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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Rollenspiel- & Weltenbau => Thema gestartet von: Buddz am 10.06.2025 | 21:38

Titel: Hitpoints als Usage-Die?
Beitrag von: Buddz am 10.06.2025 | 21:38
Ich fand ja persönlich den Usage Die immer etwas schwierig einzusetzen. Klar, würfeln ist immer toll und daher mag der Usage Die darüber hinwegtuschen, dass er eigentlich ebensoviel Buchhaltung darstellt wie ein Bleistift und ein Radiergummi—gerade für gut beobachtbare Dinge (wieviele Pfeile habe ich noch im Köcher? Wieviele Münzen im Beutel?). Allein für lediglich grob schätzbare Quantitäten erscheint er sinnvoll (z.B. wieviel Patronen sind noch im (undurchsichtigen) 200er Trommelmagazin der MG? Für wie lange hält das Lampenöl noch? Oder die drei Balken meine Handy-Akkus?).

Daher die Idee mit den Hitpoints. Gerade der Gesundheitszustand ist doch etwas, was nicht klar quantifizierbar und wissens-bar ist. Was sind eure Gedanken dazu?
Titel: Re: Hitpoints als Usage-Die?
Beitrag von: Galatea am 10.06.2025 | 22:45
Erstmal: Falsches Unterforum, bitte verschieben liebe Mods.


Zum Thema:
Bin allgemein überhaupt kein Fan von Usage Dice für Ausrüstungsbuchhaltung (außer es geht wirklich um extreme Quanititäten oder grundlegend unbrechenbare Dinge wie "wieviel Erz ist noch in der Mine"), aber finde die Idee diese als Trefferpunkte zu verwenden sehr interessant.

Man müsste natürlich den Rest des Systems drum herum bauen, klar.
Es würde halt dazu führen, dass der Gesundheitszustand zu etwas ziemlich unberechenbaren werden würde, das gefällt nicht jedem.
Titel: Re: Hitpoints als Usage-Die?
Beitrag von: Prisma am 10.06.2025 | 23:01
Daher die Idee mit den Hitpoints. Gerade der Gesundheitszustand ist doch etwas, was nicht klar quantifizierbar und wissens-bar ist. Was sind eure Gedanken dazu?
Was für eine interessante Idee! Darüber muss ich erst einmal nachdenken.
Titel: Re: Hitpoints als Usage-Die?
Beitrag von: Galatea am 11.06.2025 | 00:24
Hm... wenn man einen "schrumpfenden Würfel" hat, könnte man den Schaden kodieren nach der Schwelle, die erreicht werden muss, um ihn zu verhindern.
Das würde zu einem vorsichtigen Haushalten mit den 'LP' auch bei höheren Würfeln ermutigen, weil man mit kleineren Würfeln viel schlechtere Chancen hat Schaden zu verhindern, oder ihn auch überhaupt nicht mehr verhindern kann - z.B. mit einem W6 ist es unmöglich einen Schadenswert von 8 zu absorbieren.

Damit hätte man direkt eine interessante Mechanik, die man mit normalen Lebenspunkten so nicht ohne Umwege darstellen kann.
Titel: Re: Hitpoints als Usage-Die?
Beitrag von: Buddz am 11.06.2025 | 08:57
Das Problem ist Mos Def Mathematics. Traditionell reduziert sich der Usage Die ja bei einer 1 und 2. Das funktioniert auch beim einem W4 und W6 noch ziemlich gut, aber man kann einen W12 echt verdammt oft rollen ohne eine 1 oder 2 zu würfeln—oder halt nur ein einziges Mal. Und das kann man am Ende halt nicht mehr austarieren.
Titel: Re: Hitpoints als Usage-Die?
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 11.06.2025 | 09:22
Die Zahlen, bei denen sich der Usage Die reduziert, könnten nach X Würfen steigen.
Titel: Re: Hitpoints als Usage-Die?
Beitrag von: Mouncy am 11.06.2025 | 10:41
Interessante Mechanik. Ich hatte die Idee so verstanden: Der Schaden gibt die Zahl vor, bei dem sich der UD reduziert (also nicht nur bei 1 und 2). Muss man halt so austarieren, dass die meisten Schadenswerte des Systems im Bereich 1-12 bleiben. Oder man nimmt noch "DCC Würfel" dazu, dann geht auch mehr.
Titel: Re: Hitpoints als Usage-Die?
Beitrag von: ghoul am 11.06.2025 | 10:46
Etwas anders funktioniert Carcosa: Da werden HP für jeden Charakter und jede Kreatur täglich neu ausgewürfelt. Dabei ist auch der Würfel variabel von W4 bis W20.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Hitpoints als Usage-Die?
Beitrag von: Arldwulf am 11.06.2025 | 11:03
Daher die Idee mit den Hitpoints. Gerade der Gesundheitszustand ist doch etwas, was nicht klar quantifizierbar und wissens-bar ist. Was sind eure Gedanken dazu?

Im Prinzip: Stimmt, aber spielerisch ist es schöner den Zustand quantifizieren zu können. Denn auf diese Weise können die Spieler besser mit ihren Charakteren mitfiebern.

Es macht einen großen Unterschied ob man weiß "den Gegner da muss ich nur noch einmal gut treffen" oder ob sich ein Spieler erst über einen Treffer freut und dann feststellt...tja, der Gegner schafft seinen Lebenspunktewurf und steht noch.

Wo ich useage dice als Leben eher sinnvoll fände ist bei einem System für mittel und langfristige Verletzungen. Quasi für die Situation nach dem Kampf.

Auf diese Weise könnte man die Trefferpunkte als abstraktes "wie viel kann man in diesem Kampf noch aushalten" von konkreten Verletzungen und langfristigen Auswirkungen trennen.

Das funktioniert natürlich am einfachsten in einem System welches eine solche Trennung ohnehin schon kennt, wo es also neben den Trefferpunkten ohnehin schon einen weiteren "Lebenspool" gibt wie die Heilschübe/ Hit dice in den letzten zwei D&D Editionen.
Titel: Re: Hitpoints als Usage-Die?
Beitrag von: Galatea am 11.06.2025 | 12:17
Das Problem ist Mos Def Mathematics. Traditionell reduziert sich der Usage Die ja bei einer 1 und 2. Das funktioniert auch beim einem W4 und W6 noch ziemlich gut, aber man kann einen W12 echt verdammt oft rollen ohne eine 1 oder 2 zu würfeln—oder halt nur ein einziges Mal. Und das kann man am Ende halt nicht mehr austarieren.
Eine 1 oder 2 wären halt auch eher im Bereich Kratzer/leichte Schnittwunden/schlecht platzierter Fausthieb - ernsthafte Bedrohungen würden schon eher im Bereich 6-8 rangieren, da hat man mit einem W12 passable Chancen, wenn man aber erstmal ordentlich angeschlagen ist (oder schon von Natur aus wenig einstecken kann), dann werden halt auch kleinere Verletzungen ernsthaft gefährlich.

Ich sehe nicht wirklich einen Weg, wie man da ohne eine Form von Schadensquantifizierung davonkommt, weil es macht halt schon einen Unterschied, ob man von einem Kind in den Unterschenkenl getreten oder von einem Troll mit einer Keule auf die Brust geschlagen wird.
Titel: Re: Hitpoints als Usage-Die?
Beitrag von: Mouncy am 11.06.2025 | 12:59
Im Endeffekt ist es halt aber auch nichts anderes als die Neuerfindung der aktiven Parade, in Form eines aktiven Schaden ignorieren Wurfs. Kann man machen, aber ob das dann am Tisch tatsächlich so spannend ist, oder schneller, oder einfacher zu buchalten, oder ... sei mal dahingestellt.
Titel: Re: Hitpoints als Usage-Die?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 11.06.2025 | 14:00
Sentinel Comics verwendet für die meisten Gegner (Minions/Leutnant) nur einen Würfel ("Bosse" haben Charakterbögen die leicht einfacher sind als die der PCs).

Statt wie SCs je nach Aktion einen von 3 gewürfelten Würfel zu nehmen (außer bei den Bossen, bei denen zählt das auch) haben M/L nur einen Würfel und benutzen den für alle ihre Aktionen.

Auch um zu checken, ob sie nachdem sie Schaden bekommen haben noch stehen...
Ist der Würfelwurf niedriger als der Schaden ist es ein Fehlschlag, bei gleich oder mehr ein Erfolg.

Ein Minion ist nach einem Fehlschlag des "Schadensrettungswurf" tot, bei einem Erfolg steht er noch hat aber einen Würfeltyp niedriger (min. d4) (Bei Schaden größer als Würfeltyp kann man sich also den Wurf sparen und gleich abräumen)

Ein Leutnant steht nach einem Erfolg noch so wie vorher und verliert nur bei einem Fehlschlag einen Würfeltyp (min. d4) - Bei Schaden der das Doppelte des Würfeltyps ist wird der Leutnant auch gleich abgeräumt ohne vorher was zu reduzieren.

Im Spiel hilft das wenn man genug Würfel zur Verfügung hat um gleich alle Gegner mit den entsprechenden Würfeln bereit zu haben.
Titel: Re: Hitpoints als Usage-Die?
Beitrag von: Tintenteufel am 11.06.2025 | 14:18
Wir verwenden folgende Hausregel und haben viel Spaß damit!  :headbang:

Zitat
TW werden gewürfelt! Und zwar jedes Mal, wenn ein SC getroffen wird; nicht nur einmalig bei Stufenaufstieg.

Der erlittene Schaden muss dabei "aufgesaugt" werden. Reicht der gewürfelte TW (durch KO modifiziert) nicht aus, muss ein weiterer gewürfelt werden. Steht kein weiterer TW mehr zur Verfügung, verliert der SC das Bewusstsein.

Er gilt dann für 1 TW-Runden (durch KO modifiziert) als sterbend und kann nur durch eine erfolgreiche [[Probe]] stabilisiert werden. Im Kampf muss diese Probe unter Zeitdruck durchgeführt werden.

Jedwede magische Heilung von TP stabilisiert sterbende SC ebenfalls.
Titel: Re: Hitpoints als Usage-Die?
Beitrag von: Haukrinn am 11.06.2025 | 16:29
Ich könnte mir das maximal so ähnlich vorstellen wie die von Tintenteufel vorgestellte Hausregel (auch die würde ich aber nur mit festen Schadenswerten spielen wollen). Der Usage-Die kann schaden Auffangen, wenn er das nicht schafft, wird er kleiner. Meine Probleme damit:

1. Kämpfe werden damit zum reinen Glückspiel. Würfle ein paar Einsen in Folge und die bist Geschichte. Ich würde in dem Fall auch darauf verzichten Schaden auszuwürfeln, um die Swingyness auf beiden Seiten rauszunehmen.
2. "Toughness" hängt nicht mehr von der Charakterprogression ab. Das kann man mögen, muss das aber im Gesamtsystem reflektieren. Als Ersatz für ein Hit-Point-System halte ich das für ungeeignet.

Spannend fände ich da allenthalben noch eine Kombination aus Tintenteufels Ansatz und den Würfelgrößen analog zum Usage Die. Deine TW geben deinen Kampfeswillen an, und wie stark dieser ausgeprägt ist, hängt von der Größe deiner Trefferwürfel ab. Die können durch Erschöpfung, Verletzungen, Vergiftungen u.ä. reduziert werden.