02.2024 | 10:07
In meinen Augen sind Rollenspiele viel zu billig.

Ich würde gerne 100,- pro Regelwerk zahlen. Und entsprechend 75,- für ein ordentliches Quellenbuch und 30,- bis 50,- für ein Abenteuer.
Das ist kein Witz und keine Ironie...!
Als Bedingung müssten die Schaffenden aber eben auch genau so mehr verdienen.
Und neben der ganzen "äußerlichen" Produktqualität (Hardcover, Vollfarbe, ...) müssten eben auch die Inhalte (Übersetzung, Rechtschreibung) qualitativ vielleicht etwas hochwertiger sein.
Aber - dafür wäre dann auch die Zeit, weil man mehr Geld damit einnimmt. Und die Betonung liegt auf "etwas".
Und ja, vielleicht würde ich dann auch etwas weniger Zeug kaufen und mein Regal wäre etwas leerer. Aber die mir wichtigen Produktreihen würden hier trotzdem stehen.

Rechnet man mal die Preis-/Leistung eines Rollenspiels und vergleicht das mit anderen Unterhaltungsmedien, dann verkauft sich Rollenspiel wirklich "zu billig".
Der Preis müsste aber eben weltweit angehoben werden, denn wenn das deutsche Pathfinder plötzlich doppelt so teuer wie das englische original wäre, würden doch alle wieder das englische Produkt kaufen.
Geiz ist ja schließlich geil...

Bin da voll bei dir. Dann hätte ich aber auch gerne kostenlos die PDF dabei. Denn im Endeffekt zahle ich derzeit eigentlich schon mehr wenn ich beides kaufe. ;)
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Outsider am 2.02.2024 | 10:11
Bin da voll bei dir. Dann hätte ich aber auch gerne kostenlos die PDF dabei. Denn im Endeffekt zahle ich derzeit eigentlich schon mehr wenn ich beides kaufe. ;)

Bei Free League bekommt man in der Regel das PDF umsonst dazu (kenne jetzt nicht alle Produkte) aber bei allem was ich dort gekauft habe war es immer inklusive PDF.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Klingenbrecher am 2.02.2024 | 10:12
Bin da voll bei dir. Dann hätte ich aber auch gerne kostenlos die PDF dabei. Denn im Endeffekt zahle ich derzeit eigentlich schon mehr wenn ich beides kaufe. ;)

+1

Das vermisse ich auch schmerzlich. Ulisses war da mal, wenn ich mich richtig erinnere Vorreiter.
DSA5 GRW + PDF
Dragonkings war mit PDF
Pathfinder Abenteuer Smaragdspitze + PDF
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Leonidas am 2.02.2024 | 10:13
*Zu* teuer? Das kommt m.E.n. auf den Blickwinkel an.

Schaut man als RPG-Kreativer auf sein Einkommen, dann vielleicht nicht.

Schaut man als Erwerbstätiger ohne aggressive Gewerkschaft im Rücken auf sein Einkommen, dazu noch auf anderweitige, ebenfalls eklatant gestiegene finanzielle Belastungen, dann kommt man vielleicht doch auf ein individuelles ist-mir-zu-teuer.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Kaskantor am 2.02.2024 | 10:14
Das englische Buch kostet ohne Übersetzung und VAT $99. Das finde ich 120€ für eine deutsche Version inkl. MWS jetzt nicht unangemessen.

Dafür, dass man mit Sicherheit vieles davon bereits aus der ersten Edition übernehmen konnte, finde zumindest ich es absurd.

Allgemein schließe ich mich auch der berechtigen Frage nach der Qualität an.
Oftmals ist es doch so, dass trotz vieler Neuauflagen immer noch nicht alle Fehler in einem Buch ausgemerzt sind.
Oft werden Käufer als Fehlersuchende herangezogen.
Und selten bekommt man, falls ein Buch dochmal richtig verhunzt ist, die 2. überarbeitete Auflage "umsonst".

Jetzt merkt man langsam, dass man wohl auch mit PDF Geld verdienen kann und schon wirds teuerer.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Klingenbrecher am 2.02.2024 | 10:18
Jetzt merkt man langsam, dass man wohl auch mit PDF Geld verdienen kann und schon wirds teuer.

+1
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Boba Fett am 2.02.2024 | 10:22
Ich sage nur 120€! für das kommende Königsmacherbuch für PF2

... ist das mMn einfach zu teuer.

Entschuldige, aber das ist nicht richtig.
Königsmacher ist eine Abenteuerpfad-Kampagne mit 6 Abenteuern.
Die einzelnen Abenteuer haben schon vor über 10 Jahren einzeln runde € 15,- gekostet.
Heute kriegst Du das ganze zeug nach erheblicher Inflation für rund 20,- pro Abenteuer, dafür "en bloc", überarbeitet und als Hardcover.
Eisengötter, Krieg um die Krone, Was ewig liegt haben rund um das Jahr 2015 runde 100,- gekostet und das ist fast 10 Jahre her und war auch vor "alles wird teurer Corona" und "explosive Inflation" in den letzten 2-3 Jahren.

Das ist man gerade der Inflationsausgleich, den Du da bezahlst.

Über einen Gutschein für ein kostenloses (oder verbilligtes) PDF kann man von mir aus gerne diskutieren. Midgard hat das Jahrelang vorgemacht, dass das geht.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Outsider am 2.02.2024 | 10:23
Schaut man als Erwerbstätiger ohne aggressive Gewerkschaft im Rücken auf sein Einkommen, dazu noch auf anderweitige, ebenfalls eklatant gestiegene finanzielle Belastungen, dann kommt man vielleicht doch auf ein individuelles ist-mir-zu-teuer.

Aber war auch das nicht immer schon so. Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern wann ich mal (außer bei Ausverkäufen bei Editionswechseln z.Bsp.) im Rollenspielladen meines Vertrauens stand und gesagt/gedacht habe "Das und das nicht, den Rest bitte einpacken..."

Vom Taschengeld über das erste eigene Einkommen bis heute Empfand ich Rollenspielprodukte nie als etwas das ich mal eben so nebenbei Kaufe sondern schon recht selektiv weil sie mir nie günstig vorkamen.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Klingenbrecher am 2.02.2024 | 10:25
Vom Taschengeld über das erste eigene Einkommen bis heute Empfand ich Rollenspielprodukte nie als etwas das ich mal eben so nebenbei Kaufe sondern schon recht selektiv weil sie mir nie günstig vorkamen.

Das klingt jetzt so abscheulich ... was es auch eigentlich ist.
SR6 habe ich zu beginn einfach als NoBrainer immer auf erscheinung gekauft da es halt so günstig war......
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: NurgleHH am 2.02.2024 | 10:28
Bei diesem Thema ist es einfach problematisch zu diskutieren. Natürlich sind die Preise im Vergleich zu "früher" gestiegen, teilweise sogar stark. Aber kein Verlag hat 100% Gewinn einkalkuliert. Das geht mit diesen Produkten nicht. Am Ende bleibt ein durchschnittliches bis leicht unterdurchschnittliches Gehalt über. Ich vermute mal, dass in einigen sogenannten Niedriglohnbereichen sogar mehr gezahlt wird aufgrund der Personalknappheit. Aber es ist keine Frage des Neides, es ist eher eine Frage der Kosten. Kein Verlag kann defizitär arbeiten und die Preise ergeben sich nun mal durch die Kosten. Und Papier und Druck sind stark gestiegen. Also ist der Preis sicherlich angemessen. Ob es zu teuer ist? Das ist eine individuelle Entscheidung. Ich möchte nicht mit Nutzentheorie anfangen, aber jeder bewertet den Nutzen für sich selber. Und jeder hat sicherlich andere Finanzmittel zur Verfügung für das Hobby. Und am Ende ist es "nur" Hobby und kein Grundbedürfnis (auch wenn bestimmt einige dies so sehen  ;) ).

Ich sehe es momentan als angemessen an, daher ein klares "nein".
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Outsider am 2.02.2024 | 10:28
Das klingt jetzt so abscheulich ... was es auch eigentlich ist.
SR6 habe ich zu beginn einfach als NoBrainer immer auf erscheinung gekauft da es halt so günstig war......

Naja, das geht mir mit FL ähnlich. Wobei ich die Produktlinien (auch wenn es nur LIzenzverwurstungen sind) auch mag. Aber die sind in meinen Augen auch günstig.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Weltengeist am 2.02.2024 | 10:30
Immer teurer? Ja. Zu teuer? Wage ich zu bezweifeln. Mir wäre neu, dass irgendwer in der Rollenspielbranche neuerdings Lambo fahren würde. Noch immer bekommen die meisten Leute, die da etwas beitragen, irgendwas zwischen "Hungerlohn" (feste Verlagsmitarbeiter) und "schlechter Witz" (Autoren, Lektoren, Zeichner,...).

Das alles hat strukturelle Gründe (in erster Linie die jammervoll niedrigen Auflagen auf dem deutschen Markt, aber auch massiv gestiegene Druckkosten), für die die Verlage aber wenig können. Ja, die DSA1-Box hat 25 DM gekostet, aber die bestand aus zwei Schwarz-Weiß-Heftchen billigster Machart und hatte eine Auflage von 100.000 Exemplaren (im Vergleich zu 500 bis 2000 bei den meisten aktuellen RS-Produkten). Markus Plötz von Ulisses hat ja unlängst dargelegt, wie die Situation heute aussieht. Die Preise im Rollenspielbereich sind ein Ergebnis von Angebot und Nachfrage, und wenn immer weniger Leute immer hochwertigere Produkte haben wollen, sind diese eben teuer.

Was das auf Sicht mit der Branche macht, ist natürlich eine berechtigte Frage, aber die gleiche Frage stellen sich gerade fast alle Anbieter im Spielebereich (von Hasbro über Playmobil bis Lego). Je weniger Menschen ihre Freizeit mit anderem als Daddeln auf dem Handy zubringen, desto schwerer wird es werden, noch bezahlbares Material zu produzieren. Economics of Scale arbeitet da massiv gegen uns.

Mir selbst hilft da in klareren Momenten der Blick auf das, was mich andere Hobbies kosten. Eine Stunde im Jumping Dome: 10 € pro Person. 2 Stunden im Kino: 14 € pro Person. Ein Legobausatz für Erwachsene (vielleicht 5 Stunden Bauspaß): über 100 €. Essen gehen: bei uns inzwischen meist zwischen 30 und 50 € pro Nase. Im Vergleich dazu kann ich mit den Preisen für ein Regelwerk, das ich jahrelang bespiele, oder einen Kampagnenband, den ich entweder nur lese und dann weiterverkaufe oder hundert Stunden lang bespiele (Kosten durch ALLE Teilnehmer teilen nicht vergessen), immer noch ganz gut leben. Wenn meine Rollenspielausgaben zu hoch werden, liegt das erfahrungsgemäß eher daran, dass ich mal wieder mehr gekauft habe, als ich lesen / spielen kann. Also eher meine Schuld.

Natürlich ist damit nicht alles gut - der Deutsche an sich (und dazu zähle ich auch) neigt ja immer dazu, den Ist-Zustand mit einem unerreichbaren Ideal zu vergleichen und dann unzufrieden zu sein. Aber einen Anspruch darauf, dass die Welt sich diesem Wunschdenken auch anpasst, gibt es halt nicht.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Ainor am 2.02.2024 | 10:32
Ich würde gerne 100,- pro Regelwerk zahlen. Und entsprechend 75,- für ein ordentliches Quellenbuch und 30,- bis 50,- für ein Abenteuer.
Das ist kein Witz und keine Ironie...!
Als Bedingung müssten die Schaffenden aber eben auch genau so mehr verdienen.

Tja, das ist nur möglich wenn weniger produziert wird und das was produziert wird mehr gekauft wird. Aber wie kann das gehen wenn? Produzenten gibt es genug. Wenn dann müssten sich die Konsumenten wohl mehr auf die grossen Namen beschränken.

Rechnet man mal die Preis-/Leistung eines Rollenspiels und vergleicht das mit anderen Unterhaltungsmedien, dann verkauft sich Rollenspiel wirklich "zu billig".

Wenn man es wirklich nutzt. Spielerhandbücher: bestimmt. Abenteuer die man tatsächlich durchspielt: klar. Aber bei Quellenbüchern und abgebrochenen Abenteuern ist das wieder so eine Sache...

Bin da voll bei dir. Dann hätte ich aber auch gerne kostenlos die PDF dabei. Denn im Endeffekt zahle ich derzeit eigentlich schon mehr wenn ich beides kaufe. ;)

Meine Grundregel: niemals für denselben Inhalt zweimal zahlen. Aber ich denke ein wesentlicher Faktor hier ist die fehlende Praktikabilität.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Boba Fett am 2.02.2024 | 10:37
Am Ende bleibt ein durchschnittliches bis leicht unterdurchschnittliches Gehalt über. Ich vermute mal, dass in einigen sogenannten Niedriglohnbereichen sogar mehr gezahlt wird aufgrund der Personalknappheit.
Die meisten Leute, die schaffend Rollenspiele in Deutschland schreiben (selbst oder übersetzend), arbeiten freiberuflich für einen Verlag. Und davon die allermeisten nebenberuflich, weil man von dem Geld nicht leben könnte.
Die machen das aus Liebe zum eigenen Hobby. Die haben also einen Job und kriegen ihre Arbeit am Rollenspiel auf "Prämienbasis" bezahlt.
Das sind Summen, bei denen Du, würdest Du die Arbeitsstunden zusammenrechnen, niemals auf den gesetzlichen Mindeststundenlohn kommen.
Und bevor das aufkommt: Jetzt "Verlage, alles Ausbeuter!" zu rufen ist falsch. Die Verlage können nicht mehr bezahlen, weil die Produkte nicht mehr abwerfen. Weil sie zu BILLIG sind.
Weil wir Geizhälse nicht bereit sind mehr zu zahlen und bei einem angemessenen Preis sofort schreiend die amerikanischen Billigprodukte kaufen...
Bei Verlagen über den Teich (USA) sieht das übrigens nicht anders aus.


Ein Wort noch zu Pegasus: Pegasus ist mit Rollenspielen gestartet und irgendwann auf die Brett- und Gesellschaftsspielbranche gewechselt. Weil man damit Geld verdienen kann.
Deren Rollenspiele machen Sie nur aus "Liebe zum Rollenspiel". Und die sind mit Sicherheit auch etwas querfinanziert, und sei es nur, dass sie bessere Margen beim Drucker oder so bekommen, weil sie eben ja noch was anderes da drucken lassen...
Deren Preisgestaltung können sie sich leisten, weil Pegasus eben noch ein zweites solides Standbein hat.
Das lässt sich also nicht vergleichen...
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: felixs am 2.02.2024 | 10:40
Wenn wir (überall) faire Preise zahlen würden, wäre es mit dem relativen Wohlstand dahin. Dann wäre Geld erheblich gleichmäßiger verteilt. Ich bin dafür.

Generell sollten wir alle weniger, dafür sinnvoller und mit besserer Zielrichtung konsumieren.

Alles weitere, was man schreiben könnte, wird (offen) politisch.

Ich habe trotzdem für die Option mit "fear of missing out" optiert, weil mir das auf den Keks geht. Insgesamt gehört die Option aber wahrscheinlich gar nicht in diese Umfrage. Macht aber nichts, die Diskussion dazu ist ja in Gange und meinem Eindruck nach ist auch schon alles gesagt, was man dazu sagen kann.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Leonidas am 2.02.2024 | 10:45
Aber war auch das nicht immer schon so. Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern wann ich mal (außer bei Ausverkäufen bei Editionswechseln z.Bsp.) im Rollenspielladen meines Vertrauens stand und gesagt/gedacht habe "Das und das nicht, den Rest bitte einpacken..."

Vom Taschengeld über das erste eigene Einkommen bis heute Empfand ich Rollenspielprodukte nie als etwas das ich mal eben so nebenbei Kaufe sondern schon recht selektiv weil sie mir nie günstig vorkamen.

Ich hab mir jahrelang gekauft, worauf ich gerade Bock hatte, das mache ich jetzt nicht mehr so, der Preise wegen kaufe ich selektiver. Zum Glück gibt’s ja aber auch immer wieder fette (pdf-)Schnäppchen, wirklich schlimm ist die Lage also nicht.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: felixs am 2.02.2024 | 10:52
Hängt sicher auch am Einkommen.
Ich erinnere mich noch gut daran, dass ich mir Rollenspielbücher kaum leisten konnte. Heute kann ich grundsätzlich kaufen was ich will.
Es dürfte aber einen entscheideden Unterschied machen, ob man netto 1.500 Euro, 2.500 Euro, oder 4.00 Euro (oder gar mehr) überwiesen bekommt und was davon für die Miete wieder raus geht. Und natürlich, ob man davon weitere Personen versorgen muss.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Outsider am 2.02.2024 | 10:54
Ich hab mir jahrelang gekauft, worauf ich gerade Bock hatte, das mache ich jetzt nicht mehr so, der Preise wegen kaufe ich selektiver. Zum Glück gibt’s ja aber auch immer wieder fette (pdf-)Schnäppchen, wirklich schlimm ist die Lage also nicht.

Naja, schlimm bei einem reinen Freizeitprodukt wäre auch übertrieben...  >;D
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Kaskantor am 2.02.2024 | 10:55
Entschuldige, aber das ist nicht richtig.
Königsmacher ist eine Abenteuerpfad-Kampagne mit 6 Abenteuern.
Die einzelnen Abenteuer haben schon vor über 10 Jahren einzeln runde € 15,- gekostet.
Heute kriegst Du das ganze zeug nach erheblicher Inflation für rund 20,- pro Abenteuer, dafür "en bloc", überarbeitet und als Hardcover.
Eisengötter, Krieg um die Krone, Was ewig liegt haben rund um das Jahr 2015 runde 100,- gekostet und das ist fast 10 Jahre her und war auch vor "alles wird teurer Corona" und "explosive Inflation" in den letzten 2-3 Jahren.

Das ist man gerade der Inflationsausgleich, den Du da bezahlst.

Über einen Gutschein für ein kostenloses (oder verbilligtes) PDF kann man von mir aus gerne diskutieren. Midgard hat das Jahrelang vorgemacht, dass das geht.

Sry, aber da kann ich locker gegenhalten.

Vergleiche einfach mal Zeit der Asche (da kostet sogar der Exklusivband gerade mal rund 90€) und Klippenwacht rund 70€ mit Königsmacher 120€
Da wird einfach nur der Name einer guten Kampagne hergenommen und ausgeschlachtet.
Und ja das Teil ist auch im englischen nicht günstig (aus dem selben oben genannten Grund) und da würde ich aber zb. die Foundryversion und PDF glaube für 120€ bekommen.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Kaskantor am 2.02.2024 | 10:59
Bei diesem Thema ist es einfach problematisch zu diskutieren. Natürlich sind die Preise im Vergleich zu "früher" gestiegen, teilweise sogar stark. Aber kein Verlag hat 100% Gewinn einkalkuliert. Das geht mit diesen Produkten nicht. Am Ende bleibt ein durchschnittliches bis leicht unterdurchschnittliches Gehalt über. Ich vermute mal, dass in einigen sogenannten Niedriglohnbereichen sogar mehr gezahlt wird aufgrund der Personalknappheit. Aber es ist keine Frage des Neides, es ist eher eine Frage der Kosten. Kein Verlag kann defizitär arbeiten und die Preise ergeben sich nun mal durch die Kosten. Und Papier und Druck sind stark gestiegen. Also ist der Preis sicherlich angemessen. Ob es zu teuer ist? Das ist eine individuelle Entscheidung. Ich möchte nicht mit Nutzentheorie anfangen, aber jeder bewertet den Nutzen für sich selber. Und jeder hat sicherlich andere Finanzmittel zur Verfügung für das Hobby. Und am Ende ist es "nur" Hobby und kein Grundbedürfnis (auch wenn bestimmt einige dies so sehen  ;) ).

Ich sehe es momentan als angemessen an, daher ein klares "nein".

Ständig wird mit Druck und Papier sind teuerer geworden argumentiert...und warum steigen dann die PDF gerade so, wegen erhöhter Stromkosten?

PDF sind zu einem großen Teil immer noch ein "Abfallprodukt" zumindest im englischen Sprachraum schein man das noch so zu sehen...
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Mangu am 2.02.2024 | 10:59
Ich habe "nein" angekreuzt und bin erst relativ neu dabei, kann also nur über einen teuren oder nicht-teuren Einstieg reden.
Außerdem beziehe ich mich nur auf Dungeons and Dragons.

Meine Erfahrung ist, dass man zumindest bei D&D für 0 EUR reinschnuppern kann.
Es gibt ein gewaltiges englischsprachiges Basisregelwerk und neuerdings auch die SRD auf deutsch, beides als kostenlosen Download.
Das hat auch den Vorteil, dass man nur von den vielen Seiten Regelwerk erdrückt, aber noch nicht erschlagen wird  ;)

Wer noch gar keine Erfahrungen hat, kann sich zumindest kostenlos "Peril in Pinebrook" (leider auch nur Englisch) kostenlos runterladen und ausprobieren.

Mit diesem Einstiegsabenteuer hat man schonmal ein gutes Grundverständnis. Mit den Basisregeln + SRD kann man dann zumindest mal einen 5-Room-Dungeon kreieren, da hier auch Monster enthalten sind und die 4 Grundklassen (auch wenn in den SRD mehr sind) sollten dafür auch mit den abgespeckten Optionen reichen.

Falls einem das dann immer noch gefällt, hat man mit 80 EUR für Spieler-/Monsterhandbuch (die ich derzeit habe) eine gut fundierte Entscheidung getroffen und damit kann man schon recht lange Spaß haben, wenn man es mit anderen Hobbies vergleicht. Magische Items bekommt man auch massenweise im Netz und daher sehe ich das Spielleiterhandbuch als weniger relevant an.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: postkarte am 2.02.2024 | 11:10
Ständig wird mit Druck und Papier sind teuerer geworden argumentiert...und warum steigen dann die PDF gerade so, wegen erhöhter Stromkosten?

PDF sind zu einem großen Teil immer noch ein "Abfallprodukt" zumindest im englischen Sprachraum schein man das noch so zu sehen...
PDFs von Büchern sind in Deutschland zumindest preisgebunden und auch hier so gelobten Pegasus rechnen bei PDFs inzwischen 1:1 den gleichen Preis. In den USA sind PDFs in der Regel billiger, aber auch nicht bei allen Verlagen automatisch mit dabei. Aber selbst dort denken Verlage unterschiedlich über PDFs RT berechnet für die Cyberpunk PDFs auch ordentlich. Mongoose für aktuelles Traveller ebenso.

Dass in Deutschland zum Beispiel für Midgard die PDFs kostenlos dabei waren, ging nur, weil die PDFs nicht einzeln verkauft werden.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: AndreJarosch am 2.02.2024 | 11:13
Ständig wird mit Druck und Papier sind teuerer geworden argumentiert...und warum steigen dann die PDF gerade so, wegen erhöhter Stromkosten?

PDF sind zu einem großen Teil immer noch ein "Abfallprodukt" zumindest im englischen Sprachraum schein man das noch so zu sehen...

Wenn die PDF-Ausgabe im Vergleich zur Druckversion zu billig wird, dann kaufen immer weniger Leute die Druckversion.
Und wenn zu wenig Leute die Druckversion kaufen, dann werden irgendwann gar keine Druckversionen mehr produziert, weil es sich nicht lohnt.
Und wenn das Rollenspiel ohne Druckversionen fortgeführt werden soll, also nur noch in PDF-Versionen, dann müssen die PDF-Verkäufe alle Kosten der Produktion tragen, was die PDFs DEUTSCH verteuern würde.
Wenn sich die Nur-PDF-Produkte deutlich verteuern würden im Vergleich zu dem was die Leute gewohnt waren als sie nur "Abfallprodukte" der Druckversionen waren, würden die Leute auch aufhören die PDFs zu kaufen und das Rollenspiel wird eingestellt.

Wenn man den Preis des PDFs an den der Druckversion koppelt (PDF = 50% des Preises der Druckversion, z.B.) lässt sich das verhindern.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Kaskantor am 2.02.2024 | 11:21
Guter Punkt.

Mit 50% des Kaufpreises eines Buches, gehe ich ja absolut darcord.
Aber wenn das neue Buch, welches ich meine 60€ kostet und die PDF dazu knapp 42€, dann eben nicht mehr unbedingt.

Und wenn die PDF dann nichtmal mit Lesezeichen und Co. daherkommen, was heute für mich zum Standart gehört, dann noch viel weniger.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Klingenbrecher am 2.02.2024 | 11:30
Guter Punkt.

Mit 50% des Kaufpreises eines Buches, gehe ich ja absolut darcord.

+ 1

Würde ich auch sofort bezahlen.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Mangu am 2.02.2024 | 11:44
Sehe ich genauso.

Ich sehe nicht ein, für eine PDF den gleichen Preis oder nur 10 EUR weniger zu zahlen.
Einen Großteil der Druckkosten sollte aber eine PDF schon günstiger sein. Und das ist nicht unbedingt wenig, bei bunt und Hardcover.
Immerhin braucht man für die PDF-Variante nur eine technische (relativ günstige) Infrastruktur, um diese zu vertreiben.

Falls die PDF nicht wesentlich günstiger ist, würde ich mir immer die physische Variante bevorzugen, da ich auch lieber in Büchern blättere und man bei Rollenspielen (wo sie meist Gebrauchsgegenstand sind) diese auch schneller durchsuchen kann.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Bilwiss am 2.02.2024 | 12:05
PDFs von Büchern sind in Deutschland zumindest preisgebunden und auch hier so gelobten Pegasus rechnen bei PDFs inzwischen 1:1 den gleichen Preis. In den USA sind PDFs in der Regel billiger, aber auch nicht bei allen Verlagen automatisch mit dabei. Aber selbst dort denken Verlage unterschiedlich über PDFs RT berechnet für die Cyberpunk PDFs auch ordentlich. Mongoose für aktuelles Traveller ebenso.

Dass in Deutschland zum Beispiel für Midgard die PDFs kostenlos dabei waren, ging nur, weil die PDFs nicht einzeln verkauft werden.

Das heißt nicht dass die PDF genauso viel kosten müssen wie Hardcoverbücher. Die können soviel oder sowenig kosten wie der Verlag will.
Und bei Shadowrun hat nur das Grundregelwerk jeweils den gleichen Preis als Hardcover wie als PDF. So zahlst du für das gedruckte Buch 5-10€ mehr.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: schneeland am 2.02.2024 | 12:05
Ich hab' erstmal nichts angekreuzt, denn die Auswahlmöglichkeit scheinen mir, sagen wir mal, nicht ganz neutral.
Wenn ich das überhaupt auf eine einzige Auswahl runterbrechen müsste, dann wäre es: ja, aber ich verstehe warum.

Etwas ausführlicher:
Als Konsument nehme ich Rollenspiele in Deutschland tatsächlich mittlerweile als teuer wahr - insbesondere im Vergleich zu den Preisen, die vor der Pandemie aufgerufen wurden, fällt der Unterschied auf und schiebt die Bücher von der Kategorie "Kaufen ohne groß nachzudenken" in den Bereich, wo ich abwäge, ob ich das Ding jetzt wirklich brauche. Da spielen auch noch andere Faktoren rein, aber der Preis befördert das Nachdenken da schon merklich.
Jetzt sind die Preise auch im englischsprachigen Ausland merklich gestiegen in den letzten paar Jahren (bei Kickstartern lag das PDF-Level von kleineren Sachen vorher häufiger mal bei 10-12€, jetzt eher 20€), insofern ist das kein rein deutsches Phänomen. Aber inbesondere wenn ich die Kombination Buch, PDF, VTT-Modul haben möchte, dann komme ich, wie Kaskantor schon anmerkt, mit englischen Bundles schon signifikant günstiger weg. Und dann kommt dazu, dass mittlerweile ja auch aktuellere Rollenspiele recht regelmäßig bei Bundle of Holding und Humble Bundle landen. Das ist jetzt nicht die Schuld der deutschen Verlage, sorgt aber dafür, dass ich mittlerweile ziemlich durchgehend schon mit englischem Material versorgt bin, bevor eine deutsche Version überhaupt nur angekündigt wird.
Jetzt unterstelle ich den Verlagen da keine bösen Absichten - der deutsche Rollenspielmarkt ist vermutlich einer der ungeeignetsten Orte, um sich zu bereichern und die schnelle Mark zu machen. Und wenn man sich anschaut, wie viel Arbeit in Rollenspielbücher gesteckt wird, dann funktioniert das auch bei erhöhten Preisen immer noch nur mit einem ordentlichen Maß an Selbstausbeutung und Liebe fürs Hobby. Aber im Endeffekt trägt es eben schon dazu bei, dass ich deutsche Produkte mittlerweile deutlich selektiver kaufe als noch vor 5 Jahren.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Klingenbrecher am 2.02.2024 | 12:26
Ich hab' erstmal nichts angekreuzt, denn die Auswahlmöglichkeit scheinen mir, sagen wir mal, nicht ganz neutral.
Wenn ich das überhaupt auf eine einzige Auswahl runterbrechen müsste, dann wäre es: ja, aber ich verstehe warum.

Habe das angepasst.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Zed am 2.02.2024 | 12:33
In meinen Augen sind Rollenspiele viel zu billig.

Ich würde gerne 100,- pro Regelwerk zahlen. Und entsprechend 75,- für ein ordentliches Quellenbuch und 30,- bis 50,- für ein Abenteuer.
Das ist kein Witz und keine Ironie...!

Jain.  ;D In einem Thread letzte Woche hatten wir ja das Thema Systemhopping (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,127436.msg135203322.html#msg135203322). Da ist mir nochmal klar geworden, dass eher mehr als weniger Spielende gerne viele Systeme ausprobieren. Ich gehöre zu denjenigen, die noch immer 3.5 spielen, das kam vor 21 Jahren raus. Bewusst nur mit Grundregeln + Psionics, denn Abenteuer und Kampagne bastle ich selbst, und wenn ich mal Inspiration brauche, dann hilft das Internet. Aus der Perspektive "Da spiele ich sicher 20, 30 Jahre mit." wären auch 300,- € für die drei Grundregelwerk-Bücher und den Psi-Band gerechtfertigt.

Aus der (wohl Mehrheits-)Sicht derjenigen aber, die gerne viele Systeme ausprobieren, sind das natürlich keine tragbare Preise. Außer, sie probieren konsequent andere Systeme nur mit hoffentlich deutlich günstigeren PDFs aus und sammeln nicht zugleich alle Bücher.

Ich würde nie sagen: "Dann lasst halt das Systemhopsen sein und spielt lieber eine Sache 30 Jahre durch, ist billiger." denn mir ist völlig klar, dass es keine RPG-Industrie geben würde, wenn alle wie ich nur alle 20,30 Jahre neue Grundregelwerke kaufen würden.

Schwierig.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Darius der Duellant am 2.02.2024 | 12:35
Das englische Buch kostet ohne Übersetzung und VAT $99. Das finde ich 120€ für eine deutsche Version inkl. MWS jetzt nicht unangemessen.

Relativ gesehen, ja.
Absolut sind es immer noch 120€ für ein Buch dass noch nicht einmal ein Gesamtpaket ist, sondern nur ein Teil von alledem was man benötigt.

Rollenspiel-Bücher mögen zum Teil vielleicht zu günstig sein als dass man davon bequem leben kann.
Dreht man das aber um, habe ich die starke Befürchtung dass die Dinger dann so teuer sind, dass das Hobby schlicht vergreist oder sich noch deutlich extremer auf die Bürgerliche Mittelschichtsblase konzentriert.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Boba Fett am 2.02.2024 | 12:37
Zed, ich glaube, die Systemhopper sind in der Menge der Rollenspieler die Ausnahme.
Dass die im Tanelorn stark vertreten sind, hängt mit Synergien zusammen...
Die meisten Leute spielen ihre 2-3 Systeme und ab und zu ersetzt ein neues eines das sich "totgelaufen" hat.
Und so war es auch schon immer.
Früher war es DSA, Shadowrun und Cthulhu oder World of Darkness.
Heute ist es D&D5, DSA, Pathfinder und Cthulhu. Vielleicht noch Splittermond.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 2.02.2024 | 12:44
Nein, nur die Qualität sinkt rapide. Besonders bei Truant, Uhrwerk und Ulisses.

Für Sachen die so gut gemacht sind wie die von System Matters oder der 100 Questen Gesellschaft würde ich auch - ohne mit der Wimper zu zucken -  mehr bezahlen.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: postkarte am 2.02.2024 | 12:52
Relativ gesehen, ja.
Absolut sind es immer noch 120€ für ein Buch dass noch nicht einmal ein Gesamtpaket ist, sondern nur ein Teil von alledem was man benötigt.

Rollenspiel-Bücher mögen zum Teil vielleicht zu günstig sein als dass man davon bequem leben kann.
Dreht man das aber um, habe ich die starke Befürchtung dass die Dinger dann so teuer sind, dass das Hobby schlicht vergreist oder sich noch deutlich extremer auf die Bürgerliche Mittelschichtsblase konzentriert.
Ja, was aber bei anderen Hobbys auch nicht anders ist. Wir fragen ja auch nicht nach, was das Pferde-Hobby oder die XBox bzw. Playstation oder Switch kosten. Trotzdem machen das viele Jugendliche als Hobby, obwohl ihre Eltern gar nicht damit spielen.

Was ich da eher schlimm finde ist, dass die Gebrauchtsachen alle so teuer geworden sind. Es gibt heute natürlich online SRDs oder Schnellstarter als PDF umsonst, aber früher konnte man halt billig eine ältere Auflage zum Spielen kaufen.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Zanji123 am 2.02.2024 | 13:01
JA!

Ich sage nur 120€! für das kommende Königsmacherbuch für PF2 und da reden wir nur von einem Band, ohne den ganzen Zusatzkram.


Dude... bitte richtig stellen:

Für 120 €

General
In diesem Dankeschön ist der umfangreiche Hauptband in physischer Form enthalten, zusätzlich als PDF. Die anderen Produkte von Pathfinder 2 – Königsmacher erhältst du als digitale Version.

ergo bekommst du das Bestiary und den NPC band als PDF noch dazu

das Hardcover alleine wird wohl um die 100 EUR sein.

Dazu muss man sagen -> das original wurde in sechs Einzelsoftcover Heftchen für 15 euro?? verkauft da biste auch bei 90 EUR
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Klingenbrecher am 2.02.2024 | 13:02
Ja, was aber bei anderen Hobbys auch nicht anders ist. Wir fragen ja auch nicht nach, was das Pferde-Hobby oder die XBox bzw. Playstation oder Switch kosten. Trotzdem machen das viele Jugendliche als Hobby, obwohl ihre Eltern gar nicht damit spielen.

Was ich da eher schlimm finde ist, dass die Gebrauchtsachen alle so teuer geworden sind. Es gibt heute natürlich online SRDs oder Schnellstarter als PDF umsonst, aber früher konnte man halt billig eine ältere Auflage zum Spielen kaufen.

Du meinst sowas wie das Graf Dracula RPG für 2000 €  ~;D
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Klingenbrecher am 2.02.2024 | 13:04
Dude... bitte richtig stellen:

Für 120 €

General
In diesem Dankeschön ist der umfangreiche Hauptband in physischer Form enthalten, zusätzlich als PDF. Die anderen Produkte von Pathfinder 2 – Königsmacher erhältst du als digitale Version.

ergo bekommst du das Bestiary und den NPC band als PDF noch dazu

das Hardcover alleine wird wohl um die 100 EUR sein.

Ähm, nein.

https://www.f-shop.de/pathfinder/abenteuer/3979/pathfinder-2-koenigsmacher-2e-abenteuerpfad
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Dogio am 2.02.2024 | 13:05
Ich glaube nicht, dass deutschsprachige Rollenspiele zu teuer sind. -> Nein

Manchmal ist es eher so, daß ich mich wundere wie man 440 farbige Seiten mit Karte für 50 Euro verkaufen kann (z.B. RuneQuest GRW). Vor allem wenn man den Inhalt vorher noch Erstellen, Layouten und Illustrieren muss.

Und dabei ist es mir auch egal, ob es sich um eine Übersetzung handelt. Das ist kaum preismindernd, weil es fast die gleiche Arbeit ist, wie es sich frei aus den Fingern zu saugen. Kreatives Talent vorausgesetzt.

Aber ich bin auch ein Vertreter der Meinung, dass jeder der hierzulande mit Rollenspielen seinen Lebensunterhalt verdienen will, entweder viel Glück haben muss (z.B. Mausritter) oder keine großen Ansprüche hat, bzw. diese über andere Quellen bedient (z.B. Erbe oder Lebenspartner).

Daher zolle ich allen Respekt, die es trotzdem schaffen!

Ich bin durchaus preisbewusst. Aber ich liebe auch Bücher und weiß eine ordentliche Bindung und gute Haptik zu schätzen... so lange ein guter Inhalt drin steckt.

Also sollte man nicht meckern - und wenn man das Geld nicht (zuviel) hat, dann kann man sich doch selbst etwas ausdenken - oder sich am gigantischen Pool kostenloser Downloads bedienen.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Maarzan am 2.02.2024 | 13:07
Als letztlich Luxusgut mit hohem Alternativangebot und doch recht üppigem Gebrauchtangebot sowie sowohl reichlich kostenlosem Angebot wie auch niedriger Einstiegshürde zum selber machen finde ich nicht, dass Rollenspiele aus Käufersicht zu teuer sein können.

Teuer wird es nur für den Käufe mit besonderem oder sehr üppigem Geschmack.

Zu teuer im Sinne von sich aus dem Markt preisen aus Anbietersicht ist hingegen durchaus eine zu berücksichtigende Möglichkeit.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Klingenbrecher am 2.02.2024 | 13:10
Als letztlich Luxusgut mit hohem Alternativangebot und doch recht üppigem Gebrauchtangebot sowie sowohl reichlich kostenlosem Angebot wie auch niedriger Einstiegshürde zum selber machen finde ich nicht, dass Rollenspiele aus Käufersicht zu teuer sein können.

Teuer wird es nur für den Käufe mit besonderem oder sehr üppigem Geschmack.

Zu teuer im Sinne von sich aus dem Markt preisen aus Anbietersicht ist hingegen durchaus eine zu berücksichtigende Möglichkeit.

Wieso musst du so erwachsen antworten. Deine Argumente regen mich sehr zum Überdenken meines Kaufverhaltens an.  :think:
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Dogio am 2.02.2024 | 13:13
Stellt euch mal vor, euer Kind würde zu euch kommen und fragen, ob ihr mal eben 120€ für ein Buch habt und ihr keine Ahnung hättet, was RSP überhaupt ist.

Naja, das Smartphone für 220 Euro und die 10 Euro monatlich für die Flatrate gehen doch auch...

Rollenspiel-Bücher sind Luxusgüter, die braucht man nicht um zu überleben. (das gilt zumindest für die Meisten von uns  ~;D )
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Zanji123 am 2.02.2024 | 13:15
Ähm, nein.

https://www.f-shop.de/pathfinder/abenteuer/3979/pathfinder-2-koenigsmacher-2e-abenteuerpfad

ok ich kannte nur die Preise vom CF

aber selbst dann: Die Einzelhefte haben zu Pathfinder 1 Zeiten... so 20 / 15 Euro gekostet? und du hast 6 Heftchen gehabt. Kommt auch jetzt nicht viel günstiger

und bevor das "jaaa aber im original is billiger". Ja ne... liegt auch daran, dass das Original in englisch ist. Eine Sprache die du weltweit verkaufen kannst (größere Druckzahlen möglich) als auf Deutsch das grad mal 3 Länder als Muttersprache haben
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Klingenbrecher am 2.02.2024 | 13:16

selbst dann: rechne mal nach was der Pfad "damals" bei PF1 gekostet hat. Waren ja 6 Einzelbände und jetzt kommt noch zeug obendrauf.

So wie ich das lese bekommst du für 120 € wirklich nur das Buch.
Ich bin einfach nur traurig das CF verpasst zu haben. Der Nachkauf scheint aus meiner Sicht viel zu teuer sein. Hier kann ich jedoch nicht Ulisses die Schuld geben sondern nur mir. Vom Verlag aus wird IMMER gesagt es in der CF zu kaufen oder über ihre vorbestellungen im Club. Das NAchkaufen ist bei diesen Artikeln immer ein Blitzschlag ins Goldkätzchen.

Damals habe ich für den Königsmacher 150 bezahlt da die Hefte meine ich bei 23-25 € lagen.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Bilwiss am 2.02.2024 | 13:29
In erster Linie ist die Bewertung "zu teuer" natürlich nur eine persönliche Einschätzung. Ich persönlich habe meinen Konsum stark reduziert und bin auf PDF umgestiegen.
Das hat aber eher damit zu tun, dass ich mir vorgenommen habe, erst einmal das zu lesen, was ich habe, bevor ich neue, teure Bücher kaufe.
Aber höhere Preise haben vielleicht auch eine Rolle gespielt.

Ob sich manche Verlage einen Gefallen tun wenn sie die Gestaltung der Bücher immer mehr in Richtung Coffee Table Books schieben weiß ich allerdings auch nicht.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Darius der Duellant am 2.02.2024 | 13:35
Preis und Absatzmenge gehören idR leider zusammen. Wird das Produkt zu teuer steht der Autor am Ende dann ggf. mit noch weniger Geld da.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: CAA am 2.02.2024 | 13:37
Sammler zu sein ist vermutlich deutlich teurer geworden. Aber als "Anwender" finde ich die Preise voll okay.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: HEXer am 2.02.2024 | 13:42
Mir ist es nicht zu teuer geworden. Die hohen Preise bringen mich dazu, genauer zu überlegen ob und welches RPG ich aus welchem Grund kaufe. Manche kaufe ich, weil ich das System mag. Die wenigsten, weil ich das Setting mag (weil viele RPGs heute kaum noch ein genauer ausgearbeitetes Setting haben). Die Meisten kaufe ich inzwischen wegen des Stils und um sie im Regal stehen zu haben. Und meine Einkäufe stagnieren sehr, weil ich mich auf einige Reihen beschränke, bzw. darauf, für ein Genre nur noch eines und nicht x verschiedene RPGs zu haben.

Ich hab eh weder genug Zeit, Energie oder Motivation, noch viele RPGs zu lesen.

Was mich allerdings mehr stört, als hohe Preise sind zeitlich begrenzte Angebote und teleshoppingmäßige Superangebote. Am besten noch kombiniert wie in Crowdfundings. Den meisten Kram davon brauch ich nicht.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Kaskantor am 2.02.2024 | 13:52
Dude... bitte richtig stellen:

Für 120 €

General
In diesem Dankeschön ist der umfangreiche Hauptband in physischer Form enthalten, zusätzlich als PDF. Die anderen Produkte von Pathfinder 2 – Königsmacher erhältst du als digitale Version.

ergo bekommst du das Bestiary und den NPC band als PDF noch dazu

das Hardcover alleine wird wohl um die 100 EUR sein.

Dazu muss man sagen -> das original wurde in sechs Einzelsoftcover Heftchen für 15 euro?? verkauft da biste auch bei 90 EUR

Ne, da bist du falsch gewickelt!
Ich rede nicht vom CF, sondern von dem wie es hinterher im Handel ist.
Die 120€ stehen derzeit so im F-Shop, dass behaupte ich ja nicht einfach so.
Und da gibbet garnix umsonst hinterher.

Es hat halt nicht immer jeder gerade mal ein Batzen Geld zur Hand, wenn das CF ansteht, oder man möchte vielleicht erstmal bissel mehr wissen, als das was auf dem Klappentext steht...

Zu den Heften. Weiß ich, ich bin PF-Fan seit der 1. Stunde.
Aber nochmal der Hinweis, dass ich das kommende HC mit den bisherigen vergleiche (die übrigens auch beide bei mir im Schrank stehen), die bisher für PF2 erschienen sind.
Die sind deutlich günstiger!

Des Weiteren habe ich lustigerweise  keine Probleme mit den Einzelbänden, da hat Boba recht, die gab es auch schon früher.
Da kann man wenigstens aber mal einen Band kaufen und schauen wie es taugt, oder abwarten, ob die Gruppe überhaupt solange bestehen bleibt.
Wenn ich einen fetten Band für 120€ kaufe, dann ist halt nichts mehr mit überlegen und wenn die Qualität dann halt auch nicht stimmt, habe ich Pech gehabt.
Bei Bänden könnte ich dann immer noch überlegen es sein zu lassen...
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Niniane am 2.02.2024 | 13:52
Ständig wird mit Druck und Papier sind teuerer geworden argumentiert...und warum steigen dann die PDF gerade so, wegen erhöhter Stromkosten?

PDF sind zu einem großen Teil immer noch ein "Abfallprodukt" zumindest im englischen Sprachraum schein man das noch so zu sehen...

Das PDF ist ein fertiges Produkt, in das die gleichen Kosten geflossen sind wie in ein gedrucktes Buch, minus der Druckkosten. Die machen aber am Gesamtprodukt nicht soviel aus, dass man den Preis deutlich geringer halten kann als bei einem papiergebundenen Buch (ich muss nochmal schauen, ob ich da eine Quelle zu finde, ich habe im Hinterkopf, dass das für E-Books und Taschenbücher gilt).
Das eigentliche Problem mit dem Preis von PDFs ist das Gefühl der Wertigkeit und der Haptik, es ist etwas anderes, ob ich ein- und dasselbe Buch als 0 und 1 auf der Festplatte habe oder ein Hardcover im Bücherregal
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Mithras am 2.02.2024 | 13:52
Ich wollte mir das Hexxen Savage Worlds holen. Beim Crowdfunding hatte ich keine Geld dafür, jetzt muss ich alles doppelt bezahlen weil PDF und Buch einzeln zu kaufen sind. Ausserdem kostet das alles deutlich über 100 Euro. Das ist die nächsten Mobate nicht drin! Ich bin fast 200 € im Rückstand mit Raten zahlen, bzw. die Kinderbetreuung in der Schule und die Stromnachzahlung plus diverse Versicherungen jetzt abgehen. Früher hätte ich mir das Zeug auf jeden Fall gegönnt aber dann Inflation und gestiegenen Kosten überall geht das nicht mehr. Dieb letzte Mieterhöhung war spontan 50 € wegen Inflation. LOL. Und so ein Baldes in the Dark auf deutsch kostet 80 € mit PDF! Definitiv nicht feierlich vom Preis her.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Mangu am 2.02.2024 | 13:54
Sammler zu sein ist vermutlich deutlich teurer geworden. Aber als "Anwender" finde ich die Preise voll okay.

Ich glaube das ist auch ein wichtiger Aspekt. Grundregelwerke sind meist so teuer/günstig wie auch andere Spiele heutzutage und bewegen sich zwischen 20 EUR (Shadowrun), 30 EUR (Cthulhu), 40 EUR (D&D) und 50 EUR und höher (DSA5 etc.)

Das sollte für viele nicht die größte Hürde sein und ist durch kostenlose Grundregeln oft sogar "antestbar". Teuer wird es meist erst richtig bei den vielen Zusatzmaterialien.

Und was ebenfalls erwähnt wurde, meist ist das exotische noch teurer als die "Mainstreamsachen", da hier die Durchschnittskosten pro verkauften Produkt nunmal leider höher sind. Wenn man aber solche Nischen mag, dann ist man evtl. auch eher bereit etwas mehr auszugeben, wenn man jemanden findet, der etwas rausbringt, was näher am eigenen Geschmack ist.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: NurgleHH am 2.02.2024 | 13:55
Nach drei Seiten, in denen wieder viel Schwarz-gegen-Weiß zu erkennen ist, kann ich nur so resümieren: Es bleibt eine sehr individuelle Sicht und Beantwortung der Frage. Jeder möchste den "heißen Scheiß" gerne haben, aber die Zufriedenheit/Akzeptanz mit dem Preis ist unterschiedlich. Scheinbar ist diese eine Frage, bei der alle nur in Schwrz und Weiß antworten können. Leider.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: tartex am 2.02.2024 | 14:02
Ist doch simpel: ich persönlich berechne die Kosten nach Spielzeit am Tisch und Spieleranzahl.

Wenn ich für Monster of the Week 70€ gezahlt und damit 20 3-Stunden-Sessions mit 4 Leuten am Tisch gespielt habe, beläuft sich der Stundenpreis auf 0.29€ pro Stunde und Person. Ein unschlagbar günstiges Hobby!

Wenn ich natürlich unzählige Bücher bunkere, die ich sowieso nie spiele und vielleicht nichtmals lese, weil ich Pathfinder oder DSA einfach komplett im Regal stehen haben will, wird es teuer. Letzteres ist aber nicht die Schuld der Verlage.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Kaskantor am 2.02.2024 | 14:04
Das PDF ist ein fertiges Produkt, in das die gleichen Kosten geflossen sind wie in ein gedrucktes Buch, minus der Druckkosten. Die machen aber am Gesamtprodukt nicht soviel aus, dass man den Preis deutlich geringer halten kann als bei einem papiergebundenen Buch (ich muss nochmal schauen, ob ich da eine Quelle zu finde, ich habe im Hinterkopf, dass das für E-Books und Taschenbücher gilt).
Das eigentliche Problem mit dem Preis von PDFs ist das Gefühl der Wertigkeit und der Haptik, es ist etwas anderes, ob ich ein- und dasselbe Buch als 0 und 1 auf der Festplatte habe oder ein Hardcover im Bücherregal

Ich habe da ja nicht so die Einsicht ins werkeln, aber ich verstehe das so, dass man doch eh eine PDF erstellt, die dann gedruckt wird, oder?
Und wenn man dann zb. nachweisen könnte, dass man das Buch gekauft hat, könnte man dann doch einen deutlichen Preiserlass auf das PDF bekommen, oder nicht?

Das mit der Buchpreisbindung ist schon klar, dass man das in D zumindest scheinbar nicht verschenken kann, wobei das bei CF offensichtlich funktioniert...
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: unicum am 2.02.2024 | 14:14
Ich habe da ja nicht so die Einsicht ins werkeln, aber ich verstehe das so, dass man doch eh eine PDF erstellt, die dann gedruckt wird, oder?
Und wenn man dann zb. nachweisen könnte, dass man das Buch gekauft hat, könnte man dann doch einen deutlichen Preiserlass auf das PDF bekommen, oder nicht?

Das mit der Buchpreisbindung ist schon klar, dass man das in D zumindest scheinbar nicht verschenken kann, wobei das bei CF offensichtlich funktioniert...

Wenn du ein M5 Regelwerk kaufst bekommst du das PDF frei dazu. Also in D. Die Buchpreisbindung ist da kein wirklicher Hinderungsgrund.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: tartex am 2.02.2024 | 14:17
Das PDF ist ein fertiges Produkt, in das die gleichen Kosten geflossen sind wie in ein gedrucktes Buch, minus der Druckkosten. Die machen aber am Gesamtprodukt nicht soviel aus, dass man den Preis deutlich geringer halten kann als bei einem papiergebundenen Buch

Für mich persönlich ist es so, dass die ganze Bundles auf Humblebundle (https://www.humblebundle.com/books) oder Bundleofholding (https://bundleofholding.com/presents/2024Arden) das Preisgefüge kaputt machen. Ich bin es gewohnt ein dutzend oder mehr toller PDF-Bücher für 15 oder 20€ zu kriegen.

Im Vergleich dazu knallen dann 30€ für eine einzelne PDF einfach zu stark rein, auch wenn ich von den meisten Bundles nichtmals ein einziges File je öffne. Selbst wenn ich garantiert einen Few-Shot damit spiele, kann ich da nicht überwinden, sondern warte auf den nächsten Sale oder das Bundle.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: tartex am 2.02.2024 | 14:18
Wenn du ein M5 Regelwerk kaufst bekommst du das PDF frei dazu. Also in D. Die Buchpreisbindung ist da kein wirklicher Hinderungsgrund.

Die PDF gibt es nur zum Printprodukt dazu und nicht als Einzelprodukt. Es wurde schon sehr oft im Tanelorn erwähnt, dass das den Unterschied macht.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Mangu am 2.02.2024 | 14:18
Wenn du ein M5 Regelwerk kaufst bekommst du das PDF frei dazu. Also in D. Die Buchpreisbindung ist da kein wirklicher Hinderungsgrund.

Und genau das wäre doch auch für andere Produkte möglich. Evtl. auch gern 5 EUR für ein PDF, da es irgendwo auf Servern vorgehalten/verteilt werden muss.
Zumindest wenn man das physische Buch schon gekauft hat, da man so den "kreativen" Teil schon "finanziert" hat.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Swanosaurus am 2.02.2024 | 14:23
Gibt's auch die Antwortmöglichkeit: "Ja, weil inzwischen alles bunt und fancy ist, was m.E. nicht sein muss?"
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: unicum am 2.02.2024 | 14:47
Die PDF gibt es nur zum Printprodukt dazu und nicht als Einzelprodukt. Es wurde schon sehr oft im Tanelorn erwähnt, dass das den Unterschied macht.

Ich erwähnte es nur weil es wieder mal so angetrggert wurde als wäre es in D ebnen ein Ding der unmöglichkeit.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: unicum am 2.02.2024 | 14:51
Gibt's auch die Antwortmöglichkeit: "Ja, weil inzwischen alles bunt und fancy ist, was m.E. nicht sein muss?"

Add 1 - ich bin da völlig bei dir das ein Regelwerk nicht unebdingt bunt & Fancy sein muss, ich hab damals mit den D&D Heftchen aus der Roten Box auch gut spielen können. Regeln müssen gut sein, gut erklärt, gutes inhaltsverzeichnis, guter index. Beispiele sind bei mir noch so ein + punkt.

Add 2 - erinnere ich mich an eine Diskussion hier im :t: das es eben mittlerweile so usus ist und "niemand" mehr ein Regelwerk mit seitenlangen Textwüsten kaufen will.

Ja ist ein Widerspruch ;) muss wohl eine gewisse Gruppe an Menschen geben die "niemand" ist,...
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: tartex am 2.02.2024 | 14:58
Add 2 - erinnere ich mich an eine Diskussion hier im :t: das es eben mittlerweile so usus ist und "niemand" mehr ein Regelwerk mit seitenlangen Textwüsten kaufen will.

Ja ist ein Widerspruch ;) muss wohl eine gewisse Gruppe an Menschen geben die "niemand" ist,...

Es ist den Verlagen ziemlich egal, was Tanelorn denkt oder nicht denkt, würde ich behaupten. Was für die Verlage zählt, ist was sich verkauft, und da sieht es offenbar mit den seitenlangen Textwüsten düster aus.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Fillus am 2.02.2024 | 15:00
Meine Grundregel: niemals für denselben Inhalt zweimal zahlen. Aber ich denke ein wesentlicher Faktor hier ist die fehlende Praktikabilität.

Bei mir ist es zur Grundregel geworden, das ich keine Produkte mehr kaufe wo der Produktausstoß zu hoch ist. Bei Systemen mit mittlerem Austoß hole ich normal nur noch das GRW und rest nur digital. Ich habe noch nie so wenig gekauft wie akutell, bzw seit die PDF Preise in Deutschland über die 50% auf 60% gestiegen wird. Wenn ich schätzen müsste, kaufe ich nur noch 10% von dem was ich früher erworben habe. Ich reagiere zunehmend allergisch darauf doppelt zu bezahlen und wenn das PDF mehr als die Hälfte als Buch extra kostet, sperrt sich bei mir was. Dazu versuche ich vermehrt Bücher gebraucht zu kaufen und dann im Anschluß die PDF zu erwerben. Bin halt kein Sammler mehr, sondern nutze die Bücher auch daher egal ob Neu oder nicht. Okay, ich leite/spiele aber auch 20-30 verschiedene Spiele im Jahr, was sicherlich nicht der Normalfall ist.

Würde ich für ein gutes Buch übermäßig gutes Geld zahlen? Ja. Aber dann kommt es auch darauf an ob ich es tatsächlich auch länger nutzen kann, eine Gruppe habe die es länger spielen möchte. Zu viele Systeme landen auf dem Pile of Shame und dann ist es eigentlich ein teures Hobby, wenn die meisten Bücher nicht genutzt werden. Okay, sie haben auch immer einen gewissen Wiederverkaufswert. Wiederverkauf ist arbeit, zu der mich selten aufraffen kann. Da kommen die Büchern in Kartons und werden eingelagert.

Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Swanosaurus am 2.02.2024 | 15:07
Es ist den Verlagen ziemlich egal, was Tanelorn denkt oder nicht denkt, würde ich behaupten. Was für die Verlage zählt, ist was sich verkauft, und da sieht es offenbar mit den seitenlangen Textwüsten düster aus.

Na ja, es wird auch nicht so viel ausprobiert ...
Aber ich will auch gar nicht unbedingt seitenlange Textwüsten, mich ärgert nur, dass die Preise und der Page-Count durch Vierfarb-Hochglanz mit drei Illustrationen pro Doppelseite hochgetrieben werden. Und dass dann oft ein Großeil der Illustrationen nicht so besonders berauschend sind, weil sie eben Dutzendfach rausgehauen werden, um die empfundene nötige Menge zu liefern. Da ist mir ein S/W-Layout mit einer, gerne auch großen, gelungenen Line-Art-Ilusstration alle drei Doppelseietn ehrlich gesagt lieber. Und der Satz kann immer noch hinreichend großzügig sein, um dem Layout eine lockere Anmutung zu verschaffen.

Mein Lieblingsbeispiel ist immer noch die Laurin-Ausgabe von Sturmbringer, die ist sehr großzügig und schön gestaltet - in S/W.

Aber für 20 oder 24 doppelseitige Illustrationen mit jeweils 2 Sätzen Intro-Fiction draufzahlen, wie bei Warhammer oder Dreams & Machines? Nee ...
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: HEXer am 2.02.2024 | 15:07
PDFs kaufe ich eigentlich gar nicht. Entweder die sind mit dabei oder...
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: klatschi am 2.02.2024 | 15:20
Ist doch simpel: ich persönlich berechne die Kosten nach Spielzeit am Tisch und Spieleranzahl.

Wenn ich für Monster of the Week 70€ gezahlt und damit 20 3-Stunden-Sessions mit 4 Leuten am Tisch gespielt habe, beläuft sich der Stundenpreis auf 0.29€ pro Stunde und Person. Ein unschlagbar günstiges Hobby!

Wenn ich natürlich unzählige Bücher bunkere, die ich sowieso nie spiele und vielleicht nichtmals lese, weil ich Pathfinder oder DSA einfach komplett im Regal stehen haben will, wird es teuer. Letzteres ist aber nicht die Schuld der Verlage.

Diese Sicht entspricht genau meiner Wahrnehmung. Danke dafür, dass du es auf den Punkt gebracht hast :-)
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 2.02.2024 | 15:27
Ist doch simpel: ich persönlich berechne die Kosten nach Spielzeit am Tisch und Spieleranzahl.

Wenn ich für Monster of the Week 70€ gezahlt und damit 20 3-Stunden-Sessions mit 4 Leuten am Tisch gespielt habe, beläuft sich der Stundenpreis auf 0.29€ pro Stunde und Person. Ein unschlagbar günstiges Hobby!

Wenn ich natürlich unzählige Bücher bunkere, die ich sowieso nie spiele und vielleicht nichtmals lese, weil ich Pathfinder oder DSA einfach komplett im Regal stehen haben will, wird es teuer. Letzteres ist aber nicht die Schuld der Verlage.

Die Verlage, die ohne die Sammler längst pleite wären?
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: ComStar am 2.02.2024 | 15:28
Ich hab eh schon länger den Eindruck, Rollenspiele spielen und Rollenspiele sammeln sind 2 unterschiedliche Hobbys.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Dr. Evil am 2.02.2024 | 15:36
Ohne mir die Antworten anzuschauen, habe ich mir zunächst mal intensiv die Auswahlmöglichkeiten angeschaut. Nach einigem überlegen war es dann: Psychotricks / Fear of missing out. Da war ich dann etwas verblüfft, als ich mir dann die Ergebnisse angeschaut habe.

Die Sachen sind m.E. nicht unbedingt teurer geworden, aber die Verkaufsstrategien der Verlage haben sich in den letzten Jahren professionalisiert. Das sind keine "Fan-Produkte" mehr, sondern da stecken Menschlein dahinter, die mittel- und langfristig von ihren Produkten leben wollen. Also - günstiges GRW rausbringen, ein oder zwei Gratis-Abenteuer und ein dickes Branding. Dann kann ich anfangen die Zusatz- und Ergänzungsbände zu verkaufen. Und da wir ja zum Teil ziemliche Nerds sind: Da muss ich alles haben, damit ich dann den Stammbaum eines Herrschers von einem gottverlassenen Landstrick nebst historischer Hintergrundinfo mein eigen nenne (und wahrscheinlich im Spiel nie brauchen werden...).

Natürlich habe ich dann in Deutschland noch das Problem der Kosten für eine vernünftige Übersetzung und Abstimmung auf eine bestehende "fremdsprachliche" Produktlinie. Da muss ich als Unternehmer auch noch schauen.

Aber unterm Strich - so richtig brutal teuer ist es m.E. nach nicht geworden. Nur die Masse, die wir Nerds kaufen belastet unseren Geldbeutel  ~;D
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: unicum am 2.02.2024 | 16:26
Ich hatte eigentlich nur als Schüler nicht genügend Geld für das Hobby RPG und hätte mir da mehr fianzielle Möglichkeiten gewünscht, wohlgemerkt war das die D&D Rote Box Zeit. Und so schrieb ich eben meine Abenteuer selbst oder kaufte nur sehr sporadisch mal etwas.

Schon im Studium war eigentlich genügend Geld dafür da auch zeugs zu kaufen und anfangen zu "sammeln",...

und ja,...

Ich hab eh schon länger den Eindruck, Rollenspiele spielen und Rollenspiele sammeln sind 2 unterschiedliche Hobbys.

Das sehe ich auch so - und bin deswegen froh von "ich muss alles haben" weggekommen zu sein.

Rollenspiel ist ein so unschlagbar günstiges Hobby, sicher man muss gewisse "zwänge" abwerfen können (ich muss alles haben, ich brauche diese Sonderregeln für meine Figur, ich blab bla bla) aber hey - das gibts bei anderen Hobbys auch. Geh doch mal auf ein Konzert von Taylor Swift,... wohlmöglich noch mit anreise und hotelübernachtung. (Eine bekannte hat da gerade ihre Planung dafür rausgehauen - ist mehr geld weg als ich für Rollenspiel das ganze Jahr '23 über rausgehauen habe - inklusive Übernachtungscons.)

Also definitiv ein klares Nein zu "zu teuer".
Das es teurer geworden ist? Will man wirklich eine Deflation haben? (Mit all den negative möglichkeiten wesewegen der Finanzmarkt dieses Wort scheut wie Dämonen das Weihwasser?).

Ich kann auch schreiben "Speiseeis" ist in DE "zu" teuer geworden, früher hab ich das noch für 50 pfennig kaufen können die Kugel (zu einer Zeit als ich mir die rote box zulegte), also 0,25€ und heut zahl ich eben schon mal 1,5€ dafür. (und oh, ich bekomm ja auch irgendwie jedes Jahr mehr Geld aufs Konto für die gleiche Arbeitszeit,...)

Klar mag es da draussen auch noch immer Leute geben die jeden Cent umdrehen müssen und für diese Menschen ist die Ausgabe für ein Regelwerk das einzige zig € kostet einfach zu teuer. Aber sprechen wir von denen?
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Runenstahl am 2.02.2024 | 16:50
Um mal Fakten zu liefern habe ich mal einen alten Fan-Pro Katalog von 1994 rausgekramt. Hier ein paar Beispiele von Systemen die heute noch existieren:

Cthulhu 5. Edition Englisch- Preis damals 55,- DM für 240 Seiten (Schwarz Weiss, Softcover). Inflationsbereinigt in Euro: 48,27.
Cthulhu 7. Edition Deutsch - Preis heute: 29,95 € für 432 Seiten (Farbig, Hardcover).
80 % mehr Seiten (!), Hardcover statt Softcover und in Farbe für nur 62 % des Preises.

Warhammer Fantasy Roleplay 1. Edition English - Preis damals: 59,- DM für 300 Seiten (Schwarz Weiss, Softcover). Inflationsbereinigt in Euro: 51,79 Euro
Warhammer Fantasy Rollenspiel 4. Edition Deutsch - Preis heute: 59,95 Euro für 352 Seiten (Farbig, Hardcover)
17 % mehr Seiten, Hardcover statt Softcover und in Farbe für 16 % höheren Preis.

Advanced D&D 2. Edition - Englisch - Preis damals: 42,50 für 256 Seiten (teilweise in Farbe, Hardcover). Inflationsbereinigt in Euro: 37,30 Euro.
D&D 5. Edition Deutsch - Preis heute: 39,99 für 316 Seiten (vollfarbig, Hardcover).
23 % mehr Seiten und vollfarbig statt nur ein paar Farbseiten für 7 % höheren Preis.

Zusammenfassend:
Die Preise für Rollenspiele sind überraschend stabil. Natürlich wird es immer mal Ausreisser geben. Zum Beispiel Shadowrun 5 mit seinem absolut niedrigen Kampfpreis oder auch ein paar hier im Thread genannte Produkte die Mondpreise verlangen. Aber wie heisst es so schön: Ausnahmen bestätigen die Regel.

Falls jemand noch andere Preise möchte von Produkten die es damals gab (und im Fan-Pro Katalog zu finden sind) könnt ihr gerne mal Fragen.

Laut dem von mir benutzten Inflationsrechner entsprechen 100,- DM von damals (1994) 89,48 Euro vom heutigen Wert.
https://www.finanz-tools.de/inflationsrechner-preissteigerung
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Fillus am 2.02.2024 | 17:02
Ich hab eh schon länger den Eindruck, Rollenspiele spielen und Rollenspiele sammeln sind 2 unterschiedliche Hobbys.

Ja, den Eindruck habe ich auch.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: schneeland am 2.02.2024 | 17:08
Ich hab eh schon länger den Eindruck, Rollenspiele spielen und Rollenspiele sammeln sind 2 unterschiedliche Hobbys.

Das dürfte richtig sein, aber wie der Weiße Wal schon feststellt: die Sammler und "Rollenspiel-(Nur-)Leser" sind ja Teil der Kalkulation der Verlage. Und wenn man sich die ganzen Schmuckausgaben anschaut und die Produktgestaltung vieler Rollenspielbücher, dann scheinen diese beiden Zielgruppen ziemlich relevant zu sein (zumindest Meinung der Verlage).
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Shin Chan am 2.02.2024 | 17:13
Das ist doch ein Hobby. Wen interessiert da der Preis?

Ob ich jetzt 50 oder 100€ für ein Grundregelwerk ausgebe, ist mir persönlich egal.

Das nutze ich ja extrem lange (kaufe es immer erst als pdf um es zu testen).

Ein Segelboot, Tennisausrüstung usw. kosten das Vielfache und es steckt oft weniger "Arbeit" dahinter.

Versteh da den Geiz nicht.

Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: tartex am 2.02.2024 | 17:25
Das dürfte richtig sein, aber wie der Weiße Wal schon feststellt: die Sammler und "Rollenspiel-(Nur-)Leser" sind ja Teil der Kalkulation der Verlage. Und wenn man sich die ganzen Schmuckausgaben anschaut und die Produktgestaltung vieler Rollenspielbücher, dann scheinen diese beiden Zielgruppen ziemlich relevant zu sein (zumindest Meinung der Verlage).

Der Witz bei meinen ganzen PDF-Bundles ist ja, dass sie mir auch leere Seiten verkaufen könnten, weil ich die Sachen eh nie lese.  :o
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Darius der Duellant am 2.02.2024 | 17:33
Um mal Fakten zu liefern habe ich mal einen alten Fan-Pro Katalog von 1994 rausgekramt. Hier ein paar Beispiele von Systemen die heute noch existieren:

Cthulhu 5. Edition Englisch- Preis damals 55,- DM für 240 Seiten (Schwarz Weiss, Softcover). Inflationsbereinigt in Euro: 48,27.
Cthulhu 7. Edition Deutsch - Preis heute: 29,95 € für 432 Seiten (Farbig, Hardcover).
80 % mehr Seiten (!), Hardcover statt Softcover und in Farbe für nur 62 % des Preises.

Warhammer Fantasy Roleplay 1. Edition English - Preis damals: 59,- DM für 300 Seiten (Schwarz Weiss, Softcover). Inflationsbereinigt in Euro: 51,79 Euro
Warhammer Fantasy Rollenspiel 4. Edition Deutsch - Preis heute: 59,95 Euro für 352 Seiten (Farbig, Hardcover)
17 % mehr Seiten, Hardcover statt Softcover und in Farbe für 16 % höheren Preis.

Advanced D&D 2. Edition - Englisch - Preis damals: 42,50 für 256 Seiten (teilweise in Farbe, Hardcover). Inflationsbereinigt in Euro: 37,30 Euro.
D&D 5. Edition Deutsch - Preis heute: 39,99 für 316 Seiten (vollfarbig, Hardcover).
23 % mehr Seiten und vollfarbig statt nur ein paar Farbseiten für 7 % höheren Preis.

Zusammenfassend:
Die Preise für Rollenspiele sind überraschend stabil. Natürlich wird es immer mal Ausreisser geben. Zum Beispiel Shadowrun 5 mit seinem absolut niedrigen Kampfpreis oder auch ein paar hier im Thread genannte Produkte die Mondpreise verlangen. Aber wie heisst es so schön: Ausnahmen bestätigen die Regel.

Falls jemand noch andere Preise möchte von Produkten die es damals gab (und im Fan-Pro Katalog zu finden sind) könnt ihr gerne mal Fragen.

Laut dem von mir benutzten Inflationsrechner entsprechen 100,- DM von damals (1994) 89,48 Euro vom heutigen Wert.
https://www.finanz-tools.de/inflationsrechner-preissteigerung


Der Inflationsbereinigte Preis ist leider nur ein Teil der Betrachtung.
Ich werfe Mal die (gar nicht so steile) These in den Raum dass man nicht davon ausgehen kann dass Gehalt und Inflation notwendigerweise in einem ausbalancierten Zusammenhang stehen.
Bezogen auf die Kaufkraftentwicklung kann also durchaus eine reale Teuerung stattgefunden haben
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Weltengeist am 2.02.2024 | 17:38
Bezogen auf die Kaufkraftentwicklung kann also durchaus eine reale Teuerung stattgefunden haben

Dann ist es aber absurd, dafür ausgerechnet die Rollenspielbranche verantwortlich zu machen ;).
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: schneeland am 2.02.2024 | 17:38
Versteh da den Geiz nicht.

Habe mich neulich mit Justus vom Segelclub unterhalten. Der versteht auch nicht, warum die Leute einen gebrauchten Skoda kaufen und nicht einen neuen Porsche - dabei fährt sich der Porsche doch klar besser.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: schneeland am 2.02.2024 | 17:40
Der Witz bei meinen ganzen PDF-Bundles ist ja, dass sie mir auch leere Seiten verkaufen könnten, weil ich die Sachen eh nie lese.  :o

Echte Marktlücke: Rollenspielbücher ohne Inhalt - da muss man dann auch nicht so viel lesen  ~;D
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Darius der Duellant am 2.02.2024 | 17:43
Das ist doch ein Hobby. Wen interessiert da der Preis?

Ob ich jetzt 50 oder 100€ für ein Grundregelwerk ausgebe, ist mir persönlich egal.

Das nutze ich ja extrem lange (kaufe es immer erst als pdf um es zu testen).

Ein Segelboot, Tennisausrüstung usw. kosten das Vielfache und es steckt oft weniger "Arbeit" dahinter.

Versteh da den Geiz nicht.



Den Luxus kann sich nicht jeder leisten.
Und zumindest ich bin kein Sammler.
Es bringt mir nix wenn ich wie Smaug auf einem Haufen Bücher sitze die ich mir persönlich problemlos leisten kann, aber immer weniger Mitspieler finde weil sich das Hobby in eine Richtung entwickelt wo es den Leuten zu teuer wird.
Ich sehe das ja bei Magic.
Vor 20 Jahren waren da noch echte Kinder auf den Turnieren. Mittlerweile sehe ich auf den Pre's nur noch Leute die ich auf 25+ Einschätzen würde weil (mittlerweile) 38€ für ein Turnier schon eine Hausnummer sind.

Dann ist es aber absurd, dafür ausgerechnet die Rollenspielbranche verantwortlich zu machen ;).
Was ist das denn für ein merkwürdiges Argument?
Niemand macht die Branche für staatliche Finanzpolitik verantwortlich.
Aber wenn man die These in den Raum stellt dass Rollenspiel tendenziell gleich oder sogar weniger teuer ist als früher und dafür die Inflationsrate als Kernargument nimmt, muss man eben dazu sagen dass das Methodisch nicht sauber ist, weil "teuerer" eben auch in Relation zur Kaufkraft zu sehen ist
In die fließt aber mehr hinein als nur die reine Inflationsrate

Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Weltengeist am 2.02.2024 | 17:45
Habe mich neulich mit Justus vom Segelclub unterhalten. Der versteht auch nicht, warum die Leute einen gebrauchten Skoda kaufen und nicht einen neuen Porsche - dabei fährt sich der Porsche doch klar besser.

Oder wie mir mal eine deutsche Adelige auf dem Flug von New York nach Frankfurt ins Gesicht sagte: "Ich versteh ja auch nicht, warum die Leute immer gleich eine Yacht kaufen müssen. Man kann doch einfach eine leasen?"
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Weltengeist am 2.02.2024 | 17:52
Was ist das denn für ein merkwürdiges Argument?
Niemand macht die Branche für staatliche Finanzpolitik verantwortlich.
Aber wenn man die These in den Raum stellt dass Rollenspiel tendenziell gleich oder sogar weniger teuer ist als früher und dafür die Inflationsrate als Kernargument nimmt, muss man eben dazu sagen dass das Methodisch nicht sauber ist, weil "teuerer" eben auch in Relation zur Kaufkraft zu sehen ist
In die fließt aber mehr hinein als nur die reine Inflationsrate

Es gibt einen Unterschied zwischen "Produkt A ist zu teuer" und "Alles ist zu teuer / die Leute verdienen zu wenig". Das Problem, das du beschreibst, fällt für mich in letztere Kategorie, weil es die gesamte Wirtschaftsentwicklung betrifft und nicht nur die Rollenspielbücher, um die es hier geht. Meiner Meinung nach muss man die Preisentwicklung bei Rollenspielen mit der in allen anderen Branchen vergleichen - die Forderung kann ja wohl kaum sein, dass sie ihre Preise entgegen dem gesamtwirtschaftlichen Trend gestalten sollen.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: tartex am 2.02.2024 | 18:16
Vor 20 Jahren waren da noch echte Kinder auf den Turnieren. Mittlerweile sehe ich auf den Pre's nur noch Leute die ich auf 25+ Einschätzen würde weil (mittlerweile) 38€ für ein Turnier schon eine Hausnummer sind.

Vielleicht liegt das auch einfach daran, dass die Spieler mitgealtert sind? Wer 1993 bei Markeinführung fünfzehn Jahre alt war, ist jetzt 45.

Aber Magic war doch immer schon ein Spiel für verwöhnte Schnösselkinder - so mein Eindruck. (Naja, die Lehrlinge konnten sich die Karten auch noch parallel zum Golf GTI leisten, also vielleicht liege ich doch falsch.)
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Xemides am 2.02.2024 | 18:18
Jedoch die Warhammer RSP IPs jetzt verrotten zu lassen, empfinde ich als sehr schade.  Da hätte man diese Lizenzen lieber weiter geben sollen an Verlage, die das vielleicht gerne herausgeben möchten.

Ulisses hat doch weitere Titel für Warhammer FRPG für dieses Jahr angekündigt, da verrottet doch nichts.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 2.02.2024 | 18:21
Ulisses hat doch weitere Titel für Warhammer FRPG für dieses Jahr angekündigt, da verrottet doch nichts.

Das ist nicht tot, das ewig liegt, bis dass die Zeit den Tod besiegt.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Klingenbrecher am 2.02.2024 | 18:23
Gibt's auch die Antwortmöglichkeit: "Ja, weil inzwischen alles bunt und fancy ist, was m.E. nicht sein muss?"

Erledigt
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Mithras am 2.02.2024 | 18:29
Meine Lieblingssyteme seit 3 Jahren oder so: DCC, Swords & Wizardry und Hârnmaster. Schwarz Weiss S/W und richtig nicht bunt. Ich brauche den Fancy Kram wie Warhammer 4 nicht. Die einzigen Bücher die wirklich gut aussehen in Farbe war Numenera, Pathfinder, L5R und Exalted. Aber von ersteren beiden bin ich als Print wieder weg und Pathfinder 2 wird nicht gekauft und nicht gespielt. Und die GERTA der Savage Worlds als Taschenbuchausgabe S/W. Ich sammel eben auch nicht mehr sondern spiele nur.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Megavolt am 2.02.2024 | 18:31
Zu teuer ist es nur, wenn es nicht mehr gekauft wird, sonst ist es richtig (bzw. tendentiell eher noch zu niedrig) bepreist.

Ich sehe eher einen Mangel an wirklich inspirierenden, wirklich top funktionierenden oder wirklich intelligenten Sachen. Vielleicht liegts aber auch nur an meiner Wahrnehmung, keine Ahnung.

DCC ist z.B. günstig zu haben. Wenn man das zufällig mag, alles paletti.

Und bevor das aufkommt: Jetzt "Verlage, alles Ausbeuter!" zu rufen ist falsch. Die Verlage können nicht mehr bezahlen, weil die Produkte nicht mehr abwerfen. Weil sie zu BILLIG sind.

Oder, und ich erwähne das nur der logischen Vollständigkeit halber, nicht aus Gehässigkeit oder so, die Produkte sind zu SCHLECHT. Oder das gewählte Zielpublikum ist zu FALSCH. Oder das Produktformat ist zu wenig RENTABEL. Oder die verfügbaren Produktivkräfte sind zu schlecht ZUGEWIESEN. Oder die Produzenten sind zu MARKETINGINKOMPETENT. Oder sekundäre operative Rahmenumstände sind zu PROBLEMATISCH.

Die billigsten Sachen auf Steam (ja, der Vergleich hinkt), können irre Summen abwerfen. Der Preis ist nur eine Komponente von vielen.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: tartex am 2.02.2024 | 18:34
Meine Lieblingssyteme seit 3 Jahren oder so: DCC, Swords & Wizardry und Hârnmaster. Schwarz Weiss S/W und richtig nicht bunt.

Mein Lieblingslayout hat immer noch Palladium. Die haben sich seit den 80igern nicht weiterentwickelt.

Aber dann bin ich ja vor allem auch Fanzine-Fan. (Auch außerhalb des Rollenspiel-Bereichs.)
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Megavolt am 2.02.2024 | 18:39
Aber dann bin ich ja vor allem auch Fanzine-Fan. (Auch außerhalb des Rollenspiel-Bereichs.)

Darf ich Ihnen in dieser dunklen Straßenecke mal kurz unsere eigene Auswahl präsentieren, junger Fanzine-Freund? :)
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Klingenbrecher am 2.02.2024 | 18:42
@Runenstahl

Vielen Dank für deinen Bericht.
Das war sehr interessant.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Megavolt am 2.02.2024 | 18:46
Vielleicht sollte man die Gewinnerzielungsabsichten einfach grundsätzlich kassieren und die Rollenspielproduktion ehrlich als Verlustgeschäft ansehen. Und wer das Hobby haben möchte, Rollenspiele zu machen, den kostet das halt Geld (Vergleich: Wer als Hobby gerne Springreiten machen möchte, der muss wohl oder übel für sein Pferd und die regelmäßige Karottenzufuhr eine Menge Geld hinlegen).

Es bleiben einem ja dann die künstlerischen Entfaltungsmöglichkeiten und vielleicht gibt es auch Anerkennung (Vergleich: Der Springreiter hat den Genuss des Herumreitens und er darf das Pferd "Betsy" oder "Butterblume" nennen, ganz wie er mag, und wenn er mal was gewinnt, dann kriegt er einen Ribbon).

Und wer lieber Gewinne haben will, der macht halt stattdessen was Gewinnträchtiges.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: tartex am 2.02.2024 | 18:49
Darf ich Ihnen in dieser dunklen Straßenecke mal kurz unsere eigene Auswahl präsentieren, junger Fanzine-Freund? :)

Habe ich mir schon alles per Post zustellen lassen, was Sie zu bieten habe - befürchte ich.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Klingenbrecher am 2.02.2024 | 18:52
Ulisses hat doch weitere Titel für Warhammer FRPG für dieses Jahr angekündigt, da verrottet doch nichts.

Warhammer Fantasy wird weiterhin  schleppend bedient.


Laut Discord werden die anderen Produkte
Wrath and Glory 2nd
Soulbound

Nicht weiter beachtet
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Ma tetz am 2.02.2024 | 18:59
Vielleicht sollte man die Gewinnerzielungsabsichten einfach grundsätzlich kassieren und die Rollenspielproduktion ehrlich als Verlustgeschäft ansehen. Und wer das Hobby haben möchte, Rollenspiele zu machen, den kostet das halt Geld (Vergleich: Wer als Hobby gerne Springreiten machen möchte, der muss wohl oder übel für sein Pferd und die regelmäßige Karottenzufuhr eine Menge Geld hinlegen).

Es bleiben einem ja dann die künstlerischen Entfaltungsmöglichkeiten und vielleicht gibt es auch Anerkennung (Vergleich: Der Springreiter hat den Genuss des Herumreitens und er darf das Pferd "Betsy" oder "Butterblume" nennen, ganz wie er mag, und wenn er mal was gewinnt, dann kriegt er einen Ribbon).

Und wer lieber Gewinne haben will, der macht halt stattdessen was Gewinnträchtiges.

In Deinem Bild wäre doch der Pferdezüchter quasi der Rollenspielverlag  ;D

Ich finde Rollenspielbücher nicht zu teuer. In jedem Preissegment ist etwas zu haben. Und ganz so unrentabel kann es auch nicht sein, immerhin leben ja ein bis zwei Hand voll von Leuten in Deutschland davon. Das da trotzdem ganz viel Selbstausbeutung drin steckt ist mir aber auch klar.

Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: schneeland am 2.02.2024 | 19:04
Meiner Meinung nach muss man die Preisentwicklung bei Rollenspielen mit der in allen anderen Branchen vergleichen

Das scheint mir ebenfalls sinnvoll, denn - zumindest von mir selbst ausgegangen - richtig sich die Preiswahrnehmung von Rollenspielen als Hobbyprodukt (im Gegensatz zur allgemeinen Teuerung) hauptsächlich danach, was sich in anderen Nerd-Hobbies tut, und vielleicht noch ein bisschen, wie es in meinen anderen Hobbies aussieht.

Für Brettspiele habe ich zu wenig Datenpunkte für einen soliden Trend, aber wenn ich nach meinen gelegentlichen "Spiel des Jahres"-Käufen gehe, dann liegen die eher im Bereich 20-30€, max. 35€. Und wenn ich mich richtig erinnere, lagen die Spiele damals(tm) auch bei 50-60DM, insofern inflationsbereinigt eher merklich günstiger geworden. Und da bekommt man auch 'ne solide Menge Spielzeit raus.
Jetzt gibt's natürlich den Experten-/Enthusiastenbereich, in dem ganz andere Preise aufgerufen werden, aber für Einsteiger- und Gelegenheitsspieler hat sich die relative Position von Rollenspielen, zumindest deutschen Rollenspielen, hier im Schnitt eher verschlechtert. Allenfalls die Einsteigerboxen retten die Sache noch ein bisschen, aber ansonsten sind wir schnell bei einem Faktor 2 bis 3 mehr für Rollenspiele (und das auch nur unter der Prämisse, dass nur ein Satz Bücher gekauft und dann rumgereicht wird) - nur Pegasus mit seinem Brettspielschwerpunkt leistet sich günstigere Produkte.
Für englische Rollenspiele sieht es durch Bundles und bessere Skaleneffekte etwas freundlicher aus, aber wir reden hier ja primär von den deutschen Sachen.

Bei Videospielen gibt es die Preisdiskussion zwar auch (die erst 70, mittlerweile 80€ für Neuerscheinungen im Konsolenbereich sorgen schon für deutliches Gegrummel), aber nachdem mittlerweile auch hochwertige Titel nach einem Jahr mit 40-50% Rabatt im Steam-Sale landen, Sony auf der Playstation ebenfalls nachgezogen hat, und Epic einem die Spiele gleich kostenlos hinterherwirft, sind aus den 120DM, die ich Mitte der 90er für Warcraft 1 gezahlt habe, in der Praxis eher 20-40€ geworden - und vielleicht ausnahmsweise mal 60€, wenn ich einen Hit wie Baldur's Gate 3 einigermaßen zeitnah nach erscheinen haben möchte. Und gerade mit den größeren PC-Titeln ist man dann ja oft auch seine 80+ Stunden beschäftigt (und hat dabei noch 'nen besseren Berieselungsfaktor).
Jetzt ist das natürlich ein Stück weit eine Milchmädchenrechnung, weil es so einen spieletauglichen PC oder eine Konsole und den passenden Fernseher ja nicht gratis gibt, aber da schlägt dann m.E. das "ist ja eh da"-Gefühl zu - die 500€ für die Playstation gehen halt einmalig über den Tisch und lassen sich danach leicht verdrängen :)

In Summe: so auf den gesamtwirtschaftlichen Trend gerechnet sind Rollenspiele kommen Rollenspiele vermutlich mit ihrer Preisentwicklung gar nicht mal so schlecht weg - im Vergleich mit konkurrierenden Hobbies haben sie aber m.E. in den letzten Jahren ein wenig Boden verloren. Zumindest, was deutsche Produkte angeht.
Für englischsprachige Produkte sieht's m.E. einen ganzen Tick besser aus (aufgrund fehlender Buchpreisbindung, einfacherer PDF+Buch-Bundles und den schon erwähnten Discount-Bundles), aber das hilft den deutschen Verlagen sowie den Leuten, die für diese arbeiten, natürlich erstmal nichts.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Mithras am 2.02.2024 | 19:24
Wie wäre es wenn man standardmäßig zu allen Print Produkten das PDF mit drauf gibt? Und dann eben das PDF einzeln zum kaufen?
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Kaskantor am 2.02.2024 | 19:33
Dann würde ich zumindest wieder öfter über Bücher nachdenken.

Und wenn man nur das PDF kauft, wären die 60% des Buchpreises auch wieder voll ok:)

Aber laut Buchpreisbindung geht das ja scheinbar nicht. Da könnte man zum Print ja noch den obligatorischen Euro fürs PDF dazugeben ;D
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: YY am 2.02.2024 | 19:52
Es bringt mir nix wenn ich wie Smaug auf einem Haufen Bücher sitze die ich mir persönlich problemlos leisten kann, aber immer weniger Mitspieler finde weil sich das Hobby in eine Richtung entwickelt wo es den Leuten zu teuer wird.

Mitspielen kann man ja immer mehr oder weniger kostenlos; ich habe aber den diffusen Eindruck, dass sowohl die Bereitschaft dazu, Dinge selbst zu machen, abgenommen hat als auch die "Bereitschaft", sich mit Auszügen, Kopien, Cheat Sheets u.Ä. zufrieden zu geben. Da gilt irgendwie recht flächendeckend "richtig oder gar nicht"...mit der Haltung ist es natürlich schwer, jemanden als Mitspieler zu gewinnen. 

Ich sehe eher einen Mangel an wirklich inspirierenden, wirklich top funktionierenden oder wirklich intelligenten Sachen. Vielleicht liegts aber auch nur an meiner Wahrnehmung, keine Ahnung.
+
Vielleicht sollte man die Gewinnerzielungsabsichten einfach grundsätzlich kassieren und die Rollenspielproduktion ehrlich als Verlustgeschäft ansehen.

Wenn ich mal in die konzeptionelle Nachbarschaft zu den Wargames schaue, sind die rundum gelungenen Vertreter nahezu ausnahmslos von nebenberuflichen Entwicklern und/oder Open Source-Projekte.

Man kann nicht auf Kommando einen Volltreffer nach dem anderen entwerfen, also muss man sich entweder mit Füllmaterial über Wasser halten oder man sorgt mittels einer völlig anders gelagerten Geldquelle dafür, dass man so lange wie nötig an einem Projekt werkeln kann.
Da kann immer noch genug schief gehen und oft klappt es auch bei den stumpfen Fleißarbeiten, die für einen sauberen Abschluss nötig sind, nicht so recht - aber zuallererst braucht der Kern Zeit zum Reifen. Wenn er die nicht bekommt, wirds sowieso nichts, aber die "Bruttozeit" dieser Entwicklungsmethode ist unbezahlbar.
 
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Klingenbrecher am 2.02.2024 | 20:05
@ Schneeland

Was Games betrifft so sind diese Unglaublich Billig. Hier muss man aber bereit sein ein Abo zu schlucken. XBox müllt dich dann mit spielen voll. Vieles brandneue Titel jedoch sind viele Spiele sehr seelenlos geworden.


Ein RPG PDF Abo würde ich auch cool finden. Nicht dieses Monopol von DND. Eine Plattform die dir Zugriff auf ein dutzend RPG gibt und auch gerne rotiert.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Shin Chan am 2.02.2024 | 20:37
Habe mich neulich mit Justus vom Segelclub unterhalten. Der versteht auch nicht, warum die Leute einen gebrauchten Skoda kaufen und nicht einen neuen Porsche - dabei fährt sich der Porsche doch klar besser.

Das sind ein wenig andere Preiskategorien und andere Beweggründe, finde ich daher einen schlechten Vergleich.

Klar sind 100€ auch nicht jedem aus dem Popo gewachsen, aber wenn das mein Hobby ist, diskutier ich doch nicht darüber, ob mir das Produkt zu teuer ist... Es ist mir das Geld wert, oder eben nicht.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Vampirwurst am 2.02.2024 | 21:27
Das hat nichts mit "einem Wert sein" zu tun. Sondern zum Teil wirklich das Geld nicht haben,  weil man nicht so viel aufeinmal ausgeben kann.
Weil es nicht da ist.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Andropinis am 2.02.2024 | 22:11
Wer Englisch kann ist mit einem engen Budget natürlich klar im Vorteil. Da gibt es sehr viel Material umsonst oder zum kleinen Preis, bspw. die ganzen Basic Fantasy Sachen. Und wie weiter vorne schon angemerkt wurde - wer sich früher eine DSA oder AD&D Box geholt hat, hat nach damaliger Kaufkraft gemessen teilweise auch schon einen Haufen Geld ausgegeben.

Von daher würde ich sagen gilt (wie fast überall) "es kommt darauf an". Meine letzte deutsche Erwerbung ist Against the Darkmaster und das empfinde ich im Vergleich mit bspw. D&D 5E (als Branchen Benchmark) nicht teuer, im Gegenteil. Ein einzelnes Regelbuch kostet 45 € ggü. 40 € bei D&D, man hat noch die PDF dabei und es ist hochwertig. Das alles bei einem kleinen Projekt und Verlag.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Klingenbrecher am 2.02.2024 | 22:29
Das hat nichts mit "einem Wert sein" zu tun. Sondern zum Teil wirklich das Geld nicht haben,  weil man nicht so viel aufeinmal ausgeben kann.
Weil es nicht da ist.

Greife dies auf im Bezug auf Kinder zwischen 12-14 sowie Jugendliche zwischen 15-18.

Ich lese so oft das man versucht wieder junges Blut im Hobby zu haben. Dreht aber die Kosten auf vollen Anschlag zb bei DSA sowie DSK. DSK ist sogar hinter eine CF Hürde um die Boni / Extras zu erhalten. Ohne Eltern die da aktiv Interesse zeigen. Kaum eineChance für junge Menschen ohne reiche Eltern oder zumindest gleichgesinnte Eltern.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Runenstahl am 2.02.2024 | 23:14
Ich lese so oft das man versucht wieder junges Blut im Hobby zu haben. Dreht aber die Kosten auf vollen Anschlag zb bei DSA sowie DSK.

Kann ich jetzt nicht nachvollziehen. "Die Helden des Schwarzen Auges" kostete 1994 DM 44,80. Das war eine Box mit Sichtschirm, 2 Regelheften (Softcover mit zusammen 126 Seiten), 4 Würfel und 24 Seiten Heldendokumente etc.

Ich kenne mich bei DSA nicht mehr wirklich aus, aber eine kurze Suche ergab "Wege der Helden" (DSA 4 Remastered) ein Hardcover mit 340 Seiten für 49,95 € (was schon eine Ecke teurer ist aber halt auch deutlich mehr Inhalt bietet) und DSA5 - Das Schwarze Auge Regelwerk (Taschenbuch) für 24,95 €. Ansonsten gibt es noch "DSA5 - Das Geheimnis des Drachenritters" eine Einsteigerbox die der Alten Box was den Inhalt angeht sehr ähnlich ist (aber laut Amazon doppelt soviele Seiten bietet) und für 39,95 € zu haben ist was mit dem alten Preis (mit Inflation) praktisch identisch ist. Da sehe ich nirgendwo eine Einstiegshürde bzw "Kosten voll auf Anschlag" ? Zumindest nicht im Vergleich zu früher.

Man kann natürlich auch den Thread umbenennen "Sind Rollenspiele in DE gefühlt zu teuer ?".
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: PzVIE am 3.02.2024 | 00:16
Und dabei ist es mir auch egal, ob es sich um eine Übersetzung handelt. Das ist kaum preismindernd, weil es fast die gleiche Arbeit ist, wie es sich frei aus den Fingern zu saugen. Kreatives Talent vorausgesetzt.
Also das glaube ich jetzt einmal nicht. Heutige Übersetzungen jage ich OCR gescannt durch deep'l und brauch's dann nur mehr formatieren und die hatscherten Stellen ausbessern. Das funktioniert erstaunlich gut. Kein playtesting, keine Layoutauswahl (das Look & Feel haben andere vor dir schon bestimmt), und keine wirklich kreative Arbeit (vom Erstellen eines Keywortverzeichnisses einmal abgesehen).
Was bleibt ist Zeit. Und zwar weitaus weniger, als wenn ich das Buch von Anfang an erdenken und schreiben muss.

Und zur Ausgangsfrage: eigentlich nein. Ich bin gerne bereit für ein gutes Rollenspielbuch entsprechendes Geld hinzulegen. Aber ich setze auch voraus, dass alles passt und gut lektoriert wurde. Generell meide ich Übersetzungen wie die Pest, außer ich bin der Originalsprache nicht mächtig. Aber da alle wichtigen Rollenspiele eh in Englisch erscheinen, ist das üblicherweise kein Problem.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 3.02.2024 | 07:30
Die Eingangsfrage "Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?" kann ich angesichts des "zu" mit Nein beantworten. Bummelig 40 bis 70 Euro für illustrierte, farbige Hardcoverbücher finde ich sehr günstig. Manche sind teuer, ja, aber zu teuer nicht.

Zu teuer sind im Vergleich dazu Vyinls geworden, die teilweise 40 bis 60 Euro kosten (z.b: das aktuelle Metallica-Re-Release liegt bei 50 Schleifen oder The Number Twelve Looks Like You für 60).
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Tele am 3.02.2024 | 07:32
Bei Übersetzungen kommen Lizenzgebühren drauf.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Andropinis am 3.02.2024 | 07:43
Kann ich jetzt nicht nachvollziehen. "Die Helden des Schwarzen Auges" kostete 1994 DM 44,80. Das war eine Box mit Sichtschirm, 2 Regelheften (Softcover mit zusammen 126 Seiten), 4 Würfel und 24 Seiten Heldendokumente etc.

Ich kenne mich bei DSA nicht mehr wirklich aus, aber eine kurze Suche ergab "Wege der Helden" (DSA 4 Remastered) ein Hardcover mit 340 Seiten für 49,95 € (was schon eine Ecke teurer ist aber halt auch deutlich mehr Inhalt bietet) und DSA5 - Das Schwarze Auge Regelwerk (Taschenbuch) für 24,95 €. Ansonsten gibt es noch "DSA5 - Das Geheimnis des Drachenritters" eine Einsteigerbox die der Alten Box was den Inhalt angeht sehr ähnlich ist (aber laut Amazon doppelt soviele Seiten bietet) und für 39,95 € zu haben ist was mit dem alten Preis (mit Inflation) praktisch identisch ist. Da sehe ich nirgendwo eine Einstiegshürde bzw "Kosten voll auf Anschlag" ? Zumindest nicht im Vergleich zu früher.

Man kann natürlich auch den Thread umbenennen "Sind Rollenspiele in DE gefühlt zu teuer ?".

Sehe ich ähnlich, unter Berücksichtigung der Taschenbücher ist die preisliche Einstiegshürde ins Hobby sogar geringer als vor 30 Jahren und auch bei den vollbepreisten Produkten ähnlich, denn 50 € sind eigentlich keinen "Ecken teurer" als 45 DM, sondern unter Berücksichtigung der damaligen Kaufkraft, Inflation usw. recht nahe beieinander.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Klingenbrecher am 3.02.2024 | 08:43
Kann ich jetzt nicht nachvollziehen. "Die Helden des Schwarzen Auges" kostete 1994 DM 44,80. Das war eine Box mit Sichtschirm, 2 Regelheften (Softcover mit zusammen 126 Seiten), 4 Würfel und 24 Seiten Heldendokumente etc.

Ich kenne mich bei DSA nicht mehr wirklich aus, aber eine kurze Suche ergab "Wege der Helden" (DSA 4 Remastered) ein Hardcover mit 340 Seiten für 49,95 € (was schon eine Ecke teurer ist aber halt auch deutlich mehr Inhalt bietet) und DSA5 - Das Schwarze Auge Regelwerk (Taschenbuch) für 24,95 €. Ansonsten gibt es noch "DSA5 - Das Geheimnis des Drachenritters" eine Einsteigerbox die der Alten Box was den Inhalt angeht sehr ähnlich ist (aber laut Amazon doppelt soviele Seiten bietet) und für 39,95 € zu haben ist was mit dem alten Preis (mit Inflation) praktisch identisch ist. Da sehe ich nirgendwo eine Einstiegshürde bzw "Kosten voll auf Anschlag" ? Zumindest nicht im Vergleich zu früher.

Man kann natürlich auch den Thread umbenennen "Sind Rollenspiele in DE gefühlt zu teuer ?".

In meiner Kindheit waren die Produkte nur zu bezahlen da mein Vater ein Malocher war. In meinem Freundeskreis war das nicht überall gleich. Ich weiß noch wie ein Schulkamerad von seiner Mutter eine rüge bekommen hat weil er eines meiner Bucher beschädigt hatte. ( Shadowrun Roman) Und wir reden hier von einem Softcover Taschenbuch.

Meine Wahrnehmung ist scheinbar getrügt da ich davon ausgehe das heute die Jugendlichen nicht mal eben einen CF mit machen können. Da ich selbst mit meiner Frau keine Kinder habe ist dies für mich im groben alles blanke Theorie.

Wenn mir hier ein/e Familienmama/ Familienpapa, (Arm nicht Mittelschicht. Viele glauben das sie zur Mittelschicht gehören liegen aber eigentlich kurz vor der Armutsgrenze) sagen das sie zur aktuellen Lage für ihre Kind mal eben ein CF von 120 Euro Plus bezahlen können. Erstaunt mich dies doch etwas.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Grubentroll am 3.02.2024 | 09:18
Ohne jetzt den ganzen Thread gelesen zu haben kurz mein Senf:

Hardcovers wie Shadowrun und MERS, oder AD&D 2nd Ed haben 1989 40 bis 59 D-Mark gekostet, und jetzt kosten sie das eher weniger in Euro.

Rein von der Inflation her müssten sie aber nach 35 Jahren schon viel viel teurer sein.

Also nein, ist nicht zu teuer.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Aedin Madasohn am 3.02.2024 | 10:43
einmal als Übersicht

DSA

Regionalspielhilfen

Flusslande                 2023   34,95 Euro  128 Seiten  + Mysterien der FL mit 96 Seiten für 29,95 Euro = umme 65 Euro für rund 210 Seiten Inhalt
Schattenlande            2011   35 Euro       umme 240 Inhalt
Unter dem Westwind  2008   28 Euro       umme 200
Schild des Reiches      2007   28 Euro       umme 190

wa(h)l(los)kaufer lasse ich mal außen vor: wer sich "seine" Region bewusst ausgesucht hat, bekommt hier guttes/geldwertes Futter geliefert

ja, von 2011 35 Euro zu 65 Euro 2023 sind schon was. solange aber der Inhalt "für den eigenen Geschmack" stimmt, sind sie es wert  ;)

also nicht zu teuer

(Gedönsel wie Helden der und Waffenkammer der war in den 4.1-RSHen so nicht mit drin und darf auch gerne unter den Tisch fallen)
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: tartex am 3.02.2024 | 11:07
In meiner Kindheit waren die Produkte nur zu bezahlen da mein Vater ein Malocher war. In meinem Freundeskreis war das nicht überall gleich. Ich weiß noch wie ein Schulkamerad von seiner Mutter eine rüge bekommen hat weil er eines meiner Bucher beschädigt hatte. ( Shadowrun Roman) Und wir reden hier von einem Softcover Taschenbuch.

Meine Wahrnehmung ist scheinbar getrügt da ich davon ausgehe das heute die Jugendlichen nicht mal eben einen CF mit machen können. Da ich selbst mit meiner Frau keine Kinder habe ist dies für mich im groben alles blanke Theorie.

Man sollte auch nicht vergessen, dass es immer noch die Möglichkeit gibt sich alles gratis zu ziehen. Ich bin da dagegen, aber in meinem Umfeld zahlen eigentlich die wenigstens Leute überhaupt irgendwas für ihre Rollenspielbücher. Vor 20 Jahren war das eigentlich noch viel verbreiteter als jetzt. Da hatten die meisten Studenten, die ich in der Szene kannte, eine ziemliche Komplettbibliothek aus dem Usenet.

Ich habe auch Leute, die sich die entsprechenden Seiten für ihre Charaktere aus den Regelwerken abfotographieren und so ausgerüstet mit Handy in der Hand beim Spiel sitzen.

Senkt jetzt die Preise pro verkaufter Ausgabe für die Verlage natürlich gerade nicht.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: KapitänOffensichtlich am 3.02.2024 | 11:24
Verlage (vor allem solche, die aus Gründen der Scheinheiligkeit und/oder Dummheit bewusst oder unbewusst vordergründig auf die Nutzung von Ai-Tools verzichten) haben (steigende) Kosten. Außerdem als Unternehmen eine Gewinnabsicht. Produkte müssen also etwas kosten und ihre Preise müssen steigen. Nicht nur inflationsbereinigt sehe ich da keine großen Probleme auf dem deutschen Markt. Selbst wenn, wäre das aber kein Problem, da es Hobbymaterialien und somit reine Luxusartikel sind. Niemand braucht das.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: flaschengeist am 3.02.2024 | 11:27
Um mal Fakten zu liefern habe ich mal einen alten Fan-Pro Katalog von 1994 rausgekramt. Hier ein paar Beispiele von Systemen die heute noch existieren:
 [...]

Vielen Dank dafür :d. Ich hatte hier nicht geantwortet, weil ich zwar mein Gefühl kannte ("Zu teuer, weil alles zu fancy") aber nicht die Fakten und keine Zeit hatte, die Fakten zu recherchieren.

Der Inflationsbereinigte Preis ist leider nur ein Teil der Betrachtung.
Ich werfe Mal die (gar nicht so steile) These in den Raum dass man nicht davon ausgehen kann dass Gehalt und Inflation notwendigerweise in einem ausbalancierten Zusammenhang stehen.
Bezogen auf die Kaufkraftentwicklung kann also durchaus eine reale Teuerung stattgefunden haben

Das habe ich mal recherchiert (https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Verdienste/Realloehne-Nettoverdienste/Tabellen/liste-reallohnentwicklung.html#). Von Anfang 2008 bis Ende 2022 sind die Reallöhne in Deutschland um insgesamt 7,3% gestiegen.
Wenn man als Basisjahr 1990 nimmt, fällt die Steigerung aufs Jahr gerechnet sehr wahrscheinlich deutlich niedriger aus aber dazu habe ich ad-hoc keine Primärquelle gefunden. Nebenbei bemerkt ist das BIP (https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/06/PD23_N032_81.html) deutlich stärker gestiegen als die Reallöhne, was am überproportionalen Zuwachs der Kapitaleinkommen liegt.

Echte Marktlücke: Rollenspielbücher ohne Inhalt - da muss man dann auch nicht so viel lesen  ~;D

Aber bitte mit Hochglanzcover ~;D.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Prisma am 3.02.2024 | 11:36
Ich glaube, das Problem der falschen Wahrnehmung ist größer als das tatsächliche TEUER-weil-FANCY.

Degenesis Rebirth wurde in der Basisversion (99 Euro) immer als sehr teuer wahrgenommen. Das man bei D&D5 drei Bücher kauft und auch auf um die 90 Euro kommt, sah man nicht. Oder bei Schattenjäger, wo wenigstens zwei weitere Quellenbücher zum GRW irre nützlich und quasi Pflicht waren.

Älteres Material wie die erwähnte Menzo-Box wurde auch früher als nicht billig angesehen, dafür war es aber voll gepackt mit Material und Infos um laaaange zu spielen. Das ist heute nicht mehr automatisch so.   
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Eismann am 3.02.2024 | 11:53
Bei Preis-Leistung ist natürlich auch die Frage, was drin steht. Sind die Texte sehr fluffig oder kompakt, gibt es Wiederholungen oder Copy-Paste aus anderen Büchern usw.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Prisma am 3.02.2024 | 12:01
Echte Marktlücke: Rollenspielbücher ohne Inhalt - da muss man dann auch nicht so viel lesen  ~;D
Wie dieses TierTanzAnwalt Rollenspiel, welches nur aus einem Hardcover ohne Buchblock besteht? >;D
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Nebelwanderer am 3.02.2024 | 12:29
Finde ich nicht. Als Jugendlicher taten die 79 DM für eine DSA Box echt weh, die 20-30 Euro für ein Shadowrunregelwerk kaufe ich mir so nebenbei.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Quaint am 3.02.2024 | 12:39
Teuer ist relativ. Wenn man sammelt kostet das was, aber wenn man einfach spielt oder spielleitet geht es. Vor allem wenn man nur 2-3 Systeme regelmäßig verfolgt. Und für den knappen Geldbeutel gibt es ja durchaus auch gute Optionen heute - viele Regelwerke und Quellenbände kriegt man für einen teils stark reduzierten Preis als PDF, und es gibt auch für die ganz knausrigen (oder armen) durchaus auch PDFs legal für lau oder pay-what-you-want

Gerade im Vergleich mit manch anderem Hobby kommt man mit Rollenspielen doch relativ günstig weg - zumindest was Geld betrifft. Wobei man natürlich immer mehr ausgeben kann, wenn man möchte.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Maarzan am 3.02.2024 | 13:07
Bei Preis-Leistung ist natürlich auch die Frage, was drin steht. Sind die Texte sehr fluffig oder kompakt, gibt es Wiederholungen oder Copy-Paste aus anderen Büchern usw.

Das ist dann nun natürlich ein rein subjektiver und geschmacksinduzierter Eindruck, aber meiner ist tatsächlich, dass da inzwischen ein Haufen eher mäßiger Fluff produziert wird und der Spielnutzen doch eher zunehmend beschränkt ist. Da können gewachsene Seitenzahlen und Vollfarb auch nicht drüber hinweghelfen.

Und da verorte ich auch die Besorgnis bezgl. aufkommender KI im Textbereich.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: dreisam am 3.02.2024 | 13:09
[...] "Ich versteh ja auch nicht, warum die Leute immer gleich eine Yacht kaufen müssen. Man kann doch einfach eine leasen?"
Es gibt zudem eine ganze Menge kostenloser "Yachten", zumal in deutscher Sprache. Auf die Schnelle fallen mir diesbezüglich ein: Basic Fantasy, Cairn, Liquid, Lite, NIP’AJIN, Wushu Open, Risus, Dungeonslayers und die D&D-5E-SRD. So betrachtet war das TTRPG-Hobby niemals günstiger. Es sei denn, die Preissteigerungen bei Würfeln und Bleistiften würden inzwischen ebenfalls als völlig unzumutbar erscheinen.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Aedin Madasohn am 3.02.2024 | 13:10
Bei Preis-Leistung ist natürlich auch die Frage, was drin steht. Sind die Texte sehr fluffig oder kompakt, gibt es Wiederholungen oder Copy-Paste aus anderen Büchern usw.

ein sehr wichtiger Punkt.

bei bestimmten Serien muss man auch wissen, ab wann man nicht mehr nachkaufen braucht.
weil kalter Glühwein in recyceltem Tetrapack (oder so ähnlich ~;D )

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Zanji123 am 3.02.2024 | 13:14
Vielleicht liegt das auch einfach daran, dass die Spieler mitgealtert sind? Wer 1993 bei Markeinführung fünfzehn Jahre alt war, ist jetzt 45.

Aber Magic war doch immer schon ein Spiel für verwöhnte Schnösselkinder - so mein Eindruck. (Naja, die Lehrlinge konnten sich die Karten auch noch parallel zum Golf GTI leisten, also vielleicht liege ich doch falsch.)

das Argument ist eh schwachsinn.

"Früher" gab's nur Magic daher waren da auch "Kids" dabei. Dann kam Pokemon und die ganzen jüngeren sind erst zu Pokemon, dann zu Yugioh gewechselt. Als dann der TCG Boom wieder ausbrach war Magic "eher was für Teenager plus"

zum Argument "Ja Rollenspiele versuchen jüngere ins Hobby zu bringen aber sind zu teuer" ... is halt auch ein SEEEHR schwaches argument. Es gibt genug "Kindergerechte Rollenspiele" die nicht teuer sind: Äventur, So nicht Schurke, Aborea gerade letzteres ist für n super günstigen Preis zu haben und hat genug gratis offizielles Material.

DSA von früher mit heute zu vergleichen is halt auch... schwierig. Die DSA 3 Box hatte halt (sind wir ehrlich) wenig Zeug :) die Regeln waren dünne Heftchen und die Box hatte echt viel "Luft" vs so ein Grundregelwerk von heutzutage.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Kaskantor am 3.02.2024 | 13:23
Ich finde, bei den Vergleichen sollte man wenigstens in derselben Edition bleiben.

Z.B. DSA5-Bücher-PDF, vor 2 Jahren und Bücher/ PDF der letzten Zeit.

Mein Lieblingsbeispiel wäre wie bereits gesagt bei PF2: Klippenwacht für 70€ vs. Königsmacher für 120€.
Mag sein, dass Königsmacher ein paar mehr Seiten hat, aber beides sind Stufe 1-20 Kampagnen und ich denke, dass sie sich da nicht soviel nehmen, dass es 50€ mehr aufwiegt.

Divinarium Liturgia kostet fast 42€ als PDF und es hat zwar ordentlich Seiten, aber glaube das Buch ist nur A5 statt A4. Archiv der Ausrüstung kostet ebenfalls um die 42€. Da ist der Trend für mich klar steigend.

Die älteren Kodexe, Archive und Co. sind die teuersten so um die 35€.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Skyrock am 3.02.2024 | 13:30
Es war noch nie so günstig wie jetzt, Rollenspiele zu spielen, wenn es rein ums Spielen geht.
Bei D&D 5th als zur Zeit populärstem Rollenspiel, für das man auch am leichtesten Spieler findet, kommt man schon mit den kostenlosen Basicregeln + SRD + kostenlosen UA-Ergänzungen sehr weit, und das ist bevor man die Dungeon Master's Guild für kostenlose oder PWYW-Inhalte von 3rd Parties plündert.

Auf der anderen Seite hat man die stark konsumeristische Kickstarterkultur, die sich die letzten 10 Jahre herausgebildet hat, wo um Produkte die früher einfach mal ganz normal veröffentlichte Quellenbücher und Kaufabenteuer gewesen wären, die man ganz normal veröffentlicht und beworben hätte, ein riesiger kommerzieller Marketing-Tamtam gemacht wird mit scheibchenweise Enthüllungen von Inhalten und Stretchgoals. Hat mich noch nie gereizt, tatsächlich sogar eher abgestoßen - wenn das Produkt immer noch interessant ist, nachdem der Zirkus weitergezogen ist, kaufe ich es mir einfach später nach Ablauf des CF.
Wer da natürlich überall dabei sein und jedes Extra mitnehmen will, für den kann es schnell sehr kostspielig werden.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Kaskantor am 3.02.2024 | 13:39
Wobei es dann für dich tendenziell immer teurer wäre, außer du würdest nicht Buch und PDF benötigen, weil man PDF oftmals günstiger, oder umsonst dazu bekommt.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Darius der Duellant am 3.02.2024 | 14:22
Mitspielen kann man ja immer mehr oder weniger kostenlos; ich habe aber den diffusen Eindruck, dass sowohl die Bereitschaft dazu, Dinge selbst zu machen, abgenommen hat als auch die "Bereitschaft", sich mit Auszügen, Kopien, Cheat Sheets u.Ä. zufrieden zu geben. Da gilt irgendwie recht flächendeckend "richtig oder gar nicht"...mit der Haltung ist es natürlich schwer, jemanden als Mitspieler zu gewinnen. 


Das sehe ich nur eingeschränkt so.
Zum einen bin ich absolut kein Freund von Gruppen in denen es mir als SL obliegt allen Spielern das Regelwerk nahezubringen und dabei alles an meinen Büchern hängt.
Zum anderen werden solche Leute auch viel eher in der passiven Rolle bleiben und sich schon allein aufgrund der fehlenden Möglichkeiten nicht intensiver mit dem System auseinandersetzen wenn man nicht zusammensitzt.
Aus der Position sehe ich den Wechsel in eine "auch Spielleiter"-Rolle als deutlich unwahrscheinlicher an als bei Personen die zumindest das Grundregelwerk in Druckform haben.

Das mag ich weder aus SL noch aus Spielersicht. Für mich ist die mechanische Beschäftigung mit einem System viel zu wichtig als dass ich abseits einer Antestrunde Interesse oder Spaß an "der SL bastelt mir meinen Char und kümmert sich um die Regeln" hätte.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Drakon am 3.02.2024 | 14:53
Ich stimme zwar zu, dass Übersetzungslinien für die Verlage deutlich unaufwendiger und organisatorisch einfacher sind als Eigenentwicklungen, möchte aber das folgende Zitat nicht unkommentiert lassen:

Also das glaube ich jetzt einmal nicht. Heutige Übersetzungen jage ich OCR gescannt durch deep'l und brauch's dann nur mehr formatieren und die hatscherten Stellen ausbessern. Das funktioniert erstaunlich gut. Kein playtesting, keine Layoutauswahl (das Look & Feel haben andere vor dir schon bestimmt), und keine wirklich kreative Arbeit (vom Erstellen eines Keywortverzeichnisses einmal abgesehen).
Was bleibt ist Zeit. Und zwar weitaus weniger, als wenn ich das Buch von Anfang an erdenken und schreiben muss.

Das halte ich für ... wie sag ich es jetzt diplomatisch ... für eine etwas ... naive ... Sicht von Übersetzungen im RPG-Bereich. Das mag für eine Betriebsanleitung für eine elektrische Pfeffermühle halbwegs gelten.
Wenn ein Rollenspiel veröffentlicht würde, das auf diese Weise übersetzt ist, würde der Verlag absolut zurecht geteert und gefedert durch die Community getrieben werden. Und auch wenn jetzt bestimmt Rufe kommen, dass manche deutschen RPG-Übersetzungen so wirken als ob sie so entstanden seien, wage ich zu behaupten, dass ausnahmslos jedes(!) auf deutsch erschiene Rollenspielbuch - und da gibt es wirklich viel, was ich an Übersetzungen fragwürdig ansehe- eine bessere Qualität hat als ein Werk, das auf die geschilderte Weise entstehen würde.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Horsinand am 3.02.2024 | 14:58
. . . wage ich zu behaupten, dass ausnahmslos jedes(!) auf deutsch erschiene Rollenspielbuch - und da gibt es wirklich viel, was ich an Übersetzungen fragwürdig ansehe- eine bessere Qualität hat als ein Werk, das auf die geschilderte Weise entstehen würde.

Natürlich müsste man es noch Korrektur lesen. Aber alles Old School-mäßig zu übersetzen wäre schon etwas . . . ineffizient

Zum Thema: Ich halte RPG Produkte in DE generell nicht für zu teuer.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Swanosaurus am 3.02.2024 | 15:42

Das halte ich für ... wie sag ich es jetzt diplomatisch ... für eine etwas ... naive ... Sicht von Übersetzungen im RPG-Bereich. Das mag für eine Betriebsanleitung für eine elektrische Pfeffermühle halbwegs gelten.
Wenn ein Rollenspiel veröffentlicht würde, das auf diese Weise übersetzt ist, würde der Verlag absolut zurecht geteert und gefedert durch die Community getrieben werden. Und auch wenn jetzt bestimmt Rufe kommen, dass manche deutschen RPG-Übersetzungen so wirken als ob sie so entstanden seien, wage ich zu behaupten, dass ausnahmslos jedes(!) auf deutsch erschiene Rollenspielbuch - und da gibt es wirklich viel, was ich an Übersetzungen fragwürdig ansehe- eine bessere Qualität hat als ein Werk, das auf die geschilderte Weise entstehen würde.

Ich hauptberuflich Übersetzer und nebenberuflich Rollenspielübersetzungskrittler, und ich kann dem nur voll zustimmen: So sehr ich mich manchmal ärgere, ich habe noch keine einzige deutsche RSP-Übersetzung gelesen, die die typischen Merkmale von Maschinenübersetzungen gehabt hätte. Vielleicht lässt sich das in ein paar Jahren echt nicht mehr unterscheiden ... aber noch ist die Technik definitiv an diesem Punkt. Entsprechend glaube ich auch, dass die Übersetzung einer der Zeit-, und bei halbwegs angemessener Bezahlung auch Geldaufwändigsten Teile eines RSP-Produkts auf Deutsch ist.

Dass eine größer angelegte Eigenentwicklung noch mal ein anderes Ding und sehr viel aufwändiger ist, vermute ich aber ebenfalls. Um unaufwändigsten sind wahrscheinlich rein auf der Textebene noch kleine Autor:innenspiele, die von einer Person mit viel Begeisterung geschrieben werden und dann eben wie ein "normales" Buch als Text vorliegen.

Übrigens wäre ich gerne bereit, für ein S/W-Buch mit geringeren "Production Values" und kleinerer Seitenzahl als heute üblich den gleichen Preis zu zahlen, wenn ich wüsste, dass die Personen, die es übersetzt bzw. geschrieben haben, davon ein wenig angemessener bezahl werden. Vielleicht is das unfair gegenüber Gestalter:innen/Illustrator:innen, aber ich empfinde eben den Text als den Produktkern und den Rest als "Drumherum" (für andere mag das ja anders sein), und entsprechend zahle ich auch lieber für guten Text als für Schauwerte.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: KapitänOffensichtlich am 3.02.2024 | 16:01
Und auch wenn jetzt bestimmt Rufe kommen, dass manche deutschen RPG-Übersetzungen so wirken als ob sie so entstanden seien, wage ich zu behaupten, dass ausnahmslos jedes(!) auf deutsch erschiene Rollenspielbuch - und da gibt es wirklich viel, was ich an Übersetzungen fragwürdig ansehe- eine bessere Qualität hat als ein Werk, das auf die geschilderte Weise entstehen würde.

Ich wage zu behaupten, dass viele Bücher so entstanden sind, bei denen du das gar nicht erkennst
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Niniane am 3.02.2024 | 16:04
Also das glaube ich jetzt einmal nicht. Heutige Übersetzungen jage ich OCR gescannt durch deep'l und brauch's dann nur mehr formatieren und die hatscherten Stellen ausbessern. Das funktioniert erstaunlich gut. Kein playtesting, keine Layoutauswahl (das Look & Feel haben andere vor dir schon bestimmt), und keine wirklich kreative Arbeit (vom Erstellen eines Keywortverzeichnisses einmal abgesehen).
Was bleibt ist Zeit. Und zwar weitaus weniger, als wenn ich das Buch von Anfang an erdenken und schreiben muss.

Genau, weil die KI auch so gut in Zwischentönen ist, alle Regelbegriffe kennt (bei DeepL kannst du ihr vorab ein Glossar geben, aber das erstellt sich auch nicht von allein und ist in der Erstellung zeitaufwändig, kostet also Geld) und wenn die lektorierende Person den Ausgangstext nicht kennt oder nicht versteht, ist mit Sprachlektorat auch Essig. Von der Qualität des Ausgangstext spreche ich noch gar nicht, wenn da wieder Nicht-Muttersprachler in die Zielsprache übersetzen oder der in einem Englisch verfasst ist, das DeepL nicht kann.
Einen fertigen Index machen ist tatsächlich das einfachste an der Sache, denn den haben die Originale auch.

Achja, und den fertigen Text in die Layoutvorlage kann ja auch jeder, da muss man ja nichts bei beachten, geht ja mit Copy & Paste.  :Ironie:
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: KapitänOffensichtlich am 3.02.2024 | 16:08
Ich glaube du bist nicht wirklich auf dem Laufenden, was die Möglichkeiten aktueller Netzwerke angeht. Selbst die vorletzte Version ChatGPT kann das besser als DeepL und das ohne jede Vorarbeit.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 3.02.2024 | 16:09
Hast du konkrete Beispiele oder bleibt es beim Geraune?
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Drakon am 3.02.2024 | 16:14
[Hier aktuell umstrittenes Emoji hindenken]
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: tartex am 3.02.2024 | 16:15
Ich wage zu behaupten, dass viele Bücher so entstanden sind, bei denen du das gar nicht erkennst

Kommt Defiled by Darkness aus GenAI?
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: YY am 3.02.2024 | 19:35
Zum einen bin ich absolut kein Freund von Gruppen in denen es mir als SL obliegt allen Spielern das Regelwerk nahezubringen und dabei alles an meinen Büchern hängt.
Zum anderen werden solche Leute auch viel eher in der passiven Rolle bleiben und sich schon allein aufgrund der fehlenden Möglichkeiten nicht intensiver mit dem System auseinandersetzen wenn man nicht zusammensitzt.
Aus der Position sehe ich den Wechsel in eine "auch Spielleiter"-Rolle als deutlich unwahrscheinlicher an als bei Personen die zumindest das Grundregelwerk in Druckform haben.

Das mag ich weder aus SL noch aus Spielersicht. Für mich ist die mechanische Beschäftigung mit einem System viel zu wichtig als dass ich abseits einer Antestrunde Interesse oder Spaß an "der SL bastelt mir meinen Char und kümmert sich um die Regeln" hätte.

Für mich persönlich ist letzteres auch nichts - aber andererseits bin ich oft genug schon damit zufrieden, dass meine Spieler quasi alles von meinem obskuren Kram brav mitmachen.
Dass da dann nicht unbedingt Regelwerke angeschafft werden, ist für mich der erwartbare Normalfall (ich erwarte und erlebe es da anders, wo es um halbwegs gängige Systeme geht).
Einen eventuellen Wechsel in die SL-Rolle strebe ich bei meinen Spielern nicht an, dann kann ich ja nicht mehr leiten ;D

Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Mithras am 3.02.2024 | 20:34
Zitat
Es gibt genug "Kindergerechte Rollenspiele" die nicht teuer sind: Äventur, So nicht Schurke, Aborea gerade letzteres ist für n super günstigen Preis zu haben und hat genug gratis offizielles Material.

Weder So nicht Schurke noch Aventyr ist noch erhältlich und auch My little Pony nicht. Fast alle kindgerechte Rollenspiele wurden eingestellt auf deutsch.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Ma tetz am 3.02.2024 | 20:44
Es gibt noch Edutale, Tiny d6 und Aborea. Das ist ja nicht nix.  :)
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: KapitänOffensichtlich am 4.02.2024 | 03:36
Kommt Defiled by Darkness aus GenAI?

Nein, es gibt leider kein Referenzmaterial, auf das ein Netzwerk zurückgreifen könnte, um etwas derart geniales daraus abzuleiten.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Eismann am 4.02.2024 | 05:54
Vermutlich ist es nur an mir vorbei gegangen: Aborea fällt in die Kategorie "kindgerecht"?
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Quaint am 4.02.2024 | 06:58
Naja kindgerecht nicht. Einsteigersystem für Teens... vielleicht
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Ainor am 4.02.2024 | 09:29
Ich glaube du bist nicht wirklich auf dem Laufenden, was die Möglichkeiten aktueller Netzwerke angeht. Selbst die vorletzte Version ChatGPT kann das besser als DeepL und das ohne jede Vorarbeit.

Ähm .... Nein.
Aber mit maschinell übersetzen und nötige Korrekturen von Hand bekommt man heutzutage deutlich schneller gute Resultate.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Ma tetz am 4.02.2024 | 09:36
Hatte ich anders abgespeichert, aber ja die Altersempfehlung für Aborea ist 14+.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 4.02.2024 | 10:03
Hatte ich anders abgespeichert, aber ja die Altersempfehlung für Aborea ist 14+.

Für das Alien-Rollenspiel auch  ;)
Da die meisten Sachen im Kopf stattfinden, halte ich eigentlich so ziemlich jedes generisches Fantasy RPG geeignet.

Müsste ich aber eines speziell für Kinder empfehlen, dann Little Wizards.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Arkam am 4.02.2024 | 10:18
Hallo zusammen,

ich denke es kommt sehr stark darauf an was und wie man spielt.

Ich habe in den 80er Jahren angefangen. Es war ganz klar das erst Mal nur die Spielleitung die Regeln und gegebenenfalls das gespielte Abenteuer hatte. Auch das Würfel teilen war bei den damals eben nicht ganz problemlos zu bekommenden Würfeln durchaus üblich.
Dazu kam dann noch das die Systeme damals eben noch neu waren und man bei DSA, damit habe ich angefangen, eben lange Pausen zwischen den Boxen hatte.
Dazu waren die Regeln so einfach das ich bis Heute die meisten DSA 1 Regeln noch auswendig kann. Das Regelbuch brauchte man also zum Spielen eher selten.
Dazu kam dann noch das man irgendwann meistens als Spielleitung angefangen hat eigene Sachen, also Abenteuer, Zusatzregeln und Hintergrund Beschreibungen, zu machen.

Danach kam für mich gefühlt die Zeit der ein Box oder auch der ein Band Systeme, für mich Cthulhu, Elrik von Melbinoé, Warhammer, Shadowrun und Cyberpunk 2020.
Da bekam man dann eben in einem Produkt alles um loslegen zu können, manchmal war eben noch ein zusätzliches Abenteuer notwendig. Das konnte man aber auch aus Fanzins oder professionellen Rollenspiel Magazinen bekommen. Das war für mich auch der Einstieg in englische Rollenspiele und das Sammeln.
Selbst wenn man verschiedene Systeme gespielt hat war es immer noch preiswert. Denn als Spieler reichte ja das eine Produkt aus. Ja es gab Zusatzbände aber die waren eben nur bei speziellen Interessen, für Sammler oder wenn man eben nicht etwas Eigenes machen wollte interessant.

Daran an schloss sich für mich die Zeit der Zersplitterung. Mir viel das bei 7th Sea, 1. Edition auf aber auch bei Warhammer und Cthulhu zeigte sich dieser Trend. Die einzelnen Bände wurden dünner und man brauchte meistens mindestens zwei, Spieler und Spielleiter Handbuch, um spielen zu können. Gerade bei 7th Sea war für mich ein Ärgerniss das die Zusatzbände eben nicht mehr reinoptional waren sondern eben auch Regeln mit sich brachten die das Spiel deutlich ändern konnten wenn Spielleiter oder auch nur ein Spieler einen Charakter mit einer solchen Option baute. Das führte bei mir dazu das ich mir eben alle deutschen Bände und einen Teil des englischen Materials geholt habe.
Das wurde dann teuer und führte dazu das man eben in seiner Runde angegeben hat welche Bände man verwendete.

Heute könnte man sicher problemlos auch wieder mit Spieler Handbuch / Grundregeln und dem Spielleiterhandbuch die meisten großen Systeme leiten. Schon das Monsterhandbuch das ja das D&D Dreigestirn komplett macht ist für mich ein Wackelkabdidat, ich bin aber auch kein D&D Experte.
Die nötigen Würfel, soweit das Spiel keine Spezialwürfel ohne Konvertierung auf normale Würfel verwendet bekommt man inzwischen sehr preiswert wenn man sich auf einfache Würfelsets beschränkt.
Man wird aber erschlagen von Zusatzbänden, Zusatzmaterial wie Würfeln, Karten, Chips etc. und man spielt eben nicht mehr nur am Tisch sondern eben auch Online über ein Konferenzprogramm oder sogar auf einem Virtuell Table Top.
Da kauft man dann ganz häufig mehr als man zum Spielen braucht.
Hinzu kommt für mich gefühlt ein Trend zum Charakteroptimieren, oder liegt das nur daran das ich vor Kurzen noch Pathfinder gespielt habe wo man ja sehr viele Hinweise auf interessante Charakteroptionen verteilt über eine ganze Menge Zusatzbände bekommt? Da kann es dann natürlich auch für den Einzelnen sehr teuer werden.
Gerade wenn man als Altspieler die Edition wechselt und eben über die Zeit alles für die alte Edition hatte kann es richtig teuer werden wenn man diesen Zustand wieder erreichen möchte.

Mich persönlich nervt das man häufig bis zu drei unterschiedliche Regelsysteme nebeneinander vorfinden kann. Da gibt es ein Mal die häufig freien aber eben auch Mal in Einsteigerboxen verwendeten Einstiegsregeln, die Grundregeln und die Ausbauregeln. Die dann nicht einfach nur jewqeils mehr Optionen bieten sondern untereinander nicht kompatibel sind.

Generell will ich nicht mehr in die Zeit der dünnen Heftchen mit Klammerheftung zurück. Ich liebe ordentliche Hardcoverbände mit Abbildungen. Dafür bin ich auch bereit mehr Geld auszugeben.
Die 20€, Shadowrun 5 bis 50€, Star Trek Adventure 2D20 für die Grundregeln erscheinen mir auch nicht zu teuer.
Bei PDFs die genau soviel Kosten oder in Regionen zwischen 30€ - 40€ liegen überlege ich mir den Kauf auch schon genau.
Bei Systemen die mich zwar interessieren die ich aber entweder als Steinbruch und für Anregungen kaufe oder im Rahmen des Rollenspielclubs indem ich bin nur kurz spiele kaufe ich nur das PDF.

Zum Thema Rollenspiele sind zu teuer weil sie einfach nur Blender sind aber Rechtschreibefehler, uninspirierte Hintergründe und unnötige Dinge wie Geschichten oder Beispielabenteuer enthalten würde ich ja einen eigenen Thread empfehlen. Denn hier sind die Geschmäcker und ob man diese Seiten eben mitbezahlen möchte sehr unterschiedlich.

Gruß Jochen
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Fezzik am 4.02.2024 | 11:06
Müsste ich aber eines speziell für Kinder empfehlen, dann Little Wizards.

Also ich hab für meine zwei mittlerweile Erwachsenen (18 und 19) die Mini Dungeons von Dungeonslayers mit Labyrinth Lord geleitet als die so in der Grundschule waren. Ich find dieses getue wegen kindgerechter Rollenspiele immer n bissl affig. Man kennt seine Kinder doch und fingerspitzengefühl sollte man als SL auch haben. Aber dafüt gibts ja schon genug Freds. Will das hier nicht kapern.

Zum Thema. Ich hab die Kohle jetzt nicht so locker und wenn ich manchmal sehe wie viel teurer ein deutsches Pdf ist als ein englisches, runzel ich die Stirn. Ich spiel zwar eh viel OSR, bzw. liegen da meine Interessen und deshalb kauf ich eh kaum deutsches Material, weils das einfach nicht gibt. Wenn mich was wirklich interessiert, so wie der heilige von Bruckstadt oder Shadow of the Demon Lord, dann nehm ich das Geld schon in die Hand. Wenn ein Grundbuch wie das von Soulbound 60 € kostet schreckt mich das schon ab und ich such dann im Netz nach Mängelexemplaren oder Schnäppchen.
Gefühlt ist das schon alles teuer, ob das aber reell ist oder nur subjektiv, da fehlt mir der rechte Überblick.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Zanji123 am 4.02.2024 | 11:14
Vermutlich ist es nur an mir vorbei gegangen: Aborea fällt in die Kategorie "kindgerecht"?

ich hätte eher schreiben sollen "um junges Blut ins Rollenspiel zu bekommen" weil ja gejammert wird das es so teuer ist für junge Spieler jetzt an Zeug zu kommen.... was halt mit den ganzen 20 - 30 EUR Starterboxen der verschiedenen Systeme einfach mal NICHT stimmt
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: KapitänOffensichtlich am 4.02.2024 | 16:13
Ähm .... Nein.

Ähm ... doch. Vorausgesetzt man kann halbwegs prompten
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Mithras am 4.02.2024 | 16:19
Von meinen Spielern hat (und hatte) noch nie mehr als ein Spieler ein Regelwerk. Würfel waren schon luxus und das seit den 2000ern! Das gilt für Warhammer 2te Edition, Hârnmaster, Pathfinder, Cthulhu, DnD 5, Savage Worlds und DCC. Die einzige Ausnahme war Midgard 5, bei der ich als Spieler dabei war. Das waren 4 Gruppen in diversen Konstellationen in 22 Jahren! Sämtliche Kosten bleiben immer an mir als SL hängen!
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 4.02.2024 | 16:23
Ähm ... doch. Vorausgesetzt man kann halbwegs prompten

Mausi, du musst schon liefern. Sonst wirst du noch als Tröllchen wahrgenommen.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Nodens Sohn am 4.02.2024 | 16:29
Also ich hab eben gerade in einem Fancine aus den 80ern nachgeschaut. Da stehen die AD&D-Bücher mit jeweils 49.90DM, Paranoia mit 68DM und die Bücher von Chaosium (Stormbringer, Elfquest, Pendragon usw.) für jeweils 78DM drin. Und diese Bücher waren nicht übersetzt, nicht neu lektoriert und neu gedruckt, waren kein Hochglanz und nicht farbig, oft auch nur in Klebebindung und dennoch so teuer.

Ich glaube nicht, dass wir, wenn wir den Teuro und dann die Inflation mit einberechnen wirklich von einer Verteuerung sprechen können.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: KapitänOffensichtlich am 4.02.2024 | 16:50
Mausi, du musst schon liefern. Sonst wirst du noch als Tröllchen wahrgenommen.

Das würde mich jetzt nicht wirklich stören. Ich dachte das sei eine Antwort auf dem selben Level und wollte mich etwas angleichen.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: tartex am 4.02.2024 | 17:34
Von meinen Spielern hat (und hatte) noch nie mehr als ein Spieler ein Regelwerk. Würfel waren schon luxus und das seit den 2000ern! Das gilt für Warhammer 2te Edition, Hârnmaster, Pathfinder, Cthulhu, DnD 5, Savage Worlds und DCC.

Kann ich so bzgl. 90% aller Spieler unterschreiben. Selbst die wenigen, die ein paar Bücher im Regal haben, holen sich meist nicht, was jahrelang gespielt wird.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: 1of3 am 4.02.2024 | 17:51
Meine liebsten Rollenspiele gibts für kleines Geld oder sogar für lau. Ich sehe nicht, wo das Problem ist. Wenn du kein Geld in die Hand nehmen willst, sind das teuerste beschriftete Polyeder.

Wenn du natürlich Totbaum mit Farbe und Bunt im Regal stehen haben willst, dann wird das wohl was kosten.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Doc-Byte am 4.02.2024 | 18:14
Ob Rollenspiele in Deutschland zu teuer geworden sind, hängt zum Großteil natürlich von den persönlichen Umständen ab und naturgemäß wird das jeder anders sehen. Das die Druckkosten während der Pandemie explodiert sind, lässt sich allerdings kaum leugnen. Wo ich 2019 ab einer Auflage von etwa 10 Büchern noch mit Druckkosten von 20 bis 25€ pro Buch rechnen konnte (wohlgemerkt beim Druck in Deutschland und der Ausstattung "ein mal mit alles") fallen inzwischen 30 bis 35€ pro Buch an. Und selbst wenn ich die Auflage im Preiskalkulator aus Spaß mal auf 100 oder gar 1.000 erhöhe, wird der Preis / Buch nicht wesentlich geringer. Daher kann ich schon nachvollziehen, wenn kleinere Verlage mit eher "randigen" Systemem Preise von 50, 60€ für ein Regelwerk verlangen. Aber hier liegt gleichzeitig mMn auch ein weiteres Problem aus Verlagssicht: Die heutige Zersplitterung des Marktes. Es kommen ständig neue Rollenspiele - viele davon von Kleinverlagen oder Eigenverlegen - dazu und alle konkurieren um eine begrenzte Zahl von potentiellen Kunden und Finanzmitteln. Und wenn man weniger verkauft, muss man halt irgendwann die Preise anheben, um den ganzen Laden noch finanzieren zu können, wenn man es nicht eh schon immer nebenbei als "Hobby" betrieben hat.

Aus Kundensicht mag es tröstlich erscheinen, dass man im Rollenspielhobby wie in kaum einem anderen Hobby theoretisch (fast) alles selber bauen kann und nicht zwingend auf irgendwelches vorgefertigtes Material angewiesen ist. Aber für die Verlage ist es natürlich problematisch, ein Produkt anzubieten, von dem sich der Kunde irgendwann denken könnte: "Nee, bei dem Preis mach ich das lieber selber." Auch wenn das wohl oft eine theoretisch Option bleiben dürfte, weil es ja auch eine Zeitfrage ist.

Es bleibt am Ende des Tages der Eindruck bestehen, dass wir aus Kundensicht in einer Zeit leben, die Fluch und Segen zugleich ist. Die Auswahl an Rollenspielen ist größer als je zuvor, aber diese Vielfallt hat halt wortwörtlich ihren Preis.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Zanji123 am 5.02.2024 | 07:48

Danach kam für mich gefühlt die Zeit der ein Box oder auch der ein Band Systeme, für mich Cthulhu, Elrik von Melbinoé, Warhammer, Shadowrun und Cyberpunk 2020.
Da bekam man dann eben in einem Produkt alles um loslegen zu können, manchmal war eben noch ein zusätzliches Abenteuer notwendig. Das konnte man aber auch aus Fanzins oder professionellen Rollenspiel Magazinen bekommen. Das war für mich auch der Einstieg in englische Rollenspiele und das Sammeln.
Selbst wenn man verschiedene Systeme gespielt hat war es immer noch preiswert. Denn als Spieler reichte ja das eine Produkt aus. Ja es gab Zusatzbände aber die waren eben nur bei speziellen Interessen, für Sammler oder wenn man eben nicht etwas Eigenes machen wollte interessant.

Daran an schloss sich für mich die Zeit der Zersplitterung. Mir viel das bei 7th Sea, 1. Edition auf aber auch bei Warhammer und Cthulhu zeigte sich dieser Trend. Die einzelnen Bände wurden dünner und man brauchte meistens mindestens zwei, Spieler und Spielleiter Handbuch, um spielen zu können. Gerade bei 7th Sea war für mich ein Ärgerniss das die Zusatzbände eben nicht mehr reinoptional waren sondern eben auch Regeln mit sich brachten die das Spiel deutlich ändern konnten wenn Spielleiter oder auch nur ein Spieler einen Charakter mit einer solchen Option baute. Das führte bei mir dazu das ich mir eben alle deutschen Bände und einen Teil des englischen Materials geholt habe.
Das wurde dann teuer und führte dazu das man eben in seiner Runde angegeben hat welche Bände man verwendete.

Heute könnte man sicher problemlos auch wieder mit Spieler Handbuch / Grundregeln und dem Spielleiterhandbuch die meisten großen Systeme leiten. Schon das Monsterhandbuch das ja das D&D Dreigestirn komplett macht ist für mich ein Wackelkabdidat, ich bin aber auch kein D&D Experte.
Die nötigen Würfel, soweit das Spiel keine Spezialwürfel ohne Konvertierung auf normale Würfel verwendet bekommt man inzwischen sehr preiswert wenn man sich auf einfache Würfelsets beschränkt.
Man wird aber erschlagen von Zusatzbänden, Zusatzmaterial wie Würfeln, Karten, Chips etc. und man spielt eben nicht mehr nur am Tisch sondern eben auch Online über ein Konferenzprogramm oder sogar auf einem Virtuell Table Top.
Da kauft man dann ganz häufig mehr als man zum Spielen braucht.
Hinzu kommt für mich gefühlt ein Trend zum Charakteroptimieren, oder liegt das nur daran das ich vor Kurzen noch Pathfinder gespielt habe wo man ja sehr viele Hinweise auf interessante Charakteroptionen verteilt über eine ganze Menge Zusatzbände bekommt? Da kann es dann natürlich auch für den Einzelnen sehr teuer werden.
Gerade wenn man als Altspieler die Edition wechselt und eben über die Zeit alles für die alte Edition hatte kann es richtig teuer werden wenn man diesen Zustand wieder erreichen möchte.

Mich persönlich nervt das man häufig bis zu drei unterschiedliche Regelsysteme nebeneinander vorfinden kann. Da gibt es ein Mal die häufig freien aber eben auch Mal in Einsteigerboxen verwendeten Einstiegsregeln, die Grundregeln und die Ausbauregeln. Die dann nicht einfach nur jewqeils mehr Optionen bieten sondern untereinander nicht kompatibel sind.

Generell will ich nicht mehr in die Zeit der dünnen Heftchen mit Klammerheftung zurück. Ich liebe ordentliche Hardcoverbände mit Abbildungen. Dafür bin ich auch bereit mehr Geld auszugeben.
Die 20€, Shadowrun 5 bis 50€, Star Trek Adventure 2D20 für die Grundregeln erscheinen mir auch nicht zu teuer.
Bei PDFs die genau soviel Kosten oder in Regionen zwischen 30€ - 40€ liegen überlege ich mir den Kauf auch schon genau.
Bei Systemen die mich zwar interessieren die ich aber entweder als Steinbruch und für Anregungen kaufe oder im Rahmen des Rollenspielclubs indem ich bin nur kurz spiele kaufe ich nur das PDF.

Zum Thema Rollenspiele sind zu teuer weil sie einfach nur Blender sind aber Rechtschreibefehler, uninspirierte Hintergründe und unnötige Dinge wie Geschichten oder Beispielabenteuer enthalten würde ich ja einen eigenen Thread empfehlen. Denn hier sind die Geschmäcker und ob man diese Seiten eben mitbezahlen möchte sehr unterschiedlich.

Gruß Jochen

ähm...

das klingt jetzt so als gäbe es "damals" für Warhammer oder Shadowrun keine Supplements... was halt auch so nicht stimmt. Oder ist das darauf bezogen das es dann "Spieler und Spielleiterbücher gab" (was bei Shadowrun jetzt auch nicht der Fall war)
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Arkam am 5.02.2024 | 08:25
Hallo zusammen,

@Zanji123
ich wollte nur eine generelle Entwicklung aufzeigen.
Natürlich gab es auch für Warhammer Ergänzungsbände, Middenheim und Marienburg sind in meinem Regal und für Shadowrun gab es immer nur den einen Grundregelband.
Ich wollte aber einen aus meiner Sicht ausmachbaren Trend zur Aufteilung eines Regelwerks in immer mehr Bände aufzeigen.

Von mit dieser Box oder Regelband können sie spielen, über sie brauchen mindestens zwei Bücher zum spielen bis zu Systemen in denen man eine Menge Zusatzbände braucht um die Regeln vollständig zu haben.

Gruß Jochen
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Ma tetz am 5.02.2024 | 08:59
Diesen historischen Verlauf sehe ich so nicht. DnD hatte im Original schon ein separates Monsterhandbuch und mit ADnD 1st ed. wurde die Dreiteilung in Spielerhandbuch, Spielleiterhandbuch und Monsterhandbuch etabliert. Das war bereits in den 70ern. Systeme mit Grundregelwerken und aufgeteilte Regelwerken existieren quasi seit jeher parallel.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Zanji123 am 5.02.2024 | 09:27
Hallo zusammen,

@Zanji123
ich wollte nur eine generelle Entwicklung aufzeigen.
Natürlich gab es auch für Warhammer Ergänzungsbände, Middenheim und Marienburg sind in meinem Regal und für Shadowrun gab es immer nur den einen Grundregelband.
Ich wollte aber einen aus meiner Sicht ausmachbaren Trend zur Aufteilung eines Regelwerks in immer mehr Bände aufzeigen.

Von mit dieser Box oder Regelband können sie spielen, über sie brauchen mindestens zwei Bücher zum spielen bis zu Systemen in denen man eine Menge Zusatzbände braucht um die Regeln vollständig zu haben.

Gruß Jochen

aaah ok dann die Aufsplittung in Spieler- / Spielleiterbuch

den "Supplements" hat halt grad Shadowrun genug :D
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Skaeg am 5.02.2024 | 09:31
Naja, das Smartphone für 220 Euro und die 10 Euro monatlich für die Flatrate gehen doch auch...
Da liegt halt der Hund begraben. Ich habe auch mal Preise hervorgekramt, und auch z.B. (A)D&D ist nicht wesentlich teurer geworden, wenn man es auf die allgemeine Inflation umrechnet.

Aber heutzutage ist die Konkurrenz um die Kaufkraft von Jugendlichen meiner Beobachtung nach höher als in den frühen 90ern.

Zitat
Rollenspiel-Bücher sind Luxusgüter, die braucht man nicht um zu überleben. (das gilt zumindest für die Meisten von uns  ~;D )
Luxus sind per gängiger Definition Dinge, die sich nur eine kleine Minderheit der Gesellschaft leisten kann. Hoffe mal nicht, dass das für Rollenspiele gelten soll.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Jiba am 5.02.2024 | 09:54
Luxus sind per gängiger Definition Dinge, die sich nur eine kleine Minderheit der Gesellschaft leisten kann. Hoffe mal nicht, dass das für Rollenspiele gelten soll.

Gilt ja auch nicht für Rollenspiele. Wie 1of3 oben schrieb ist das Internet proppenvoll mit guten günstigen oder gar kostenlosen Rollenspielen. Die Frage ist: Braucht man den 500-Seiten-Wälzer wirklich gedruckt? Sind Rollenspielbücher eigentlich ein Luxusgut?
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Arkam am 5.02.2024 | 10:06
Hallo zusammen,

mir ist schon klar das die Tendenz die ich festzustellen meine, also die Zersplitterung der Regeln in immer mehr Bänden, nicht für jedes System gilt bei D&D könnte man vielleicht sogar noch anbringen das es als erstes System diese Entwicklung früher durchlebt hat.
Aber könnt ihr diese Entwicklung im Generellen nachvollziehen?

Streichen wir Luxus und machen nicht lebensnotwendig und als Freizeitbeschäftigung gibt es auch preiswertere Möglichkeiten raus.
Ich muß sagen das ist aus meiner Sicht noch nicht Mal bei den bekannten kommerziellen Systemen der Fall.

Ich glaube Dogio und Skaeg haben schon richtig beschrieben wo das Problem liegt. Dazu kommt dann noch das man im Netzt vielleicht noch Gruppen mit 3D Gelände, passenden Figuren, mit speziellen Würfeln und natürlich allem offiziellem Zubehör sieht. Wenn man diesen Maßstab ansetzt ist Rollenspiel tatsächlich sehr viel teurer geworden.

Gruß Jochen
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Skaeg am 5.02.2024 | 10:31
Die Frage ist: Braucht man den 500-Seiten-Wälzer wirklich gedruckt? Sind Rollenspielbücher eigentlich ein Luxusgut?
Luxus sind per gängiger Definition Dinge, die sich nur eine kleine Minderheit der Gesellschaft leisten kann. Hoffe mal nicht, dass das für Rollenspielbücber gelten soll.

mir ist schon klar das die Tendenz die ich festzustellen meine, also die Zersplitterung der Regeln in immer mehr Bänden, nicht für jedes System gilt bei D&D könnte man vielleicht sogar noch anbringen das es als erstes System diese Entwicklung früher durchlebt hat.
Aber könnt ihr diese Entwicklung im Generellen nachvollziehen?
Ja, bei (A)D&D gibt es diese Entwicklung schon seit den 80ern. Aber allgemein würde ich auch sagen, dass das in Bezug auf die großen Fantasy-Platzhirsche (jedenfalls in der Wahrnehmung) hierzulande zutrifft: D&D; Pathfinder; DSA. Bei "kleineren" Systemen war und ist es anders.

Zitat
Ich glaube Dogio und Skaeg haben schon richtig beschrieben wo das Problem liegt. Dazu kommt dann noch das man im Netzt vielleicht noch Gruppen mit 3D Gelände, passenden Figuren, mit speziellen Würfeln und natürlich allem offiziellem Zubehör sieht. Wenn man diesen Maßstab ansetzt ist Rollenspiel tatsächlich sehr viel teurer geworden.
Das ist ein wichtiger Punkt. So spielen wie früher ist auch nicht teurer als früher: Regelwerke (ggf. als Gruppe) kaufen, ein paar Abenteuer, ein paar Würfel, Charakterbögen ausdrucken/kopieren, Notizen auf Schmierzettel, los gehts.

Aber heute gibt es mehr und bekanntere, sagen wir mal Premium-Optionen; sowohl als physische als auch als rein virtuelle Produkte.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Ma tetz am 5.02.2024 | 10:51
Ich würde sagen je kommerziell erfolgreicher ein System ist, desto mehr Supplements gibt es, um das Bedürfnis der Kunden nach noch mehr Optionen zu befriedigen. Regelbücher verkaufen sich immer noch am Besten.

Auch bei Rollenspielen gilt publish or perish. Kommt nichts Neues raus, gilt ein System schnell als tot.

Und Regeln sind Imho nie abgeschlossen, da kann man immer noch eine Klasse, eine Fähigkeit ein Was auch immer dazu erfinden. Die Grenze muss der Kunde ziehen. Das war schon immer so und gilt eigentlich für alle Hobbies. Mehr geht immer.

Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Jiba am 5.02.2024 | 10:59
Luxus sind per gängiger Definition Dinge, die sich nur eine kleine Minderheit der Gesellschaft leisten kann. Hoffe mal nicht, dass das für Rollenspielbücber gelten soll.

Auf welche gängige Definition beziehst du dich da?

Man findet schon unterschiedliches...
...im Duden (https://www.duden.de/rechtschreibung/Luxus)
...bei Wiktionary (https://de.wiktionary.org/wiki/Luxus)
...im Jura-Forum (https://www.juraforum.de/lexikon/luxus)
...im Staatslexikon (https://www.staatslexikon-online.de/Lexikon/Luxus)

Ich halte es mit der letzteren Definition: Was Luxus ist und was nicht, ist in einer Gesellschaft immer Verhandlungssache. Fleisch beispielsweise wurde innerhalb von zwei Generationen vom Luxusgut zum "Arme-Leute-Essen". Beim Hummer ist es umgekehrt, der wurde von der Fischermahlzeit zum Gourmetgenuss. Wenn sich gesellschaftliche Rahmenbedingungen ändern, ändert sich die Definition von Luxusgut.

Ich glaube ja: Erschwingliche Rollenspielbücher wird es immer geben, nur wird man ggf. das Shiny-Bling-Bling wieder zurückfahren, wenn die Ausgaben sonst nicht mehr bezahlbar werden für einen Großteil der Kunden.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Megavolt am 5.02.2024 | 11:38
Ich würde sagen je kommerziell erfolgreicher ein System ist, desto mehr Supplements gibt es, um das Bedürfnis der Kunden nach noch mehr Optionen zu befriedigen. Regelbücher verkaufen sich immer noch am Besten.

Was sagen wir denn zu Midgard? Gilt das als ein erfolgreiches Rollenspiel?

Vielleicht ist auch die Anzahl der Whales für den Produktausstoß relevant, definitiv z.B. bei DSA, wenn man sich die Kickstarter anschaut.

Dass sich die Regelbücher so gut verkaufen, ist für mich eines der großen Mysterien.

Ich würde mir "Wege der Alchimie" von DSA kaufen, weil ich mich von dem ganzen inhaltlichen Klimbim durchaus inspirieren lassen kann - also als "Schmökerbuch" quasi - aber das ebenfalls eingekaufte Plus an Regeln, das man dadurch erwirbt, ist doch nur noch abschreckend. Wirklich anwenden tuts auch keiner, da muss man sein DSA schon im 5. Gang fahren und es muss auch sonst echt viel zusammenkommen. Außerdem sind die Regeln mit hoher Wahrscheinlichkeit ohnehin broken, also auch für den Regelfuchser ist es jetzt kein so rechter Gewinn.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Skaeg am 5.02.2024 | 11:42
Ich halte es mit der letzteren Definition: Was Luxus ist und was nicht, ist in einer Gesellschaft immer Verhandlungssache.
Das ist keine Definition.
Sorry, weder über die Frage, ob Rollenspielbücher in die gleiche Konsumkategorie einzordnen sind wie Rolex-Uhren noch die, ob alles, was nicht existenzielle Armut ist, als "Luxus" gilt, gibt es aus meiner Sicht irgend etwas zu "verhandeln".

Aus wirtschaftlicher Sicht gehören Rollenspiele in modernen Industrienationen im Allgemeinen nicht in den Bereich "Luxusprodukte", soviel ist klar. Wobei es natürlich so ist, dass auch Rollenspiele wie andere Produkte als Versionen, die in Richtung Luxussegment gehen sollen, herauskommen können.

Sowas hier zum Beispiel:
https://eu.nobleknight.com/P/2147403134/Call-of-Cthulhu-Limited-20th-Anniversary-Edition-Miskatonic-University-Library-Edition-
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Skaeg am 5.02.2024 | 12:00
Was sagen wir denn zu Midgard? Gilt das als ein erfolgreiches Rollenspiel?

Vielleicht ist auch die Anzahl der Whales für den Produktausstoß relevant, definitiv z.B. bei DSA, wenn man sich die Kickstarter anschaut.

Dass sich die Regelbücher so gut verkaufen, ist für mich eines der großen Mysterien.

Ich würde mir "Wege der Alchimie" von DSA kaufen, weil ich mich von dem ganzen inhaltlichen Klimbim durchaus inspirieren lassen kann - also als "Schmökerbuch" quasi - aber das ebenfalls eingekaufte Plus an Regeln, das man dadurch erwirbt, ist doch nur noch abschreckend. Wirklich anwenden tuts auch keiner, da muss man sein DSA schon im 5. Gang fahren und es muss auch sonst echt viel zusammenkommen. Außerdem sind die Regeln mit hoher Wahrscheinlichkeit ohnehin broken, also auch für den Regelfuchser ist es jetzt kein so rechter Gewinn.
Was ich interessant finde, dass es zumindest in meinem Dunstkreis den Eindruck bekomme, dass viele in die Jahre kommende Rollenspieler sich massive Volumina an komplexen Regelwerken zulegen, die sich ihr jüngeres Ich nur mit Mühe hätte leisten können; gleichzeitig aber nicht mehr die Zeit oder die Lust haben, diese auch wirklich zu durchdringen und anzuwenden, womit ihr jüngeres Ich kein Problem gehabt hätte.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Megavolt am 5.02.2024 | 12:11
Jeder soll mit seinem Geld machen, was er will, ich finde das voll in Ordnung. Meins wärs jetzt nicht, dafür bin ich zu geizig.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Ma tetz am 5.02.2024 | 12:34
Entweder man hat Zeit oder man hat Geld. Das gilt für weite Teile Lebens :)

Ich selbst brauche meist auch keine Supplements und beschränke mich eigentlich bei Allen Systemen, die ich besitze, auf die Kernregelwerke. Aber die Verlage werden schon wissen, was sich verkauft, sonst landen sie schnell auf der Nase.

Von Midgard hab ich keinen Plan.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: felixs am 5.02.2024 | 12:35
Die Wortspalterei über "Luxus" führt doch zu nichts.

Es wäre vielleicht hilfreicher, wenn ihr, statt über Wörter zu streiten, beschreiben würdet, was ihr meint.
Ich denke, es ist Konsens, dass Rollenspiele weder lebenswichtigte Güter (Wohnraum, Nahrung, Medikamente, Hygieneartikel) sind, noch dass sie für die breiten Massen unerschwinglich sind.

Worüber man sprechen kann, ist, ob und für wen der finanzielle Aspekt von Rollenspiel eine Hürde darstellt.

Meine persönliche Einschätzung ist, dass ich die meisten Sachen, die mich interessieren, OK finde. Was mich ärgert, sind Kickstarter und limitierte Auflagen. Außerdem nervt es mich, wenn Bücher in unpraktischen Luxusausgaben produziert werden. Ich möchte keinen Hochglanz (schwer zu lesen, weil reflektiert), brauche keine Farbe (habe aber auch nichts dagegen), möchte keine sehr schweren oder sehr dicken Bücher (weil unhandlich). Und meine Schmerzgrenze für ein Rollenspielbuch sind ca. 40 Euro. Bis dahin werde ich es ziemlich sicher kaufen, wenn es mich interessiert. Darüber muss es schon sehr interessant sein. Insgesamt zähle ich vermutlich zum eher preisbewussten Teil der (Rollen-)Spieleszene. Mir sind vor allem Brettspiele im Schnitt etwas zu teuer geworden und ich kaufe da viel weniger - allerdings interessiert mich auch immer weniger, weil mir die Aufmachung auf den Keks geht. Da gibt es auch Parallelen zu Rollenspielen.

Insgesamt kann man, denke ich, nicht sagen, dass Rollenspiele allgemein zu teuer (geworden) sind.
Der subjektive Faktor ist entscheidend.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: tartex am 5.02.2024 | 13:05
Was ich interessant finde, dass es zumindest in meinem Dunstkreis den Eindruck bekomme, dass viele in die Jahre kommende Rollenspieler sich massive Volumina an komplexen Regelwerken zulegen, die sich ihr jüngeres Ich nur mit Mühe hätte leisten können; gleichzeitig aber nicht mehr die Zeit oder die Lust haben, diese auch wirklich zu durchdringen und anzuwenden, womit ihr jüngeres Ich kein Problem gehabt hätte.

Ich bin ein simpler Mensch, irgendwie kann ich nicht "Nein!" sagen, wenn ich ein Schnäppchen sehe, dessen Namen ich im 1992er-Versandkatalog von FantasticShop/FanPro gelesen habe, oder eine Rezension damals im Dragon-Magazine. Das ist eher Hamstern für schlechte Zeiten.  8] Zum Glück kaufe ich das alles fast nur als PDFs, aber lesen ist gar nicht geplannt.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Dr. Evil am 5.02.2024 | 13:13
Was ich interessant finde, dass es zumindest in meinem Dunstkreis den Eindruck bekomme, dass viele in die Jahre kommende Rollenspieler sich massive Volumina an komplexen Regelwerken zulegen, die sich ihr jüngeres Ich nur mit Mühe hätte leisten können; gleichzeitig aber nicht mehr die Zeit oder die Lust haben, diese auch wirklich zu durchdringen und anzuwenden, womit ihr jüngeres Ich kein Problem gehabt hätte.

Den Eindruck kann ich aus eigener Betroffenheit nur bestätigen. Sehr schön auf den Punkt gebracht.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Mimöschen am 5.02.2024 | 13:53
Abseits der Platzhirsche D&D (WotC) und DSA (Ulisses) gibt es eine ganze Reihe von Verlagen, die noch eine vernünftige Preispolitik an den Tag legen.
Wenn ich mir bspw Shadowrun 6 von Pegasus anschaue, scheint dies ja auch durchaus machbar zu sein, zumal man dort zum langfristigen spielen tatsächlich nur das GRW benötigt. Na gut, und einen Sack voll W6. Alle anderen Splatbooks sind vielleicht nice to have, aber alles andere als essentiell.

Aber selbst wenn ein Verlag nicht mit Pegasus' Kampfpreisen mithalten kann oder will, gibt es immer noch eine ganze Reihe von Systemen, bei denen man ausser dem GRW keine weiteren Bücher benötigt. Das wären dann geschätzt im Schnitt 50€ für mehrere Jahre Spielspaß. Vergleich das mal mit den Kosten eines Kinobesuchs oder des kulinarischen Vergnügens beim bekanntesten Burgerbrater der Welt. Da gibt einem das Rind schneller Pfötchen als man schlucken kann.

Von den ganzen kostenlosen und/oder Indie Rollenspielen möchte ich gar nicht erst anfangen.

Also nein. Rollenspiele generell sind nicht zu teuer.

Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Megavolt am 5.02.2024 | 15:58
Boah, ich hatte die Kampfpreise von Pegasus vergessen. vielen Dank für die Erinnerung! Das war geil! Ich habe quasi nur aufgrund der günstigen Bücher voll eingekauft für Shadowrun.

Ich revidiere mein Urteil: Alles viel zu teuer, ich will wieder jedes Buch für 20 Euro haben.  ~;D
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Doc-Byte am 5.02.2024 | 16:42
[...] und für Shadowrun gab es immer nur den einen Grundregelband.

Eher schlechtes Beispiel. ;D Auch wenn die Zusatzbände afair erst seit der 4. Edition offiziell als "Kernregelwerke" bezeichnet werden, gabe es sie schon immer und sie haben das doch recht limitierte GRW von Anfang an deutlich erweitert. Persönlich würde ich auf keinen Fall ohne diese Bände Shadowrun spielen wollen ("Anarchy" mal außen vor) und eine neue Edition ist für mich erst komplett, wenn alle Zusatzbände raus sind. (Was bei SR6 afaik bis heute nicht der Fall ist.)

Zitat von: https://www.shadowiki.de/Liste_der_Quellen-_und_Regelb%C3%BCcher#Erste_Edition
Shadowrun (Grundregelwerk) 1989
Strassensamurai Katalog 1989
The Grimoire: 14th Edition, 2050 1990
Rigger Black Book 1991
Virtual Realities 1991

Diese Aufteilung in GRW, (Cyber)Ware Band, Magieerweiterung, Knarrenbuch, Fahrzeugerweiterung und Matrixband wurde schon innerhalb der ersten 3 Jahre geschaffen (auch wenn in der 1. Edition Implantate und Waffen noch in einem Buch standen). Zwischenzeitlich gab es zu diesen Themenfeldern teilweise sogar zwei Ergänzungsbände und später kam noch das "Companion" mit erweiterten / alternativen Generierungsregeln und zuletzt eine Art SL-Band dazu. (Wobei man Sprawl Sites aus dem Jahr 1990 als frühen Vorläufer davon sehen könnte.) Bei Editionswechseln wurden mehrere Erweiterungsbände zu einem Themenfeld dann meist wieder in ein Buch zusammengefasst.

Wenn ich mir bspw Shadowrun 6 von Pegasus anschaue, scheint dies ja auch durchaus machbar zu sein, zumal man dort zum langfristigen spielen tatsächlich nur das GRW benötigt.

Kann man Shadowrun nur mit dem GRW spielen? - Ja, auf jeden Fall.
Will man das (auf Dauer)? - Nein, eher nicht wirklich.

Aber selbst wenn ein Verlag nicht mit Pegasus' Kampfpreisen mithalten kann oder will, gibt es immer noch eine ganze Reihe von Systemen, bei denen man ausser dem GRW keine weiteren Bücher benötigt.

Bei Shadowrun kann man ziemlich sicher davon ausgehen, dass Pegasus das entweder über ihre Brettspielsparte querfinanziert oder aber gerade so die Ausgaben deckt. Viel Gewinn machen die (mit den Büchern) vermutlich nicht. Tatsächlich war das Argument für die Preiserhöhung vor einer Weile ja auch, dass sie mit dem alten Preis nicht mehr die Kosten decken konnten.

Ich revidiere mein Urteil: Alles viel zu teuer, ich will wieder jedes Buch für 20 Euro haben.  ~;D

Hm, mal so rein hypothetisch, wenn ich dir ein Buch anbieten würde, das zwischen zwei Buchdeckeln einen Settingband, das komplette Regelwerk, einen Spielleiterteil und eine Abenteuer sowie die Basisinfos für eine 13-teilige Kampagne enthält, könnte ich dafür doch theoretisch mindestens 80, eher 100€ verlangen, oder?  :think: Sind schließlich 4 bis 5 Bücher in einem (und sicherlich genug Inhalt für ein, zwei Jahre+ Spielzeit). ~;D
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: unicum am 5.02.2024 | 17:19
"Sind Rollenspiele zu teuer geworden?" (Ich lass das 'in DE' mal raus).

Wir haben hier jezt schon darüber geschrieben wie das inflationsbereinigt ausschaut, was luxus ist und was nicht, etc pp.

Ich möchte mal die Sache aus einer anderen Richtung betrachten. Gehen wir mal davon aus das die aussage des Satzes einfach stimmt. Also Rollenspiele sind "zu teuer" geworden. Was würde das bedeuten? Was bedeutet es denn wenn etwa Diesel zu teuer wird? Dann gehen die Bauern auf die Strasse,... gut ich glaub die sind Organisierter als "wir" ;)

Nein aber im Ernst, was wäre wenn es wirklich ein Luxus Produkt wäre - also durch die Bank hindurch "purer Luxus"? sagen wir mal für ... nur die oberen 1%, die sich noch leisten können RPGs spielen,...

Und genau da würde ich es festmachen ob es zu teuer geworden ist, oder eben nicht, wer sich etwas noch leisten kann - und wer eben nicht mehr.

Ich bin gerade mal durchgegangen wie ich die Menschen in meiner "Rollenspielblase" einschätze und ob es da Leute gibt die, eher in präkeren Arbeitsverhältnissen leben - die anderen lass ich mal weg (etwa den Abteilungsleiter der mit 55 in Rente geht weil "Gespartes geld reicht mir" weg - ja kenne ich auch)

Ich hab es mittlerweile schon öfter erlebt das bei Übernachtungscons (Wert etwa ~150€) es menschen gegeben haben die meinten "kann ich mir nicht leisten". (ich hab anfang des Jahres auch kurzfristig einen Con abgesagt und der Orga gesagt wenn es keinen Nachrücker gibt und sie "jemanden kennen der es sich nicht leisten kann/will sie den Platz auch verschenken können - und ich will den Namen nicht wissen" ich bekam nur die bestätigung das der Paltz vergeben wurde)

Ich erinnere mich auch daran das wir (in meiner Rollenspielblase) mal zusammengelegt haben um einem befreundeten Rollenspieler das Begräbnis zu finanzieren (sind ja auch schnell 1500+€ beisammen).

Also ja es gibt da draussen durchaus Rollenspielende Menschen welche Rollenspiel machen obwohl sie eigentlich nicht gar so viel € in der Tasche haben.

Deswegen ist auch mein Schluss - Nein Rollenspiel ist nicht zu teuer geworden - man kann immer noch spielen und im vergleich mit einer Jahreskarte für den FC Bayern München, einer Karte für Taylor Swift, einem Rennrad oder einem Motorrad ist es immer noch einfach unschlagbar günstig. Man muss aber eben genau schauen was man kauft, da mag eher heute ein Problem liegen als "früher" - es gibt heut jede menge Murks da draussen, und zum Teil sind die Ansprüche auch höher.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Megavolt am 5.02.2024 | 17:29
Taylor Swift

 ~;D

Ich glaube, dass Brettspiele mehr und mehr zu einem Marker für "Bürgertum" werden, wenn ich mir da die Preise so ansehe.

Warten wirs bezüglich des Rollenspielmarktes einfach mal ab. Der korrekte Hinweis auf die Pegasus-Kampfpreise hat mich jetzt doch schwer verunsichert, was mein Price Memory usw. angeht.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 5.02.2024 | 17:31
Rollenspiel-Subventionen!

Wir sollten zum Streik aufrufen und Autobahnausfahren mit LARPern und DSA-Regelwerken blockieren. Dann müssen wir allen noch klar machen, dass ohne uns die Fantasie verhungert. Oder dass die Würfelindustrie ohne uns einbrechen würde  ~;D

 
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Megavolt am 5.02.2024 | 17:32
Die Rollenspiel-GEZ muss her, das fordere ich schon lange. Wer einen Haushalt hat, der kann theoretisch auch darin Rollenspiele spielen, das macht 18 Euro p/m, vielen Dank.  ~;D
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 5.02.2024 | 17:34
Die Rollenspiel-GEZ muss her, das fordere ich schon lange. Wer einen Haushalt hat, der kann theoretisch auch darin Rollenspiele spielen, macht 18 Euro p/m, vielen Dank.  ~;D

Das ist ja noch besser: Dann müssen die anderen auf die Straße, die dagegen sind, und wir können im Keller weiter in Ruhe zocken  >;D
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Doc-Byte am 5.02.2024 | 18:13
Wir sollten zum Streik aufrufen und Autobahnausfahren mit LARPern und DSA-Regelwerken blockieren.

Okay, bin dabei. Wo soll ich meine Würfel hinkleben? >;D
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Mimöschen am 5.02.2024 | 18:17
@Doc-Byte
Nur weil du nicht nur mit dem GRW spielen möchtest, bedeutet das ja noch lange nicht, dass man es nicht könnte.
 Im Gegensatz zu vielen anderen RPGs beinhaltet das GRW nämlich tatsächlich alles was man zum spielen benötigt: Charakteroptionen en masse, Hintergrundinfos zur Welt, Gegner, Ausrüstung ohne Ende, Magie und eine SL-Sektion.
Klar, mehr Bling-Bling geht immer, gerade bei Alten Hasen, aber dass man die Zusatzbände zwingend benötigt, wage ich zu bezweifeln.
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 5.02.2024 | 18:21
Okay, bin dabei. Wo soll ich meine Würfel hinkleben? >;D

Die ganzen  :w4: auf die Straße. Ich hab welche aus Metall  :muharhar:
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Doc-Byte am 5.02.2024 | 19:03
@Doc-Byte
Nur weil du nicht nur mit dem GRW spielen möchtest, bedeutet das ja noch lange nicht, dass man es nicht könnte.

Okay, ändere "man" zu "ich" und dann habe ich exakt das geschrieben. :)

Die ganzen  :w4: auf die Straße. Ich hab welche aus Metall  :muharhar:

Cool! - Vielleicht noch ein paar Legosteine dazwischen? :think:
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: AndreJarosch am 5.02.2024 | 19:56
Die ganzen  :w4: auf die Straße. Ich hab welche aus Metall  :muharhar:

Frag mal beim Heinrich Tüffers Verlag nach, "Ultima Ration" läuft ja über W4s, der würde ich bestimmt freuen.  ;)
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Weltengeist am 5.02.2024 | 21:13
Was ich interessant finde, dass es zumindest in meinem Dunstkreis den Eindruck bekomme, dass viele in die Jahre kommende Rollenspieler sich massive Volumina an komplexen Regelwerken zulegen, die sich ihr jüngeres Ich nur mit Mühe hätte leisten können; gleichzeitig aber nicht mehr die Zeit oder die Lust haben, diese auch wirklich zu durchdringen und anzuwenden, womit ihr jüngeres Ich kein Problem gehabt hätte.

Da sind wir ja in bester Gesellschaft. Ich sag nur Cabrio-Fahrer. Das sind auch gefühlt zu 90% Rentner, die sich jetzt endlich das Traumauto gegönnt haben, aber blöderweise vergessen haben, was sie damit wollten... >;D

Die Rollenspiel-GEZ muss her, das fordere ich schon lange. Wer einen Haushalt hat, der kann theoretisch auch darin Rollenspiele spielen, das macht 18 Euro p/m, vielen Dank.  ~;D

Sehr gute Idee. Wir müssen allerdings noch irgendwie herausfinden, wie aus dem so vereinnahmten Geld dann auch coole Rollenspiele ohne Bildungs- oder Weltverbesserungsanspruch werden... :think:
Titel: Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
Beitrag von: Belfionn am 5.02.2024 | 21:28
Zum Thema „SInd Rollenspiele zu teuer geworden?“: Ich will kurz darlegen, warum ich „Nein“ angekreuzt habe, auch wenn das meiste schon gesagt wurde: Ich bin absolut der Meinung, dass das Hobby Rollenspiel nicht zu teuer ist. Eher im Gegenteil, es ist eins der günstigsten Hobbies wenn man Spielspaß-Stunden/Euro betrachtet. Sicher gibt es Crowdfunding-Projekte oder teure, limitierte Ausgaben, aber die sind nicht zwingend nötig. Und selbst wenn man bloß lesender Konsument ist, finde ich die Preise für z.B. Regionalbände nicht zu teuer, wenn ich Lesespaß-Stunden/Euro betrachte, vor allem, da ich eine Regionalspielhilfe auch Jahre später vielleicht nochmal zum Nachschlagen oder nostalgischem Schmökern aus dem Regal ziehe, was ich mit den meisten Romanen nicht tue. Viele Romane kommen daher teurer weg.
Auch dass die Erstellung von P&P-Produkten oft selbstausbeuterisch abläuft, widerspricht mMn der These, dass die Produkte zu teuer seien.

Vor allem wollte ich aber kurz auf Brettspiele eingehen.
Ich glaube, dass Brettspiele mehr und mehr zu einem Marker für "Bürgertum" werden, wenn ich mir da die Preise so ansehe.
Brettspiele sind und waren vermutlich schon immer irgendwie „bürgerlich“, was aber meiner Meinung nach weniger am Preis als an der Art der Freizeitgestaltung an sich liegt. Sicher haben die Preise gerade im Kennerspielbereich angezogen, was aber oft auch an der üppigen Ausstattung liegt, die heute scheinbar Standard ist. Wo gibt es denn noch normale Pappmarker? Es müssen scheinbar häufig mindestens Acrylchips, individuell geformte Meeples, Legacy-Aufkleber, Doublelayer-Boards und drölfzig Miniaturen drin sein. Dazu kommt, dass man scheinbar mit einer Sammlung, deren Spieleanzahl nicht im mittleren dreistelligen Bereich liegt, in der Szene mittlerweile weniger angesehen wird, was Brettspiele zu einem teureren Hobby machen kann.
Im Bereich der Familienspiele hingegen sind die Spiele einfacher und die Preise deutlich moderater: MicroMacro, Just One, Neuauflagen von Carcassonne (alle Spiele des Jahres) gibts für rund 20 Euro, That‘s not a hat, Schnitzeljagd, Skyjo gibt‘s für 10-15 Euro, usw. Also etwa den Preis eines Kinobesuchs. Die Spiele, die die breite Masse ansprechen wollen, sind also sicherlich für fast jeden erschwinglich. Und auch diese Spiele machen immer wieder und über lange Zeiträume Spaß!