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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: AndreJarosch am 24.11.2024 | 15:06

Titel: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: AndreJarosch am 24.11.2024 | 15:06
Einige Titel von Rollenspielen (Systeme/Regelbücher, nicht Titel von Quellen- oder Abenteuerbänden) wurden bei ihrer Übersetzung in Deutsche übersetzt, andere nicht.

Shadowrun = Shadowrun
Cyberpunk = Cyberpunk
Earthdawn = Earthdawn
RuneQuest = RuneQuest

aber

7th Sea = 7te See
Lord of the Rings = Herr der Ringe
The One Ring = Der Eine Ring
Vampire the Masquerade = Vampire die Maskerade


Was meint ihr:
Sollten bei der Übersetzung eines Rollenspiels in Deutsche die Titel von Rollenspielsystemen auch übersetzt werden?
bzw.
WANN sollte ein Titel übersetzt werden und wann nicht?

(ich habe meine Meinung dazu, will aber erst einmal eure hören.)
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Galatea am 24.11.2024 | 15:50
Nicht übersetzt werden sollte der Titel, wenn er vom Sinn her schwer zu übersetzen ist oder aus einem Verbundwort besteht (ganz besonders wenn dieses Verbundwort einen spezifischen Sinn trägt, den eine Übersetzung nicht erfassen kann).


Dir ist sicher aufgefallen, dass alle Titel aus deiner ersten Kategorie Verbundwörter sind, während alle Titel aus der zweiten Kategorie aus mehreren Wörten bestehen.

Klar lässt sich Shadowrun auch vage mit sowas wie Schattenläufer übersetzen, aber das trägt nicht wirklich die Bedeutung des Originals, das ja explizit anspielt auf "Runs" (also die Einbruchsszenarien, Überfälle und andere Missionen, die für das Spiel so typisch sind), die "im Schatten" (also verdeckt vor den Augen der Öffentlichkeit) stattfinden.

Bei Cyberpunk fängt das Problem schon damit an, dass es nicht einmal eine vernünftige Übersetzung für "Cyber" gibt. Und Technopunk hört eher wie ein neuer Underground-Musikstil an.

Earthdawn bildet hier vielleicht die Ausnahme, da "Erdendämmerung" im Deutschen durchaus einen gewissen Sinn ergibt - wobei ich das Gefühl habe, dass das für die meisten auch unverständlich ist, spätestens seit ich herausgefunden habe, dass kaum einer meiner Bekannten verstanden hat was gemeint war als bei Watchmen Dr. Manhattans Erscheinen als "Morgendämmerung des Superhelden" bezeichnet wurde.

Und RuneQuest - naja, "Runensuche" ist jetzt kein besonders toll klingender Titel (auch wenn man es in mehrere Wörter aufsplittet, wie "Die Suche nach den Runen" wird es nicht wirklich besser).

Eine Ausnahme, die mir hier spontan einfallen würde wären die Hunger Games, die man locker mit Hungerspiele übersetzen kann - beides normale Wörter und auch der Sinn bleibt erhalten.



Bei den Titeln der zweiten Kategorie verliert man dagegen nicht wirklich was, wenn man sie übersetzt, weil es bereits Phrasen aus mehreren Wörtern sind, die sich absolut sinnvoll ins Deutsche übersetzen lassen und sich dabei auch nicht merkwürdig anhören.

Sicherlich gibt es auch hier Ausnahmen, wo man vielleicht besser nicht übersetzen sollte, die sind aber seltener. Einfallen würde mir jetzt spontan sowas wie Heroes of Might & Magic - "Helden von Macht und Magie" hört sich etwas merkwürdig/gestelzt an, kann man aber prinzipiell auch machen.

Früher wurde ja generell alles übersetzt, da gab es durchaus auch mal den ein oder anderen Griff ins Klo - z.B. "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" find ich jetzt eher unglücklich/suboptimal, weil wenn man es genau nimmt kehrt da nur genau EIN Jedi zurück, um seinen Job zu Ende zu bringen (die englische Version "Return of the Jedi" ist da schon sprachlich bedingt komplett ambig). Der deutsche Titel würde nur Sinn ergeben, wenn man die ganze Jedi-Akademie-Geschichte des EU vordeuten würde.
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Raindrop am 24.11.2024 | 16:21
Ich bin fast immer fürs Übersetzen. Aber nicht wörtlich, sondern dafür, dass man einen deutschen Titel findet, der ähnlich cool klingt.

Beispiele: Tunnels & Trolls > Schwerter und Dämonen, Call of Cthulhu > Auf Cthulhus Spur, Elfquest > Abenteuer in der Elfenwelt usw.

Es wirkt einfach konsistenter, poetischer ...

Ich würde es nicht im Nachhinein tun, wenn der Originaltitel schon eine etablierte Marke ist, z. B. Runequest, Traveller, Dungeons & Dragons.
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: AndreJarosch am 24.11.2024 | 16:49
Nicht übersetzt werden sollte der Titel, wenn er vom Sinn her schwer zu übersetzen ist oder aus einem Verbundwort besteht (ganz besonders wenn dieses Verbundwort einen spezifischen Sinn trägt, den eine Übersetzung nicht erfassen kann).


Dir ist sicher aufgefallen, dass alle Titel aus deiner ersten Kategorie Verbundwörter sind, während alle Titel aus der zweiten Kategorie aus mehreren Wörten bestehen.

Da könntest du recht haben.
Mir fallen nur sehr wenige Titel ein, wo ein Verbundwort-Titel übersetzt wurde:

"Stormbringer" wurde zu "Sturmbringer"... aber das bot sich ja auch an.


Ich finde Beispiele wo Titel die keine Verbundwörter sind nicht übersetzt wurden:

"City of Mist" ist KEIN Verbundwort und wurde nicht zu "Stadt des Nebels".

"Beyond the Wall" ist auch kein Verbundwort und wurde nicht zu "Jenseits der Mauer".

"Trail of Cthulhu" ist kein Verbundwort und wurde nicht zu "Auf Cthulhus Pfad".

Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Raindrop am 24.11.2024 | 17:04
Trail of Cthulhu ist übrigens das Buch von August Derleth, das auf Deutsch Auf Cthulhus Spur heißt.
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Tele am 24.11.2024 | 18:23
Da könntest du recht haben.
Mir fallen nur sehr wenige Titel ein, wo ein Verbundwort-Titel übersetzt wurde:

"Stormbringer" wurde zu "Sturmbringer"... aber das bot sich ja auch an.


Ich finde Beispiele wo Titel die keine Verbundwörter sind nicht übersetzt wurden:

"City of Mist" ist KEIN Verbundwort und wurde nicht zu "Stadt des Nebels".

"Beyond the Wall" ist auch kein Verbundwort und wurde nicht zu "Jenseits der Mauer".

"Trail of Cthulhu" ist kein Verbundwort und wurde nicht zu "Auf Cthulhus Pfad".

Ich finde übrigens Stadt des Nebels VIEL besser als City of Mist, besonders da Mist im Deutschen ja auch eine Bedeutung hat. Ich glaube da war das Beibehalten des Titels sogar ein negativer Faktor. Ebenso Jenseits der Mauer und auch Auf Cthulhus Pfaden (sic) sind viel schönere Titel.
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: General Kong am 24.11.2024 | 18:39
Prinzipiell FÜR Titelübersetzungen, englische/ spanische/ polnische Titel nur, wenn man das nicht übersetzen kann oder im Setting gesetzt ist (ein Quelkenbuch zu "Gotham City" sollten nicht "Gotham Stadt" heißen).

Ich war auch damals dafür das Labyrinth Lord den Zusatz/Untertitel "Herr der Labyrinthe" bekam.

In anderen Ländern ist das Gang und Gäbe, nur in Deutschland tut man dich verschämt mit der eigenen Sprache schwer, weil suf Englisch klingt das ja sooo vie besser ...
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: AndreJarosch am 24.11.2024 | 18:55
In anderen Ländern ist das Gang und Gäbe, nur in Deutschland tut man dich verschämt mit der eigenen Sprache schwer, weil suf Englisch klingt das ja sooo vie besser ...

Eine weitere Erwägung ist wahrscheinlich auch wie ein nicht des englischen mächtiger Deutscher den in englisch gelassenen Titel ausspricht.

Ich sage nur Philipp Lohmann von Nerds-gegen-Stephan und "Destined - Das Superhelden-Rollenspiel" (Däßtinett).  ;)
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: schneeland am 24.11.2024 | 19:01
"Beyond the Wall" ist auch kein Verbundwort und wurde nicht zu "Jenseits der Mauer".

Ich meine mich zu erinnern, dass Daniel und Patrick in einem Podcast oder Stream sogar mal erwähnten, dass sie intern über einen eingedeutschten Titel diskutiert hatten, das aber verworfen hatten, weil "Mauer" zu stark mit der deutsch-deutschen Grenze bis 1989 assoziiert ist.

Ansonsten bin ich da bei Raindrop: wenn es sinnvoll möglich ist, gern eindeutschen. Für das deutsche Dragonbane hätte ich mir z.B. auch Drachen & Dämonen gut vorstellen können. Und "Auf Cthulhus Spur" erschiene mir ebenfalls passend.

Mein Eindruck ist aber auch, dass die Originalautoren/-verlage mittlerweile gern die Marke gestärkt sehen, und dass eine Verwendung des englischen Titels auch für andere Sprachversionen dabei als hilfreich betrachtet wird.
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: postkarte am 24.11.2024 | 19:03
Ich habe den Eindruck, dass sich einfach die Befindlichkeiten geändert haben.

Dragonlance wurde früher zu Drachenlanze übersetzt und wird heute eben so gelassen. Die Produktidentität ist wichtiger als der stimmungsvollere Name.
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: General Kong am 24.11.2024 | 19:04
Das kommt neben der Unverständlichkeit so mancher Titel noch hinzu.

Außerdem ist das Übersetzen der Titel ja kein stumpfes, wortwötlicjes Übertragen, sondern ein "Wie hieße das Spiel wohl auf Deutsch".

So müsste Shadowrun nicht unbedingt "Schattenlauf" heißen, sondern zum Beispiel "In den Schatten". Für Dungeons & Dragons war damals "Drachen & Dämonen" im Gespräch, aber man wollte von US-Seite nichts mit Dämonen (war gerade Satanistenhatz) und so nahm man nur den Kürzel D&D.
Seltsamerweise war das bei Tunnels & Trolls =  Schwerter & Dämonen kein Problem ..
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: foolcat am 24.11.2024 | 20:17
Soviel übersetzen wie nötig, so wenig übersetzen wie möglich.

Sage ich als jemand, der nach Möglichkeit immer englischsprachige Originalfassungen kauft und in der Regel deutsche Übersetzungen dieser Titel—insofern überhaupt vorhanden—mit dem Allerwertesten nicht anschaut. Aber es gibt Ausnahmen.

Was meiner Meinung nach nie übersetzt werden muss sind Eigennamen, wie z.B. Orts- oder Personennamen. Der Werksname gehört auch dazu, allein schon aus Gründen der brand recognition: Ist das Rollenspiel "Cthulhu" in Deutsch jetzt eine Übersetzung von Chaosium's "Call of Cthulhu", oder eine Eigenentwicklung? Schließlich ist der Begriff Cthulhu ja inzwischen in der Public Domain und es gibt mittlerweile gefühlt zwei Dutzend Rollenspiele, die den Begriff benutzen. Als Lizenzgeber würde ich sogar darauf bestehen, dass der Name meiner IP in fremdsprachigen Übersetzungen erhalten bleibt, gerne mit übersetzten Untertiteln, weil es wie erwähnt die Markenidentität erhält und es leichter auffindbar macht. Man stelle sich vor, das künftige amerikanische RPG "The Broken Empires" würde hierzulande als "Die zerfallenen Kaiserreiche" im Regal stehen, das findet doch kein Mensch wieder und der, der es sieht, assoziiert zuallererst ein Setting mit Europa nach dem Ersten Weltkrieg...  ;D

Ich finde ja, dass bei einer zu gut gemeinten Übersetzung aus dem Englischen sehr viel Flair verloren gehen kann (was ohnehin schon der Fall ist, da es die meisten Idiome ja nicht überleben). Deshalb schätze ich Übersetzungen, die behutsam und mit Sachverstand vorgehen; eine Übersetzung für den deutschen Markt kann durchaus Mehrwert gegenüber dem Original haben, vor allem dann, wenn mehrdeutige oder umständliche Formulierungen im Original ausgemerzt werden, Errata eingepflegt werden, oder weit verstreute Blöcke zu ein und demselben Thema zusammengeführt werden (mit ordentlicher Referenzierung, versteht sich). Wenn es dann noch einen brauchbaren Index, eine Tabelle über regeltechnische Begriffe im Original und ihre Übersetzung gibt, oder gar einen Anhang mit allen regelrelevanten Tabellen im Buch, dann ist das für mich Mehrwert.
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Prisma am 24.11.2024 | 20:34
Letztlich muss der Titel cool klingen. Nicht der Fall war das z.B. bei "Exalted" -> "Die Hohen". Da klang es sogar lächerlich. Das geht gar nicht!
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 24.11.2024 | 20:36
Das ist völlig willkürlich.
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Edgar Allan Poe am 24.11.2024 | 22:15
/EDIT: Ich bin nicht mehr sicher, ob mein Beispiel tatsächlich passiert ist, oder ob ich das damals nur gelesen habe, deshalb nehm ichs wieder raus.

Anyway: Eine Übersetzung muss von Fall zu Fall entschieden werden. Eigennamen und etablierte Marken sollte man eher nicht übersetzen. Andererseits sollte man etablierte Übersetzungen auch nicht urplötzlich nicht mehr übersetzen (ich sehe dich an, Dungeons & Dragons mit deinen Forgotten Realms ... )
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: ghoul am 24.11.2024 | 22:28
Letztlich muss der Titel cool klingen. Nicht der Fall war das z.B. bei "Exalted" -> "Die Hohen". Da klang es sogar lächerlich. Das geht gar nicht!

Es hätte ja auch "Die Erhabenen" heißen müssen.
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: AndreJarosch am 24.11.2024 | 22:39
Gehen wir doch einfach anhand von bisher noch nicht in Deutsch erschienenen Rollenspielen ein paar theoretische Beispiele durch:

MOTHERSHIP
So lassen, oder übersetzen als "Mutterschiff"?

KING ARTHUR PENDRAGON
So lassen, oder übersetzen als "König Artus Pendragon"?

CLOCKWORK & CHIVALRY
So lassen, oder übersetzen als "Uhrwerk & Ritterlichkeit"?

HERO KIDS
So lassen, oder übersetzen als "Helden-Kinder?
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Edgar Allan Poe am 24.11.2024 | 22:51
MOTHERSHIP
So lassen, oder übersetzen als "Mutterschiff"?

KING ARTHUR PENDRAGON
So lassen, oder übersetzen als "König Artus Pendragon"?

Schönes Beispiele, wie ich finde. Hier würde ich bei Mothership den englischen Titel behalten. Bei Pendragon tatsächlich die Übersetzung!

Vor allem, weil ich "Mutterschiff" als deutlich weniger "cool" empfinde. Und bei Pendragon ist die Bezeichung "Artus" im Deutschen imho sehr viel geläufiger als Arthur (was man glaub ich zuletzt vor allem in den 80ern und frühen 90ern noch sagte).
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: AndreJarosch am 24.11.2024 | 22:55
Schönes Beispiele, wie ich finde. Hier würde ich bei Mothership den englischen Titel behalten.

Vor allem, weil ich "Mutterschiff" als deutlich weniger "cool" empfinde.

Was macht den "Mothership" cooler im Vergleich zu "Mutterschiff"?

Und wie spricht ein Deutscher der keinerlei Engisch beherrscht "Mothership" aus: "Motters-Hipp"
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Edgar Allan Poe am 24.11.2024 | 22:59
So richtig erklären kann ichs nicht. Klingt in meinen Ohren einfach besser.

Und wie das mit nicht englischsprechenden Menschen ist, kann ich auch nicht sagen ... mir ist das tatsächlich völlig fremd, dass jemand in der heutigen Zeit so gar kein Englisch spricht. Auch wenn ich natürlich weiß, dass es das gibt.
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Paßwächter am 24.11.2024 | 23:20
MOTHERSHIP
So lassen, oder übersetzen als "Mutterschiff"?
Hmm... wenn "Mothership" einen Beiklang hat, der besser zum Inhalt passt, eher lassen. Ansonsten eher übersetzen.

KING ARTHUR PENDRAGON
So lassen, oder übersetzen als "König Artus Pendragon"?
Den Titel übersetzen, den Namen in der üblichen Schreibweise belassen, also: "König Arthur Pendragon".

CLOCKWORK & CHIVALRY
So lassen, oder übersetzen als "Uhrwerk & Ritterlichkeit"?
Wie wäre es mit "Räderwerk und Ritterschaft"?

HERO KIDS
So lassen, oder übersetzen als "Helden-Kinder?
Ich würde im Moment dazu neigen, beides zu verbinden: "Hero Kids - Klein, aber wacker" (oder so etwas wie  "Wackere Kleine" bzw. "Die wackeren Kleinen" ).
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: schneeland am 24.11.2024 | 23:39
Gehen wir doch einfach anhand von bisher noch nicht in Deutsch erschienenen Rollenspielen ein paar theoretische Beispiele durch:
...

So aus dem Bauch raus:

MOTHERSHIP
So belassen oder eine freiere, aber semantisch passende Übersetzung wählen ("Mutterschiff" ist m.E. im Deutsch wenigen verbreitet, außer in "Bazillen-Mutterschiff", was aber vermutlich nicht die Assoziation ist, die man haben möchte :) )

PENDRAGON
Entweder so wie Paßwächter sagt oder gleich das "König Arthur" weglassen und von "Pendragon (Rollenspiel)" sprechen

CLOCKWORK & CHIVALRY
Kann man schon übersetzen und Paßwächters Vorschlag passt schon ganz gut - die Alliteration möchte man ja gern beibehalten. Ich würde aber vermutlich "Räderwerk & Rittertum" oder "Räderwerk & Ritterstand" verwenden.

HERO KIDS
Nicht wörtlich übersetzen, sondern eher sowas wie "Kleine Helden" verwenden (auch wenn sich das mit den Illustratoren überlappt)
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Galatea am 25.11.2024 | 00:50
Ich bin fast immer fürs Übersetzen. Aber nicht wörtlich, sondern dafür, dass man einen deutschen Titel findet, der ähnlich cool klingt.

Beispiele: Tunnels & Trolls > Schwerter und Dämonen, Call of Cthulhu > Auf Cthulhus Spur, Elfquest > Abenteuer in der Elfenwelt usw.

Es wirkt einfach konsistenter, poetischer ...

Ich würde es nicht im Nachhinein tun, wenn der Originaltitel schon eine etablierte Marke ist, z. B. Runequest, Traveller, Dungeons & Dragons.
Call of Cthulhu würde ich jetzt eher wörtlich mit "Der Ruf des Cthulhu" übersetzen, weil das ganze ja eine explizite Anspielung darauf ist, dass das Unbeschreibliche die Menschen oft anzieht, geradezu nach ihnen ruft bzw. sie seinem Ruf folgen.


Im Prinzip ist es egal, solange der Titel vernünftig klingt, den Sinn halbwegs wiedergibt und man nicht bei sowas wie Stefon Rudels "Menschheitsverteidigungsplato Itönetie" endet.

(Umgekehrt gibt es das Problem mit merkwürdigen wörtlichen Übersetzungen übrigens auch - das schwarze Auge direkt zu "the black eye" übersetzt wäre das was im deutschen ein blaues Auge ist, weshalb man sich auch klugerweise für "the dark eye" entschieden hat.)
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: aikar am 25.11.2024 | 08:18
Ich bin sehr froh, dass Tails of Equestria nicht übersetzt wurde  ;D

Ist wohl immer eine individuelle Entscheidung.
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 25.11.2024 | 08:30
Ich halte Übersetzungen nur in sehr wenigen Ausnahmefällen für gut.

Und wie spricht ein Deutscher der keinerlei Engisch beherrscht "Mothership" aus: "Motters-Hipp"

Das halte ich für ein sehr konstruiertes Problem. Englisch ist hier in allen Gesellschaftsebenen angekommen. Es geht ja nur um Titel, nicht um Textverständnis.

Edit:
In anderen Ländern ist das Gang und Gäbe, nur in Deutschland tut man dich verschämt mit der eigenen Sprache schwer, weil suf Englisch klingt das ja sooo vie besser ...

Das halte ich für nicht zutreffend. Hast du dafür eine belastbare Quelle?
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: KhornedBeef am 25.11.2024 | 08:35
Es hängt teilweise ja von etablierten Begriffen aus passenden Genres ab. Wenn jetzt in "Alien" 40mal der Begriff "Mutterschiff" fiele, wäre das gesetzt.
Ich wäre deswegen ja für "MUTTERschiff" ;)
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Runenstahl am 25.11.2024 | 09:43
Ich würde das auch eher nach Bauchgefühl als nach festen Regeln entscheiden wollen. Tendenz bei mir geht eher zu Orginaltiteln. Bei Settings die "altbacken / quasi historisch" rüberkommen (das genannte König Arthur z.B.) finde ich deutsche Titel jedoch ganz passend.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Smoothie am 25.11.2024 | 10:03
Ich tendiere auch eher dazu selten zu übersetzen.

Da ich, wie sehr viele andere, auch viel englische Rollenspielsachen lese, wäre mir sehr wichtig, dass bei der Übersetzung absolut klar ist, um welches englische Produkt es sich handelt, gerade wenn mehrere Produktlinien wie z.B. bei Cthulhu oder mehrere Editionen mit ähnlich klingenden Titeln am Start sind.
Das spricht dann leider häufig gegen besser klingende "freie" Übersetzungen und für möglichst wörtliche, die dann aber oft doof klingen, so dass ich sie nicht übersetzen würde.

Übersetzungen finde ich dann sinnvoll, wenn die englischen Wörter schwierig sind und von vielen erstmal nachgeschlagen werden müßten.

In den Beispielen: King, Mothership, Hero Kids, verstehen doch sehr viele auch eigentlich nicht wirklich englischsprechende Menschen.
Clockwork und Chivalry ist schwieriger, genauso Destined, Exalted, etc. Da müßte man schon überlegen, aber wie oben beschrieben, mit Rücksicht auf die Verständlichkeit in einer mehrsprachigen Rollenspielgemeinde.
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Jed Clayton am 25.11.2024 | 11:32
So aus dem Bauch raus:

[...]
PENDRAGON
Entweder so wie Paßwächter sagt oder gleich das "König Arthur" weglassen und von "Pendragon (Rollenspiel)" sprechen

In diesem Fall hätte ich es gern einfach übersetzt als "Pendragon - Das Rollenspiel in König Artus' Britannien" oder auch "Pendragon - Rollenspiel im Britannien der Artussage" (nur auf dem Cover, im Alltag sagt doch sowieso jeder nur "Pendragon").

Zitat
CLOCKWORK & CHIVALRY
Kann man schon übersetzen und Paßwächters Vorschlag passt schon ganz gut - die Alliteration möchte man ja gern beibehalten. Ich würde aber vermutlich "Räderwerk & Rittertum" oder "Räderwerk & Ritterstand" verwenden.

Darüber hatte ich noch nicht nachgedacht, aber alliterierend als "Räderwerk & Ritterstand" gefällt es mir ausgezeichnet.

Zitat
HERO KIDS
Nicht wörtlich übersetzen, sondern eher sowas wie "Kleine Helden" verwenden (auch wenn sich das mit den Illustratoren überlappt)

Ist denn "Kleine Helden" nicht schon der Titel eines Comics oder Webcomics und so weiter? Es kommt mir irgendwie bekannt vor. Hero Kids geht aber auch unübersetzt.
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Aedin Madasohn am 25.11.2024 | 11:34
KING ARTHUR PENDRAGON
So lassen, oder übersetzen als "König Artus Pendragon"?


mal meine 50Cent

Artus ist die Form des höfischen Ritterromans mit allem christlich Ornament und Roman-Minne voller Edelritter auf AventurienQuesten
- genau was soll den Gespielt werden.
wenn christlich Ornament und Roman-Minne voller Edelritter auf AventurienQuesten geliefert wird, sollte Artus genannt werden

der sagen-walisische Arthur ist ein wandernder Held (samt Kriegsbande), der am Tor mit seinen Geschichten sich den Einlass erkaufen muss
oder ein König (wo alle 3 Hunderterschaften sich jemand zum König ausrief), wo sein Neffe auf Hilfesuche für eine frivolblutige Märchenmission vorbeischaut

der 12.Schlachten Arthur ist ein völkerwanderungszeitlicher Kriegsherr - jenseits aller Minne und höfischen Ritterlichkeit mit einem christlichen Ornament, welches
mehr nach nachträglicher mönchischer Hinzufügung aussieht als "waschecht" zu sein.

auch so ein rauer völkerwanderungs-HeldRecke im Kampf gegen piktische, irische und sächsische Invasoren mit etwas DruidenMagie&KeltenMystic gibt ein formidables Setting ab  :d

Pendragon ist nicht der (Blei)Stiftdrache  ;D den bitte als walischsaexenanach "Haupt des Drachen" "Drachenhaupt" oder so lesen (Pen/Ben = wird wie im deutschen Haupt auch für Berge, Köpfe, Oben benutzt)

ein kleiner Wortwitz
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Jed Clayton am 25.11.2024 | 11:50
So müsste Shadowrun nicht unbedingt "Schattenlauf" heißen, sondern zum Beispiel "In den Schatten". Für Dungeons & Dragons war damals "Drachen & Dämonen" im Gespräch, aber man wollte von US-Seite nichts mit Dämonen (war gerade Satanistenhatz) und so nahm man nur den Kürzel D&D.
Seltsamerweise war das bei Tunnels & Trolls =  Schwerter & Dämonen kein Problem ..

Ach ja. Ich erinnere mich noch, dass die D&D-Zeichentrickserie für Kinder, im Original "Dungeons and Dragons", in Deutschland zuerst "Im Land der phantastischen Drachen" hieß. (Das ist die Serie, in der die Kinder durch ein Portal in einer Art Geisterbahn auf einem Rummelplatz in die magische Welt von D&D gesogen werden und dort dann die Rollen bestimmter Charakterklassen übernehmen.)

Ich gehöre zu den mutmaßlich wenigen Personen heutzutage, die diesen Titel eigentlich gut finden. "Im Land der phantastischen Drachen" (bei der Erstausstrahlung war die Schreibweise mit ph- noch richtig ;) ) ist bloß ein bisschen zu lang für den Namen eines Spiels. "Land der Drachen" wäre vielleicht mal eine Möglichkeit gewesen, aber nun ist es natürlich bequemer, den Titel D&D einfach als "dee un' dee" auszusprechen.
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: General Kong am 25.11.2024 | 12:01
Ja, die Serie habe ich auch ganz gerne geschaut. Mit den ganzen AD&D-Charakterklassen inkl. Unearthed Arcanas Barbar und der Dieb-Akrobatin. Und dem DM, der da immer als Auftgageber durchzottelte :)
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Skaeg am 25.11.2024 | 15:01
Seltsamerweise war das bei Tunnels & Trolls =  Schwerter & Dämonen kein Problem ..
Flying Buffalo hat das vermutlich entspannter gesehen als TSR.
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: General Kong am 25.11.2024 | 15:06
Denke auch. Da schiss der Büffel drauf. Im Fliegen.
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Skaeg am 25.11.2024 | 15:17
Mein Eindruck ist aber auch, dass die Originalautoren/-verlage mittlerweile gern die Marke gestärkt sehen, und dass eine Verwendung des englischen Titels auch für andere Sprachversionen dabei als hilfreich betrachtet wird.
Das ist wohl so, auch außerhalb des Rollenspielmarktes. Krieg der Sterne und Raumschiff Enterprise sind auch in der Mottenkiste verschwunden.
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: AndreJarosch am 25.11.2024 | 15:55
Das ist wohl so, auch außerhalb des Rollenspielmarktes. Krieg der Sterne und Raumschiff Enterprise sind auch in der Mottenkiste verschwunden.

Beim "Raumschiff Enterprise" war das sogar ein (kleines) Problem.
Der Name "Raumschiff Enterprise" war der Name der Serie. Der Originalname "Star Trek" wurde nie verwendet.
Als dann "Star Trek - Der Film" ins Kino kam, gingen viele Leute mit der Erwartung ins Kino eine Art Star Wars zu sehen, denn beides war ja SciFi und beide Titel begannen mit "Star". Und viele Leute waren überrascht, als dann plötzlich Kirk und Spock aus "Raumschiff Enterprise" auf der Leinwand waren.
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Jiba am 25.11.2024 | 16:36
Es hätte ja auch "Die Erhabenen" heißen müssen.

Und weil das sperrig ist, warum nicht einfach folgender Titel: „Erhaben“.
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Jed Clayton am 25.11.2024 | 16:48
Denke auch. Da schiss der Büffel drauf. Im Fliegen.

Pruuuuust! LOL. :D
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Alexandro am 25.11.2024 | 16:55
Zitat
Und weil das sperrig ist, warum nicht einfach folgender Titel: „Erhaben“.

Wie ich an anderer Stelle schon sagte:
"die Erhabenen" alleine klingt gut, aber "Erhabene der Sonne/des Mondes/der Sterne" klingt doof.
Umgekehrt klingt "die Hohen" für sich alleine ziemlichen doof, aber im Kontext ("Hohe der Sonne/des Mondes/der Sterne") schon deutlich besser.
Am Besten würde mir wahrscheinlich noch "Erwählt/Erwählte" gefallen, aber das ist persönliche Präferenz.
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Jed Clayton am 25.11.2024 | 17:02
Beim "Raumschiff Enterprise" war das sogar ein (kleines) Problem.
Der Name "Raumschiff Enterprise" war der Name der Serie. Der Originalname "Star Trek" wurde nie verwendet.
Als dann "Star Trek - Der Film" ins Kino kam, gingen viele Leute mit der Erwartung ins Kino eine Art Star Wars zu sehen, denn beides war ja SciFi und beide Titel begannen mit "Star". Und viele Leute waren überrascht, als dann plötzlich Kirk und Spock aus "Raumschiff Enterprise" auf der Leinwand waren.

Oh ja, das wissen die jüngeren Generationen vermutlich gar nicht. Der Name "Star Trek" war damals nirgendwo in Deutschland bekannt oder gebräuchlich.
Für die deutschen Zuschauer war dieser erste Kinofilm auch höchstens 6 oder 7 Jahre von der TV-Ausstrahlung der Originalserie entfernt (TV-Erstausstrahlung 1972, Kinofilm 1979 bzw. in der BRD erst 1980).
Ich kann mich erinnern, dass die Taschenbuchromane mit den zusätzlichen "Folgen" der Originalserie in Buchform auf Deutsch auch als "Die neuen Abenteuer des Raumschiffs Enterprise" erschienen. Oder hieß es doch Raumschiff Enterprise: Die neuen Abenteuer?

Das ist schon sehr lange her. Es spielt heute keine Rolle mehr. The Fast & the Furious, Pirates of the Caribbean und nicht zuletzt auch Dungeons & Dragons (der Kinofilm von 2023) heißen vermutlich in allen Ländern gleich.
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Paßwächter am 25.11.2024 | 18:35
Am Besten würde mir wahrscheinlich noch "Erwählt/Erwählte" gefallen, aber das ist persönliche Präferenz.
Ich kenne Exalted nicht, insofern die Frage: Würde ein Wort passen, für das als Synonyme "erhaben, Ehrfurcht gebietend, alt, ehrwürdig, hoch, vornehm, stolz" angeboten werden? Es ist allerdings etwas angestaubt: "hehr", also "Here(r) der Sonne / des Mondes / der Sterne". (Die "Erlauchten" ist bei mir nicht so passend konnotiert.)
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Galatea am 25.11.2024 | 18:45
Ich sehe kein Problem mit "Erhabener der Sonne".
"Hoher des Sonne" ist dagegen ohen Kontext schon ein bisschen unverständlich (Ist der jetzt besonders hochgewachsen oder wie? Klingt ein wenig wie der tagaktive Cousin von Slenderman).

"Die Erwürdigen" wäre noch eine Option.
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Raindrop am 25.11.2024 | 21:07
Das ist schon sehr lange her. Es spielt heute keine Rolle mehr. The Fast & the Furious, Pirates of the Caribbean und nicht zuletzt auch Dungeons & Dragons (der Kinofilm von 2023) heißen vermutlich in allen Ländern gleich.

Fluch der Karibik
Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben

und besonders schön F&F 4: Fast & Furious – Neues Modell. Originalteile. ;)
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Jed Clayton am 25.11.2024 | 21:55
Fluch der Karibik
Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben

und besonders schön F&F 4: Fast & Furious – Neues Modell. Originalteile. ;)

Ich hatte mal gehört, dass bei den Karibik-Piraten-Filmen nur der erste "Fluch der Karibik" hieß, als man noch gar nicht abschätzen konnte, dass das mal so einschlagen und ein Franchise werden würde. Ich denke, ab dem zweiten Teil stand Pirates of the Caribbean auf Englisch auf den Plakaten, aber genau weiß ich es auch nicht mehr.

Jetzt fällt mir ein, dass der Film Captain America mit Chris Evans in mehreren Ländern nur als The First Avenger beworben wurde, weil man in den Ländern damals antiamerikanische Gefühle vermutete oder sich der Patriotismus der Figur außerhalb der USA nicht gut verkaufen ließ. Auch bei den Fortsetzungen wurde der Name "Captain America" möglichst durch "The First Avenger" ersetzt. Aber da sind wir schon wieder bei einem anderen Thema - nämlich dem, wo original englische Titel in einem anderen Land (ohne Englisch als Landessprache) durch neue englische Titel ersetzt wurden.
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Nebelwanderer am 25.11.2024 | 22:08
Naja, grade Herr der Ringe, der Eine Ring sind ja bereits vor dem Rollenspiel in Deutschland bekannt gewesen und übersetzt worden und "Der Herr der Ringe" wird viel mehr Menschen ein Begriff sein wie "Lord of the Rings", vorallem weil es ja im Zeitrahmen der Kinofilme erschienen ist.

Cyberpunk genauso, das war bereits "eingedeutscht" durch literarische Vorgaben.

Bei Shadowrun und Earthdawn wird es vermutlich so gewesen sein das da gar nicht drüber nachgedacht wurde um Umbenennung oder Lizenztechnisch ein Problem dargestellt hätte weil Shadowrun ja TM ist, man war halt froh heissen shice aus Übersee in Deutschland zu verkaufen. StarQuest, Warquest, Magic wurden ja auch nicht eingedeutscht und stammen alle aus dieser Zeit
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Alexandro am 25.11.2024 | 22:35
Ich hatte mal gehört, dass bei den Karibik-Piraten-Filmen nur der erste "Fluch der Karibik" hieß, als man noch gar nicht abschätzen konnte, dass das mal so einschlagen und ein Franchise werden würde. Ich denke, ab dem zweiten Teil stand Pirates of the Caribbean auf Englisch auf den Plakaten, aber genau weiß ich es auch nicht mehr.

Wird wohl eher was rechtliches sein. Hierzulande gab es einen vierteiligen deutsch-italienischen Fernsehfilm (u.a. mit Mario Adorf), welcher "Die Piraten der Karibik" hieß (1999 kam der raus, also noch deutlich vor FdK, aber auch nicht so lange davor, dass man sagen könnte "Ach, der ist inzwischen schon in Vergessenheit geraten"). Da musste man halt einen anderen Titel nehmen, sie hatten Glück dass es in den Fortsetzungen von Pirates of the Caribbean auch immer um Flüche ging, so dass der deutsche Titel noch passte (zum Vergleich: der Titel von "Die Hard" lautet in Spanien "Jungla de Cristal", also "Dschungel aus Glas"... dieser Titel funktioniert bei "Die Hard 2" schon nur noch sehr bedingt, und bei den weiteren Fortsetzungen gar nicht mehr).  :D
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: CK am 25.11.2024 | 22:53
Vielleicht wäre noch ein (wenn auch kleiner) Punkt, dass man oft auch das Titeldesign bei einer Übersetzung erhalten möchte. Manche Titellogos haben ein künstlerisches Design (oder nur einen einfachen Kniff), das sich nicht immer gut "übersetzen" lässt.
Beispielsweise der Verlust eines optischen Ringes, wenn man von The One Ring auf Der Eine Ring geht.

Solche optischen Bedenken gibt es imho eher selten, aber sie können ein Beweggrund sein:
Das Drachen-"S" von Shadowrun kann man natürlich auch in einem Schachtenläufer-"S" abbilden, aber das Earthdawn Originallogo hatte schon im amerikanischen Original ein Balance-Problem (EARTH (5 Buchstaben), dann das Logo in der Mitte und DAWN (4 Buchstaben)). Bei ERDEN-Logo-DÄMMERUNG hätte man optisch ein ziemlich wackeliges Brandlogo und müsste es vermutlich komplett umgestalten für die deutsche Version. Bei 7th Sea und 7te See hat man dagegen so gut wie 0 optische Veränderung beim Übersetzen.

Wird vermutlich nur selten eine Rolle spielen, aber wenn, kann es unter Umständen ein Dealbreaker für eine Titelübersetzung sein.
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Galatea am 26.11.2024 | 00:08
[...] (zum Vergleich: der Titel von "Die Hard" lautet in Spanien "Jungla de Cristal", also "Dschungel aus Glas"... dieser Titel funktioniert bei "Die Hard 2" schon nur noch sehr bedingt, und bei den weiteren Fortsetzungen gar nicht mehr).  :D
Die hard ist im Deutschen aber auch ziemlich dämlich übersetzt. Langsam gestorben wird da jetzt echt nicht.
Eigentlich bedeutet das ja sowas wie "schwer tot zu kriegen".
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: General Kong am 26.11.2024 | 08:00
Die Hard hätten man in Deutschland besser nachdrehen sollen mit Götz George in der Hauptrolle:
"Terroristen im Münchner Allianz-Hochhaus haben die Rechnung ohne den Duisburger Bullen Hotte Kraminski gemacht ...
GÖTZ GEORGE in einer neuen, spannungsgeladenen Bernd-Eichinger-Produktion: DU KRISSEN EINFACH NICH KAPUTT!"
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Boba Fett am 26.11.2024 | 08:47
Nicht übersetzen, wenn es für einen normalen Muttersprachler einen verstehbaren (oder nachfühlbaren) Inhalt gibt und der Begriff im Original "griffig" ist und etwas vermittelt, dass es in der deutschen Übersetzung nicht machen würde.

Man kann heutzutage davon ausgehen, dass fast jeder in Deutschland mit denglisch umgehen kann. Insofern sollten Schlagwort-Begriffe (und Titel zählen dazu) okay sein.
In manchen Fällen ist englisch auch pointierter, griffiger, stimmungsvoller, geheimnisvoller, cooler, more fancy oder was auch immer. Stimmungsvermittelnd halt.

Zur Übersetzung von Kinotiteln möchte ich mich nicht äußern, das wird nur ein Rant.
Nur vielleicht soviel: Dass man "Pirates of the Caribbean" in "Fluch der Karibik" umgewandelt hat, finde ich okay.. Und zwar wegen dem "Caribbean", das für den Otto Normaldeutschen schwierig ist. "Piraten der Karibik" wäre auch gegangen, hätte ich vielleicht sogar besser gefunden.
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: tartex am 26.11.2024 | 09:07
Beim "Raumschiff Enterprise" war das sogar ein (kleines) Problem.
Der Name "Raumschiff Enterprise" war der Name der Serie. Der Originalname "Star Trek" wurde nie verwendet.
Als dann "Star Trek - Der Film" ins Kino kam, gingen viele Leute mit der Erwartung ins Kino eine Art Star Wars zu sehen, denn beides war ja SciFi und beide Titel begannen mit "Star". Und viele Leute waren überrascht, als dann plötzlich Kirk und Spock aus "Raumschiff Enterprise" auf der Leinwand waren.

Also bei uns hingen in den Schaukästen in der Stadt und beim Kino genug Bilder und Plakate rum, dass das eigentlich keiner verpassen konnte. Die Überraschung war eher, dass der Film extrem langatmig war.
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Blizzard am 26.11.2024 | 09:49
Was meint ihr:
Sollten bei der Übersetzung eines Rollenspiels in Deutsche die Titel von Rollenspielsystemen auch übersetzt werden?
bzw.
WANN sollte ein Titel übersetzt werden und wann nicht?
Ich würde sagen: auch hier kommt es mal wieder drauf an. Und zwar, ob sich die Übersetzung im Deutschen dann gut anhört/anfühlt -oder nicht.
Bei 7th Sea = 7te See habe ich überhaupt kein Problem damit. Das passt.
Bei WarHammer = Kriegshammer ...okay, würde wohl auch noch gehen, aber da finde ich es trotzdem besser, dass sie es bei WarHammer gelassen haben.
Bei Earthdawn z.B. würde ich "Erde(n)dämmerung" ziemlich unpassend finden, das hört sich eher an wie eine Musik-Band/Song-Titel oder ein Roman-Titel - aber nicht wie ein RPG-System.

Aktuell lese ich ja gerade das hier:
(https://palatin-affin.de/cdn/shop/files/Kernregelwerk_Bestellung.png?v=1730978882&width=533)
Hierbei finde ich die Bezeichnung "Kernregelwerk" irgendwie auch nicht so ganz glücklich. Offensichtlich ist man hier vom englischen "Core Rulebook" ausgegangen...aber die im deutschen eingängige Bezeichnung des "Grundregelwerks" hätte mir dennoch besser gefallen (zumal es ja auch noch ein deutschprachiges System ist). Denn die Wörter "Kern" und "Werk" in einem Wort kannte ich bislang nur vom Kernkraftwerk...und das hat mit RPG dann doch eher weniger zu tun.
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Skaeg am 26.11.2024 | 10:26
Als dann "Star Trek - Der Film" ins Kino kam, gingen viele Leute mit der Erwartung ins Kino eine Art Star Wars zu sehen, denn beides war ja SciFi und beide Titel begannen mit "Star".
... aber damals war der gängige deutsche Titel für Star Wars doch wie gesagt Krieg der Sterne.  :think:

I mean it's not the stars that are having the war, it's a bunch of twats, they should have called it "Twat Wars".
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Jed Clayton am 26.11.2024 | 11:46
Nicht übersetzen, wenn es für einen normalen Muttersprachler einen verstehbaren (oder nachfühlbaren) Inhalt gibt und der Begriff im Original "griffig" ist und etwas vermittelt, dass es in der deutschen Übersetzung nicht machen würde.

Jetzt fällt mir plötzlich wieder ein (das Koffein fängt an zu wirken), dass ich recht froh darüber bin, dass die schönen Masters of the Universe auf Deutsch nicht "Herren des Universums" hießen. In anderen Ländern wurde das aber exakt so gehandhabt: französisch Mâitres de l'Univers, italienisch I Dominatori dell'Universo - jedenfalls auf den Spielzeugverpackungen und für den Kinofilm 1987.

In einer der alten Zeichentricksynchros der Animationsserie "He-Man and the Masters of the Universe" sagt der Sprecher im Vorspann sogar mal "...die Meister des Universums", aber das hat sich nie im Schriftlichen durchgesetzt, es zieht auch einfach nicht.
Masters of the Universe ist insofern auch eine eigentümliche Erfolgsgeschichte, weil der Name damals auch den Mattel-Verantwortlichen eigentlich viel zu lang und zu schwer zu sprechen erschien. Man wollte mit der Reihe vor allem 4-, 5- oder 6-jährige Kinder ansprechen und der ursprüngliche Titel sollte ja "Lords of Power" sein. Eigentlich griffiger, drei Silben und viele Buchstaben gespart. Aber "Lords of Power" wurde ganz kurz vor dem Start der Spielzeugserie gestrichen, wegen der Besorgnis über die religiösen Gefühle der amerikanischen Eltern, wegen "Lord" = Gott oder Jesus. Daher eben Masters of the Universe. Noch dazu wird ja in der Serie selbst niemals eine Gruppe oder eine Fraktion als die "Masters of the Universe" angesprochen und der Name ist in der Welt der Serie gar nicht so wichtig (dagegen die "Macht von Grayskull" irgendwie schon ;), man brauchte ihn nur als Markennamen für die Spielzeugartikel usw.

So haben Millionen Kinder wohl relativ früh gelernt, relativ komplexe englische Wortkonstruktionen nachzuplappern.
Bei uns sagten Kinder und Eltern stilecht "Mahsters offse juhnivärs" oder kurz "Hieh-Männ".
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: treslibras am 26.11.2024 | 11:55
Ich würde auch sagen, das ist eine Entscheidung von mehreren Abwägungspunkten, wahrscheinlich in der Reihenfolge:

a) Ist der Titel in deutscher Übersetzung bereits auf dem heimischen Markt bekannt/gesetzt? (Beispiel: "Der Herr der Ringe"). dann immer auch genauso übersetzen/verwenden. Sonst weiter bei b).
b) Ist der Titel als internationale Marke bereits auf dem heimischen Markt bekannt/gesetzt? Wenn ja, dann tendenziell nicht übersetzen, bzw. nur nach gehöriger Abwägung aller weiteren Faktoren. Weiter bei c).
Unterpunkt dazu: Besteht der Titel aus (Reihen-)Marke und (Einzelband)-Titel a la "Star trek: A Force awakens"  >;D - Dann Marke unübersetzt lassen, für Einzeltitel weiter bei c).
c) Kann der Titel derart ins Deutsche übersetzt werden, dass er Zugkraft entwickelt/attraktiv ist, ohne die Begriffswelt des Originals zu verlassen? Kann die Übersetzung mindestens genauso viel (genaugenommen: "mehr") Prestige/Attraktivität erzeugen wie/als der Originaltitel, ohne den Sinn zu verfälschen (z.B. weil es das Verständnis und Akzeptanz über die Muttersprache deutlich erhöht)? Wenn nein, dann nicht übersetzen. sonste weiter bei d).
d) Übersetzen.

Natürlich gibt es bei c) den meisten Interpretationsspielraum. Denn das hängt nicht nur von den Übersetzungskünsten ab, sondern auch von der zeit-(/Sprach-)geschichtlichen Relevanz des Titels und der Zielgruppe ab. Wird der Tiel "auch so" verstanden? Welche Assoziationen lösen Original und Übersetzung aus? Was ist attraktiver? Was ist näher am Sinn?

Grundsätzlich ist das Englische per se heute noch (wenn auch mit zunehmender Englisch-Kompetenz und -Durchdringung in den vergangenen 25 Jahren sicherlich abnehmend) attraktiver, weil es international/amerikanisch/modern wirkt, während deutsche Titel oft als altbekannt/altbacken/unmodern rezipiert werden. Gleichzeitig sind auch die Englisch-Kompetenzen der U40-Generationen wegen der vielen Englischen Begriffe und Anglizismen im Internet und den sozialen Medien in der Masse deutlich höher als noch vor 20 Jahren.

Einfache Englische Ein-Wort-Begriffe (oder Komposita) bieten sich daher erstmal an, nicht übersetzt zu werden, weil ein Wort, schmissig, wirkt cool(er), bereitet keine Verstädnisprobleme.
(Der darauffolgende Text ist dann ja auf jeden Fall übersetzt.)
Schwierige Englische Begriffe, insbesondere wenn mehr als ein Wort, können abschrecken, bieten sich also für eine (evtl sogar sinnvereinfachende) Übersetzung an.
Andererseits kann es bei einzelnen an sich schwierigen Worten (z.B. technischen Fachbegriffen) sogar besser sein, nicht zu übersetzen, wenn die Übersetzung genauso schwierig (weil z.B. zu technisch) wäre oder den Titel verlängert - dann hilft ein "nicht ganz verstandener englischer Begriff" (sekundiert von einem erklärenden Nebentitel) mehr als eine sperrige Übersetzung.
Oder wenn der englische Begriff mehrere Bedeutungen hat, die in ihrer Mehrdeutigkeit a) relevant sind für das Werk und b) die man im Deutschen gar nicht in 1-5 Worten vermitteln könnte. Auch dann muss man abwägen, ob die Übersetzung es wert ist, die Mehrdeutigkeit zu verlieren (z.B. weil die meisten Deutschen sie eh nicht mitbekommen).

Grundsätzlich sollte man aber immer sowohl sinntreu wie auch kundenzentriert denken, d.h. was wird wie assoziiert und konnotiert, wie hoch ist das Verstehen etc. -alles mit dem Ziel höchstmöglicher Attraktivität, ohne den Sinn zu verfälschen.

In Deinen Beispielen würde ich persönlich MOTHERSHIP z.B. unübersetzt lassen, weil Punkt b) teilweise zutrifft - auf dem deutschen RS-Markt ist das Spiel bereits unter dem Originaltitel bekannt und hat relativ viel Aufmerksamkeit in der Nische generiert, und c) der Titel kurz und knackig ist und direkt Assoziationen und sprachliche Nähe zu "Alien"/"Aliens" bietet.   

KING ARTHUR PENDRAGON - Sehe ich genauso wie JED CLAYTON, das Spiel ist heute schon als "Pendragon" bekannt, also Punkt a).

CLOCKWORK & CHIVALRY - Das ist in der Tat für mich ein schwieriger Fall, denn mir fällt auf die schnelle keine schmissige deutsche Übersetzung ein, die da rankommt. Entweder behalten und mit erklärendem Untertitel ("Uhrwerkmaschinen im 17. Jahrhundert" o.ä. [soll keine tolle Übersetzung sein, nur ein Beispiel]), oder für im deutschen passende Begriffe austauschen, die eine ähnliche Knackigkeit haben (ist ja bei dem Titel auch eher nur durch die Alliteration gegeben).

HERO KIDS - Zwei Worte, die beinahe jeder deutschsprachige Mensch versteht, insbesondere die Zielgruppe von Eltern und Kindern - keine Übersetzung notwendig, english ist cool, da springt einem die Kinderserie quasi schon entgegen! ("Spy Kids", "Hero kids", "kids kids"...  ~;D)
"Kinderhelden" oder "Heldenkinder" wäre aber beides korrekt, auch wenn die Begriffe im Vergleich etwas altbackener oder leicht anders konnotiert sind ("Helden des Alltags"). Wäre evtl. dann erste Wahl, wenn man bewusst mit der TV/Streaming-medial geprägten Assoziationswelt brechen möchte. (Hatte Pegasus dann aber wohl nicht vor .  >;D )
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: tartex am 26.11.2024 | 12:26
So haben Millionen Kinder wohl relativ früh gelernt, relativ komplexe englische Wortkonstruktionen nachzuplappern.
Bei uns sagten Kinder und Eltern stilecht "Mahsters offse juhnivärs" oder kurz "Hieh-Männ".

Naja, zumindest hieß He-Man auf französisch Musclor und nachdem ich den Hieh-Männ schon kannte, bevor ich lesen lernte war das nicht so das Problem. Obwohl ich immer noch Kassel GrayskUll sage.

Bei den NES-Spielen dagegen habe ich mir damals lustige Namen selbst begebracht: wie "Legende of ZZZelda".
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Skaeg am 26.11.2024 | 12:32
Die Hard hätten man in Deutschland besser nachdrehen sollen mit Götz George in der Hauptrolle:
"Terroristen im Münchner Allianz-Hochhaus haben die Rechnung ohne den Duisburger Bullen Hotte Kraminski gemacht ...
GÖTZ GEORGE in einer neuen, spannungsgeladenen Bernd-Eichinger-Produktion: DU KRISSEN EINFACH NICH KAPUTT!"
Mit amerikanischen Bösewichtern, die größtenteils von Mexikanern und Kubanern gespielt werden. Als deren Anführer ein österreichischer Theaterschauspieler ohne jede Englischkenntnisse, berühmt geworden für "Schut tu ze vindoh!"
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Galatea am 26.11.2024 | 13:43
Dann brauchen wir nur noch ein Crossover mit Alarm für Cobra 11 und das german actionverse ist geboren...
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: Aedin Madasohn am 26.11.2024 | 14:00
DU KRISSEN EINFACH NICH KAPUTT!"

ein Crossover mit Alarm für Cobra 11

kaputt krissen is nich!!!

wahlweise für Autokarossen, Getriebe oder Actionactors anwendbar
dann weiß jeder Zuschauende gleich vorweg, dass der Streifen keinen Simulatorischen-Ansatz verfolgt  ;D
oder sich als Fahrschullehrfilm eignen würde  >;D
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 26.11.2024 | 14:53
Dann bitte aber auch noch die Unna-Trilogie mit einbauen, mit dem göttlichen Ralf Richter!  :headbang:

(https://image.tmdb.org/t/p/w1280/u0QzROdFzvqO4OqRuCs67aWySov.jpg)

...verdammt, jetzt will ich das RPG dazu...
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: unicum am 26.11.2024 | 15:21
oder sich als Fahrschullehrfilm eignen würde  >;D

Stapelerfahrer Klaus? (Deutscher Actionfilm)
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: unicum am 26.11.2024 | 15:22
...verdammt, jetzt will das RPG dazu...

Und ich bekomme es langsam mit der Angst,...
Titel: Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 26.11.2024 | 15:52
Und ich bekomme es langsam mit der Angst,...

Mein Leben war doch nicht sinnlos...  ;D

Man sollte mal mit all diesem German-Action-Rumgespinne einen Nebenstrang aufmachen, das Thema gibt watt her!  :d