Eine Gruppe aus mehreren Spielenden besteht im RL aus Personen und IG aus Personas.
Existieren bei euch IRL besondere Aufgaben(-felder), die einer gewissen Hierarchie unterliegen?Innerhalb des Gefüges meiner Rollenspielgruppen?
Wie verhält es sich bei Euch in den Gruppen so?
Wie hierarchisch stehen Eure Charaktere/Personas im Spiel beisammen?
Habt Ihr eine besondere Hierarchie am Spieltisch?
Existieren bei euch IRL besondere Aufgaben(-felder), die einer gewissen Hierarchie unterliegen?
Innerhalb des Gefüges meiner Rollenspielgruppen?
Ne, warum sollte es?
Außerhalb? Klar, ich bin Angestellter, mit Teamleiter, mit Projektmanager, Abteilungsleiter und Geschäftsführung aber ich sehe den Zusammenhang nicht.
Gleichberechtigt bedeutet ja lediglich, dass jeder im Prinzip die gleichen Rechte hat. Ob er diese dann auch wahrnimmt (oder auch nur wahrnehmen kann), steht ja wie immer im Leben auf einem völlig anderen Blatt.
Meiner Erfahrung nach entsteht durch unterschiedliche Grade an Introversion/Extraversion und durch unterschiedliche Vertrautheit der Spieler untereinander fast notwending eine Gruppendynamik. Ob man die als "Herarchie" sehen sollte, ist dann vielleicht wieder eine andere Frage; zumindest scheint es aber Überschneidungen zwischen den beiden Komplexen zu geben.+1
Erfahrungsgemäß ist es auch so, dass einige Spieler bessere/passendere Ideen haben, die Regeln oder die Spielwelt besser kennen oder verstehen oder einfach mehr damit anfangen können. Auch das führt zu Unterschieden.
Beides kann zu Problemen führen. Ursachen und mögliche Gegenrezepte sind aber sehr komplexe Probleme.
Manchmal (oft?) ist auch gar keine völlige Gleichbehandlung am Tisch gewollt. Wenn jeder am Spiel Beteiligte nach seinen Wünschen und Bedürfnissen zufrieden ist, dann ist es ja auch in Ordnung, auch wenn dafür unterschiedlicher Aufwand getrieben wurde - sofern das niemand anderen einschränkt.
Kurz gesagt: Es muss "passen".
Und natürlich wäre es schön, wenn man denen, die vielleicht gern mehr würden, aber (warum auch immer) nicht können, dabei hilft, zu mehr Können zu kommen.Bei den schüchternen Spielern die ich kennen gelernt habe, denke ich, dass sie es gar nicht wollen. Gespräche, Einzelsituationen IG, bewusstes Einbinden - die Essenz war immer, dass sie einfach zufrieden sind dabei zu sein.
Interessant ist die von dir angesprochene Regelkenntnis - man kann sich vermutlich in der Selbstbewusstseinshierarchie nach oben lesen. Je sicherer der Spieler in den Regeln, umso mehr traut er sich.
Keine. Weder RL noch IG.Jepp
Nur schnell, weil ich auf dem Sprung bin ...
Zwischen den Spielern sollte es natürlich keine "Hierarchie" geben. Dazu wurde ja schon einiges gesagt - Gruppendynamik ist das eine, aber "Wir tun was Paul will weil er der Paul ist, und wir tun nicht was Dieter will weil er nicht der Paul ist" wäre ja völlig Panne.
Das ist aber eigentlich genau das, wie Gruppendynamik IRL funktioniert - Menschen tun tatsächlich das, was die Charismatiker sagen, einfach aufgrund der Art, wie sie es sagen. Da kann der Aspi am Tisch (oder in der Klasse oder in der Abteilung) noch zehnmal die besseren Argumente haben - der Paul klang einfach so viel überzeugender...
Ok, ich glaube zwar, dass Sklavenhändler mit Sklavem oder Wachsoldat mit Gefangenem durchaus kurzfristig für Unterhaltung sorgen können- längerfristig ist das für den ganz unten in der Nahrungskette wahrscheinlich jedoch zu ermüdend.
Was die Charaktere angeht, das offensichtlichste, was mir einfällt ist Durance, wo jeder zwei Charaktere hat. Einen Wärter und einen Gefangenen und die haben jeweils eine Hierarchie.
Sklave & Sklavenhalter geht aber durchaus (ebenso wie Diener & Herr), und auch ein gefangener Adliger, der auf Ehrenwort versprochen hat, nicht zu türmen, kann zumindest solange gut gehen, bis man Woauchimmer ist. Die Voraussetzung ist, dass a) alle, va aber der Befehlsempfänger, Bock auf dieses Spiel haben, und b) der Befehlsgeber das nicht nutzt, um den Befehlsempfänger aus dem Spiel zu halten, oder dessen Aktionen bestimmen zu wollen.Oder schlimmer noch, ihn als Schutzschild zu missbrauchen. (Da sehe ich die größere Gefahr drin)
Für klassische Spiele, in denen sich eine Hierarchie zwischen Personnagen ergibt, empfehle ich die Regel, dass Gruppenentscheidungen ohne Hierarchie am Spieltisch zwischen den Spielern verhandelt werden, nicht zwischen den Personnagen.
Outgame gibt es insofern eine Hierarchie als das ich mir als SL das Recht herausnehme, ggf. unpassende Spieler aus der Gruppe zu entfernen und bei Regelauslegungen während der Sitzung das letzte Wort zu haben.
Hierarchien ingame können zwar theoretisch Sinn ergeben, ich halte aber nichts davon weil sie mMn. zu leicht zu unangenehmen Situationen OUTGAME führen können, wenn sich einzelne Spieler bevormundet fühlen.
..snip..
Meiner Erfahrung nach, klappt das mit Menschen die sich auf Augenhöhe begegnen auch sehr gut. Leider ist dem auch häufiger nicht so, Möchtegernalphatierchen am besten mit SL Rückhalt sind da nur anstrengend.
Meiner Erfahrung nach entsteht durch unterschiedliche Grade an Introversion/Extraversion und durch unterschiedliche Vertrautheit der Spieler untereinander fast notwending eine Gruppendynamik. Ob man die als "Herarchie" sehen sollte, ist dann vielleicht wieder eine andere Frage; zumindest scheint es aber Überschneidungen zwischen den beiden Komplexen zu geben.
Erfahrungsgemäß ist es auch so, dass einige Spieler bessere/passendere Ideen haben, die Regeln oder die Spielwelt besser kennen oder verstehen oder einfach mehr damit anfangen können. Auch das führt zu Unterschieden.
Beides kann zu Problemen führen. Ursachen und mögliche Gegenrezepte sind aber sehr komplexe Probleme.
Manchmal (oft?) ist auch gar keine völlige Gleichbehandlung am Tisch gewollt. Wenn jeder am Spiel Beteiligte nach seinen Wünschen und Bedürfnissen zufrieden ist, dann ist es ja auch in Ordnung, auch wenn dafür unterschiedlicher Aufwand getrieben wurde - sofern das niemand anderen einschränkt.
Kurz gesagt: Es muss "passen".
Gleichberechtigt bedeutet ja lediglich, dass jeder im Prinzip die gleichen Rechte hat. Ob er diese dann auch wahrnimmt (oder auch nur wahrnehmen kann), steht ja wie immer im Leben auf einem völlig anderen Blatt.
Ich beobachte in meiner Runde "Treiber", die den Plot vorantreiben - wenn die mal einen eher ruhigen Zeitgenossen gespielt haben, hat das nie sonderlich gut oder lange geklappt, weil die introvertierteren, leisernen Spieler nicht in die Bresche gesprungen sind.
Da schlägt quasi RL ins IG ziemlich durch.
Aber da fällt mir noch eine andere Art von Gruppe ein.
Die Leute die seit Schulzeiten zusammen spielen und es nie geschafft haben, ihre Position innerhalb der Gruppe seitdem zu durchbrechen.
Bitte nicht mit Teildiskussionen derailen - danke :d bitte auslagern, wenn Du da gesonderten Bedarf hast.Habe nur Isegrim geantwortet.
Ist denn ein Plottreiber automatisch auch jemand, der/die hierarchisch oben steht?Ingame: Nein, da gibt es die Rolle Plottreiber gar nicht.
Ich kann mir auch jemanden vorstellen, der/die nicht das face oder der Anführer der Gruppe ist.Richtig.
Richtig.
Wie gesagt, problematisch wird es, wenn die Ingame Hierarchie umgekehrt zur Outgame Hierarchie ist (Der Plottreiber spielt den schüchternen Knappen, der Introvertierte den entschlossenen Ritter).
Das führt dann zu komischen Situationen, so dass diese Konstellationen dann relativ rasch zu Unzufriedenheit führen, so dass sie irgendwie "umgeschrieben" werden (Der Knappe ist dann doch nicht schüchtern und wird nach dem ersten Abenteuer in den Ritterstand gehoben).
Wie gesagt, problematisch wird es, wenn die Ingame Hierarchie umgekehrt zur Outgame Hierarchie ist (Der Plottreiber spielt den schüchternen Knappen, der Introvertierte den entschlossenen Ritter).
Das führt dann zu komischen Situationen, so dass diese Konstellationen dann relativ rasch zu Unzufriedenheit führen, so dass sie irgendwie "umgeschrieben" werden (Der Knappe ist dann doch nicht schüchtern und wird nach dem ersten Abenteuer in den Ritterstand gehoben).
SL als Leiter der Gruppe und steht dieser vor.
Wenn Du der Bestimmer bist, finden das alle Deine Mitspielenden gut, oder eher nicht so?
Ich frage, weil der Tenor im :T: bisher tendenziell eher Augenhöhe, primus inter pares oder gar Ablehnung zu sein scheint (also soweit sich die Diskussion bisher erst entwickelt hat).
Bisher hat sich noch niemand beschwert. Ich habe halt immer mit Erwachsenen gespielt die verstehen dass das ein Geben und Nehmen ist. Wenn ich derjenige bin auf dem die Hauptarbeitslast bezüglich Vorbereitung, Unterstützung beim Bauen von Chars und nachhalten von Informationen habe, ist es nur fair wenn ich bei den Dingen die hauptsächlich meine Arbeitslast betreffen auch das letzte Wort habe (was nicht bedeutet dass ich nicht offen dafür bin, Änderungen zu bequatschen).
Am Ende des Tages gibt es halt auch ein ganz natürliches Ungleichgewicht: Wenn man populäre Systeme wie Shadowrun leitet, ist es in Ballungsräumen nie ein Problem eine Gruppe zu finden. Entsprechend hat man den Luxus sich Spieler aussuchen zu können und nicht jede Befindlichkeit akzeptieren zu müssen, nur um spielen zu können.
Wir haben eine SF Rollenspielrunde, in der es klare Hierarchien gibt. [...]
"Zu Beginn jedes Spieleabends wird die Sonderrolle des sog. ‚Caller‘ ausgelost. Hierfür legen die Spieler*innen Zettel mit ihren eigenen (!) Namen in einen Umschlag, aus dem an jedem Spieleabend einer gezogen wird, bis er leer ist."
"Gleichzeitig betraut ein Geistlicher zu Beginn jeder Expedition aufgrund einer göttlichen Eingebung den Recken des ‚Caller‘ mit der Rolle als Mittler*in zwischen den Recken und Gott.
Die Recken akzeptieren diese Fügung, ohne dass sich dadurch die soziale Ordnung ändert [...]"
"provisorische Entscheidungen für die gesamte Gruppe [zu] treffen, d. h. bis man etwas nicht selbst entscheiden möchte oder andere Spieler*innen Vorschläge machen oder Einspruch erheben"
Gerade in SciFi Bereich geht es oft ja auch gar nicht anders, ohne die Weltkonsistenz wortwörtlich über Bord zu kippen, denn ein Raumschiff kann nunmal nur einen Kapitän haben. Davon ab finde ich eure Herangehensweise mit den Fachgebieten aber gut, weil so trotzdem jeder sein spezielles Gebiet hat. Wenn der Erfolg der Gruppe davon abhängt, dass alle Spezialisten gut zusammenarbeiten, relativiert sich das mit den Hierachien dann auch wieder sehr. - Bei meinem Setting ist der Posten des Kapitäns in einem Raumkampf tatsächlich fast schon der "langweiligere", weil er weder das Schiff steuert noch auf irgendwas selber schießt. Ich könnte nur evtl. tatsächlich etwas stärker hervorheben, dass der Kapitänstitel außerhalb des Schiffs eher so was ist, um Außenstehende zu beeindrucken.Naja, der Captain ist in der Runde eben such sowas wie der Squad-Leader in Einsätzen abseits des Schiffes. Da es sich anbot, ist er auch "der Sniper". Also abgesetzte Position mit Überblick.
Na kommt auf die Gruppe an, würde ich sagen.
Das ist aber eigentlich genau das, wie Gruppendynamik IRL funktioniert - Menschen tun tatsächlich das, was die Charismatiker sagen, einfach aufgrund der Art, wie sie es sagen. Da kann der Aspi am Tisch (oder in der Klasse oder in der Abteilung) noch zehnmal die besseren Argumente haben - der Paul klang einfach so viel überzeugender...
Keine. Weder RL noch IG.
Steht bei Euch der SL nicht hierarchisch über der Gruppe? Hat er nicht "Das Letzte Wort"? Bestimmt er nicht über den Einsatz der Regeln? Spielt Ihr Systeme, die das unterstützen?
Wie steht es im Kontext explizite vs implizite Hierarchie?
Ich habe viele Fragen und bin sehr neugierig :d
Was spricht dagegen, dass das Hierarchie ist? Die negative Konnotation des Begriffes? Befindlichkeiten?
Das sind ehrliche und ernst gemeinte Fragen. :d
Denn "Hierarchien" sind ja nicht zwingend etwas, was einmal formal festgelegt wird und dann für alle Ewigkeit fest betoniert dasteht. Die können sich leicht auch ad hoc ergeben, gerade, wenn's um unterschiedliche Aufgaben geht und dann eben von Fall zu Fall der jeweils vorhandene Experte vorübergehend an die Spitze rückt.
Steht bei Euch der SL nicht hierarchisch über der Gruppe? Hat er nicht "Das Letzte Wort"? Bestimmt er nicht über den Einsatz der Regeln? Spielt Ihr Systeme, die das unterstützen?
Wie steht es im Kontext explizite vs implizite Hierarchie?
Ich habe viele Fragen und bin sehr neugierig :d
Die SL steht in meinen Augen bei uns nicht über der Gruppe. Sie hat einfach eine andere Funktion. Entscheidungsräume überlagern sich dabei kaum, daher benötigt es imo auch keine Hierarchie. Die SL hat bei uns dann das letzte Wort, wenn die Gruppe es so will. Ein SL-Entscheid z.B. ohne Zustimmung der Gruppe ist bei uns nicht denkbar. Wir fällen strittige Entscheidungen, z.B. zu Regelauslegungen, im Konsens.
Eine Hierarchie ergibt sich ggfs. durch soziale Normen, z.B. wenn die Person, bei der gespielt wird, Dinge zum Spielort vorgibt.
Ihr erreicht immer einen Konsens bei strittigen Regelauslegungen oder auch in Settingfragen?
Krass.
Das schaffen wir nicht.
Bestenfalls einen Kompromiss, da irgendjemand mit seiner Meinung/Auslegung allein oder in demokratischer Unterzahl steht.
Davon ab scheint Ihr eine Gruppe auf Augenhöhe zu sein, da es gar keine Hierarchien gibt. Habe auch das bisher noch nicht erlebt.
Wenn nur die Würfel entscheiden und der Rest im Konsens geklärt wird ... puh, klingt für mich nach Utopie (no offense! und werde Dir das nicht abstreiten).
Nuja, wenn du es so schreibst: klar sind auch Kompromisse notwendig. Aber ein Kompromiss, dem alle zustimmen, ist ja auch eine Form von Konsens. Vielleicht sehe ich unsere Gruppe aber auch verklärt ;) wir sind aber imo wirklich alle ziemlich auf Augenhöhe.
Speziell zu Settingfragen: wir spielen auf Wunsch der anderen in meinem Setting, sodass ich da tatsächlich das letzte Wort habe. Da gibt es also vielleicht doch etwas Hierarchie. :)
Edit: Nachteil ist, dass wir viel Zeit durch Diskussionen verlieren.
Gibt es in Euren Gruppen jemanden, der im RL grundsätzlich und immer alles organisiert?
Wenn ja: ist das offen kommuniziert oder hat es sich eingeschliffen?
Hat diese Person damit einhergehend auch eine Entscheider-Rolle?