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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Pen & Paper - Umfragen => Thema gestartet von: Vale waan Takis am 26.07.2004 | 14:06
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In Dorins & meinem System spielt der SL wieder eine sehr wichtige Rolle und hält enorm viel Macht in seinen Händen.
Es ist ein regelarmes und sehr freies "Regel"-Werk in dem der SL viele Entscheidungen trifft, die über das Spiel bestimmen.
Den Spielern bleibt die Möglichkeit ihre Chars zu spielen und sich den Herausforderungen des SL zu stellen.
Ich habe damit kein Problem (als Spieler) und in unserem bisher einzigen Testspiel war es auch keines ;)
Man muss halt vorher als Spieler wissen das der SL diese enorma Macht hat und sich damit anfreunden können.
Wie seht ihr das? (Ich weiß ähnliche Diskussionen gab es schon zu Hauf, daher ruhig auch ein paar anmerkungen die weiter gehen als nur auf die spezielle Frage...)
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Ich habe mal noch nix angekreuzt, da ein Sl weder viel noch wenig Macht besitzen muss.Ich tendiere zu viel, da die meisten Systeme es in der Richtung handhaben, aber ich denke das auch Spiele ganz ohne Sl zurechtkommen können.
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Grundsätzlich "leiten und regulieren" das setzt aber voraus, dass ich dem SL auch die Kompetenz dazu zu spreche. ;)
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Wie wirkt sich diese Allmacht denn aus? Ich meine, der Meister hat im Grunde in jedem System soviel Macht wie er sich selbst zuspricht - allein schon das einfache Beispiel: "Der Meister schummelt zugunsten der Spieler" zeigt doch, dass ein Meister hinter seinem SL-Schirm viel bis alles nach seinem Gusto machen kann.
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..., aber ich denke das auch Spiele ganz ohne Sl zurechtkommen können.
Denke ich auch obwohl ich ein verfechter des "viel Macht für den SL"-Mottos bin.
In letzter Zeit wird viel diskutiert wie nötig ein SL überhaupt ist und wenn ja wieviel Macht er über das Spiel braucht. Stichworte wie Player Empowerment u.a.
Für mich wäre das weder als Spieler noch als SL etwas, aber zum Glück sind die Geschmäcker ja verschieden ;)
Andererseit würde ich mir gerne mal ein Spiel ganz ohne SL anschauen und mich vielleicht sogar von einm besseren überzeugen lassen.
Ein erster Schritt dazu erfolgt ja vielleicht auf dem Großen Treffen (wenn auch nicht ganz ohne SL gell Minne).
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Wie wirkt sich diese Allmacht denn aus? Ich meine, der Meister hat im Grunde in jedem System soviel Macht wie er sich selbst zuspricht - allein schon das einfache Beispiel: "Der Meister schummelt zugunsten der Spieler" zeigt doch, dass ein Meister hinter seinem SL-Schirm viel bis alles nach seinem Gusto machen kann.
Wohl wahr, aber es gibt ja auch die Spieler die darauf bestehen dass der SL offen würfelt oder die SL die das so handhaben.
Aber es geht ja nicht nur darum...
Im thread : "Wer entscheidet, was realistisch ist?" wird ja auch diskutiert inwieweit der SL bei solchen Situationen eingreifen darf.
Bei unserem System hat er noch die Aufgabe Herausforderungen festzulegen, schätzt also Stärken und Schwächen des Spielers gegen die des Gegners ab und definiert daraus eine Schwierigkeit und dass ist ja auch bei vielen Vergleichenden Regelwerken so. Der Sl legt die Schwierigkeit fest, die Spieler haben relativ wenig Einflussmöglichkeit.
Der SL verteilt auch die XP nach eigenem Gusto und lauter solche Sachen...
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Ich denke Allmacht ist aber mehr als solche eher administrative Dinge. Allmacht bedeutet (für mich) auch mal die Kontrolle über die SCs zu übernehmen, wenn nötig.
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Letztlich denke ich, es ist gut, wenn der SL viele Freiheiten genießt. Vorausgesetzt, wie Ein schon sagte, dass er diese mit Verantwortung und Fingerspitzengefühl nutzt. Das für mich optimale Spielergebnis wird erzielt, wenn ich mich als Spieler ganz in die Hände des SL begebe und von diesem dafür belohnt werde. Der SL muss dabei auf meine Wünsche als Spieler eingehen und mir etwas bieten, das mir gefällt.
Diese Spielphilosophie stellt das "Erfahren" der Spielrealität, ihrer Situationen und Ereignisse, in den Mittelpunkt. Diese Dinge sollen möglichst interessant sein, gefährlich, herausfordernd, dramatisch, konfliktreich und in der Auflösung der Konflikte befriedigend. Aber ich will sie durch meinen Charakter hindurch als etwas erfahren, das außerhalb meiner Kontrolle und Vorhersehung liegt. Andererseits erwarte ich in manchen Momenten auch, dass meine Erwartungen erfüllt werden und es keine "bösen Überraschungen" gibt, die mir den Spielspaß nehmen.
Um mir all diese Dinge zu bieten, braucht der SL neben Übersicht, Einfühlungsvermögen und Kreativität auch viel Macht. Vielleicht nicht Allmacht, aber jedenfalls die Macht, das Geschehen zu lenken und auch gelegentlich gewisse Entscheidungen für meinen Charakter zu treffen. Und die Macht, "basta" zu sagen und damit jede störende Diskussion zu unterbinden.
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Ich denke Allmacht ist aber mehr als solche eher administrative Dinge. Allmacht bedeutet (für mich) auch mal die Kontrolle über die SCs zu übernehmen, wenn nötig.
Deswegen hab ich nicht für Allmacht gestimmt ;D
Sobald ein SL die SCs steuert kommt es nach meinen Erfahrungen zu bösen Problemen. Besser ein Machtwort sprechen und Finger weg von den SCs.
Allmacht würde aber wahrscheinlich wirklich genau das bedeuten, gutes Argument
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Na ja, Kontrolle über die SCs ist in Grenzen völlig in Ordnung. Beispiele:
"Ihr habt euch entschieden, noch ein paar Tage in der Stadt zu bleiben."
"Für einen Moment stehst du wie erstarrt."
"Der Anblick des vielen Blutes verursacht dir ein flaues Gefühl im Magen."
Immer vorausgesetzt, der SL nimmt Rücksicht auf die Rolle des SC und lässt ihn nicht etwas total unpassendes tun. Er sollte sozusagen im stillschweigenden Einverständnis mit dem Spieler handeln. Natürlich sollte der SL die wesentlichen Entscheidungen immer den Spielern überlassen. Absolute "No-gos" wären etwa:
"Als du sie siehst, bist du sofort unsterblich in sie verliebt."
"Zähneknirschend beugst du das Knie vor dem Baron, um dir keinen weiteren Ärger einzuhandeln."
"Du bist so wütend, dass du einfach zuschlägst, ohne über die Konsequenzen nachzudenken."
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Okay ich hatte jetzt wirklich nur an die negativbeispiele gedacht.
Da hast du ja ein paar sehr treffende genannt.
Schlimm ist auch wenn der SL denkt er wüßte es besser als der Spieler wie dessen Char handeln müsste.
"Du bist ein Dieb, du versuchst ihm den Beutel zu stehen *würfel mal*"
"Als unbeherrschter Krieger säufst du dir jetzt einfach mal die Hucke zu"
etc. etc.
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"Als du sie siehst, bist du sofort unsterblich in sie verliebt."
"Zähneknirschend beugst du das Knie vor dem Baron, um dir keinen weiteren Ärger einzuhandeln."
"Du bist so wütend, dass du einfach zuschlägst, ohne über die Konsequenzen nachzudenken."
Das müssen alles keine No-Gos sein! Ich kann mir das sehr gut vorstellen. Ob ich sie allerdings allein dem SL überlassen würde ist was anderes...
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@Lord
Wobei das alles für Plot-Devices sind, die als solche akzeptabel sind (1. betrifft die ganze Gruppe, die beiden anderen sind unbewusst). Die Handlung eines SCs zu nehmen, heißt (wie ihr richtig sagt) genau das. Bewusste Handlung zu übernehmen, also dem Spieler die Kontrolle in einem unnötigen Maße zu entziehen. Das ist für mich *immer* negativ.
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"Als du sie siehst, bist du sofort unsterblich in sie verliebt."
"Zähneknirschend beugst du das Knie vor dem Baron, um dir keinen weiteren Ärger einzuhandeln."
"Du bist so wütend, dass du einfach zuschlägst, ohne über die Konsequenzen nachzudenken."
Das müssen alles keine No-Gos sein! Ich kann mir das sehr gut vorstellen. Ob ich sie allerdings allein dem SL überlassen würde ist was anderes...
Da magst du Recht haben, aber muss sowas denn wirklich sein und kann man es nicht dem Spieler überlassen.
In manchen Situationen muss ich ja selbst mit mir als SL kämpfen um sowas zu vermeiden (Beispielsweise wenn ein Spieler zig mal seinen Char gleich spielt und dann aus einer miesen Stimmung heraus sein eigenes Konzept (und das auf das ich mich und seine Mitspieler eingestellt haben) völlig über Bord wirft)
Trotzdem erzeugt das bei mir ein maues Gefühl... :-\
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Player Empowerment und SL-Allmacht schliessen sich keineswegs aus. Meine Langzeit-Feng-Shui Gruppe kann das bestätigen.
Im Prinzip bin ich absolut für die totale Allmacht. Wer mir nicht genug vertraut, um sie mir zu gewähren soll sich ne neue SL suchen.
Kompliziert wirds nur wenn man sich nicht so gut kennt. Aber ich finde auch da sollte man über seinen Schatten springen. Hinterher kann man ja immer noch meckern bzw das Ganze von Mensch zu Mensch klären.
@Vale
ich finde auch, in extremsituationen kann man das (gepaart mit einem strengen Jetzt-aber-besser-nicht-widersprechen-Blick) durchaus mal bringen. Nur nicht zu oft.
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Player Empowerment und SL-Allmacht schliessen sich keineswegs aus.
Stimmt ebenso wenig wie Demokratie und Despotie. ;)
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Guter Vergleich eigentlich. Die dürfen, solange ich sie lasse. ;D
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Naja, aber der Kern des Player Empowerments ist es ja, dass bewusst macht vom SL zu den Spielern transferiert wird und damit auch Spielerentscheidungen gelten, die dem SL quer kommen. ;)
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Nun dann betreibe ich wohl Player Empowerment light. Ertappt. >:D
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naja noch könnten wir ja auf dem Treffen ne kleine Spontan Runde anbieten...
aber im Prinzip sollte der SL soviel Macht haben, dass es eben nich aus dem Ruder läuft, vor allem anderen ist aber denke ich wichtig das sich die Gruppe kennt und weiss wie weit wer mit wem gehen kann, bevor es unangenehm wird.
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@dorin: Vielleicht. Wollte übrigens gerade die Homepage aktualisieren (mit Karte ;D) aber irgendwie funzt da was nett, muss also auf AXX warten :(
Edit: Nun funzt's! 1.000 Dank an AXX :d @dorin: die URL kennst du ja noch, oder? Karte ist zwar noch nett so 100% und die neueren Sachenfehlen noch, aber fürn Anfang...
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Ich würde zwischen "im Spielfluß" und "nach oder vor der Runde" unterscheiden.
Im Spielfluß sollte der SL ziemlich viel Macht haben, einfach, weil der Fluß häufig so am besten aufrecht erhalten werden kann.
Vor oder nach der Runde sollte der SL aber nicht viel mehr als ein "primus inter pares" sein - er sollte auf die Vorschläge seiner Spieler hören ("Diese Regel ist irgendwie doof" oder "Wir wollen eigentlich auch mal wieder was mit Elfen machen"). Schließlich ist das ein Gruppenspiel, und da braucht es einen Konsens.
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Macht kann an sich doch nur bedeuten, dass
der SL die Spieler
1) immer nur in alle Scheisse reinreitet und nur ärgern will (was blöd ist)
2) immer nur begünstigt damit sie alles schaffen (was zwar nett aber auch nicth unbedingt klug ist)
P.S: Ich hab zweitens angekreuzt weils standard ist. Der Sl ist halt der Boss
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Ich denke der SL hat soviel Macht wie er sich zutraut sie über die Spieler zu haben und auch auszuüben.
Traut er sich wenig Macht zu, läßt er sich schnell das Zepter aus der Hand nehmen. Gerade dann, wenn ein Spieler dabei ist der die Regeln kennt.
Traut er sich viel Macht zu, dann läßt er sich nicht das Zepter aus der Hand nehmen und Spielern die auf Regeln in Büchern bestehen, werden in die Schranken gewiesen. Denn der SL sollte auf jeden Fall die Macht haben Regeln als Richtlinien zu betrachten, wenn es der Geschichte dienlich ist.
Trotzdem sollte der SL immer für Vorschläge der Spieler offen sein und Kritik vertragen (doch das bitte vor oder nach dem Spiel, denn nichts ist störender als während des Spiels zu diskutieren)
Ich schätze es ist schwer, genau das richtige Maß an Macht zu finden...