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Medien & Phantastik => Andere Spiele => Brett- und Gesellschaftsspiele => Thema gestartet von: felixs am 30.07.2025 | 10:50
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In letzter Zeit habe ich viele "klassische", "traditionelle", jedenfalls eher alte Spiele gespielt. Ich meine damit nicht so sehr Dinge wie Heimlich und Co., Sagaland oder Magic Realm, sondern eher Rommé, Doppelkopf, Schach etc.
Leider (oder: zum Glück) bin ich in keiner Tradition so recht verwurzelt. Leider (auf jeden Fall "leider") bin ich daher auch in keiner Spieletradition so richtig zuhause. Die Spiele meiner Kindheit sind Rommé, Skat und Schach. Ich vermisse nichts davon, außer vielleicht Skat. Mit meiner Großmutter spiele ich manchmal noch Rommé, glücklicherweise inzwischen oft Räuber-Rommé, was ich schon als Verbesserung empfinde. Alles andere, was ich an "traditionellen" Spielen spiele, habe ich mir selbst (wieder) beigebracht und ein paar Leute zum Spielen aufgetan. Aber niemand von denen spielt das aus Tradition.
Mich interessiert, was ihr in diesem Segment mögt und gern spielt.
Ich stelle hier mal meine Top-Drei vor:
Backgammon ist für mich klar der erste Platz. Spiele ich seit Jahren viel und häufig. Habe kein Interesse an Wettkämpfen oder Geldspielen, aber mich fasziniert die Vielfältigkeit und der andauernd enorme Spielreiz, welcher aus einfachen und unkomplizierten Regeln und Abläufen entsteht. Unbedingt mit Dopplerwürfel zu spielen, schon allein damit man aussichtslose Partien nicht bis zum letzten Stein auswürfeln muss. Außerdem mag ich das Spielmaterial.
Rummikub ist ja quasi Räuber-Rommé mit Steinen, macht aber (mir zumindest) viel mehr Spaß. Das haptische Element ist für mich sehr wichtig und ein Spiel mit schönen, schweren Steinen macht richtig Spaß. Kann man außerdem auch auf dem Balkon spielen, auch wenn etwas Wind weht. Das Spiel hat für mich eine sehr schöne Balance zwischen Leichtigkeit und einer gewissen intellektuellen Herausforderung.
Der dritte Platz ist schwierig und eigentlich zu neu (für mich) und es kann sein, dass ich das in ein paar Monaten anders sehen würde. Cribbage ist eine Kartenspiel mit ziemlich einzigartiger Mechanik. Der am ehesten passende Vergleich wäre vielleicht Poker, allerdings spielt man die Hand auch durch, wobei es - in Kombination mit dem gegnerischen Blatt - um Kombinationen und Zahlenwerte geht. Eigentlich kein kompliziertes Spiel, aber doch einigermaßen Hürdenreich im Einstieg. Mir hat es sehr geholfen, das Spiel ein paar Mal elektronisch zu spielen, um die Grundprinzipien zu verstehen.
Weitere Spiele, die ich empfehlenswert finde und gern oft spielen möchte und werde sind Scopa, Whist, Skat, Doppelkopf, chinesisches Schach und koreanisches Schach.
Gern (mal wieder) ausprobieren möchte ich auch Dame, Canasta, Go und Bridge.
Ich habe selten Gelegenheit, anders als zu zweit klassische Spiele zu spielen. Einerseits eben keinen Bezug zu spielenden Traditionen, andererseits ein eher verhaltenes Interesse an dieser Art Spielen im ("moderne" Brettspiele) spielenden Umfeld. Dadurch fällt leider einiges raus.
Bin gespannt auf eure Geschichten, Erfahrungen, Vorlieben und Ideen.
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Ich ziehe Schachfiguren über das Schachbrett.
Wenn ich spielen sagen würde, würde ich maßlos übertreiben.
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Habe neulich endlich mal Schafkopfen gelernt.
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Ich ziehe Schachfiguren über das Schachbrett.
Wenn ich spielen sagen würde, würde ich maßlos übertreiben.
Wenn Du beim Schach die Figuren den Regeln nach über das Brett ziehst, dann spielst Du. Würde ich sagen.
Man würde das ja über Flügelschlag oder Siedler von Catan nicht anders sagen.
Natürlich verstehe ich, was Du meinst. Ich schreibe das trotzdem, weil ich finde, dass diese Art von Überhöhung gegenüber Spielen eher schadet, weil es potentiell interessierte Leute fernhält. Man kann auf ganz unterschiedlichen Niveaus in ganz unterschiedlicher Weise spielen. Solange es Freude macht, ist es doch gut :)
Habe neulich endlich mal Schafkopfen gelernt.
Auch ein interessantes Spiel. Hebt es sich - Deiner Einschätzung nach - durch irgendwas von anderen Spielen ab?
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Ich finde Schafkopfen reiht sich ganz gut in andere Stichspiele ein, ist eingängig, wenn man Skat kann.
Dagegen habe ich einen Hass auf Doppelkopf.
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Dagegen habe ich einen Hass auf Doppelkopf.
Ich vermute mal, wegen der uneinheitlichen Regeln? Ist bei Skat (und vermutlich auch bei Schafskopf?) nicht grundsätzlich anders; aber bei Doppelkopf ist das echt extrem. Erinnere mich daran, dass man sich über mehrere dutzend Regelvarianten verständigen musste - ich habe da nie den Überblick gehabt. Gehört andererseits vielleicht zum Ritual.
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Meine persönliche Vermutung zur Entstehung von Doppelkopf:
Irgendwann und irgendwo in einem Wirtshaus denken sich die Trinker eine möglichst bescheuerte Trumpfreihe aus. Völlig unerwartet haben sie und ihre Nachahmer unheimlich viel Spaß mit dem Blödsinn.
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Kennen Sie Schnipp-Schnapp?
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Das ist noch ganz nett:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mastermind_(Spiel)
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Kennen Sie Schnipp-Schnapp?
Loriot?
Das ist noch ganz nett:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mastermind_(Spiel)
Ist für meine Begriffe bereits ein "modernes" Brettspiel - aber die Definition fällt mir selbst schwer.
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Schafkopf (bitte nicht den Begriff Schafskopf verwenden) ist ein sehr schönes Spiel.
Was die die Regelvarianten angeht hat es allerdings nicht gerade wenige.
Vor allem ist das lokal deutlich unterschiedlich. Was in einem Dorf Standard ist,
kann einige Dörfer weiter als Sakrileg empfunden werden. ;D
Patiencen sind durch Windows auch wieder bekannter geworden...
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Schafkopf (bitte nicht den Begriff Schafskopf verwenden) ist ein sehr schönes Spiel.
Oh, wieder was gelernt :d
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Skat :d
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Doppelkopf! Wir haben im Studium ganze Tage und Nächste durchgespielt und von den Klassikern ist es mein ganz eindeutiger Favorit.
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Alte Klassiker sind vielleicht auch Mühle und Dame.
Ansonsten mag ich am liebsten Strategiespiele wie z.B. "El Grande" oder "Dominion".
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An Kartenspielen: Mau-Mau, 66, Stichansage (wie Wizard (https://de.wikipedia.org/wiki/Wizard_(Spiel)), nur mit einem normalen Skat-Blatt), oh ja und Skat auch, selbst wenn ich da die Sonderregeln nicht mehr beherrsche, aber die Grundregeln kann ich noch. Rommé & Canasta habe ich früher viel mit meinem Onkel & Cosuins gespielt, hat auch immer viel Spaß gemacht. Doppelkopf habe ich von meinen Eltern gelernt und früher auch ganz oft mit denen und Bekannten meiner Eltern gespielt. Finde ich mal eine erfrischende Alterative zu den sonstigen "Stichspielen". Ich habe erst später herausgefunden, dass es wohl unterschiedliche Regelvarianten gibt, aber die, die ich kenne, ist mir nach wie vor die liebste.
An Brettspielen: Ja, ganz klar Schach. Klassiker. Früher war ich mal echt gut, wobei ich Blitzschach und andere schnelle Varianten von Schach nie sonderlich viel abgewinnen konnte. Mühle & Dame hab'ich früher oft mit meinen Großeltern gespielt, ist ewig her, da kenne ich glaub' die Regeln gar nicht mehr. Mensch-Ärgere-Dich-Nicht wurde früher auch viel gespielt und Malefiz (https://de.wikipedia.org/wiki/Malefiz_(Spiel)Malefiz). Was ich schon damals nicht leiden konnte war hingegen Halma. Das finde ich einfach nur langweilig.
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Alte Klassiker sind vielleicht auch Mühle und Dame.
Unbedingt sogar!
Dame steht bei mir recht weit oben auf der Liste der Spiele, die ich gern etwas intensiver spielen würde.
Malefiz (https://de.wikipedia.org/wiki/Malefiz_(Spiel)Malefiz).
Oh ja, muss ich auch unbedingt mal wieder spielen. Meine Erinnerungen daran sind recht positiv.
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Bauernroulette oder Tiroler Roulette ist ein weiterer Klassiker. Das haben wir früher mir der Familie ganze Abende lang gespielt. Ich fürchte heute würde es mich langweilen, aber es käme zumindest auf einen Versuch an.
In klassischen Spieleeammlungen sind oft noch Domino, Mikado und ein Leiterspiel dabei. Letzteres ist mit Kindern immer noch ganz nett.
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In klassischen Spieleeammlungen sind oft noch Domino, Mikado und ein Leiterspiel dabei. Letzteres ist mit Kindern immer noch ganz nett.
Domino-Steine sind ja quasi sowas wie ein Kartensatz. Da gibt es ganz gute Spiele, denke ich. Mir fehlt aber die Erfahrung.
Ich glaube, ich würde am ehesten Mikado mitspielen.
Bauernroulette oder Tiroler Roulette
Interessant, kenne ich gar nicht.
Habe in Südtirol mal so ein Brettkegelspiel gespielt, das fand ich ganz nett. Aber ist vermutlich was ganz anderes.
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Klassiker gibt es einige, die ich in bzw. seit meiner Kindheit und fruehen Jugend spiel(t)e:
Muehle, Dame, Mensch-aergere-dich-nicht, Backgammon, Mau-Mau, Schwimmen, Du-Arch (keine Ahnung, ob ich das richtig geschrieben habe), Malefiz...
Was ich seit meinem fuenften Lebensalter spiele, aber darin kaum jemals besser geworden bin ;), ist Schach. Das spiele ich heute noch mit einiger Frustration und dennoch viel Leidenschaft. Es gibt da zahlreiche Vatiationen, ich aber spiele das aktuelle Ruleset, vor allem online.
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Mensch ärgere Dich nicht mit Rückschlag und Eckenspringen :d
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Bauernroulette oder Tiroler Roulette ist ein weiterer Klassiker. Das haben wir früher mir der Familie ganze Abende lang gespielt. Ich fürchte heute würde es mich langweilen, aber es käme zumindest auf einen Versuch an.
Dito, passenderweise als Kind mit den Eltern im Urlaub in Osttirol zuerst gespielt, dann selbst für zu Hause gekauft. Heute wäre das nix mehr.
Schach wurde ja genannt, dann wäre noch Go und Shogi zu nennen. Letzteres funktioniert vom Prinzip ganz ähnlich wie Schach.
Ansonsten wollte ich mir immer mal ein Carrom Brett Holen aber das nimmt so viel Platz weg und würde doch selten gespielt.
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Interessant, dass Schach so beliebt ist.
Shogi finde ich ziemlich unintuitiv und schwerfällig. Interessantes Spiel, aber eher nichts für mich. Übrigens mit recht eigener Entwicklung, möglicherweise fast unabhängig vom chinesischen Schach. Hier gibt es einen Artikel, wenn das jemanden interessiert.
https://www.res-oaw.ruhr-uni-bochum.de/viewer.html?file=BJOAF2021.pdf (https://www.res-oaw.ruhr-uni-bochum.de/viewer.html?file=BJOAF2021.pdf)
Chinesisches Schach (Xiangqi) und die koreanische Variante (Changgi) haben - für mich - den Vorteil, dass sie sich am Anfang schneller entwickeln und tendentiell "blutiger" sind. Außerdem hilft natürlich auch, das die durchschnittliche Spielstärke in Deutschland sehr niedrig ist - sieht in Korea und China freilich ganz anders aus.
Faszinierende Familie von Spielen jedenfalls.
Ansonsten wollte ich mir immer mal ein Carrom Brett Holen aber das nimmt so viel Platz weg und würde doch selten gespielt.
Ja, das juckt mich auch seit Jahren immer mal wieder in den Fingern. Meine Gegenargumente bisher sind: 1) Platz, 2) Sauerei (Pulver..), 3) Mangel an Mitspielern, 4) Hohe Einstiegshürde, weil schwer.
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Sogut wie keine. Ich finde für mich keinen einzigen Grund, so weit in die Vergangenheit zurückzuwollen bzw. zu -spielen.
Ein Spiel würde mich allerdings tatsächlich mal reizen es auszuprobieren: Go.
Falls Geschicklichkeitsspiele auch gelten, kann ich immerhin Carrom nennen. :) Das habe ich einige Male mit einem Bekannten gespielt (der Schwierigkeiten hatte, Leute in seinem Umfeld dafür zu begeistern - manche Probleme ändern sich wohl nie... ;D) und fand es hervorragend.
Und auch in dem Genre gibt es noch eines, das ich sehr gerne mal ausprobieren würde, Crokinole.
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Sogut wie keine. Ich finde für mich keinen einzigen Grund, so weit in die Vergangenheit zurückzuwollen bzw. zu -spielen.
Ein Spiel würde mich allerdings tatsächlich mal reizen es auszuprobieren: Go.
Die Frage wäre, was dagegen spricht? Das Argument dafür ist einfach: Bei lange erprobten Spielen ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die nicht völlig schlecht sind. Gewiss, man muss den Zweck im Auge behalten und Traditionen sind auch nicht per se gut. Aber es wird doch wahrscheinlich einiges Gutes dabei sein.
Gerade im Bereich leichterer Spiele ist viel dabei, finde ich. Sehe das aber auch nicht als Ersatz für moderne Brettspiele, sondern als Ergänzung.
Und warum gerade Go?
Bin natürlich sehr dafür - meine (begrenzten) Erfahrungen damit waren sehr gut. Kann man auch problemlos auf niedrigem Niveau ein bisschen vor sich hin spielen. Richtig gut wird man vermutlich eh nicht.
Falls Geschicklichkeitsspiele auch gelten, kann ich immerhin Carrom nennen. :) Das habe ich einige Male mit einem Bekannten gespielt (der Schwierigkeiten hatte, Leute in seinem Umfeld dafür zu begeistern - manche Probleme ändern sich wohl nie... ;D) und fand es hervorragend.
Und auch in dem Genre gibt es noch eines, das ich sehr gerne mal ausprobieren würde, Crokinole.
Klar zählen Geschicklichkeitsspiele dazu.
Carrom ist halt echt schwer - ich habe es bisher nicht geschafft, eine Partie regelgerecht zu beenden.
Crokinole soll einfacher sein und kommt - meine ich - auch ohne Pulver aus. Was ein gutes Argument für Crokinole wäre.
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Ein Spiel würde mich allerdings tatsächlich mal reizen es auszuprobieren: Go.
Dem Mensch kann geholfen werden:
"digital" bzw. virtuell: Links zu Einführungen, Go-Servern und mehr (https://www.dgob.de/info-und-service/go-links/)
"analog" bzw. am realen Brett : Spielabendliste (https://www.dgob.de/spielen/spielabendliste/)
Ich sage ja immer: "Go ist ein Kinder-Spiel... weil: in Asien können die Kleinen es schon im Kindergarten kennen lernen. Aber je mehr man sich damit beschäftigt, desto komplexer wird es."
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Apropos Asien. Ich habe eigentlich immer sehr gerne das chinesische Mah-Jongg gespielt. Also nicht diese Solitärvariante auf dem Computer, sondern das was in China überall gespielt wird.
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Auch wenn mich jetzt der eine oder andere dafür steinigt: Ich finde "Siedler von Catan" kann man auch getrost zu den "alten Klassikern" zählen. Das Spiel hat in diesem Jahr inzwischen 30 Lenzen auf dem Buckel und verfügt nach wie vor über eine große Fangemeinde.
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Auch wenn mich jetzt der eine oder andere dafür steinigt: Ich finde "Siedler von Catan" kann man auch getrost zu den "alten Klassikern" zählen. Das Spiel hat in diesem Jahr inzwischen 30 Lenzen auf dem Buckel und verfügt nach wie vor über eine große Fangemeinde.
Das Thema ist so zwar nicht gemeint und Siedler ist ganz klar ein modernes Brettspiel, aber wenn Du das für passend hälst, darfst Du es natürlich einbringen. Habe ja auch eingangs geschrieben, dass es nicht ganz einfach ist, zu definieren, welche Sorte Spiel ich im Auge hatte.
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Siedler heute 30 Jahre alt.
1995 wurde Malefiz (subjektiv Klassiker mMn) 33 Jahre alt.
Für mich ist "Siedler" heute ein Klassiker. Carcassonne ist auch schon 25 und würde da bald zu zählen ...
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Siedler heute 30 Jahre alt.
1995 wurde Malefiz (subjektiv Klassiker mMn) 33 Jahre alt.
Für mich ist "Siedler" heute ein Klassiker. Carcassonne ist auch schon 25 und würde da bald zu zählen ...
Meinetwegen. Ich hindere niemanden.
Dass ich in dem Thema auf was anderes hinauswollte, dürfte bei halbwegs verständiger Lektüre meines Eingangsbeitrags klar werden. Da stehen sogar Beispiele.
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Klar zählen Geschicklichkeitsspiele dazu.
Bei Geschicklichkeitsspielen wäre sicherlich "Mikado" als zeitloser Klassiker zu nennen.
Meinetwegen. Ich hindere niemanden.
Dass ich in dem Thema auf was anderes hinauswollte, dürfte bei halbwegs verständiger Lektüre meines Eingangsbeitrags klar werden. Da stehen sogar Beispiele.
Wahrscheinlich interpretieren wir den Begriff "alt" einfach unterschiedlich. Wenn du damit ein "hab ich in meiner Kindheit schon gespielt und war damls weit verbreitet"meinst (ohne dein Alter zu kennen, aber ich gehe jetzt für die Diskussion mal davon aus, dass der durchschnittliche Tanelorni schon jenseits der 40 ist), dann fallen sicherlich Spiele wie Siedler oder Carcarsonne raus. Wenn man hingegen als Kriterium dafür ansetzt, dass das Spiel eine gewisse Zeit am Markt ist und eine große aktive Spielerschaft hat, dann würden solche Spiele sicherlich dazuzählen. Umgekehrt wäre dann aber die Frage, ob beispielweise Malefiz noch unter diese Definition fällt (ich würde jetzt mal vermuten, dass es bei heutigen Jugendlichen nicht so bekannt ist wie andere hier genannte Spiele).
Es geht mir auch gar nicht um die Frage, was richtig oder falsch ist, sondern ich will damit noch mal illustrieren, wie schwierig es ist ein einheitlcihes Verständnis davon zu schaffen, was genau ein Klassiker ist.
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Dass ich in dem Thema auf was anderes hinauswollte, dürfte bei halbwegs verständiger Lektüre meines Eingangsbeitrags klar werden. Da stehen sogar Beispiele.
Alles klar - kann Dir/hier nichts beisteuern :d
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Skat spiele ich regelmäßig
Scopa leider selten
Schach ist auch nett, aber würde da lieber andere 2-Leute-Spiele bevorzugen
Dame und Mühle finde ich ätzend.
Zu Backgammon habe ich nie den Spielreiz fühlen können.
Mensch ärgere dich nicht finde ich langweilig, letztens durfte ich mal eine aufgepimte Variante testen: https://boardgamegeek.com/boardgame/2633/dog
Da gibt´s noch einige Würfelbrettspiele aus den 70er/80er, welche aber alle keine große Spielfreude mehr verbreiten.
Ein Carrombrett habe ich noch an der Wand hängen und müsste mal dringend wieder genutzt werden.
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Die Frage wäre, was dagegen spricht? Das Argument dafür ist einfach: Bei lange erprobten Spielen ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die nicht völlig schlecht sind. Gewiss, man muss den Zweck im Auge behalten und Traditionen sind auch nicht per se gut. Aber es wird doch wahrscheinlich einiges Gutes dabei sein.
Gerade im Bereich leichterer Spiele ist viel dabei, finde ich. Sehe das aber auch nicht als Ersatz für moderne Brettspiele, sondern als Ergänzung.
Und warum gerade Go?
Bin natürlich sehr dafür - meine (begrenzten) Erfahrungen damit waren sehr gut. Kann man auch problemlos auf niedrigem Niveau ein bisschen vor sich hin spielen. Richtig gut wird man vermutlich eh nicht.
Klar zählen Geschicklichkeitsspiele dazu.
Carrom ist halt echt schwer - ich habe es bisher nicht geschafft, eine Partie regelgerecht zu beenden.
Crokinole soll einfacher sein und kommt - meine ich - auch ohne Pulver aus. Was ein gutes Argument für Crokinole wäre.
Ich habe bisher noch keines gespielt, das mir die Zeit wert gewesen wäre. Auch wenn man nur etwas wirklich einfaches oder kurzes spielen möchte, gibt es meiner Meinung nach so viele moderne Vertreter, die das erfüllen, ein paar oder sogar alle Aspekte besser machen und bei einem klassischen Vorbild auch noch ein ähnliches Spielgefühl vermitteln können. Für mich haben fast alle dieser Klassiker ungefähr den Stellenwert wie die Gameboy-Version von Tetris: Genial, wegweisend, aber heutzutage meistens bestenfalls für ein paar Minuten Nostalgie gut.
Und ja: Go ist einfach so anders wie alles andere, was ich aus diesem Fahrwasser so kenne und die Beschreibung und der Anspruch des Spiels klingen so... extrem, dass ich das einfach mal irgendwann testen möchte, am liebsten gegen einen Menschen, den ich kenne.
Hm, okay.. anscheinend hilft Schnippspielerfahrung, ich glaube mich zu erinnern, dass wir alle Carrom-Partien regulär beendet hatten.. aber nach 12+ Jahren erinnere ich mich leider an keine Details..
Oh? Wie funktioniert das denn dann? Beide haben Spielflächen und -steine aus Holz und eines braucht Pulver, das andere nicht? wtf? Aber stimmt schon, bei einem Spieletreff stand auch mal ein Crokinole-Brett herum, da war keine Spur irgendeines Pulvers zu sehen...
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Ich habe bisher noch keines gespielt, das mir die Zeit wert gewesen wäre. Auch wenn man nur etwas wirklich einfaches oder kurzes spielen möchte, gibt es meiner Meinung nach so viele moderne Vertreter, die das erfüllen, ein paar oder sogar alle Aspekte besser machen und bei einem klassischen Vorbild auch noch ein ähnliches Spielgefühl vermitteln können. Für mich haben fast alle dieser Klassiker ungefähr den Stellenwert wie die Gameboy-Version von Tetris: Genial, wegweisend, aber heutzutage meistens bestenfalls für ein paar Minuten Nostalgie gut.
Würde sagen, dass es z.B. bei Kartenspielen der Art Stichspiel und Satzsammelspiel keine großen Unterschiede zwischen traditionellen und modernen Kartenspielen gibt; allerdings sind moderne Kartenspiele oft zugänglicher, weil die Karten die Regelerarbeitung erleichtern.
Bei Scopa und Cribbage fallen mir gar keine modernen Spiel ein, welche mechanisch vergleichbar wären.
Backgammon ist ein ziemlich auf das wesentliche reduziertes Rennspiel, wo mir auch nichts vergleichbares einfallen würde. Mir macht da allerdings auch die Materialästhetik Spaß. Auf einem schönen Brett macht das erheblich mehr Spaß.
Umgekehrt gibt es für einen Großteil der modernen Spiele keine traditionellen Spiele, die mechanisch irgendwie vergleichbar wären.
Andererseits: Malefiz und Mensch-Ärger-Dich-Nicht sind vermutlich durch das erheblich bessere Verflixxt zu ersetzen. Statt Reversi würde ich immer lieber Yinsh spielen.
Und natürlich kann man auch jenseits dieser Vergleiche feststellen, dass man einfach lieber moderne Spiele spielt, unabhängig davon, ob man einen Vergleich anhand von Mechanismen etc. aufstellt oder nicht.
Ich würde auf jeden Fall die Unterscheidung zwischen abstrakten Spielen und thematischen Spielen machen wollen. Und die traditionellen Spiele fallen praktisch alle in die Kategorie abstrakter Spiele.
Und ja: Go ist einfach so anders wie alles andere, was ich aus diesem Fahrwasser so kenne und die Beschreibung und der Anspruch des Spiels klingen so... extrem, dass ich das einfach mal irgendwann testen möchte, am liebsten gegen einen Menschen, den ich kenne.
Bei Go fehlt mir die Erfahrung.
Insgesamt würde ich aber vermuten, dass die Tiefe und die enormen Möglichkeiten sich nicht so sehr von Schach (egal welches), Dame , Bridge , Skat oder Backgammonunterscheiden. Kaum jemand erreicht die Spielstärke, wo die Einschränkungen bzw. die Anzahl möglicher Züge relevant wird. Die Ästhetik ist bei Go recht anders als bei den anderen Spielen.
Hm, okay.. anscheinend hilft Schnippspielerfahrung, ich glaube mich zu erinnern, dass wir alle Carrom-Partien regulär beendet hatten.. aber nach 12+ Jahren erinnere ich mich leider an keine Details..
Erfahrung mit Schnippspielen hilft sicher enorm.
Wenn ich das richtig zusammenbekomme: Die Schwierigkeit liegt darin, dass man zuerst die Königsscheibe einlochen und danach noch die eigene letzte Scheibe in dasselbe Loch einlochen muss. Das ist
Oh? Wie funktioniert das denn dann? Beide haben Spielflächen und -steine aus Holz und eines braucht Pulver, das andere nicht? wtf? Aber stimmt schon, bei einem Spieletreff stand auch mal ein Crokinole-Brett herum, da war keine Spur irgendeines Pulvers zu sehen...
Ich denke, die Crokinole-Bretter sind insgesamt aufwendiger lackiert, so dass die Spielsteine (die sind vielleicht auch poliert?) besser gleiten. Bei Carrom ist das alles eine ziemlich rustikale Angelegenheit, funktioniert aber trotzdem gut, weil auf Pulver gleiten auch ruppige Steine auf eher rauem Untergrund. Sooo schlimm ist das mit dem Pulver auch wieder nicht. Speisestärke ist recht gut geeignet und zumindest völlig ungefährlich; trotzdem potentiell eine ziemliche Sauerei.
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Apropos Asien. Ich habe eigentlich immer sehr gerne das chinesische Mah-Jongg gespielt. Also nicht diese Solitärvariante auf dem Computer, sondern das was in China überall gespielt wird.
Dito, bin also nicht der Einzige, der das mag. Aber man findet kaum Versionen, die man am PC spielen kann.
Dann der Differenzler. Ein Kartenspiel, wo man ansagen muss, wie viele Punkte man machen möchte. Je kleiner die Differenz am Schluss, umso besser ist es.
Oder Wizard, wo man die Anzahl Stiche ansagen muss. Verfehlt man, gibt es Minuspunkte. Trifft man genau, so gibt es Bonuspunkte.
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Backgammon spiele ich regelmäßig. Einige Zeit lang auch online in Turnieren, die wahre Freudedieses Spiels liegt aber auch im schönen Brett am Tisch. Der Dopplerwürfel macht dabei aus einem einfachen Rennen ein knallhartes Gambling Game. Unter den internationalen Top Spielern finden sich daher auch oft erfolgreiche Pokergrößen.
Das erklärt auch direkt, warum ich kein internationaler Topspieler bin, denn viel lieber spiele ich Skat. Ja, es ist "einfach nur" ein Stichspiel, aber es hat so viele verschiedene Möglichkeiten und ist jedesmal anders. Außerdem mag ich den 2 vs. 1 Aspekt.
Alternativ spiele ich auch mal eine Runde Doppelkopf aus sehr ähnlichen Gründen - hier sind die Möglichkeiten sogar noch unbegrenzter. Allerdings kriege ich einen Knoten im Hirn, wenn ich beides mehr oder minder zeitgleich spielen soll, die Spiele sind dann doch zu ähnlich und in den Details verschiedenen. Wann eröffnet man nochmal mit Assen?
Damit sind meine regelmäßig genutzten Spiele auch durch, bei mehr Lust und Zeit und Mitspielern würde ich mich gern in (slowenisches) Tarock einarbeiten oder so. Aber die Chancen stehen quasi bei null.
Übrigens ein wichtiger Punkt: Die meisten dieser abstrakten Klassiker benötigen ein bisschen Einarbeitungszeit und wirken nicht immer ganz logisch. Aber sie haben auch Bestand und eine gewisse spielerische Qualität - ich würde normalerweise lieber Skat spielen als die meisten neueren Stichspiele, die ich so kenne.
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Ich spiele ganz gerne Go - leider selten und auch ziemlich schlecht. Eine Zeit lang hatte ich das regelmäßig mit einem Freund online gespielt, aber das ist leider eingeschlafen. Für den Anfang finde ich es empfehlenswert, erstmal das kleine 9x9-Brett zu verwenden. Auf dem 19x19-Brett fühlte ich mich eine ganze Weile ziemlich verloren. Auf 9x9 ist das Spiel auch aggressiver, weil man schnell an den Punkt kommt, wo man um Gebiet konkurrieren muss. Es gibt auch 13x13-Bretter, aber das habe ich nur ein oder zweimal ausprobiert, mag aber eine gute Alternative sein, wenn einem das große Brett zu weitläufig ist und das kleine zu nahkampflastig.
An Kartenspielen mag ich Scopa, das ja schon genannt wurde. Scopone dagegen, die fortgeschrittene Variante, habe ich nie gespielt. Habt ihr da Erfahrungen mit?
Letztes Jahr im Portugalurlaub habe ich Crapô gelernt. Das ist eine Art Solitaire gegeneinander. Man muss seinen Kartenstapel als erster abgelegt bekommen, indem man nach gewissen Regeln auf gemeinsame Ablagestapel legt. Das Spiel hat mir ganz gut gefallen. Canasta habe ich bestimmt zwanzig Jahre nicht mehr gespielt, aber das habe ich als für mich bessere Alternative zu Rommé in Erinnerung.
Carrom gefällt mir eigentlich auch, aber wie andere hier finde ich es unfassbar schwer. Es ist bei mir reiner Zufall, wenn ein Stein reingeht, selbst wenn er mehr oder weniger direkt vor dem Loch liegt. Da bis auf meinem Vater niemand in meinem Bekanntenkreis wesentlich besser ist, sind unsere Partien entsprechend zäh.
Noch was in einer etwas anderen Richtung: Ich spiele ganz gerne Pétanque, aber da gewinnt immer meine Frau :'(
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Den Gedanken, dass viele der alten Klassiker eher abstrakt sind und moderne Klassiker eher thematisch finde ich nachvollziehbar. Siedler ist mMn definitiv modern. Bei Monopoly könnte man auf Grund des Alters schon zweifeln. Die Art des Spiels passt bei mir aber gedanklich nicht zu Skat, Schach, Dame usw., so dass ich es nicht zu den traditionellen Spielen zahlen würde.
Auch ist das Spielmaterial traditioneller Spiele eher universell. Das karierte Brett kann für Schach, Dame und andere Spiele genutzt werden, ein Kartendeck ebenso vielfältig. Die Hexagone von Siedler oder die Ereigniskarten bei Monopoly nicht.
Und die Mehrheit der Klassiker scheint mir für zwei Spieler ausgelegt zu sein. Ich habe das nicht statistisch erhoben, es ist sehr so ein Eindruck hier im Thread.
Noch ein paar weitere Beispiele, die mir eingefallen sind:
- Ich weiß nicht ob Kniffel schon genannt wurde. Unter den Würfelspielen ist es vermutlich das klassischste.
- Lügen-Mäxchen ist ähnlich alt und weit verbreitet und erweitert das pure Glücksspiel um eine Bluff-Komponente.
- Wie bei Mäxchen hat man auch bei Schwimmen drei Leben. Das Spiel wird mit einem normalen Skatblatt gespielt.
- Memory könnte noch dazu zählen.
- Und mit größerer Verbreitung außerhalb unseres mitteleuropäischen Kulturraums Mancala, dieses Spiel wo man Murmeln, Steine oder ähnliches (ich kenne es mit Muscheln) von Mulde zu Mulde weiter legen muss.
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Noch ein paar weitere Beispiele, die mir eingefallen sind:
- Ich weiß nicht ob Kniffel schon genannt wurde. Unter den Würfelspielen ist es vermutlich das klassischste.
- Lügen-Mäxchen ist ähnlich alt und weit verbreitet und erweitert das pure Glücksspiel um eine Bluff-Komponente.
- Wie bei Mäxchen hat man auch bei Schwimmen drei Leben. Das Spiel wird mit einem normalen Skatblatt gespielt.
- Memory könnte noch dazu zählen.
- Und mit größerer Verbreitung außerhalb unseres mitteleuropäischen Kulturraums Mancala, dieses Spiel wo man Murmeln, Steine oder ähnliches (ich kenne es mit Muscheln) von Mulde zu Mulde weiter legen muss.
Ja, die gehören alle ganz sicher dazu. Aber würdest Du irgendwas davon gern spielen wollen?
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Mäxchen spiele ich der passenden Runde (z.B. abends am Lagerfeuer) gerne, auch mit Leuten, die sonst nicht viel spielen.
Memory spiele ich mit Kindern gerne. Und weil auch die Generation der Großeltern gut mitspielen kann, spielen wir es auch oft.
Kniffel und Schwimmen eher weniger, vor allem Kniffel mag ich nicht.
Mit Mancala habe ich nicht genug Erfahrung. Das habe ich vor Jahren wenige Male gespielt.
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Ich bin gerade ganz fasziniert, dass hier so viele Scopa spielen - bisher hab ich das außerhalb meines italienischen Familienzweiges in Deutschland niemanden spielen sehen. Geschweige denn mal jemanden zu finden, der das kennt!
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Scopa ist super, weil es so völlig anders ist, als deutsche Kartenspiele. Meine Kinder haben das eine Zeit lang sehr gerne gespielt (ich muss das italienische Deck mal wieder raussuchen).
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Scopone dagegen, die fortgeschrittene Variante, habe ich nie gespielt. Habt ihr da Erfahrungen mit?
Spielt sich deutlich anders als Scopa, da ja von anfang an alle Karten im Spiel sind. Entsprechend ist es deutlich taktischer. Es kann aber zumindest in der Teamvariante (die beiden Spieler, die sich gegenübersitzen spielen zusammen) sehr schnell in Frust ausarten, wenn die Karten blöd verteilt sind. Wenn man einmal zu viele Scopa abgibt kann man das bei guten Spielern nur schwer wieder reinholen.
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Gibt auch noch Scopa scientifico als Variante für zwei Spieler - im Grunde genommen wie Scopone für zwei; alle Karten werden verteilt.
Als Mittelding kann man auch pro Durchgang sechs statt drei Karten austeilen - macht die Sache auch etwas taktischer, erhält aber die Leichtigkeit von Scopa.