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Der Morgen ist kalt und Nebelschwaden bilden sich beim Atmen, als ihr durch den Wasserfall zurück zur alten Zwergenstraße schlüpft, die Beweise eures Sieges über den Troll und sein ausgehungertes Schoßtier bei euch, ebenso für die Entdeckung des alten Kämpen. Die Geräuschkulisse des Wasserfalls und des Waldes kommt euch im ersten Moment furchtbar laut vor.
Ihr kennt den Weg zu den Überresten der Straße, die sich durch den Wald schlängelt, die überwucherten Begrenzungsposten, die sich von Zeit zu Zeit erkennen lassen, bieten euch eine Orientierung, wenn das Gemisch aus Laub und Nadeln den Boden zu stark bedecken. Das Moos auf den überwucherten Steinen glitzert vom Morgentau, die Luft ist erdig, erfrischend und wohltuend nach dem Gestank der Höhle.
Ihr hängt euren Gedanken zu dem, was passiert ist und zu dem, was euch noch erwartet, noch eine zeitlang nach, als ihr auf den Waldrain stoßt. Nebelfetzen ziehen von der Insel im See gen Ufer, breiten sich langsam aus, steigen aus dem feuchten Boden und reißen nur hier und da auf, um Strahlen von Sonnenlicht durchzulassen. Der Tag verspricht hell und trocken zu werden, und ihr seht darin ein Zeichen der Kaiserin, ein Symbol, dass das Licht der Ordnung und Gerechtigkeit hier im Reich nicht gänzlich verdeckt werden kann. Euer Blick fällt auf die Insel, die undefinierbar fern still im See liegt. Als ihr euch am Ufer entlang gen Willow Lake macht, zerreißen die Nebelfetzen um die Insel lang genug, um für einen Augenblick einen Baum zu erkennen, der über die bewaldete Insel hinausragt, riesig und monumental, ein Gewächs aus einer anderen Zeit.
Der Nebel und der Morgentau bilden dicke Tropfen auf euren Umhängen, als ich mit knirschenden Schritten über den kiesigen Strand des Sees geht und ihn umrundet, zurück zum Weg, der euch zur Sägemühle führen wird. Je weiter ihr euch vom See entfernt, desto heller wird es, umso mehr scheint die Sonne auf euch und umso mehr fühlt ihr die Wärme der Strahlen auf euren Gesichtern und eurer Haut. Es ist ein angenehmes Gefühl und ihr spürt, wie sich euer Schritt beschleunigt, als ihr gen Willow Lake zieht.
Der Tag für die Arbeiter der Mühle hat bereits begonnen und sie blicken euch voll Erstaunen an, als sie euch und vor allem eure Beute sehen. Aslef eilt schnellen Schrittes auf euch zu: "Die Sonne schütze, wir hatten schon gedacht, euch sei etwas passiert. Was in den eisigen Höhlen habt ihr da bei euch? Euer Begleiter, der Zwerg, ist am späten Nachmittag zum See gezogen um euch zu suchen, war stinksauer, als er hierher zurückkam und hatte einen mords Radau veranstaltet. Er ist dann irgendwann in Richtung Willow Lake abgezogen, ich dachte schon, der haut mir den Kopf ab!" Der Mann ist erregt, wahrt aber Abstand von euch, so, als fürchte er, dass der Trollkopf in anspringe, wenn er zu nahe kommt.
Ihr seht, dass auch alle anderen Arbeiter ihre Arbeit eingestellt haben. Die Blicke der Leute liegen auf dem Trollkopf, die Münder leicht offen stehend. Keiner traut sich, etwas zu sagen.
Naira
Vor dem Haus von Nevynn
Von der Luft in der Taverne und dem Alkohol sind Nairas Wangen gerötet und so begrüßt sie die Kalte Luft des Vorgebirges in dessen Schatten Willow Lake lag.
Auf dem Weg zum Haus blickt Naira immer mal wieder über die Schulter. Sie versucht gar nicht ihr Interesse an möglichen Verfolgern oder neugierigen Dörflern zu verbergen die Stiepen und ihr vielleicht folgen wollten.
Der kurze Weg zu dem Haus macht ihren Kopf frei, der leichte Schleier des Weins verging und auch ihr gehör erholte sich etwas von der Lautstärke. Die Münzerin wunderte sich wie schnell man sich an die Stille der Reise gewöhnte. Kaerenhort war laut, voller Menschen und es war nicht so als wenn sie das nicht genießen würde, das quirlende Leben. Aber die Abwesenheit von Trubel und Lautstärke wirkte schwerer auf sie. Noch vor ein paar Tagen hätte sie das überfüllte Gasthaus wenig beeindruckt, jetzt jedoch war sie froh der Runde entkommen zu sein.
Bei dem Haus angekommen nickte Naira dem Halbling zu.
„Geht und schaut nach einer Hintertür, pfeift dreimal, wenn es eine gibt. Ich werde hier noch einen Blick auf die Gassen haben. Man sollte uns weder an der Vorder- noch an der Hintertür überraschen.“
Entspannt, den Rücken und einen Fuß an der Wand von Nevynns Haus abgestützt lehnte sich Naira dagegen und ließ ihren Blick über die Gassen und anderen Häuser streichen.
Wartet.
Würde ihr etwas auffallen oder kam der Pfiff des Halblings schneller?
Leise, kaum hörbar summte sie ein altes Lied auf die Kaiserin vor sich hin während Grack, ihr Rabe, auf ihrer Schulter landete.
…Die Sonnenkaiserin, allein und still,
Ihr Strahlen weichen dem Todesgeistes Will.
Im gold'nen Glanz, so schimmert ihre Tracht,
Verblasst der Tag, es bricht an die die letzte Schlacht...
Er hatte auf einem Dachfirst gegenüber der Forelle gewartet und hatte sich in die Luft erhoben als die beiden Münzer das Gasthaus verließen. Jetzt kehrte er zu ihr zurück, zufrieden das sie wieder da war.