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Pen & Paper - Spielsysteme => D&D - Dungeons & Dragons => D&D5E => Thema gestartet von: Mithras am 25.06.2025 | 18:34

Titel: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Mithras am 25.06.2025 | 18:34
Mal angenommen ich leite ein Homebrew Setting und lege Einschränkungen fest: bestimmt Völker gibt es keine und nur Menschen, Halbelfen und Halborks dürfen Kleriker und Paladin werden. Zwerge dürfen keine Magier sein. Also ein 5E Setting aber mit OSR Einschlag. Ist das in Ordnung? Wäre es Okay wenn es ein professionell veröffentlichtes Produkt wäre aber in einer Homebrew Kampagne ist es Gängelung der Spielenden? Wäre es tragbar wenn ich Earthdawn mit 5E bespielen das es keine Dragonborn und Halblinge gibt? Wie seht ihr das?
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Der Hasgar am 25.06.2025 | 18:43
Ich würde das als vollkommen ok ansehen. Mir persönlich ist eine stimmige Welt wichtig und wenn dort bestimmte Spezies nicht vorkommen, dann ist das so :) Die D&D-Regeln sind ja extra unabhängig vom zu bespielenden Setting gestaltet. Ich würde gerade die möglichen Spezies als eine Art Baukausten sehen, aus denen man sich für das eigene Setting bedienen kann.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: AlucartDante am 25.06.2025 | 18:44
Klar ist das in Ordung. Warum sollte das ein Problem sein? Die Charaktere sollten in dein Homebrew Setting passen, wenn du das leiten willst. Ein Homebrew Setting zu spielen ist in Ordnung. D&D5E zu spielen ist auch in Ordung.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: schneeland am 25.06.2025 | 18:53
Für mich kein Problem, aber ich spiele ja auch gern OSR-Systeme - insofern vielleicht nicht 100% repräsentativ für die allgemeine 5e-Spielerschaft.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: caranfang am 25.06.2025 | 18:56
Einige mögen das anders sehen, aber mir ist eine stimmige Welt wichtiger als die Gefühle einiger Spieler, die unbedingt Charaktere spielen wollen, die nicht in die Welt passen. Wenn ich z.B. eine Dark Sun-Kampagne spiele, kann ich einen Halbork-Paladin nicht zulassen, weil beides in dieser We4lt nicht existiert.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: nobody@home am 25.06.2025 | 19:05
Klingt für mich in Ordnung, und das kann ich ganz systemagnostisch sagen. Auch wenn ich die D&D-Blase heutzutage weitgehend hinter mir gelassen habe, mag ich doch immer noch Spiele, in denen man sich seine Charaktere (ob nun Spieler- oder nicht) möglichst frei Schnauze zusammenbasten kann...aber davon muß ich mir als SL ein einmal angedachtes Setting nicht einfach komplett sprengen lassen.

Ob das dann nun darauf hinausläuft, daß die Spieler sich nach mir richten sollen, oder doch eher darauf, daß wir umgekehrt ein anderes Setting nehmen, das besser zu ihren Ideen paßt, darüber kann man sich vielleicht von Fall zu Fall eher streiten. :)
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 25.06.2025 | 19:23
Gibt es dafür eine innerweltliche Erklärung?
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Mithras am 25.06.2025 | 19:27
Die gibt es, das soll ja keine Willkür sein
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Feuersänger am 25.06.2025 | 19:36
Klar, grundsätzlich ist das alles fein. Mir ist eine schön ausgearbeitete, stimmige und in sich konsistente Welt mit begrenzter Vielfalt lieber als ein Kitchen Sink in das mit Gewalt alles reingestopft wird was bei Drei nicht auf den Bäumen ist.

Es kommt halt auch immer auf den Einzelfall an. Wenn ich jetzt schon lange furchtbar gern und unbedingt mal einen Elfen-Paladin spielen wollte und mich schon so drauf gefreut hatte und dann kommt "nope gibt es nicht", dann _könnte_ es schon passieren , dass ich so frustriert bin, dass ich komplett abwinke.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Chaos am 25.06.2025 | 19:37
Einschränkungen aufgrund des Settings, wie in dem Dark Suns-Beispiel, sind für mich immer okay. Da entscheide ich mich eher, das Setting nicht zu bespielen, wenn es da nichts geben sollte, was mich anspricht, bevor ich mich gegen die Einschränkung sperre.

Das gleiche gilt analog für Einschränkungen aufgrund der Kampagne oder des Abenteuers - in der Diebesgilde zum Beispiel wären die meisten Paladine eben fehl am Platz.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: manbehind am 25.06.2025 | 19:38
Für mich ist das auch ok, die Spieler wissen ja, worauf sie sich einlassen.

Die gibt es, das soll ja keine Willkür sein.

Das ist auch ohne innerweltliche Erklärung keine Willkür.

Eine Willkürentscheidung deinerseits wäre es dann, wenn du diese Limitationen entgegen anderslautender Abmachungen mit deinen Spielern einführst, ohne mit ihnen Rücksprache zu halten.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 25.06.2025 | 19:38
Die gibt es, das soll ja keine Willkür sein

Dann wäre das für mich völlig in Ordnung  :d
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Edgar Allan Poe am 25.06.2025 | 19:52
Ich finde es ehrlich gesagt etwas befremdlich, dass du das fragen musst. Natürlich ist das in Ordnung. Wenn ich Mittelerde bespiele, dann gibt es eben keine feuerballwerfenden Magier. Wenn ich die Alte Welt von Warhammer bespiele, gibt es keine Halborks und keine Halbelfen.

Das hat nichts mit Einschränkung zu tun. Wenn ich ein Setting schreibe und in dem lege ich fest, dass nur 3 Meter große Halbschweine Barden sein können, weil allen anderen Völkern in diesem Setting das musikalische Können fehlt, dann ist das nun einmal gesetzt.

Die einzige "Beschwerde", die ich gelten lassen würde, wäre, wenn ich nicht früh genug kommuniziere, dass ich dieses Setting bespielen möchte. Wenn sich ein Spieler schon 3 Wochen lang Gedanken über seinen Halbelf-Waldläufer gemacht hat und der Spielleiter dann am Spieltag sagt "Achso ... in meinem Setting gibts übrigens keine Halbelfen ...", dann könnte ich es verstehen, wenn der Spieler ungehalten ist. Aber wenn ich direkt zu Anfang klar mitteile, welches Setting bespielt wird ... dann hat sich schlicht niemand zu beschweren.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: caranfang am 25.06.2025 | 19:56
Leider gibt es Spieler, die solche settingsbedingten Einschränkungen nicht akzeptieren können, wie man in so ziemlich fast jeder Diksussion über exotische Charaktere nachlesen kann. Die sind oft dere meinung, dass eigentlich alles erlaubt ist was laut Regelwerk möglich ist.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Edgar Allan Poe am 25.06.2025 | 19:57
Tjo ... dann haben solche Spieler den Sinn wohl einfach nicht verstanden, dass nicht nur ein Spiel Regeln hat, sondern eben auch Settings.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Zed am 25.06.2025 | 20:00
Ich meine, Begründungen in Maßen sollten schon sein. Die Begründungen sollten aber nicht zu Verteidigungen werden, finde ich.

„In unserer Welt gibt es keine Halbzwerge. Die „genetischen Unterschiede“ sind dort einfach zu groß.“ - das fände ich als Erklärung okay und ist zu akzeptieren, meine ich.

Eine Spielleitung hat Pflichten und Privilegien, und ein Privileg ist, in einer selbstausgedachten oder modifizierten Welt die Rahmenbedingungen festzulegen.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: nobody@home am 25.06.2025 | 20:17
„In unserer Welt gibt es keine Halbzwerge. Die „genetischen Unterschiede“ sind dort einfach zu groß.“ - das fände ich als Erklärung okay und ist zu akzeptieren, meine ich.

Was nebenbei tatsächlich eine einfache Erklärung für die Abwesenheit von insbesondere Halbelfen und -orks wäre: selbst wenn Elfen, Menschen, und Orks miteinander Sex haben können, heißt das noch lange nicht, daß sie zwingend und automatisch auch fähig sein müssen, Nachkommen miteinander zu zeugen.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Weltengeist am 25.06.2025 | 20:24
Lustig, dazu wollte ich dieser Tage ohnehin ein Thema aufmachen...

Für mich ist das Beschränken des Settings keine Schwäche, sondern eine Stärke. Ich mag diese vollkommen sinnfreien Anhäufungen von "hier gibt es einfach alles, was jemals ein Fantasy-Autor geschrieben hat", überhaupt nicht. Ein stimmiges Setting entsteht für mich eher da, wo man sich auf weniger Elemente konzentriert und diesen dafür richtig Raum gibt.

Meinen Segen hast du also... :d
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Der Hasgar am 25.06.2025 | 20:24
Ich finde solche Erklärungen auch eher überflüssig. Mir würde halt reichen: In dem Setting gibt es xy einfach nicht. Wie schon erwähnt: D&D ist ja so konzipiert, dass es in sehr vielen Welten spielen kann. Dass die nicht alle gleich sind, sollte doch klar sein.

Die Settingwahl ist natürlich diskutabel. Aber auch hier kommt es auf die Situation an. Wenn jamend eine neue D&D-Runde gründet und von vornherein klar ist, was gespielt wird, bedarf es eigentlich auch keiner Diskussion.

Sollte aber ein langjähriger Freundeskreis eine neue Runde starten wollen, ist das etwas anderes. Schließlich will ja genau diese Personenkonstellation zusammenspielen. Dementsprechend sollten auch alle mitreden können.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 25.06.2025 | 20:28
Je nachdem wie die Einschränkungen sind solltest du allerdings überlegen welche Auswirkungen das auf die Welt hat.

5e hat zwar einige der "Aufweichungen" klarer Grenzen früherer Editionen übernommen denn selbst wenn man keine Kleriker hat können noch 6 Klassen (5 davon auch andere) noch heilen - je nach Subclass/Archetyp noch mehr.

Anders als "damals" bei Dragonlance (zu AD&D-Zeiten) würden also "fehlende" Kleriker nicht notwendigerweise "fehlende" Heilung bedeuten.

Nix gegen Einschränkungen (eine meiner besten Erfahrungen anno dunnemals bei WotBS war "nur PHB und jeder Spieler kann sich aus einem anderen Sourcebook neben dem Core noch was wünschen"), aber sie sollten deutlich vor Beginn der Runde schon so vonnständig wie möglich vorhanden sein damit sich die Spieler darauf einstellen können.
Wenn sich erst im Spiel noch was ändert (mein Rekord waren mal drei "Hausregelungen" eines Spruchs in einer Sitzung - danach wurde der nie wieder eingesetzt...) kann das bei Spielern auch negative Auswirkungen haben.
Ich erinnere mich da an eine GURPS-Runde in der wir innerhalb der ersten Sitzung von einem 20. Jahrhundert Setting ohne erkennbare Chance zur Rückkehr in eine Fantasy-Welt katapultiert wurden (ohne dass die Spieler oder Charaktere eine Vorwarnung gehabt hätten), da habe ich mich doch gleich ganz toll gefreut, dass der größte Teil meiner Skills in Computer oder sonstigen Skills steckte die ich den Rest der Kampagne nie wieder verwenden konnte. :(
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: flaschengeist am 25.06.2025 | 20:47
Für mich wäre das vollkommen ok: Die SL macht sich ohnehin die meiste Arbeit, wer bin ich als Spieler da, es ihr auch noch unnötig kompliziert zu machen? Wenn mir die Einschränkungen zu weit gehen, muss ich ja nicht mitspielen.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: nobody@home am 25.06.2025 | 21:04
Ich erinnere mich da an eine GURPS-Runde in der wir innerhalb der ersten Sitzung von einem 20. Jahrhundert Setting ohne erkennbare Chance zur Rückkehr in eine Fantasy-Welt katapultiert wurden (ohne dass die Spieler oder Charaktere eine Vorwarnung gehabt hätten), da habe ich mich doch gleich ganz toll gefreut, dass der größte Teil meiner Skills in Computer oder sonstigen Skills steckte die ich den Rest der Kampagne nie wieder verwenden konnte. :(

Klingt nach Yrth, was ja tatsächlich ein offizielles GURPS-Fantasysetting ist, das Neuankömmlinge zufällig aus anderen Welten klaut, ohne sich dann groß darum zu kümmern, was das für ihre Überlebenschancen bedeutet oder wie willkommen sie den Einheimischen sind (gerade bei High-Tech-Experten schießen die örtlichen Magier gerne und einigermaßen universell quer, sobald sie sie einmal entdeckt haben). Aber ja, Spielspaß geht ohne diese Art von praktisch schon ausdrücklicher Sabotage von Seiten der SL besser.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Feuersänger am 25.06.2025 | 21:46
Zitat
Je nachdem wie die Einschränkungen sind solltest du allerdings überlegen welche Auswirkungen das auf die Welt hat.

Es dürfte wohl meistens eher andersrum laufen. Der Demiurg überlegt sich, wie die Welt sein soll, und daraus ergeben sich dann die Einschränkungen.

Oder nochmal anders: eigentlich müsste man sich für jede zusätzliche _Option_ gründlich überlegen, welche Auswirkungen das auf die Welt hat. Zum Beispiel für jede zusätzliche Rasse. Das findet eigentlich bei den meisten Welten viel zu wenig statt, bzw wird meist mit einer lässigen Handbwegung vom Tisch gefegt.
Will sagen, wir überlegen ja auch nicht "Wie sähe die Erde aus wenn es keine Zwerge gäbe", sondern wenn dann eher "wie sähe sie aus, wenn es Zwerge gäbe".
Und diese Überlegung müsste man streng genommen für jede einzelne Rasse anstellen, die man ins Setting schreibt. Elfen. Gnome. Furries. Echslinge. You name it. Und dann noch jeweils die Verhältnisse jeder dieser Rassen untereinander. 2n.

Wenn dann zB einzelnen Rassen einzelne Klassen verwehrt bleiben, macht das mE nicht viel aus. Okay, eins müsste man abklären: wenn zB wie im OP angerissen nur Menschen und Menschen-Mischlinge Kleriker werden dürfen -- haben dann Zwerge und Elfen _überhaupt keine_ Priester? Oder lediglich keine streitkolbenschwingenden Schlachtpriester in schwerer Rüstung, sehr wohl aber soutanetragende Ritusbevollmächtigte, die sich um das Seelenheil ihrer Schäfchen kümmern?
Ja, sowas gehört definitiv durchdefiniert. Wenn zB "überhaupt keine göttliche Magie für Nichtmenschen" gemeint ist, wäre es sehr interessant zu wissen 1.) warum das so ist und 2.) wie dann die Nichtmenschen so zurechtkommen.

In meinem Homebrew-Setting ist es zB so, dass es sich die Elfen mit den Göttern vor Jahrhunderten fast komplett verschissen haben. Es gibt nur noch eine Göttin, die Elfen zu Priestern beruft. Manche werden Druiden, welche ihre Magie direkt aus der Natur ziehen. Dafür haben sie eine besondere Affinität zu arkaner Magie.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Arldwulf am 25.06.2025 | 22:05
Ich denke es steht und fällt mit der Erklärung. Zu AD&D Zeiten beispielsweise gab es nie so eine richtig überzeugende Erklärung weshalb nur Menschen Paladine haben sollten.

Schließlich gab es auch genug nicht menschliche Charaktere welche ehrenvoll sind und und bereit wären einem göttlichen Kodex zu folgen. Zu sagen "die meisten sind Menschen" wäre dort die bessere Lösung gewesen. Und das gilt natürlich auch für andere Einschränkungen. Wenn Magie nicht plötzlich etwas angeborenes ist (und dafür müsste man dann eigentlich eher die Klasse Magier verbieten) sondern etwas was man lernt, macht es nicht viel Sinn zu sagen "es wird nie einen Zwerg geben der dies lernt und verstehen kann".

Man sollte also durchaus vorsichtig sein ob die Setzungen der Spielwelt wirklich plausibel sind. Aber das gilt ja immer.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: PzVIE am 25.06.2025 | 22:08
Ist total in Ordnung.

Ich leite zur Zeit den Pathfinder 1 AP Second Darkness, und alle Spieler sind Elfen oder Halbelfen (anderen Rassen würde eventuell die Motivation fehlen, igemeinsam mit anderen Elfen gegen die Drow zu arbeiten).

Also wenn's für die Welt und/oder das Abenteuer was bringt, ist das doch super.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 25.06.2025 | 22:20
Mal angenommen ich leite
ja
Ich denke es steht und fällt mit der Erklärung. Zu AD&D Zeiten beispielsweise gab es nie so eine richtig überzeugende Erklärung weshalb nur Menschen Paladine haben sollten.
doch, die Hohe zeit der Elfen und Zwerge ist vorbei , wir sind in der Hohen Zeit der Menschen und Elfen sind chaotisch
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: 1of3 am 26.06.2025 | 00:01
Alles eine Frage der Verkaufsstrategie. "Hey lasst uns eine Gruppe Zwerge spielen, die ihre alte Feste wieder in Besitz nimmt!" Cool. "Lasst uns eine Gruppe Halblinge spielen, die eine Rebellion in ihrem Heimatland anführen müssen." Fuego.

"Öh, ich mag keine Tieflinge." OK, Boomer. "In meinem Homebrew-Setting gibts keine Dragonborn." Aha. Und mein Charakter ist halt soTM.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Arldwulf am 26.06.2025 | 00:51
jadoch, die Hohe zeit der Elfen und Zwerge ist vorbei , wir sind in der Hohen Zeit der Menschen und Elfen sind chaotisch

Nur müssen Elfen halt in AD&D nicht chaotisch sein. Und Spielercharaktere sind an das "Hohe Zeit ist vorbei" auch nicht wirklich gebunden, wenn ich in AD&D einen Elfen zum Herrscher eines kleinen Landes machen will geht das natürlich.

Wie gesagt, das ganze sollte nun auch gar nicht behaupten es gäbe keine guten Einschränkungen. Ich mach ja selbst welche. Nur ein Plädoyer für "meistens ist es so" sein, weil dies besser als "geht gar nicht" ist.

Insbesondere weil mit jeder Einschränkung in der Charakterwahl auch eine Einschränkung in der Spielwelt verbunden ist.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: nobody@home am 26.06.2025 | 01:26
Insbesondere weil mit jeder Einschränkung in der Charakterwahl auch eine Einschränkung in der Spielwelt verbunden ist.

Na ja, in gewissem Rahmen halt. Spielercharaktere werden ja vermutlich auch in den meisten D&D-Settings nicht völlig frei und interkontinental aus der gesamten Spielwelt kommen -- ich kann in der also durchaus Leute haben, die zwar absolut existieren, aber eben nicht nahe genug an der eigentlich angepeilten Kampagnengegend beheimatet sind, um sich als potentielle Spielercharaktere jemals dort hinzuverirren. Oder mit anderen Worten: bloß, weil es Fänteljapan irgendwo da draußen gibt, muß ich in Fäntelitalien noch lange nicht automatisch auch Samurai-SC erlauben.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Arldwulf am 26.06.2025 | 01:37
Ja, das ist exakt was ich meine. Es ist dann halt eine Einschränkung nach dem Motto "sowas ist wirklich unüblich, unwahrscheinlich".

Diese Herangehensweise finde ich halt besser als ein fixes "das geht nie, unter keinen Umständen"

Denn natürlich könnten im Fantelitalien auch Reisende aus fernen Ländern herumlaufen. Sie sind nur sehr selten.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Der Hasgar am 26.06.2025 | 01:50
Ja, das ist exakt was ich meine. Es ist dann halt eine Einschränkung nach dem Motto "sowas ist wirklich unüblich, unwahrscheinlich".

Diese Herangehensweise finde ich halt besser als ein fixes "das geht nie, unter keinen Umständen"

Denn natürlich könnten im Fantelitalien auch Reisende aus fernen Ländern herumlaufen. Sie sind nur sehr selten.

Hmmm... Das sehe ich etwas anders. Wenn jemand nen Homebrew-Setting baut, ist das wie ein eigenes Spiel. Dass man dafür zufällig die D&D 5e Regeln nimmt, muss nicht heißen, dass es dort auch alle Spezies gibt, die das System hergibt. Vielleicht passt das überhaupt nicht in die Welt. Wenn Du dann als Beispiel nen Dragonborn nimmst, den es dort nicht gibt, wird aus der ursprünglichen Gruppengeschichte " ein paar Abenteurer erarbeiten sich Ruhm" plötzlich "ein Alien und seine Begleiter..."

Vielleicht sind die Elfen, Zwerge (weiteres hier einfügen) dort auch etwas anders mit ner anderen Geschichte...

Klar, letztlich soll jeder tun, was ihm Spaß macht. Nur mein Spielerlebnis würde es stören, wenn ein SC plötzlich so gar nicht in die vorher besprochene Welt passt.

Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 26.06.2025 | 07:12
@OP: kannst du machen. Ich spiele dann halt nicht mit, wenn es mir nicht passt.

Anders gesagt: du darfst mir ein Setting mit vorschlagen. Es ist aber für das Spiel genauso mein Setting wie deins.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Infernal Teddy am 26.06.2025 | 07:17
Kommt immer drauf an.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Hotzenplot am 26.06.2025 | 07:20
Mal angenommen ich leite ein Homebrew Setting und lege Einschränkungen fest: bestimmt Völker gibt es keine und nur Menschen, Halbelfen und Halborks dürfen Kleriker und Paladin werden. Zwerge dürfen keine Magier sein. Also ein 5E Setting aber mit OSR Einschlag. Ist das in Ordnung? Wäre es Okay wenn es ein professionell veröffentlichtes Produkt wäre aber in einer Homebrew Kampagne ist es Gängelung der Spielenden? Wäre es tragbar wenn ich Earthdawn mit 5E bespielen das es keine Dragonborn und Halblinge gibt? Wie seht ihr das?

Ist für mich eine Frage der Kommunikation. Vermutlich wirst du dein Projekt ja "bewerben" und Spieler*innen dafür suchen. Wenn o. g. Einschränkungen alle schon im Etikett genannt sind, ist es ja meine Entscheidung als Interessierter, ob ich mich bei dir melde oder nicht. Davon ausgehend, kann ich nur jegliche Einschränkung oder allgemein Gestaltung deines Settings okay finden.

Wenn du mir aber in Session 37 plötzlich sagst, dass es kein Polymorph in deinem Setting gibt, als ich mich gerade für den Zauber beim aktuellen Stufenaufstieg entscheide - dann finde ich das schlecht kommuniziert. ;)

Edit: Rein geschmacklich bin ich da sehr bei Weltengeist: Mir sind inzwischen bewusste Entscheidungen für bestimmte Arten von Settings bzw. Settingteilen bei großen Welten lieber.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Sashael am 26.06.2025 | 07:39
Ich finde die Forderung nach Erklärungen, warum es manche Spezies in meinem Homebrew Setting nicht gibt, sehr befremdlich.

Klasseneinschränkungen sollten schon irgendwie erklärt werden, aber "Es gibt hier keine Tieflinge und Dragonborn" ist dann halt einfach gegeben.
Kann man mitspielen oder nicht, aber ich weiß, dass ich mit Spielern, die un-be-dingt Tieflinge oder Dragonborn spielen müs-sen, obwohl die in meinem Setting nicht existieren, sowieso eher früher als später aneinanderrassle.

Das waren in der Vergangenheit immer krasse Ego-Spieler mit harter Unterhalte-Er-mich-Mentalität.

Einschränkungen in der Wahl der Spezies hat man als Spieler einfach hinzunehmen. Es gibt kein "Recht auf Zwerge" oder so.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 26.06.2025 | 07:59
Klasseneinschränkungen sollten schon irgendwie erklärt werden, aber "Es gibt hier keine Tieflinge und Dragonborn" ist dann halt einfach gegeben.

Jein. Dann muss imo auch der restliche Kanon abgestimmt werden. Also bitte eine grobe Erklärung, warum es die ausgerechnet in dieser Welt der Prime Material Plane nicht geben soll, obwohl sie problemlos in vergleichbaren Welten vorkommen, wäre für die Konsistenz schon gut. Oder du musst für das Setting insgesamt klar machen, dass der etablierte D&D Kanon nicht gilt.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Raven Nash am 26.06.2025 | 08:11
D&D ist zuerst mal ein System, kein Setting. Daher gibt's auch keinen "D&D-Kanon" - denn dann fangen wir mal an, Krynn, Eberron und Dark Sun da reinzuquetschen. D.h. die Idee, dass alle Spezies und Klassen in jedem Setting vorhanden sein müssen, war offenbar bereits den Autoren der diversen Welten nicht geläufig.

Ansonsten reicht eine einfache Setzung aus - wie bei Eberron: Kein Kontakt zu anderen Welten. Ende.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Sashael am 26.06.2025 | 08:27
Jein. Dann muss imo auch der restliche Kanon abgestimmt werden.
Siehe Raven Nash.

Es ist meine Welt. Ein D&D "Kanon" als solcher existiert nicht. Siehe auch Athas.

Ich könnte sogar sagen, dass es außer Menschen gar keine anderen Spezies gibt.
Dann heißen meine Götter auch noch Zeus, Hades und Poseidon und schon können sich die allermeisten vorstellen, warum das so ist.  ;)
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Hellcat am 26.06.2025 | 08:35
Ich finde die Eingangsfrage irgendwie befremdlich, und das aus zwei Gründen:


Als Spieler würde ich mir zwar die Freiheit herausnehmen im Zweifelsfall zu sagen, dass ich auf ein solches Setting keine Lust habe. Dann kann man schauen, ob man was an dem Setting ändert, die Zusammensetzung der Gruppe ändert oder man auf ein ganz anderes Setting bzw. System wechselt. Da geht's für mich dann aber darum, dass Rollenspiel etws sein soll, woran alle gemeinsam Spaß haben - das ändert aber nichts daran, dass du deine Welt so erschaffen kannst, wie du sie dir vorstellst.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 26.06.2025 | 08:55
D&D ist zuerst mal ein System, kein Setting. Daher gibt's auch keinen "D&D-Kanon" -

Klar, man kann setzen, wie man möchte. Deswegen heißt es js Setting.

Das oben scheint mir dann aber doch Realitätsverweigerung? Die offiziellen D&D Settings sind ja im Kanon in die Kosmologie eingebettet. Die grobe Kosmologie wird ja mindestens im O5e sogar beschrieben. Und Eberron macht vor, wie es funktioniert  ;) ich setze mal voraus, dass bekannt ist, was "Kanon" bedeutet.

Ich wollte darauf hinaus, dass es unplausibel wäre, Tieflinge raus zu schmeißen aber Aasimar u.ä. drin zu behalten. Ohne innerweltliche Erklärung.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Feuersänger am 26.06.2025 | 08:56
Die Forderung, man solle erklären warum es irgendeine Rasse _nicht_ gibt, finde ich ausgesprochen schräg. Um nicht zu sagen hanebüchen. Verlangst du so eine Erklärung auch für die Erde?

Genauso gut könnte man eine Begründung verlangen warum es keine Materietransporter oder Replikatoren gibt.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Ainor am 26.06.2025 | 09:00
Jein. Dann muss imo auch der restliche Kanon abgestimmt werden. Also bitte eine grobe Erklärung, warum es die ausgerechnet in dieser Welt der Prime Material Plane nicht geben soll, obwohl sie problemlos in vergleichbaren Welten vorkommen, wäre für die Konsistenz schon gut. Oder du musst für das Setting insgesamt klar machen, dass der etablierte D&D Kanon nicht gilt.

Für Tieflinge oder Dragonborn ist das einfach: "Welt wurde vor 2024 erschaffen"
In 5.0 stand ja noch extra drin dass die nicht etwa Kanon sind, sondern nur auf einigen Welten vorkommen.

Ich finde die Eingangsfrage irgendwie befremdlich, und das aus zwei Gründen:

  • Es ist DEIN Setting - your house, your rules!
  • Erlaubt ist, was allen am Tisch gefällt

Aber das ist doch grade die Eingangsfrage: würde es dir am Tisch gefallen.

Ich bin ganz klar für Settings/Kampagnen mit Profil. Das einzige Limit ist was Selganor sagt: man sollte nicht das System kaputtmachen. Wenn ich Mittelerde spiele und alle zaubernden Klassen rausnehmen will bin ich mit D&D falsch beraten.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: 1of3 am 26.06.2025 | 09:12
Die Forderung, man solle erklären warum es irgendeine Rasse _nicht_ gibt, finde ich ausgesprochen schräg. Um nicht zu sagen hanebüchen. Verlangst du so eine Erklärung auch für die Erde?

Nein. Aber die fiktive Welt, in der wir spielen wollen ist nicht die reale. Wenn du darauf bestehst, dass die auf bestimmte Weise sein soll, musst du mich überzeugen. Die fiktive Welt hat keinen Wert. Die existiert auch nicht, bevor am Tisch sitzen. Die machen wir erst. Das ist unser gemeinsames Produkt. Deine Ideen sind nicht mehr wert als meine.

Deine Ideen können größartig sein und ich werde sie feiern. Aber dann weil die Idee großartig ist und nicht, weil du dir das vorher so schön ausgedacht hast.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: nobody@home am 26.06.2025 | 09:22
D.h. die Idee, dass alle Spezies und Klassen in jedem Setting vorhanden sein müssen, war offenbar bereits den Autoren der diversen Welten nicht geläufig.

Was auch einfach daran liegt, daß die Idee schlicht jünger ist als die meisten Kanonwelten. Mindestens zu AD&D-Zeiten war "Es muß ja gar nicht überall automatisch alles geben" noch deutlich präsenter -- das merkt man beispielsweise am Original-Spelljammersetting, wo ausdrücklich nicht mal die Götter in alle Kristallsphären reichen können...

Nachtrag: Und rein für mich persönlich sollen sich verschiedene Settings auch tatsächlich unterscheiden dürfen -- wozu bräuchten wir sie sonst auch überhaupt? Sicher, das bedeutet logischerweise ebenso, daß sie mich nicht alle gleichermaßen begeistern werden und ich möglicherweise in manchen einfach gar nicht spielen will; aber das gehört dazu, und wenn ich eins bestimmt nicht will, dann ist das ein Multiversum, das überall, wohin ich komme, schon mit ein und demselben Einheitsbrei zugekleistert worden ist.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Edgar Allan Poe am 26.06.2025 | 09:49
Nein. Aber die fiktive Welt, in der wir spielen wollen ist nicht die reale. Wenn du darauf bestehst, dass die auf bestimmte Weise sein soll, musst du mich überzeugen. Die fiktive Welt hat keinen Wert. Die existiert auch nicht, bevor am Tisch sitzen. Die machen wir erst. Das ist unser gemeinsames Produkt. Deine Ideen sind nicht mehr wert als meine.

Deine Ideen können größartig sein und ich werde sie feiern. Aber dann weil die Idee großartig ist und nicht, weil du dir das vorher so schön ausgedacht hast.

Wenn ich das Spiel leite und vorbereite, dann gebe ich den Rahmen vor. Bis dahin sind meine Ideen definitiv mehr wert als die der Spieler. Sobald wir am Tisch sitzen, sind die Ideen der Spieler genauso viel wert wie meine. Aber alles innerhalb des von mir gesetzten Rahmens. Frei nach dem Motto: Wer fährt, bestimmt was im Radio läuft.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: 1of3 am 26.06.2025 | 09:54
Das kommt sehr auf den Kontext an. Wenn du auf einem Con einen Zettel aushängst, bitte. Dann hast du wahrscheinlich auch schon SCs fertig mitgebracht. Das ist organisatorisch sinnvoll. Wenn wir uns privat abschnacken, mal was zu zocken, dann sieht die Sache ganz anders aus.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: ElfenLied am 26.06.2025 | 10:00
Kommt drauf an, wie schlüssig die Einschränkungen sind.

Generell erwarte ich bei jeder Einschränkung, dass sie schlüssigen Sinn ergibt und die Welt bereichert. Wenn es also z.B. keine Menschen, Elfen und Fighter in einem Setting gibt, erwarte ich dafür umso mehr Details bei den Optionen, die es gibt. Bei einer reinen Willkürseinschränkung die nicht aus Balancegründen geschieht bzw ohne spielerischen Mehrwert würde ich abwinken.

Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Edgar Allan Poe am 26.06.2025 | 10:05
Das kommt sehr auf den Kontext an. Wenn du auf einem Con einen Zettel aushängst, bitte. Dann hast du wahrscheinlich auch schon SCs fertig mitgebracht. Das ist organisatorisch sinnvoll. Wenn wir uns privat abschnacken, mal was zu zocken, dann sieht die Sache ganz anders aus.

Ne, sehe ich nicht so. Ich würde das so auch mit meinen besten Freunden handhaben. Wenn ich die Arbeit habe, gebe ich auch den Rahmen vor. Ist für mich völlig legitim.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Smoothie am 26.06.2025 | 10:06
ich spiele übrigens auch Earthdawn mit 5e und den entsprechenden Einschränkungen. Geht bei uns sogar soweit, dass sich die SC selber einschränken, indem sie nur passende Zauber und Fähigkieten etc. benutzen, die es in Earthdawn auch gibt.

Fühlt sich so für mich sehr nach Earthdawn an, nur mit Regeln die funktionieren.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Feuersänger am 26.06.2025 | 10:13
Nein. Aber die fiktive Welt, in der wir spielen wollen ist nicht die reale. Wenn du darauf bestehst, dass die auf bestimmte Weise sein soll, musst du mich überzeugen.

Nein. Ich muss niemanden überzeugen. Es ist wie Edgar Alan Poe sagt:
Wer fährt, bestimmt was im Radio läuft.

Spielleiten ist ein "vendors' market". Ich mache ein Spielangebot, das kannst du annehmen oder ablehnen. Ich reiß mich nicht drum. Wenn ich mich bereit erkläre zu leiten, dann nach den von mir festgesetzten Rahmenbedingungen. Wenn diese dir nicht passen, überlasse ich dir den SL-Posten liebend gern.

Edit: Es sei denn, ich werde als Dienstleistungs-SL dafür bezahlt. Dann gilt natürlich: wer zahlt, schafft an.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Smoothie am 26.06.2025 | 10:14
Spielleiten ist ein "vendors' market". Ich mache ein Spielangebot, das kannst du annehmen oder ablehnen. Ich reiß mich nicht drum. Wenn ich mich bereit erkläre zu leiten, dann nach den von mir festgesetzten Rahmenbedingungen. Wenn diese dir nicht passen, überlasse ich dir den SL-Posten liebend gern.

das gilt doch nur, wenn man mit Fremden spielt. Mit meinen Freunden ist das nicht so marktförmig, weder in die eine noch in die andere Richtung. Wenn man in einer Gruppe zusammen ist, die man gerne mag, ist es doch immer Kommunikation. Ich hätte Lust, das zu leiten, worauf habt ihr so Lust, etc.? Ja, das passt, das kann ich integrieren, das eher nicht, finden wir einen Kompromiss spielen wir das dann.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Edgar Allan Poe am 26.06.2025 | 10:18
Nein, ich finde nicht, dass das nur für Fremde gilt. Das gilt für alle. Bei Freunden mag es vorkommen, dass ich diskussionsbereiter bin. Aber wenn ich sage: "Moin Leute, ich hab Bock ne Runde Mittelerde zu spielen." und mein bester Kumpel sagt "Geil, ich spiel einen Tiefling-Kampfmagier." dann sag ich dem aber sowas von fröhlich, dass er das gerne spielen kann, aber nicht in meiner Gruppe.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: ElfenLied am 26.06.2025 | 10:22
Bei Freunden erlaube ich reflavoring. D.h. wenn jemand unbedingt aus mechanischen Gründen eine Option haben will, die nicht so gut ins Setting passt, dann kann die Person diese Option spielen, aber mit einem anderen Anstrich (im gewissen Rahmen).

Nehmen wir als Beispiel mal den Halbork. Der wäre dann stattdessen ein haariger, muskulöser Mensch oder anderer Mischling stattdessen.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: unicum am 26.06.2025 | 10:30
- warum ist das in D&D einsortiert? Das "Problem" gibt es doch eigentlich überall!

"Ich will aber meinen Jedimeister in Dark Sun spielen, SL macht die Regeln so dass das geht!"

Ach ja: und natürlich hat bei mir wegen sowas der SL immer das lezte wort, wenn ihm da was nicht passt dann hat er das lezte Wort. Wenn ich SL bin mache ich auch einschränkungen. Ich wähle das Setting, das System - und da lasse ich kaum mit mir reden. Wenn jemand was anderes spielen will soll er sich einen anderen SL suchen oder warten bis ich in 10 Jahren lust auf "was anderes" habe.

Klar ich hab auch Aversionen gegen bestimmte Dinge. So hab ich in Midgard eine Aversion gegen Beschwörer oder Tiermeister - die Spielen nämlich dann meistens schon eine Gruppe in der Gruppe mit dem ZOO an NSC die sie potentiell mit sich rumschleppen.

Aber ja man kann mit mir reden, ich sagen selten sofort nein.

Auf der anderen Seite: Ich hab es nur recht selten erlebt das Leute mir wirklich extrem merkwüdige Dinge vorlegen. Am häufigsten noch auf ... Cons (da hab ich schon echte Bülten erlebt)
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: 1of3 am 26.06.2025 | 10:30
Spielleiten ist ein "vendors' market".

Lustige Sache das. Ich organisiere den Oneshot-Abend beim 3TH in Hannover. Wir haben zwei mal im Monat im Schnitt so 13 - 20 Leute da und davon häufig 5 - 6 Leute, die ein Spiel mitgebracht haben. Da musst du einen guten Pitch haben, dass Leute dein Spiel mitspielen. First World Problems.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Quaint am 26.06.2025 | 10:39
Also ich erlaube nicht grundsätzlich alles, nur weil es irgendwo im Regelwerk steht (oder am besten einem obskuren 3rd Party Supplement)

Es muss schon bissle passen zu dem, was gespielt wird an Kampagne. Und zu den anderen Charakteren.

Gab da aber noch nie größere Probleme.

Selbst wenn es hieß: Wir spielen jetzt ne Zwergenkampagne, du kannst dir höchstens die Subrasse aussuchen.

Und ich hab auch keine Probleme, genug Spieler zu finden.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: nobody@home am 26.06.2025 | 10:52
Nein, ich finde nicht, dass das nur für Fremde gilt. Das gilt für alle. Bei Freunden mag es vorkommen, dass ich diskussionsbereiter bin. Aber wenn ich sage: "Moin Leute, ich hab Bock ne Runde Mittelerde zu spielen." und mein bester Kumpel sagt "Geil, ich spiel einen Tiefling-Kampfmagier." dann sag ich dem aber sowas von fröhlich, dass er das gerne spielen kann, aber nicht in meiner Gruppe.

Na ja, wenn du Mittelerde ausgerechnet mit D&D (und dann auch noch der fünften Edition) bespielen willst, dann machst du dir deine Probleme geradezu schon selbst. Da können dann die Spieler eigentlich schon fast nichts mehr für. ;)

Andererseits bin ich's aber auch als Spieler gar nicht gewöhnt, mir vor einer Kampagne nur ein einziges Charakterkonzept bis ins letzte Detail hinein auszudenken und mich dann fest darin zu verbeißen. Normalerweise weiß ich doch zu dem Zeitpunkt noch gar nicht so genau, was überhaupt auf mich zukommt!
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Chaos am 26.06.2025 | 10:56
Nein. Ich muss niemanden überzeugen. Es ist wie Edgar Alan Poe sagt:
Spielleiten ist ein "vendors' market". Ich mache ein Spielangebot, das kannst du annehmen oder ablehnen. Ich reiß mich nicht drum. Wenn ich mich bereit erkläre zu leiten, dann nach den von mir festgesetzten Rahmenbedingungen. Wenn diese dir nicht passen, überlasse ich dir den SL-Posten liebend gern.

Edit: Es sei denn, ich werde als Dienstleistungs-SL dafür bezahlt. Dann gilt natürlich: wer zahlt, schafft an.

Das kann ich so unterschreiben. Der SL bietet an, die Spieler können annehmen oder ablehnen.

Man geht ja auch nicht zum Autohändler und besteht darauf, dort ein Fahrrad kaufen zu wollen. Na ja, ich tue das jedenfalls nicht.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Sashael am 26.06.2025 | 11:10
Kommt drauf an, wie schlüssig die Einschränkungen sind.

Generell erwarte ich bei jeder Einschränkung, dass sie schlüssigen Sinn ergibt und die Welt bereichert. Wenn es also z.B. keine Menschen, Elfen und Fighter in einem Setting gibt, erwarte ich dafür umso mehr Details bei den Optionen, die es gibt. Bei einer reinen Willkürseinschränkung die nicht aus Balancegründen geschieht bzw ohne spielerischen Mehrwert würde ich abwinken.
Wenn ich sagrn würde "In meiner Welt gibt es keine Elfen", wäre das definitiv keine Entscheidung aus Balancegründen.

Wenn ich Einschränkungen mache, dann zielt das immer auf einen bestimmten Flavor ab, nicht auf Spielerkleinhalten.
Komischerweise gibt es aber gar nicht so wenige Spieler, die jede Einschränkung sofort als willkürliche SL-Diktatur ansehen.

Ich finde diese Einstellung hochgradig absurd.
Wenn ich ein Fantasybuch lese und da kommen keine Zwerge drin vor, dann geh ich doch auch nicht zum Autor und verlange, dass er das Buch umschreibt und Zwerge hinzufügt.

Die Fähigkeit, sich auf etwas einfach mal einlassen zu können, ist meiner Erfahrung nach weniger unter Rollenspielern verbreitet, als wünschenswert wäre.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: bobibob bobsen am 26.06.2025 | 11:17
Ich finde das gut. Dann habe ich zumindest eine klare Vorstellung was mich als Spieler erwartet. Klare Vorgaben helfen meiner Erfahrung beiden Seiten.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: 1of3 am 26.06.2025 | 12:02
Ich finde das gut. Dann habe ich zumindest eine klare Vorstellung was mich als Spieler erwartet. Klare Vorgaben helfen meiner Erfahrung beiden Seiten.

Auf jeden Fall. Nichts ist schlimmer als auf die Frage, was denn ein passender Charakter sein könnte, ein Schulterzucken zu bekommen.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: flaschengeist am 26.06.2025 | 12:44
Na ja, wenn du Mittelerde ausgerechnet mit D&D (und dann auch noch der fünften Edition) bespielen willst, dann machst du dir deine Probleme geradezu schon selbst. Da können dann die Spieler eigentlich schon fast nichts mehr für. ;)

Wie meinen ;)? https://truant.com/produkt/der-herr-der-ringe (https://truant.com/produkt/der-herr-der-ringe)
Im Ernst: Ich spiele gerade eine schöne Runde mit dem System, funktioniert gut ist aber recht stark modifiziert (z.B. gibt es keine Zauberklassen).
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Ainor am 26.06.2025 | 13:14
Wie meinen ;)? https://truant.com/produkt/der-herr-der-ringe (https://truant.com/produkt/der-herr-der-ringe)
Im Ernst: Ich spiele gerade eine schöne Runde mit dem System, funktioniert gut ist aber recht stark modifiziert (z.B. gibt es keine Zauberklassen).

5E, aber kein D&D. Da geht es ja grade darum ohne Zauberklassen genug Optionen zu haben.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: ElfenLied am 26.06.2025 | 13:15
Wenn ich sagrn würde "In meiner Welt gibt es keine Elfen", wäre das definitiv keine Entscheidung aus Balancegründen.

Wenn ich Einschränkungen mache, dann zielt das immer auf einen bestimmten Flavor ab, nicht auf Spielerkleinhalten.
Komischerweise gibt es aber gar nicht so wenige Spieler, die jede Einschränkung sofort als willkürliche SL-Diktatur ansehen.

Ich finde diese Einstellung hochgradig absurd.
Wenn ich ein Fantasybuch lese und da kommen keine Zwerge drin vor, dann geh ich doch auch nicht zum Autor und verlange, dass er das Buch umschreibt und Zwerge hinzufügt.

Die Fähigkeit, sich auf etwas einfach mal einlassen zu können, ist meiner Erfahrung nach weniger unter Rollenspielern verbreitet, als wünschenswert wäre.

Wenn es aus stimmigen Settinggründen passiert, dann ist das aus meiner Sicht etwas positives. Und wenn eventuelle Spieler das ablehnen, dann findest du sicher schnell neue, denen das gefällt.  ;)

Ich finde das gut. Dann habe ich zumindest eine klare Vorstellung was mich als Spieler erwartet. Klare Vorgaben helfen meiner Erfahrung beiden Seiten.

Sehe ich auch so.

Ist letztlich aber auch eine Sache, wie es verkauft wird. Bei einem "Wir spielen in Westeros, ihr seid Vasallen von Haus XY das sich im Konflikt mit Haus Z befindet" ist jedem klar, dass es erstmal nur mundane Menschen als Option gibt. Wenn man Bock auf Westeros hat, dann lässt man sich darauf ein.

Wenn dagegen nur ein "Ist normales D&D, aber ohne Elfen" kommt, würde ich nicht mitspielen wollen. Dafür ist mir meine Zeit zu Schade und es gibt genug Runden, die eher meinem Geschmack entsprechen, und der SL findet bestimmt auch Spieler für sein D&D ohne Elfen.

Was ich gar nicht verstehen kann, ist wenn trotz klarer Kommunikation dann trotzdem jemand mitspielt, der eigentlich überhaupt keinen Bock auf das Ganze hat, und dann die Stimmung runterzieht.

Auf jeden Fall. Nichts ist schlimmer als auf die Frage, was denn ein passender Charakter sein könnte, ein Schulterzucken zu bekommen.

Das wäre bei einer Session 0 für mich ein Grund, auszusteigen. Als SL will ich ein Fan meiner Spielercharaktere sein, und als Spieler möchte ich, dass der SL Spaß hat, wenn mein Charakter mitspielt.

Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: unicum am 26.06.2025 | 13:25
Kommt drauf an, wie schlüssig die Einschränkungen sind.

Generell erwarte ich bei jeder Einschränkung, dass sie schlüssigen Sinn ergibt und die Welt bereichert. Wenn es also z.B. keine Menschen, Elfen und Fighter in einem Setting gibt, erwarte ich dafür umso mehr Details bei den Optionen, die es gibt. Bei einer reinen Willkürseinschränkung die nicht aus Balancegründen geschieht bzw ohne spielerischen Mehrwert würde ich abwinken.

Ich hab mal das Wort markiert das mich im allgemeinen bei Spielern nerft. Du hast es benuzt also konnte ich es markieren.

Es ist mir als Spielleiter zwar durchaus bewusst das ich ein Dienstleister bin aber ich bin ein ehrenamtlicher Dienstleister (ich nehme kein Geld und die Spieler schenken mir auch nicht die Regelwerke oder beteiligen sich an anderen Ausgaben) und als solcher habe ich mit Erwartungshaltungen schon ein bisschen meine Probleme. Aber vieleicht hab ich dich ja auch falsch verstanden.

Ps: Ja es gibt so einiges was ich nicht gerne in meinen Runden habe. Ich kommuniziere das und in der Regel ist das auch kein Problem.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: 1of3 am 26.06.2025 | 13:39
Es ist mir als Spielleiter zwar durchaus bewusst das ich ein Dienstleister bin

Die Aussage würde ich nicht teilen. Ich erwarte, dass ich als SL beim Rollenspiel mindestens so viel zurück bekomme, wie ich reingebe. Bei einer guten Runde sollte die SL höchstens so viel Gesprächanteile haben, wie der Rest der Runde zusammen. Entertain me.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 26.06.2025 | 13:40
[...] ich bin ein ehrenamtlicher Dienstleister [...]

[...] was ich nicht gerne in meinen Runden habe [...]

Und ich sehe mich nicht so. Ich bin Mitspieler und es ist _unsere_ Runde.

Ansonsten sehe ich mich hier an die Diskussion erinnert, ob Setting zu den Regeln gehört.

Imo hat D&D heute so viele Elemente angehäuft, dass man das nicht alles als völlig unverbindlich wegschieben kann. Da sind schon ikonische Dinge dabei, die auch teilweise in die IP eingeflossen sind, und Tieflinge sehe ich darunter.

Kann man alles weglassen, klar. Aber ob man in den Augen vieler dann noch "D&D" spielt, oder doch nur die D20 Engine für etwas ausleiht, frage ich mich dann doch sehr. Irgendwo läuft eine Grenze, wo es für mich nur noch rudimentär mit D&D zu tun hat. Die Zeit, als D&D nur ein System mit Toolbox war, sind imo vorbei.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: ElfenLied am 26.06.2025 | 13:43
Ich hab mal das Wort markiert das mich im allgemeinen bei Spielern nerft. Du hast es benuzt also konnte ich es markieren.

Es ist mir als Spielleiter zwar durchaus bewusst das ich ein Dienstleister bin aber ich bin ein ehrenamtlicher Dienstleister (ich nehme kein Geld und die Spieler schenken mir auch nicht die Regelwerke oder beteiligen sich an anderen Ausgaben) und als solcher habe ich mit Erwartungshaltungen schon ein bisschen meine Probleme. Aber vieleicht hab ich dich ja auch falsch verstanden.

Ps: Ja es gibt so einiges was ich nicht gerne in meinen Runden habe. Ich kommuniziere das und in der Regel ist das auch kein Problem.

Um meiner Sichtweise ein bisschen Kontext zu verleihen:

Ich spiele und leite in erster Linie online (abgesehen von einer irl Runde mit Freunden), als SL auch kommerziell. Man begegnet sich hier erstmal als Fremde, die sich kennenlernen und erstmal herausfinden müssen, ob man überhaupt miteinander kompatibel ist. Aus diesem Grund empfinde ich eine Erwartungshaltung auf beiden Seiten nicht nur für gesund, sondern auch wünschenswert. Du schreibst ja selbst, dass du einiges nicht gerne in deinen Runden hast und es entsprechend kommunizierst, und die Spieler können das ebenso tun oder eben gehen. Bei mangelhafter Kommunikation auf beiden Seiten im Vorfeld führt das in der Regel zu keinem fruchtbaren Ergebnis. Das bedeutet selbstverständlich nicht, dass Spieler mit dreisten Forderungen ankommen sollten.

Bei Runden im Freundeskreis, gerade wenn man sich als SL abwechselt, ist das natürlich wieder etwas anderes. Da komme ich sowohl als SL als auch als Spieler den anderen entgegen, eben weil es meine Freunde sind und die zwischenmenschliche Chemie bereits besteht, und ich den Personen im Zweifelsfall vertrauen kann. Bei reinen Online Bekanntschaften ist das nicht der Fall.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: nobody@home am 26.06.2025 | 14:08
Die Fähigkeit, sich auf etwas einfach mal einlassen zu können, ist meiner Erfahrung nach weniger unter Rollenspielern verbreitet, als wünschenswert wäre.

Ich denke, das ist wenigstens zum Teil tatsächlich ein hausgemachtes D&D-Problem, und zwar aus zwei Gründen (vielleicht auch mehr, aber die fallen mir gerade ein).

Erstens ist es angesichts des Mainstream-Bekanntheitsgrads von speziell D&D und seiner neumodischen Eigentlich-geht-immer-alles-Vermarktung gar nicht besonders überraschend, wenn man auch Spieler findet, die einfach nur "D&D" zocken wollen und denen das konkrete Setting weitgehend piepegal ist -- letzteres insbesondere, wenn sie es und seine Eigenheiten noch gar nicht groß kennen, was speziell bei Marke Eigenbau natürlich eher den Normalfall darstellt.

Und zweitens ist der Hauptanziehungspunkt in Sachen Charakterbau bei Rassen-Klassen-Stufen-Systemen nun mal genau die Möglichkeit, mit den diversen Kombinationen aus ansonsten bereits bombenfest vordefinierten Bausteinen herumexperimentieren zu können. (Gerade D&D mit seinem "Auf Stufe 1 seid ihr alle nur frischgeschlüpfte Niemande"-Ansatz interessiert sich meiner Ansicht nach ja so was von nicht dafür, wer als Person da eigentlich die jeweilige Schablone ausfüllt; ein Tieflings-Kampfmagier ist halt wie der nächste.) Wenn ich da also als SL hingehe und die Auswahl an Bausteinen einschränke, dann bleibt je nach genauem System ggf. schnell gar nicht mehr so viel für bestimmte Spieler Interessantes übrig -- und daß das dann den einen oder anderen von ihnen vergrätzen kann, ist ebenfalls nachvollziehbar.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Darius der Duellant am 26.06.2025 | 14:36
Sofern durchdacht kann ich mit Einschränkungen und Veränderungen der Optionen idR leben, außer es bleibt am Ende im Baukasten nichts interessantes mehr übrig.
Schwierig wird es für mich wenn solche Anpassungen komplett nach Bauchgefühl erfolgen und auf z.B. massiven Abbau von Balancingfaktoren für Zauberwirker in D&D2025 rauslaufen weil "Magie ja sonst langweilig ist".
Als SL Schränke ich Optionen ebenfalls ein, sofern mir inhärent kaputte Bekannt sind oder Optionen die ich am Spieltisch als Toxisch empfinde. Es gibt z.B. mit mir als SL keine simpel durchzuführende Gedankenkontrollmagie. Der Rattenschwanz an potenziellem Drama den man damit an den Tisch bringt ist es mir nicht wert.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 26.06.2025 | 15:22
Ich finde diese Einstellung hochgradig absurd.
Wenn ich ein Fantasybuch lese und da kommen keine Zwerge drin vor, dann geh ich doch auch nicht zum Autor und verlange, dass er das Buch umschreibt und Zwerge hinzufügt.

Die Fähigkeit, sich auf etwas einfach mal einlassen zu können, ist meiner Erfahrung nach weniger unter Rollenspielern verbreitet, als wünschenswert wäre.

Ein Buch ist aber eben auch keine gemeinsame Gruppenaktivität. Wenn für dich der SL Job tatsächlich mit dem eines Autors vergleichbar ist, wundert mich deine Meinung dazu aber auch nicht, denn dann stehen SL und Gruppe in einer anderen Beziehung, als wenn man die SL als Teil der Gruppe auffasst.

Ansonsten ist die Straße des Sich-Einlassens eine in beide Richtungen. Das "meine Welt ist halt so" ist das Pendant zu "mein Char ist halt so", und der Homebrew Heartbreaker ist gleichsam die Mary Sue der SL  ;)
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: schneeland am 26.06.2025 | 15:35
Ansonsten ist die Straße des Sich-Einlassens eine in beide Richtungen. Das "meine Welt ist halt so" ist das Pendant zu "mein Char ist halt so", und der Homebrew Heartbreaker ist gleichsam die Mary Sue der SL  ;)

Na ja, also zumindest bei der klassischen Aufgabenverteilung hat der SL schon merklich mehr Arbeit als der Spieler. Insofern ist der Vergleich etwas schief.

Natürlich wird man bei einer festen Gruppe versuchen einen Konsens über das zu Spielende zu finden, aber wenn es auf ein "ich spiele einen Zwergenbarbaren - wir wollen aber eine investigative Urban Fantasy-Runde spielen - Zwergenbarbar!" rausläuft, dann kann das Fazit schon sein, dass es da keinen Konsens gibt. Und ich sehe da den SL auch nicht in der Bringschuld, zumindest solange er nicht dafür bezahlt wird (und selbst dann passt der Zwergenbarbar vielleicht nicht rein).
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Der Hasgar am 26.06.2025 | 15:38
Und ich sehe mich nicht so. Ich bin Mitspieler und es ist _unsere_ Runde.

Ansonsten sehe ich mich hier an die Diskussion erinnert, ob Setting zu den Regeln gehört.

Imo hat D&D heute so viele Elemente angehäuft, dass man das nicht alles als völlig unverbindlich wegschieben kann. Da sind schon ikonische Dinge dabei, die auch teilweise in die IP eingeflossen sind, und Tieflinge sehe ich darunter.

Kann man alles weglassen, klar. Aber ob man in den Augen vieler dann noch "D&D" spielt, oder doch nur die D20 Engine für etwas ausleiht, frage ich mich dann doch sehr. Irgendwo läuft eine Grenze, wo es für mich nur noch rudimentär mit D&D zu tun hat. Die Zeit, als D&D nur ein System mit Toolbox war, sind imo vorbei.

Da hast du genau den Punkt aufgebracht. D&D ist ja gerade dafür da, dass man es sich ausleiht, um irgendwas zu spielen. Es ist eine Art Werkzeug, weil das System so bekannt ist und man sich deshalb leicht drauf einigen kann. Zumal geht es auch noch flott einigermaßen flott von der Hand :) Es ist eben nicht mit einem ganz bestimmten Setting verwoben, sondern äußerst vielseitig. Das heißt: Welt 1 muss aber mal so gar nichts mit Welt 2 (und allem was darin lebt) zu tun haben.

Was anderes wäre es, wenn du eines der bekannten Settings nimmst und da alles ummodeln willst. Dann fragen die Spieler zu Recht, warum das sein muss. Aber ansonsten ist es ja gerade der Punkt eines Settings, dass es anders ist als andere. Lässt Du das weg, wird alles eine Soße!

Und D&D 5e bietet ja gerade die Möglichkeit, es so vielseitig einzusetzen. Das sieht man ja auch den vielen 5e-Varianten vieler Spiele. Wenn ich mich jetzt darauf einigen würde, mit meinen Leuten Aventurien 5e zu spielen und mir kommt jemand mit "Ich will aber nen Tiefling spielen", wäre ich maximal irritiert. Das gibt es in der Welt eben nicht (und warum sollte eine Hombrew-Welt anders behandelt werden als ein bekanntes Setting?). Man kann dann schauen, ob es etwas ähnliches gibt und das natürlich so hindrehen. Aber einfach alles überall mit hinzunehmen, killt meiner Meinung nach die Stimmung.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: gunware am 26.06.2025 | 15:45
Frei nach dem Motto: Wer fährt, bestimmt was im Radio läuft.
Wirklich? Das würde mir nicht einfallen, wenn ich der Fahrer wäre. Selbstverständlich würde ich nicht etwas hören, was jemand im Auto nicht ausstehen kann oder wegen Kopfschmerzen eines Mitfahrenden auf Radio total verzichten. Das steht total außer Frage.
Oder ist es eine Redewendung, die mir nicht geläufig ist?
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: nobody@home am 26.06.2025 | 15:47
Na ja, also zumindest bei der klassischen Aufgabenverteilung hat der SL schon merklich mehr Arbeit als der Spieler. Insofern ist der Vergleich etwas schief.

Natürlich wird man bei einer festen Gruppe versuchen einen Konsens über das zu Spielende zu finden, aber wenn es auf ein "ich spiele einen Zwergenbarbaren - wir wollen aber eine investigative Urban Fantasy-Runde spielen - Zwergenbarbar!" rausläuft, dann kann das Fazit schon sein, dass es da keinen Konsens gibt. Und ich sehe da den SL auch nicht in der Bringschuld, zumindest solange er nicht dafür bezahlt wird (und selbst dann passt der Zwergenbarbar vielleicht nicht rein).

Kommt halt auch darauf an, was den Spieler am Zwergenbarbaren so reizt. Wenn er einfach nur "Immer mit der Axt und feste druff!" spielen will, dann paßt der Charakter wahrscheinlich wirklich nicht -- andererseits kann auch eine Investigativrunde allemal noch Platz für einen ewig knurrigen Kurzen mit Muckis und Bart bieten. :)
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Ainor am 26.06.2025 | 15:51
Ansonsten ist die Straße des Sich-Einlassens eine in beide Richtungen. Das "meine Welt ist halt so" ist das Pendant zu "mein Char ist halt so", und der Homebrew Heartbreaker ist gleichsam die Mary Sue der SL  ;)

Also die Assoziation bei "mein Char ist halt so" ist psychopathisches oder antisoziales Verhalten. Wüsste nicht was das mit Einschränkungen durch den SL zu tun hat.

Ansonsten würde ich unterscheiden: wenn man jezt auf einer namenlosen, generischen Fantasywelt spielt dann kann man schon fragen warum ganz spezielle Einschränkunen da sein sollen. Wenn ich aber jetzt Dark Sun anbiete, dann muss ich nicht begründen warum es keine Tieflinge gibt.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Sashael am 26.06.2025 | 16:00
Ein Buch ist aber eben auch keine gemeinsame Gruppenaktivität. Wenn für dich der SL Job tatsächlich mit dem eines Autors vergleichbar ist, wundert mich deine Meinung dazu aber auch nicht, denn dann stehen SL und Gruppe in einer anderen Beziehung, als wenn man die SL als Teil der Gruppe auffasst.

Ansonsten ist die Straße des Sich-Einlassens eine in beide Richtungen. Das "meine Welt ist halt so" ist das Pendant zu "mein Char ist halt so", und der Homebrew Heartbreaker ist gleichsam die Mary Sue der SL  ;)
Ich sehe mich auf jeden Fall als Autor meiner Welt. Ich muss diese Welt lebendig halten und das geht nur, wenn ich eine präzise Vorstellung davon habe, wie die Welt funktioniert.

Vor ein paar Jahren habe ich mich noch von "Ich will aber unbedingt dieses nicht-existente Volk spielen"-•Spielern bequatschen lassen und das ging IMMER nach hinten los.
Heutzutage darf jemand, dem meine Welt nicht passt, einfach sehr gerne nicht mitspielen.
DU musst auch nicht bei mir mitspielen, also sind sämtliche Einwände, was ein Spieler in meiner Runde dürfen soll, vollkommen irrelevant.
Wir sind dann einfach nicht kompatibel und die Wege trennen sich.

Wer mit meinen Vorgaben keine Probleme hat, wird bei mir auch viel Spaß haben.
Wer meint, er kann nicht spielen, wenn sein Charakter kein Firbolg ist (in meinen Augen eine unangenehme Powergamingspezies) oder kein in meiner Welt ausgestorbener Elf, der muss sich halt ne Runde suchen, wo das kein Problem darstellt.

Wenn ich eine Runde anbiete, habe ich sehr klare Vorstellungen von der Welt und den Tropes der Kampagne und ich habe gar keine Lust, die Wünsche eines Spielers zu leiten. Wenn jemandem.etwas so wichtig ist, soll er selber leiten. Ich spiel auch gerne mit und achte auf seine Einschränkungen, da bin ich sehr Service-Spieler.

Aber bei mir wird gespielt, was ich auf den Tisch stelle.

Meine Welt.
Meine Arbeit.
Meine Vorgaben.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 26.06.2025 | 16:03
Also die Assoziation bei "mein Char ist halt so" ist psychopathisches oder antisoziales Verhalten. Wüsste nicht was das mit Einschränkungen durch den SL zu tun hat.

Tja. Für mich fallen SL, die verbissen eine angebliche Konsistenz "ihrer" Welt gegen Wünsche der Spieler:innen verteidigen, in die gleiche Kategorie.

Sicherlich hat alles Grenzen. Weder muss man jedes Mimimi der Spieler:innen mitmachen, noch soll die SL der Gruppe alles verbieten. Man einigt sich irgendwo in der Mitte oder spielt etwas anderes.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Mithras am 26.06.2025 | 16:05
Und genau DAS ist mein Problem an der Argumentation: bei einem "offiziellen" Setting werden einfach Bedingungen akzeptiert aber bei Homebrw ist es die "Mary Sue" des SL... Warum? Wobei die meisten ja eher nicht dieser Meinung sind
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Chaos am 26.06.2025 | 16:16
Tja. Für mich fallen SL, die verbissen eine angebliche Konsistenz "ihrer" Welt gegen Wünsche der Spieler:innen verteidigen, in die gleiche Kategorie.

Warum "angeblich"? Warum die Anführungszeichen bei "ihrer"?
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 26.06.2025 | 16:25
Und genau DAS ist mein Problem an der Argumentation: bei einem "offiziellen" Setting werden einfach Bedingungen akzeptiert aber bei Homebrw ist es die "Mary Sue" des SL... Warum? Wobei die meisten ja eher nicht dieser Meinung sind
Naja... bei einem "offiziellen" Setting ist der Autor im Normfall nicht am Tisch und kann dich darauf hinweisen dass du da gerade was machen willst was so "nicht passt" ;)
Zumal die Interpretation von offiziellen Settings auch von Tisch zu Tisch unterschiedlich sein kann.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: unicum am 26.06.2025 | 16:29
Die Aussage würde ich nicht teilen. Ich erwarte, dass ich als SL beim Rollenspiel mindestens so viel zurück bekomme, wie ich reingebe. Bei einer guten Runde sollte die SL höchstens so viel Gesprächanteile haben, wie der Rest der Runde zusammen. Entertain me.

Und ich sehe mich nicht so. Ich bin Mitspieler und es ist _unsere_ Runde.

Naja ich beobachet es jedenfalls so das es oft genug so ist das SL mehr Arbeit hat vor der Spielrunde, er bereitet das Abenteuer vor, oft genug hängt auch der Verwaltungskrahm "wann spielen wir das nächste mal" am SL. Oft ist er auch der "Erklärbär".

Insofern sehe ich schon deutlich mehr Aufwand beim SL als bei den meisten anderen Mitspielern.

Das ist ggf bei einem sehr freiem spiel, oder eben einem Spielleiterlosen spiel anderst aber - da fällt D&D jezt nicht so wirklich drunter - oder die änderungen waren in den lezten Jahren drastischer als ich dachte.

Also klar natürlich ist es "unsere Runde" - aber es ist eben ein unterschied ob ein Spieler aussteigt - dann kann die Runde irgendwie trozdem weiterspielen - oder ob der SL aussteig. Und das es weniger SL als Spieler gibt ... stellt das wirklich jemand generell in frage?
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Maarzan am 26.06.2025 | 16:45
Mal angenommen ich leite ein Homebrew Setting und lege Einschränkungen fest: bestimmt Völker gibt es keine und nur Menschen, Halbelfen und Halborks dürfen Kleriker und Paladin werden. Zwerge dürfen keine Magier sein. Also ein 5E Setting aber mit OSR Einschlag. Ist das in Ordnung? Wäre es Okay wenn es ein professionell veröffentlichtes Produkt wäre aber in einer Homebrew Kampagne ist es Gängelung der Spielenden? Wäre es tragbar wenn ich Earthdawn mit 5E bespielen das es keine Dragonborn und Halblinge gibt? Wie seht ihr das?

Ich sehe da keinen Unterschied, hat schließlich auch keine unterschiedliche Auswirkung auf das Spiel.
Nur vor dem Spiel will ich es schon wissen. Irgendwann später im Laufe des Spiels mit Einschränkungen um die Ecke zu kommen ist unschön bis spielzerstörend.

Was machst du mit Tskrang? da wären Dragonborn doch das Nächstliegende oder übersehe ich etwas?
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Mithras am 26.06.2025 | 16:48
Korrekt, ich würde Echsenmenschen nehmen oder Dragonborn ohhne Odemwaffe
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 26.06.2025 | 16:51
Was machst du mit Tskrang? da wären Dragonborn doch das Nächstliegende oder übersehe ich etwas?
Ja, den "festen" Drachenatem der Dragonborn inklusive der elementaren Resistenzen je nach Drachenfarbe.

Das sind schon Features die bei Tskrang nicht vorkommen (oder erinnere ich mich da falsch). Und die dann einfach wegzulassen (ohne den Tskrang was anderes dafür zu geben) klingt auch nicht so doll
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Irian am 26.06.2025 | 16:53
Persönlich habe ich null Probleme damit, wenn ein Setting halt kein "Anything goes" Kitchen Sink Setting ist. Ich hab aber auch keine Probleme mit Kitchen Sink Settings. Aber wenn es in Welt XYZ halt keine Elfen gibt, was soll's? Oder wenn Elfen keine Barbaren sein können. Ok, zur Kenntnis genommen. Ich muss nicht als erstes in einem neuen Setting gleich die große Ausnahme spielen. Sowas kann mal passen, aber idR eher nicht. Ob mir ein Setting GEFÄLLT, ist natürlich ne völlig andere Frage, aber das hängt an sehr viel mehr Fragen als nur daran, welche Spezies da nun rumlaufen und wie spitz deren Ohren sind.

Bezüglich Weltenbau... Kommt darauf an:

a) Wenn der Weltenbau beim Spielleity liegt, dann bestimmt Spielleity halt auch, wie das Setting aussieht und Spielys können halt mitspielen oder nicht. Klar kann man fragen, ob Option X möglich wäre, aber wenn nicht, dann halt nicht. Dann kann Spielleity selbst in nem Kitchen Sink Setting vorgeben, dass nur Menschen über 50 als Charaktere zugelassen sind und alle Barbaren sein müssen, weil das halt das spezifische Setting ist, auf dass Spielleity gerade Lust hat.

b) Es gibt durchaus das Argument, dass Spielleitys auch nur Spielys sind. Völlig akzeptabel. ABER dann müssen die Spielys gefälligst auch beim Settingbau aktiv mitmachen. Wenn das bei Spielleity hängen bleibt, sind wir einfach wieder bei a). Man kann nicht Spielleity quasi jedes spezielle Recht absprechen, aber erwarten, dass weiterhin alle Arbeit dort hängen bleibt und Spielys das fertige Produkt dann konsumieren können. Entweder, Oder.

In letzterem Falle stellt sich auch das Problem nicht, weil dann ja alle Mitspielenden am Settingbau beteiligt waren und es keine Setzung gibt, die irgendwem nicht gefallen würde, waren ja alle beteiligt.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: unicum am 26.06.2025 | 16:56
Irgendwann später im Laufe des Spiels mit Einschränkungen um die Ecke zu kommen ist unschön bis spielzerstörend.

Ja, im laufenden Spiel würde ich gewisse Dinge - seien es Einschränkungen oder auch manche "öffnungen" - nur nach Absprache mit den Mitspielern machen.

In dem Fall das ich eine "Einschränkung" während des Spiels schon geplant habe würde ich das auch vorher schon mal angemerkt haben. Also etwa "Du willst einen Magier spielen, in der Kampange die ich leiten werde geht irgendwann die Magie flöten, aber das wissen eure Figuren zu beginn noch nicht und es ist an euch das wieder herzustellen, willst du immer noch einen Magier spielen?" (Mir ist gerade kein anderes Beispiel eingefallen).
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 26.06.2025 | 17:04
Bei einem bekannten Setting hätte ich ungwöhnliche Einschränkungen gerne erklärt. Bei eigenen Settings sind die Spezies kein Problem. Da sind es eher Einschränkungen wie "es gibt nur Zwergenkleriker". Da bin ich dann aber auch mit jeder halbwegs sinnvollen Erklärung abseits von "is halt so" zufrieden. Am Besten wäre aber: "Das werdet ihr herausfinden". So kann man eine Einschränkung nämlich auch zu einem Sellingpoint für sein Setting machen  ;)
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Ainor am 26.06.2025 | 17:16
Tja. Für mich fallen SL, die verbissen eine angebliche Konsistenz "ihrer" Welt gegen Wünsche der Spieler:innen verteidigen, in die gleiche Kategorie.

Selbst das 5.5 DMG erklärt klar dass der DM einschränken kann was in der Kampagne erlaubt ist. Es macht irgendwie auch wenig Sinn wenn ein SC aus nem Portal gefallen ist und zu nichts in der Spielwelt eine Beziehung hat, denn dann bietet sich eigentlich nur Murderhobo als Storyarc an.

Klar stellt sich dann die Frage was sollte man als DM in die Spielwelt aufnehmen. EDO-HH vermutlich denn die waren bei D&D quasi von Anfang an dabei. Für andere Rassen (und Klassen) die irgendwann mal dazugekommen oder wieder verschwunden sind ist das nicht so eindeutig.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 26.06.2025 | 17:46
Nur müssen Elfen halt in AD&D nicht chaotisch sein. Und Spielercharaktere sind an das "Hohe Zeit ist vorbei" auch nicht wirklich gebunden,
ging um Gygax Konzept warum es so gut wie keine Hochstufigen Nichtmenschen gibt siehe
Es gibt kein "Recht auf Zwerge" oder so.
es gibt noch nicht mal ein Recht auf Menschen

Genauso gut könnte man eine Begründung verlangen warum es keine Materietransporter oder Replikatoren gibt.
Siehe Star Trek
Also die Assoziation bei "mein Char ist halt so" ist psychopathisches oder antisoziales Verhalten.
das kommt ganz massiv auf den Kontext an ob das stimmt oder umgekehrt das Problem nicht bei jemand anders liegt
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: caranfang am 26.06.2025 | 17:47
Es war doch schon von Anfang an klar, dass es zu dieser Diksussion zwischen der Minderheit der Gegner jeglicher Einschränkungen und der Mehrheit der Befürworter derselben kommen wird.

@Tudor the Traveller:
Erkläre mal, wieso Einschränkungen bei offiziellen Settings (Dark Sun, Dragonlance, etc.) Dich anscheinend weniger stören als Einschränkungen bei Homebrew-Settings? Setting ist Setting! Da ist es egal, ob dies von einem Team von Autoren für ein breites Publikum entwickelt wurde, dies der Spielleiter während des Spiels macht.
Im DMG stand schon immer, dass man die Rassen und Klassen und Kombinationen aus Rassen und Klassen einschränken kann, auch wenn viele der eindruck haben, dass in allen Settings alles erlaubt ist. Selbst in den offiziellen Settings ist nicht alles erlaubt, was laut Regel möglich ist. D&D war schon immer ein Baukasten für eigene Settings. Und dies bedeutet, dass man nicht alle Teile verwenden muss. Ich als Spielleiter muss auch nicht unbedingt begründen, weshalb ich bestimmte Sachen nicht erlaube. (Das ich Einschränkungen machen muss, habe ich als DSA-Meister gelernt, denn mir sind da schon Magier untergekommen, die Zauber beherrschten, die NSCs vorbehalten waren.) Wenn der Spielleiter Einschränkungen macht, muss dies nicht unbedingt etwas mit der Spielwelt zu tun haben, sondern kann auch mit schlechten Erfahrungen begründet werden. Und, das sollte man auch nicht vergessen, gerade D&D fördert Einschränkungen. Die PHB+1-Regeln erlaubt dem Spielleiter, alle Rassen, Klassen, Zauber etc. zu verbieten, die nicht im PHB und dem Buch stehen, auf das man sich geeinigt hat. Wenn man sich z.B. auf Xanathars geenigt hat, kann keiner mit Material ankommen, welches aus Volos stammt.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Irian am 26.06.2025 | 17:51
Das ist ja quasi das gleiche Thema in zwei Varianten:

a) Einschränkungen, die im Weltenbau begründet liegen. "In dieser Welt gibt es keine Elfen und alle Barbaren sind Zwerge." Das kann offiziell sein oder halt Homebrew, da sehe ich wenig bzw. keinen Unterschied.

b) Einschränkungen, die für das spezifische Szenario, dass jemand anbietet/spielen will, sinnvoll sind. "Wir wollen einen Teil einer Barbaren-Gruppe spielen, deren Stamm von Elfen und Zwerge bedroht wird, die SC müssen da reinpassen." oder "Ich biete eine Kampagne um die Magiergilde XYZ an." Das ist immer entweder Entscheidung der Person, die das anbietet zu leiten oder halt der Gruppe, die das Thema cool findet.

In beiden Fällen halte ich Einschränkungen für völlig legitim und sehe da kein besonderes Problem.

Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: gilborn am 26.06.2025 | 18:09
Das im Eingangspost geschriebene Beispiel ist absolut ok.

Wir haben eine klassische Rollenverteilung, der SL liefert die Welt, die Spieler die Charaktere.

Hat jeder seine eigenen Vorstellungen, bedeutet das bei einem SL mit 4 Spielern:
- Die Spieler müssen sich nur mit den Vorstellungen des SL auseinander setzen.
- Der SL muss die Vorstellungen aller unter einem Hut bringen.

Von daher ist es angebracht, dem SL so gut es geht entgegen zu kommen.

Bei irgendwelchen Impro Ansätzen etc. ist das vermutlich kein Prolbem.
Ansonsten jedoch sehe ich nicht, dass die Rollen gleich verteilt sind.

Wenn ich in die SL Rolle schlüpfe, ziehe ich viel des Reizes daraus, meine Vision der Welt umzusetzen. Im Gegenzug räume ich als SC gerne dem SL das Feld und versuche seine Setzungen so gut wie es geht in einen spannenden Charakterhintergrund zu pflanzen - dabei versuche ich zu ergründen, was er cool an seiner Vision findet - damit er es im Anschluss so leicht wie möglich hat ein Top Kampagne hinzulegen.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Boba Fett am 26.06.2025 | 18:12
Wir spielen ja gerade Symbaroum, wo man neben Menschen eben Oger, Wechselbälger und Goblins spielen kann und mit dem Spielerhandbuch kommen sogar noch weitere Spezies hinzu. Und bei den Menschen gibt es zwei Kulturen.
Das von mir erdachte Kampagnen-Set sollte einen Starter bekommen, wo die Charaktere als Milizionäre im alten Reich (Alberetor) die Menschen zur Flucht verhelfen und bis zu den Titanen (Berge) geleiten. Und das schränkt die Wahl auf "Nur Menschen" ein, weil es in Alberetor eben nur Menschen gibt.
Klar hätte da ein(e) Mitspielende(r) ein "Aber ich möchte so gern einen Wechselbalg..." äußern können, aber das wäre nicht richtig, weil die Spezies jenseits der Titanen eben überhaupt keinen Grund und eigentlich auch null Verlangen haben, über die Titanen nach Süden in ein von Untoten verseuchtes Reich zu ziehen.

Das wurde in der Session 0 kommuniziert und auch von allen positiv aufgenommen.
Denn so ist viel mehr Sense of Wonder da. Die Spielenden haben extra verzichtet, etwas von den Landen im Norden zu lesen und wollen das jetzt inGame erfahren.

Insofern: pro Einschränkungen, wenn Sie sauber kommuniziert und vielleicht sogar begründet werden, Sinn machen und das Spiel bereichern.
Und Einschränkungen bereichern durchaus. Man bestellt ja auch nicht "eine Pizza mit allem drauf, was Ihr habt" - "Auch Sardellen, Kapern und Speiseeis?" - "Alles drauf!" - "Pommes, Burger und Schoko-Crepes?" - "Sag mal, nuschel ich?" - "Man muss zu seinem Wort stehen!"
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Darius der Duellant am 26.06.2025 | 18:13
Ich sehe auch rein mechanische Einschränkungen als legitim und ggf. sinnvoll an, die mit dem Setting überhaupt nichts zu tun haben.
Man muss sich als SL nicht jeden kreativen Furz antun den irgend ein Schreiberling ins Setting geschmissen hat.
Bei mir am Tisch gibt's weder DSA Narren noch Shadowrun Pixies oder ähnlich geartete hyperspezielle Schneeflocken, egal was das Setting sagt.
Bei D&D bin ich mir noch nicht ganz sicher wo meine Schmerzgrenze überschritten ist, aber diese komische Kinderrasse (Kender( ist ein Primärkandidat fürs rausfliegen sowie generell alles was noch kleiner ist als ein Hobbit.
Ich reagiere auch eher allergisch auf Konzepte bei denen die reine Existenz schon zusätzliches Drama und Geschiss für die Gruppe bedeutet, außer die haben alle Bock auf genau das.


Edit:
Schwierig finde ich Einschränkungen bei Baukastensystemen die eh schon wenig Auswahl bieten. Wenn ich z.B. bei Fantasy Age anfange Dinge zu streichen wird es halt sehr schnell sehr eng.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 26.06.2025 | 18:20
Ohne jetzt explizit auf alles zu antworten:

Ich mache gerne die SL. Ich empfinde das nicht als Arbeit, sondern es macht mir Spaß. Das gilt für Vorbereitung wie für Settingbau.

Ich habe den Wunsch, dass meine Gruppe meine Ideen gerne bespielt. Deswegen ist es für mich selbstverständlich, mein Setting nach den Wünschen der Gruppe zu bauen.

Das ist wie beim Kochen. Ich koche gerne, sodass ich es selten als Last empfinde. Und natürlich ist mein Bestreben, dass es allen schmeckt. Ich koche daher auch schonmal Sachen, die ich selbst gar nicht mag. Die sind natürlich dann ohne Gewähr bzw. es läuft über "probier mal, ob das so ok ist".

Wahrscheinlich ist es eine Frage der eigenen Persönlichkeit.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Boba Fett am 26.06.2025 | 18:21
Edit:
Schwierig finde ich Einschränkungen bei Baukastensystemen die eh schon wenig Auswahl bieten. Wenn ich z.B. bei Fantasy Age anfange Dinge zu streichen wird es halt sehr schnell sehr eng.

Ja, aber wenn Du Fantasy Age im Dragon Age Setting spielst, wirst Du beispielsweise bei Elfen auch Einschränkungen in den kulturellen Ausprägungen haben.
Die gibt es dort nicht in "noble-wealthy", sondern nur im Schmuddel-Look...
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Darius der Duellant am 26.06.2025 | 18:29
Dragon Age bringt doch wimre eine eigene Auswahl für den Baukasten mit, oder? Ich habe da auch wenig Schmerzen so etwas umzufluffen wenn(!) die Auswahl ansonsten zu gering wird.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Der Hasgar am 26.06.2025 | 18:30
Ohne jetzt explizit auf alles zu antworten:

Ich mache gerne die SL. Ich empfinde das nicht als Arbeit, sondern es macht mir Spaß. Das gilt für Vorbereitung wie für Settingbau.

Ich habe den Wunsch, dass meine Gruppe meine Ideen gerne bespielt. Deswegen ist es für mich selbstverständlich, mein Setting nach den Wünschen der Gruppe zu bauen.

Das ist wie beim Kochen. Ich koche gerne, sodass ich es selten als Last empfinde. Und natürlich ist mein Bestreben, dass es allen schmeckt. Ich koche daher auch schonmal Sachen, die ich selbst gar nicht mag. Die sind natürlich dann ohne Gewähr bzw. es läuft über "probier mal, ob das so ok ist".

Wahrscheinlich ist es eine Frage der eigenen Persönlichkeit.

Das mag sein. Aber um mal bei Deinem Beispiel zu bleiben:

Übertragen auf das Thema wäre es ja so:

Du: Leute, ich koche was Schönes. Ich hatte als Idee, einen leckeren Salat zu machen (Setting).

Spieler 1: Oh ja, klasse. Können da Ölsardinen rein? (Beispiel: Ich will nen Tiefling-Ninjamönch spielen)

Spieler 2: Super, machst du auch Fruchtzwerge rein? (Beispiel: ich will nen Harengon-Barbaren spielen)

Spieler 3: Nichts geht über Mayonnaise im Salat (Beispiel: Tortle-Ranger)

Spieler 4: Wollt ihr das wirklich essen? (Wollte eigentlich nicht so abgespacte Fantasy alla Zeichentrick-Serie spielen)

Spieler 2: Ja, du hast Recht. Irgendwie sind Ölsardinen im Salat nicht so lecker!

Spieler 1: Meinst Du etwa, Fruchtzwerge sind passender?

usw....

Was ich sagen will: Die Chance, dass irgendjemand eventuell die Mischung zu strange findet, steigt mit jedem abgefahrenem Vorschlag :)

Edit: Deshalb habe ich mehr Freude daran (beim Kochen wie beim Spielen), wenn die SL/Koch/Köchin das Gericht grob vorgibt und die anderen eventuell dazu passende Vorschläge machen. Schmeckt meistens besser und spielt sich meiner Meinung nach auch besser.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 26.06.2025 | 19:19
Aber Elemente aus den Büchern spielen zu wollen, ist ja nicht ungewöhnlich. Auch die Kombination aller Elemente ist gut spielbar und daher nicht ungewöhnlich.

Da wäre das Beispiel doch eher: ich möchte einen Salat machen, aber folgende (übliche) Dinge werde ich nicht hineintun: Tomaten, Gurken und Mais, und Blattsalat gibt es ausschließlich als Feldsalat oder Rucola. Entweder ihr akzeptiert das, oder ihr müsst woanders essen.

Ich habe ja geschrieben, dass Wünsche nicht grenzenlos akzeptabel sind. Auch der obige Salat ist völlig ok. ABER ich breche mir halt keinen Zacken aus der Krone, wenn ich dann auf Wunsch doch Tomaten bereitstelle, wenn jemand unbedingt Tomaten will.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: gilborn am 26.06.2025 | 19:28
Ohne jetzt explizit auf alles zu antworten:

Ich mache gerne die SL. Ich empfinde das nicht als Arbeit, sondern es macht mir Spaß. Das gilt für Vorbereitung wie für Settingbau.

Ich habe den Wunsch, dass meine Gruppe meine Ideen gerne bespielt. Deswegen ist es für mich selbstverständlich, mein Setting nach den Wünschen der Gruppe zu bauen.
Ist bei mir tatsächlich ähnlich.
Nur dass nicht für den Settingbau bei mir nicht gilt.
Der Spaß beginnt für mich dann, wenn ich aus den Hintergrundgeschichten (die Settingkonform sind) der Charaktere eine Kampagne bastle.
Ab da bin ich SL-Dienstleister aus vollem Herzen.

Mag daran liegen, dass es viele "bunte" Settings 0 interessieren und ich mich so davor schütze - ich mag es eher geerdeter.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Der Hasgar am 26.06.2025 | 19:34
Aber Elemente aus den Büchern spielen zu wollen, ist ja nicht ungewöhnlich. Auch die Kombination aller Elemente ist gut spielbar und daher nicht ungewöhnlich.

Da wäre das Beispiel doch eher: ich möchte einen Salat machen, aber folgende (übliche) Dinge werde ich nicht hineintun: Tomaten, Gurken und Mais, und Blattsalat gibt es ausschließlich als Feldsalat oder Rucola. Entweder ihr akzeptiert das, oder ihr müsst woanders essen.


Ich würde sagen: Das ist äußerst geschmacksabhängig, ob das gut spielbar bist. Für mich hätte das mit einem normalen "Salat" so gar nichts mehr zu tun. Wir hatten das zuletzt schon in einem anderen Thread: Es sorgt eben für einen ganz speziellen Ton in der Runde. Aus meiner Sicht ist die Mischung aus anthropomorphen Kuschelhäschen, Konstrukten usw... mehr das, was ich mit einer Kinder-Animationsserie verbinde. Kann lustig sein und schaue ich mir auch mal an. Aber eine Serie mit mehreren Staffeln muss nicht sein.

Aber mal unabhängig vom Geschmack: Es kann ja immer sein, dass einige Spieler einer Runde zur Fraktion "möglichst bunt" gehören und die anderen zur Fraktion "lieber eine bestimmte Richtung". Wenn alle das Gleiche wollen: Super. Aber wenn halt nur 1-2 Leute in eine Richtung aus der Reihe tanzen, wird es halt schwierig. Deshalb denke ich: Lass die SL einfach ein paar Vorgaben machen und jeder kann ausloten, ob ihm das gefällt oder nicht.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: nobody@home am 26.06.2025 | 19:47
Da wäre das Beispiel doch eher: ich möchte einen Salat machen, aber folgende (übliche) Dinge werde ich nicht hineintun: Tomaten, Gurken und Mais, und Blattsalat gibt es ausschließlich als Feldsalat oder Rucola. Entweder ihr akzeptiert das, oder ihr müsst woanders essen.

Wäre halt auch wieder die Frage: was ist für jeden einzelnen der zu Beköstigenden nun eigentlich jeweils "üblich" und was nicht?

Persönlich mag ich das Problem mit Einschränkungen wohl einfach deshalb weniger haben, weil ich schon recht früh Mehrsystemspieler war. Da gilt dann eben wenigstens ein Stück weit "Warum soll ich einen Riesenhals kriegen, nur, weil ich bei D&D mal keinen Elfenkleriker spielen darf? Daß wäre schließlich bei Call of Cthulhu auch nicht anders!"... ;)
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Feuersänger am 26.06.2025 | 19:56
Die Tomaten-Analogie hinkt halt wie ein einbeiniger Elefant, weil es ja beim RPG nicht möglich ist, die Tomaten/Kender in einer niedlichen kleinen Schüssel daneben zu stellen. Es gibt keine Möglichkeit, dass einer eine Tomate spielt, ohne die anderen Mitspieler inkl SL damit zu behelligen. Der Kender ist immer mit seinen stinkenden haarigen Füßen mitten in der Salatschüssel und ruiniert den kompletten Salat für alle anderen Partygäste.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Darius der Duellant am 26.06.2025 | 20:17
Genau was der Feuersänger sagt.
Scheissfiguren betreffen eben die ganze Gruppe.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 26.06.2025 | 20:19
Genau was der Feuersänger sagt.
Scheissfiguren betreffen eben die ganze Gruppe.

Scheißsettings auch  ;)

Edit: konstruktiver:
Es ging ja darum, dass die SL keine Kender will. Die Gruppe war nicht Thema. Selbst wenn die ganze Gruppe sagt "Kender sind supi", verbietet die SL diese. Dafür wurden verschiedene Gründe aufgeführt - Prävention wegen schlechter Erfahrung bis hin zu persönlicher Abneigung. Und auch: gar keine Begründung notwendig. "Mein Setting, meine Regeln." Usw.

Es ging NICHT um gruppeninterne Konflikte dazu.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Darius der Duellant am 26.06.2025 | 20:53
Scheißsettings auch  ;)

Edit: konstruktiver:
Es ging ja darum, dass die SL keine Kender will. Die Gruppe war nicht Thema. Selbst wenn die ganze Gruppe sagt "Kender sind supi", verbietet die SL diese. Dafür wurden verschiedene Gründe aufgeführt - Prävention wegen schlechter Erfahrung bis hin zu persönlicher Abneigung. Und auch: gar keine Begründung notwendig. "Mein Setting, meine Regeln." Usw.

Es ging NICHT um gruppeninterne Konflikte dazu.

Der SL ist Teil der Gruppe insofern...

Settingwechsel ist ne große Veränderung, die Chance dass darauf viele keine Lust haben ist höher als dass plötzlich mehrere darüber traurig sind keine Kender mehr spielen zu dürfen.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Der Hasgar am 26.06.2025 | 20:56
Scheißsettings auch  ;)

Edit: konstruktiver:
Es ging ja darum, dass die SL keine Kender will. Die Gruppe war nicht Thema. Selbst wenn die ganze Gruppe sagt "Kender sind supi", verbietet die SL diese. Dafür wurden verschiedene Gründe aufgeführt - Prävention wegen schlechter Erfahrung bis hin zu persönlicher Abneigung. Und auch: gar keine Begründung notwendig. "Mein Setting, meine Regeln." Usw.

Es ging NICHT um gruppeninterne Konflikte dazu.

Ich denke, letztlich bleibt nur ein "Agree to disagree" in der Grundsatzfrage. Du sagst, vieles aus der D&D-Feder ist so ikonisch, dass es quasi auch überall für Spieler wählbar sein sollte.

Ich sage: Laufen überall die gleichen Spezies rum, verlieren Settings ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal.

Im Einzelnen entscheidet dann der persönliche Geschmack. Höre ich in mich hinein, habe ich beispielsweise kaum ein Problem mit Tieflingen, Goliath oder Dragonborne. Die passen  meiner Meinung nach sogar in viele Settings (nicht in alle).

Alles was eher in Richtung Science Fantasy oder in die Furryecke geht, wären eher Gründe, an einer Runde nicht teilzunehmen.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 26.06.2025 | 21:49
Das Lustige daran ist ja, dass ich persönlich gar kein Freund von Exoten bin. Als Spieler bevorzuge ich Menschen und 0815 Klassen, z.B. Krieger  ;D

Auch bei mir läuft da irgendwo eine Schmerzgrenze. Tieflinge, Dragonborn, Goliath... sind voll ok. Aber ich habe auch ein paar Jahre gebraucht, um die gut zu finden. Mit Goblins, Orks, Gnollen usw. als SC kann ich wiederum nichts anfangen bzw. irritiert mich das total, sodass ich in so einer Runde wahrscheinlich nicht spielen würde. Auch nicht als SL. Insofern: ja, auch ich setze Grenzen. Erwischt  ;)
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Raven Nash am 27.06.2025 | 07:25
Die Salatanalogie trifft schon zu - deshalb gibt's auch so viele verschiedene Salatrezepte, und nicht nur einen Salat.  >;D
Und auf rohe Tomaten bin ich (und viele andere) z.B. allergisch.  ;)

Was mich an der Diskussion etwas stört, ist die Absolutheit. Spielt ihr alle nur eine einzige Kampagne?
Wenn ich in meinem eigenen Setting spiele, gibt's eben nur Menschen, Riesenblütige uind Geflügelte (und die nicht immer, weil sehr selten) zu spielen. Wenn wir ein anderes Setting bespielen, gibt's die dort vorhandenen Spezies zur Auswahl (aktuell eben alle im Dragonbane-GRW vorhandenen).

Wenn ein Spieler also partout meint, in Setting X etwas spielen zu wollen, das dort nicht vorkommt - was sagt das über ihn aus? Meiner Erfahrung nach nur, dass er sich sehr wichtig nimmt und meint, dass seine "Bedürfnisse" über denen aller anderen stehen. Und so jemanden will ich eh nicht am Tisch haben.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: 1of3 am 27.06.2025 | 09:06
Der SL ist Teil der Gruppe insofern...

Jetzt wirds richtig philosophisch. Jein. Die Person, die das Spiel leiten wird, ist Teil der Gruppe. Sie kann auch bereits als SL designiert sein. Die Frage ist, inwieweit man vorbereitende Tätigkeit zum Spielleiten hinzuzählt. In ihrem Kernbereich spielt die SL all jene Charaktere, die niemand anders spielt. Alles andere können theoretisch auch andere Personen übernehmen. Also Rundenorganisation, Regelerklärung, Weltenbau wurden hier im Thema schon von verschiedenen Seiten angesprochen. Ich hab schon Runden gesehen, wo die Gruppe vor einem Kampf zusammen die Baddelmadde gemalt hat.

Welches Arrangement da letztendlich an Tischen passiert unterscheidet sich also weitaus. Deshalb ist es schwierig aus SL-Sein irgendwas abzuleiten. Natürlich darf die Person, die SL ist, ihre Präferenzen äußern. Wenn eine Gruppe fein damit ist, dass die Person weitere Dinge entscheidet bitteschön. "Weil SL" ist aber kein gutes Argument, denn dann braucht es zunächst ein gemeinsames Verständnis, was SL bedeutet.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Arkam am 27.06.2025 | 09:29
Hallo zusammen,

das wichtigste bei jeder Beschränkung ist für mich das sie mitgeteilt wird bevor ich mit der Charakterplanung oder gar Erschaffung beginne.
Dabei ist mir erst Mal egal warum die Spielleitung Beschränkungen macht. Also ob es ein spezifisches Setting ist, schlechte Erfahrungen existieren oder eine spezifische Kampagne geplant ist.

Wenn man dann doch einen im Setting oder Kampagne unüblichen Charakter spielen möchte hat man aus meiner Sicht eine Pflicht zur Mitarbeit. Man macht sich also Gedanken dazu wie der Charakter in die Situation gekommen ist, wie er in die Gruppe passt und wie man mit besonderen Vorgaben umgeht.
Als ich etwa mit meinem Zwergen in eine Elfen dominierte Gruppe gekommen bin habe ich mir vorher etwas überlegt. Mein Zwerg war Söldner und hatte es deshalb schon mit Elfen zu tun bekommen. Von da aus hatte er sich ein dickes Fell zugelegt und im extremen wäre Mal eine ordentliche Schelle aber eben kein Konflikt bis aufs Blut heraus gekommen.
Beim christlichen Priester in einer Gruppe mit Magie ausübenden Charakteren habe ich mir überlegt das er als Diplomat und Spion eben nicht den Inquisitor raushängen lässt. Zudem waren viele weibliche Charaktere in de Gruppe und kulturell war ein höfliches Verhalten gegenüber Frauen gesetzt.
Der Firnelf / Wildniself in unserer Gruppe war erst Mal interessant. Man musste ihn eben mit den verwirrenden Sitten und Gebräuchen der Zivilisation vertraut machen. Als aber der Spieler beschloss das sich sein Charakter zwischen den Abenteuern einem Reinigungsritual unterzogen hat das dazu führte das er wieder Alles vergessen hatte wurde das der Runde zu viel.

Leider habe ich die Erfahrung gemacht das der Wunsch nach einem Charakter der nicht in das Setting oder das geplante Abenteuer passt eigentliche eine Art des Spielenden ist etwas zu kommunizieren das er nicht offen anspricht weil sonst vielleicht Arbeit an ihm hängen bleibt oder er eben nicht mitspielen kann.
Ausgesprochen würde es in den meisten Fällen heißen ich habe keine Lust auf das Setting, das konkrete Abenteuer oder generell ich würde lieber etwas ganz anderes spielen.

Gruß Jochen
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Zed am 27.06.2025 | 09:57
Der SL ist Teil der Gruppe

Ich würde wie 1of3 zwischen Gruppe und Spielleitung unterscheiden. Sie haben unterschiedliche Aufgabenbereiche und daraus abgeleitet unterschiedliche Privilegien und Notwendigkeiten.

Wording-Vorschlag für Gruppe+Spielleitung: Die Runde.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: unicum am 27.06.2025 | 10:15
"Weil SL" ist aber kein gutes Argument, denn dann braucht es zunächst ein gemeinsames Verständnis, was SL bedeutet.

Wir fahren hier gerade unter der "D&D Flagge", da gibt es schon eine gewisse Definition was SL ist.

Ich geb dir recht das es in einigen Indie Systemen deutlich anderst ist, ich kenne sogar SL Lose Systeme - wo eigentlich jeder so ein bisschen SL ist - aber da sind wir von D&D sicherlich ziemlich weit weg.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: flaschengeist am 27.06.2025 | 10:22
Wording-Vorschlag für Gruppe+Spielleitung: Die Runde.

Guter Vorschlag :d.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: KhornedBeef am 27.06.2025 | 10:25
Komme leider nicht dazu den Thread zu lesen, also sorry für Redundanz.

Ich kenne keinen D&D-Kanon. Was mir die SL in dem System anbietet, gilt. Jede Einschränkung ist ok.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: unicum am 27.06.2025 | 10:42
Alles in allem läuft es doch darauf hinaus das man darüber miteinander spricht und nicht immer auf biegen und brechen einen Kompromiss sucht der dann für beide Seiten sich mies anfühlt (Wie das in der Politik manchmal so ist). Manchmal sollte man auch einfach sagen können "Na dann ist es halt nichts für mich." ist das so schwer?

Man ist nicht dazu verdammt zu Spielen oder zu Leiten wenn man nicht will. Es ist Freizeit. Ich würde nicht in einer Gruppe spielen wollen wo ich mich nicht gut fühle und in so einer zu leiten erst recht nicht.

Wir wissen doch hier auch alle das es verschieden Spielstiele gibt; wenn ich ein Rollenspiel anbiete mit hohem taktischen Anteil und jemand aber nur Theater of the Mind spielen will (oder umgekehrt) dann weiss man doch das es nicht immer so prickelnd abläuft.

In meinen Privatrunden kenne ich das Problem im übrigen (fast) nicht. Eher laufen wir mal auf Conrunden Spieler über den Weg die "Ticks" haben und merkwürdig sind.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: nobody@home am 27.06.2025 | 10:58
Letzten Endes will ich, bevor ich überhaupt anfange, meinen Charakter zu bauen, schon ungefähr wissen, um was es im Spiel zumindest anfänglich eigentlich gehen soll. Sind wir in erster Linie Dungeonplünderer, dann baue ich mir vielleicht besser keinen hauptberuflichen Reiter, spielen wir viel auf See, dann empfehlen sich vielleicht Figuren nicht so, die normalerweise ständig in Volldose herumlaufen, gehören wir alle zum selben Barbarenstamm, dann sollte ich mir zu "zivilisierte" Charakterkonzepte eventuell verkneifen...SL-seitige Einschränkungen in Sachen Klassen- und Volksauswahl gehören da schlicht mit zum "will ich wissen", auch wenn sie mich persönlich vielleicht gar nicht groß betreffen.

Sicher, ich könnte mir auch einen Charakter komplett bis ins letzte ausgetüftelte Detail im leeren weißen Raum erschaffen und dann darauf bestehen, daß der jetzt genau so und nicht anders "muß". Welchen Vorteil hätte ich davon? Da lautet zumindest meine Antwort: keinen, den ich sehen könnte.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Mithras am 27.06.2025 | 11:16
Zitat
Man ist nicht dazu verdammt zu Spielen oder zu Leiten wenn man nicht will.

Also in meinem Fall würde ich lieber spielen als leiten. Als ewiger SL habe ich bis zum gewissen Punkt keinen Bock mehr auf darauf immer SL sein zu müssen. Aber leider macht sonst niemand den SL und der andere SL in der Gruppe hat sich letzten Winter ausgeklinkt wegen beruflicher Neuorientierung, das heisst er ist am Wochenende auf Weiterbildung. Bleibt also wieder alles an mir hängen. Und da meine Frau auch mitspielt und wir nicht das Equipment doppelt haben um Online zu spielen fällt die Variane "ich suche mir was Online" auch weg ohne Mehrkosten. In meiner Region gibt es auch sonst keine Gruppen die ich gefunden hätte zum mitspielen bzw. die letzten Versuche waren alle nichts wegen inkompatiblem Zeitmanagement. Als Vollzeit arbeitender Mensch mit 2 Kindern ist das nicht so einfach. Und die andere Gruppe im Nachbarort, da war der Versuch sich zusammenfinden auch nicht erfolgeich. Die anderen beiden damals haben mittendrin beschlossen sie gehen jetzt ins Kino. Vorher haben Sie jeden Versuch sabotiert, das sich die Charaktere zusammenfinden... Und die alte Gruppe hat sich nach der Geburt vom ersten Kind verabschiedet.

Kurz gesagt: wenn ich nicht leite wird gar nicht gespielt.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Darius der Duellant am 27.06.2025 | 11:53
Ich würde wie 1of3 zwischen Gruppe und Spielleitung unterscheiden. Sie haben unterschiedliche Aufgabenbereiche und daraus abgeleitet unterschiedliche Privilegien und Notwendigkeiten.

Wording-Vorschlag für Gruppe+Spielleitung: Die Runde.

Spielleitung + Spieler = Gruppe
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: flaschengeist am 27.06.2025 | 12:00
Kurz gesagt: wenn ich nicht leite wird gar nicht gespielt.

Das ist echt schade.


Spielleitung + Spieler = Gruppe

Wenn du Regeln oder Abenteuer schreibst, freust du dich über Synonyme, da sie einen Text stilistisch aufwerten. Gruppe ist ein schönes Synonym für (alle) Spieler, das bei deinem Vorschlag leider wegfällt.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Ainor am 27.06.2025 | 12:01
Was mich an der Diskussion etwas stört, ist die Absolutheit. Spielt ihr alle nur eine einzige Kampagne?
Wenn ich in meinem eigenen Setting spiele, gibt's eben nur Menschen, Riesenblütige uind Geflügelte (und die nicht immer, weil sehr selten) zu spielen.

Nein warum? Die Eingangsfrage ist doch: wenn man ein Homebrew Setting spielt, ist es dann ok Optionen/Kombinationen aus dem PhB zu verbieten.

Wenn wir ein anderes Setting bespielen, gibt's die dort vorhandenen Spezies zur Auswahl (aktuell eben alle im Dragonbane-GRW vorhandenen).

In Eine-Welt-Rollenspielen stellt sich die Frage nicht.

Auch bei mir läuft da irgendwo eine Schmerzgrenze. Tieflinge, Dragonborn, Goliath... sind voll ok. Aber ich habe auch ein paar Jahre gebraucht, um die gut zu finden.

Teufel, Drachen, und Riesen sind ja vermutlich in der Spielwelt insofern ist es gar kein so grosser Sprung. Optisch sind Tieflinge ja recht unauffällig wenn man WoW Elfen gewohnt ist (zumindest sind die Hörner meistens kleiner als die Elfenohren). Und ein Goliath ist auch nur Ser Gregor. Dragonborn dagegen finde ich etwas schwieriger weil sie sich optisch doch recht stark absetzen.

Und Warforged finde ich in etwas Bodenständigeren Welten wirklich unpassend, auch wenn ich sie in Eberron mag.

Mit Goblins, Orks, Gnollen usw. als SC kann ich wiederum nichts anfangen bzw. irritiert mich das total, sodass ich in so einer Runde wahrscheinlich nicht spielen würde. Auch nicht als SL. Insofern: ja, auch ich setze Grenzen. Erwischt  ;)

Ich glaube Complete Humanoids/Savage Species/Guide to the Monsters/Multiverse war immer mit einem klaren "Consult with your DM to see whether an option here is appropriate for your campaign." versehen. Besonders wenn es um extrem spielrelevante Sachen geht wie z.B. Fairy.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Sashael am 27.06.2025 | 12:21
Teufel, Drachen, und Riesen sind ja vermutlich in der Spielwelt insofern ist es gar kein so grosser Sprung.
Das sind trotzdem alles eher Spezies, bei denen man fragen sollte, warum sie existieren, statt ihre Abwesenheit in Frage zu stellen.  ;)
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: nobody@home am 27.06.2025 | 12:41
Das sind trotzdem alles eher Spezies, bei denen man fragen sollte, warum sie existieren, statt ihre Abwesenheit in Frage zu stellen.  ;)

Na ja, die einzige Spezies, die einen definitiven Grund hat, zu existieren, sind die Menschen...und selbst bei denen besteht besagter Grund eigentlich nur in "Das sind wir als Spieler ja eh schon, also gehen wir normalerweise davon aus, daß es wenigstens uns gibt." ;) Wobei auch das nicht immer und überall gilt -- es gibt ja genug fiktive Welten, die ohne uns in ihnen auskommen --, die Annahme aber zumindest eine bequeme Ausgangsbasis liefert und wohl auch in der schlichten Mehrheit der Fälle zutrifft.

Alles, was darüber hinausgeht, existiert normalerweise schlicht deswegen, weil der Erfinder der jeweiligen Welt es nun mal da haben wollte. Und da kann man zwar lange und mal mehr und mal weniger ergiebig über dessen Gründe philosophieren, wenn man möchte...aber grundsätzlich ist auch das einfach nur der recht unkritisch akzeptierte Normalzustand. Jedenfalls außerhalb von Diskussionsfäden wie diesem. :)
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Chaos am 27.06.2025 | 12:52
Es ist immer auch eine Frage des Kontexts.

Nehmen wir mal an, wir spielen The One Ring, oder etwas anderes in Mittelerde.

Spieler 1 will unbedingt einen Feuerbälle schleudernden Tiefling-Zauberer. Das würde ich nicht nur als SL strikt ablehnen, da würde ich mich schon als Spieler verschaukelt fühlen, wenn der damit durchkommt - zum Einen, weil er die Immersion in Mittelerde kaputt macht, zum Anderen, weil der Rest von uns sich die Mühe macht, Charaktere zu erstellen, die zu Mittelerde mit all seinen Besonderheiten passen, und uns entsprechen Dinge (wie Feuerball-Zauber oder Tieflinge) verkneifen, die unpassend wären, und dieser Clown braucht das alles offensichtlich nicht zu tun.

Spielerin 2 baut sich eine Hobbit-Frau, eine entfernte Kusine von Bilbo Beutlin, die vom gleichen Fernweh infiziert ist wie er und unbedingt mehr von der Welt sehen will - aber der SL verkündet knallhart, Hobbits gehen nicht als Charaktere, oder Frauen gehen nicht als Charaktere. Da würde dann auf alle Fälle eine Begründung einfordern... und wenn die nicht sehr schlüssig ausfällt, würde ich mir überlegen, ob ich da noch weiter mitspielen will, auch wenn es nicht um meinen eigenen Charakter geht. "Keine Orks/Goblins/Trolle", klar, die hätten unüberwindliche Probleme dabei, sich in den Reichen der Menschen, Elfen und Zwerge zu bewegen; "keine Istari" ist aus Balance-Gründen eine gute Idee - aber "keine Hobbits" oder "keine Frauen"?
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Darius der Duellant am 27.06.2025 | 13:05

Wenn du Regeln oder Abenteuer schreibst, freust du dich über Synonyme, da sie einen Text stilistisch aufwerten. Gruppe ist ein schönes Synonym für (alle) Spieler, das bei deinem Vorschlag leider wegfällt.

Spielt der SL bei dir nicht?
Komische Vorstellung.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: flaschengeist am 27.06.2025 | 13:26
Spielt der SL bei dir nicht?
Komische Vorstellung.

Der SL wird bei mir unter "Runde" subsummiert. Aber du hast Recht, in dem Sinne, dass der SL auch ein Mitspieler ist, hakt es mit meiner Begrifflichkeit (wie allerdings mit jeder anderen, wenn man so genau wie du gerade hinschaut).

Welche Synonyme fallen dir so ein, um folgende drei Gruppen zu unterscheiden?
1. Nur die Spieler
2. Nur die Spielleitung
3. Alle zusammen
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 27.06.2025 | 13:37
Letzten Endes will ich, bevor ich überhaupt anfange, meinen Charakter zu bauen, schon ungefähr wissen, um was es im Spiel zumindest anfänglich eigentlich gehen soll.

Genau. Ich habe manchmal den Eindruck, andere Runden sprechen nicht über ihre Wünsche. In meiner RPG Ideologie ( ;) ) verständigen sich alle auf ein gemeinsames Spiel. Klar, in der Praxis kommt die SL mit Vorschlägen um die Ecke, zumal bei uns fast nie Kaufabenteuer gezockt werden. Das bahnt sich aber in meinem Fall als SL vorher an. "Ich hab Ideen für eine neue Kampagne: so und so könnte das sein, alternativ auch xyz. Hättet ihr da Lust drauf?" Und dann wird da quasi über Inhalte, Flavor, Machtlevel usw. verhandelt. Am Ende gestaltet die SL sicherlich maßgeblich die Kampagne, weil sie halt den Großteil vorbereitet. Aber ich hatte noch nie das Problem, dass dann jemand mit einen völlig unpassenden Charakterkonzept ankam.

Wenn jetzt natürlich der Rest LotR zocken will und ich lieber "Lord of the mighty badass wizards", dann will ich effektiv etwas ganz anderes als der Rest. Das kann natürlich nicht funktionieren.

Es kam noch die Frage, warum ich Einschränkungen durch offizielle Settings akzeptiere: tue ich aber gar nicht. Deswegen fliegen für mich Dark Sun & co auch schnell vom Tisch. Dark Sun hat m.E. mit D&D kaum noch zu tun. Fertige Settings sind aber nunmal wie sie sind. Meine Runde darf sich aber ja über die Vorlage hinwegsetzen. Wenn wir uns auf "Dark Sun meets Empire of the Dragonborn" einigen: why not? Ansonsten gilt: das Etikett zählt. Haben wir uns explizit auf "Dark Sun" geeinigt (as written), dann gelten die Vorgaben und Einschränkungen. Aber dann spiele ich "Dark Sun" und nicht "D&D". Du kannst übrigens Dark Sun gar nicht mit D&D Standard Regeln umsetzen. Du brauchst haufenweise Extraregeln. Das validiert imo meine Auffassung.

Einen Punkt akzeptiere und trenne ich aber: das Werk eines Autors und "meine Kampagne" sind verschiedene Dinge. Letztere die sich eben nur daran anlehnt. Das Werk ist das unverfälschte Original.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Der Hasgar am 27.06.2025 | 13:43
Es kam noch die Frage, warum ich Einschränkungen durch offizielle Settings akzeptiere: tue ich aber gar nicht. Deswegen fliegen für mich Dark Sun & co auch schnell vom Tisch. Dark Sun hat m.E. mit D&D kaum noch zu tun. Fertige Settings sind aber nunmal wie sie sind. Meine Runde darf sich aber ja über die Vorlage hinwegsetzen. Wenn wir uns auf "Dark Sun meets Empire of the Dragonborn" einigen: why not? Ansonsten gilt: das Etikett zählt. Haben wir uns explizit auf "Dark Sun" geeinigt (as written), dann gelten die Vorgaben und Einschränkungen. Aber dann spiele ich "Dark Sun" und nicht "D&D". Du kannst übrigens Dark Sun gar nicht mit D&D Standard Regeln umsetzen. Du brauchst haufenweise Extraregeln. Das validiert imo meine Auffassung.

Klar, man kann sich auf alles einigen. Das ist ja eh der Kern der Sache. Aber das, was du zum Thema Dark Sun schreibst, kannst du halt über jedes Homebrew-Setting schreiben. Nach der Definition spielt man eigentlich nie "D&D", sondern immer [Setting hier einfügen] mit D&D-Regeln :)
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: caranfang am 27.06.2025 | 13:49
Dark Sun ist aber nicht das einzige D&D-Setting mit strickten Einschränkungen. Selbst die Forgotten Realms, Greyhawk und Planescape haben Einschränkungen. Eigentlich hat jedes D&D-Setting Einschränkungen. Leider werden diese heutzutage gerne ignoriert.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: schneeland am 27.06.2025 | 14:00
Eigentlich hat jedes D&D-Setting Einschränkungen. Leider werden diese heutzutage gerne ignoriert.

Das stimmt ja nur für ältere Editionen. Für die 5e haben WotC ja den Disney Move gemacht und alles vor der 5e als nicht mehr kanonisch deklariert. Und jedes Spielervolk in jedem Setting unterzubringen ist ja auch offizielle Linie. Kann man doof finden (tue ich auch), ist aber dann nicht in erster Linie den Spielern anzukreiden.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: unicum am 27.06.2025 | 14:01
- aber der SL verkündet knallhart, .... oder Frauen gehen nicht als Charaktere.

Das hatte ich schon das ein oder andere mal. Ich meine ich kenne die ein oder andere Frau ja, aber ich kenne keinen Elfen, Zwergen oder Halbling - ich soll dann das erste nicht - im weitesten sinne - darstellen können, aber die lezteren? (Und als SL darf/kann/muss man das ja auch - oder es ist eine Welt nur mit Männern (oder Frauen je nachdem))?

Insofern: Ja man kann einige Einschränkungen fordern, aber man sollte es eben auch begründen können.

Auf der anderen seite kann man auch mal etwas vertrauen der SL entgegenbringen das sie weis was sie tut und einen Grund hat den sie vieleicht am anfgang der Kampange nicht nennen will, ich brachte ja das mit "Die Magie verschwindet" - was wenn man einen Vollzauberer spielt der sonst nix kann - vieleicht schon eine gewaltige Einschränkung (aber eben auch eine hohe Motivation) darstellen kann. Klar das könnte man auch zu beginn schon sagen "Irgendwann so in Session 20 wird das passiern". Das ist dann aber eben auch ein Spoiler - den man nicht braucht, wenn man Vertraut.

Das sehe ich mittlerweile immer wieder hier in Diskussionen, es geht oft genug um Vertrauen und um mangelnde Kommunikation vor dem Spiel über das Spiel. Und dann eben noch Einsicht das manche Sachen eben nicht funktionieren.

Ich haben unter den Rollenspielern in meinem nährern Bereich jemanden bei dem ich nicht mehr spielen werde und den ich auch nicht mehr als Spieler in meiner Gruppe haben will. Wir beide in einer Gruppe mit einem anderen SL - das geht aber. Klingt merkwüdig? Ja, ist aber so.

Aus der Sicht: Manchmal muss man einfach akzeptieren das es nicht klappt.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Chaos am 27.06.2025 | 14:13
Das hatte ich schon das ein oder andere mal. Ich meine ich kenne die ein oder andere Frau ja, aber ich kenne keinen Elfen, Zwergen oder Halbling - ich soll dann das erste nicht - im weitesten sinne - darstellen können, aber die lezteren? (Und als SL darf/kann/muss man das ja auch - oder es ist eine Welt nur mit Männern (oder Frauen je nachdem))?

Ich dachte da auch weniger an die Haltung, ein Mann kann/soll keine Frau spielen, sondern eher einen SL, der der Meinung ist, in seinem Mittelerde sind Frauen keine Abenteurer, und demnach auch nicht SC-Material.

Ein Hobbit-Verbot in einer sehr kampflastigen Kampagne könnte ich sogar noch verstehen - wie Eomer so schön sagte: "Ich zweifle nicht an seinem Herz, nur an der Reichweite seines Schwertarms." Aber das wäre dann auch die sehr gute Begründung, von der ich gesprochen habe, und nicht einfach nur "ich will aber nicht".

Zitat
Aus der Sicht: Manchmal muss man einfach akzeptieren das es nicht klappt.

Das ist ein wichtiger Punkt. Beim Einen oder Anderen hier klingt ein wenig die unausgesprochene Annahme oder Behauptung mit, man werde zu diesem oder jenem gezwungen. Ist aber nicht so - man kann immer entscheiden, nicht mitzuspielen. Wenn das dann bedeuten würde, man kann gar nicht mehr spielen... klar, das macht die Entscheidung schwieriger, aber nicht unmöglich.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: unicum am 27.06.2025 | 14:29
Ein Hobbit-Verbot in einer sehr kampflastigen Kampagne könnte ich sogar noch verstehen - wie Eomer so schön sagte: "Ich zweifle nicht an seinem Herz, nur an der Reichweite seines Schwertarms." Aber das wäre dann auch die sehr gute Begründung, von der ich gesprochen habe, und nicht einfach nur "ich will aber nicht".

Ich hatte mal in einer Runde einen Gnomen bei dem dann wegen der Bewegungsweite gesagt wurde "Wegen dir können wir nicht fliehen (vor leuten mit normaler bewegungsweite)" - "Doch, ihr müsst mich nur tragen".
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Feuersänger am 27.06.2025 | 14:39
Nochmal eben einen anderen Ansatz betrachtet.
Wie dargelegt, habe ich mit Einschränkungen, die sich aus dem Setting ergeben, überhaupt kein Problem. Im Gegenteil, wie Chaos weiter oben so schön schrieb, würde ich es als Farce empfinden wenn ich in Mittelerde einem Tiefling-Sorcerer begegnen würde, nur weil sich ein Mitspieler das unbedingt einbildet und der SL einfach nicht Nein sagen kann.

Andererseits: irgendwo im Thread wurde auch mal eine Beschränkung von Quellen / Spielhilfen angeschnitten, etwa eine Ansage wie "PHB und 1 weiteres Buch". Das finde ich deutlich fragwürdiger, kommt aber auch auf den genauen Modus an. "Die ganze Gruppe muss sich auf 1 Zusatzbuch einigen"? Sehr problematisch. Dann hat der Glück, dessen Wunsch-Archetyp in dem Buch enthalten ist, und der andere halt Pech weil nicht. "Jeder darf sich 1 Buch aussuchen"? Schon eher. Allerdings macht man ja solche Einschränkungen wohl hauptsächlich aus Balancegründen, und da sind nun leider nicht alle Splats gleich mächtig sondern man hat einen Powercreep.

Ich hab mal versucht, in einer PF-Runde mitzuspielen, wo die Ansage galt "CRB plus 3 Zusatzbücher nach Wahl". Klingt auf Anhieb erstmal flexibel, aber wir hat es echt den Sinn vergällt. Ich habe quasi 2 Wochen lang versucht, einen Charakter nach meinem Geschmack zu bauen, und bin immer wieder in eine Wand gelaufen, weil bei PF die Charakteroptionen dermaßen fragmentiert sind, dass ich es ums verrecken nicht auf 3 Bände eingedampft bekommen habe.
Für die Stammrunde in die ich da einsteigen wollte war das so okay oder gewollt, weil die eben einen anderen Approach zur Charaktererschaffung hatten und das eher als Puzzle angesehen haben. Mich hat es so frustriert, dass ich nach den zwei Wochen Vorlaufzeit schon so frustriert war, dass ich kaum noch Bock auf die Runde hatte. Bin dann auch nach einer Sitzung wieder gegangen.

Andererseits habe ich selber für meine PF-Runde auch eine Ansage bezüglich Quellenmaterial gemacht: eigentlich wollte sich sagen "nichts nach 2014, fertig". Dann habe ich  in Abstimmung mit den Spielern doch noch zwei Ausnahmen aus 2015 mit reingenommen.
Mein Grund für dieses Vorgehen ist jdf, dass irgendwo um diesen Zeitraum einfach alle _sinnvollen_ Inhalte bereits geschrieben waren, und danach nur noch kompletter Blödsinn oder Powercreep kam. Da ich keine Lust hatte, die Optionen alle mit der Lupe einzeln auf ihre Sinnhaftigkeit und Balance zu überprüfen, habe ich auf den groben Klotz eben einen groben Keil gesetzt. Aber es stehen umgekehrt eben immer noch eine Mengen Quellen zur Verfügung, weit mehr als "GRW plus 1 oder 3 Bücher".
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Quaint am 27.06.2025 | 14:48
Ich weiß, wir sind hier im DnD Bereich, aber wenn man mal über den Tellerrand guckt, dann gibt es oft genug Systeme, wo du wirklich wilden Kram zusammenbauen kannst, und wo man sich einfach ein wenig koordinieren muss. Und ich würde tatsächlich auch bei DnD nur jeden dazu raten, sich da a weng abzusprechen mit Spielleitung und evtl. anderen Spielern. Auch um dann den Hintergrund des Charakters abzusprechen.
Und während ich oft nicht von vornherein Dinge kategorisch ausschließe, ergeben sich doch oft Einschränkungen, z.B. damit die Gruppe zusammenarbeiten kann. Wenn etwa jemand einen Priester des Guten macht, der Probleme mit Dämonen und Untoten hat, dann würde ich mir sehr genau angucken wenn jemand nen Dämonenbeschwörer oder nen Untoten spielen wollen würde. Und was Balance betrifft gilt das auch. Wenn da jemand hart optimiert und jemand anderes nicht, dann muss man da was tun. Ich bevorzuge dann den Nichtoptimierer etwas zu helfen doch ne gute Wahl zu treffen, oder er kriegt vielleicht nen guten Gegenstand. Aber manchmal würde ich vielleicht auch den Optimierer etwas einhegen.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 27.06.2025 | 14:51
(wie Feuerball-Zauber oder Tieflinge) verkneifen, die unpassend wären, und dieser Clown braucht das alles offensichtlich nicht zu tun.
hm Gandalf tat sowas und ein Dunedain könnte von Melian abstammen

Zitat
Hobbits gehen nicht als Charaktere, oder Frauen gehen nicht als Charaktere.
hm ich packe mal aus Brandobras Tuk, Galadriel, Halad, Luthien , Elwing

Ein Hobbit-Verbot in einer sehr kampflastigen Kampagne könnte ich sogar noch verstehen - wie Eomer so schön sagte: "Ich zweifle nicht an seinem Herz, nur an der Reichweite seines Schwertarms." Aber das wäre dann auch die sehr gute Begründung, von der ich gesprochen habe, und nicht einfach nur "ich will aber nicht".
brandobras Tuk, Bilbo Baggins, der Hexenkönig und ein Olog Hai würden ein Wort wollen hätte Eomer dies gesagt.
Theoden lehnte es ab Merriadoc mitzunehmen, weil er nicht das Tempo halten kann - nicht wegen seiner mangelnden Kampf etc Fertigkeiten aka eine sehr unzulängliche Begründung

@Feuersänger

A ich sehe keinen Grund nicht irgendwas aus dem PHB zu verbieten
B sehe ich keinen Grund nicht Sachen aus verschiedenen Büchern zu nutzen
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: schneeland am 27.06.2025 | 14:57
Andererseits: irgendwo im Thread wurde auch mal eine Beschränkung von Quellen / Spielhilfen angeschnitten, etwa eine Ansage wie "PHB und 1 weiteres Buch". Das finde ich deutlich fragwürdiger, kommt aber auch auf den genauen Modus an. "Die ganze Gruppe muss sich auf 1 Zusatzbuch einigen"? Sehr problematisch. Dann hat der Glück, dessen Wunsch-Archetyp in dem Buch enthalten ist, und der andere halt Pech weil nicht. "Jeder darf sich 1 Buch aussuchen"? Schon eher. Allerdings macht man ja solche Einschränkungen wohl hauptsächlich aus Balancegründen, und da sind nun leider nicht alle Splats gleich mächtig sondern man hat einen Powercreep.

Unter anderem wegen letzterem war das ja lange die offizielle Richtlinie für D&D5, zumindest für die Adventurer's League. Ich persönlich fand' das auch immer ganz charmant, weil es die Unterschiede zwischen optimierten Charakteren von System Mastery-affinen Spielern und dem 0815-Charakter von Spielern, die in erster Linie "einfach spielen" wollen zumindest eindämmt.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: ElfenLied am 27.06.2025 | 14:59
Andererseits: irgendwo im Thread wurde auch mal eine Beschränkung von Quellen / Spielhilfen angeschnitten, etwa eine Ansage wie "PHB und 1 weiteres Buch". Das finde ich deutlich fragwürdiger, kommt aber auch auf den genauen Modus an. "Die ganze Gruppe muss sich auf 1 Zusatzbuch einigen"? Sehr problematisch. Dann hat der Glück, dessen Wunsch-Archetyp in dem Buch enthalten ist, und der andere halt Pech weil nicht. "Jeder darf sich 1 Buch aussuchen"? Schon eher. Allerdings macht man ja solche Einschränkungen wohl hauptsächlich aus Balancegründen, und da sind nun leider nicht alle Splats gleich mächtig sondern man hat einen Powercreep.

Adventurer's League intensifies  ~;D

Ich selber leite nur mit wenigen Pauschalen Einschränkungen, mal abgesehen von Settingbedingten Punkten, eben weil mich sowas wie die AL Einschränkungen nerven. Was ich während der Session 0 sage:

Und dann rede ich mit den Leuten darüber, was sie spielen wollen, und ermutige sie dazu sich untereinander zu koordinieren. Hat bis auf wenige Ausnahmen immer zu gutem Gruppenspiel und spaßigen Kämpfen geführt, und in den wenigen Ausnahmen habe ich mit den Outliern gesprochen und das korrigiert.

Zu meinen pauschalen Einschränkungen:

Ich hatte mal in einer Runde einen Gnomen bei dem dann wegen der Bewegungsweite gesagt wurde "Wegen dir können wir nicht fliehen (vor leuten mit normaler bewegungsweite)" - "Doch, ihr müsst mich nur tragen".

Eine .22 ist durchaus valide zur Abwehr eines Grizzlybären. Man schiesst einfach jemand anderem in die Kniescheibe und rennt dann weg  >;D
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: caranfang am 27.06.2025 | 15:01
PHB+1 mag auf den ersten Blick ziemlich fragwürdig erscheinen, aber man hat damals diese Regel eingeführt, um das Charakter-Chaos, welches man bei D&D 3e erlebt hat, einzudämmen. Schaut Euch do einmal an, wieviel Bücher mit Rassen, Klassen, Talenten, Zaubern usw. es für D&D 3e gibt. Leider wurde sie von vielen Spielern als Spaßbremse angesehen und auf deren Druck schließlich abgeschafft. Da WotC zur gleichen Zeit beschlossen hat, dass es keinen D&D-Canon mehr gibt, haben wir den Salat.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Ainor am 27.06.2025 | 15:18
Unter anderem wegen letzterem war das ja lange die offizielle Richtlinie für D&D5, zumindest für die Adventurer's League. Ich persönlich fand' das auch immer ganz charmant, weil es die Unterschiede zwischen optimierten Charakteren von System Mastery-affinen Spielern und dem 0815-Charakter von Spielern, die in erster Linie "einfach spielen" wollen zumindest eindämmt.

Für AL ist es eine gute Regel. Auch weil dadurch alle Bücher zulässig sind und alle Bücher am Tisch sind.
Für eine Hausrunde ist das eher unwichtig. Da ist höchstens System Mastery vs 0815 und Powercreep während der Kampagne relevant.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 27.06.2025 | 16:36
Unter anderem wegen letzterem war das ja lange die offizielle Richtlinie für D&D5, zumindest für die Adventurer's League. Ich persönlich fand' das auch immer ganz charmant, weil es die Unterschiede zwischen optimierten Charakteren von System Mastery-affinen Spielern und dem 0815-Charakter von Spielern, die in erster Linie "einfach spielen" wollen zumindest eindämmt.
Das Problem das ich ein bisschen damit sehe, ist das zumindest das 2014 nicht so besonders toll balanciert ist, und du bei einigen Klassen gefühlt fast bestimmte Optionen aus späeren Büchern brauchst um einen einigermaßen vernünftigen Char zu bauen.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: schneeland am 27.06.2025 | 16:58
Das Problem das ich ein bisschen damit sehe, ist das zumindest das 2014 nicht so besonders toll balanciert ist, und du bei einigen Klassen gefühlt fast bestimmte Optionen aus späeren Büchern brauchst um einen einigermaßen vernünftigen Char zu bauen.

Ja, das ist natürlich die Kehrseite dieser Strategie. Aber entweder kuratiert man dann als SL und übernimmt spätere Korrekturen nur selektiv oder man handelt sich halt doch wieder den Optionszoo und eventuell kaputte Kombinationen ein.
Insofern habe ich, ähnlich wie bei der 3e, für mich persönlich festgestellt, dass die späteren Bücher mehr Probleme schaffen als sie lösen. Ich würde entsprechend, wenn ich tatsächlich noch mal 5e spiele, wohl nur mit den Core 3 spielen, und maximal die Goliath aus Volo's Guide als Spieleroption importieren
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Feuersänger am 27.06.2025 | 17:40
Mal so gefragt -- ich bin bei 5E schon lange nicht mehr auf dem laufenden und hab es ca 8 Jahre nicht mehr gespielt. Das letzte was ich gehört, aber noch nicht selber probiert habe, war dass der Hexblade ziemlich imba sei wg extremer SADness (alles läuft über CHA).
Also kurz, gibt es denn bei 5E überhaupt "Builds", die aus dem Ruder laufen wenn man Optionen aus allen Splats miteinander kombinieren darf?
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Quaint am 27.06.2025 | 17:48
Also ich finde, wenn man etwas absurde Kombinationen die eine sehr kreative Regelauslegung erfordern ignoriert, gibt es zwar stärkere und schwächere Builds, aber es ist nicht so krass wie der Kram, den ich teils von Pathfinder 1 oder DnD 3.x höre.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: ElfenLied am 27.06.2025 | 17:53
Kann jetzt nur für die 2014 Edition sprechen. Spiele und leite selber das was man gemeinhin unter "high optimization" versteht, also komplett ohne echte Nahkämpfer.

Hexblade ist tatsächlich relativ mid, nichtmal top 3 unter den Warlocks. Als dip aber tatsächlich brauchbar für manche Caster und Paladin, wegen skalierendem Eldritch Blast und Medium Armor+Shield proficiency. Beim Paladin tatsächlich nicht um den Nahkampf zu verbessern, sondern ihn als reinen Fernkämpfer zu spielen.

Und nein, Builds selber sind im Vergleich zu 3.5 oder Pf1e sehr gemäßigt. Optimierter Martial ist eigentlich noch dasselbe wie zu release, Polearm Master+Great Weapon Master für Nahkämpfer oder Crossbow Expert+Sharpshooter für Fernkämpfer. Also ca. 2-3x soviel Schaden wie ein Martial der keine Ahnung hat. Bei den Castern ist das damage Potential tatsächlich recht überschaubar, die optimierte Spielweise konzentriert sich auf Kontrolleffekte und Buffs.

Bei den Zaubern gibt es ein paar outlier, z.B. Pass without Trace, Magic Jar oder Planar Binding, die schnell albern werden. Ich leite Surprise aber nicht nach dem Buch, bei Magic Jar habe ich double jarring gebannt und Planar Binding existiert nicht.

Hier mal die "besten" Builds aus meinem anderen Post, inklusive der Kriterien warum sie gut sind:
Die besten multiclass builds erfüllen folgende Anforderungen:
  • Alle essentiellen Reactions: Absorb Elements, Silvery Barbs, Shield.
  • Mindestens medium armor + shield proficiency
  • Gute action economy, die dich jede Runde Action+Bonus Action benutzen lassen können
  • Die Fähigkeiten, die man durch multiclassing bekommt skalieren idealerweise nicht mit der Klassenstufe, sondern mit proficiency oder Gesamtstufe.
  • Spielbar auf jeder Stufe, inklusive 1 (auch wenn man da natürlich noch keinen multiclass hat). Viele machen den Fehler und spielen irgendwas, was erst auf Stufe X gut wird und leiden dann Monate lang.
  • Skalieren alle über das selbe Primärattribut

In der Praxis sind das diese Builds:
  • Divine Soul Sorcerer 1/Life Domain Cleric 1/Circle of Shepherd Druid 18: Fängt an als DSS, nimmt dann 5 oder 6 Stufen Druide und dann eine Stufe Life Cleric. Hat alle essentiellen Reactions, Con save proficiency, hervorragenden Schaden und brauchbare Defensive. Heilt auch sehr effizient mit bis zu 40 HP pro 1st level slot.
  • Artificer 1/Chronurgy Wizard 19 ODER Peace Domain Cleric 1/Chronurgy Wizard 19: Fängt entweder als Artificer an für Con saves, oder alternativ als Peace Cleric für Emboldening Bond solange das noch niemand hat. Emboldening Bond hält 10 Minuten und benötigt keine Konzentration, und stacked mit Bless. Der Chronurgy Wizard ist die beste Wizard Klasse in der Hand eines erfahrenen Spielers, mehr muss man dazu nicht sagen.
  • Oath of Watchers Paladin 7/Undead Warlock 2/Divine Soul Sorcerer 11: Fängt als Paladin an, nimmt die 2 Stufen Warlock auf Stufe 2 und 3 und die Sorcerer Stufen am Ende. Bringt dem Team enorme Defensive und gute Kontrolleffekte. Wird ausser auf Stufe 1 in der Regel nicht im Nahkampf gespielt.
  • Divine Soul Sorcerer 1/College of Eloquence Bard 19: Die eine Sorcerer Stufe gibt dem Barden Con saves und zwei der essentiellen Reactions, die ihm sonst fehlen würden. Eloquence Barde hat gute Kontrolleffekte und kann Bardic Inspiration nutzen, um die gegnerischen Saves zu senken.
  • Twilight Cleric 18/War Wizard 2: Die eine Stufe Wizard wird auf Stufe 7 genommen, um dem Cleric die drei essentiellen Reactions zu verleihen. Die zweite dann auf Stufe 20, für eine defensive Reaction die keine Ressourcen benötigt. Der Twilight Cleric ist das eheste in D&D 5e, was ein Tank sein sollte, da er dank Spirit Guardians über einen guten Kontrolleffekt verfügt und sein Channel Divinity die Überlebensfähigkeit der Gruppe stark erhöhen kann.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: schneeland am 27.06.2025 | 17:56
Ich hatte auch noch ein paar Diskussionen rund um diverse Multiclass-Builds und v.a. den Zauberspruch Silvery Barbs (aus dem Strixhaven-Buch) wahrgenommen. Aber ich habe da auch kein tiefergehendes Wissen (das Optimierungsthema reizt mich nicht wirklich). Unabhängig davon wäre das, glaube ich, auch besser in einem eigenen Thema aufgehoben.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: caranfang am 27.06.2025 | 18:43
Gerade diese optimierten Multiklassen-Charaktere sind in meinen Augen ein sehr guter Grund für Einschränkungen.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: ElfenLied am 27.06.2025 | 18:48
Ist Geschmackssache. Für mich wäre ein Multiclassingverbot bei den geringen Optionen, die 5e hat, ein dealbreaker.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: caranfang am 27.06.2025 | 18:55
Ist Geschmackssache. Für mich wäre ein Multiclassingverbot bei den geringen Optionen, die 5e hat, ein dealbreaker.
Das habe ich jetzt nicht gemeint. Ich sprach allgemein von Einschränkungen.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Alexandro am 27.06.2025 | 20:58
b) Es gibt durchaus das Argument, dass Spielleitys auch nur Spielys sind. Völlig akzeptabel. ABER dann müssen die Spielys gefälligst auch beim Settingbau aktiv mitmachen. Wenn das bei Spielleity hängen bleibt, sind wir einfach wieder bei a). Man kann nicht Spielleity quasi jedes spezielle Recht absprechen, aber erwarten, dass weiterhin alle Arbeit dort hängen bleibt und Spielys das fertige Produkt dann konsumieren können. Entweder, Oder.

Ja, in dem Fall muss die SL es aber auch zulassen, dass die Spielenden etwas dazuerfinden. Viele sind dazu nicht bereit ("Meine Welt!").

Ich mag es ganz gerne sowas zu machen ("Beschreib mal das Heimatdorf deines Charakters." etc.) und Spielys Details über die Spielwelt ergänzen zu lassen. Habe das auch ein paarmal bei den Spezies gemacht ("Hmmm, Dragonborn hatte ich in diesem Setting bisher nicht vorgesehen - erkläre doch mal, wo diese Spezies herkommt, warum sie so selten ist, und welche Rolle sie im Setting einnimmt").
Da hatte ich teilweise recht gute Ideen dabei, von "Kuckuckskindern" (seltsames Ei, welches in einem Koboldgelege auftauchte, wo keiner wusste wem es gehörte) bis hin zu einem menschlichen Paladin von Bahamut, der von seinem Gott mit der Drachenartigen-Form gesegnet wurde. Wenn sie eine Möglichkeit finden, ihre Vorstellung mit dem Setting in Einklang zu bringen - warum nicht?

Umgekehrt hatte ich auch schon Fälle, wo Spielys die klassischen EDO-Rassen genommen haben, und dann absolut Null bereit waren, sich auf deren Rolle im Setting einzulassen (z.B. fröhliche, gastfreundliche Halblinge in Dark Sun, oder Elfen als pazifistische Baumknuddler in Eberron). Das waren Spielys, welche absolut NICHT bereit waren sich auf das Setting einzulassen, und einfach ihren Stiefel durchziehen wollten, deswegen habe ich da dann irgendwann gesagt "OK, offensichtlich habt ihr keine Lust auf das Setting- Tschö mit Ö!".

Aus der Improtheater-Sprache würde ich das so sagen, dass Spielys die bereit sind "Ja, und..." zu sagen (eine neue Spezies in das Setting einführen, die aber total passt) eher zugelassen werden, als solche, welche "Nein" sagen (eine neue Spezies einführen - oder eine bestehende so uminterpretieren - dass vereinbarte Settingsetzungen verletzt werden). Es ist ein Geben und Nehmen.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: nobody@home am 27.06.2025 | 21:24
Selbst Gandalf benutzt in der ganzen Trilogie nicht so viele Zauber wie der typische mittelstufige D&D-Magier in einem einzigen größeren Gefecht.

Magie ist ohnehin praktisch immer stark settingspezifisch und läßt sich nicht ohne weiteres von einem Setting zum nächsten übertragen. Selbst bei D&D gab's da ja früher durchaus Unterschiede in den genauen Ausprägungen der an sich grundsätzlich vertrauten Regeln je nachdem, wo man gespielt hat (okay, die mögen in dieser "modernen" Zeit inzwischen glattgebügelt worden sein), und daß die D&D-Regeln speziell zur Magie von Mittelerde nicht wirklich passen wollen, wundert mich schon mal gar nicht -- da haben sich Tolkien, Vance, und Gygax eben nicht rechtzeitig miteinander abgesprochen. :)
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Darius der Duellant am 27.06.2025 | 21:51
Der SL wird bei mir unter "Runde" subsummiert. Aber du hast Recht, in dem Sinne, dass der SL auch ein Mitspieler ist, hakt es mit meiner Begrifflichkeit (wie allerdings mit jeder anderen, wenn man so genau wie du gerade hinschaut).

Welche Synonyme fallen dir so ein, um folgende drei Gruppen zu unterscheiden?
1. Nur die Spieler
2. Nur die Spielleitung
3. Alle zusammen

Such würde exakt diese drei Begriffe verwenden bzw. Gruppe für letzteres, entsprechend sehe ich keinen Sinn darin (für mich) unnötigerweise nach Synonymen zu suchen.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: flaschengeist am 28.06.2025 | 12:22
Und nein, Builds selber sind im Vergleich zu 3.5 oder Pf1e sehr gemäßigt. Optimierter Martial ist eigentlich noch dasselbe wie zu release, Polearm Master+Great Weapon Master für Nahkämpfer oder Crossbow Expert+Sharpshooter für Fernkämpfer. Also ca. 2-3x soviel Schaden wie ein Martial der keine Ahnung hat. Bei den Castern ist das damage Potential tatsächlich recht überschaubar, die optimierte Spielweise konzentriert sich auf Kontrolleffekte und Buffs.

Bei den Zaubern gibt es ein paar outlier, z.B. Pass without Trace, Magic Jar oder Planar Binding, die schnell albern werden. Ich leite Surprise aber nicht nach dem Buch, bei Magic Jar habe ich double jarring gebannt und Planar Binding existiert nicht.


Ich stimme Elfenlied zu. Die Unterschiede zwischen optimierten und unoptimierten Charakteren sind mir persönlich zwar speziell in 2014 immer noch zu groß. Aber dennoch gar kein Vergleich zu den Welten, die sich zwischen optimierten und unoptimierten Charakteren in D&D 3.5/PF 1 auftun. In D&D 2024 sind die Unterschiede dann nochmal kleiner: Einige typische Optimierungsfeats (z.B. Sharpshooter, Great Weapon Master) wurden entschärft, viele "Basisbuilds" verbessert und jede Klasse erhält ihre Subklassen jetzt einheitlich auf Level 3, was so manchen optimierenden 1-2 Level Multiclass-Dip aus der 2014er Version ausschließt.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 28.06.2025 | 13:20
Generell würde ich sagen das du in der 2014 Edition die meisten überpowerten Zauber und Feats schon im PHB sind. Und neue Klassen gab es ja nach dem PHB abgesehen von Artificer auch nicht.

So dass es dann bei dem Material aus Splats hauptsächlich auf Subklassen und Rassen (und magische Gegenstände wenn man die in den Build mit einbezieht) rausläuft.

Da gibt es dann schon ein paar sachen die eine sehr gute Synergy haben können (mir fällt Spontan der Bugbear Echo Knight/Gloomstalker/Assassin ein), aber ob das dann schon wirklich stärker aus dem Ruder läuft als sachen die du mit PHB+1 machen kannst ist schwer zu sagen.
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Feuersänger am 28.06.2025 | 17:43
Habe mal die Offtopic-Diskussion zu Gandalf abgetrennt:
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,130841.0.html
Titel: Re: Wieviel Einschränkung ist für euch OK?
Beitrag von: Ainor am 28.06.2025 | 18:44
Ich finde Optimierung im Sinne komplizierter Synergien zwischen verschiedenen Optionen ist in der 5E nicht besonders relevant. Wesentliche Unterschiede ergeben sich vor allem durch Powercreep von dem es trotz der wenigen Splatbooks in 5.0 nicht wenig gab.