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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Seishiro am 14.09.2004 | 20:25
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Servus,
hat jemand eine Tabelle über Reisezeiten im Mittelalter bzw. Low Fantasy?
Ich suche sowas dringend und wäre für jegliche Hilfe sehr verbunden. :d
So long
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Fantasy Hero hat auf Seite 333 eine UMFANGREICHE Tabelle mit allen moeglichen Modifikatoren
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Tabelle, nö, aber grobe Vorgaben.
Zu Fuss hat man etwa 20km pro Tag auf einer guten Strasse geschafft. 15 auf einer schlechten und so 10 in rauem Gelände. Natürlich ausgehend von einem normalen Wanderer, der es nciht sehr eilig hat. Man schafft aber auch das doppelte, wenn es sein muss. Mit dem Pferd schaffst du außer in rauem Gelände etwa 50% mehr. Maximal konnte man mit einem Pferd 120km am Tag zurücklegen, das erforderte aber alle 30km einen Pferdewechsel.
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Nun, ein normaler Mensch kann pro Stunde etwa 6 km gehen. Wenn er pro Tag 8 Stunden läuft, dabei nur etwa eine Stunde Pause macht, kommt man auf ganz grob 35 km- auf guten Wegen.
Ein Eilmarsch (schnelles Gehen, langes gehen) kommt auf etwa 8km/h. Bei 10 Stunden Marsch mit einer Stunde Pause kommt man vielleicht 65-70 km weit (und wird schlafen wie ein Stein), wiederrum auf guten Strassen.
Ein Pferd hat eine Marschgeschwindigkeit von etwa 10-12 km/h, aber da es ja einen Reiter mit sich rum schleppt, muß man häufiger mal Pause machen (effektive Reisezeit vielleicht 5 Stunden). Man kann die Pausen durch Ersatzpferde ganz gut umgehen. Mann kann so'n Pfer auch antreiben und wenig schonen- ist 'ne gute Möglichhkeit, den Gaul 'zu Schanden zu reiten', aber wenn's um leben oder tot geht- ein scharf gerittenes Pferd kann auf längeren Strecken eine Geschwindigkeit von 20km/h halten. Für vielleicht sechs Stunden. Danach braucht das Pferd einen Ruhetag (es sei denn, man strebt für das Vieh eine Position in der Leimfabrik an). Am effektivsten, wenn man schnell reiten will, sind ein oder mehrere Ersatzpferde, die im Wechsel geritten werden.
Ochsenkarren sind normalerweise langsamer als Fußgänger (schwerer Wagen plus schwere Waren, die daruf liegen), aber dafür sehr ausdauernd. Pferdegespänne sind etwas schneller als Fußgänger, brauchen aber mehr Pausen.
Je nach Gelände würde ich die Reisegeschwindigkeit um bis zu 90% reduzieren- im allgemeinen leiden Wagen und Pferde mehr unter schwierigem Gelände als Wanderer, es ist z.B. im Gebirge auch wesentlich sicherer zu latschen und sein Pferd am Halfter zu führen als zu reiten.
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ok, also beim Bund habe ich auf nem guten Weg (Radweg, eben) mit 10kg Gepäck in 2h 57min 20 km geschafft und ich war sicher kein guter Läufer...
also ich denke mal das du das Model von Satyr verwenden kannst, dass erscheint mir 'schafbar', bzw. eine realistische Strecke (man sollte bedenken dass das Ziel eines Marsches nicht nur das Erreichen des Zieles ist, sondern auch, dass man nach Ende des Marsches noch stehen/irgendwas 'machen' kann).
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ok, also beim Bund habe ich auf nem guten Weg (Radweg, eben) mit 10kg Gepäck in 2h 57min 20 km geschafft und ich war sicher kein guter Läufer...
aber über kurze Distanz mordsgefährlich ;o)
*scnr*
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Servus,
danke an alle. :D
Das war schnell ;D
Ich denke das das modell von Satyr auch am ehesten meinen Geschmack trifft.
Danke nochmal und @ Marcel : stimmt ~;D
So long
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Wobei 6 km/h kein gemütliches Spazierengehen ist, sondern schon ziemlich strammes Wandern. Also das 8 Stunden am Tag, da weißt du auch, was du getan hast. Gutes Schuhwerk wäre keine schlechte Idee. ;)
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Zumal, wenn es den Berg rauf und runter geht... das dauert dann doch länger. Ich weiß noch, daß ich letztes Jahr mit Criel und Senenta auf Wandertour war und wir uns einen Wanderweg rausgeguckt hatten, der 15 km lang war. "Da brauchen wir doch nur ein oder zwei Stunden für" hieß es erst - die eigentliche Wanderzeit war im Führer bei 4 bis 5 Stunden angegeben. "Gilt ja nur für Rentner."
Wir sind keine Rentner, sondern waren eigentlich alle recht fit. Aber 5 Stunden haben wir trotzdem gebraucht. Wie gesagt, es ging durch den Wald, war super-heiß (über 30 Grad im Schatten) und ständig Berg hoch, Berg runter. Für den Badesee auf halber Strecke waren wir echt dankbar... ;)
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Ein Weg der immer artig 30° auf und ab steigt hat auch 11% mehr als die auf der Karte ersichtliche Strecke.
Wegbiegungen und Kurven kommen noch dazu.
Die Strecke der Luftlinie und Weglinie sind nie identisch!
Dazu kommt noch Gepäck (das im Fantasy nie so optimal verschnürt ist, wie bei der BW im Rucksack), schlechtes Wetter, Pausen (Essen & Trinken, zur Orientierung, Überfälle, etc.) und die Tatsache, dass man allgemein nicht so stramm marschiert, wenn man von A nach B will, als wenn der Ausbilder hinter einem herschreit. Und vor allem weiss man meist, dass der morgige Tag auch wieder Wanderei mit sich bringt, da powert man sich nicht völlig aus.
Wenn man dann noch Gelände, Flussüberquerungen, Verletzungen der Charaktere mit nimmt, dann wird es schon ganz schön mühselig, zu Fuß zu reisen.
Reiten ist meist nicht schneller, aber bequemer. Denn ein Pferd galoppiert man auch nicht so durch unbekannte Wildnis.
Ein gut getarnter Fuchsbau und schon ist der Gnadentod nötig. Da ist man lieber langsam und vorsichtig.
Es hat schon seinen Grund, warum im Mittelalter die meisten nicht über ihren Dorfrand hinauskamen...
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Länge von Wegen... Dauer von Reisen...
Wenn' nich twichtig ist, dauerts halt lange und man springt dass...
Und wenn es auf jede Minute Ankommt, werden die Charaktere Eh in letzter Minute ankommen...
Also so ist das bei mir immer! ;)
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@ Boba:
Die Strecke der Luftlinie und Weglinie sind nie identisch!
Jup, dies scheint mir der wichtigste Aspekt bei der ganzen Sache zu sein. Per Luftlinie ggf. ein "Katzensprung", real aber durch etliche Dinge länger als es den Anschein hat.
Mal ganz abgesehen davon ... eine richtige "Landvermessung" wird wohl auch gefehlt haben, so dass man sich in nebulösen "Tagesmärschen" ausdrückte.
-gruß,
Arbo
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Wenn ich persönlich wandern gehe, also auf Waldwegen, die auch ein bisschen rauf und runter gehen, rechne ich mit einer Geschwindigkeit von ca. 4 km/h. Und das mit leichtem Gepäck und vielen Pausen. Bei Wanderwegen sind ja üblicherweise Streckenkilometer angegeben, und nicht Luftlinienkilometer. Fürs Rollenspiel würde ich da einfach Pi mal Daumen einen Aufschlag von 20-30% machen, im Gebirge auch deutlich mehr.
@ 8t: Natürlich kommen sie in letzter Sekunde, aber vielleicht wollen sie ja trotzdem gerne wissen, wie weit die Strecke war und wie lange es gedauert hat? ;)
@ Arbo: Tja, Landvermessung gab's früher nicht, aber trotzdem existieren von den meisten Fantasy-Settings erstaunlich genaue Karten... ;D
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Servus,
@ 8t88
Da in meiner Kampagne Zeit ein wichtiger Faktor ist, ist es mir schon wichtig wie lange etwas dauert und gerade bei Reisen gehen die Meinungen schon teilweise sehr auseinander. Daher ist einfach eine Vorstellung wie weit ein man so am Tag kommt sinnvoll. Vor allem wenn man Strecken von 600 - 700 Meilen Luftlinie vor sich hat, was so grob gesagt 1000 -1200 Meilen Fussmarsch sind. Mag für Cineatische Settings nicht wichtig sein, aber in einem low fanatsy setting ist es, jedenfalls mir, schon wichtig. ;)
So long
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Suche mal im Drosi. Da gab es irgendwo eine Tabelle.
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@Judge Brad
Schon klar, ich weiss dass man das gebrauchen kann, wollte ja nur sagen, wie ich das halt immer mache, und dass ich davon nicht den Überblick habe...
Abe rin jedme System gibts so eine Tabelle... DSA, D&D... udn daran kannman sich shcon orientieren...
war keine Kritik, nur meine Meinung!
Viel Spaß bei deiner Kampagnie... sorry dass ich da nicht helfen kann!