Das ist das Problem. Entweder verwendet man Klischees, die leider oft genug auf Tatsachen basieren und deren Gründe eigentlich immer ignoriert werden
8), danke für diesen Einblick in die Welt von Tierras Quebradas. Kannst du noch bissel was zur Spielsystem schreiben, also:
Welche Würfelmechanik wird verwendet (meine, Cyberpunk 2020 war 1d10+x gegen MW)?
Welche Attribute, abgeleiteten Werte und ggf. Fertigkeiten gibt es?
Gibt es Klassen oder Stufen?
Wie ordnest du das System von der Komplexität und Regeltiefe her ein, eher Leicht-, Mittel- oder eher Schwergewicht?
Tatsachenbasiert hätte der Autor sich halt auch für eine Menge anderes entscheiden können - warum hat er z.B. noch extrem patriarchale Verhältnisse bei den Stämmen obendraufgesetzt? Da gibt es so generalisierend in Bezog auf Afrika wirklich gar keinen Grund für, und es aus dem Setting von TQ erklärt es sich auch nicht. Und das Gewalt, Desorganisation und Kriminalität in der wirklichen Welt vielleicht was mit Kolonialisierung zu tun hat, fällt auch unter den Tisch, weil die Imanguk hier nie kolonialisiert war und die einzige Kolonialstadt auf ihrem Land eine liberale, wohlständige Handelsmetropole ist ... nee, die Imanguk "sind halt einfach so". Wenn ihr Land als eines beschrieben wäre, das durch Kolonialismus zugrunde gerichtet wurde, wie es in der wirklichen Welt der Fall ist, dann fände ich eine so negative Beschreibung sehr viel verdaulicher ...Das ist es ja gerade. er kennt die Klischees, benutzt sie, aber kümmert sich nicht darum, woher sie eigentlich kommen. dies findest du leider überall. Selbst dort wo man Klischees um jeder Preis vermeiden will, kümmert man sich nicht darum, woher die Klischees eigentlich kommen und ob es überhaupt realistisch ist, sie zu vermeiden. Er hat da jetzt vielleicht Fehler gemacht, und er hat bestimmt keinen dieser selbsternannten Sensitivitätsexperten nach ihrer Meinung gefragt. Diese klischeehafte Kultur ist jetzt Teil dieser Welt.
Das ist es ja gerade. er kennt die Klischees, benutzt sie, aber kümmert sich nicht darum, woher sie eigentlich kommen. dies findest du leider überall. Selbst dort wo man Klischees um jeder Preis vermeiden will, kümmert man sich nicht darum, woher die Klischees eigentlich kommen und ob es überhaupt realistisch ist, sie zu vermeiden.
Er hat da jetzt vielleicht Fehler gemacht, und er hat bestimmt keinen dieser selbsternannten Sensitivitätsexperten nach ihrer Meinung gefragt.
Sorry, das geht doch total an dem konkreten Beispiel vorbei. Ja, du hast recht, wahrscheinlich hat er auf Klischees zurückgegriffen, ohne sich über deren Ursachen Gedanken zu machen; aber "ob es überhaupt realistisch ist, sie zu vermeiden" - was willst du damit sagen? Dass ein Pseudo-Afrika eben realistischerweise von Gewalt und Chaos gezeichnet sein müsste? Bei dem niemals kolonialisierten Pseudo-Afrika von TQ eribt eben genau das überhaupt keinen Sinn; settingintern gibt es hier eben genau KEINE Begründung für den üblen Zustand dieses Landes und die kolportierte Mentalität seiner Bevölkerung.Es war eine allgemeine Aussage, denn ich habe schon öfters festgestellt, dass bei dem Versuch Klischees bei bestimmten Kulturen zu vermeiden, die entwickelte Kultur unrealistisch wird. Ich kenne jetzt die Originalbeschreibung dieser pseudo-afrikanischen Kultur, ich kenne nur Deine Beschreibung. Deshalb kann ich jetzt nicht sagen, ob diese Kultur realistisch ist oder nicht. Und wir wissen jetzt auch nicht, ob er nicht Informationen, die alles erklären könnten, absichtlich für spätere Quellenbücher zurückhält.
Und wenn sich deine Einlassung nicht auf Pseudo-Afrika bezieht, dann wabert sie nur so im Allgemeinen vor sich hin und klingt nach: "Regt euch nicht über Klischees auf, meistens haben die schon ihre Richtigkeit." Was vielleicht in manchen Fällen zutreffen mag, aber gerade eben in diesem nun einmal überhaupt nicht.
Hätte er halt mal machen sollen, die hätten ihm vielleicht in diesem Fall durchaus Anregungen geben zu können, die entsprechende Kultur interessanter plausibler zu gestalten. So ist sie halt der Teil des Settings, der schlicht und ergreifend nur als negativ edgy auffällt.Sorry, aber das sehe ich anders. Die hätten wahrscheinlich an seinem gesamten Setting massiv etwas auszusetzen gehabt. Sensitivitätsleser sind nicht objektiv, und häufig genug übertreiben sie mit ihrer Kritik, welches oft genug sonderbare Auswirkungen hat.
Es war eine allgemeine Aussage, denn ich habe schon öfters festgestellt, dass bei dem Versuch Klischees bei bestimmten Kulturen zu vermeiden, die entwickelte Kultur unrealistisch wird. Ich kenne jetzt die Originalbeschreibung dieser pseudo-afrikanischen Kultur, ich kenne nur Deine Beschreibung. Deshalb kann ich jetzt nicht sagen, ob diese Kultur realistisch ist oder nicht. Und wir wissen jetzt auch nicht, ob er nicht Informationen, die alles erklären könnten, absichtlich für spätere Quellenbücher zurückhält.
Sorry, aber das sehe ich anders. Die hätten wahrscheinlich an seinem gesamten Setting massiv etwas auszusetzen gehabt. Sensitivitätsleser sind nicht objektiv, und häufig genug übertreiben sie mit ihrer Kritik, welches oft genug sonderbare Auswirkungen hat.
Tatsächlich geht es ab dem Abschnitt über das Patriarchat sehr viel gelungener weiter: Das Patriarchat ist ein Vielvölker-Imperium unter der Knute einer extrem autoritären Ordnungskirche, die ironischerweise extreme soziale Ungleichheit fördert.
Ironisch weil die christliche Kirche immer eine gewisse Gleichheit gepredigt hat? Oder aus anderen Gründen ironisch?
Ironisch, weil "Ordnung" ja in dem Multiversums-System gelegentlich auch mit "Gleichförmigkeit" assoziiert wird (wobei auch in dem Settingteil zum Multiversum der Übergangspunkt "absolute Entropie - absolute Ordnung" mal angerissen wird).Ich finde das nicht ironisch, sondern sehr passend. Siehe Dir Moorcock an. Übertriebene Ordnung für zum Totalitarismus mit straffen, inflexiblen Hierarchien. Jeder hat seinen Platz in der Gesellschaft. Und wehe er verlässt ihn.
Ich finde das nicht ironisch, sondern sehr passend. Siehe Dir Moorcock an. Übertriebene Ordnung für zum Totalitarismus mit straffen, inflexiblen Hierarchien. Jeder hat seinen Platz in der Gesellschaft. Und wehe er verlässt ihn.
Senor Ferrer macht da eigentlich alles richtig. Er versucht nicht, die Sachen zu ändern, die einigen(?) wenigen(?) nicht gefallen, sondern zieht sein Ding durch. Es sind ja oft jene, die nicht betroffen sind, die sich über solche Darstellungen aufregen.
... beim Regelsystem hat er das mit der Überarbeitung ja auch schon gezeigt, warum also nicht beim Setting?Die Erklärung dafür ist ganz einfach: Regeln kann man leichter ändern. Regeln werden schließlich getestet und im Notfall auch überarbeitet. Am Setting etwas zu ändern, ist immer problematisch und kann sehr leicht in die Hose gehen. Entferne eine als problematisch angesehenes Element und es kann sein, dass die betreffende Kultur unrealistisch wirkt. Manchmal können sich solche Änderungen auch negativ auf die gesamte Spielwelt auswirken.
Es sind ja oft jene, die nicht betroffen sind, die sich über solche Darstellungen aufregen.
Senor Ferrer macht da eigentlich alles richtig. Er versucht nicht, die Sachen zu ändern, die einigen(?) wenigen(?) nicht gefallen, sondern zieht sein Ding durch. Es sind ja oft jene, die nicht betroffen sind, die sich über solche Darstellungen aufregen.