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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Rollenspieltheorien => Thema gestartet von: Hotzenplot am 2.06.2025 | 10:41
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Hi,
ich bräuchte mal eure Einschätzung, ob die folgende Darstellung aus dem Monsterklasse!-Regelwerk, dass ich gerade schreibe so passt oder was ihr anders machen würdet.
Mir geht es darum möglichst knapp darzustellen, dass man mit dem System eben sowohl play to find out (im Sinne u. a. von PbtA) spielen kann oder eben auch play to reveal (keine Ahnung, ob das als Begriff reicht).
Passende deutsche Begriffe nehme ich gerne.
Es geht um konkrete Hilfestellungen an die Leser des Spiels, damit die mit ihren Gruppen entscheiden können, welche Variante sie entweder generell oder auf die Situationen bezogen wählen.
Ziele
- kurz und knapp
- Entscheidungshilfe sein
Hier der derzeitige Text:
Play to find out oder Play to reveal?
Wenn der KGIA-Agent nach dem entscheidenden Hinweis im Zimmer des Mordverdächtigen sucht und der Spieler des Agenten hauptsächliches oder vollständiges Erzählrecht hat, wie geht es dann weiter?
Es sind dafür grob zwei Richtungen denkbar.
1. Play to find out: Dieser Ansatz bedeutet, dass weder Meisterin noch Spielerinnen den Verlauf der Geschichte im Voraus festlegen. Stattdessen wird die Handlung durch die Entscheidungen der Beteiligten und die Mechaniken des Spiels gemeinsam entwickelt.
2. Play to reveal: Diese Spielweise geht davon aus, dass der Meister einen klaren Plan oder eine vorstrukturierte Geschichte hat, die im Laufe des Spiels enthüllt und durchgespielt wird. Man spielt also nicht, um herauszufinden, was passiert, sondern um auszuspielen, was bereits in der Spielwelt als Fakten etabliert ist.
Möchte die Spielrunde inklusive Spielleitung herausfinden, wer der Mörder ist und dies gemeinsam erzählen (play to find out) oder folgt ihr einem Plot, in dem der Mörder feststeht (play to reveal)? Das ist eine Frage von Spielvorlieben und sollte im Vorfeld abgeklärt werden. Ihr könnt es ganz generell für eurer Spiel festlegen oder von Szene zu Szene entscheiden.
Zur Verdeutlichung zwei Beispiele.
Erstens: Der Spieler erzählt selbst, was sein Agent findet. „Dort liegt versteckt unter einer losen Bohle das blutverschmierte Taschentuch mit den Initialen von Alrik Immerdar.“ Der Spieler selbst erzählt das alles inklusive der Initialen, die zu einem NSC führen. Das bedeutet auch, dass die Spielleitung weder den Mörder, noch den Weg ihn zu enttarnen, vorher festgelegt hat.
Zweitens: Der Meister gibt die Erkenntnisse an den Spieler weiter und dieser schmückt den o. g. Fund noch etwas aus. Der Meister legt aber die Initialen vorher fest und weiß auch, wer der Mörder ist.
Wenn ihr ein (vorgefertigtes?) Abenteuer mit einem festen Plot folgt, ist die zweite Variante empfehlenswert.
Die Spielleitung sollte die Art und Weise der Investigation vorher mit den Spielern besprechen. Mischformen sind möglich. Der Mörder könnte feststehen, aber nicht der Weg, ihn zu enttarnen. Außerdem wäre es möglich, eine Investigation in einer Handlung offen zu gestalten (Variante 1) und eine andere Investigation plotfix zu servieren (Variante 2).
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Du stellst das da, als sei das ein Entweder Oder. Dabei ist die Frage, wer nach einem Würfelwurf erzählt, wie es weiter geht, ja eigentlich etwas, dass man von mal zu mal unterschiedlich machen kann.
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Du stellst das da, als sei das ein Entweder Oder. Dabei ist die Frage, wer nach einem Würfelwurf erzählt, wie es weiter geht, ja eigentlich etwas, dass man von mal zu mal unterschiedlich machen kann.
Ja, habe ich so drin stehen. Könnte ich natürlich prominenter (am Anfang?) schreiben.
Ihr könnt es ganz generell für eurer Spiel festlegen oder von Szene zu Szene entscheiden.
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Das sich ptfo bereits als Begriff etabliert hat, würde ich auch ptr auf Englisch belassen.
Die Trennung würde ich in Deinem Beispiel etwas deutlicher formulieren.
PTR: Der Meister hat einen festen Plot mit Indizien und Beweisen für den Mörder Alrik Immerdar vorbereitet und die Helden können diese Schnitzel an fest vorbereiteten Orten erjagen.
PTFO: Der Meister hat den Mord an Adaline Jungfernding vorbereitet. Es gibt viele Spuren und viele Tatverdächtige. Spontane Ideen können eingeflochten und aufgenommen werden. Die beste, cleverste und für die Gruppe passende Idee, die erspielt wird, ist der tatsächliche Clou des Abenteuers.
Edit: Abkürzungen vertauscht 8] >;D
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Gefällt mir prinzipiell gut, ich würde aber die Beispiele noch etwas auszuarbeiten.
Vor allem
Zweitens: Der Meister gibt die Erkenntnisse an den Spieler weiter und dieser schmückt den o. g. Fund noch etwas aus. Der Meister legt aber die Initialen vorher fest und weiß auch, wer der Mörder ist.
ist eigentlich kein Beispiel, sondern eine Wiederholung der Erklärung.
Nimm dir den Platz, jeweils mit einem Absatz wirklich Spiel-Beispiele aufzuführen.
Und bei Play to find out würde ich noch stärker die Option betonen, dass die Spielleitung sich von den unterschiedlichen Ideen/Theorien der Spielenden inspirieren lassen und eine passende Lösung aussuchen kann. Das lässt sich dann sogar mit PtR kombinieren. Die Lösung der Spielleitung ist die Initiale, aber man hält sich die Option offen, auf eine andere umzuschwenken, die sich bei PTFO entwickelt und passender erscheint.
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ich mag die Unterscheidung. Hab aber Play to find out in den klassichen Mystery Pbtas Brindlewood, The Between aber anders verstanden.
Dort gibt schon die SL die Hinweise und Indizien vor, aber die SC müssen eine sinnvolle Geschichte draus machen und diese interpretieren und dann wird gewürfelt, ob das stimmt.
Oder ist das noch einmal eine andere Mechanik?
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Danke schon mal für eure Rückmeldungen. Die Beispiele werde ich nochmal anpassen (und etwas ausführlicher gestalten) und play to find out noch etwas anders beschreiben (Mischvarianten wie von aikar erwähnt). Gleichzeitig möchte ich es knackig halten und kein zu langes Theoriegeschwafel einbauen. Da beißen sich die Ziele etwas. ;)
ich mag die Unterscheidung. Hab aber Play to find out in den klassichen Mystery Pbtas Brindlewood, The Between aber anders verstanden.
Dort gibt schon die SL die Hinweise und Indizien vor, aber die SC müssen eine sinnvolle Geschichte draus machen und diese interpretieren und dann wird gewürfelt, ob das stimmt.
Oder ist das noch einmal eine andere Mechanik?
Da kann ich nicht sagen, weil ich beide o. g. Spiele noch nicht gespielt habe.