Ein weiterer Fehler in meinen Augen ist - wie bei Neo in Matrix 1 - dass eine Figur auf Superhero-Niveau endet - sie wird schon sehr mächtig. Sehr mächtige Figuren zu erzählen ist jedoch sehr viel schwieriger, weil bei jeder Gefahr die Frage im Raum steht: Warum setzt sie jetzt nicht Fähigkeit XYZ ein?
Ja, das passt auch überhaupt nicht ins etablierte Worldbuilding.
Achtung, deutliche Spoiler:
Wendy kann buchstäblich ausgewachsene Xenomorphs zerlegen ohne dabei draufzugehen, Säureblut? Who cares. Die ganzen Synths sind ultra-Kampfmaschinen (aus welchen Gründen auch immer). Warum sollte man da überhaupt noch bedarf an diesen unkontrollierbaren Viechern als Waffe haben?
Der ganze Weltenbau passt Konzeptionell einfach nicht ins Alien-Universum. Wir haben da den klassischen Bladerunner Synth Ansatz, der aber intellektuell nicht wirklich ausgewalzt wird. Stattdessen dann ein maximal verblödetes "How dare you!" als der Bruder die rothaarige Synth mit nem Elektroschocker davon abhält ne Freundin von ihm abzuschlachten. Auch die anderen Synths sind moralisch komplett am Arsch, auch deutlich über das hinaus was man mit den Kindergeistern (wobei die ja alle schon Teenager sind) VIELLEICHT noch entschuldigen könnte. Der einzige der nicht vollkommen perfide ist sondern wenigstens einen Funken Selbstreflexionsvermögen zeigt ist der schwarze Synth der dem Inder hilft den infizierten Körper rauszutragen.
Ist schon echt lange her dass ich einen Film bzw. ne Serie mit so künstlichen Protragonisten gesehen habe und das Verdikt war "die muss man eigentlich alle wegmachen, auf die Gesellschaft kann man die nicht mehr loslassen". Da baut sich dann auch die einzige Parallele zwischen Wendy und dem Xenomorph auf die EHRLICH erklärt warum die sich so gut verstehen. Sie ist nämlich eine ähnlich mitleidlose Mordmaschine.