Ich denke, das nächste, was mir dazu aus eigener Erfahrung noch einfällt, ist das "Große Nibelungen Spielbuch", das Bastei-Lübbe Mitte der 80er herausgebracht hat. Das hatte seinerzeit eine örtliche Bibliothek, und da habe ich es mir auch ein-, zweimal ausgeliehen und durchabenteuert.
- Wenn ein Charakter ein besiegtes Ungeheuer verschont, so schuldet es ihm einen Dienst.
Gefällt mir und kann ich mir gut vorstellen. Dungeon Crawls im archaischen Ambiente mit Völkerwanderungs-Vibes, allerdings würde mir der Burgunderhof nebenbei ebenfalls gefallen. Und man könnte natürlich noch das ein oder andere Element der deutschen/germanischen Heldensagen dazu nehmen: wie etwa den Dungeon von König Laurin in Tirol
Ich bin Spätantike-Fan und das klingt spannend.
Gerade weil deine Gesetze mythischer wirken als der gewöhnliche D&D-Zauber.
Wo findet man die Spielhilfe?
auch gibt es unscheinbare Artefakte, wie den Dietrich-Hühnerknochen, welcher eine verwunschene Tür aufschließt, aber erstmal nur als Hühnerknochen daherkommt (und für den sich ganz profan der Gruppenhund auch interssieren könnte ;D )
Das Spiel gibt's hier bei DriveThruRPG (https://www.drivethrurpg.com/de/product/489589/im-reich-der-nibelungen). Die deutsche Originalfassung enthält allerlei Extras (Einführungsabenteuer, Zusatzbändchen mit Ungeheuern und optionalen Regeln und mehr), die anderen Fassungen (noch) nicht.
Die französische Fassung ist nicht länger Teil des Datenpakets der deutschen Fassung.
Was ich noch reinbringen würde sind mystische Schmiede und Herren über gewaltige Schätze die ihr Wissen und ihre Artefakte hüten und dabei auch schonmal zu Flüchen und unheilvollen Prophezeiungen greifen.
Mannomann, da werkle ich über zweieinhalb Jahre (und habe mich auch schon im Studium mit dem Stoff befasst) und habe noch nie von diesem Hühnerknochen gehört! Der Thread hat sich jetzt schon mehrfach gelohnt!
Demnach der erste Teil des Nibelungenlieds eh nur ein Remake der Völsungasaga ist, würde ich da verfluchte Schätze (und insbesondere Ringe) einbauen, die ihre Hüter in Drachen verwandeln, diverse magische Gegenstände wie Gürtel der Riesenstärke und Tarnkappe.
Meinst Du das hier (https://m.media-amazon.com/images/I/81rNfp2oHRL._SY522_.jpg)?
Das ist mir völlig neu! Ist das ein "Choose Your Own Adventure"-Buch ("Wenn Du Schiltung im Recht siehst, gehe zu Seite 34." usw.)?
Geiler Ansatz, deine Gesetze würde ich schamlos klauen.
Ich mochte übrigens auch die Nibelungenverfilmung aus den 50ern, die ist zwar nicht ganz so visionär wie die von Fritz Lang, aber mal ehrlich, die Hunnendarstellung in der 50er-Fassung war um einiges weniger rassistisch und viel fairer als die bei Lang. Außerdem war die in Technicolor, und Terence Hill hat mitgespielt.
Im Studium hatte ich dann eh einen Schwerpunkt auf Spätantike/Frühmittelalter (Geschichte) und Merowingerzeit (Archäologie), daher wäre das für mich eh DIE historische Epoche für Schwertschwingfantastik. :headbang: [...]
Und Gottseidank, kein Plattenpanzer oder Zweihandschwert weit und breit, nur Kette, Langschilde, Breitschwerter.
Ich finde deine Nibelungen, besonders die magischen Gesetze, sehr gelungen! Bei Gelegenheit schreibe ich noch eine ausführliche Rezension.
Das Beowulf-RPG (auf 5e-Basis) bietet da auch einige interessante Ansätze.
Ich habe mir gerade mal die Produktseite angeguckt - die metallenen Inspiration-Tokens sehen schon mal verdammt gut aus...Zum einen ist es als 1:1 zwischen SL und Spieler ausgelegt - der Spieler spielt also den Helden der Saga. Der Rest seiner Truppe sind NSCs - die ganz spezifische Rollen haben. Damit könnte man deine 7 entsprechend auffüllen (ich würde z.B. keine 7 Spieler am Tischen sitzen haben wollen, und ich glaube, viele kriegen das auch nicht zusammen).
Welche Ansätze des Beowulf-Rollenspiels erscheinen dir denn besonders interessant für die Materie?
Genau das, und ja, das ist es im wesentlichen. Ein einfaches Spielsystem zum Würfeln kommt meiner Erinnerung nach noch dazu, aber Details habe ich nicht mehr im Kopf.
Zum einen ist es als 1:1 zwischen SL und Spieler ausgelegt - der Spieler spielt also den Helden der Saga. Der Rest seiner Truppe sind NSCs - die ganz spezifische Rollen haben. Damit könnte man deine 7 entsprechend auffüllen (ich würde z.B. keine 7 Spieler am Tischen sitzen haben wollen, und ich glaube, viele kriegen das auch nicht zusammen).
Dann wird unterschieden zwischen Monster und MONSTER (im Englischen wird letzeres groß geschrieben). Ein Grendel ist z.B. ein MONSTER, und damit deutlich gefährlicher als irgendeine eher unwichtige Gestalt. Diese Monster können faktisch von NPCs nie besiegt werden, da braucht es eben einen Helden dazu. Viele haben auch ganz bestimmte Tötungsbedingungen.
Genau das, und ja, das ist es im wesentlichen. Ein einfaches Spielsystem zum Würfeln kommt meiner Erinnerung nach noch dazu, aber Details habe ich nicht mehr im Kopf.Brauchst du genauere Infos? Ich hab das Buch hier im Regal.
Brauchst du genauere Infos? Ich hab das Buch hier im Regal.
Nebenbei fällt mir gerade noch eine mittlerweile selbst schon regelrecht "klassische" Inspirationsquelle ein, deren Protagonist auch in etwa in dieser Zeit aktiv ist: ein gewisser Comic von Hal Foster (https://de.wikipedia.org/wiki/Prinz_Eisenherz). :)
..., weil mich/uns das Thema auch fesselt! Auf Anregung eines ungarischen Fans des Projekts widme ich mich gerade der Vita Waltharii.)
Die für mich faszinierte geschlossene Welt hat dagegen ein fast geschlossenes Bild. Angefangen bei Wieland, dem Schmied (https://de.wikipedia.org/wiki/Wieland_der_Schmied), der als Vater von Witege/Wittich (https://de.wikipedia.org/wiki/Wittich), direkt zu Dietrich von Bern führt.
Dieser hat mit Wolfdietrich (https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfdietrich) wiederum einen Drachentöter als Vorfahr, der neben Sigurd den Pfad zu Siegfried von Xanten ebnet. Aber mit Dietrich von Bern ist ebenfalls ein Drachentöter unterwegs, den es jedoch später zu Etzel verschlägt, wo er auf die Burgenden trifft und diese Stränge zusammenführt.
Bei den Burgenden (https://de.wikipedia.org/wiki/Nibelungenlied) wartet Hagen, der schon mit Gunther zusammen auf Walther und Hildegund (https://de.wikipedia.org/wiki/Walther_und_Hildegund) trifft, die ebenfalls einen Verweis auf Etzel/Attila geben.
In Worms schmilzt die Welt von Sigurd/Siegfried mit denen der Burgenden zusammen. Gemeinsam führt ihr Weg in die Etzels Burg und damit zu Dietrich von Bern (https://de.wikipedia.org/wiki/Theoderich_der_Gro%C3%9Fe), welcher nach dem Abschluss dort, später wieder zurück in der Heimat sein eigenes Ende findet.