Problem, das ich dabei sehe, ist halt, dass die reale Realität nicht immer die beste Vorlage für Rollenspiele darstellt, sondern meist eher irgendwelche Filme, etc.Insbesondere, da es nicht verwundern sollte, wenn die im Video dargestellte "Realität" vielleicht gar nicht der Realität entspricht.
Welches Rollenspielsystem ist denn wohl gemeint, das einen so hohen Anspruch an Realität hat, so dass man die Aussagen aus diesem Video einarbeiten möchte?
Insbesondere, da es nicht verwundern sollte, wenn die im Video dargestellte "Realität" vielleicht gar nicht der Realität entspricht.
Interessant fand ich auch noch den Aspekt, dass eine Verletzung möglicherweise im Augenblick kaum Einschränkungen hat, aber danach schwer einschränkend oder tödlich sein könnte. Ich stelle es mir spielmechanisch so vor, als wären alle im Barbarenrage von DnD.
Gibt es ein System, bei dem der Verletzungsmodifikator erst nach einigen Runden oder nach dem Kampf zur Geltung kommt?
Ich hätte gerne einen Themenbereich im Tanelorn, in dem mit dem Rollenspiel verwandte Themen besprochen werden und in dem Spielleiter Links oder Infos finden, wie etwas abläuft, um entsprechende Situationen realistisch und anschaulich beschreiben zu können.
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Hier geht es mir also nicht um Tagespolitik "Wie geht man als Gesellschaft mit Messerkämpfen um" sondern um die Perspektive einer Rollenspielgruppe "Wie gehe ich als SC mit Messerkämpfen um oder als Gruppe von 3-5 Personen" bzw wie man eine solche Situation als Spielleiter realistisch darstellt. Dazu fand ich das Video spannend und wollte es mit euch teilen.
UND im Rollenspiel kommt es ja halt eh relativ selten vor, dass im beobachteten Ausschnitt, also was am Tisch abgehandelt wird, irgendwer auf jemand Unbewaffneten losgeht. Und sobald der andere eine Nahkampfwaffe hat, muss der Messäschdäschä da ja auch erstmal dran vorbei. Das wird allerdings je nach System auch wieder unterschiedlich fein abgebildet. Bei D&D zB eher gar nicht, bei DSA muss man erstmal durch mehrere Distanzklassen durch ehe man überhaupt angreifen darf, so in der Art.
Andererseits zeigt es auch dass TP Systeme den Kampf deutlich besser darstellen als der Stammtischrealismus es sieht ("nach einem Treffer wäre der ja sofort tot"). Der Polizist gibt eine ganze Reihe von Schüssen ab bis der Angreifer umfällt.
Was ist denn ein "Messerangriff"? Reden wir von einem ausgebildeten Kämpfer oder dem Typen mit dem Küchenmesser von Mama? Ist er einfach nur sauer und will sein Gegenüber verletzen, oder hat er eine wirkliche Tötungsabsicht? Ist er gar ein Fanatiker mit Suizidabsicht?
Das alles spielt in der Realität eine Rolle. Das Verhältnis tödlicher Attacken ist in der Realität recht gering - die meisten Angriffe enden mit Verletzungen unterschiedlicher Schwere, manche Opfer müssen nichtmal stationär ins KH. Hauptverletzungsgebiet sind Oberschenkel und Arme, weil diese oft zum Schutz verwendet werden.
Das Messer ist eine denkbar schlechte Waffe zur Selbstverteidigung. Schnitte und Stiche spürt man erst, wenn das Adrenalin runter ist - soweit sie nicht zu massivem Blutverlust führen, oder ganze Muskelstränge durchtrennen. Stumpfe Waffen sind da deutlich direkter in ihrer Wirkung.
Das gilt übrigens auch für Kugeln - solange die keinen Knochen treffen (und damit vergleichbar mit stumpfen Waffen sind), muss der Angreifer das nichtmal mitbekommen.
Sehe es ähnlich. Wenn jemand auch nur ein bisschen weiß, was er tut, sind Messer sehr gefährlich, eine unbewaffnete Verteidigung dagegen schwierig und mit hoher Gefahr für den Verteidiger verbunden, selbst im Erfolgsfall winken potentiell schwere Verletzungen. Leute mit Ahnung von SV verweisen an sich immer darauf, dass Messer sehr ernst zu nehmen sind.
Zu den Punkten "Blutverlust", "man ist schon tödlich verletzt, kämpft aber weiter dank Adrenalin" und "man fällt unabhängig von Treffern um": Rolemaster mit seinen kritischer-Treffer-Tabellen bildet das tatsächlich recht gut ab. Ob die gewählten Wahrscheinlichkeiten davon korrekt sind weiß ich nicht, aber grundsätzlich ist das da gut drin.
Sehe es ähnlich. Wenn jemand auch nur ein bisschen weiß, was er tut, sind Messer sehr gefährlich, eine unbewaffnete Verteidigung dagegen schwierig und mit hoher Gefahr für den Verteidiger verbunden, selbst im Erfolgsfall winken potentiell schwere Verletzungen. Leute mit Ahnung von SV verweisen an sich immer darauf, dass Messer sehr ernst zu nehmen sind.
Es tut mir leid, aber das stimmt in Gänze nicht. Ausbildung erhöht immer nur die Chance auf Erfolg, mindert aber niemals die Gefährlichkeit einer Waffe!Die Waffe ist relativ unerheblich (man kann auch mit bloßen Händen, einem Stein, einer Stange, etc. töten) - es ist immer der Mensch entscheidend, der sie führt. Und wenn der entschlossen ist, den Gegner zu töten, wird jede Abwehr schwierig bis unmöglich. Zum Glück ist das aber nur extrem selten der Fall. Die meisten Angreifer handeln aus Erregung heraus, aus dem Moment, oder wollen vor allem einschüchtern. Sieh dir mal Polizei-Statistiken an.
Ich mach jetzt lange genug militärischen Messerkampf (Fairbairn-System) um zu wissen, dass die "unverletzte Abwehr" 1 mal in 100 gelingt - mit einem Messer in der Hand, wohlgemerkt. Ohne sieht es noch schlechter aus.
Soweit würde ich das auch ähnlich einschützen, aber vielleicht hilft das Video doch bestimmte Ingame Situationen zu beschreiben.
naja, wenn es im Sparring schon extrem unwahrscheinlich ist einen geübten Angriff abzuwehren, wirds in echt vermutlich nicht besser...
...geübten Angriff abzuwehren...
Bzgl. Zahlen: Interessant wäre mal hier, ob irgendwelche real erhobenen Statistiken aus dem Bereich Polizei, Militär, privates Sicherheitswesen o. ä. vorliegen, wie oft es tatsächlich in Nahkampfsituationen gelungen ist, ohne oder mit nur oberflächlichen Verletzungen, einen Angreifer mit Messer erfolgreich zu "neutralisieren", in irgendeiner Form...?
Ich denke das darf man nicht verallgemeinern. Unzählige Polizeivideos über Waffengebrauch in den USA zeigen, das die Person nach Treffer(n) faktisch sofort Handlungsfähig ist. In wenigen Ausnahmefällen findet noch eine Widerstandshandlung statt.
Gleiches Bild vermitteln auch unzählige Videos aus dem Ukraine Konflikt.
Man muss da sehr stark nach Waffenart unterscheiden.
Das alles spielt in der Realität eine Rolle. Das Verhältnis tödlicher Attacken ist in der Realität recht gering - die meisten Angriffe enden mit Verletzungen unterschiedlicher Schwere, manche Opfer müssen nichtmal stationär ins KH.
Bei all dem Geunke über Rollenspielregeln die Messer ungefährlich machen: Da kommt es auch sehr auf den Kontext an. Lass dich z.B. mal in DnD 5 von einem Assassin stechen. Klar macht der Dolch selbst nur 1d4. Aber da kommt dann halt noch Attributsbonus rauf, Sneak Attack und derbe Poison. Am Ende sind Charaktere bis Level 4 ziemlich sicher in einem Hieb um.
Naja, ich bezog mich hier auf das Video. Aber ich bezweifele dass die Videos repräsentativ sind.
Welche Realität? In Friedenszeiten ist auch bei Messerkämpfen nicht immer eine Tötungsabsicht. Aber in der Kriegssituation (wo man in den meisten Rollenspielen ja ist) kann das ganz anders aussehen.Jetzt und hier in Mitteleuropa. In Kolumbien trifft man auf der Straße häufiger mal Macheten an, oder Handfeuerwaffen - in anderen Weltgegenden sind es wieder andere Waffen. Die Intensität ist dort im Allgemeinen auch eine andere.
Generell, habe ich mal irgendwo läuten hören, sind Stichwunden tatsächlich oft gefährlicher als Schnitt- oder Schlagverletzungen, weil einfach die Wahrscheinlichkeit höher ist, damit im Körperinneren wichtige Organe oder größere Blutgefäße zu verletzenDen deutschen Studenten wurde im 17. Jhdt das Stoßduell untersagt, weil es zu viele Opfer des "Lungenfuchsers" gab. Daraufhin führte man das Duell auf den Hieb ein, zuerst mit Stöcken (in Jena der Ziegenhainer), dann mit Pauksäbeln. Das Problem besteht aber vor allem bei Klingen ab einer gewissen Länge - kürzere Klingen erreichen die Organe oft nur mit extremem Kraftaufwand.
Da ist es aber auch so das Waffen Schaden nach Größe machen und meist nur TP abziehen.
Außerdem kann der menschliche Körper einerseits erstaunlich viel einstecken, geht aber andererseits an Kleinigkeiten zugrunde, wenn sie einen an richtigen (bzw. falschen) Stelle erwischen. Zum Beispiel Brezelstücke in der Luftröhre oder Kugelschreiber im Hals.
...die Thesen des Videos erscheinen mir jetzt erstmal nicht völlig hahnebüchen. Aber ich bitte gerne um Korrekturen.
Das Messer ist aus meiner Sicht recht ähnlich tödlich wie andere Waffen auch, nämlich richtig eingesetzt an der passenden Körperstelle sehr, an anderer (oder wenn's kein ganz "solider" Treffer ist) weniger, und wenn es aus Mangel an Länge oder Können mal gar nicht trifft, dann eben in zumindest dem Sekundenbruchteil überhaupt nicht. Insofern sehe ich nicht unbedingt, daß es so viel weniger Wirkung haben soll als beispielsweise eine längere Klinge oder meinetwegen auch eine Schrotflinte, die ja auch erst mal mit mindestens einer Kugel treffen und dann die richtige(n) Stelle(n) erwischen muß...Hauptsache, es kriegt nicht künstlich mehr aufgedrückt. :)Das Ganze lässt sich relativ einfach beantworten, indem man sich die menschliche Geschichte und die Waffenentwicklung ansieht.
Ich denke, der Hauptvorteil von Schwertern, Speeren und Schusswaffen gegenüber dem Messer ist nicht, dass sie per se tödlicher sind - sondern dass man nicht ganz so nah an den Gegner heran muss, um damit etwas auszurichten.
Vor- und Nachteil ;) Denn mit einem verdeckt getragenenen Messer kommt man in der Menge auch unbemerkt an das Ziel, setzt schnell 2-3 Stiche und ist ggfs. unbemerkt wieder weg.Das hat - außer in Assassin's Creed - selten geklappt. Die meisten Messerattentäter der Geschichte wurden an Ort und Stelle getötet, so sie nicht gerade hochrangige Staatsmänner waren, wie bei Julius Caesar. ;)
Das ist definitiv ein Faktor. Messerangriffe finden ja meist nicht in Duellsituationen statt, sondern überfallartig. In "zivilen" Kontexten sind sie daher so gefährlich, weil man mit einem Zweihänder nur schlecht unauffällig in der Innenstadt herumlaufen kann.Glauben wir Dom Diego Gomez de Figueyredo, ging man abends in Lissabon nur mit Montante über der Schulter aus. Zumindest, wenn man einen neuen Mantel hatte. Oder eine Dame am Arm. Dafür hat er nämlich extra "Regeln" geschrieben, wie man sich mit dem Zweihänder gegen Schurken wehrt. ;)
Das hat - außer in Assassin's Creed - selten geklappt. Die meisten Messerattentäter der Geschichte wurden an Ort und Stelle getötet, so sie nicht gerade hochrangige Staatsmänner waren, wie bei Julius Caesar. ;)
Vor- und Nachteil ;) Denn mit einem verdeckt getragenenen Messer kommt man in der Menge auch unbemerkt an das Ziel, setzt schnell 2-3 Stiche und ist ggfs. unbemerkt wieder weg.
Bei hochrangigen Opfern vielleicht. Wie viele Fälle in der Geschichte sind denn bekannt, wo irgendein normaler Bauern oder Passant in einer Seitenstraße überfallen und abgestochen wurde? Das ist doch heute noch Teil der Messer-Realität, dass Stiche erst spät bemerkt wurden oder Täter in der Masse entkommen können."Heutige Messer-Realität" ist höchst vielfältig. Die meisten Messer-Angriffe finden im häuslichen Umfeld statt.
"Heutige Messer-Realität" ist höchst vielfältig. Die meisten Messer-Angriffe finden im häuslichen Umfeld statt.
Dann kommen die innerhalb des sog. "Milieus" (Drogen, Banden, Rotlicht).
Irgendwann am untersten Ende der Liste kommen dann irgendwelche Geisteskranken, die wahllos Leute in einer Menge abstechen.
Besagte Raubmorde sind gar nicht so häufig und werden in den einschlägigen Gerichtsakten auch als besonders "schändlich" beschrieben. Die Strafen dafür waren auch entsprechend heftig. Das Ausrauben eines Passanten mit vorgehaltenem Messer ist eine Sache - es zu benutzen aber eine ganz andere.
Ich wage mal zu bezweifeln, dass irgendwann im Mittelalter, im alten Rom oder einem irgendwie mit Fantasy RPG vergleichen Zeitaltern da immer ein großer Aufklärungswille geherrscht hat, wenn jemand aus einer niederen Schicht in irgendeiner Gosse abgestochen wurde, weil er an den Falschen geraten ist oder seine Schulden nicht zahlen konnte.
Ganz davon abgesehen, daß völlig unabhängig vom Aufklärungswillen die reinen Aufklärungsmöglichkeiten im Vergleich zu heute auch noch recht begrenzt waren...aber das ist dann noch mal ein eigenes Thema für sich.Die Quellenlage deutet da eher auf "absoluter Wille" und "Wahrheit nebensächlich". Im Falle eines Mordes musste ein Schuldiger gefunden werden (zumindest mal im europäischen Mittelalter, in China war es z.B. vergleichbar) - dieser musste aber wiederum gestehen. Dieses Prinzip, dass ohne Geständnis kein Schuldspruch erfolgen kann, führte dann wiederum dazu, dass man eben dieses Geständnis mit allen Mitteln zu erreichen suchte - auch mit Folter.
Die Quellenlage deutet da eher auf "absoluter Wille" und "Wahrheit nebensächlich". Im Falle eines Mordes musste ein Schuldiger gefunden werden (zumindest mal im europäischen Mittelalter, in China war es z.B. vergleichbar) - dieser musste aber wiederum gestehen. Dieses Prinzip, dass ohne Geständnis kein Schuldspruch erfolgen kann, führte dann wiederum dazu, dass man eben dieses Geständnis mit allen Mitteln zu erreichen suchte - auch mit Folter.
Wie viele da als Sündenböcke für Verbrechen verurteilt wurden, die sie gar nicht begangen hatten, ist die eigentliche Frage. Verurteilt - und damit das Verbrechen aufgeklärt - wurde faktisch immer.
Es gab bekannte Opfer wie Giovanni Borgia, dessen Kehle aufgeschnitten und dessen Mörder nie gefasst wurde.Oh, der wurde mit Sicherheit "gefasst". Zumindest wurde er dem "höchsten Gericht" zugeführt - allerdings nicht in einem Prozess. Immerhin dürfte er gewusst haben, wer ihn dafür bezahlt hat... ;)
Das Schwert ist ja u.a. auch deshalb so omnipräsent, weil es nunmal genau in der Mitte liegt.Kommt auf den Kontext an, auf dem Schlachtfeld ist es mit der Omnipräsens von Schwertern nicht so weit her, da wird mit wenigen Ausnahmen - wie dem römischen Gladius - zum Speer gegriffen.
Grundsatz 1: Größere Reichweite ist immer besser. Sei das die Stangenwaffe oder die Fernwaffe - es ist immer besser, den Gegner auf Distanz zu halten, bzw. ihn auszuschalten, bevor er selber in Reichweite ist.
Grundsatz 2: Mehr "Waffe" ist besser als weniger. Soll heißen, je mehr Fläche potentiell Schaden machen kann, umso besser. Das Schwert ist z.B. genau das - es hat mehr Reichweite als das Messer, und besteht nur aus Schneide. Längere Klingen erhöhen diesen Faktor.
Grundsatz 3: Soviel Masse wie möglich, aber nur so viel wie unbedingt nötig. Seien das stumpfe Hiebwaffen oder auch Klingen - ohne Masse weniger Wumms. Aber zu viel Masse macht die Waffe träge und damit gefährlich für den, der sie führt. Die Balance zu finden ist die Kunst des Waffenschmieds.
In all diesen Dingen ist das Messer (oder der Dolch) einfach ganz unten in der Liste
Kommt auf den Kontext an, auf dem Schlachtfeld ist es mit der Omnipräsens von Schwertern nicht so weit her, da wird mit wenigen Ausnahmen - wie dem römischen Gladius - zum Speer gegriffen.
Soweit ich das verstanden habe beruht der Erfolg des Schwertes vor allem darauf, dass es bequem über längere Zeit am Gürtel getragen werden kann, was es zur idealen Backupwaffe macht.
Ja so hatte ich das auch gesehen und in den meisten Rollenspielen sind selbst Knüppel und Schlagstöcke den Messern überlegen. Aber bei dem Video Schlagstock vs Messer musste ich jetzt nochmal darüber nachdenken. In der Realität ist das Messer vielleicht gar tödlicher oder gefährlicher?
Die Waffe ist relativ unerheblich (man kann auch mit bloßen Händen, einem Stein, einer Stange, etc. töten) - es ist immer der Mensch entscheidend, der sie führt.
Einige haben hier ja schon leichte Zweifel aufkommen lassen, ob das im Eingangspost verlinkte Video (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,128821.msg135236750.html#msg135236750) eine Aussagekraft hat zB im Sinne von "repräsentativ sein".
Klingenwaffen sind absolute Deppenwaffen im Sinne das sie das Ausbildungsniveau um ein Gegenüber in reale Bedrängnis zu setzen extrem weit hinunterziehen.Jede Waffe ist dazu gedacht, die Verteidigungsfähigkeit zu senken. Das ist ihre Natur. Eine Pistole tut das höchst effizient - jeder kann damit töten (zumindest auf geringe Entfernung). Sogar Dreijährige, wie man in den USA schon gesehen hat.
Mit einem Stein oder Stock hätte sie nicht den gleichen Schaden angerichtet, da bin ich mir recht sicher.Sicher? Ich erinnere mich da an einen Fall in Wien, in der einer mit einer Eisenstange eine Frau getötet und mehrere Menschen schwer verletzt hatte. Auf offener Straße.
@ Darius - absolut. Gerade gestern hat in Siegen eine offensichtlich nicht ganz zurechnungsfähige Frau 6 Menschen mit einem Messer schwer verletzt, darunter auch mehrere lebensgefährlich. Mit einem Stein oder Stock hätte sie nicht den gleichen Schaden angerichtet, da bin ich mir recht sicher.
Aber ich habe jetzt fertig. Ich bin es leid, mich mit Tastaturkriegern und YT-Experten zu streiten.
Leider wahr.
Es hat einen Grund warum Brockstedt, Mannheim, Southport, Solingen und jetzt Siegen Angriffe waren die mit einem Messer ausgeführt wurden. Das Verletzungspotential selbst bei kurzen Klingen ist immens hoch, es ist einfach, leicht und ohne das hier immer wieder groß zitierte Training einzusetzen (kurze Bewegung, Wirkung ohne weit auszuholen usw.), es hat eine faktische Allverfügbarkeit und ist erst sehr spät zu erkennen.
Die Banalität des Bösen beim Messer ist, egal wie man es dreht und wendet, ein Messer funktioniert einfach und tötet.
So ist es doch. Jede Waffe kann potentiell großen Schaden anrichten aber Messer sind da eben nochmal was anderes. Wie Darius schreibt, ich hätte vor einem Kiddy mit einem Messer deutlich mehr Sorgen als mit einem Knüppel und es hat auch seine Gründe, warum Gun- und Knife Crime nochmal extra erfasst werden und aus der Masse der Waffen herausstechen. Für Feuerwaffen braucht man dann aber auch wieder ein mehr an Training. Ich bewege mich auch seit 30 Jahren im Kampfkunst Umfeld und von ernst zu nehmenden Kampfkünstlern, -sportlern und Security Leuten werden Messer einfach auch ernst genommen. Ja, theoretisch und gut trainiert kann alles gefährlich sein, John Wick kann auch mit dem Kugelschreiber 3 Leute töten...
Daß ein großer Teil der Gefahr beim Messer anscheinend im schlichten Überraschungsmoment liegt, ...
Sorry, bin spät für die Diskussion.
Nach den Ereignissen des letzten WEs habe ich auch darüber nachgedacht wie schwach Messer in Rollenspielen dargestellt werden, im Vergleich wie tödlich sie in Wahrheit sind.
Ich habe (nachdem ich vom NiederrheinCon wieder zu Hause angekommen bin) mal das MYTHRAS Regelbuch dahingehend konsultiert und musste feststellen, dass zumindest dieses Regelbuch diese Situation recht realistisch darstellen kann.
Messerangriff
- Opfer ist überrascht (Initiativmalus -10, überrumpelt und kann nicht sofort reagieren, der Angreifer enthält eines zusätzlichen Zusatzeffekt für den ersten Angriff)
- Angreifer gelingt der Angriff und Opfer misslingt automatisch die Verteidigung = ein Zusatzeffekt... was zusammen mit dem zusätzlichen Zusatzeffekt wegen Überraschung ZWEI Zusatzeffekte macht.
- Zusatzeffekt 1: Trefferzone wählen (Hals/Kopf); Zusatzeffekt 2: Ausbluten
Der Schaden der Waffe tötet das Opfer nicht sofort, aber das Ausbluten erledigt schnell den Rest, wenn nicht umgehend Erste Hilfe angewendet wird.
Hört sich schon mal gut an. Geht von dem Messer die gleiche Gefahr aus wenn das Ziel nicht überrascht ist? Die Gefährlichkeit von Stich- und Schnittwaffen auf die Überraschung zu reduzieren greift zu kurz.
D.h. Angriff gelingt und Verteidigung misslingt. Kann man dann auch den Zusatzeffekt "Ausbluten" wählen? Oder sind Zusatzeffekte an Trefferzonen gebunden?
Ohne Überraschung gibt es keinen zusätzlichen Zusatzeffekt.
Ein erfolgreicher Angriff vs eine misslungene Parade gibt aber einen regulären Zusatzeffekt. Dieser kann auch "Ausbluten" sein, und ist nicht an eine Trefferzone gebunden.
Eine Kampfrunde besteht aus 5 Sekunden und "Ausbluten" verschlechtert dem Zustand des Opfers um eine Erschöpfungsstufe pro Runde, wenn der Zähigkeitswurf misslingt (von "Frisch" bis "Tot" in 9 Runden, wenn keine Erste Hilfe erfolgt).
Finde ich gut und brauchbar! Verstärken sich die Effekte? Also zwei erfolgreiche Angriffe vs. misslungener Parade irgendwann im Kampf, zweimal Ausbluten gewählt, gehen dann gleich mehrere Erschöpfungsstufen verloren?
Wie wahrscheinlich ist es das der Zähigkeitswurf gelingt? Das wäre jetzt der einzige Punkt wo ich (im Sinne des ersten Beitrags hier) bedenken hätte, das es sich zwar gut anhört, aber irgendwie doch nie zum tragen kommt weil die Zähigkeitsproben regelmäßig geschafft werden.
Aber auch bei Fate könnte man ja möglichst realitätsnahe erzählen...
Das Regelwerk hält es wirklich für "überraschend", wenn der Typ mit dem Messer auch mit selbigen angreift? Ich meine, Hinterhalt, etc. meinetwegen, aber das ist ja schon wieder fern der Realität.
Wenn man in einer Fantasy-Welt in der es generell etwas gefährlicher ist als in der realen Welt mit dem Messer angegriffen wird ist es dennoch überraschend, wenn es helllichten Tag, auf einem belebten Marktplatz stattfindet, der Angreifer anscheinend kein Motiv hat.
[...]
Eine Kampfrunde besteht aus 5 Sekunden und "Ausbluten" verschlechtert dem Zustand des Opfers...
Was für "Überraschung" extremst krass ist, wenn man das mal auf die Realität bezieht... ;-)
Man spricht ja IRL gerne von der Schrecksekunde (oder lass es von mir aus ggf. auch mal 2 Sekunden sein), wenn wir nicht von einem kompletten "shock freeze" ausgehen, was nochmal eine andere Geschichte ist...
Wenn jemand IRL also mit Messer und tödlicher Absicht im Nahkampf 5 Sekunden Zeit kriegt, während das Opfer überrascht passiv bleibt, dann wäre (selbst bei Anfängerangreifer), sowieso kaum noch eine Rettung möglich. Selbst wenn man eher langsam wäre, kann man dann locker 4 Treffer platzieren, wahrscheinlich sind es aber eher so 6-8 Stiche o. ä. bei entsprechender "Wut" - da braucht man sich dann wirklich um Verwundungsregeln kaum noch Gedanken machen, ist quasi 98% auto kill IMHO... (*)
*: Außer das Setting bietet sehr zeitnahe magische oder super high-tech Heilverfahren... ;-)
Was für "Überraschung" extremst krass ist, wenn man das mal auf die Realität bezieht... ;-)
Man spricht ja IRL gerne von der Schrecksekunde (oder lass es von mir aus ggf. auch mal 2 Sekunden sein), wenn wir nicht von einem kompletten "shock freeze" ausgehen, was nochmal eine andere Geschichte ist...
Wenn jemand IRL also mit Messer und tödlicher Absicht im Nahkampf 5 Sekunden Zeit kriegt, während das Opfer überrascht passiv bleibt, dann wäre (selbst bei Anfängerangreifer), sowieso kaum noch eine Rettung möglich.