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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Thema gestartet von: Silvanas Befreier am 7.07.2025 | 10:46

Titel: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Silvanas Befreier am 7.07.2025 | 10:46
Wir spielen zwar schon seit 10+ Jahren miteinander, aber ein Spieler hat mich zuletzt mit einem "Wunsch" konfrontiert, der mich etwas konsterniert zurücklässt:

Der Spieler hat keine Lust (mehr) an den Spielanteilen teilzunehmen, der viel mit Interaktion, Recherche und Gesprächen zu tun haben und bittet, bei solchen Situationen auf den Balkon Rauchen zu gehen, am Handy zu daddeln etc. Er möchte wieder reingeholt werden, wenn es "weitergeht" bzw. wenn es ihn interessiert.

Er sagt, das Gelaber geht ihm auf den Keks auch wenn er versteht das es sein müsse und er die anderen auch nicht stören will. Er möchte nicht nur "rumlabern", sondern mehr "machen" - wobei mir nicht klar ist, was mit "machen" gemeint sein könnte, schließlich ist das ganze Rollenspiel letztlich ein Erzählspiel. Ich leite eher moderierend und lasse die PC machen, was sie wollen. Im Moment spielen wir ein Stadtabenteuer, wobei die PC einen Mordanschlag aufklären wollen und in einem heiklen politischen Umfeld agieren müssen. Die anderen Spieler sind damit fein und ziemlich engagiert. Ich würde unseren Spielstil als story-orientiert und immersiv beschreiben. Dungeon-Bash, Schatzsuche und reines Monsterplätten kommen da eher selten vor.

Im Moment wäre ich geneigt, das mal auszuprobieren und schauen wie das läuft. Aber komisch finde ich es irgendwie schon.

Wie würdet ihr mit dem Spielerwunsch umgehen?
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Hereagain am 7.07.2025 | 10:50
Frag den Spieler was er sich wünscht.
Und es kann einfach sein, dass ihr vom Spielstil nicht mehr zusammen passt. Dann trefft euch doch außerhalb der Termine und Spielt sowas wie Decent usw.

Die Gruppe zu fragen, ob alle so zufrieden sind ist auch völlig legitim. Ich versuche immer in meinen Sitzungen einen Wechsel zu haben: auf zwei investigative Sitzungen folgt in der Regel mindesten eine oder zwei mit viel Kampfbegegnugen oder gar einen Dungeoncrawl.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Der Hasgar am 7.07.2025 | 10:54
Hallöchen,

das ist in der Tat etwas befremdlich. Es gibt nur eine Situation, in der ich das gut verstehen kann: Planung. Die Helden planen 4 Stunden, wie sie in eine Burg einbrechen, wollen wirklich alle Eventualitäöten aus dem Weg räumen. Dann fangen sie an und die Hölle bricht los. Das ist dann schon sehr fruchtlos.

Grundsätzlich scheint der Spieler aber einfach einen anderen Spielstil zu mögen. Kurzfristig würde ich einen solchen Wunsch also durchaus erstmal respektieren. Langfristig müsste man schauen, ob es noch zusammen passt. Wenn allerdings am Ende alle glücklich sind (der Spieler, der nur "handeln" will und bei den Redeanteilen dann viel Leerlauf hat und der Rest, den es vielleicht nicht stört, dass sich einer ein bisschen rauszieht), könnt ihr es auch so belassen.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: ghoul am 7.07.2025 | 10:58
Ich verstehe den Spieler sehr gut!
Allerdings kann ich sein Problem nicht für dich lösen. Er will offenbar lieber ALRIK spielen statt DSA.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Streunendes Monster am 7.07.2025 | 11:02
Hat er evtl recht und es passiert 80% Analyse-Paralyse, "Gelaber" (ich mag den Begriff nicht, der wertet ab) und unkoordiniertes Handeln?
Dann passt Dein Stil zu leiten für die Gruppe aber nicht für diesen Spieler.

Problem: sein Handeln (Handy, Balkon, Fluppe, Genervtsein) wird die anderen Spielenden stressen und ggfs aus deren Immersion reißen.
Lösung: mit allen drüber sprechen und eine Lösung suchen.
Ideen: ggfs deinen Leitstil anpassen oder das Abenteuer aufpeppen, mehr Action. Oder eine andere gemeinsame Alternative finden, Brettspiel wurde schon genannt bzw. eine actionlastige Kampagne leiten (Schritt 1) und dann die Ermittlergruppe ohne ihn fortführen (Schritt 2). Wichtig die Reihenfolge.

Ich finde es sehr gut, das er seine Bedürfnisse adressiert.
Sehe aber auch das Problem, dass er bei ansatzweise Abweichung zu seinen Vorlieben wieder darauf pochen wird.
Gefühlt (!) passt er nicht. Wenn dem so sein sollte: klaren und schnellen Cut machen (Schritt 2, siehe oben). Alles Andere kann die Gruppe als Ganze gefährden.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Maarzan am 7.07.2025 | 11:11
Dass er da offen kommuniziert, finde ich schon einmal positiv.
Was macht er denn, wenn er Interesse am aktuellen Geschehen hat bzw. wie zerstückelt ist das dann?

Was meiner Erfahrung nach stört ist , wenn jemand (geist) abwesendes dann nachinformiert werden muss - oder gar dann so informiert seine eigene Planungsrunde anstößt.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Silvanas Befreier am 7.07.2025 | 11:16
Hallo zusammen,

vielen Dank für die Antworten schonmal.

Die Vorlieben sind mannigfaltig. Gerade wegen dieses Spielers habe ich schonmal Pathfinder angeboten - was sehr viel stärker actionorientiert war. (Crimson Throne Adventure Path)
Der betreffende Spieler mochte das Abenteuer nicht, fand das System "..." und wollte unbedingt zurück zu DSA5.

Ich habe auch noch nicht verstanden, ob es ihm von meiner Seite aus zu "lahm" ist oder ob ihn die Interaktionswut der anderen Spieler stört. Die fühlen sich offensichtlich ganz wohl so, drehen jeden Stein um und haben viel Interaktion mit den NSC. Ich hab das auch ganz gern so und würde ungern das Spiel vorantreiben. Das sollten aus meiner Sicht die Spieler zusammen machen, wenn es ihnen zu langsam voran geht. Action wird ja noch ausreichend kommen.

Aber jeder sollte doch seinen Part im Abenteuer finden und den anderen das Spotlight gönnen. Ich überlasse sowas gern der Gruppe und der Spieler braucht ganz sicher alles, aber nicht die Rückendeckung des Spielleiters. Der Spieler ist nämlich sehr ... äh.... "meinungsstark"  ;)
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Streunendes Monster am 7.07.2025 | 11:25
Ich sehe/lese/kenne jetzt nur einen Bruchteil der Gesamtkonstellation, aber nach dem, was du hier beschreibst, ist die Passung Spieler-Gruppe und Spieler-System jeweils nicht sonderlich gut. Dass er auch noch DSA5 spielen möchte ... lässt mich etwas ratlos zurück  8]
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: ghoul am 7.07.2025 | 11:26
Der Spieler ist auf der Suche nach OSR.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Silvanas Befreier am 7.07.2025 | 11:34
Seufz - ich habe ganz vergessen: Ich bin ja im Tanelorn Forum.... - Das DSA Gebashe ist ja ganz lustig - hilft hier aber echt Null weiter. Kann also eingespart werden.


Ich glaube, ich habe eine konstruktive Lösung: Jeder Spieler erhält eine "FF - Flöck Voran - Vorspulen - Karte" Wenn es einem Spieler zu langsam vorangeht, kann er die in den Ring werfen. Entscheidet sich die Mehrheit (5 Spieler) für ein "Gib mal Gas, Meister" wird gepusht, ansonsten nicht.

So sollten alle zu ihrem Recht kommen. Ich möchte nämlich nicht, dass der betreffende Spieler mit seiner oft konfrontativen "Meinungsstärke" die Truppe um des lieben Friedens Willen dominiert.

Was haltet ihr davon?
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Maarzan am 7.07.2025 | 11:55
Fänd ich blöd und hier auch unnötig.

Er hat doch schon angeboten solange auszusetzen, wie die anderen wurschteln. Da braucht es doch gar keine FF-Card mehr.

Wenn es tatsächlich ein einzelner Spieler mit für die eigentliche Handlung irrelevanten (und risikolosen)"Hobbyaktivitäten" wäre, könnte man anbieten das in Spielpausen im 1:1 nachzuziehen, zur Not später als email.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Blizzard am 7.07.2025 | 11:56
Wie würdet ihr mit dem Spielerwunsch umgehen?
Nun, zunächst mal respektieren - und dann das Gespräch mit dem Spieler aber eben auch mit dem Rest der Gruppe suchen. Klingt danach, als ob ihn diesen Aspekt des RPGs eher langweilen oder gar stören würde. Wie sehen das die anderen Spieler ? Vielleicht gibt es ja mehrere, die ähnlich denken und sich vielleicht bislang nur nicht getraut haben, das mal anzusprechen ?

Zitat
Er sagt, das Gelaber geht ihm auf den Keks auch wenn er versteht das es sein müsse und er die anderen auch nicht stören will. Er möchte nicht nur "rumlabern", sondern mehr "machen" - wobei mir nicht klar ist, was mit "machen" gemeint sein könnte, schließlich ist das ganze Rollenspiel letztlich ein Erzählspiel.
Nun, dann würde ich ihn direkt fragen, was er mit "mehr machen" denn konkret meint ? Denn diese Aussage von ihm ist leider ziemlich vage und lässt einen großen Interpretationsspielraum zu. Und wenn das mal geklärt ist, gibt es vermutlich mehrere Optionen, wie man damit umgehen könnte:

1. Du setzt es so um, wie es der Mitspieler gewünscht hat - wenn es die anderen Mitspieler nicht stört. Sprich: In entsprechenden Situationen geht er raus zum Rauchen, etc. Für mich persönlich wäre das nichts bzw. keine Option; ich würde ein solches Verhalten als respektlos dem Rest gegenüber empfinden. Mal ganz abgesehen davon, dass es mich stören würde, wenn der Typ ständig Draußen ist und dadurch die Hälfte vom Plot verpasst. ::) Ist aber nur meine persönliche Meinung dazu.

2. Du versuchst, seine bevorzugten Aspekte stärker in euere Abenteuer & Sitzungen mit einzubauen. Würde aber bedeuten, dass du deinen Spielstil ggf. anpassen/ändern musst- und das kann dann zu Lasten der anderen Mitspieler gehen. Von daher würde ich mir gut überlegen, ob ich wegen einer Person alles umkrempeln will...

3. Du stellst fest, dass eure Spieltstile nicht (mehr) kompatibel sind. Dann würde ich anbieten, dass man zusammen Brettspiele oder ein MMORPG oder sowas mal zusammen spielt. Da kann er dann "mehr machen" und hat vielleicht dann da diese Punkte nicht, oder zumindest nicht in dem Maße, in dem sie ihn bei eurern Sitzungen und Abenteuern stören. Aber für's Pen&Paper ist es wohl besser, wenn man zukünftig getrennte Wege geht und ohne den betreffenden Spieler weiterspielt. Und evtl. versucht, den Platz nach-oder neu zu besetzen.

Erfahrungsgemäß ist es meistens immer doof, wenn ein Spieler fehlt -außer in den Fällen, in denen man ohne den Spieler besser dran ist (als Runde). Und nachdem, was du hier so dazu schreibst, klingt das für mich ganz stark nach Option #3.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: flaschengeist am 7.07.2025 | 11:58
Ich würde das zum Anlass nehmen, der gesamten Runde am Ende einer Session folgende Frage zu stellen: "Überlegt bis zur nächsten Session mal, ob es etwas gibt, dass ihr euch anders wünscht".
Meine Ziele dabei:
1. Auf dem Tisch zu haben, inwieweit die Präferenzen (noch) zueinander passen. Das schließt auch meine Präferenzen als SL ein: Ich möchte meinen Spielleitungsstil nur an Stellen verändern, die den eigenen Spielspaß nicht (signifikant) beeinträchtigen.
2. Deutlich machen, dass die Wünsche des einen womöglich mit denen der anderen kollidieren.
3. Den "Gesamt-Spaß" optimieren: Womöglich gibt es Änderungen, die den Spaß eines oder mehrerer Spieler erhöhen ohne dafür den einer anderen Spielerin zu beschränken.


Er möchte nicht nur "rumlabern", sondern mehr "machen" - wobei mir nicht klar ist, was mit "machen" gemeint sein könnte, schließlich ist das ganze Rollenspiel letztlich ein Erzählspiel. Ich leite eher moderierend und lasse die PC machen, was sie wollen.

Hieraus schließe ich, dass dein Spieler womöglich mit dem pacing unzufrieden ist - also als SL möglichst früh zu merken, wann sich eine Szene totläuft und zur nächsten überzuleiten.
Ich persönlich bin als Spieler eher herausforderungsorientiert und will daher nur wenige Szenen erleben, in denen es kein Problem zu lösen gibt. Die Klassiker: Einkaufen und Tavernengeplänkel.
Als SL stören mich solche Szenen nicht, falls die Mehrzahl der Spieler daran Spaß hat. Ob dies der Fall ist, mache ich am Aktivitätslevel meiner Spieler fest. Interagieren die Spieler lebhaft (untereinander) in-character, lasse ich laufen, ansonsten leite ich über.


Edit, weil dieser Beitrag hinzukam, während ich noch meinen Beitrag verfasst habe:

Ich glaube, ich habe eine konstruktive Lösung: Jeder Spieler erhält eine "FF - Flöck Voran - Vorspulen - Karte" Wenn es einem Spieler zu langsam vorangeht, kann er die in den Ring werfen. Entscheidet sich die Mehrheit (5 Spieler) für ein "Gib mal Gas, Meister" wird gepusht, ansonsten nicht.

Das halte ich für eine gute Lösung, um Feedback zum pacing einzuholen :d.

Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Streunendes Monster am 7.07.2025 | 12:00
Seufz - ich habe ganz vergessen: Ich bin ja im Tanelorn Forum.... - Das DSA Gebashe ist ja ganz lustig - hilft hier aber echt Null weiter. Kann also eingespart werden.

Missverständnis!
DSA5 habe ich keinen Grund zu bashen.
Für mich ist DSA editionsunabhängig ein Spiel für etwas langsameres, immersives und sehr charakter- und setting-zentriertes Rollenspiel. Mit viel Platz für pittoreske Orte, klassisch märchenhafte Abenteuer und eine sehr eigene Bodenständigkeit.

Das jemand ausgerechnet DSA spielen will, aber nach Action und Unterhaltung ruft, stößt bei mir auf Stirnrunzeln.
Hätte ich besser ausdrücken müssen - sorry dafür.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Namo am 7.07.2025 | 12:00
Mein Ersteindruck ist zunächst einmal, dass hier Spieler und Gruppe/SL nicht mehr zueinander passen. Allerdings lese ich das aus deinem Beitrag nur heraus und Details fehlen noch.

Es wurde schon mehrfach angedeutet - aber die Frage ist was genau der Spieler möchte. Ohne dass du es geschrieben hast, habe ich das so aufgenommen, als wäre er scheinbar eher nur an Kämpfen interessiert. Denn was genau soll denn weiter gehen bedeuten?

Wenn ihr 10 Jahre zusammen gespielt habt, stellt sich mir auch in dem Zusammenhang die Frage: Hat sich eure Art des Spielens in den letzten ein zwei Jahren stark verändert oder ist die gleich geblieben? Dann würde es ja doch eher am Spieler selbst liegen und es müsste wirklich mit ihm in einem Gespräch geklärt werden. Denn wenn die anderen 3 großen Spaß an der Art zu spielen haben wie ihr es aktuell macht und du selbst auch, tue ich mich ein wenig schwer, alles nach ihm auszurichten. Insbesondere wenn es dem Rest dann etwas den Spass nimmt. Wobei Zigaretten- und Handypause wäre für mich ein Immersions-NoGo. Würde mich total stören.

Erst wenn man die Information vom Spieler (was genau willst du/macht dir Spaß) hat, kannst du die Situation erst klären.

Finde ich eine interessante Fragestellung, da wir grundsätzlich genauso spielen (viel Story, Immersion, Taktik/Überlegungen und wenig Kämpfe) und ich mich da schon auch immer Frage, ob das allen gleich viel Spaß macht. Insbesondere wenn manche Kämpfe einfach auch gefeiert werden.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Eleazar am 7.07.2025 | 12:31
Ich denke auch, die Situation oder der Konfliktpunkt ist noch nicht ganz klar:
Für mich wäre ein Punkt entscheidend, der hier schon mehrere Male aufgeploppt ist: Was meint der Spieler eigentlich mit "was machen"?

Geht es tatsächlich nur ums Würfeln und Puppen schieben oder gehört das Ausspielen von Erkundungen und Erkundigungen, das konkrete Planen eines Überfalls oder das Zusammentragen und Interpretieren von Hinweisen auch dazu?

Ich selbst beiße nämlich auch ins Gitter, wenn die Story nicht weitergeht, weil Einkäufe von Vorräten episch ausgespielt werden oder die Leute in der Kneipe nicht angesprochen, aber mit dem Wirt die Farbe des Schirmchens beim Cocktail diskutiert wird. Und neulich hat die Gruppe wirklich so lange gedölmert und getrödelt und "sinnloses Zeug" gemacht, bis wir ingame eine wichtige Timeline verpasst haben. Und da war ich dann richtig sauer.

Vielleicht entdeckt ihr da Kompromissmöglichkeiten oder arbeitet den Kern des Problems noch besser raus. Dass der Spieler in ihm lästigen Situationen eine rauchen gehen möchte, ist bei Rauchern nachvollziehbar. Dass er so lange rauchen oder daddeln möchte, bis die anderen ihren Kram fertig haben, spricht dafür, dass der Spieler echt genervt ist und unter der Spielweise der anderen leidet. Ich glaube nicht, dass man das auf Dauer in der verbleibenden Spielzeit kompensieren kann. Wenn man diesen Spieler nicht über kurz oder lang verlieren möchte, sollte was anderes passieren.

So eine Vorspulkarte ist vielleicht ganz gut. Ein nonverbales Signal an die Gruppe, dass es schon mal einem zu langsam geht. Oder ja bereits mehreren. Mit dem Wissen können dann ja alle umgehen.

Ich denke, ihr müsst reden, reden, reden. Über das Problem und über die Probleme, die der Lösungsvorschlag aufwerfen würde.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Mangu am 7.07.2025 | 12:49
Ich glaube, ich kann mich in den Spieler etwas reinversetzen. Manchmal geht es mir bei meiner Gruppe auch zu langsam langatmig zu. Gespräche werden unnötig in die Länge gezogen, mit dem Shopkeeper werden noch ein paar Plaudereien geführt und dann dauert so eine "Shoppingtour" auch mal länger als wenn man mit einem "Zettel" kommt und sagt, ich will das das und das, bitte einpacken, danke!

Wenn hier manche sagen, dass man vllt. auf Brettspiele umschwenken soll, wäre ich wahrscheinlich damit nicht zufrieden, da dann trotzdem die Vielfalt und Flexibiltität des Rollenspiels verloren geht.
Daher sehe ich es etwas wie ghoul und der Spieler sucht wahrscheinlich eher ein Spielererlebnis wie OSR es "vorgesehen" haben. Natürlich kann man auch ein OSR in die Länge ziehen und DnD 5e kann man extrem schnell spielen.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Boba Fett am 7.07.2025 | 12:51
Davon ausgehend, dass “miteinander reden” keinen Erkenntnisgewinn brachte:

Ich denke, ich würde erst einmal für eine Testphase darauf eingehen, das aber auch (als Testphase) klar kommunizieren.
Dann würde ich genau beobachten, wann der Spieler sich vom Tisch entfernt und auch darum bitten, dass er dir genau sagt, wann man ihn wieder dazu holen soll.
Und dann würde ich analysieren, welche Situationen er auslässt und was ihm folglich keinen Spaß macht.
Abschließend würde ich die Analyse zur Debatte stellen und den Spieler fragen, ob deine Bewertung korrekt ist.

Danach kann man die anderen Spieler fragen, ob man diese Szenen generell etwas beschleunigen kann.


Die Fast Forward Karte ist eine gute Idee, aber wenn die erst dann greift, wenn drei Leute (von fünf) so gelangweilt sind, dass sie die “BOOORING!” Karte ausspielen, ist doch schon der Abend fast gelaufen.

Vielleicht sollte man bei Ermiitlungen die “Beinarbeit” (Informationsbeschaffung und Leute befragen) Phase verkürzen und die Planungsphase durch ein Zeitlimit einschränken. Und wenn ab und zu die Antagonisten Wind von der Existenz der Protagonisten bekommen, könnten die sich auch genötigt fühlen, Störmanöver zu initiieren, was wieder für mehr Handlung führt, die die Beinarbeitsphase auflockert.


Pathfinder als System für einen Wechsel ist eines, aber der Wechsel bringt ja nicht automatisch einen Wechsel im Spielerverhalten und am Spielleite-Stil mit sich. Dann bleibt die Ursache unberührt und es ändert sich nichts. Noch dazu ist PF ein furchtbar komplexes System. Vielleicht hättet ihr den Abenteuer-Pfad mit DSA5 spielen sollen und da dann auf ein höheres Pacing achten können. Hätte - Fahrradkette… Aber ich vermute, du weisst jetzt worauf ich hinaus möchte.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Namo am 7.07.2025 | 12:58
Mich verwundert eben, dass das Problem erst jetzt nach 10 Jahren auftaucht.

Denn ewig langes, unbedeutendes, Tavernenspiel etc. wäre jetzt auch nicht meins. Daraus ziehe ich vielleicht einmal Spaß, aber im Kern möchte ich schon "Abenteuer" erleben. D.h. das ist grundsätzlich ja ein Thema der passenden Spieler(gruppe) zueinander. Aber das Thema scheint ja erst jetzt akut geworden zu sein, so dass es das auch nicht ganz sein kann.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: felixs am 7.07.2025 | 13:02
Ich glaube, ich habe eine konstruktive Lösung: Jeder Spieler erhält eine "FF - Flöck Voran - Vorspulen - Karte" Wenn es einem Spieler zu langsam vorangeht, kann er die in den Ring werfen. Entscheidet sich die Mehrheit (5 Spieler) für ein "Gib mal Gas, Meister" wird gepusht, ansonsten nicht.

Hmm... Ich hätte als SL keine Lust darauf, bin ja schließlich nicht der Unterhaltsunsverantwortliche. Und man hat ja auch seinen Stil und kann nicht unbedingt auf Knopfdruck was anderes machen.
Kann man natürlich probieren, wenn Du als SL damit kein Problem hast.

Würde aber vermuten, dass das auch eine eigene Dynamik entwickelt und dass die Gefahr, dass Gruppenmeinungen dominiert werden, dadurch nicht geringer wird.

Der Spieler hat keine Lust (mehr) an den Spielanteilen teilzunehmen, der viel mit Interaktion, Recherche und Gesprächen zu tun haben (...) Er möchte wieder reingeholt werden, wenn es "weitergeht" bzw. wenn es ihn interessiert.

(...) Er möchte nicht nur "rumlabern", sondern mehr "machen"

Schwer zu sagen. Sehe im wesentlichen zwei Möglichkeiten:

1) Entweder es liegt - aus Sicht dieses Spielers - irgendwas mit dem Spielfluss im Argen. Vielleicht würde er sich eine dichtere Folge von Spielgeschehen wünschen, mehr Handlung in weniger Spielzeit, mehr Entscheidungen (und vielleicht mehr Würfeln). Vielleicht gefällt ihm gerade das stark auf das Erzählen von Geschichten fokussierte Spiel (vielleicht mit vielen Details) nicht. Das würde dann grundsätzlich mit dem Kollidieren, was ihr macht. Habt ihr das schon immer so gemacht? Hat euer Spiel in der Gruppe sich entwickelt?

2) Oder es ist so, wie hier schon vorgeschlagen wurde: Der Spieler ist eher an einer Spielweise interessiert, die durch Brettspiele oder viele Computerrollenspiele besser bedient wird. Also ein stark an Spielmechaniken ausgerichtetes Spiel. Auch da scheint mir das überhaupt nicht mit dem zu harmonieren, was Du als eure übliche Spielweise beschreibst. Muss kein Problem sein, ist aber wahrscheinlich eines. Auch da würde ich fragen, ob sich irgendwas verändert hat bei euch?

Als Lösungsvorschlag fällt mir nichts ein - man kann das erstmal probieren. Vielleicht ist es ja auch "nur eine Phase" bei dem Spieler.
Manchmal mag es auch so sein, dass sich Vorlieben ändern und man sich dann auseinandergespielt hat.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: sma am 7.07.2025 | 13:20
Rausgehen und nur selektiv mitspielen wollen halte ich für den schlechtesten aller Kompromisse. Ich würde das als Mitspieler als respektlos weil extrem ich-bezogen empfinden. Für mich demonstriert diese Handlung, dass dieser Mitspieler kein Interesse am Spiel der anderen hat. Den Wunsch, eine persönliche Zusammenfassung serviert zu bekommen würde ich als unverschämt ablehnen. Nach meiner Vorstellung spielt man gemeinsam als Gruppe und nicht einzeln mit der SL.

Ich kann den Wunsch verstehen, dass alle am Tisch die selbe Spielzeit bekommen und das man regelmäßig in kurzen Intervallen zum Zug kommt. Sowas finde ich wichtig.

Ich persönlich bin genervt, wenn eine Gruppe im Kampf nur 1 Runde pro Stunde schafft *und* die meiste Zeit nicht für die Erzählung draufgeht, sondern für das Nachschlagen von Regeln, abwägen von Optionen oder Nachfragen zur aktuellen Situation, weil man zuvor nicht aufgepasst hat. Die 55 min Passivität zwischen zwei Aktionen ist dann zu lang.

Hier hilft IMHO auch kein FF - nur ein Systemwechsel - und Mitspieler, die aufmerksam sind und wissen, was sie tun, bevor sie dran sind. Wobei die Unaufmerksamkeit ja häufig durch die lange Passivität entsteht, weil die eben noch was anderes nebenbei machen.

Ebenso nervig kann es sein, wenn sich eine Planung im Kreis dreht, entweder weil man wieder jemand nicht aufgepasst hat und die selben Punkte wiederholt, die schon mal diskutiert wurden oder mehrere Egos aufeinander treffen, die nicht vom persönlichen Plan ablassen wollen. Hier kann ein FF funktionieren. Denn man kann über so eine Diskussion schon mal die Zeit vergessen.

Letztlich ist beim geschilderten Problem glaube ich wichtig zu erfahren, was "was machen" bedeutet. Ich würde unterstellen, es heißt kämpfen. Das gilt es aber zu verifizieren. Positiv finde ich, dass der Spieler eine Lösung sucht.

In diesem Fall müssten die anderen Spieler einverstanden sein, dass man den Fokus im Spiel vom Charakterspiel mehr zum Taktikspiel verschiebt. Vielleicht wollen alle ja ansonsten gerne mit diesem Spieler zusammenspielen und sind zu diesem Kompromiss bereit. Und vielleicht gefällt das ja auch anderen ebenfalls, die jetzt nur nix sagen wollten.

Oder aber der Spieler passt letztlich nicht zur Vorliebe der restlichen Spieler, wenn diese Spaß daran haben, jedes Gespräch auszuspielen, egal wie wichtig es für den Fortschritt der Handlung ist.

Ich persönlich mag Ermittlungsabenteuer. Ich möchte aber auch nicht ewig in einer Sackgasse feststecken und wünsche mir dann lieber etwas wie "auch 4 Stunden später hast du bei deinen Befragungen auf der Straße nichts weiter herausbekommen" wünschen statt jetzt sowas viermal ergebnislos auszuspielen. Dann bitte lieber die Idee eines anderes Spielers verfolgen, den Archivar mit Schmeicheleien dazu zu bringen, die gewünschte Information herauszusuchen. Und das man Dinge wie z.B. Einkaufen nicht ausspielen muss, ist glaube ich Konsens in vielen Gruppen. Vielleicht sollte man sonst noch einmal über diese Punkte reden. Ich persönlich finde es z.B. völlig ausreichend, viele Handlungen zu beschreiben und eher abstrakt zu regeln statt sie in direkte Rede auszuspielen. "Wie verbringt ihr den Nachmittag?" "Also Ann geht in die Bibliothek, recherchieren." "Bob will man Hafen die Lagerhäuser kontrollieren." "Und Ces?" "Ähm, ich geh mit Ann." Dann zwei Würfe, einer mit Unterstützung, und es gibt zwei vielleicht neue Hinweise, über die die Spieler rätseln können.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Uferschnepfe am 7.07.2025 | 13:22
Möglicherweise liegt es nicht am System oder Abenteuer, sondern vielmehr an den anderen Spielern?!

Auch ich kenne Spieler, die dazu neigen, unendlich lange Monologe zu halten, oder endlos mit den NSCs zu debattieren. Vielleicht möchte der Spieler die Mitspieler nicht konfrontieren und geht den Umweg über den Spielleiter.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: gilborn am 7.07.2025 | 13:46
Was ich anhand der von dir geschriebenen Situation vermuten würde:

Der Spieler will nicht erst rausfinden was los ist, das empfindet er als Arbeit. Nachforschen, Hinweise in Räumen suchen - Langweilig.
Ich muss hinter jedem Bild, hinter jeder Truhe, jedem Wandteppich schauen und wenn ich vergessen habe den Kronleuchter zu untersuchen, dann... Langweilig.

Mein Tipp: Hau die Infos so raus oder lass einen Wurf entscheiden! Sag ihnen nach dem Vorlesetext was interessant ist, die "Interakting Points". Stell sicher, dass die Handlung klar ist, die Stakes klar ist und lass sie daran arbeiten. Sobald er alle Infos hat, der Konflikt / das Problem klar ist, kann gehandelt werden kann - und vielleicht ist er dann wieder an Bord.

Bei der Interaktion ist fraglich was ihm daran nicht gefällt. Ausspielen der Rolle? Abneigung gegen Kammerspiel, gefühlduseliges Spiel?
Ist nicht jedermanns Sache, da könnte man die Situationen soweit eindampfen, dass es für beide Seiten (noch) ok ist.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Eleazar am 7.07.2025 | 14:09
Vielleicht hat er den Eindruck, dass seine Figur in Ermittlungssituationen usw. nichts beitragen kann. Vielleicht ist er als Spieler nicht einfallsreich genug. Vielleicht dominiert ein anderer Spieler solche Situationen...

Dann würde es helfen, ihn direkt anzuspielen, seine Kompetenzen, Kontakte, seinen Hintergrund wichtig zu machen und ihm so Erfolgserlebnisse geben. Erfolg ist interessant.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Quaint am 7.07.2025 | 14:10
Na wenn man die Spieler machen lässt, kann es sich ja manchmal wirklich etwas ziehen. Ich mach gern bissle pacing, bissle Dampf. Aber ist so bissle Teesatz lesen hier. Muss man halt mit dem Typ reden, was für ihn Action, was machen ist. Und dann halt Kompromiß oder es geht halt nimmer.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: unicum am 7.07.2025 | 14:27
Ich hab eine Frage dazu: Hat er diesen Wunsch dir gegenüber oder gegenüber der Gruppe genannt? Und hat er seinen Wunsch vorher schon etwa durch seine aktionen angedeutet? Hat er gesagt was er tun wird wenn du seinem Wunsch nicht entsprichst?

Ich würde unter vier Augen mit jedem der anderen Spielern darüber reden (geht auch über email). Direkt in der Gruppe, folgen manche eben einen gewissen Gruppenzwang und sagen eher nicht frei heraus was man denkt.

Und ja - du musst dir auch klar werden was du willst, "nur" weil du der SL bist heist nicht das du nicht auch spass haben sollst, ohne deine Motivation geht garnichts. Was macht dir am Spielen spass? Machen dir die Action Sachen Spass oder eher das "gelaber"?

Und dann halt alle Karten auf den Tisch legen.

Ich meine mal auf meine Spielrunden betrachtet - ich könnte auch dann ab und an mal sagen "Am nächsten Freitag brauchst du garnicht kommen, es sei denn deine Kameraden machen etwas ganz merkwürdiges" - anderst formuliert: Es gibt nicht an jedem Spielabend !Achtion!

Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: CK am 7.07.2025 | 14:33
So ein Problem zu besprechen und anzugehen ist ja immer erstmal richtig und wichtig, wobei ich Innerlich beim Lesen schon gezuckt habe und da smas Sicht auf die Dinge teile:
Was auch immer das Problem des Spielers ist - da sitzen noch ein paar andere am Tisch und rausgehen, um auf dem Balkon zu rauchen und vllt auf dem Handy zu daddeln finde ich den anderen Spielern und vor allem auch Dir gegenüber rein zwischenmenschlich ziemlich daneben. Selbst wenn scheinbar irrelevante Szenen (weiss man s?) gerade passieren, geht es ja nicht darum, nur die Egoperspektive auszuleben, sondern den ganzen Spielabend an sich zu betrachten.

Der Spieler wird seine Beweggründe haben und vielleicht gibt es dafür einfache, komplizierte oder gar keine Lösungen. Aber anstatt Dir mal ebenso vorzuschlagen, er geht rauchen, wenn er nicht genügend unterhalten wird (wie dreist ist das eigentlich ;D ), sollte er vielleicht eher sich Gedanken machen, was er machen kann, um die Situation am Tisch zu ändern bzw. was er eigentlich vom Hobby erwartet.

Nicht falsch verstehen - vielleicht seit Ihr ja tatsächlich übelst die Labertaschen und haltet Euch nur mit langweiligen Sachen auf und sein Argument ist berechtigt, aber selbst dann finde ich es trotzdem daneben, sich einfach ganz bequem abzuseilen, wenn Ihr anderen mal wieder Film schiebt und ihm das zu blöde wird. Selbst die Ini ergreifen, ausbremsende Spieler selber vor allen ansprechen oder halt Tschüss! - aber Raucherpause finde ich unschön und respektlos (auch wenn er es vermutlich gar nicht so meinte, wie ich es hier mir zusammen schustere).

Gut, genug von meiner Meinung - einfach gesagt: Klär, was er will, schau, ob das Dir und mit den anderen passt, ansonsten sieht man sich seltener - halt wenn man mal gemeinsam aufn Balkon chillt, pafft und nicht spielt. Oder frag ihn, wie er es fände, wenn er gerade mal etwas "rollenspielt" und die anderen stehen auf um zu rauchen ("Hätt ich kein Problem mit", schon klar, vllt dann besser 1on1?).
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Lyonesse am 7.07.2025 | 15:14
Sind die anderen Spieler in der Gruppe denn jetzt die großen Planer, Hartwürste oder beides? Der Spieler will also die Rosinen aus dem Kuchen haben und am liebsten nur Action machen. Dann kann er ja einfach ein Red Shirt, einen Karawanenbegleiter, einen Torch Bearer, einen Leibwächter oder den Golem-Begleiter der Magierin spielen. Er kommt immer nur bei einer Action-Szene dran, es gibt eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass er dabei drauf geht und anschließend kriegt er gleich den nächsten Charakter überreicht, denn die gibt es ja im Dutzend billiger. Oder hat er sich das nicht so vorgestellt? ;)
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Zed am 7.07.2025 | 15:20
Ich denke, es ist nicht hilfreich, die Lösung an eine Systemfrage zu knüpfen. Man kann OSR schließlich auch mit Dramaturgie anstatt mit Unterwerfung unter einen Zufallsgenerator und generischen Kerkern spielen, und DSA ohne Romannacherzählung.

Ich sehe es ähnlich wie Namo, vielleicht fallen hier die Bedürfnisse zu weit auseinander. Ich würde zB keine Runde leiten wollen, die nur kämpfen möchte.

Ich denke, es lohnt sich, mit allen gemeinsam abzuchecken, wie sich die Spielzeit verteilen soll: <Kampf und Taktik (= Planung vor dem Konflikt)> zu <Diplomatie> zu <Aufklärung & Strategieplanung>. Ich strebe zB 4 zu 3 zu 2 an.

Wenn hier in der Runde keine Einigung und auch kein Tolerieren der Entscheidung möglich ist, dann ist auch keine gemeinsame Basis zum Spielen da.

Rausgehen und nach „dem Gelaber“ wiederkommen sehe ich auch als schlechteste Lösung.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Armorik am 7.07.2025 | 15:27
Käme man mir mit so einem Vorschlag wie der Spieler, hätte ich sicher spontan Lust, ihn rauszuwerfen, weil egoistisch.Aber das schreibe ich "von außen", ich kenne den Spieler nicht, vielleicht ist er eine Bereicherung für die Truppe und man kennt sich lange und überhaupt hat er sich überhaupt gemeldet.
Allerdings stört mich an der Rückmeldung, dass erstens schon auf ihn eingegangen wurde (Pathfinder) und zweitens er da die Gruppe vor vollendete Tatsachen (Rosinen) stellt. Das ist erfahrungsgemäß dann der Fall, wenn eine Person davon ausgeht, dass Reden nichts mehr bringt, und das könnte darauf hindeuten, dass da mehr und schon länger im Argen liegt.Falls reden nichts bringt, vielleicht die Frage stellen: Willst du überhaupt noch bei uns mitmachen?
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: unicum am 7.07.2025 | 16:12
Wir spielen zwar schon seit 10+ Jahren miteinander, aber ein Spieler hat mich zuletzt mit einem "Wunsch" konfrontiert, der mich etwas konsterniert zurücklässt:

Ach nur mal "fürs Protokoll" - 10 Jahre sind weit über der Durchschnittsdauer für Ehen. Ich postuliere daraus das man sich auch im Rollenspiel etwas auseinander leben kann. Was früher gut war, ist heute abgedroschen.
Auf mich selbst betrachtet - ich würde heute nicht mehr so spielen wie ich angefangen habe, aber einiges was ich in der ersten Session schon machen musste - als SL - mache ich auch heute noch so wie damals.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Raven Nash am 7.07.2025 | 16:16
Ich kann es durchaus nachvollziehen. Wir haben da auch manchmal das Thema, dass viel zu viel zerredet wird. Besonders eine Spielerin hat da mit ihrer ADHS zu kämpfen, und es kann sich ewig ziehen, bis endlich eine Entscheidung gefällt wird. Im Kampf hab ich mittlerweile angefangen, einfach "Tick-Tack" zu sagen, wenn's mal wieder nicht weitergeht.

Aber ich würde als SL mal wirklich drauf achten. Vielleicht hat er ja Recht, und es fällt dir nur nicht auf, weil Gewohnheit? Vielleicht wird statt Planung tatsächlich einfach rumgeeiert, ohne auf den Punkt zu kommen?
Ist ja auch im Berufsleben oft der Fall, dass ein Meeting ewig dauert, ohne dass was dabei rauskommt.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Maarzan am 7.07.2025 | 16:20
Und die Frage wäre auch: Einer hat sich jetzt so geäußert, aber wie sehen das die anderen das?
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: LUCKY_Seb am 7.07.2025 | 16:31
Bau doch mal in der Planungsphase Druck auf, dann
wird er gebraucht und muss handeln während die Anderen planen.

Wenn die Gruppe mal wieder im Gasthaus-Zimmer oder Separee debattiert,
lass ihn durch das Fenster Tuppenverschiebungen wahrnehmen, oder ein Galgen wird in Sichtweite aufgebaut... (Für die Spieler?!), oder draußen im Gang poltert es auf einmal - danach Stille.
Jemand im Hof brüllt den Namen der Charaktere - sie sollen rauskommen! Einfach eine bisschen piesacken, dass sie sich nicht im Planen verlieren UND einige in der Gruppe handeln müssen.

Jetzt die nüchterne Wahrheit - diese Situation (mit ein paar anderen persönlichen Dingen) hat bei uns, trotz aktivem Nachbessern von meiner Seite als SL, vor einigen Jahren dazu geführt, das unser impulsivster Spieler die Gruppe verlassen hat. (O-Ton: Ich will spielen, nicht planen - das funktioniert so eh nicht - wir wissen was wir können, einfach grob absprechen und auf gehts)  Ich persönlich bedauere das immer noch, habe aber seitdem die UHR bei jeder Szene im Blick.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Settembrini am 7.07.2025 | 16:34
Da viele aufs Planen abzielen: Direkte Rede kann auch ein sehr lähmender Faktor sein.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Edgar Allan Poe am 7.07.2025 | 16:43
Hier gibts imho nur eine Lösung: Die Gruppe fragen, ob sie mit dem Spiel zufrieden sind. Wenn die anderen Spieler sagen "Ist geil so, wie es ist.", dann ist es leider so, dass der andere Spieler schlicht nicht mehr zur Gruppe passt. Jeder Kompromiss den man dann zusammen sucht, ist am Ende nur eine zusammengeklöppelte Behelfslösung (die am Ende keinen so wirklich glücklich machen wird - zumindest nicht auf Dauer). Im schlimmsten Fall muss man den einen Spieler dann ständig wieder "abholen" und erklären, was gerade passiert ist. Mehr noch, wenn er nebenbei nicht raus geht, sondern am Handy spielt, würde ich das als Spielleiter UND als Spieler gleichermaßen als extrem respektlos empfinden.

Ergo: Er sollte die Gruppe verlassen.

Wenn der Rest der Gruppe ein ähnliches Empfinden hat wie er, dann kannst du als Spielleiter natürlich einfach an der Action-Schraube drehen. Vorausgesetzt, das macht dir auch Spaß.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: LUCKY_Seb am 7.07.2025 | 16:44
@settembrini ;D

Absolut. Da hast du auch recht. (Für manche ist es ein echter Stressor)


Wahrscheinlich ist es das Beste vor dem nächsten Abend das mal in der Gruppe abzusprechen und gemeinsam ein paar Dinge "auszuprobieren" wie schon beschrieben.

@Edgar Allan Poe  :d
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: felixs am 7.07.2025 | 16:45
Da viele aufs Planen abzielen: Direkte Rede kann auch ein sehr lähmender Faktor sein.

Kann gewiss. Muss aber nicht.

Denke es hängt wirklich sehr viel daran, wie und was man eigentlich spielen will.
Das kann zusammenpassen oder nicht.
Was mich am konkreten Fall interessiert ist, wo dieser Wandel herkommt. Es ist ja unwahrscheinlich, dass der Spieler sich seit 10 Jahren so fühlt. Irgendwo wird da vermutlich ein Wandel stattgefunden haben. Entweder gibt es grundsätzliche Umbrüche in der Geschmackslage des Spielers. Oder die Gruppe hat sich verändert. Oder, der Spieler ist, wie Ghoul vermutet, der PESA-Agitation auf den Leim gegangen. Oder was weiß ich.

Hier gibts imho nur eine Lösung: Die Gruppe fragen, ob sie mit dem Spiel zufrieden sind. Wenn die anderen Spieler sagen "Ist geil so, wie es ist.", dann ist es leider so, dass der andere Spieler schlicht nicht mehr zur Gruppe passt. Jeder Kompromiss den man dann zusammen sucht, ist am Ende nur eine zusammengeklöppelte Behelfslösung (die am Ende keinen so wirklich glücklich machen wird - zumindest nicht auf Dauer).

So ähnlich denke ich das auch.
Allerdings: Auch hier gilt wieder, dass die Art und Formulierung der Frage die Antwort stark beeinflussen könnte (ich würde sogar sagen: sicher beeinflussen wird). Würde daher nicht zur Eskalation raten, sondern vielmehr kleinschrittig und ergebnisoffen an die Sache herangehen.

Es ist ja - neben einer groben Störung und einem großen Risiko - auch eine Chance, vielleicht zu einem für euch alle noch besseren Spielerlebnis zu finden.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: ghoul am 7.07.2025 | 17:00
Es ist ja - neben einer groben Störung und einem großen Risiko - auch eine Chance, vielleicht zu einem für euch alle noch besseren Spielerlebnis zu finden.

Das Hinterfragen der eigenen Spielkultur ist der erste Schritt zur Besserung des Spielerlebnisses!  :d
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Darius der Duellant am 7.07.2025 | 17:19


Das jemand ausgerechnet DSA spielen will, aber nach Action und Unterhaltung ruft, stößt bei mir auf Stirnrunzeln.


Dein letztes DSA war vermutlich 3 oder älter?
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Megavolt am 7.07.2025 | 17:20
Im Moment spielen wir ein Stadtabenteuer, wobei die PC einen Mordanschlag aufklären wollen und in einem heiklen politischen Umfeld agieren müssen.

Disclaimer: Habe den Thread kaum gelesen.

Vielleicht liegt der Fehler im "Ermittlungsabenteuer". Diese Art von Abenteuern ordentlich zu servieren, ist schwierig. Sie neigen dazu, dass sie sehr zäh sind, dass man viel im Dunkeln herumtapert und dass man einer Art Brotkrumenspur der Hinweise folgt, die oft super willkürlich und aufgesetzt wirkt. Ich persönlich meide solche Abenteuer mittlerweile aktiv, sie sind zu oft einfach nur frustrierend. Das politische Intrigenspiel ist das Gleiche in Grün, es neigt ebenfalls dazu, arg zu nerven.

Lass den Mann rauchen gehen, das ist doch ein fairer Vorschlag. Beschleunige derweil das Abenteuer und bringe es zügig zu einem Abschluss. Beim nächsten Mal spielt ihr wieder explorativer, erlebnis- und ergebnisorientierter, herausforderungsorientierter und mit mehr Pfeffer.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Silvanas Befreier am 7.07.2025 | 17:25
Erstmal vielen Dank für die vielen Hinweise - da ist Einiges dabei, was ich berücksichtigen werde.

Aus meiner Sicht sind alle anderen Spieler motiviert und haben Spaß. Das gelegentliche Feedback war bisher positiv. Mein Eindruck war, dass die anderen Spieler die Ansage auch erstmal nicht einordnen konnten.

Spieler X hat bereits früher öfter mal über zuviel "Gelaber" gemeckert - es aber immer als Teil des Spieles akzeptiert, den er halt nicht besonders schätzt. In einem Gespräch (liegt schon was länger zurück) hat er mal gesagt: "Ich will es auch gar nicht anders haben, weil wenn die Infos einfach aus dem Busch purzeln ist es ja auch doof."

Mein Ziel ist ein schöner Spielabend für alle. Das Beste für die Gruppe. Ich bin da sehr kompromissbereit und kann meine Spielleitung auch gerne anpassen, unterm Strich bin ich nur der Moderator, idealerweise machen die Spieler das Abenteuer und ich liefere den Starter, den Hintergrund, die Spielwelt und die NSC. Wenn es nach mir geht, lieber immersiv mit einer coolen Story und viel Action - die aber immer eine Einbettung benötigt, sonst finde ich Action der Action willen öde. (Aufwärmmonster? Das war mal...). Ich bin nicht der Spielleiter der alles lenken will - aus meiner Sicht entsteht ein spannendes Spiel auch daraus, dass die Spieler spannend spielen. Ich greif alles aus der Gruppe gerne auf. Was aber an seine Grenzen stößt, wenn 3 Spieler Action machen und 2 auf der Bremse stehen - oder wie in diesem Fall, 4 Leute investigieren und recherchieren wollen - aber einer will Action.

Die Frage ist: Wo ist der Kompromiss für alle?

Was ich nicht möchte ist, dass ich als SL in den Spielfluss zu stark eingreife und Szenen abbreche, weil sie Spieler X zu lange dauern, die anderen das aber ausspielen wollen. Das sollten sie als Spieler untereinander ausmachen und daher meine Idee mit der FF-Karte.

Was ich aus eurem Input mitnehmen werde:

Ich werde mit Spieler X das Einzelgespräch suchen, um herauszufinden was er eigentlich genau will bzw. nicht will.
Ich werde nochmal das Gespräch mit der Gruppe suchen um herauszufinden was ein Kompromiss sein könnte.
Ich werde es mit der FF-Karte versuchen - wenn das nicht klappt, werde ich versuchsweise mal auf seinen Vorschlag eingehen.

Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Streunendes Monster am 7.07.2025 | 17:36
Dein letztes DSA war vermutlich 3 oder älter?

Letztes aktives Spiel waren 2 Abenteuer mit der 4.1 und davor regelmäßig in den 90ern ... äh ... DSA 2 und dann 3 (Mit Mantel Schwert und Zauberstab).
Warum?
Die 5e habe ich teilweise digital und die liest sich zumindest nicht soooooo viel actionlastiger als Vorgängereditionen. Aber ja, mir fehlt da die Expertenpraxis ;)
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Silvanas Befreier am 7.07.2025 | 17:39
Ich hab eine Frage dazu: Hat er diesen Wunsch dir gegenüber oder gegenüber der Gruppe genannt? Und hat er seinen Wunsch vorher schon etwa durch seine aktionen angedeutet? Hat er gesagt was er tun wird wenn du seinem Wunsch nicht entsprichst?

Ich würde unter vier Augen mit jedem der anderen Spielern darüber reden (geht auch über email). Direkt in der Gruppe, folgen manche eben einen gewissen Gruppenzwang und sagen eher nicht frei heraus was man denkt.

Und ja - du musst dir auch klar werden was du willst, "nur" weil du der SL bist heist nicht das du nicht auch spass haben sollst, ohne deine Motivation geht garnichts. Was macht dir am Spielen spass? Machen dir die Action Sachen Spass oder eher das "gelaber"?

Und dann halt alle Karten auf den Tisch legen.

Ich meine mal auf meine Spielrunden betrachtet - ich könnte auch dann ab und an mal sagen "Am nächsten Freitag brauchst du garnicht kommen, es sei denn deine Kameraden machen etwas ganz merkwürdiges" - anderst formuliert: Es gibt nicht an jedem Spielabend !Achtion!

Gute Fragen - der "Wunsch" (es war eher eine Feststellung) wurde an mich im Beisein der Gruppe gerichtet. Konsequenzen wurden aber nicht angedroht. Ich werde mit allen sprechen - einmal unter vier Augen - einmal in Anwesenheit aller.

Mir machen viele Aspekte am Spielen und Meistern Spaß. Ich möchte eine coole Geschichte erleben, die wir aber alle zusammen erzählen. Action und emotional aufgeladene Kämpfe gehören für mich absolut dazu und sie sind die Kirsche auf der Torte. Es geht aber nicht, immer nur Vollgas zu geben - dann werden z.B. Kämpfe oder Gefahren bedeutungslos. Es ist halt ein bisschen wie zusammen Tanzen. Ich mag es auch sehr in eine Spielwelt einzutauchen und kann auch als Spieler und als Meister drei Spielabende in der Taverne oder am Lagerfeuer ausspielen, wenn es von allen gewollt wird.

Als Spielleiter habe ich schon meinen Spaß - aber ich bin der am wenigsten wichtige Teil der Gruppe: Das sollten die Helden sein und ich bin gerne Fan von Ihnen.

Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Silvanas Befreier am 7.07.2025 | 17:42
Letztes aktives Spiel waren 2 Abenteuer mit der 4.1 und davor regelmäßig in den 90ern ... äh ... DSA 2 und dann 3 (Mit Mantel Schwert und Zauberstab).
Warum?
Die 5e habe ich teilweise digital und die liest sich zumindest nicht soooooo viel actionlastiger als Vorgängereditionen. Aber ja, mir fehlt da die Expertenpraxis ;)

Gib DSA5 eine Chance  ;)
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Streunendes Monster am 7.07.2025 | 17:45
Gib DSA5 eine Chance  ;)

Würde ich. Sehr gerne sogar.
Ich mag Aventurien, ich mag etwas gemäßigte Fantasy und DSA hat bei mir schon lange den verklärt-nostalgischen Bonus schöner Erinnerungen an eine unbeschwerte Kindheit und Jugend  >;D
Leider mangelt es an Zeit und Gruppe.

Auf jeden Fall ein guter Impuls. Heute Abend wird mal wieder in den digitalen DSA Regelwerken geblättert.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Silvanas Befreier am 7.07.2025 | 17:51
Sind die anderen Spieler in der Gruppe denn jetzt die großen Planer, Hartwürste oder beides? Der Spieler will also die Rosinen aus dem Kuchen haben und am liebsten nur Action machen. Dann kann er ja einfach ein Red Shirt, einen Karawanenbegleiter, einen Torch Bearer, einen Leibwächter oder den Golem-Begleiter der Magierin spielen. Er kommt immer nur bei einer Action-Szene dran, es gibt eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass er dabei drauf geht und anschließend kriegt er gleich den nächsten Charakter überreicht, denn die gibt es ja im Dutzend billiger. Oder hat er sich das nicht so vorgestellt? ;)

Nö. Das ist alles aus meiner Sicht angemessen. Das Abenteuer verlangt an dieser Stelle vernünftigerweise Recherche und Interaktion mit NSC. Das machen die anderen prima. Gut, ein Spieler hört sich ganz gern selber reden und dann dauert es manchmal was. Aber für mich alles fein. Wenn ich drüber nachdenke, scheint es den anderen sogar richtig Spaß zu machen. Sie schmücken die Szenen mit kleinen Eigenheiten ihrer Helden aus, beziehen die Gegend und ihr bisheriges Wissen super mit ein und es wird viel gelacht.

Nur Spieler X hält sich da komplett raus (ist aber bei ihm normal) Bis dann der Vorschlag kam....
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Silvanas Befreier am 7.07.2025 | 17:53
Würde ich. Sehr gerne sogar.
Ich mag Aventurien, ich mag etwas gemäßigte Fantasy und DSA hat bei mir schon lange den verklärt-nostalgischen Bonus schöner Erinnerungen an eine unbeschwerte Kindheit und Jugend  >;D
Leider mangelt es an Zeit und Gruppe.

Auf jeden Fall ein guter Impuls. Heute Abend wird mal wieder in den digitalen DSA Regelwerken geblättert.

Das mit der Nostalgie habe ich am Anfang auch geglaubt. Ich habe aber schnell
gemerkt, dass DSA5 alle meine Spielwünsche erfüllt.

Ich kann Dir ca. 10 Stunden am Stück eine Lobeshymne drauf singen, wenn Du möchtest -  >;D
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Selis am 7.07.2025 | 17:54
Der Spieler hat keine Lust (mehr) an den Spielanteilen teilzunehmen, der viel mit Interaktion, Recherche und Gesprächen zu tun haben und bittet, bei solchen Situationen auf den Balkon Rauchen zu gehen, am Handy zu daddeln etc. Er möchte wieder reingeholt werden, wenn es "weitergeht" bzw. wenn es ihn interessiert.

Ich kann das sehr gut verstehen, wenn ich es auch nicht unbedingt gänzlich teile.
Ich saß ebenso in Runden wo stundenlang nur verhandelt wurde und ich mich zu Tode gelangweilt habe, zu allem Übel waren meine Mitspieler auch nicht daran interessiert.
Ich habe daraufhin einen neuen Charakter ins Feld geführt, der sich anderweitig beschäftigt hat. In der speziellen Runde wäre es aber dem SL ein leichtes gewesen mich zu Sessions einzuladen, wo es um andere Dinge gegangen wäre.

Planungsrunden sind einer der Hauptgründe warum ich sowas wie Shadowrun nicht spiele. Für mich ist das reine Zeitverschwendung.

Ich würde gar nicht fragen, ob ich mich derweil mit etwas anderem beschäftigen darf, ich würd es einfach tun und beizeiten die Runde verlassen, weil ich da einfach falsch bin.

Auf der anderen Seite genieße ich Slice of Life Runden mit viel Charakterspiel sehr gehe da am Ende sehr zufrieden in den Feierabend.

Wenn man also an mich die Bitte herantragen würde, würde ich die betroffene Person bitten sich Gedanken drüber zu machen, ob er tatsächlich noch in der richtigen Gruppe ist.
Man muss nicht zwangsweise nur aus Gewohnheit auf ewig dabei bleiben, obwohl es einem gar keinen Spaß mehr macht.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Eismann am 7.07.2025 | 17:56
Ich würde mal probeweise das Pacing etwas hochdrehen, etwas mehr Action einbauen und schauen, in wie weit es tatsächlich viel "Kommunikation als Selbstzweck" gibt. Wenn Spieler am Tisch unterschiedliche (aber nicht völlig inkompatible) Interessen haben, passe ich Abenteuer gern abwechselnd an die verschiedenen Interessen an. Mal mehr Action, mal mehr taktisches Hauen und Stechen, mal mehr Soziales etc. Das geht ja jeweils auch mit DSA5.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: unicum am 7.07.2025 | 17:56
Mir machen viele Aspekte am Spielen und Meistern Spaß. Ich möchte eine coole Geschichte erleben, die wir aber alle zusammen erzählen. Action und emotional aufgeladene Kämpfe gehören für mich absolut dazu und sie sind die Kirsche auf der Torte. Es geht aber nicht, immer nur Vollgas zu geben - dann werden z.B. Kämpfe oder Gefahren bedeutungslos. Es ist halt ein bisschen wie zusammen Tanzen. Ich mag es auch sehr in eine Spielwelt einzutauchen und kann auch als Spieler und als Meister drei Spielabende in der Taverne oder am Lagerfeuer ausspielen, wenn es von allen gewollt wird.

Nun ja, du bist der SL - du bist nicht der Psycotherapeut der Gruppe. Ich denke gerade der lezte Satz mit drei Spielabenden in der Taverne können für einen Achtion Spieler schon recht nerfend sein. Das muss aber auch eigentlich klar sein - Gruppen sind nie wirklich homogen - naja jedenfalls hab ich es noch nie so erlebt - und du wirst immer leute haben die das eine oder das andere mögen.

Rekapituliere mal was in der Spielzeit vor diesem Gespräch war - gab es da gerade eine Phase in welcher lange zeit keine Achtion war? Dann könntest du das vieleicht mehr "Planen".

Als Spielleiter habe ich schon meinen Spaß - aber ich bin der am wenigsten wichtige Teil der Gruppe: Das sollten die Helden sein und ich bin gerne Fan von Ihnen.

Stell das Licht nicht unter den Scheffel, du bist der wichtigste Teil der Gruppe. Wenn du ausfällst wird nicht gespielt, wenn jemand anderers ausfällt könnt ihr immer noch spielen. Wenn du das schon 10 Jahre lang machst und die Leute immer noch zu dir kommen dann machst du "irgendwas" richtig. Ich weis nicht wie deine Mitspieler "Über den Tellerrand schauen" und auch andere SLs kennen (ja es gibt solche Spieler da draussen welche Rollenspiel immer mit dem gleichen SL und dem gleichen Setting und Regeln machen). Ich hab jedenfalls schon viele Spieler und SLs kennengelernt und ja es gibt Leute mit denen ich nicht mehr zusammen spielen will.

Du kümmerst dich um deine Spieler und sorgst dafür das ihre Bedürfnisse befriedigt werden - wäre das nicht so hättest du - erxtrem formuliert - den erwähnten "Problemspieler" einfach rausgeworfen.

Grundsätzlich ist es aber auch: Du wirst nicht alle Probleme, die vieleicht auftauchen, lösen können. Denk auch an dich wenn es irgendwie zu viel wird.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Streunendes Monster am 7.07.2025 | 17:59
Das mit der Nostalgie habe ich am Anfang auch geglaubt. Ich habe aber schnell
gemerkt, dass DSA5 alle meine Spielwünsche erfüllt.

Ich kann Dir ca. 10 Stunden am Stück eine Lobeshymne drauf singen, wenn Du möchtest -  >;D

Das klingt sehr verführerisch  >;D was, wenn ich ja sage?  8]

Aber lass das Thema "Warum man DSA 5 spielen sollte" gern in den DSA5-Smalltalk verlagern  :d  wäre da an erfahrenen Einblicken sehr interessiert.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: unicum am 7.07.2025 | 18:01
Gib DSA5 eine Chance  ;)

Nein,... nicht noch eine. DSA hatte seine Chance bei mir,... Ich werd mit dem System nicht warm und auch nicht mit der Welt. (und, muss ich leider anmerkten, mit einigen Fans davon auch nicht)

Also: Brauch ich nicht. Füllt keine Niesche ab die ich besezt haben will.
Fantasy Systeme hab ich andere: RM, RQ, Midgard5.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Silvanas Befreier am 7.07.2025 | 18:05
Ich kann das sehr gut verstehen, wenn ich es auch nicht unbedingt gänzlich teile.
Ich saß ebenso in Runden wo stundenlang nur verhandelt wurde und ich mich zu Tode gelangweilt habe, zu allem Übel waren meine Mitspieler auch nicht daran interessiert.
Ich habe daraufhin einen neuen Charakter ins Feld geführt, der sich anderweitig beschäftigt hat. In der speziellen Runde wäre es aber dem SL ein leichtes gewesen mich zu Sessions einzuladen, wo es um andere Dinge gegangen wäre.

Planungsrunden sind einer der Hauptgründe warum ich sowas wie Shadowrun nicht spiele. Für mich ist das reine Zeitverschwendung.

Ich würde gar nicht fragen, ob ich mich derweil mit etwas anderem beschäftigen darf, ich würd es einfach tun und beizeiten die Runde verlassen, weil ich da einfach falsch bin.

Auf der anderen Seite genieße ich Slice of Life Runden mit viel Charakterspiel sehr gehe da am Ende sehr zufrieden in den Feierabend.

Wenn man also an mich die Bitte herantragen würde, würde ich die betroffene Person bitten sich Gedanken drüber zu machen, ob er tatsächlich noch in der richtigen Gruppe ist.
Man muss nicht zwangsweise nur aus Gewohnheit auf ewig dabei bleiben, obwohl es einem gar keinen Spaß mehr macht.

Kann ich absolut nachvollziehen und was nicht passt, passt halt nicht. Aber es ist für mich die absolut letzte Option.
Spieler X ist eine sehr konfrontative Persönlichkeit und alles andere als einfach - aber immer offen und ehrlich, was ich sehr schätze.
Im Spiel war er immer eine Bereicherung und wir teilen einige großartige Erlebnisse am Spieltisch.
Er war immer loyal zu mir als SL und trägt (fast) immer seinen Teil zum Spielen bei.
Ich höre auch von anderen Gruppen, bei denen er gelegentlich mitspielt, dass er meine Spielleiterei sehr schätzt.

Aus diesen Gründen ist das gante ja überhaupt ein Thema für mich
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Silvanas Befreier am 7.07.2025 | 18:08
Das klingt sehr verführerisch  >;D was, wenn ich ja sage?  8]

Aber lass das Thema "Warum man DSA 5 spielen sollte" gern in den DSA5-Smalltalk verlagern  :d  wäre da an erfahrenen Einblicken sehr interessiert.

Cool: Ich mach da einen Thread auf!  ^-^
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Silvanas Befreier am 7.07.2025 | 18:09
Nein,... nicht noch eine. DSA hatte seine Chance bei mir,... Ich werd mit dem System nicht warm und auch nicht mit der Welt. (und, muss ich leider anmerkten, mit einigen Fans davon auch nicht)

Also: Brauch ich nicht. Füllt keine Niesche ab die ich besezt haben will.
Fantasy Systeme hab ich andere: RM, RQ, Midgard5.

Auch das kann ich absolut nachvollziehen. Bei uns war z.B. bei DSA 4 / 4.1 der Ofen sowas von aus.....
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Der Hasgar am 7.07.2025 | 18:12
Da viele aufs Planen abzielen: Direkte Rede kann auch ein sehr lähmender Faktor sein.

Klar, das ist immer eine Frage der eigenen Vorlieben. Ich könnte mich stundenlang in meiner Rolle unterhalten, wenn es schöne Themen sind. Aber diese Geplane (am besten noch außerhalb der Rolle) geht mir sowas auf den Zünder, dass ich für das Planen extra Hausregeln geschrieben habe  ~;D

Aber hey: Unser Hobby ist eben einfach sehr breit gefächert und bedient vielerlei Geschmäcker.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Settembrini am 7.07.2025 | 18:31
OK, also: Planen in direkter Rede und unter Wiederholung allem was nicht von allen PCs erlebt wurde (= Nacherzählung in direkter Rede von Dingen, die den Spielern allen schon bekannt sind), da würde ich dann glaube ich wahnsinnig werden.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Selis am 7.07.2025 | 18:45
Aus diesen Gründen ist das gante ja überhaupt ein Thema für mich

Ich kenne da nicht die Gesamtsituation.
Ich würde mir halt solche Gedanken machen, es richtet sich ja auch dann nicht gegen die Leute.
Sondern darum, daß wenn eine Runde sich in eine Art entwickelt, daß mir der Spaß abgehen würde, wie ich damit umgehe und ich halte da einen Schlußstrich für einen gangbaren Weg.

Der HIntergrund ist halt, daß ich sowas schon öfters erlebt habe und auch am eigenen Leib wo ich mich durch Runden gequält habe, die mir einfach nichts mehr brachten.

Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Darius der Duellant am 7.07.2025 | 20:43
Letztes aktives Spiel waren 2 Abenteuer mit der 4.1 und davor regelmäßig in den 90ern ... äh ... DSA 2 und dann 3 (Mit Mantel Schwert und Zauberstab).
Warum?
Die 5e habe ich teilweise digital und die liest sich zumindest nicht soooooo viel actionlastiger als Vorgängereditionen. Aber ja, mir fehlt da die Expertenpraxis ;)

Weil mit der 4.1 Ära ein ganzer Haufen Spieler ins System gekommen ist die genau auf das Bock haben das du als ungewöhnlich empfindest.
Mich übrigens eingeschlossen, wohingegen man mich mit dem Platzhirsch den man dafür empfehlen würde (D&D) jagen kann.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: gilborn am 7.07.2025 | 21:34
OK, also: Planen in direkter Rede und unter Wiederholung allem was nicht von allen PCs erlebt wurde (= Nacherzählung in direkter Rede von Dingen, die den Spielern allen schon bekannt sind), da würde ich dann glaube ich wahnsinnig werden.
Meine Erfahrung:
Planen in direkter Rede langweilt nur, wenn jede Entscheidung x Mal hinterfragt werden muss weil eine Fehlentscheidung zum Tod führt.
Wenn man "Punkig" spielt, es bei der Planung in erster Linie darum geht, dass es weitergeht und nicht der 100% richtige Weg gefunden werden kann EDIT: muss, ist das in direkter Rede eine feine Sache.
Beißt sich natürlich mit ARS.

Bezogen auf den "Problemfall": Hier müsste man rausfinden, was nervt: Gibt es eine Planungsparalyse in direkter Rede, kann es an der direkten Rede oder an der Paralyse liegen. Nimmt man eines davon weg, kann das jeweilig andere wieder gut funktionieren.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Murphy am 8.07.2025 | 00:29
Das kenne ich auch. Statt endlich die Kampagne in der (eh nur zwei Stunden langen) Session weiterzubringen, wird aus lauter Angst, dass ein Char sterben könnte, und dass man etwas falsch entscheiden könnte, diskutiert, anstatt Cthulhu zu spielen. Der Plot kommt nicht voran, die Charaktere kommen nicht voran, wenn ich dränge (ich bin der SL), findet man das befremdlich, weil unfair. Richtig schlimm ist es dann, wenn vor lauter diskutieren, was man jetzt tun will, die Optionen im Kreis rotieren und wieder von vorne anfangen. Dann möchte ich auch "aussetzen". Eine Lösung habe ich aber bisher keine gefunden, da wir soziale Wesen sind und niemandem zu nahe treten wollen. Denn wenn ihnen diese Art von Spiel Spass macht, muss ich vielleicht einfach damit leben, dass wir an der Kampagne fünf Jahre spielen werde, auch wenn es mich zur Verzweiflung treibt...
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Prisma am 8.07.2025 | 08:07
Es wurde schon viel gesagt. Aus meiner begrenzten Perspektive läuft es letztlich darauf aus:

Ihr klärt die Bedürfnisse aller Spieler in der Gruppe nochmal bei einem Gespräch auf und

- es geht weiter wie bisher. Der Spieler geht dann eben in die Handy- oder Raucherpause, oder
- ihr ändert was, oder
- der Spieler sucht sich eine neue Gruppe. Wenn die Mehrheit so weiterspielen will, macht es ja keinen Sinn diese einzuschrenken und er findet in einer anderen Konstellation wieder mehr Spaß.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: felixs am 8.07.2025 | 08:49
wenn jede Entscheidung x Mal hinterfragt werden muss weil eine Fehlentscheidung zum Tod führt.

Ja, das kann ein Grund dafür sein, dass es schleppend vorangeht. Übrigens etwas, was mir in meiner OSR-Versuchsrunde passiert ist: Die Vereinbarung, dass es durchaus tödlich werden kann, hat nicht dazu geführt, dass das als Teil des Spiels akzeptiert wurde. Sondern viel mehr dazu, dass versucht wurde, unter "verschärften Bedingungen" so zu spielen wie immer. Zieht sich wie Kaugummi. Ich vermute, fast jede Spielweise birgt irgendwo auch dieses Risiko.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: First Orko am 8.07.2025 | 09:13
zu: Planungsspiel und direkte/indirekte Rede

Meiner Erfahrung nach ist Frage nach Dauer von Diskussionen in der Praxis nachgelagert. Wenn die Gruppe in einer Planungsszene (egal wie kurz) sofort in die Spielendensicht und indirekte Rede wechselt, hat das mehr mit Spielstil und Vertrauen zu tun. Im herauforderungsorientiertem Spiel kann es nämlich sogar aktiv schädlich sein, die Situation aus Sicht des Charakters zu bewerten, wenn dieser nicht ein 100% Alter Ego von mir ist: Ich würde meiner Gruppe u.a. eine wichtige Ressource vorenthalten: Meinen Vertand. Wenn es keinerlei regelseitigen Vorteil gibt, meinen Krieger mit Klugheit 5 auch so "simpel" zu spielen und der Gruppe damit u.a. Ideen vorzuenthalten zu müssen, auf die mein SC nicht käme - warum sollte ich es dann tun?
Wenn ich dafür mit Konsequenzen der SL bzw Welt bestraft werde, werde ich in Zukunft anders handeln und meine Spielfigur immer dann in den Hintergrund treten lassen, wenn ich quasi besser handeln kann als sie.

Wer anders spielen will, muss entsprechend mit solchen Situationen anders umgehen. Für mich ein Beispiel, warum Charakterspiel und Herausforderungsspiel bzw Combat as War oftmals nicht zusammen gehen.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Maarzan am 8.07.2025 | 09:17
Ja, das kann ein Grund dafür sein, dass es schleppend vorangeht. Übrigens etwas, was mir in meiner OSR-Versuchsrunde passiert ist: Die Vereinbarung, dass es durchaus tödlich werden kann, hat nicht dazu geführt, dass das als Teil des Spiels akzeptiert wurde. Sondern viel mehr dazu, dass versucht wurde, unter "verschärften Bedingungen" so zu spielen wie immer. Zieht sich wie Kaugummi. Ich vermute, fast jede Spielweise birgt irgendwo auch dieses Risiko.

Das ist doch die völlig logische und natürliche Reaktion. Mir entzieht sich, wie das anders sein könnte bzw. was anhand dieser Ankündigung statt dessen  als "akzeptiert" erwartet würde.

Den mentalen Kapazitäten der Figur entsprechend zu spielen, kann meiner Erfahrung nach durchaus als Teil der Herausforderung bzw. bewußtes Handicap verkauft werden.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Der Hasgar am 8.07.2025 | 10:19
zu: Planungsspiel und direkte/indirekte Rede

Meiner Erfahrung nach ist Frage nach Dauer von Diskussionen in der Praxis nachgelagert. Wenn die Gruppe in einer Planungsszene (egal wie kurz) sofort in die Spielendensicht und indirekte Rede wechselt, hat das mehr mit Spielstil und Vertrauen zu tun. Im herauforderungsorientiertem Spiel kann es nämlich sogar aktiv schädlich sein, die Situation aus Sicht des Charakters zu bewerten, wenn dieser nicht ein 100% Alter Ego von mir ist: Ich würde meiner Gruppe u.a. eine wichtige Ressource vorenthalten: Meinen Vertand. Wenn es keinerlei regelseitigen Vorteil gibt, meinen Krieger mit Klugheit 5 auch so "simpel" zu spielen und der Gruppe damit u.a. Ideen vorzuenthalten zu müssen, auf die mein SC nicht käme - warum sollte ich es dann tun?
Wenn ich dafür mit Konsequenzen der SL bzw Welt bestraft werde, werde ich in Zukunft anders handeln und meine Spielfigur immer dann in den Hintergrund treten lassen, wenn ich quasi besser handeln kann als sie.

Wer anders spielen will, muss entsprechend mit solchen Situationen anders umgehen. Für mich ein Beispiel, warum Charakterspiel und Herausforderungsspiel bzw Combat as War oftmals nicht zusammen gehen.

Ich würde hierzu gerne etwas fragen und das ist wirklich reines Interesse und keine Kritik oder Herabwürdigung am Spielstil. Mir geht es vielmehr darum, das zu verstehen.

Ich habe das so verstanden, dass man als herausforderungsorientierter Spieler bei der Planung quasi sowieso immer sich selbst spielt. Sollte dann in diesem Spielstil nicht ein System auf dem Plan stehen, welches für alle kognitiven Prozesse keinerlei Werte bereitstellt? Oder sagen wir für ALLE Handlungen, die sich auch durch Spiel am Tisch vom Spieler selbst lösen lassen.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: ghoul am 8.07.2025 | 10:36
Ich würde hierzu gerne etwas fragen und das ist wirklich reines Interesse und keine Kritik oder Herabwürdigung am Spielstil. Mir geht es vielmehr darum, das zu verstehen.

Ich habe das so verstanden, dass man als herausforderungsorientierter Spieler bei der Planung quasi sowieso immer sich selbst spielt. Sollte dann in diesem Spielstil nicht ein System auf dem Plan stehen, welches für alle kognitiven Prozesse keinerlei Werte bereitstellt? Oder sagen wir für ALLE Handlungen, die sich auch durch Spiel am Tisch vom Spieler selbst lösen lassen.

Gegenfrage:
Wenn du es gewohnt bist, dass intelligente Spieler ihre Charaktere absichtlich dumm spielen, wie schaffen es die Spieler dann im umgekehrten Fall charaktertreu zu spielen?
 :think:
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Der Hasgar am 8.07.2025 | 10:52
Gegenfrage:
Wenn du es gewohnt bist, dass intelligente Spieler ihre Charaktere absichtlich dumm spielen, wie schaffen es die Spieler dann im umgekehrten Fall charaktertreu zu spielen?
 :think:

Tatsächlich eine interessante Frage, die sich mir bislang noch nicht gestellt hat. Sämtliche Spielende, mit denen ich zu tun hatte, verfügten offenbar über ausreichend Intelligenz, ihre Rollen angemessen zu spielen. Da das natürlich anekdotisch ist, kann ich dabei keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erheben. Ich würde aber durchaus sagen, dass sich das Problem in Grenzen hält.

Aber verstehe ich das damit richtig? Gute Intelligenzwerte können bei herausforderungsorientiertem Spiel helfen, auf Ideen zu kommen, die man Spieler nicht hat. Aber umgekehrt gilt das nicht? Also ein niedriger Intelligenzwert stellt kein Hindernis im Spiel dar?

Nach wie vor bitte beachten: Einfach nur reines Interesse, weil ich einen gänzlich anderen Spielstil verfolge. Es interessiert mich auch deshalb, weil man ja immer mal Spieler mit diesen Vorlieben in der Gruppe haben könnte. Dann ist es sinnvoll, zu wissen, worum es geht.

Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: ghoul am 8.07.2025 | 10:57
Nach wie vor bitte beachten: Einfach nur reines Interesse, weil ich einen gänzlich anderen Spielstil verfolge. Es interessiert mich auch deshalb, weil man ja immer mal Spieler mit diesen Vorlieben in der Gruppe haben könnte. Dann ist es sinnvoll, zu wissen, worum es geht.

Ich würde sagen: Sei Fan deiner Spieler! Sie sollen aufgrund ihrer Fähigkeiten gewinnen, nicht aufgrund der Fähigkeiten auf dem Charakterbogen.
Ihre eigene Intelligenz steht meinen Spielern daher zur vollen Verfügung.

Umgekehrt, wenn die Personnage etwas wissen würde (aufgrund von Intelligenz, Charakterklasse, Hintergrund etc), was ein Spieler offensichtlich nicht weiß, dann offenbare ich diese Information selbstverständlich. Alles andere erscheint mir unfair.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 8.07.2025 | 11:09
Das kenne ich auch. Statt endlich die Kampagne in der (eh nur zwei Stunden langen) Session weiterzubringen, wird aus lauter Angst, dass ein Char sterben könnte, und dass man etwas falsch entscheiden könnte, diskutiert, anstatt Cthulhu zu spielen. Der Plot kommt nicht voran, die Charaktere kommen nicht voran, wenn ich dränge (ich bin der SL), findet man das befremdlich, weil unfair. Richtig schlimm ist es dann, wenn vor lauter diskutieren, was man jetzt tun will, die Optionen im Kreis rotieren und wieder von vorne anfangen. Dann möchte ich auch "aussetzen". Eine Lösung habe ich aber bisher keine gefunden, da wir soziale Wesen sind und niemandem zu nahe treten wollen. Denn wenn ihnen diese Art von Spiel Spass macht, muss ich vielleicht einfach damit leben, dass wir an der Kampagne fünf Jahre spielen werde, auch wenn es mich zur Verzweiflung treibt...

Finde ich auch extrem nervig  :d
Gute Pläne sind einfach, kurz und riskant. Und ab dem Punkt an dem sie scheitern, beginnt dann das Rollenspiel  >;D
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: ghoul am 8.07.2025 | 11:24
Gute Planung lohnt sich aber. Ich habe eine extrem gute Planerin in der Gruppe, so dass häufig (aber nicht immer) die von mir erdachten Komplikationen ausgehebelt werden. Auch das ist gutes Rollenspiel!

Edit:
Silvanas Befreier möge mir verzeihen - ich merke gerade dass wir sein Thema gehijacked haben.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: unicum am 8.07.2025 | 11:26
Finde ich auch extrem nervig  :d
Gute Pläne sind einfach, kurz und riskant. Und ab dem Punkt an dem sie scheitern, beginnt dann das Rollenspiel  >;D

Hey! Ich bin Taktiker! Meine Pläne sing gut und gelingen! Das Problem ist eher das viele Spieler und auch Spielleiter von Taktik einfach keinen Plan haben.

Ich liebe es wenn ein Plan funktioniert (Hannibal)

ps: Was war noch mal das Thema hier? Ach direkte Rede im Rollenspiel? Hm ne, da war noch was anderes? DSA? Hm wars auch nicht,... Ich weis nicht wie ich damit umgehen soll das der Strang so einen Namen hat,...

 ~;D
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: First Orko am 8.07.2025 | 11:30
Umgekehrt, wenn die Personnage etwas wissen würde (aufgrund von Intelligenz, Charakterklasse, Hintergrund etc), was ein Spieler offensichtlich nicht weiß, dann offenbare ich diese Information selbstverständlich. Alles andere erscheint mir unfair.

Und das ist dann auch in etwa die Lösung zur Frage, wie Figuren mit einem IQ der höher als der eigene eingeschätzt wird, umgehen kann. Kenn ich so ziemlich genauso. Das kann auch noch weiter gehen...

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Der Hasgar am 8.07.2025 | 11:53
Gute Planung lohnt sich aber. Ich habe eine extrem gute Planerin in der Gruppe, so dass häufig (aber nicht immer) die von mir erdachten Komplikationen ausgehebelt werden. Auch das ist gutes Rollenspiel!


Klar, das ist es. Es ist eine völlig andere Art zu spielen, bei der es halt vor allem um die Lösung des gestellten Problems geht. Mir ist der Wettbewerb um die bessere Taktik mit dem Spielleiter einfach zu anstrengend. Hat immer so Schach-Vibes :) Aber wie gesagt: Jedem, was ihm Spaß macht. 

Mein Ansatz ist eher: Wenn ich Kronko, der Barbar bin, will ich das Abenteuer eben auch als Kronko der Barbar erleben. Meine "Problemlösungsansätze" sind dann eher barbaresque, auch wenn mir planerisch eventuell schlauere Ansätze einfallen. Dabei geht es aus meiner Sicht gar nicht darum, sich extra dumm zu stellen. Vielmehr mag ich diese spezielle Lupe, durch die ich das Problem dann betrachte :)

Ich denke btw. nichtmal, dass der Thread so gehijackt wurde. Es hilft vielleicht, den Spieler zu verstehen, der das "Gelaber" nicht mag :)
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: felixs am 8.07.2025 | 12:20
Das ist doch die völlig logische und natürliche Reaktion. Mir entzieht sich, wie das anders sein könnte bzw. was anhand dieser Ankündigung statt dessen  als "akzeptiert" erwartet würde.

Man könnte/sollte risikofreudiger spielen, die Möglichkeit des Todes der Spielfigur akzeptieren, trotz der Gefahr zügig und mit Freude am Entdecken spielen.

Wenn man da nicht kann/will, dann sollte man einen weniger tödlichen oder sogar nicht-tödlichen Spielstil wählen.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Maarzan am 8.07.2025 | 13:19
Man könnte/sollte risikofreudiger spielen, die Möglichkeit des Todes der Spielfigur akzeptieren, trotz der Gefahr zügig und mit Freude am Entdecken spielen.

Wenn man da nicht kann/will, dann sollte man einen weniger tödlichen oder sogar nicht-tödlichen Spielstil wählen.

Wieso sollte man, wenn man herausforderungsorientiert oder die Gefahrensituation simulierend spielen will und der Gefahr durch Planung entgegen wirken kann?
Was ist der Spaß daran Selbstmörder zu spielen?
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: unicum am 8.07.2025 | 13:23
Klar, das ist es. Es ist eine völlig andere Art zu spielen, bei der es halt vor allem um die Lösung des gestellten Problems geht. Mir ist der Wettbewerb um die bessere Taktik mit dem Spielleiter einfach zu anstrengend. Hat immer so Schach-Vibes :) Aber wie gesagt: Jedem, was ihm Spaß macht. 

Mein Ansatz ist eher: Wenn ich Kronko, der Barbar bin, will ich das Abenteuer eben auch als Kronko der Barbar erleben. Meine "Problemlösungsansätze" sind dann eher barbaresque, auch wenn mir planerisch eventuell schlauere Ansätze einfallen. Dabei geht es aus meiner Sicht gar nicht darum, sich extra dumm zu stellen. Vielmehr mag ich diese spezielle Lupe, durch die ich das Problem dann betrachte :)

Ich denke btw. nichtmal, dass der Thread so gehijackt wurde. Es hilft vielleicht, den Spieler zu verstehen, der das "Gelaber" nicht mag :)

Ich denke das ist schon wieder näher aml Thema als einige andere Posts vorher.

Tatsach - ja ich kenn unsäglich lange diskussionen darüber wie man etwa eine Tür hinter der Gegner vermutet werden, am besten öffnet um maximalen Schaden zu machen. Auf der anderen Seite habe ich mir mittlerweile gesagt das ich "und Los!" Pläne - also "Barbaresk oder Zwergisch" für mich meistens nicht so prickelnd sind. Da würde ich dann vieleicht doch lieber ein Brettspiel spielen, vieleicht sogar eines mit viel mehr würfeln.

Um es auf den Punkt des hier tituliereten Probelemes zu bringen - wenn man es so hinbiegt das der eine Spieler wieder voll seinen Spass hat - kann es sein das andere Spieler frustriert sind.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: First Orko am 8.07.2025 | 13:25
Wieso sollte man, wenn man herausforderungsorientiert oder die Gefahrensituation simulierend spielen will und der Gefahr durch Planung entgegen wirken kann?
Was ist der Spaß daran Selbstmörder zu spielen?

Risikofreudiger != Selbstmörder
Genauso wie:
Planungsfreudiger != Brettspiel

Maximalbeispiele und Zuschreiben eskalieren doch nur wieder  ::)
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: felixs am 8.07.2025 | 13:29
Wieso sollte man, wenn man herausforderungsorientiert oder die Gefahrensituation simulierend spielen will und der Gefahr durch Planung entgegen wirken kann?
Was ist der Spaß daran Selbstmörder zu spielen?

Das sind - meine ich - zwei völlig unterschiedliche Fragen. Auf die zweite habe ich keine Antwort.

Auf die erste: Weil man viele interessante Dinge ausprobieren kann, sich an der Lösung vertrackter Probleme erfreuen kann, kreativ mit der Spielwelt interagiert etc. Natürlich bringt man sich nicht absichtlich in größere Gefahr, als nötig. Gleichzeitig gibt es aus Sicht des Spielers keinen Grund eine (zumal niedrigstufige) Figur übermäßig zu behüten. Zumal dann, wenn man die Entwicklung der Figur nicht als das zentrale Element des Spiels auffasst.
Man muss das nicht mögen - aber ich denke, die Idee und der potentielle Reiz an der Sache sind schon verständlich.

Aber die Spielpraxis scheint zu zeigen, dass viele Spieler auf eine gefährliche Welt eher mit Schockstarre reagieren. Ich denke, die DSA-Sozialisation hilft da nicht gerade weiter.

Um es auf den Punkt des hier tituliereten Probelemes zu bringen - wenn man es so hinbiegt das der eine Spieler wieder voll seinen Spass hat - kann es sein das andere Spieler frustriert sind.

Denke ich auch. Wobei die Sache dadurch nicht unbedingt einfacher wird, dass niemand, den betreffenden Spieler eingeschlossen, so recht zu wissen scheint, woran es eigentlich hakt. Darüber spekuliert es hier ja seitenlang mit diversen Ablegern in mögliche Lösungsszenarien.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Zed am 8.07.2025 | 13:48
Risikofreudiger != Selbstmörder
Genauso wie:
Planungsfreudiger != Brettspiel

Maximalbeispiele und Zuschreiben eskalieren doch nur wieder  ::)

So ist es. Die Dinge befinden sich auf einer Bandbreite.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: ElfenLied am 8.07.2025 | 13:50
Ich würde sagen: Sei Fan deiner Spieler! Sie sollen aufgrund ihrer Fähigkeiten gewinnen, nicht aufgrund der Fähigkeiten auf dem Charakterbogen.
Ihre eigene Intelligenz steht meinen Spielern daher zur vollen Verfügung.

Ich bin Fan meiner Spieler, würde es aber kristallklar bevorzugen, wenn sie Charakter- und Spielerwissen voneinander trennen. Nur weil der Spieler z.B. den Abenteuerband gelesen hat oder die Monsterwerte auswendig kann, weiss das der Charakter noch lange nicht.

Ebenso empfände ich es auch als sehr befremdlich, wenn der Barbar mit niedriger Intelligenz auf einmal moderne Strategien und Naturwissenschaften kennt.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: Maarzan am 8.07.2025 | 13:56
Risikofreudiger != Selbstmörder
Genauso wie:
Planungsfreudiger != Brettspiel

Maximalbeispiele und Zuschreiben eskalieren doch nur wieder  ::)

Im Prinzip ja, aber nicht in diesem Beispiel, wo es um "nicht groß planen" sondern statt dessen "akzeptieren, dass es tödlich wird und deshalb nicht planen", ging.
Titel: Re: Wie geht ihr damit um?
Beitrag von: felixs am 8.07.2025 | 20:15
Im Prinzip ja, aber nicht in diesem Beispiel, wo es um "nicht groß planen" sondern statt dessen "akzeptieren, dass es tödlich wird und deshalb nicht planen", ging.

Darum ging es (mir zumindest) gar nicht. Sondern um Planen im Schneckentempo und allgemeine Paralyse im Angesicht der Gefahr.
Geht selbstverständlich auch anders - dieselbe Gruppe hat sich bei Cthuhlhu nicht so verhalten. Ich denke, es ist irgendeine Form von spezifischer Prägung gewesen, die in Bezug auf Fantasy dann durchschlägt.

Und es ging mir auch darum, dass "OSR" eben nicht die Lösung aller Probleme ist, sondern ein Spielstil unter vielen. Der kann einem liegen, oder auch nicht. (Mal schauen, ob ich gleich belehrt werde, dass ich das auch völlig falsch aufgezogen habe und dass das mit richtigem OSR nicht passieren kann).