Ich finde auch schade, dass Critical Role hier ein weiteres Beispiel ist für "im Leben keine Möglichkeit liegen lassen, alles was geht zu monetarisieren". Gerade in den USA - einer Gesellschaft mit Kapitalismus im "Endstadium" - ist diese Haltung bei vielen natürlich bis in die letzte Faser ihres Seins eingedrungen. Und das passt schlecht zu einem DIY Hobby, in dem das kostenlose Teilen von Inhalten mit zur DNA gehört(e).
Andererseits heißt mehr Leute im Hobby mehr potentielle Mitspieler und mehr Menschen, mit denen man sich über RPG austauschen kann. Also ist die Sache aus meiner Sicht sowohl gut als auch schlecht.
So, ist das nun gut oder schlecht?
Meiner Meinung nach ist das eine gute Entwicklung, denn sie hat eine Menge junger Leute ins Hobby gebracht, sie hat die Community massiv diversifiziert und vergrößert. Die alten Säcke (ich zähle mich dazu) können sich mit dem Bewusstsein zurücklehnen, dass, wenn sie irgendwann den Würfel abgeben, sie nicht die letzten sein werden, die Rollenspiel betreiben.
Das tun sie natürlich nicht, die regen sich auf, dass ihre Nische nicht mehr so gemütlich dyster und verstaubt ist und dass sich alles verändert. Früher haben sie immer gejammert, dass das Rollenspiel ausstirbt - aber irgendwas ist ja immer...
Und es gibt krass viel neues Zeug. Ganz viel von dem brauchen viele Leute nicht. Ich mein, es gibt Rollenspielmöbel, Geschirr und Gläser/Becher, d20 Lampen, D&D macht jetzt Panini Stickerhefte und LEGO und das beste Computer Rollenspiel im Fantasy Bereich spielt in Baldurs Gate... Die Lehrerin meiner Tochter trägt im Unterricht ein D&D T-Shirt.
Scheiße, hätte das irgendwer mal vor 2015 prognostiziert, hätte ich lange und herzlich gelacht.
Und wenn Critical Role mit daran schuld ist, dass wir aus der Schmuddel-Nische rauskommen, dann vielen lieben herzlichen Dank! wirklich ernst gemeint!
Anders gesagt, mit etwas Pech spielen dann zwar viel mehr Leute D&D, aber die Suche nach Leuten, die auf anderes Rollenspiel Lust haben oder überhaupt davon wissen, ist dann relativ NOCH geringer und die gehen dann auf allen Platformen, etc. völlig unter.
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Als ich das lezte mal deutlich ausserhalb meiner Blase fragte ob wer was mit "Rollenspiel" anfangen kann hatte auch niemand D&D auf dem Schirm, sondern eher 50 Shades of...
Ah, sei beruhight. Wir machen zwei mal im Monat offenen Rollenspiel-Oneshot-Abend - so zwischen 13 und 20 Leute je - und wo vorher eine oder manchmal zwei D&D5-Runden waren, sind jetzt ein bis zwei Daggerheart-Runden. ;) Der Rest ist sehr bunt gemischt und die absurdesten Dinge bringen die jungen Wilden mit, von denen viele Mercer & Co. voll Knorke finden.
Ja, natürlich wird es Leute geben, die nur D&D spielen, aber die gabs schon immer.
Ich treffe glaub ich immer noch mehrheitlich Leute, die gar nicht wissen was Rollenspiele sind. Ich sag dann immer, das ist das was sie zB in Big Bang Theory oder Stranger Things gerne spielen, und dann können sich manche daran erinnern.Ich treffe mehrheitlich Leute, die weder BBT (oder nur den Namen) noch Stranger Things kennen... ;)
Ich treffe garkeine Leute, ich bin schließlich Autist und nicht Scharfschütze.
P.S. @Feuersänger Ich finde die Signatur klasse, aber was kann man denn bei Stegreif falsch machen?
Ich treffe mehrheitlich Leute, die weder BBT (oder nur den Namen) noch Stranger Things kennen... ;)
Ich treffe mehrheitlich Leute, die weder BBT (oder nur den Namen) noch Stranger Things kennen... ;)
Will nur anmerken, dass z.B. meine Frau x Staffel BBT geschaut hat und ich dann mal nachgefragt habe: "Kannst du diese ganzen StarTrek-Verweise überhaupt zuordnen? Hast du jemals StarTrek gesehen? Willst du nicht wissen, worauf die sich dauernd beziehen?"
Wollte sie nicht. Ich habe sie dann durch eine Folge TOS geschleift, damit sie wenigstens weiß, wer Kirk und Spock sind. Zu einer zweite Folge konnte ich sie nie überreden...
und noch etwas für die unernste Seitewas für den einen Abgründe sind, sind für den Progressiven unendliche Weiten der Möglichkeiten ;D(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Könnte meine sein..😂😂 Die ist aber auch Anti-Sci-Fi
Star-Wars-Fan ist sie längst geworden. Selbst Doctor Who schaut sie auch mit mir.
Fantastic-Four-Kinobesuch hat sie sogar selbst initiiert. :P
Ich bin ja auch kein Trekkie, aber TOS war als Kind schon prägend und es gibt viele tolle Folgen. (Andererseits habe ich die auch nie bewusst wieder aufgesucht und wollte es nochmals schauen, während ich sonst schon so großer Nostalgiker bin.)
Dann hast Du mehr Glück als ich.
Ich bin erst mit Next Generation zu Star Trek gekommen, bei Kirk kenn ich fast nur die Filme.
Ich sehs wie im Swingerclub: Alles kann, nichts muss >;D
Es ist ja niemand gezwungen mit zu machen. DIY und Kommerzialisierung schließen sich ja nicht aus.
- der Konkurrenzdruck tut den Rollenspielen gut, es gibt Entwicklungsdruck, sie werden besser und 'effizienter' (weniger Ballast in den Produkten, stattdessen mehr Effekt)
- wenn Rollenspiele 'funktionieren' (d.h. wenn sie Gewinne abwerfen, wenn sie Reichweite erzielen, wenn man sich Markterfolge ans Revers heften kann), dann zieht das die rationalen, selbstkritischen, ergebnisorientierten Macher an (=die wirklich guten Leute)
Eine lineare Entwicklung hin zum Besseren vermag ich da selbst innerhalb eng umrissener Untergruppen nicht festzustellen.
Ich hätte ohne Bravo, Ärzte und Green Day wahrscheinlich nie im prägenden Alter von 13 Punk lieben gelernt und trotz dieser Kommerzialisierung konnte ich schon mit 16 voll der elitäre Punk-Gatekeeper sein.
Tartex, Punkrock ohne Herz…