Tanelorn.net

Das Tanelorn spielt => Forenrollenspiele => [Ruin Master] Wild - Saga => Thema gestartet von: Outsider am 2.03.2024 | 11:44

Titel: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Outsider am 2.03.2024 | 11:44
- Kapitel IV –
- Der Garten -

„Kräuter und Blumen, Pilze und Nachtschattengewächse“

Im Gegensatz zum Grabmal und seinen beengten, gleichmäßig geformten Gängen ist der Wald nahezu freundlich und offen. Auch wenn kaum ein Sonnenstrahl es durch das dichte Dach der Baumwipfel über euch schafft. Die Stille jedoch ist dieselbe, nur der Wind knarzt in den Bäumen und hin und wieder schlägt ein Ast an einen anderen, was ein dumpfes Geräusch erzeugt das durch den Wald hallt. Ihr habt euch daran gewöhnt, dass der Wald sich hinter euch verändert. Das leise Rumpeln und Rascheln, wenn der Pfad verschwindet, immer dann wenn man seinen Blick abwendet ermahnt euch das dieser Wald mehr ist als nur eine Ansammlung alter Bäume.

Die Zeit zu messen fällt euch schwer aber es muss nach Mittag sein als der Wald um euch herum immer dichter wird, die Bäume stehen enger, das Unterholz wuchert höher. Unvermittelt öffnet sich der Wald und ihr steht vor einem kleinen Blockhaus das zwischen zwei großen Felsen errichtet wurde. Moos wuchert zwischen den Holzstämmen hervor und wäret ihr nicht gerade darauf zugelaufen, hättet ihr es wahrscheinlich übersehen. Wenn man jedoch direkt davorsteht ist es unverkennbar kein Werk des Waldes, jedenfalls kein natürlich gewachsenes. Das Dach der Hütte ist überseht von funkelndem Grün, durchbrochen von roten, grünen, braunen und blauen Blumen die dort in die Höhe wachsen wie eine wilde Wiese. Zwischen den Felsen fällt gerade genug Licht auf das Dach der Hütte das die Blumen dort ohne Konkurrenz mit dem Unterholz gut wachsen können.

Eine kleine aber einladende Tür hängt windschief in verrottenden Angeln und es wirkt fast so als würde die kleinste Berührung sie in ihre einzelnen Bretter zerfallen lassen.
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Hinxe am 3.03.2024 | 18:06
Gylfi
Im verfluchten Wald


Gylfi blieb nach dem Verlassen des Grabmals und während der nächtlichen Rast ungewöhnlich still und sagte kaum ein Wort. Oft blickte er verstohlen zu den anderen, besonders Aino. Was ihm dabei durch den Kopf ging, konnte man nur raten. Der Alte ging früh schlafen. "Meine Wunden quälen mich, ich brauche Ruhe, um zu heilen."

Am nächsten Morgen ging es ihm schon etwas besser. Die Mahlzeit trug zusätzlich dazu bei, dass sich seine Laune besserte. Als die Gruppe wieder in den Wald aufbrach, konnte man ihn "Auf zu neuen Abenteuern!" murmeln hören. Es verblieb nur wenig Sarkasmus in seiner Stimme.

Auf der Lichtung angekommen blickt sich der skwilde in aller Ruhe um und brummt "Interessant, was haben wir denn hier?" in seinen schütteren Bart.
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Katharina am 6.03.2024 | 22:51
Aino
Im verfluchten Wald, bei einem Blockhaus


Auch Aino setzt schweigsam einen Fuß vor den anderen und wirkt alles andere als unglücklich darüber, dass Gylfi seine vermeintliche Missbilligung ihrer Entscheidung zumindest nicht auch noch kommentiert. "Natürlich, schlaft gut.", antwortet sie am Abend daher nur knapp. Aino selbst bleibt in dieser Nacht jedoch lange wach, betrachtet den nächtlichen Himmel und sinnt darüber nach, ob es feige war, das Grabmal zu verlassen. Zunächst war ihr die Entscheidung weise vorgekommen, doch je weiter die Nacht voranschreitet, desto mehr sorgt Aino sich, dass sie in diesem Wald unrühmlich sterben und von der Welt vergessen wird.

Am nächsten Morgen zeichnen Augenringe Ainos Gesicht, doch lässt sie sich trotz ihrer Müdigkeit nicht von einem zügigen Schritttempo abhalten. Erst als sie die Blockhütte entdeckt, bleibt sie stehen. "Normalerweise würde ich sagen, das ist einfach eine verlassene Hütte. Doch dieser Wald hält auch Überraschungen bereit." Mit zusammengekniffenen Augen betrachtet Aino die Hütte zunächst aus der Entfernung, bevor sie schließlich erklärt: "Machen wir es wie im Grabmal: Ich gehe vor und suche nach Fallen, während ihr mit etwas Abstand wartet. Einverstanden?"
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Outsider am 6.03.2024 | 23:14
„So machen wir es!“ bestätigt Azlahn und folgt Aino zur Hütte welche nach Fallen ausschauhält. Ähnlich wie Aino war auch Emangisura den Abend und das Frühstück über eher schweigsam. Sie blickt zwar hin und wieder zwischen ihren Reisegefährten hin und her, aber es scheint als hätte das Grabmal und die Entscheidungen die getroffen wurden eure Gruppe verändert.

„Vielleicht ist das die Hütte des Jägersmanns den wir gefunden haben?“ mutmaßt Emangisura hinter Aino, ohne jedoch wirklich eine Antwort zu erwarten.

Vorsichtig zieht Aino die Tür auf und blickt in die schattige Hütte.

Zwischen den Felsen (https://www.youtube.com/watch?v=SQzhwE12_VA) besteht die Hütte nur aus einem einzigen Raum. Linkerhand befindet sich ein aus Lehm und Steinen erbauter Kamin, in der rechten hinteren Ecke steht ein klappriges Bettgestell. Die Hütte muss vor Jahrzehnten verlassen worden sein. Eine dicke Staubschicht liegt auf allem, die Laken des Bettes, aus irgendeiner Pflanzenfaser sind längt verrottet. Ein kleiner Tisch und ein Schemel in der Mitte des Raumes sind wurmstichig und in den Ecken haben sich Spinnenweben ausgebreitet. In einem Eckregal rechts des Eingangs sind ein paar geschnitzte Holzteller und Krüge aufgestapelt. Irgendein Tier muss dort mal sein Nest gebaut haben, vielleicht Mäuse!? Auf dem Boden und den Regalböden liegen allerlei Nestbaumaterialien von den Tieren ist aber keine Spur mehr zu sehen.

Links, schräg gegenüber dem Eingang, in der rückwärtigen Wand führt eine weitere Tür nach draußen. Diese ist vollständig verrottet, ihr könnt dahinter ein paar grob angelegte Stufen sehen welche sanft ansteigen.

Von der Treppe her ist ein schabendes, kratzendes Geräusch zu hören welches nicht vom Wald zu stammen scheint, dafür ist es zu regelmäßig. Es klingt fast so als würde dort jemand mit einem Rechen Beete harken. Das Ganze ist umso merkwürdiger, weil hier in der Hütte keinerlei Anzeichen dafür zu finden sind, dass sich hier irgendjemand aufhalten würde.

Altes Feuerholz liegt aufgestapelt neben dem Kamin, doch die Asche im Inneren ist längst zu grauem Staub zerfallen. 
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Katharina am 7.03.2024 | 22:46
Aino
Im verfluchten Wald, bei einem Blockhaus


Nachdem Aino sich in dem Raum umgesehen hat, tritt sie nach draußen und winkt den Rest der Gruppe herbei, während sie selbst ein paar Schritte auf ihre Gefährten zugeht. "Die Hütte scheint sicher und seit Ewigkeiten verlassen zu sein. Und trotzdem sind dahinter Geräusche zu hören, so als würde dort jemand arbeiten. Aber dann müssten doch auch Spuren im Staub zu sehen sein?" Bei diesen flüsternd geäußerten Worten deutet Aino auf die dicken Staubschichten in der Hütte. Immer noch mit gedämpfter Stimme fährt sie fort: "Ich weiß nicht, ob es klug ist, wenn wir uns gleich alle zu erkennen geben. Wenn ihr keine Einwände habt, gehe ich dem Geräusch nach und gebe euch dann Bescheid."
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Hinxe am 8.03.2024 | 12:47
Gylfi
Im verfluchten Wald bei einer Blockhütte


Mit kleinen Schritten geht Gylfi zu Aino, als sie ihre Gefährten herbeiwinkt. Während er ihren geflüstert Worten zuhört, späht der Alte in die Hütte in der Hoffnung, die Ursache der kratzenden Geräusche zu finden.

Als Aino geendet hat, spricht Gylfi ebenso gedämpft: "Vielleicht sollte sich auch jemand um die Hütte herum begeben. Ich schlage Azlahn vor." Nach kurzem Grübeln fügt er noch hinzu: "Ich möchte auch erneut versuchen, die Gunst der flowras auf uns herabzubitten, wenn ihr keine Einwände habt." Fragend blickt der skwilde in die Runde.
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Outsider am 8.03.2024 | 15:16
Emangisura blickt in die Runde während Azlahn hinter euch den Wald im Auge behält.

„Ich glaube…“ sagt sie „…dass es nicht schlau wäre jemanden um die Hütte herum zu schicken. Außerhalb dessen was wir sehen können verändert sich der Wald. Wir müssen zusammenbleiben. Das mag nicht für die Hütte oder die Treppe dahinter gelten, aber hier draußen sollte keiner alleine herumirren!“

Direkt an den Skwilden gewandt sagt die Elfe: „Gerne, bittet um die Gunst der flowrars, wir können jede Hilfe gebrauchen!“ 
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Katharina am 10.03.2024 | 16:23
Aino
Im verfluchten Wald, bei einem Blockhaus


"Oh ja, macht das bitte auf jeden Fall.", antwortet Aino rasch und eindringlich auf Gylfis Frage.

Bei Emangisuras Einwand blickt die Kriegerin nachdenklich zur Hütte. !Wir könnten wieder eines der Seile verwenden, um uns aneinander zu binden, damit wir uns nicht verlieren."
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Outsider am 10.03.2024 | 21:13
„Ich bezweifele stark, dass das Seil lang genug ist um die Hütte und den Felsen zwischen denen sie erbaut ist zu umrunden“ wirft Azlahn ein nachdem er sich Ainos Vorschlag angehört hat.

„Probieren könnten wir es!“ 
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Hinxe am 12.03.2024 | 00:00
Gylfi
Im verfluchten Wald bei einer Blockhütte


"Vielleicht ist es auch eine dumme Idee und wir verägern damit das Wesen, das die Geräusche hinter der Hütte macht. Entscheidet Ihr, ich muss mich auf die Verbindung zum tapferen Halawen konzentrieren." Der Alte hebt die Arme, wobei er die Hände wie bei einem Segen flach nach vorne hält, so dass seine runzligen Handflächen zu sehen sind, und murmelt für die Anderern kaum verständliche Worte. 

Schließlich macht er einen Schritt auf Aino zu und legt die rechte Hand auf ihre linke Schulter. Dann spricht er mit feierlichem Ernst folgende Worte: "Halawen, furchtloser Held der Ahnen, höre die Bitte deines Dieners, des bruids Gylfi. Gewähre ihm die Gunst Deiner Güte. Lasse Aino, Kriegerin aus dem Westen, teilhaben an Deiner unerschütterlichen Tapferkeit."

Als er die Worte gesprochen hat, durchfährt Aino eine prickelnde Kühle, die sich vor allem an Stirn und um die Brust legt. Es fühlt ich für sie ganz anders an, als beim letzten Mal, als Gylfi sie segnete, kurz bevor sie ins Grab aufgebrochen waren.

Danach richtet er das Wort an die ganze Gruppe: "Mögen die flowras unsere Arme stärken und unseren Geist wach erhalten. Vielleicht ist dies der nächste Schritt auf dem Weg aus dem verfluchten Wald..."


Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Outsider am 12.03.2024 | 13:53
Aino steigt die in den Lehm geschlagenen flachen Stufen empor. Rechts und links begrenzen eingeschlagene Hölzer die Stufen und langes Gras wuchert hüfthoch empor. Am Ende der Treppe erreicht die Kriegerin einen kleinen von niedrigen Felsen umgebenen Kessel. Jenseits der Felsen streben die Bäume des Waldes empor und doch wirkt es so als wäre das Kronendach hier weniger dicht. Sonnenlicht fällt in schmalen Strahlen in den Kessel und beleuchtet einen wildwuchernden Garten in dem mannigfaltige Kräuter, Pflanzen und Blumen wachsen.

Was auf dem ersten Blick wie ein wildes durcheinander aussieht hat aber System. Jede Pflanze ist dort wo sie ihre perfekten Lebensbedingungen findet.

Dann stockt Aino der Atem. Das kratzende Geräusch kommt von einem Wesen das wohl mal ein Mensch war. Jetzt spannt sich dünne Haut über Sehnen und Knochen, die Kleidung hängt in Fetzen. Das Gesicht wirkt mumifiziert, die Lippen sind zurückgezogen und geben den Blick auf ein gelbliches Gebiss frei. Dort wo die Augen sein sollten sind nur schimmelig weiße Kugeln welche tief in den ledrigen Augenhöhen sitzen. Ein aus Zweigen geflochtener Hut sitz auf dem Kopf, unter dem strähnige weiße Haare hervorragen welche der Kreatur bis auf die Schulter reichen. In seiner Hand hält er ein Werkzeug zum Furchen ziehen.   

(https://i.ibb.co/8NX2p9s/msedge-5pk9-NK58k-Z.png)

Als er Aino bemerkt blickt er auf und ein krächzender Klang entwindet sich seinen toten Stimmbändern.

„Es sieht so aus als wenn ich Besuch bekommen würde!“ sagt das Wesen mehr zu sich selbst als zu Aino. Dann geht er dort wo er steht in die Hocke und fischt eine einzelne Blüte aus einem Busch heraus.

„Sagt mir werte Kriegerin, ist diese Blume nicht eine der sonderbarsten die aus dieser Erde sprießen.“

Mit einer Hand die fast so vertrocknet ist wie sein Gesicht und aus deren Fingern lange, gesplitterte Nägel wachsen hält er die samtig schwarze Blüte, die einen silbrigen Kelch hat in die Sonnenstrahlen welche durch das Dach des Waldes auf den Garten scheinen.

„Der gefürchtete aber wunderschöne Morgentod kann uralt werden und doch stirbt er in dem Augenblick seiner ersten Blüte, die gerade mal solange dauert wie die Sonne braucht um ihren goldenen Ball am morgen über den Rand der Welt zu heben!“

Dann blicken die eingesunkenen Augenhöhlen Aino direkt an.

„Wie kann ich helfen?“

Was früher mal ein lächeln war zieht jetzt die Lippen der Kreatur nur noch weiter auseinander und entblößt schwarzes Zahnfleisch aus dem die gelblichen Zähne herauswuchern.
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Katharina am 13.03.2024 | 23:04
Aino - Beim untoten Gärtner

"Gave, steh mir bei!", entfährt es Aino, als sie den Untoten erblickt. Einen Augenblick später hat sich die Kriegerin auch schon gefangen und zieht ihre Waffe. Mit entschlossenem Blick marschiert sie auf ihr Gegenüber zu, bereit dem ketzerischen Treiben ein rasches Ende zu bereiten. Als der Untote plötzlich zu sprechen beginnt, hält Aino jedoch abrupt an, stolpert kurz und blickt den Mann anschließend mit geöffnetem Mund und geweiteten Augen an. Sie schluckt schwer, dann macht sie einen Schritt zur Seite, um ihr Gegenüber aus einer anderen Richtung zu betrachten. Hatte sie sich geirrt, und dies ist gar kein Untoter, sondern bloß ein Gärtner, der schon viele Jahre zählt?

Aino ist so sehr damit beschäftigt, den Mann zu mustern, dass sie zunächst gar nicht mitbekommt, was er genau sagt. Erst als er in die Hocke geht und eine Blüte präsentiert, realisiert Aino, dass er nicht bloß irgendetwas vor sich hinbrabbelt, sondern mit ihr spricht. "Ja, eine wunderschöne Blüte", antwortet sie mit sanfter Stimme und ohne die Pflanze genauer anzusehen - ganz so, wie sie früher immer mit Onkel Glieven gesprochen hat, der in seinem achten Lebensjahrzehnt zunehmend verwirrt wurde. "Aber ist es nicht ein seltsamer Zufall? Da wird der Morgentod uralt und stirbt dann genau heute, wenn sie so viel Besuch hat?", antwortet Aino schließlich auf die Beschreibung des Mannes und hofft gleichzeitig, dass dieser seine Ausführungen zu Tod und Alter tatsächlich auf die Pflanze, und nicht auf sich selbst bezogen hat.

Nachdem Aino schließlich überzeugt ist, dass der vermeintliche Untote bloß ein alter Mann ist, der gerne über Blumen spricht, steckt sie ihr Schwert in die Scheide zurück. "Es ist lieb, dass Ihr fragt, aber lasst mich lieber Euch fragen: Benötigt Ihr Hilfe? In Eurem Alter und ohne Augenlicht sollte man nicht mehr so schwer arbeiten müssen. Aber bevor wir weiterreden: Lasst mich Euch meine Gefährten vorstellen!" Die letzten Worte hat Aino lauter gesprochen, damit auch der Rest ihrer Gruppe sie gut hören kann.
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Hinxe am 15.03.2024 | 11:46
Gylfi
Im verfluchten Wald zu Besuch bei einem untoten Gärtner


Gylfi hatte sich hinter Azlahn und Emangisura gehalten, weil er annimmt, dass sie besser zu hören vermögen, was hinter der Hütte vor sich geht. Daher bekommt er erst mit, dass Aino in ein Gespräch verwickelt wurde, als sie dem Gärtner gegenüber lautstark ihre Gefährten erwähnt.

Gylfi drängt darauf hin in den Garten. Zunächst ist er vom Anblick ihres verdorrten Gastgebers schockiert. Kurz hält er inne  wendet sich dann Aino zu und mustert sie skeptisch. "Ist alles in Ordnung?", fragt der Alte unsicher.
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Outsider am 15.03.2024 | 15:17
„Uh…“ entfährt es Azlahn als er die Gestalt sieht die dort in mitten des prächtig wachsenden Garten steht, aber selbst kaum noch Leben in sich zu haben scheint. 

Emangisura verkneift sich jeden Kommentar und hält sich eher im Hintergrund. Sie behält die Treppe und den Garten im Auge.

„Macht euch um mich keine Sorgen werte Dame!“ sagt der Alte in seiner krächzenden Stimme und es klingt sogar ein wenig aufrichtig.

„Oh ich sehe eure Begleiter sind erschienen, so viele Gäste hatte ich lange nicht!“

Aino fällt auf, dass die Gestalt nicht im Mindesten davon beeindruckt ist das sie ihr Schwert gezogen hatte. Weder ist sie zurückgewichen noch hat sie sonst irgendwelche Maßnahmen zu ihrer Verteidigung ergriffen. Selbst den Staudenspaten an dem er sich abstützt, welcher zumindest eine behelfsmäßige Waffe abgeben würde, bleibt am Boden.

Er fährt in Ainos Richtung gewandt fort: „Ich bin nicht in Gefahr und auch wenn mein Äußeres zu wünschen übrig lässt habe ich hier meinen Frieden gefunden. Vor ewigen Zeiten verlief ich mich beim Kräutersammeln in diesen Wald. Ich war noch jung und naiv. Ich dachte die Welt würde mir zu Füßen liegen aber alles kam ganz anders. Jetzt hat der Wald meine Seele doch ich vermisse nichts. Ich habe hier alles was ich brauche und kann mich ganz meinen Pflanzen widmen. Mit dieser Arbeit und Hingabe habe ich dem Tod ein Schnippchen geschlagen!“

Von hinten murmelt Emangisura: „Er hat Rüben und anderes Gemüse in seinem Garten. Essen!“
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Katharina am 16.03.2024 | 16:36
Aino - Im verfluchten Wald, beim untoten Gärtner

"Alles gut.", antwortet Aino Gylfi mit gedämpfter Stimme, "Ich weiß, er schaut aus, als wäre er gerade einem Grab entstiegen. Aber er spricht freundlich und interessiert sich für Blumen, also ist er wohl nur ein harmloser alter Mann."

Dann wendet Aino sich dem Mann zu: "Wir möchten Euch gar nicht lange stören. Aber es ist erfreulich, jemanden zu treffen, der mit diesem Wald vertraut ist. Ich sehe auch, dass Ihr es Euch hier schön eingerichtet habt. Aber sagt: Habt Ihr dennoch nie versucht, diesen Wald wieder zu verlassen?"
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Outsider am 17.03.2024 | 13:23
In einer grotesk anmutenden Bewegung nimmt die Gestalt den Hut ab und offenbart das ein Teil der Kopfhaut bereits gänzlich fehlt. Aus alter Gewohnheit kratzt sie mit den langen, gesplitterten Fingernägeln über den blanken, nur von einer dünnen Hautmembrane überzogenen Schädel. Dann setzt sie den Hut wieder auf.

„Wer wäre ich, wenn ich es nicht versucht hätte aus diesem Wald zu kommen, doch das ist nicht so einfach. Der Wald ist anders als diese Pflanzen…“ er deutet auf seinen Garten „…er hat Geheimnisse vor denjenigen die in ihm wandeln und in einem grausamen Spiel will er das man seine Rätsel löst, ihm Fragen beantwortet, seine Pfade findet um vielleicht mit viel Glück und Verstand eines fernen Tages seinen Weg hinaus zu finden. Manchmal frage ich mich ob ich nicht hätte hartnäckiger sein sollen, aber seht her…“ wieder deutet er auf seinen Garten „…meint ihr draußen hätte ich den Frieden so etwas Schönes anzulegen und zu erhalten, über all die Jahre?“
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Hinxe am 17.03.2024 | 22:11
Gylfi
Im verfluchten Wald im Garten des untoten Gärtners


Gylfi ringt weiterhin sichtlich um Fassung, der Gärtner macht es ihm mit der Zurschaustellung seines Schädels nicht einfacher. Gütige Magh, bewahre uns vor diesem Schicksal! Die Fratze des Todes grinst uns an. Er erbleicht, droht, das Gleichgewicht zu verlieren, und kann sich im letzten Moment an Azlahn aufrecht halten.

"Ein harmloser, alter Mann? Wohl kaum, wohl kaum..." flüstert der skwilde mit unterdrückter Stimme und wirft dem Gärtner einen fahrigen Blick zu. Seine Augen sind geweitet. Was ist das für ein Wesen? Welche dunkle Kraft hält es am Leben? fragt er sich mit wachsendem Entsetzen. Das ist ja ein noch grausigeres Schicksal als jenes, dass den Jäger ereilt hat...

Für einen Moment ist Gylfi von Schwäche übermannt und vermag noch nicht, an dem Gespräch mit dem Gärtner teilzunhmen.
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Katharina am 22.03.2024 | 22:20
Aino - Im verfluchten Wald, beim untoten Gärtner

"Keine Sorge, Gylfi. Ein greiser Körper ist nicht schön zum Ansehen, aber völlig harmlos. Und der Ahn scheint ja auch keine Schmerzen zu leiden und findet sich sogar trotz seiner Blindheit gut zurecht.", spricht Aino leise und unbekümmert auf Gylfi ein, fest überzeugt, dass so ein netter Mann alles nur kein Untoter ist.

Danach wendet sie sich wieder dem Gärtner zu: "Mit wem haben wir denn überhaupt die Ehre?" Aino stellt die anderen und sich selbst vor, wobei sie die Namen immer laut und deutlich ausspricht, so als würde sie davon ausgehen, dass ihr Gegenüber nicht mehr allzu gut hören kann.

"Was den Wald betrifft: Ja, wir haben auch schon bemerkt, dass er viele Rätsel und auch so manche Antwort bereithält. Sollen wir unser Wissen bündeln? Vielleicht haben wir die Antworten zu Euren Rätseln oder die Rätsel zu Euren Antworten?"
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Outsider am 23.03.2024 | 10:40
"Mein Name..." wiederholt die Gestalt vor euch langsam "...meinen Namen wollte schon so lange zeit niemand mehr wissen das ich fürchte ihn vergessen zu haben.“ Eine vertrocknete Zunge leckt über gelbe Zähne. „Nennt mich einfach Irian den Gärtner, ich glaube das ist ein Name der mir gefallen könnte und sollten wir uns je wiedersehen, vielleicht erinnere ich mich an ihn!“

Dann hört die Gestalt mit ausdrucksloser Mine zu was Aino zu sagen hat. Bei jedem Namen ruhen seine verschimmelten, toten Augäpfel auf jedem von euch. Während Azlahn die Brust rausstreckt und Gylfi stützt versucht sich Emangisura im Hintergrund zu halten, hinter Aino und hebt zur Begrüßung nur kurz die Hand.

„Ich bin nicht viel rumgekommen in diesem Wald aber ich kann euch gerne erzählen was mir zu Ohren gekommen ist. Falls ihr Antworten habt so interessieren sie mich nicht. Mein Garten blüht und ich verspüre nicht mehr den Drang diesen Ort zu verlassen.“

Mit seiner toten Hand deutet Irian auf die Reihen sprießender und blühender Gewächse in diesem Felskessel.

„Ich habe mal vernommen, dass man dem Wald Fragen beantworten muss damit er einem den Weg zu seinen Grenzen frei macht. Aber ob das stimmt wage ich nicht zu beurteilen. Ich glaube der Wald will wissen wer der Krieger des Todes ist und welche Farbe Timils Elch hat. Es ist schon komisch, dass ich mich nicht an meinen Namen erinnere aber diese Umstände so präsent sind als wenn ich sie erst in dem Gespräch mit euch erfahren hätte. Es soll Pfade in diesem Wald geben die einen Wanderer von einem Ort zum anderen bringen, ohne dass er sich im Wald verirrt, doch kenne ich keinen. Oder besser gesagt ich habe keinen Schlüssel oder kein Wissen das diese Pfade offenbart. Aber und vielleicht hilft euch das ja weiter, ich weiß das ein Schlüssel mächtiger ist als alle anderen. Solltet ihr jemals einen Strauch mit goldenen Heckenröschen finden so nehmt die Blüten mit. Solange sie frisch sind führen sie euch zu allen Orten in diesem Wald, nur nicht hinaus. Weder müsst ihr an dem Ort gewesen sein noch den Weg kennen, ihr müsst nur wissen das dieser Ort existiert und die Blüte wird euch dorthin führen. Leider…“ jetzt schwingt echte Trauer in der kratzigen, rauen Stimme des Wesens mit „…konnte ich diese Blume hier nie anpflanzen, nie den gelbgoldenen Schein ihrer Blüten sehen. Es ist wohl ein grausames Spiel das der Wald treibt. Er gibt mir alles was ich mir erträumt habe als ich den Wald betrat, einen Garten in dem die ältesten, schönsten, edelsten Pflanzen, Kräuter und Blumen gedeihen aber die goldene Heckenrose ist nicht dabei!“

Ein flaues Gefühl macht sich in euch breit.

Ihr habt sie noch vor Augen, an den Ruinen auf der Felsnadel. Die Wände der Siedlung waren überwuchert mit goldgelben Blüten wie man sie nur an Tafeln von Königen sieht.

Trotz des tristen Wetters erstrahlten sie in voller Pracht. Wahrscheinlich haben die Leute dort nicht einmal gewusst was für einen Schatz sie hatten, einer der ihnen vielleicht geholfen hätte den Weg aus dem Wald zu finden. So jedoch verfiel ihre kleine Siedlung und sie opferten ihre Leben einem Gott der keine Macht über das wilde Herz des Waldes hatte und ihnen nicht helfen konnte. Jetzt vermodern ihre Leichen in den Überresten ihrer Siedlung.
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Hinxe am 24.03.2024 | 18:22
Gylfi
Im verfluchten Wald im Garten des untoten Gärtners


"Ein greiser Körper ist schön, aber harmlos.", murmelt Gylfi Ainos Satz wiederholend. Macht sie sich über mich lustig? Mein Körper ist auch nur noch wenige Jahre von dem da entfernt. Mit Abscheu und Verbitterung blickt Gylfi auf den Gärtner.

So entgeht ihm der Anfang von Irians Antwort und er reagiert nicht, als Aino ihn vorstellt. Erst als der Gärtner vom Krieger des Todes spricht, hört der skwilde wirklich zu.

Jetzt ist vergessen, von wem die Geschichte stammt. Jetzt ist nur wichtig, nichts zu verpassen. Wer ist Timil und warum hat er oder sie einen Elch? Und kurz darauf: Die Rosen also, die finden wir wieder!

Nachdem Irian geendet hat, antwortet ihm Gylfi: "Ich danke Euch, Irian, Hüter des Gartens der Hoffnung im Wald der Verlorenen. Eure Worte geben uns Hoffnung, denn wir wissen, wo wir die goldenen Rosen finden können, die Ihr beschreibt. Ich gelobe, dass ich den Wald nicht eher verlasse, als dass ich hier zu Euch zurückkehre und Euch eine güldene Heckenrose zum Geschenk mache. Ihr sollt die Freude erleben, dass Euer Garten vollständig nach Eurer Vorstellung beschaffen ist. Eure Güte und Freigiebigkeit soll vergolten werden!"

Um Zustimmung heischend blickt der Alte reihum seine Gefährten an, ein Lächeln auf den Lippen, das wohl sagen soll: Hab ich es doch gewusst, wir finden einen Weg...

Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Katharina am 26.03.2024 | 11:17
Aino - Im verfluchten Wald, beim untoten Gärtner

Gylfis Gemurmel und ihren Fauxpas gar nicht bemerkend, blickt Aino weiterhin faszinieret auf den Gärtner, der es geschafft hat, mit diesem Wald Frieden zu schließen. Erst als Gylfi sich an Irian wendet, hat er wieder ganz Ainos Aufmerksamkeit. Mit wachsender Zuversicht nickt sie bei seinen Worten und bekräftigt diese dann mit einem kräftigen "So soll es sein!" Zufrieden lächelt Aino Gylfi an, bevor sie sich an den Gärtner wendet: "Werter Irian, Ihr habt uns schon so viel geholen. Und doch möchte ich Euch noch um einen Gefallen bitten: Dieser Wald ist voller Mysterien und wir wissen daher nicht, wie lange es dauern wird, bis wir mit der güldenen Heckenrose zu Euch zurückkommen werden. Habt Ihr ein wenig Essen, das Ihr uns auf die Reise mitgeben könnt?"
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Outsider am 27.03.2024 | 09:03
„Ahhh…“ was wohl ein Laut des Wohlbehagens sein soll ist nicht mehr als ein kratzendes Ächzen was Irian von sich gibt als Gylfi ihm anbietet eine goldene Heckenrose für seinen Garten zu holen „…das wäre ein Geschenk, das ich allem anderen was ihr zu bieten habt bevorzugen würde!“ sagt er dann.

„Vielleicht hat der Wald euch genau deshalb an meine Tür geführt!“

Dann wendet er sich wieder Aino zu.

„Ihr könnt aus meinem Garten mitnehmen was ihr wollte…“ er macht eine kurze Pause „..wenn ihr mir drei Fragen beantworten könnt. Hättet ihr bereits eine goldene Heckenrose dürftet ihr euch ohne Zögern bedienen als wäre er der eure, so jedoch muss ich prüfen ob ihr würdig seid!“

Schnarrend räuspert sich Irian bevor er mit erhobener Stimme die erste Frage stellt:

„Wie heißt der Kopf einer Blume? Überlegt gut und antwortet weise!“ 
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Katharina am 28.03.2024 | 13:27
Aino - Im verfluchten Wald, beim untoten Gärtner

Aino blickt auf die nächste Blume, die sie im Garten entdecken kann und dann auf den Gärtner. Zweimal lässt sie ihren Blick vergleichend hin- und herschweifen, dann steht für sie fest, dass der Kopf der oberste Teil des Gärtners und die Blüte der oberste Teil der Blume ist. "Die Blüten.", antwortet sie daher knapp, nur um sich just in diesem Moment daran zu erinnern, dass Irian sie ermahnt hat, gut zu überlegen und weise zu antworten. Fast schon schuldbewusst ob ihrer vorschnellen Antwort, blickt Aino daher zu Gylfi und den anderen. "Oder seht ihr das anders?"
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Outsider am 28.03.2024 | 14:08
„Das wäre auch meine Einschätzung gewesen!“ sagt Azlahn welcher Aino beipflichtet. Emangisura schaut die beiden nur verständnislos an als hätte man sie aus einem tiefen Schlaf gerissen. „Blüte…ja natürlich“ murmelt sie mehr zu sich selbst.

„Das ist richtig!“ meldet sich Irian zu Wort und mit einem breiten Grinsen zeigt er euch seine gelblichen Zähne.

„Das war eine einfache Frage um zu sehen ob ihr überhaupt etwas von Pflanzen versteht. Nun, wird es ein wenig schwieriger. Welche Farbe hat der Saft der Drutpemma?“
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Hinxe am 29.03.2024 | 20:16
Gylfi
Im verfluchten Wald im Garten des untoten Gärtners


Von Gylfi ist ein Schnauben deutlich vernehmbar. Er winkt ab und schüttelt den Kopf dabei.

"Er macht es davon abhängig, ob wir etwas über all die Pflanzen wissen, die er so sehr liebt, dass es es ihn über den Tod hinaus in seinem Garten wandeln lässt. Ihr Flowras behütet uns!" murmelt der Alte, wobei er den Blick zum Himmel richtet.
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Katharina am 30.03.2024 | 21:48
Aino - Im verfluchten Wald, beim untoten Gärtner

"Blau.", antwortet Aino nach einigen Augenblicken des Nachdenkens. Sie erinnert sich zwar nicht mehr an den Namen der Saga, in der dies erwähnt wird, doch hat sie die Beschreibung des blau hervorquellenden Saftes deutlich in Erinnerung. Zufrieden lächelt sie Irian an.
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Outsider am 31.03.2024 | 13:07
„Ahhh…“ krächzt der Gärtner zufrieden „…ich sehe in eurer Rüstung steckt ein wacher Verstand mit einem Sinn für die Kräuter und Pflanzen dieser Erde! Die Antwort ist richtig!“

„Damit habt ihr euch eine besondere Belohnung verdient.“ Irians Hand streicht sanft über die Blüten einiger Gewächse an den Rändern seines Gartens, fast so als würde er diese liebkosen.

„Ich kann euch ein paar Triebe der Widderlocke geben, man kann daraus eine Paste gewinnen welche es einem erleichtert sich den Göttern zu öffnen. Aber Achtung sie verwirren auch den Geist und man muss sehr genau unterscheiden was wahr und was falsch ist in der Zeit, nach ein paar Stunden verfliegt die Wirkung. Vielleicht wäre das etwas für euch. Oder natürlich die Drutpemma, tragt ihren Saft auf Bandagen oder Wickel auf und Wunden heilen buchstäblich über Nacht. Eine Handvoll davon dürft ihr Pflücken. Oder ihr nehmt etwas von diesen Pilzen…“

Irian deutet auf eine Ansammlung kleiner Pilzköpfe die im schattigen Moos unter einem überhängenden Stein wachsen.

„…was mich auch zu meiner letzten Frage führt. Dieser Pilz wird Folfjoskanting genannt, in ihrer Jugend sind sie gelb, wenn sie reif sind werden sie weiß wie der Schnee.“

Ihr könnt erkennen, dass die Pilze nur noch eine blasgelbe Farbe haben welche fast ins Weiß reicht.

„Meine dritte und letzte Frage lautet, welche Wirkung hat ein reifer Folfjoskanting?“
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Hinxe am 31.03.2024 | 21:42
Gylfi
Im verfluchten Wald im Garten des untoten Gärtners


Gylfi wurde hellhörig, als der Gärtner von der Widderlocke erzählt. Es hilft, sich den Göttern zu öffnen. Interessant! Er will, bevor sie den Garten verlassen, Irian danach fragen.

Dann kommt die dritte Aufgabe. Der Alte hatte Aino die ganze Zeit angeblickt und die Frage nur mit halben Ohr mitgehört. Aino scheint nicht, wie bei den ersten beiden Fragen, die Antwort direkt zu kennen.

In Gedanken lässt der skwilde nochmals Revue passieren, was der Untote gesagt hatte. Er grübelt nach, irgendwo in seinem Gedächtnis meldet sich eine kleine Erinnerung. Eine Saga, gedichtet von einem lange verstorbenen Kollegen, vor Jahrzehnten vernommen, gibt Gylfi den entscheidenden Hinweis.

Mit triumphierendem Lächeln murmelt er in seinen Bart. "Folfjoskanting ist bestimmt der Gelbkopf, der in der Dilrums-Saga dem Recken Miljunim die Kraft gibt, den Trollkönig im Ringkampf zu bezwingen."

Einige Augenblicke sinnt er nach, ob ihm noch die genauen Worte einfallen. "Irgend was wie: Kraft der Erde, gewachen zur Sonne, gibt dem Recken zu seiner Wonne - der Riesen Macht und Gewalt, in kleiner weiß-gelben Gestalt. Ziemlich holprig, aber Gunnjan war auch ein rechter Stümper, allerdings mit einem Händchen für spannende Stoffe." Dies spricht er halblaut zu sich selbst.

Erst jetzt merkt er, dass weder Aino noch die anderen Gefährten geantwortet haben und alle, auch der Gärtner ihn anblicken. Leicht verwirrt sagt er schließlich "Der Pilz, den ich als Gelbkopf kenne, lässt die Muskeln des Kriegers hart wie Stahl werden und erhöht die Kraft des Schmieds, auf dass er das glühende Metall besser bearbeiten kann. Er erhöht die Stärke. Das ist offensichtlich die Antwort. Wie könnte Ihr das nicht wissen?"


Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Outsider am 1.04.2024 | 00:31
Auch wenn die Mimik des Gärtners im Tode einer Maske aus vertrockneten Muskeln und Sehnen gewichen ist meint ihr so etwas wie Befriedigung in dem entstellten Gesicht zu erkennen.

„Auch das ist richtig und somit habt ihr alle drei meiner Fragen zufriedenstellend beantwortet und dürft euch Wurzeln und Rüben, Pilze und Kräuter aus meinem Garten mitnehmen. Ich denke hier gibt es auch irgendwo einen Bienenstock, vielleicht haben sie etwas Honig übrig für euch. Darüber hinaus…“

Irian hält euch die Hand entgegen in der er die Blüte des Morgentods hält.

„…habt ihr euch die hier verdient. Es wäre Verschwendung sie hier zu behalten. Sie ist sehr sehr alt und hatte lange Zeit Gift in ihren Blättern anzusammeln. Trocknet die Blätter und bewahrt den Kelch, zerstoßt die Blätter zu Staub aber achtet darauf ihn nicht einzuatmen oder in eine offene Wunde zu bekommen, dann legt den Kelch hinein und filtert alles mit starkem Alkohol durch das feinste Tuch das ihr finden könnt. Fangt nur die Tropfen auf welche die samtig schwarze Färbung der Blätter haben, den Rest verschüttet. Es werden nicht viele Tropfen sein, aber das Gift ist stark in dieser Pflanze. Passt auf wie ihr es verwendet, eine Winzigkeit davon reicht aus um dem stärksten Krieger einen langsamen und schmerzhaften Tod zu bescheren. So alt wie die Pflanze ist könnte das Gift auch für den einen oder anderen Riesen reichen oder einen Drachen aber das wissen nur die Götter!"

Irian entfährt ein krächzendes Kichern bei seinen Worten. Er ist sichtlich beeindruckt von seiner Aufzucht und auch ein wenig Stolz.

"Vertrocknet das Gift, fügt ein wenig Wasser hinzu, es mag die Potenz mindern, aber so alt wie die Pflanze ist, wird es immer noch stark genug sein.“
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Katharina am 1.04.2024 | 21:23
Aino - Im verfluchten Wald, beim untoten Gärtner

Anerkennend nickt Aino Gylfi zu. "Ich bin gespannt, den Rest der Saga von Euch zu hören!"
Dann wendet Aino sich Irian zu. "Habt vielen Dank für Eure Großzügigkeit und seid Euch gewiss, dass wir Euer Vertrauen nicht enttäuschen werden." Aino macht jedoch keine Anstalten, die dargebotene Blüte anzugreifen, sondern blickt stattdessen auffordernd zu Gylfi und Emangisura, denen sie beiden mehr Geschick und Erfahrung im Umgang mit Giften zutraut.
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Hinxe am 1.04.2024 | 22:15
Gylfi
Im verfluchten Wald im Garten im des untoten Gärtners


Mit einem Lächeln nimmt Gylfi die Anerkennung der jungen Kriegerin zur Kenntnis. "Sie ist es nicht wert. Es gibt weitaus bessere Sagas, teilweise von mir erdichtet.", antwortet er ihr.

Auch der Alte macht keine Anstalten, das giftige Geschenk anzunehmen. Das scheint ja ein grausliches Kraut zu sein. Vielleicht hat der Gärtner selbst schon etwas davon eingeatmet. Er blickt zu Azlahn und Emangisura, gespannt, ob die Elfen sich als "Giftmischer" entpuppen.
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Outsider am 2.04.2024 | 12:11
Azlahn hatte bei der gesamten Fragerunde zwar versucht sich daran zu beteiligen, doch schien es als wäre ihm nur zu ersten, recht leichten, Frage eine Antwort eingefallen. Die anderen Male war er froh das seine Reisegefährten, allen voran Aino, die Lösung kannten.

Emangisura hielt sich die ganze Zeit im Hintergrund und schien überhaupt nichts zu den Rätseln beizutragen haben. Die Fragen schienen sie eher zu verwirren. Als Irian euch die gepflückte Blüte des Morgentods anbot schaute sie kurz in die Runde und nahm sie dann an sich.

„Vielen Dank für dies wertvoll Geschenk. In einem Wald in dem kein Blut vergossen werden darf könnte Gift uns vielleicht helfen!“

Ehrfurchtsvoll nehmen ihre schlanken Finger die Blüte aus Irians Hand. Die Elfe verstaut sie, eingewickelt in ein Stück Stoff, in einer ihrer Taschen.

„So denn…“ sagt Irian „…sucht euch aus was ihr haben wollt, rastet in meiner Hütte, wenn noch etwas von ihr übrig ist, ich war so lange nicht dort unten, macht ein Feuer und Kocht ein schmackhaftes Mahl. Ich werde mich weiter der Gartenarbeit widmen, so wie ich es immer tue. Ihr werdet mich hier finden, wenn ihr mich braucht!“
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Hinxe am 2.04.2024 | 20:23
Stiepen
Um verfluchten Wald im Garten des untoten Gärtners


Gylfi deutet eine Verbeugung an. Scheint doch gar nicht so übel zu sein, unser Gastgeber... denkt er bei sich.

An seine Gefährten gerichtet sagt er: "Ich schlage vor, dass wir hier ausruhen und mindestens eine Nacht rasten. So verfallen Irians Hütte auch sei, sie ist mehr als wir die letzten Tagen zu unserer Verfügung hatten. Lasst uns ein schmackhaftes Mahl kochen, damit wir gestärkt aufbrechen können. Und wir sollten Vorräte mitnehmen. Bis wir die Rosen gefunden haben, führt uns nur das Glück hierher zurück."

Er wendet sich an den untoten Gärtner: "Irian, ich lade Euch ein, an unserem Mahl teilzunehmen, wenn Ihr auch an der Kost nicht mehr interessiert seid. Ich werde eine Saga vortragen. Zur Erbauung und Unterhaltung. Vielleicht kommt Euer Garten eine Weile ohne Euch aus und Ihr könntet wohlmöglich eine Ablenkung doch zu schätzen wissen."
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Outsider am 3.04.2024 | 12:01
„Oh ja, ein heißer Eintopf mit all dem Gemüse hier wäre echt eine Abwechslung und ein Dach über dem Kopf auch!“ stimmt Azlahn Gylfi zu.

Irian scheint kurz zu überlegen dann sagt er: „Ich nehme eurr Angebot an auch wenn mir nicht mehr nach körperlichen Bedürfnissen ist, so ist es eine willkommene Abwechslung mal unterhalten zu werden. Vielleicht habt ihr ja ein paar Sagas zu Gärten wie diesen die ihr zum Besten geben könnt.“

Mit einer steifen Bewegung stellt Irian seine Hacke an einen Fels und macht Anstalten euch in die Höhle zu folgen, nachdem ihr euch alle erdenklichen Kräuter und Gemüsesorten für einen reichhaltigen Eintopf zusammengesucht habt.
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Katharina am 5.04.2024 | 13:15
Aino - Im verfluchten Wald, beim untoten Gärtner

Aino stimmt Gylfis Vorschlag begeistert zu, wendet sich dann aber auch noch kurz im Vertrauen an Irian: "Auch wenn man im Alter nicht mehr so viel Hunger hat, muss man dennnoch essen, sonst wird man krank.", gibt sie weiter, was man ihr einst beigebracht hat, "Und Emangisura kocht vorzügich, Ihr werdet ganz begeistert sein."

Dann beginnt Aino Holz zum Kochen zu sammeln, wobei sie penibel darauf achtet, nur bereits herabgefallene Äste zu sammeln, um den Wald nicht zu verstimmen. Man weiß ja nie... Anschließen macht sie sich voller Tatendrang daran, die Hütte ein wenig auf Vordermann zu bringen. Der Staub wird weggewischt, das vermoderte Bettzeug entfernt und die Sessel zumindest so notdürftig repariert, dass man darauf wieder Platz nehmen kann.
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Hinxe am 7.04.2024 | 00:52
Gylfi
Im verfluchten Wald im Garten der untoten Gärtners


Während die Gefährten sich an die Bereitung des Mahls und die Vorbereitung des Nachtlagers machen, sinnt Gylfi über die Frage, welche Saga zu diesem Anlass am besten passen könnte. Er hat sich eine ruhige Ecke im Garten gesucht und sich an eine Mauer oder einen Baumstamm gelehnt hingesetzt. Wer ganz nah an ihm vorbeikommt, kann sein Murmeln hören. "Asgabars Reise? Keinerlei Pflanzen, nur Seefahrt und Plündern...Das stille Herz? Hmm, immerhin ein Wald, aber ganz anders als hier...Wahrscheinlich ist das Lied von Liftrasas Trauer noch am besten." Dabei stopft er sich die Pfeife und schmökt kurz darauf abwesend, ganz darin versunken, sich die Verse der gewählten Saga wieder ins Gedächtnis zu rufen.

Als die Arbeit im Kopf getan ist, blickt er sich um und versucht, die Anstrengeung der letzten Tage zu vergessen. Die Schmerzen in Armen und dem linken Bein spürt er noch deutlich, aber er sagt sich: Auch das wird vergehen, wie der Schnee im Frühling oder die Blätter im Herbst.

Sobald das Essen bereitet ist, erhebt er sich schwerfällig und streckt sich. Bei sich denkt er: Der Wille der Flowras spielt uns schon sonderbare Streiche. Was mag als nächstes geschehen?

Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Outsider am 9.04.2024 | 10:34
Irians tote Augen blicken Aino regungslos an ohne auf den „Gesundheit im Alter“ Vortrag der Kriegerin zu reagieren. So redselig er im Garten auch war, in seiner Hütte blickt er eher Stumm den Vorbereitungen zu.

Emangisura bereitet mit den Gemüsesorten und Kräutern einen vorzüglichen Eintopf zu dessen Duft schon bald die ganze Hütte ausfüllt.

Kurz meldet sich Irian dann doch noch mal zu Wort: „Ihr habt mir noch nicht gesagt was ich euch für das Beantworten der zweiten Frage geben kann. Ich sehe erst kürzlich verheilte Verletzungen bei euch. Auch wenn ihr in diesem Wald nur wenige finden werdet welche ohne zu Zögern bereit sind Blut in ihm zu vergießen, so kann er doch gefährlich werden. Die Drutpemma wäre daher vielleicht etwas für euch?“

Irgendwann ruft die Elfe dann zum Essen, da der Eintopf fertig gegart ist. Irians Hütte wirkt jetzt fast einladend. Reparierte Möbel, die Gesellschaft, das dampfende Essen, alles strahlt eine Normalität aus die euch fast vergessen lässt das an eurer Seite jemand sitzt dessen Seele nun dem Wald gehört. Jemand der keinen Ausweg gefunden hat und diese Bäume nie wieder verlassen wird, gebunden an den Garten den er hegt und pflegt. Vielleicht ist es nicht einmal der Gärtner der zu euch spricht, vielleicht ist es der Wald der den vertrockneten Körper der armen Seele nutzt welche hier gelebt hat um mit euch zu reden.

Ein wenig beschleicht euch das Gefühl, dass der Wald auch bereits nach eurer Seele greift, euch eine Sicherheit vorgaukelt die keine ist, eine die nur darauf abzielt euch in dem Wald zu halten. Bis ihr selbst ein Teil davon seid.
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Hinxe am 10.04.2024 | 23:53
Stiepen
Im verfluchten Wald im Garten des untoten Gärtners


Gylfi lässt es sich schmecken, hält sich aber auch zurück. Ein zu voller Magen schadet der Stimme und macht den Kopf träge. Während des Mahls bleibt er meistenteils stumm und beobachtet die Gefährten und auch den Gärtner. Aus jahrelanger Erfahrund an verschiedenen Tafeln steinreicher Händler oder mächtiger Häuptlinge weiß der skwilde genau, wann das Publikum bereit ist.

Langsam erhebt er sich und achtet darauf, dass alle Augen auf ihm ruhen. Er nimmt die typische Haltung seiner Zunft ein, aufrecht stehend, den Rücken durchgedrückt, so dass die Stimme aus dem Bauch kommen kann. Die rechte Hand erhoben, um mit einfachen Bewegungen den Ausdruck der Stimme zu unterstreichen. Gylfi wartet noch einen kleinen Moment, nimmt noch einen Schluck und beginnt dann mit singender Stimme: "Lasst mich erzählen von alter Zeit, als die Welt noch jung und schön war..."

Es ist die Saga der Hauptlingstochter Liftrasa, die nach dem Tod des Vaters durch den Verrat des Onkels nur knapp mit dem Leben davon kommt und erst nach langer und gefährlicher Reise an der Spitze einer Reihe kampferprobter Getreuen wieder an den väterlichen Hof zurückkehrt. Der Alte breitet hier besonders die Passage aus, als es Liftrasa ziemlich am Anfang nach Soj verschlägt, wo sie in einem verlassenen Garten der Vanir mehrere Prüfungen durchstehen muss. Hier versucht er dem Gärtner mit der Beschreibung der fremdländischen Pflanzen zu gefallen.

Am Ende lässt sich Gylfi erschöpft auf seinen Schemel fallen. Mit kurzem Nicken nimmt er die Anerkennung der Gefährten entgegen.

Nachdem er noch einen weiteren Schluck genommen hat, um die Stimme zu Ölen, lehnt er sich zu Irian herüber und sagt: "Ihr hattet vorhin eine Pflanze erwähnt, mit der man sich den Flowras öffnen kann. Was hat es denn damit auf sich?"
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Outsider am 11.04.2024 | 09:19
„Eine wirklich wunderbare Darbietung!“ lobt Irian die Leistung des Skwilden. Die anderen stimmen ein und prosten ihm zu. Während Azlahn und Emangisura den Tisch abräumen und alles für die Nacht vorbereiten hat Gylfi Zeit mit Irian über die Triebe der Widderlocke zu reden.

„Die Widderlocke lässt denjenigen der sie einnimmt Dinge sehen die anderen verborgen bleiben. Es können verwirrende Visionen sein, aber sie stärken auch die Kraft in euch die ihr braucht um die Wunder der Flowras zu wirken. Es braucht aber einen wachen Verstand um zwischen dem was ist und dem was einem die Pflanze vorgaukelt zu unterscheiden. So lange ihre Wirkung jedoch anhält werdet ihr spüren wie die Kraft der Götter in euch stark ist. Zu meiner Zeit nahmen die Nebelwanderer die Widderlocke zu Zeiten großer Rituale ein, wenn sie viel Kraft brauchten um Wunder zu wirken, mehr als ihr Glaube ihnen bereit war zu gewähren.“

Draußen vor der Hütte ist die Nacht hereingebrochen und das ewige Rauschen der Wipfel erfüllt die Dunkelheit.
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Hinxe am 11.04.2024 | 23:10
Gylfi
Im verfluchten Wald im Garten des untoten Gärtners


Gylfi muss im Gespräch mit Irian immer wieder den Impuls unterdrücken, vor dem Untoten zurückzuweichen. Aber sein Wissensdurst überwiegt und so lässt er sich das Gesagt durch den Kopf gehen. Schließlich antwortet er: "Ich selbst bin ein Wanderer in den Nebeln zwischen den Welten. Ich hatte noch nie von  dieser Pflanze gehört. Habt Ihr sie denn selber schon einmal eingenommen, werter Irian?"

Gespannt auf die Antwort des Gärtners lehnt sich der skwilde vor, wobei er eine Stimme in seinem Kopf sagen hört Hinter diesen blinden Augen verbirgt sich der Schrecken des Waldes, nimm Dich in Acht, Alterchen! Kurz verzieht Gylfi die Mundwinkel nach unten, bevor er seine Mimik wieder in den Griff bekommt. Dann ist er ganz Ohr.
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Outsider am 11.04.2024 | 23:15
Ein krächzendes, gluckerndes Kichern entfährt dem toten Gärtner. „Oh nein werter Skwilde, ich habe lediglich gesehen wie die Nebelwanderer sie einnehmen. Ich habe aus Büchern von ihrer Wirkung erfahren und sah es als bestätigt an. Ich selbst bin den Göttern nicht so nahe das ich es wagen würde meinen Geist für sie zu öffnen. Sie haben…“ Irian sucht nach den richtigen Worten „…sie haben strenge Regeln, denen ich mich nicht unterwerfen wollte und Pflanzen waren mir immer lieber als die Götter!“
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Hinxe am 12.04.2024 | 12:18
Gylfi
Im verfluchten Wald im Garten des untoten Gärtners


Beim Kichern des Gärtners fühlt Gylfi einen Schauer über seinen Rücken ziehen und muss ein sichtbares Erschaudern unterdrücken. Danach ist er etwas enttäuscht von der Antwort.

In einem Tone der stolzen Überzeugung sagt er zu Irian: " Seitdem die gütige Magh sich meiner in der Eiseskälte des winterlichen Waldes erbarmte, tröstet ihre süße Aufmerksamkeit meinen Geist ohne Unterlass. Seitdem der heldenhafte Halawen seinen stahlharten Blick auf mich warf und mir die Entschlossenheit und den Mut der Vorväter eingab, hat mich sein starker Arm getragen und geschützt. Ich bin geborgen in der Macht dieser Flowras. Sie haben mich auch in diesem verfluchten Wald nicht verlassen. Ich will diese Pflanze nicht nutzen. Mir scheint, ihre Verwendung entfernt von dem, was sie zu unterstützen vorgibt. Einen solchen Pfad verfolgen nur die Törichten!"
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Katharina am 14.04.2024 | 12:26
Aino - Im verfluchten Wald, in der Hütte des untoten Gärtners

Als die Arbeit verrichtet ist, lässt Aino sich auf einen der wurmstichigen Stühle sinken. Zuhause waren Festessen und Gelage nie ihre Sache gewesen, doch hier und heute fühlt sie erstmals seit langer Zeit wieder Ruhe und Entspannung. Es ist schon seltsam, dass man so weit entfernt von zu Hause, in einem fremdartigen Wald, unter Angehörigen anderer Völker und neben einem seltsamen Gärtner, den Gylfi gar für untot hält, so etwas wie Geborgenheit fühlen kann, kaum dass man ein Dach über dem Kopf und gutes Essen auf dem Teller hat. Aino langt orgentlich zu und bedankt sich mehrfach bei der Elfe für das hervorragende Mahl. "Das einzige, was fehlt, ist ein Humpen Bier. Alleine dafür lohnt es sich, wieder in unsere normale Welt zurückzukehren."

Sobald Gylfi zu erzählen beginnt, schenkt Aino ihm ihre ganze Aufmerksamkeit und lässt sich von seinen Worten in den verlassenen Garten von Soj führen. Als ob es hier in diesem Wald nich schon genug fremdartige Pflanzen gibt., schießt es ihr kurz durch den Kopf. Dennoch sind Gylfis Beschreibungen faszinierend und werden von Aino mit lautstarkem Applaus quittiert. Anschließend hilft sie beim Abräumen, sodass sie das Gespräch über die Widderlocke nur am Rande mitbekommt. "Bist du dir sicher, Gylfi?", schaltet Aino sich schließlich in die Unterhaltung ein und zieht einen Hocker herbei, um sich neben Gylfi niederzulassen. "Die Widderlocke lässt laut Irian Dinge sehen, die sonst verborgen bleiben. Vielleicht ist es genau das, was wir benötigen, um einen Weg aus diesem Wald hinauszufinden?"
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Outsider am 14.04.2024 | 12:45
Irian hört sich Gylfis Worte an und rückt etwas zur Seite als Aino sich dazusetzt.

„Vielleicht…“ gibt er zu bedenken „…sind die Pflanzen meine Götter. Was ihr beschreibt, empfinde ich, wenn etwas Grün unter meiner Pflege wächst und gedeiht und diese Aufgabe lässt mich das hier und jetzt ertragen, selbst wo mein Fleisch bereits verdorben ist. Mein Garten ist wie die starken Arme eures Glaubens er trägt mich durch den Tag.“

Oder der Wald hält diesen toten Körper am Leben, ohne das Irians Seele nach Helgardh einfahren kann. Spielt seine hinterhältigen Spiele mit ihm und lässt ihn nicht gehen, schießt es dem Skwilden durch den Kopf.
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Hinxe am 15.04.2024 | 07:40
Gylfi
Im verfluchten Wald im Garten dws untoten Gärtners


"Ich finde nicht, dass man Pflanzen mit den Flowras vergleichen sollte. Ich verstehe aber, wie Ihr nach Euren Erfahrungen darauf kommen könnt." Man kann deutlich Gylfis Skepsis hören. Er versucht aber, halbwegs höflich zu bleiben und ihren unheimlichen Gastgeber nicht zu verstimmen.

An Aino gewandt führt der Alte aus: "Ich bin sicher. Bedenke, dass die Halluzinationen nach Irians Schilderung nur ein Nebeneffekt sein sollen, der es dem bruid schwerer macht, die Welt als das zu sehen, was sie ist." Einen Moment sinnt er nach, dann fügt er noch "Ich vertraue darauf, dass ich sehen werde, was gesehen werden muss, und die flowras mir genug Gunst erweisen, um den Weg zu gehen, der vor uns liegt. Daher belasse ich die Widderlocke für den nächsten Nebelwanderer, der seinen Göttern nicht so nahe steht." hinzu.
Titel: Re: [RMW-S] - Kapitel IV – „Der Garten“
Beitrag von: Outsider am 15.04.2024 | 11:01
„So sei es dann!“ sagt Irian und holt ein paar dicke, fleischige Stängel der Drutpemma hervor. „Der Saft dieser Stängel sollte für vier Verbände reichen. Es muss dick aufgetragen werden und die Verbände sollten für mindestens eine Nacht oder einen Tag auf der Wunde bleiben. Dann müssen sie aber gewechselt werden!“ Er legt die Stängel vor euch auf den Tisch.

„Es ist Zeit für mich zurück in den Garten zu gehen, einige Pflanzen gehen schlafen, andere erwachen erst und wollen die gleiche Pflege wie ihre Taggeschwister!“ Mit diesen Worten erhebt sich der Untote und verlässt die Hütte. Wenig später ist schon wieder das monotone Kratzen und Schabern seiner Hacke im Boden des Waldes zu vernehmen.

Die Mahlzeit hat euch satt und träge gemacht, trotzdem bestimmt ihr einen Wachrhythmus und beendet den Tag mit dem wohligen Gefühl eines vollen Magens.

Der nächste morgen bringt kalten Nebel und Feuchtigkeit perlt auf allem. Nach einem guten Frühstück macht ihr euch auf den Weg. Die Taschen voller Gemüse aus Irians Garten das euch bestimmt noch zwei oder drei Tage satt machen wird. Danach jedoch müsst ihr neue Nahrung finden.

Wie schon beim Riesen sagt ihr den Reim auf:

For all there is to wonder
How the beard grew and the treasures be spread
He who did things others could not believe
The trails to Runvid´s cairn Coldhammer lead.

Und erneut öffnet sich vor euch knackend und rumpelnd ein Pfad durch die Wildnis des Waldes. Er ist nur schmal aber zu erkennen. Eine Lücke zwischen den ganzen Bäumen welcher sich mal hier mal dorthin windet.

Kaum habt ihr Irians kleine Hütte aus den Augen verloren schließt sich der Wald hinter euch und es ist als hätte sie nie existiert.

Weiter geht’s im nächsten Kapitel (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,128094.0.html)