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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Rollenspieltheorien => Thema gestartet von: Fredi der Elch am 17.09.2004 | 15:05

Titel: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Fredi der Elch am 17.09.2004 | 15:05
So, hier zu einem meiner Lieblingsthemen: Charaktere existieren nicht!

Was ich damit sagen will, ist folgendes: Charaktere sind nur ausgedacht. Sie sind fiktive Figuren in einer fiktiven Welt. Und alles was sie tun, denken, wozu sie motiviert sind usw. ist alles vom Spieler ausgedacht und steht jederzeit unter dessen Kontrolle!

Zu dem von mir meistgehassten Satz im Rollenspiel: „mein Charakter würde das nicht machen!“. So falsch und schädlich fürs Rollenspielen kann IMO kaum eine andere Fehlüberzeugung sein. Was hier passiert ist, dass der Spieler die Verantwortung für seine Handlung (nämlich zumeist ein Verhalten, dass den andern Spielern auf den Keks geht) versucht auf eine von ihm selbst ausgedachte Figur abzuwälzen. Was er eigentlich sagen sollte wäre: „ICH denke die entsprechende Handlung würde nicht zu meinem Charakter passen und deswegen möchte ICH nicht, dass mein Charakter so handelt.“ Damit wäre klar, wer hier verantwortlich dafür ist.

Soviel dazu: der Spieler ist jederzeit für jede Handlung im Spiel voll verantwortlich und kann sich nicht hinter seinem Charakter verstecken.

Wie komme ich jetzt darauf? Satyr hatte geschrieben, dass „Kochen für den Charakter wichtig war“ (sinngemäß). Allerdings war es tatsächlich für Satyr wichtig, dass es für den Charakter wichtig ist, denn der Charakter existiert ja nicht. Das war eigentlich alles. :) Und ich bin mir sicher, das schon mal irgendwo gesagt zu haben... *grübel*
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Seishiro am 17.09.2004 | 15:10
*erstmal seinen Characterbogen in den Arm nimmt und ihn ganzzzz lieb hält und leise sagt "Das hat der Böse Fredi gar nicht so gemeint."*  ~;D

Servus,

aber wo genau ist jetzt das Problem ausser das du meine anderen Ichs jetzt beleidigt hast. Die reden nie wieder ein Wort mir dir.  >:( ;) ;D
Ich meine ob ich jetzt sage

mein Charakter würde das nicht machen!
oder
ICH denke die entsprechende Handlung würde nicht zu meinem Charakter passen und deswegen möchte ICH nicht, dass mein Charakter so handelt.

Wo genau wäre den nun der Unterschied?
Gemeint ist doch das gleiche.

So long
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: 8t88 am 17.09.2004 | 15:13
Gut, ok....
Die Aussage, dass ein charakter so etwas nicht machen würde, ist also nur eine Abkürzung, für den, von dir genannten Satz...
und wo ist jetzt dein Problem?

Sollen jetzt alle sagen:
"Ich finde nicht, dass es in die Rolle Passt, die ich mir überlegt habe, deswegen möchte ich nicht, dass
meine Fiktive Figur solche Handlungen unternimmt."

Anstatt: "So würd der Char das nicht machen?"

Seh ich erstens nicht ein.
Da alle mit denen ich spielte, wissen wie's gemeint ist, ists zweitens überflüssig.
drittens gibt es nicht... ich sehe zu dem Thema, bis jetzt, keinen Diskussionsbedarf...
und nun? Wozu das ganze?

Alles obengenannte versteht sich IMHO!

Bis dann! :)
8t88
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Boba Fett am 17.09.2004 | 15:25
Ich denke, die Aussage "ICH denke die entsprechende Handlung würde nicht zu meinem Charakter passen und deswegen möchte ICH nicht, dass mein Charakter so handelt." ist nur die geschwollene und umständlich formulierte Version des "mein Charakter würde das nicht machen!".
Klar, die erste relativiert die Kernaussage dadurch, dass klargestellt wird, dass es nur die eigene Sichtweise ist und hat weniger Konfliktpotential. In einer angespannten Situation ist man aber meist nicht so entspannt, dass man sich so schön formuliert unterhält. Da zieht man verbal die Notbremse und dementsprechend formuliert man das auch.

Ich finde das auch nicht schlimm. Es ist ein Spiel, keine Doktorarbeit, in der alles eineindeutig definiert sein muß.

Letztendlich sagen beide das gleiche aus: Der Spieler möchte nicht, dass das passiert.
Und Satyrs Satz sagt etwas sehr ähnliches aus: Er glaubt, dass die Fähigkeit zu Kochen seine Spielfigur bereichern und das Bild, das er (Satyr) von dieser Figur im Kopf hat abrunden würde.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Gast am 17.09.2004 | 15:26
Nein.

Das Kochen war ein Element des Charakters, weil ich in der Runde der Koch war. Die Fiktion (der Charakter) spiegelte die Realität wieder.
Charaktere sind ein Teil des Spielers der sie spielt. Sie sind fiktive Persönlichkeiten, die wir normalerweise mögen, sonst würden wir sie nicht spielen. Charaktere "existieren" nicht wie wir existieren, aber sie können dennoch wichtig sein. Ich würde einen Charakter bis zu einem bestimmten Punkt als ausgestülpten Teil der Persönlichkeit bezeichnen.
Gute Charaktere egal ob jetzt in der Literatur, Schauspielerei oder im Rollenspiel entwickeln ein Eigenleben. Sie sprechen anders als wir, sie können andere Vorlieben und Abneigungen haben... Ich habe es bei mehreren Leuten gesehen, unter anderem bei mir selbst, dass sie in-charakter ganz anders sind als outtime. Das geht mir nicht nur beim Rollenspiel sondern auch beim Theater so.  
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: wjassula am 17.09.2004 | 15:32
Ich verstehe genau, was du meinst. Ich habe diesen Satz schon so oft gehört, und fast immer hat sich dahinter Starrsinn von Seiten eines Spielers versteckt. Aus genau diesem grund hat's mir mal eine Gruppe zerschlagen, weil die Spieler einfach nicht raffen wollten, dass ihre Charaktere immer genau das machen, was sie als Spieler wollen. Die Gruppe hat sich dann irgendwann unetereinander beieinander beschwert, dass man immer irgendwie nur rumdiskutieren würde, was die Charaktere am ehesten tun würden, anstatt mal irgendwas zu tun. Aber nein: "Ein Göttergläubiger geht da nicht hin", "Ein XY tut das nicht", "Das würde mein Char nie riskieren". So kann man Rollenspiel auch kaputt machen. Meine Kommentare, dass man doch die Charaktere in der Hand hätte, und sie notfalls ändern könne, wenn man bemerkt, dass sie einem so keinen Spass machen, wurden geflissentlich überhört. Nie wieder tu ich mir sowas an.

Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Fredi der Elch am 17.09.2004 | 15:47
Zu den ganzen Fragen „warum sollte man das so kompliziert ausdrücken, ist doch dasselbe?“, kann ich nur sagen: hat wjassula wunderbar formuliert: es ist eben NICHT allen Leuten klar!

Außerdem: Nach „Mein Char würde das nicht“ ist die Diskussion vorbei. Fertig. Er würde nicht, keiner kann ihn fragen, vorbei. Drückt man es als Entscheidung des Spielers aus, kann man drüber diskutieren, denn dann ist klar, wer hier entschieden hat. Und das kann man auch ändern. Z.B. in dem man den Spaß aller anspricht und dem entsprechenden Spieler klarmacht, dass er seine Vorstellungen nicht immer durchsetzen kann.

Allgemein: Solange alle wissen, was mit der Kurzform gemeint ist, ist alles ok. Sobald aber das entweder nicht klar ist oder ein Spieler die Formulierung als Ausrede benutzt, wird es problematisch. Denn kein Spieler kann die von ihm selbst ausgedachten fiktiven Gedanken einer ebenso fiktiven Figur dafür verantwortlich machen, wie er sich ganz real am Spieltisch realen Personen gegenüber verhält. Oder wenn er das tut, ist er ein Fall für ziemlich starke Medikation… ;) Und weshalb ich das ansprechen: mir geht’s wie wjassula. Ich habe schon zu oft Starrköpfe diese Formulierung benutzen sehen…
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Ludovico am 17.09.2004 | 15:49
Zitat
Drückt man es als Entscheidung des Spielers aus, kann man drüber diskutieren, denn dann ist klar, wer hier entschieden hat.

Hat Wjassula aber nicht erwähnt, daß die Gruppe sich zerschlagen hat, weil es dann ständig Diskussionen darüber gab, was ein Charakter nun machen könne und was nicht?
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Jestocost am 17.09.2004 | 15:51
Den Scheiß kenn ich auch noch: Wenn man das Gefühl bekommt, dass die Charaktere die Spieler steuern und nicht umgekehrt (was für eine Idee für ein UA Abenteuer: Ein Teenager benimmt sich seltsam, irgendwann kommt raus, dass sein Charakter ihn steuert, weil die Jungs beim Rollenspiel einen Mak Attax Burger vertilgt haben...)

Es geht um den Spielspaß der Spieler - und wenn die Charaktere inkompatibel sind, dann ändert man halt die Charaktere. Und basta und gut ist.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Ludovico am 17.09.2004 | 15:54
Kann man die Charaktere denn so einfach ändern?
Nehmen wir einmal einen edelmütigen Krieger, der immer für Recht und Ordnung einsteht und dann fängt er plötzlich an, Leute von hinten zu erdolchen.
Kann man den so einfach mal ändern?
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Ein am 17.09.2004 | 15:55
Lösen wir uns doch einfach mal von der oberflächlichen Formulierung und sehen uns an, was dahinter steckt..

In beiden Fällen handelt es sich um Bedenken ob der Konsistenz des Charakters, die dort geäußert werden. Im zweiten Fall verkompliziert sich das ganze nur dadurch, dass man anfängt die Dinge zu relativieren.

Dazu muss ich erstmal sagen, ich hasse Leute, die auf diese Weise alles und jedes relativieren, da ich sie für sich windene Würmer ohne Rückgrat halte. Außerdem wird im zweiten Fall impliziert, dass der Charakter vielleicht eine Art gemeinschaftliches Eigentum darstellen und der Besitzer des Charakters daher vor den anderen Mitgliedern seiner Rollenspielkolchose rechtfertigen muss, warum der Charakter jetzt dieses oder jenes tut.

Dies ist allerdings für mich ein klarer Fall von Einschränkung der geistigen Freiheit, denn der Charakter gehört nun mal halt dem Erschaffer. Und daher obliegt es nur dem Erschaffer zu bestimmen, was ein Charakter wann und wie tut. Er kann dies tun ohne out-of-game eine Erklärung liefern zu müssen, weil wir ein freies Land sind.

Also was soll das ganze? Willst du Zwangsenteignung im Rollenspiel einführen, Fredi?
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: 1of3 am 17.09.2004 | 16:01
Ich stimme nicht zu. Erstens sind Charaktere auf in der Spielrealität...ach, ich ha ja dazu gelernt...im gemeinsamen Vorstellungsraum durchaus existent.

Der Satz "Mein Charakter würde das nicht tun" hat durchaus Berechtigung. Und wenn die Gruppe meint das Actor Stance die Krönung allen Rollenspiels ist, dann ist das so.

Und wenn es zu Situationen kommt, in denen der angesprochene Satz fällt, dann war das wohl ein Fehler in der Organisation. Hätte vielleicht Sinn gemacht vorher mal zu diskutieren, was die Charaktere so tun und lassen bzw. besser harmonierende Charaktere gewählt.


Aua! Beim Schreiben zwischendurch 4 neue Posts.

Außerdem wird im zweiten Fall impliziert, dass der Charakter vielleicht eine Art gemeinschaftliches Eigentum darstellen und der Besitzer des Charakters daher vor den anderen Mitgliedern seiner Rollenspielkolchose rechtfertigen muss, warum der Charakter jetzt dieses oder jenes tut.

Dies ist allerdings für mich ein klarer Fall von Einschränkung der geistigen Freiheit, denn der Charakter gehört nun mal halt dem Erschaffer. Und daher obliegt es nur dem Erschaffer zu bestimmen, was ein Charakter wann und wie tut. Er kann dies tun ohne out-of-game eine Erklärung liefern zu müssen, weil wir ein freies Land sind.

Nun, darüber müsste man erstmal nachdenken. Ist ein Charakter wirklich Eigentum seines Spielers?
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Schwules Lesbenpony am 17.09.2004 | 16:02
Dies ist allerdings für mich ein klarer Fall von Einschränkung der geistigen Freiheit, denn der Charakter gehört nun mal halt dem Erschaffer. Und daher obliegt es nur dem Erschaffer zu bestimmen, was ein Charakter wann und wie tut. Er kann dies tun ohne out-of-game eine Erklärung liefern zu müssen, weil wir ein freies Land sind.
Das Spiel wird aber nicht von dem einen Spieler alleine gespielt, sondern von allen zusammen. Wenn also ein Spieler seine Vorstellungen vom Spiel (und seinem Charakter) gegen die Vorstellungen der anderen Spieler durchsetzen will, und dabei nicht auf der Spielerebene argumentiert, sondern die "mein Char..."-Formel benutzt, dann zieht er sich automatisch aus jedweder Diskussion über das Problem zwischen den Spielern heraus und gibt die Verantwortung an die Figur. Das ist sozial nicht wirklich konstruktiv.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Ein am 17.09.2004 | 16:08
@1of3
Ja, sehe ich so. Da der Charakter von seinem Spieler erdacht wurde, gehört er auch zu seinem geistigen Eigentum. Sicherlich kann man jetzt einwerfen, dass sich der Charakter durch die Wechselbeziehungen mit seiner Umgebung verändert oder durch diese überhaupt erst an Struktur gewinnt. Allerdings sollte der Kern des Charakters immer dem geistigen Schöpfungsdrang seines Spielers entstanden sein.

Damit qualifiziert sich ein Charakter allerhöchstens für Open Source.

@Cayn
So what? IMO geht es im Rollenspiel nicht darum Friede, Freude, Eierkuchen zu spielen. Echte Charakter haben ihre eigenen Motivationen und lassen sich von diesen auch nur durch in-game-Mechanismen abbringen. Wenn die Motivationen eines Charakters dabei mit denen eines anderen Charakters kollidieren, dann ist das (in meinen Augen) Pech.
*Ich* diskutiere nicht out-of-game mit anderen Spielern über die Aktionen meiner Charaktere, wenn es zu Konflikten kommt, denn meine Charaktere sind meine Charaktere.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Roland am 17.09.2004 | 16:11
*Ich* diskutiere nicht out-of-game mit anderen Spielern über die Aktionen meiner Charaktere, wenn es zu Konflikten kommt, denn meine Charaktere sind meine Charaktere.

Und wie löst Du dann Probleme in dieser Hinsicht? Oder sagst Du einfach "Ich spiele, wie ich will, wenn's euch nicht passt, habt ihr Pech gehabt. Sucht euch doch andere Mitspieler!"?

Ich halte es für äußerst unwahrscheinlich, das die Motivationen der Spieler derart gut übereinstimmen, das es nie zu Konflikten über den Spielstil kommt.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Schwules Lesbenpony am 17.09.2004 | 16:13
@Cayn
So what? IMO geht es im Rollenspiel nicht darum Friede, Freude, Eierkuchen zu spielen. Echte Charakter haben ihre eigenen Motivationen und lassen sich von diesen auch nur durch in-game-Mechanismen abbringen. Wenn die Motivationen eines Charakters dabei mit denen eines anderen Charakters kollidieren, dann ist das (in meinen Augen) Pech.

Ich meinte damit auch nicht, dass die Motivationen der Charaktere miteinander kollidieren könnten, sondern dass die Motivationen von Spielern miteinander kollidieren könnten - was ja bei jeder Form sozialen Miteinanders passieren kann. Wenn da einer der Spieler aber nicht bereit ist, mit den anderen in ein Gespräch darüber zu treten, was schief gelaufen ist, sondern immer nur seinen Char verantwortlich macht, dann ist das sozial dysfunktional und sorgt über kurz oder lang für ein dysfunktionales Spiel.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Ein am 17.09.2004 | 16:16
@Roland
Wenn es wirklich arge Probleme gibt, dann sind das Sachen (wie sonst auch) die *nach* der Sitzung besprochen werden können. Aber während des Spiels liegt die Hoheit über meinen Charakter bei mir, ebenos wie die Hoheit über die anderen Charakteren bei deren Spielern liegt. Ich maße mir nicht an in der Lage zu sein im Spiel über die Gültigkeit der Motivation von anderen Charakteren zu urteilen, da ich im Zweifelsfall garnicht die nötig Einsicht in einen anderen Charakter habe, um über dessen Handlung zu urteilen. Also wird erst einmal geschluckt und nachher kann man dann in Ruhe drüberreden, was nicht passt und warum es nicht passt. In dieser Hinsicht unterscheiden sich Charaktere für mich nicht von Regelmechanismen.

@Cayn
Um Spieler ging es ja nicht, sondern um Charaktere. Ich diskutiere hier rein auf der Charakterebene. ;)
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Roland am 17.09.2004 | 16:24
@Roland
Wenn es wirklich arge Probleme gibt, dann sind das Sachen (wie sonst auch) die *nach* der Sitzung besprochen werden können. Aber während des Spiels liegt die Hoheit über meinen Charakter bei mir, ebenos wie die Hoheit über die anderen Charakteren bei deren Spielern liegt. Ich maße mir nicht an in der Lage zu sein im Spiel über die Gültigkeit der Motivation von anderen Charakteren zu urteilen, da ich im Zweifelsfall garnicht die nötig Einsicht in einen anderen Charakter habe, um über dessen Handlung zu urteilen. Also wird erst einmal geschluckt und nachher kann man dann in Ruhe drüberreden, was nicht passt und warum es nicht passt. In dieser Hinsicht unterscheiden sich Charaktere für mich nicht von Regelmechanismen.

So wie ich die Diskussion bisher verstanden habe, geht es nicht darum einem Spieler (eventuell noch während des Spiels) Vorschriften zu machen, wie er seinen Charakter, aus seinem Konzept heraus, agieren und reagieren lassen soll.

Es geht vielmehr darum, das einige Spieler ihr sozialschädliches Verhalten hinter ihrem Recht auf freies Charakterspiel verstecken. Wenn ein Spieler einen Charakter entwirft oder entwickelt und dabei bewußt schwere Konflikte zwischen sich und den Mitspielern in Kauf nimmt (in dem er z.b. den Charakter so entwirft, das der außerhalb der Genregrenzen, die vorher festgelget wurden, agieren wird) muß er sich Kritik gefallen lassen.   
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Schwules Lesbenpony am 17.09.2004 | 16:28
@Cayn
Um Spieler ging es ja nicht, sondern um Charaktere. Ich diskutiere hier rein auf der Charakterebene. ;)

Dazu hatte Fredi ja schon so schön geschrieben:
Zitat
Was hier passiert ist, dass der Spieler die Verantwortung für seine Handlung (nämlich zumeist ein Verhalten, dass den andern Spielern auf den Keks geht) versucht auf eine von ihm selbst ausgedachte Figur abzuwälzen.
...
Soviel dazu: der Spieler ist jederzeit für jede Handlung im Spiel voll verantwortlich und kann sich nicht hinter seinem Charakter verstecken.

Bei einem Spiel geht es immer erst um die Spieler und darum, dass die miteinander Spaß haben und nicht darum, dass die Produkte ihrer Fantasie Spaß haben.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Zu'Me am 17.09.2004 | 16:36
Also ich sehe, ehrlich gesagt, das Problem nicht.
Es ist doch nur ein bisschen Verständnis von beiden Seiten vonnöten.

Wenn so ein Satz kommt, und er mir nicht passt, dann füge ich immer den alten Spruch an : Man muss Regeln *biegen* können, man darf sie nur nicht brechen.

also : Dein Charakter würde das *unter normalen Umständen* sicher nicht machen, denn das ist so und so, er glaubt das und das, und heute ist überhaupt arbeitsfreier Sonntag.  Fein. Was aber, wenn ihn jemand von den anderen Spieler-Chars darum bittet, weil es ist da und dafür gut, es ist die letzte Chance, und überhaupt ? Wer von euch hat schon mal was gemacht, von dem er nicht 100% überzeugt war, einfach weils "eben der Chef gesagt hat" oder "weils eben gemacht werden muss" ? Na eben, wohl jeder.
Also wenn ein Spieler mit so etwas kommt, dann kommt auch immer das Argument, und siehe da : Fast jeder sieht es ein. Due Lösung heisst dann auch eben "Ok, ich mache das widerstrebend" oder "ich schreibe eine kleine Protestnote, aber im Interesse des Weltfriedens..." usw.

Das ist aber nicht unbedingt schwierig. Es muss nur den anderen Spielern auch klar gemacht werden, daß sie dann eben Spieler 1 bei seiner Entscheidung helfen müssen, auch Argumente suchen müssen, wenn sie das alle gemeinsam tun wollen. Und schwupp - sind wir in einer schönen in-charakter-diskussion, die sich prima eignet, um wieder zum eigentlichen Rollenspiel zurückzukommen.

lg,
Suse
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Roland am 17.09.2004 | 17:30
Kann man die Charaktere denn so einfach ändern?

Man kann. Es braucht dazu nur einen Konsens in der Gruppe.

Ein Beispiel. Du hast uns vor ein paar Monaten ausführlich Dein Leid mit der 7th Sea Problemspielerin geklagt. Sie hat ihren Charakter so gespielt, das es zu Problemen in der Gruppe kam. Hätte sie sich nun einsichtig gezeigt und ihren Spielstil in wenigen Spielsitzungen derart gewandelt, das ihr Charakter wesentlcih sozialverträglicher geworden wäre, hättest Du das bemängelt und sie gebeten doch wieder die unsozialen Seiten ihres Charakters nach aussen zu kehren?

Und wenn es zu Situationen kommt, in denen der angesprochene Satz fällt, dann war das wohl ein Fehler in der Organisation. Hätte vielleicht Sinn gemacht vorher mal zu diskutieren, was die Charaktere so tun und lassen bzw. besser harmonierende Charaktere gewählt.

Aber wenn das Kind schon in den Brunen gefallen ist, sollte man doch versuchen dürfen es zu retten, oder nicht?   
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Ludovico am 17.09.2004 | 17:51
@Roland
Ah, ja! Das hab ich verstanden.
Aber wie sieht es aus beim gegensätzlichen Fall?
Ein Spieler hat einen miesen Tag und plötzlich fängt sein ursprünglich durch und durch guter und ehrenhafter Charakter, Gift einzusetzen, Leute von hinten zu ermorden oder Schlägereien zu provozieren (wenn man jetzt mal annimmt, daß er vorher zwar Schlägereien nicht angefangen aber dafür beendet hat).
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Lord Verminaard am 17.09.2004 | 18:05
Eins sollte ja klar sein: Wenn ich einen wirklich komplexen, gut durchdachten und glaubwürdig motivierten Charakter habe, den ich schon seit 20 Sitzungen spiele und den meine Mitspieler in- und auswendig kennen, und wenn ich dann möchte, dass dieser in einer plausiblen Art und Weise reagiert, wird keiner der Mitspieler protestieren. Das ist sicher auch nicht der Fall, den Fredi vor Augen hatte.

Es geht eher um den typischen Zwergen, der sich in der ersten Sitzung weigert, mit dem Elfen zusammenzuarbeiten. Um den Dieb, der unbedingt die anderen Gruppenmitglieder beklauen muss. Um den jähzornigen Barbaren, der den Dieb dabei erwischt und ihm unbedingt den Kopf abhacken muss. Und dann der Spruch: "Aber ich bin doch nun mal ein Zwerg / ein Dieb / jährzornig! Dieser Spruch ist m.E. in der Tat Unsinn.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: 1of3 am 17.09.2004 | 19:16
OK. Bei solchen (Un)fällen habt ihr meine volle Zustimmung. Aber auch da kann man ja im Vorraus was gegen tun.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Catweazle am 17.09.2004 | 20:10
Wenn ich als Spieler sage, dass mein Charakter etwas NIE tun würde, dann ist das so. Punkt! Dann kann ich das doch auch so sagen.

Es gibt zwei Möglichkeiten das auszudiskutieren:
1) Real-Life (fundamentale Realität). Das macht keinen Sinn, dann wenn ich als Spieler etwas über meinen Charakter sage, dann redet mir nur der Spielleiter rein, und das auch nur, wenn eine Einwirkung von außen vorliegt. Jedwede Diskussion erübrigt sich.
2) Inplay (Fiktion). Hier KANN ich (natürlich nicht ich, sondern eine Spielfigur, deren Handlungen ich steuere) mit dem nicht existierenden Charakter reden. Es geht also. Ich kann ihn fragen. Nur eben INPLAY.

Ich muss Fredi (der ja nicht mit mir spricht) daher widersprechen. Es macht durchaus Sinn zu sagen, was eine Spielfigur mag, oder nicht mag. Ausdiskutieren sollte man es inplay mit der Figur oder reallife mit dem Spieler. Ersteres wäre aber die beste Variante.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Ludovico am 17.09.2004 | 21:45
Wenn ein Spieler das sagt, dann ist das halt auch so und man kann nichts dagegen machen (es sei denn, man ist der Ansicht, daß er nicht alle Informationen über den kulturellen Hintergrund des Charakters besitzt).
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Roland am 17.09.2004 | 22:21
Wenn ich als Spieler sage, dass mein Charakter etwas NIE tun würde, dann ist das so. Punkt! Dann kann ich das doch auch so sagen.

Es gibt zwei Möglichkeiten das auszudiskutieren:
1) Real-Life (fundamentale Realität). Das macht keinen Sinn, dann wenn ich als Spieler etwas über meinen Charakter sage, dann redet mir nur der Spielleiter rein, und das auch nur, wenn eine Einwirkung von außen vorliegt. Jedwede Diskussion erübrigt sich.
2) Inplay (Fiktion). Hier KANN ich (natürlich nicht ich, sondern eine Spielfigur, deren Handlungen ich steuere) mit dem nicht existierenden Charakter reden. Es geht also. Ich kann ihn fragen. Nur eben INPLAY.

Ich muss Fredi (der ja nicht mit mir spricht) daher widersprechen. Es macht durchaus Sinn zu sagen, was eine Spielfigur mag, oder nicht mag. Ausdiskutieren sollte man es inplay mit der Figur oder reallife mit dem Spieler. Ersteres wäre aber die beste Variante.

Was ist, wenn der Spieler den Charakter bewußt oder unbewußt so spielt um z.B. einem anderen Mitspieler oder dem Spielleiter eins auszuwischen?  Was wenn dem Spieler andauernd sein persönliches Vergnügen über das der anderen Spieler stellt?
Erübrigt sich dann auch jedwede Diskussion, muß man sich auf Inplay Diskussionen beschränken oder kann darf man vielleicht doch sagen "Wie Du deinen Charakter spielst, passt mir nicht!"?
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Fredi der Elch am 17.09.2004 | 23:39
Hier wurde jetzt erwähnt, dass man ja aufgrund von Plausibilität einen Charakter nicht einfach ändern kann, wenn man ihn schon länger anders gespielt hat.

Dazu würde ich sagen: stimmt nicht! Man muss sich nur einen plausiblen Grund für das veränderte Verhalten einfallen lassen! Wie gesagt, der Spieler hat zu jeder Zeit die Kontrolle über den Charakter und wenn der Paladin plötzlich zu morden anfängt, dann braucht man eben einen guten Grund dafür. Wir sind doch alle kreativ, kann man sich doch mal was überlegen, oder?

Davon abgesehen: Plausibilität ist sicher einer der Faktoren für Spielspaß. Aber eben nur einer. Und auch ist das Bedürfnis nach Plausibilität zwischen Personen unterschiedlich, was für einen noch plausibel ist, mag für den anderen schon völlig unrealistisch sein.
Wenn aber Plausibilität nur ein Faktor des Spielspaßes ist, sollten sich die Spieler eben genau in diesem Sinne darum kümmern: plausibel bleiben, wenn es den Spaß steigert, und eben unrealistisch werden, wenn der Spaß dadurch steigt.

Allgemein: Die Spieler sollten den Spielspaß im Auge behalten und auch mal die Plausibilität hinten anstellen, wenn es dann mehr Spaß bringt. Denn Charaktere gibt es nicht und sie haben weder eine Persönlichkeit noch Motivationen. Sie können sich nur auf für die gerade anwesenden Spieler plausible oder nicht plausible Weise verhalten. Und das sollte am Ende dem Spaß der anwesenden Spieler dienen.

Und btw: "Wenn ein Spieler es sag, kann man nichts machen". Das halte ich für völlig falsch. Genau das sage ich ja die ganze Zeit...
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Ludovico am 18.09.2004 | 06:53
@Fredi
Es ist also vollkommen in Ordnung, wenn ein ehrenhafter Charakter sich plötzlich unehrenhaft verhält, weil der Spieler an dem Tag mies drauf ist und sich schnell eine fadenscheinige Begründung aus den Fingern saugt?

Man darf also die Spielweise seines Charakters nach Lust und Laune während des Spiels verändern, ohne vorher die Gruppe zu konsultieren?
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Crazee am 18.09.2004 | 07:13
Meiner Meinung nach kann der von Fredi bemängelte Satz eh nur in 3 Situationen fallen:

1. Die angesprochenen Fälle von: "Ich trete meine Mitspieler" (wobei da eher der Satz fallen müsste: "Mein Charakter musste das tun")

2. Der Spielleiter sagt: "Ihr geht da jetzt rein!"

3. Einer der Spieler spricht für die Gruppe und sagt: "Wir gehen da jetzt rein!"

Der erste Fall wurde ja schon diskutiert.

Für die beiden anderen Fälle muss ich IMO sagen, dann bleibt eben einer draußen, wo ist das Problem. Ansonsten muss der Char (nicht unbedingt der Spieler) überzeugt (nicht überredet) werden. Wenn der Spieler meint, dass der Charakter das wirklich nie tun würde (evtl. auch nur weil der Spieler das nie tun würde) dann lässt er es eben bleiben.

Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Zu'Me am 18.09.2004 | 10:32
Zitat
Was ich damit sagen will, ist folgendes: Charaktere sind nur ausgedacht. Sie sind fiktive Figuren in einer fiktiven Welt. Und alles was sie tun, denken, wozu sie motiviert sind usw. ist alles vom Spieler ausgedacht und steht jederzeit unter dessen Kontrolle!

Ich muss da widersprechen. Ja, Charaktere sind "nur" ausgedacht. ABER, ein Teil des zentralen Sinns eines Rollenspiels ist ja, mit dem Charakter zu fühlen, "durch" ihn zu sehen, erleben, was erlebt und sich also von einem Abenteuer mitreissen zu lassen, daß dieser Charakter so erlebt hätte.
Wenn ich mich nicht als der Charakter fühle, den ich spiele, dann leiste ich in diesem Moment eben *kein* Rollenspiel. Denn wenn ich als Spieler alles kontrolliere, was mein Char tut, dann lasse ich mich doch wohl nicht so blöde von einem Ork chargen ! Oder ich als Spieler renne doch nicht todesmutig einer anstürmenden Gegnerhorde entgegen (mein Paladin aber natürlich). Ich als Spieler weiss, daß das blöde Riesenvieh da vorne poisonous bite hat und werd mich bestimmt nicht ohne entsprechenden Buff dranwagen - aber mein Char ist lvl 4 und *weiss* das eben nicht.
Im überspitztesten Fall führt dieser Kontroll-Gedanke also (imho) zu powergaming bzw. schummeln, oder dazu, daß sich der Spieler nicht mit seinem Charakter identifziert (z.b. : "Mein Charakter geht da jetzt hin. Er tut jetzt das und das" [so spieler hatten wir auch schon ::)]).
Also : ein bisschen Kontrollverlust, und damit eben auch, daß man sich von dem leiten lässt, was der Char tun würde, ist meines Erachtens nach *überhaupt* nicht verkehrt.
Es ist ja nicht so, daß das dem Spieler meistens Vorteile bringt - eher im Gegenteil. Und wie gesagt, der erwähnte Satz ist eben, weder in-game noch ooc,  Ende der Diskussion.

lg,
Suse

Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Schwules Lesbenpony am 18.09.2004 | 10:36
ABER, ein Teil des zentralen Sinns eines Rollenspiels ist ja, mit dem Charakter zu fühlen, "durch" ihn zu sehen, erleben, was erlebt und sich also von einem Abenteuer mitreissen zu lassen, daß dieser Charakter so erlebt hätte.
Wenn ich mich nicht als der Charakter fühle, den ich spiele, dann leiste ich in diesem Moment eben *kein* Rollenspiel.

Das hängt davon ab, was man unter Rollenspiel versteht. Deine Definition ist zwar eine legitime aber keine ausschließende und gewiss keine ausschließliche. Es gibt Rollenspieler, die unter Rollenspiel etwas anderes verstehen, und bei denen es nicht hauptsächlich darauf ankommt, "durch" den Charakter das Spiel zu erleben.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Zu'Me am 18.09.2004 | 10:46
Wie du schon gesagt hast, es ist keine ausschliessende Definition. Deswegen hab ich ja auch geschrieben "ein Teil des Sinns", nü ? ;)
Aber für mich, das stimmt schon, ist das ein wesentlicher Teil.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Cycronos am 18.09.2004 | 11:36
Ahhh, Fredi hat eines meiner Lieblingsthemen angeschnitten.
Ich denke es ist, wie so oft, letztlich eine Frage der sozialen Kompetenz und Vernunft der Spieler. Ich habe es auch schon oft erlebt, dass versucht wurde Diskussionen über Verhalten mit dem berühmten "mein Char würde/würde nicht..."
einfach totzuschlagen.
Das ist in meinen Augen ein Zeichen von sozialer Inkompetenz. Natürlich ist der Char gedankliches eigentum eines Spielers, und natürlich hat der berühmte Satz seine berechtigung. Wenn es allerdings soweit kommt, dann ist von vornherein etwas schiefgelaufen. Die Gründe dafür sind mannigfaltig:

Nicht harmonierende Char-Konzepte (was ja an und für sich die Sache interessant macht), auf die dickköpfig gepocht wird.
Mangelnde Spielerfahrung und infolge dessen "zu schwere" Konzepte
Mangelnde Diskussionsfähigkeit des Spielers
etc.

Generell sollte man sich vor Augen halten, was im realen Leben tun würde, wenn jemand absolut "deadset" gegen eine Sache ist. Man würde erstmal fragen, warum er das ist und würde ihn bitten seine Motivationen zu erläutern. Dann würde man diese motivationen mit den eigenen gegenüberstellen und würde versuchen zu einer Einigung zu kommen, etc.
Genauso sollte man das im rollenspiel und zwar intime tun. Die charakter sollten ihre motivationen darlegen und wenn möglich die Gründe, bzw. Ursachen für diese Motivationen aufzeigen. (Was einen guten Char-Background erfordert, der wohl durchdacht ist, und in dem die Grundlagen für motivationen und Verhalten verankert sind. Das erfordert natürlich ein gutes Maß an RS-Erfahrung)
Dann sollten die Charaktere auch ein offenes Ohr für die Position des Anderen haben, etc.
Meist regelt sich mit einer Ingame-Diskussion die ganze Sache, sofern die Spieler vernünftig genug sind sich darauf einzulassen. (Sowas nennt man soziale Kompetenz)
Es wurde hier schon angesprochen, dass man manchmal an den Punkt kommt, wo die konzepte einfach nicht harmonieren können, weil sie zu unterschiedlich sind.
Nun, das ist sicherlich eine Art RS-GAU. Hier sollte man dann auch mal outtime gehen und insbesondere der SL den spielern ins Gewissen reden, ob sie nicht ihre Konzepte ein wenig verändern können, so dass eine Basis ensteht auf der Chars auch mal ihre motivationen kurzzeitig für eine wichtige Sache beiseite schieben können. Wiederrum ist es hier an den spielern soziale Kompetenz zu beweisen.

Ich weiß wie schwer es ist sich von einem liebgewonnenen Konzept zu trennen, oder es zu modifizieren, insbesondere, wenn es sich um zentrale Eigenschaften handelt, die man schon immer mal spielen wollte. Das macht man höchst ungern, bzw. empfindet es als unfair, wenn das verlangt wird.
Kommt man an diesen Punkt hat man 2 möglichlkeiten: man beharrt auf seinem Konzept und schafft dadurch böses Blut. Als Folge dessen sinkt der eigene spaß natürlich rapide in den Keller, was widerrum zu Frustration und einem Gefühl der unfairness resultiert, und so geht es von vorne los....
Man kann allerdings auch einsehen, dass dickköpfiges beharren einem selbst ncihts bringt und die anderen spieler bitten ein wenig auf einen zuzukommen. Wenn alle ein Bißchen an ihren Chars drehen, sieht die Sache weit weniger unfair aus, der spielspaß und die harmonie bleibt weitgehend erhalten, und es werden sich mti der Zeit neue Möglichkeiten eröffnen gewisse Seiten des Chars (die man jetzt erstmal in die Ecke packen musste, um des gemeinwohls willen) auszuspielen. Sowas schweißt die Gruppe zusammen und ist daher höchst förderlich für gemeinsamen Spielspaß.

Wie man sieht, alles hängt, wie ich anfangs sagte, mit sozialer kompetenz, bzw. Kompromissbereitschaft zusammen. Wer die nciht hat, wird sich selbst seinen Spaß verderben, ob ers will oder nicht. Da kann man noch so sehr auf "der Char ist mein gedankliches Eigentum" beharren. Im Endeffekt schadet man sich durch krasses durchziehen dieser Haltung nur selbst.

Conclusio: regelt solche konflikte soweit wie möglich intime, und dann genauso, wie ihr es in der realen Welt machen würdet: mit einer vernünftigen diskussion und erläuterng der Motive, sowie ihrer Ursachen. Das schafft Verständnis.
Geht es absolut nicht intime ist etwas gehörig im Argen. Da sollte man dann ordentlich outtime drüber reden, und jeder sollte sein Scherflein zur Lösung der Probleme beigeben.

My 2 Cent
Cycronos
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Schwules Lesbenpony am 18.09.2004 | 12:18
Wie du schon gesagt hast, es ist keine ausschliessende Definition. Deswegen hab ich ja auch geschrieben "ein Teil des Sinns", nü ? ;)
Aber für mich, das stimmt schon, ist das ein wesentlicher Teil.

Aje, Sorry! Ich hab gerade gesehen, dass mein Posting unten total unkonstruktiv war.  :-[ Im Prinzip fehlt da die Hälfte. Hab wohl schneller gedacht als geschrieben.  ::) Peinlich.
Ich wollte da eigentlich darauf zurück, dass die Differenzen und Probleme, die sich im Rollenspiel ergeben (und das durchaus dadurch, dass man Rollenspiel unterschiedlich versteht), nicht auf der Charakterebene gelöst werden können.
Wenn Du also meinst, dass es fürs Rollenspiel notwendig sei, sich mit dem Char zu identifizieren, und ein anderer Spieler aber lieber seinen Char zum möglichst effektiven Monsterplätten benutzen will, dann werdet ihr wahrscheinlich über kurz oder lang Schwierigkeiten bekommen. Diese lassen sich aber nicht lösen, wenn man nur bei "mein char...." bleibt. Eine solche Aussage dient DANN nur einem Zweck: sich selbst nicht rechtfertigen zu müssen für sein Verhalten.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Bad Horse am 20.09.2004 | 15:54
Daß "Mein Char würde so etwas nicht tun" von vielen Leuten als Diskussionstopper oder Entschuldigung für gruppenfeindliches und spaßstörendes Spiel benutzt wird, ist leider allgemein bekannt. Andererseits stört es aber auch häufig den Spaß eines Spielers, wenn sich sein Char immer wieder umbiegen und anpassen muß.

Fredi hat das Problem eigentlich schon ganz gut umrissen: Verschiedene Spieler haben verschiedene Ansprüche an die Plausibilität des Char-Spiels. Manchen ist es egal, ob der Char sich plausibel verhält - das führt meiner Erfahrung nach aber häufig nur zu uninteressanten Gummi-Chars ohne große Persönlichkeit, z.B. dem Paladin, der ein weinendes Kind am Weg liegen läßt, weil der Spieler darauf jetzt keinen Bock hat oder so. Andere sind wiederum völlig auf Plausibilität versteift - das ist dann häufig nicht gerade gruppenfreundlich.

Für mich gehört ein wenig Plausibilität definitv dazu. Charaktere mögen nicht existieren, aber sie sollten als fiktive Figuren schlüssig und interessant sein (jaja, Fredi, man kann auch anders spielen. Würde mir aber keinen Spaß machen, okay?  ;) Dir vielleicht?). Konflikte und Reibereien innerhalb der Gruppe sind völlig okay, solange sie nicht zu einem völligen Hemmschuh werden.  ;) Klar, Chars können sich ändern, und man sollte als Spieler sicherlich versuchen, seinen Char kooperativ und sozial kompatibel zu entwerfen und zu spielen. Aber manchmal sollte ein Char auch Position beziehen.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Nick-Nack am 20.09.2004 | 16:09
"Mein Char würde so etwas nicht tun" ist eine vollkommen legitime Aussage. Sie stoppt nicht die Diskussion, sondern zeigt, wie sie nur fortgesetzt werden kann: Mit der Aufforderung "Dann ändere deinen Char!"
Wer sich von einem "Mein Char würde so etwas nicht tun" in der Diskussion gestoppt fühlt, ist nur nicht bereit, den nötigen Schritt in voller Konsequenz zu gehen. Denn letztlich ist dies ein Schritt, der stark in die Spielwelt eines Mitspielers eingreift. Und dessen sollte man sich stets bewusst sein, statt das Problem verallgemeinernd auf "den Spieler" abzuwälzen.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Jens am 20.09.2004 | 17:47
Das schlimme ist nur wenn ein Spieler nicht aus sich herausgeht und aufgrund solcher Klischees ("mein Ritter würde so etwas nicht tun") seinen Charakter definiert und sich so selbst Fesseln anlegt oder sich hinter fadenscheinigen Gründen versteckt um seinen Charakter so spielen zu können wie er will. Zwei Extrema die ich in meiner Runde je einmal erfolglos bekämpfe...
Flexible Charaktere??? Nie gehört!! :(
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Fredi der Elch am 20.09.2004 | 18:24
Konflikte und Reibereien innerhalb der Gruppe sind völlig okay, solange sie nicht zu einem völligen Hemmschuh werden. 
Auch hier sollte man seine Worte ganz genau wählen: Konflikte zwischen den Spielern halte ich grundsätzlich für ungünstig (mag vereinzelte Ausnahmen geben). Zwischen den Charakteren hingegen sind Konflikte was wunderbares, solange die Spieler alle damit einverstanden sind.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: 6 am 20.09.2004 | 21:01
@Fredi: Ich möchte von Dir nie wieder vorgeworfen bekommen, dass ich Haare spalten würde. ::) (Vor allem wenn Du Zitate aus dem Kontext reisst.)

Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Boba Fett am 21.09.2004 | 13:45
Eigentlich ist das Topic nicht korrekt.
Im Fredi-Slang: Das Topic dieser Diskussion halte ich eigentlich für nicht korrkekt.

Wie wäre es mit einer Diskussion,
ob die Notwendigkeit einer eineindeutig Formulierung besteht,
ob Menschen, die dazu nicht in der Lage sind, dann von den entsprechenden sozialen Events (z. B. Rollenspiel) ausschliesst und
ob man sich damit dem Vorwurf einer Diskriminierung aussetzt, oder,
ob man die Ansprüche an verbale oder schriftliche Kommunikation im Bereich einer Freizeitbeschäftigung gering hält,
um möglichst viele Menschen die Teilnahme in dieser Kommunikation zu ermöglichen,
auch wenn in gewissen Situationen das Risiko einer nicht eindeutigen Aussage mit Mißverständnissen als Folge dieser Aussage eingegangen wird.

Ich verzichte freiwillig auf einen Smiley hinter diesem Bandwurmsatz. Wer mag, kann dieses gerne ernst nehmen und diskutieren.
Ich kann es leider nicht. ;D
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Sir Mythos am 21.09.2004 | 13:46
Interessante Formulierung... kurz gefasst:

Ist Rollenspiel diskriminierung?  >;D >;D []- []-
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Boba Fett am 21.09.2004 | 13:48
Nein, leider missverstanden...
Die Frage wäre:

Stellt der Ausschluss von "Kommunikation mit eindeutigen Formulierungen" Unwilliger oder Unfähiger vom Rollenspiel eine Diskrimminierung dar?
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Wawoozle am 21.09.2004 | 13:50
Nein aber es leistet vermutlich einen Beitrag zur Erleichterung der Kommunikation ;D
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Fredi der Elch am 21.09.2004 | 13:52
@Boba
Aber du sagst uns bescheid, wenn du deine Medikamente wieder gefunden hast, oder? ;D
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Sir Mythos am 21.09.2004 | 13:53
Wobei wir erstmal darüber diskutieren sollten, ob eindeutige Formulierungen sinnvoll sind.

Ich meine, wenn der SL sagt:

Ihr betretet eine 19 Meter tiefe, 3 Meter breite und 5 Meter hohe Höhle, in der ein Drache auf den Hinterläufen sitzt ist das eindeutig formuliert.

Wenn er jedoch sagt:

Ihr betretet eine tiefe dunkle Höhle die mehr als 2 Mannslängen hoch ist. Außerdem seht ihr ein Funkeln in dieser Höhle.

Dann ist das nicht eindeutig formuliert, kommt aber besser rüber. Oder?
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Boba Fett am 21.09.2004 | 13:56
Gut, nächste Frage im fast OT:

Wenn der Ausschluss von "Kommunikation mit eindeutigen Formulierungen" Unwilliger oder Unfähiger vom Rollenspiel keine Diskrimminierung darstellt, wer entscheidet dann über Qualifikation oder Motivation der Beteiligten in diesem Gebiet?
Wer entscheidet, wer ausgeschlossen wird?

Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: 6 am 21.09.2004 | 14:04
@Sir Mythos:
Du wirst es nicht glauben, aber Deine zweite Version ist eindeutiger formuliert, weil Du durch die Adjektive die Wirkung der Höhle auf die Charaktere als Info weitergibst. ;)
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Ein am 21.09.2004 | 14:05
@Boba
Ein Gremium aus erfahrenen Rollenspielern.

Und um die festzustellen, sollten wir wohl erst einmal ein Gremium gründen, dass entsprechende Kandidatenvorschläge erarbeitet. ;)
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Sir Mythos am 21.09.2004 | 14:06
@ CP

Das kommt drauf an, was man persönlich als eindeutiger empfindet. Deswegen kann es auch nie eindeutige Formulierungen geben.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Ein am 21.09.2004 | 14:08
Es kann schon keine eindeutigen Formulierungen geben, weil die menschliche Sprache nicht eindeutig, sondern in ihrer Natur mehrdeutig ist.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: 6 am 21.09.2004 | 14:11
@Sir Mythos:
Stimmt. :)
Für die Gruppe, für die die erste Version eindeutiger ist, ist diese Version sogar besser, weil sie dann genau wissen wie groß der Raum ist und wem sie gegenüber stehen... ;)
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Sir Mythos am 21.09.2004 | 14:11
Inwiefern denn das @ Ein
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Wawoozle am 21.09.2004 | 14:20
Und um die festzustellen, sollten wir wohl erst einmal ein Gremium gründen, dass entsprechende Kandidatenvorschläge erarbeitet. ;)

Wie wäre es mit einer Komission ;)
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: 6 am 21.09.2004 | 14:23
Und um die festzustellen, sollten wir wohl erst einmal ein Gremium gründen, dass entsprechende Kandidatenvorschläge erarbeitet. ;)

Wie wäre es mit einer Komission ;)
Das ist ganz klar die Aufgabe der Rollenspielpoizei!  O0
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Wawoozle am 21.09.2004 | 14:24
Huch...
*sichmalumguckt*..
sind da etwa welche hier ?
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Fredi der Elch am 21.09.2004 | 14:27
Muahahahaha...  >;D und jetzt alle mitkommen, ihr seid verhaftet! ;D
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Gast am 21.09.2004 | 14:33
Ahhh!

Ich bin doch auf der Flucht...
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Ein am 21.09.2004 | 14:35
Ich sag doch Kommunismus. Und Fredi ist die Stasi. ;)
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Fredi der Elch am 21.09.2004 | 14:40
RoSi! ;D Oder eigentlich RoPo (siehe Titel)... wie VoPo. ;D
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Boba Fett am 21.09.2004 | 15:24
War dieses Thema eigentlich jemals ernt gemeint? 8)
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Wawoozle am 21.09.2004 | 15:25
Nope.. *wieher*
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Fredi der Elch am 21.09.2004 | 15:28
Eigentlich schon. Scheiterte aber an den mangelnden intellektuellen Voraussetzungen einiger meiner Nachposter... (vor allem derer, die Tierlaute von sich geben). Schade eigentlich, dass man hier im GroFaFo nicht wirklich ernsthaft diskutieren kann...  :-\
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Wawoozle am 21.09.2004 | 15:31
Schade eigentlich, dass man hier im GroFaFo nicht wirklich ernsthaft diskutieren kann... :-\
Nich heulen jetzt... kriegst dafür auch ein Bier extra auf dem Treffen von mir, vielleicht hilfts ;D
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Fredi der Elch am 21.09.2004 | 15:36
Wie gesagt: GroFaFo taugt nicht wirklich zum ernsthaften diskutieren. Ich versuchs ab und zu mal, weil... wahrscheinlich weil ich stur bin. Oder doof...  ::)
Aufm Treffen werde ich dann sehen, ob es zum spielen taugt.

Btw: schön wäre es trotzdem, wenn du dich aus Threads raushalten würdest, zu denen du nichts sinnvolles zu sagen hast. Oder ist das zu viel verlangt?
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Wawoozle am 21.09.2004 | 15:38
Ach weisst Du ... gleiches Recht für alle.
Du schreibst doch auch ;)

Dabei bin ich noch nichtmal so anmassend und bewerte ob deine Ergüsse sinnvoll sind oder nicht :)
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Sir Mythos am 21.09.2004 | 15:39
Wollte mich mal dafür entschuldigen, dass ich mitgeholfen habe vom Thema abzukommen.

Allerdings seh ich nicht so das Problem das du aufgeworfen hast @ Fredi.

Ich finde, wie detailiert eine Gruppe beschreibt bzw. welche Formulierungen sie benutzt sollte die Gruppe ausmachen.
Wenn einem da was nicht passt, dann muss man das mit dem Mitspielern diskutieren. Ich glaube, hier gibt es kein
richtig oder falsch.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Boba Fett am 21.09.2004 | 15:41
@Elch:
Im Ernst ohne Gewieher...
Du hattest eingangs die These aufgestellt, dass man sich doch bitte unmissverständlich, relativierend und korrekt formuliert im Rollenspiel ausdrücken soll.
Wie realistisch ist diese These?
Das kollidiert doch mit "Umgangssprache", die üblicherweise Verwendung im Spiel findet.
Außerdem sind viele Spieler bestimmt nicht bereit im "rollenspielerischen Amtsdeutsch" zu reden.
Und bestimmt auch einige gar nicht in der Lage dazu.

Rollenspiel ist ein Gesellschaftsspiel. Ich halte Deine These für unsinnig, weil unrealisierbar.
In einzelnen sehr intellektuellen Gruppen vielleicht.
Und selbst da wäre ich nicht sicher, ob dieser Jargon dann nicht eher zum Errichten einer elitären Ausgrenzungsbarriere verwendet wird.
Schaut man sich mal die drsrm Newsgroup an, stellt man fest, dass die dieser These vielleicht sogar teilweise nachkommen.
Was ihnen in Punkto Verständigungsschwierigkeiten normalerweise auch nicht hilft.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Gast am 21.09.2004 | 15:42
Na ... du musst aber auch einräumen, dass "Mein Charakter würde das nicht tun" und "ICH denke die entsprechende Handlung würde nicht zu meinem Charakter passen und deswegen möchte ICH nicht, dass mein Charakter so handelt" eigentlich gehupft wie gesprungen ist, beides hat diesselbe Aussage und Ursprung.

Ich weiß, dass du dem ersten Satz unterstellst, dass der Spieler damit seine Verantqwortung auf den Charakter abschiebt, aber das hat in meinen Augen eher theoretischen Charakter...
In meiner Rollenspielrunde wird gespielt, gelacht, geknabbert und nicht wissenschaftlich formuliert. Das ist ein Freizeitspaß, jede Formulierung dreimal durchgehen muß fast jeder von uns ansonsten schon genug und deshalb wird da nicht jedes Wort auf die Goldwaage gelegt. Ferner verstehen wir uns und sind uns auch im klaren, dass unsere Charaktere nicht existieren.
Bis auf Formulierungsnuancen kommen die Beiden Sätze bei u8ns auf dasselbe raus. Das eine ist nur kürzer und wird deshalb vorgezogen.
Und beide Sätze hätten dieselbe Folgediskussion und ich stelle jetzt Mal die These auf, dass dies bei den meisten Gruppen so ist.

Das eigentliche Problem ist ja nicht der Satz "Mein Charakter würde das ja nie machen", sondern dass jemand den Spielspaß der Gruppe torpediert und dafür irgendeine fadenscheinige Erklärung sucht, und dieses Grundproblem kannst du nicht beseitigen, indem du ihm seine Formulierung korrigierst.
Das es in letzter Instanz der Spieler ist, der entscheidet und nicht der Charakter ist eigentlich ja allen klar.

Übrigens ist mein Lieblings Hasssatz in dieser Beziehung "Ich spiele doch nur meinen Charakter aus", der betont sogar, dass der Spieler hier aktiv ist und der Charakter nur von ihm gespielt wird, aber das zu behandelnde Grundsymptom bleibt dasselbe.
Der Teufel steckt für mich hier nicht in der Existenz oder Nichtexistenz eines Charakter, sondern ganz alleine beim Spieler und zwar bei allen drei Sätzen.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Barbara [n/a] am 21.09.2004 | 15:57
Erstmal ernsthaft: Ich sehe, ähnlich wie Marcel, das Problem nicht bei der Formulierung, sondern bei der Einstellung des Spielers. Wenn der Gruppenunkonform spielen will, hilft es nicht, wenn man ihn über eine andere Formulierung dazu bringt, das offen zuzugeben.
Gerade verschiedene Vorstellung von der Spielweise stellen sich oft klar in den unterschiedlichen Charakterkonzepten dar. Da kann ein "Mein Char würde das aber nie machen, weil..." sehr viel aussagen über Spannungen, die dadurch entstehen. Und die kann man dann ansprechen. Ein allgemeingültiges "Änder deinen Char halt." finde ich unangebracht. Vielleicht ist das ja garnicht notwendig und es reicht, wenn alle wissen, was die Anderen wollen und bei dem "Konfliktchar" ein wenig Ausdehnung der Definitionen.

P.S.: Ich existiere! Und wie! ;) *PersonimHintergrundstelltwasschweresaufdenCharakterbogen* Keine Angst, ich hab Dr. Sylvia wirklich unter Kontrolle *verlegenlächel*
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Fredi der Elch am 21.09.2004 | 15:59
Du hattest eingangs die These aufgestellt, dass man sich doch bitte unmissverständlich, relativierend und korrekt formuliert im Rollenspiel ausdrücken soll.
Hm, eigentlich nicht. Tut mir leid, wenn es rübergekommen ist. Eigentlich ging es mir darum, dass Charaktere nicht existieren (siehe Thread-Titel) und sich kein Spieler hinter dem Charakter verstecken sollte. Wie man sich im Spiel ausdrückt ist doch egal, solange alle wissen, was gemeint ist (habe ich in einem späteren Post auch hinzugefügt). Aber es sollte allen klar sein, dass (1) die Spieler immer die Kontrolle haben (2) sie vom Charakter zu nichts gezwungen werden können und (3) der Spaß der Gruppe immer über irgendwelche Motive und handlungen fiktiver Charaktere gehen MUSS. dass manche Spieler zum Spaß ein gewisses maß an Plausibilität brauchen ist was anderes und das bezwifle ichauch gar nicht. Aber das heißt nur, dass man darauf achten muss, dieses Gefühl von Plausibilität nicht zu verletzen und nicht auf eine fiktiven Charakter hören muss. Denn das sind zwei ganz unterschiedliche Sachen.

und das alles hätte ich dir schon gleich sagen können, wäre dein erster Post etwas inhaltlicher und nicht ganz so sarkastisch gewesen...  ::) Problem geklärt?

Das eigentliche Problem ist ja nicht der Satz "Mein Charakter würde das ja nie machen", sondern dass jemand den Spielspaß der Gruppe torpediert und dafür irgendeine fadenscheinige Erklärung sucht, und dieses Grundproblem kannst du nicht beseitigen, indem du ihm seine Formulierung korrigierst.
Und genau das wollte ich eigentlich sagen. ;D Die Formulierung diente nur dazu, das auch zu verdeutlichen.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Boba Fett am 21.09.2004 | 16:06
@Elch:
Das von Dir erklärte ist imho auch nicht wirklich diskussionwürdig.
Alle Spieler, die Probleme damit haben, dass Ihr Charakter Kontrolle über sie ausübt, würde ich mal auf die Couch bitten.
Es hilft vielleicht das mal klarzustellen, damit sich dessen jeder bewusst ist.
Ich glaube, die meisten sind es.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Barbara [n/a] am 21.09.2004 | 16:06
Phu. Fredi, ich seh das Problem auch nicht darin, ob ein Spieler daran glaubt, dass sein Char exstiert oder nicht. Ich z.b. habe meine wahre Freude daran, wenn mein Char aktionen erzwingt und sich entwickelt. Das machen meine Chars immer völlig unplanbar.
Ich seh das Problem im Spieler. Entweder, er passt mit seiner Spielweise in die Runde oder nicht. Da spielt es keine Rolle, ob er an die Existenz seines Charts glaubt oder nicht ... weil der Char spiegelt, auch wenn er sich wiklich irgendwann verselbstständigt, die Spielweise des Spielers wieder ... darum ists nicht wichtig auf welcher Eben der Spieler seine Blockade ausdrückt ... die Blockade ist das Problem. Alles andere sind höchstens Symptome.

(Hoffentlich ist das nich verständlich. Ich kann sowas so schlecht schriftlich.)
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Sir Mythos am 21.09.2004 | 16:07
DAmit wäre doch eigentlich alles gerklärt... *ggg*
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Gast am 21.09.2004 | 16:11
Das eigentliche Problem ist ja nicht der Satz "Mein Charakter würde das ja nie machen", sondern dass jemand den Spielspaß der Gruppe torpediert und dafür irgendeine fadenscheinige Erklärung sucht, und dieses Grundproblem kannst du nicht beseitigen, indem du ihm seine Formulierung korrigierst.
Und genau das wollte ich eigentlich sagen. ;D Die Formulierung diente nur dazu, das auch zu verdeutlichen.

Die Lösung des Konfliktes liegt dann aber nicht darin, dass du dem Spieler erklärts, dass sein Charakter nicht existiert, sondern, dass du ihm klipp und klar machst, dass, wenn er so weiter spielt, der Spielspaß der Gruppe darunter leidet und das nicht zu knapp.
Je nachdem wie sicher du dir bist kannst du ihm auch gleich sagen, dass du dieses "Ich spiel doch nur meinen Charakter aus" für vorgeschoben hälst...
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Fredi der Elch am 21.09.2004 | 16:15
Das von Dir erklärte ist imho auch nicht wirklich diskussionwürdig.
Naja, ob etwas diskussionswürdig ist oder nicht, zeigt  sich in der Diskussion, oder? ;) Wenn alle meiner Meinung sind, dass Charaktere nicht existieren und man von ihenn zu nichts gezwungen werde kann und immer für die Handlungen verantwortlichist, ist ja gut. :)

Zitat
Alle Spieler, die Probleme damit haben, dass Ihr Charakter Kontrolle über sie ausübt, würde ich mal auf die Couch bitten.
Es hilft vielleicht das mal klarzustellen, damit sich dessen jeder bewusst ist.
Ich glaube, die meisten sind es.
Und jetzt lies den post von Sylvia. Der Charakter zwingt sie... hm... Soviel dazu. ;D

Die Lösung des Konfliktes liegt dann aber nicht darin, dass du dem Spieler erklärts, dass sein Charakter nicht existiert, sondern, dass du ihm klipp und klar machst, dass, wenn er so weiter spielt, der Spielspaß der Gruppe darunter leidet und das nicht zu knapp.
Je nachdem wie sicher du dir bist kannst du ihm auch gleich sagen, dass du dieses "Ich spiel doch nur meinen Charakter aus" für vorgeschoben hälst...
Und das glaube ich eben nicht unbedingt. Rollenspieler werden so "erzogen", dass sie glauben sollen In-Charakter Spiel sei das noplusultra und die Charaktere gäbe es wirklich. Es mag deswegen Leute geben, die das glauben oder wenigstens davon stark beeinflusst sind. Lies man den thread durch, einige Poster argumeniteren so. Deswegen halte ich es für wichtig, das auch mal klarzustellen. Wenn dann alle sagen: "Weiß ich doch! ist ja gut.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Wawoozle am 21.09.2004 | 16:18
Schon.. aber wenn Du ein Problem mit einem Spieler hast der mittels "Ich spiel doch nur meinen Char aus" ausweicht und du drückst ihm diese Diskussion hier auf die Ohren (begonnen mit deinen Spekulationen darüber) dann wage ich zu bezweifeln, dass das wirklich etwas bewirkt.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Gast am 21.09.2004 | 16:20
Zitat
Und das glaube ich eben nicht unbedingt. Rollenspieler werden so "erzogen", dass sie glauben sollen In-Charakter Spiel sei das noplusultra und die Charaktere gäbe es wirklich. Es mag deswegen Leute geben, die das glauben oder wenigstens davon stark beeinflusst sind.

Bevor ich das in den falschen Hals kriege:
Im Grunde liegt dir dann  doch der Apell "Spielspaß der Gruppe geht vor Charakterkontinuität des Einzelnen" am Herzen, oder?
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Barbara [n/a] am 21.09.2004 | 16:23
Alle Spieler, die Probleme damit haben, dass Ihr Charakter Kontrolle über sie ausübt, würde ich mal auf die Couch bitten.
Es hilft vielleicht das mal klarzustellen, damit sich dessen jeder bewusst ist.
Ich glaube, die meisten sind es.

Und jetzt lies den post von Sylvia. Der Charakter zwingt sie... hm... Soviel dazu. ;D

Also: meine Chars sind sehr selbstständig. Aber ich kenne keinen SL, der nicht der meinung wäre, dass sie sich gut integrieren. Das ist der Unterschied. Sie sind da und existieren (in ihrer Welt), aber aufgrund meiner Spielweise. Und ich maße mir jetzt einfach mal an, dass die kompartibel zu vielen anderen ist. Genau das ist es, was ich bisher meinte. Wenn die Spielweise von Spieler mit der der Gruppe harmoniert, tuts auch der Char - egal wie viel oder wenig der bewusst vom Kopf der Spielers gesteuert wird.

Zitat
Die Lösung des Konfliktes liegt dann aber nicht darin, dass du dem Spieler erklärts, dass sein Charakter nicht existiert, sondern, dass du ihm klipp und klar machst, dass, wenn er so weiter spielt, der Spielspaß der Gruppe darunter leidet und das nicht zu knapp.
Je nachdem wie sicher du dir bist kannst du ihm auch gleich sagen, dass du dieses "Ich spiel doch nur meinen Charakter aus" für vorgeschoben hälst...
Und das glaube ich eben nicht unbedingt. Rollenspieler werden so "erzogen", dass sie glauben sollen In-Charakter Spiel sei das noplusultra und die Charaktere gäbe es wirklich. Es mag deswegen Leute geben, die das glauben oder wenigstens davon stark beeinflusst sind. Lies man den thread durch, einige Poster argumeniteren so. Deswegen halte ich es für wichtig, das auch mal klarzustellen. Wenn dann alle sagen: "Weiß ich doch! ist ja gut.

Wenn alle sagen, mein Char exisiert, ist das auch ok ... es kommt halt auf den Gruppenkonsens an. Das ist sicher nicht anders als bei Regelauslegungen.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Boba Fett am 21.09.2004 | 16:25
@Fredi:
Zitat
Naja, ob etwas diskussionswürdig ist oder nicht, zeigt  sich in der Diskussion, oder?
[Sarkasmus]Naja, und das lustig machen in diesem Thread zeigte dann wohl, dass es nicht diskussionswürdig ist...[/Sarkasmus]
[Ernst]Deswegen das explizite imho[/Ernst]

Zitat
Zitat
Alle Spieler, die Probleme damit haben, dass Ihr Charakter Kontrolle über sie ausübt, würde ich mal auf die Couch bitten.
Und jetzt lies den post von Sylvia. Der Charakter zwingt sie... hm... Soviel dazu.
Ich bleibe bei meiner Aussage. 8)
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Zu'Me am 21.09.2004 | 16:31
ühm... warum geht ihr über das Thema so ab ?
Es muss doch einen Weg geben, Spielspass der Gruppe und Continuität der Charaktere unter einen Hut zu bringen.
Der ist nicht immer gerade oder vorgezeichnet, nicht immer genau so, wie der SL das will und oft nicht so, wie die Spieler sich das vielleicht denken.

Mit ein bisschen Gemütsruhe und vernünftiger Argumentation auf beiden "Seiten" ist das aber doch sicher für die "Kommunikationsprofis" Rollenspieler beileibe nichts Unlösbares.

Wenn jemand auf den Satz "allergisch reagiert" oder ein Spieler damit jede Diskussion "abblockt" ist natürlich nichts gewonnen; aber dann muss man doch eben Denjenigen fragen - mensch, warum gehts du so ab ? und in 99,9 % aller fälle fängt derjenige doch dann auch mal an zu denken.

lg,
Suse


Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Boba Fett am 21.09.2004 | 16:43
"abgehen" ist der falsche Begriff...
Immerhin dümpelt das Thema schon länger rum.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Fredi der Elch am 21.09.2004 | 16:45
[Im Grunde liegt dir dann  doch der Apell "Spielspaß der Gruppe geht vor Charakterkontinuität des Einzelnen" am Herzen, oder?
Unter anderem. Und eben darum, dass alle Rollenspieler mal einen Schritt zurücktreten sollten, um zu merken, dass die fiktive Welt NICHT existiert. Was existiert sind die Leute am Tisch (aufm Boden, whatever). Und nichts in der fiktiven Welt kann sich eigentlich wirklich auf die reale auswirken (außer eben in Emotionen und Gedanken). Und wenn sich die fiktive negativ auf die reale auswirkt, dann ist es Zeit die fiktive zu ändern! Das wäre so meine These. Denke ich.


[Sarkasmus]Naja, und das lustig machen in diesem Thread zeigte dann wohl, dass es nicht diskussionswürdig ist...[/Sarkasmus]
[Zynismus]Naja, IMO zeigt das eher, dass das GroFaFo nicht diskussionsFÄHIG ist und allgemein ein ziemlicher Kindergarten.[/Zynismus] Wie man es eben sieht...  ::) Aber im Ernst: zähle mal die wirklich ernsthaften threads und vergleiche sie mit den unmengen ... naja, nicht so ernsthafter. Mir gefällt das nur begrenzt.

Ansonsten: Ich glaube weiterhin, dass einige Leute diese Hinweis explizit brauchen. Aber gut, das werden wir uns wohl nicht einigen.


Wenn alle sagen, mein Char exisiert, ist das auch ok
Mit dem unterschied, dass es nicht stimmt. :) Wenn jemand wirklich glaubt, dass ein Charakter existiert, dann braucht er dringend Medikamente oder Therapie. Bevor der Charakter ihn noch dazu zwingt, irgend jemanden umzubringen...  :-\
EDIT: Btw bestärken deine Aussagen die Vorurteile von Nicht-Rollenspielern, dass alle Rollenspieler verrückt sind und Realität und Fiktion nicht auseinanderhalten können. Nicht gut. Schon allein deswegen sollte jedem klar sein, dass Charaktere NICHT existieren!
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Jestocost am 21.09.2004 | 16:50
Spaßig wird es erst, wenn du mit Leuten diskutierst, die sich mit Magie, Schamanismus und Visualisierung beschäftigt haben - die erklären dir dann, dass Rollenspiel auch nicht so anders ist wie das Trainieren seines Krafttieres (oder eines Dämons)...
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Gast am 21.09.2004 | 16:54
Also geht es dir darum, dass die fiktive Spielwelt keine negativen Auswirkungen auf die reale Welt haben soll.

Ist deine Botschaft dann "Es ist nur ein Spiel - Take it easy?"
Und falls es aus irgendeinem Grunde dennoch zu einem Konflikt zwischen realer und fiktiver Welt kommen sollte (du erwähntest ja schon Emotionen ... die meiner Meinung nach große Variable in dem ganzen Konstrukt), dann hat die fiktive gefälligst zurück zu stecken, da sie eben nur fiktiv ist.
Wenn es das ist was du sagen willst stimme ich dir sogar tatsächlich zu ;-)
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Ein am 21.09.2004 | 16:57
@Jesto
Dem ich durchaus zustimmen kann, obwohl ich jetzt eher an ein Training meines Dao denke.. ;)
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Fredi der Elch am 21.09.2004 | 17:00
Spaßig wird es erst, wenn du mit Leuten diskutierst, die sich mit Magie, Schamanismus und Visualisierung beschäftigt haben - die erklären dir dann, dass Rollenspiel auch nicht so anders ist wie das Trainieren seines Krafttieres (oder eines Dämons)...
IMO brauchen die alle Medikamente. STARKE Medikamente... ::) Aber ok, das ist nur meine Meinung und darüber möchte ich in diesem Thread nicht diskutieren. Wer immer Weltanschauliches diskutieren möchte, mag dies woanders tun.


Ist deine Botschaft dann "Es ist nur ein Spiel - Take it easy?"
Mir geht es darum, dass (1) erkannt wird, dass die Welt nur fiktiv ist (und ich glaube, dass einige damit leichte Probleme haben) und (2) dass sie als fiktive Welt nur der realen dienen kann und soll - als Mittel zum Spielspaß.

Und wenn ich es so genau betrachte: "Es ist nur ein Spiel - Take it easy?" trifft es eigentlich ziemlich gut. :D
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Gast am 21.09.2004 | 17:06
Dann gehen wir wirklich konform. :-)
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Lord Verminaard am 21.09.2004 | 17:08
Gibt es wirklich Leute, denen das nicht klar ist? :o Ich habe das bisher immer für Legenden gehalten... Hatte eher den Eindruck, dass die besagten "Mein Charakter würde das nicht tun"-Diskussionen aus einem gewissen Hang des jeweiligen Spielers zur Konfrontation herrührten, bzw. daraus, dass der Spieler es aus irgend einem Grund als persönlichen Angriff empfand, dass seine Entscheidung in Frage gestellt wurde, und sich gegen diesen Angriff behaupten wollte. Aber gut. Nur weil ich solche abgehobenen Leute noch nicht getroffen habe, heißt das natürlich nicht, dass es sie nicht gibt... ::)
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Boba Fett am 21.09.2004 | 20:09
@Fredi:
Zitat
Ich glaube weiterhin, dass einige Leute diese Hinweis explizit brauchen. Aber gut, das werden wir uns wohl nicht einigen.
Zustimmung! Denn:
Zitat
Es hilft vielleicht das mal klarzustellen, damit sich dessen jeder bewusst ist.
Ich glaube, die meisten sind es.
Die "meisten" schliesst durchaus ein, dass einige sich dessen nicht bewusst sind.

Wir liegen mit unseren Standpunkten nicht so weit auseinander.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Barbara [n/a] am 21.09.2004 | 22:56
[Im Grunde liegt dir dann doch der Apell "Spielspaß der Gruppe geht vor Charakterkontinuität des Einzelnen" am Herzen, oder?
Unter anderem. Und eben darum, dass alle Rollenspieler mal einen Schritt zurücktreten sollten, um zu merken, dass die fiktive Welt NICHT existiert. Was existiert sind die Leute am Tisch (aufm Boden, whatever). Und nichts in der fiktiven Welt kann sich eigentlich wirklich auf die reale auswirken (außer eben in Emotionen und Gedanken). Und wenn sich die fiktive negativ auf die reale auswirkt, dann ist es Zeit die fiktive zu ändern! Das wäre so meine These. Denke ich.
Dem kann ich so zustimmen. Es ist schließlich nur ein Spiel. Aber ich mag das Einfühlen in einen Charakter auch nicht gern völlig verteufelt sehen. (Vielleicht bilde ich mir das aber auch nur ein und bin doch irre und weiss es nur nicht.)

Zitat
Ansonsten: Ich glaube weiterhin, dass einige Leute diese Hinweis explizit brauchen. Aber gut, das werden wir uns wohl nicht einigen.

Wenn alle sagen, mein Char exisiert, ist das auch ok
Mit dem unterschied, dass es nicht stimmt. :) Wenn jemand wirklich glaubt, dass ein Charakter existiert, dann braucht er dringend Medikamente oder Therapie. Bevor der Charakter ihn noch dazu zwingt, irgend jemanden umzubringen... :-\
EDIT: Btw bestärken deine Aussagen die Vorurteile von Nicht-Rollenspielern, dass alle Rollenspieler verrückt sind und Realität und Fiktion nicht auseinanderhalten können. Nicht gut. Schon allein deswegen sollte jedem klar sein, dass Charaktere NICHT existieren!

Ich glaube, ich muss hier einiges wirklich klarstellen. Ich bin keine Irre, die glaubt, ihre Chars würden ihr auf der Strasse begegnen. Wenn das so klang, dann nur, weil ich mich schriftlich einfach sehr schlecht ausdrücken kann.

Ich glaube, dass meine Chars in der fiktiven Welt der Phantasie existieren. Nicht mehr und nicht weniger. Und beim Spielen der Chars wirken sie sich auch auf mich aus. Ich lerne einiges von Mir durch sie kennen.

Mit dem Absatz, aus dem du einen Satz herausgenommen hast, wollte ich lediglich klarmachen, dass ein Konsens in der Gruppe wichtig ist. Auch da ist die Existenz nicht gleichbedeutend mit der Existenz in der Realität. Es ging mir um die Spielweilse: Wenn alle Spieler in der Figur ein Werkzeug zum Optimieren sehen, ist das ok .. wenn sie eine Phantasiegestalt darin sehen - und das meinte ich mit dem zitierten Satz - auch.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: orcus am 22.09.2004 | 13:57
@Fredi: Du als alter GNS-Theoretiker müsstest das Phänomen "Mein Charakter würde das nicht machen!" doch wohl am besten verstehen. Das ist die typische Reaktion eines "Simulationisten" (nein, kein Simulant). Jemand, der in die Spielwelt eintaucht, und in seiner Phantasie in die Rolle eines fiktiven Charakters schlüpft - versucht dessen Emotionen nachzuempfinden und seiner Rolle Leben einzuhauchen - wird sehr wohl sagen "Mein Charakter würde das nicht machen!".
Du solltest eigentlich froh sein, daß er nicht sagt "ICH würde das nicht machen!" ;)

Und noch was: Weder zu viel Abstand noch zu starke Bindung sind IMHO für Spiel und Spaß förderlich.  []-


Nein, ich möchte keine GNS-Diskussion lostreten...*fg*
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Azzu am 26.09.2004 | 12:41
Ich muss sagen, Spieler, die sich beim Ausspielen des Charakters an der Charakterrolle festhalten, sind mir lieber, als Charaktere, deren Persönlichkeit sich als "Fähnchen im Wind" beschreiben lässt: Der Charakter tut immer, was am besten für ihn, die Gruppe oder die vermeintliche Lösung des Abenteuers ist, ohne Rücksicht auf persönliche Abneigungen, Ehrenkodices, etc. Das ist quasi Powergaming auf einer Ebene, die mit Regeln nichts zu tun hat.

Spieler, die einen Charakter erschaffen, der auf keinen Fall in die Gruppe integrierbar ist, pfeife ich einfach zurück - neuer Charakter! Starrköpfig + Xenophob + extreme Persönlichkeit = zu viel des Guten.

Ich will damit nicht sagen, dass etwas "Meta-Denken" nicht gut für den Spielspaß ist. Man lässt seinen Charakter doch recht häufig "zufällig" Dinge tun, von denen man das Gefühl hat, dass sie zum vom SL vorbereiteten Abenteuer führen, obwohl der Charakter ebensogut etwas Anderes tun könnte. Genausogut entscheidet man selbt, wo die Toleranzgrenze des Charakters liegt, wenn seine Gefühle, Ehre etc. verletzt werden. Tödlich für den Spielspaß wird das Ganze aber immer, wenn out of character darüber geredet wird bzw. werden muss.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Minne am 27.09.2004 | 16:01
Ich bin ganz Azzurayelos Meinung - zumindest was meinen bevorzugten spielstil angeht.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Bad Horse am 27.09.2004 | 16:05
Erst mal muß ich Sylvia bestätigen - ihre Char sind, so unterschiedlich sie sein mögen, eigentlich immer gruppenkompatibel.  ;) (Und das sag ich jetzt nicht, weil ich mit ihr verheiratet bin...  ;D).

Ich kenne es auch, daß ein Char Eigenleben entwickelt. Das passiert Autoren, die fiktive Figuren entwickeln, aber genauso. Ich halte es das auch für kein größeres Problem - das ist es, was ich so interessant finde: Eine fiktive Figur zu nehmen und zu schauen, wie sie sich entwickelt...  ;)

Mir passiert das sogar als SL - da reißen mir dann die länger gespielten NSCs aus und wollen irgendwo mitmachen oder irgendwas gar nicht tun. Hat etwas mit der Plausibilität zu tun (bin halt ein alter Simulationist). Und nein, das hat bisher den Spielspaß noch nie gestört...  ;)
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Lord Verminaard am 27.09.2004 | 16:20
Ein paar kurze klärende Worte OOC sind meiner Erfahrung nach gar nicht so verkehrt. Und Fredi hat ja auch nicht gemeint, dass es per se falsch ist, einen Charakter der Rolle entsprechend zu spielen. Im Gegenteil, je nach Erwartungshaltung der anderen Spieler könnte es den Spielspaß sogar nachhaltig schädigen, wenn man seinen Charakter nicht rollengerecht spielt.

Was Fredi meinte war vielmehr, dass die Rolle des Charakters kein Selbstzweck ist. Wenn alle Spieler ein konsequentes Ausspielen der Rolle erwarten und befürworten, ist das völlig okay. Wobei es, wie Azzurayelos ja richtig schrieb, auch verschiedene Versionen von "konsequent Ausspielen" gibt, z.B. die konstruktive/diplomatische, die völlig willkürliche oder auch die destruktive. Gerade letztere ist eben nicht allein mit der Rolle des Charakters begründet, sondern auch damit, dass der Spieler ganz bewusst die Konfrontation sucht und "den Charakter" nur zum Vorwand nimmt.

Der Punkt ist also nicht etwa, dass man das konsequente Ausspielen der Rolle in jedem Fall anderen Dingen unterordnen sollte. Fredis Punkt, den ich sehr richtig finde, ist vielmehr, dass es kein Naturgesetz ist, dass der Charakter stets "rollengerecht" ausgespielt werden muss. Vielmehr steht auch dies zur Disposition.

Wenn daher das "Ausspielen der Rolle", wie einer der Spieler es interpretiert, den anderen Spielern den Spielspaß nimmt, dann ist es durchaus legitim, wenn sie sein Verhalten in Frage stellen. Er wird vielleicht entgegen halten, dass es für ihn keinen Spaß macht, wenn er seine Rolle nicht entsprechend ausleben darf. Aber letztendlich wird man einen Kompromiss schließen müssen. Das Ausspielen der Rolle ist eben wie gesagt kein Selbstzweck und kann keinen Vorrang vor anderen Aspekten des gemeinsamen Spiels beanspruchen.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Bad Horse am 27.09.2004 | 16:24
Na bitte. Das war doch ein sehr ernsthafter und gut durchdachter Beitrag... sieht du, Fredi, wir können, wenn wir wollen...  ;)
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Azzu am 27.09.2004 | 17:12
Ein paar kurze klärende Worte OOC sind meiner Erfahrung nach gar nicht so verkehrt.

Ich wollte OOC-Gespräche hier nicht grundsätzlich ablehnen. Tatsächlich scheinen wir einer Meinung zu sein: Das klärende Gespräch wird erst nötig, sobald einer oder mehrere Spieler sich durch die Spielweise eines anderen gestört fühlen. Dann ist die Aussprache natürlich geboten und hoffentlich hilfreich.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Jens am 27.09.2004 | 20:42
Genau. Und mit den Charaktervariationen innerhalb eines Charakters sind ja meist diese "zufälligen Dinge" gemeint - das heißt nicht, das ein Char sich umpolt sondern sich einfach ein wenig anpasst.

Wir haben übrigens eruiert: um eine kompatible gruppe hinzubekommen, muss man sich mit der ganzen Gruppe vorher hinsetzen und ein GRUPPENkonzept ausarbeiten, was bei uns dann etwa 4 Stunden braucht plus die sechsstündige Wertetechnische Umsetzung (wir spielen DSA4, meine einzige Gruppe in dem System). Also ein kompletter Tag von morgens mit abends plus den Flachs den wir uns zwischendurch an den Kopf werfen :D
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Minne am 27.09.2004 | 21:52
In einem solchen fall, liegt das Problem, denke ich, aber weniger an der speziellen Ausdrucksweise, sondern daran, dass der Spieler ein Problemspieler ist - also sich gegen die ausdrucksweise zu stämmen halte ich daher  bestenfalls für symptombekämpfung, zumal meiner erfahrung nach meistends ein verständlicher anlass dahinter steht, wenn ein spieler sagt "das würde mein charakter nicht tun".
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Azzu am 28.09.2004 | 12:42
zumal meiner erfahrung nach meistends ein verständlicher anlass dahinter steht, wenn ein spieler sagt "das würde mein charakter nicht tun".

Ich habe auch schon konfliktscheue Spieler erlbebt, die jedesmal out of character eine Entschuldigung oder Erläuterung für angebracht hielten, wenn ihr Charakter durch sein Handeln einem anderen Charakter Nachteile zufügte oder beleidigend wurde. Das ist dann deutlich zu viel des Guten und vernichtet die Stimmung.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Minne am 28.09.2004 | 23:20
Den zusammenhang zu meinem Beitrag musst du mir nochmal erklären... ???

Hm... wobei ich das jetzt nicht so unangebracht finde. Ich meine, in manchen siouationen, und manchen Konstelaltionen muss man klarstellen, dass man bestimmte negative Dinge die man einem anderen character zufügt eben nicht von der Person, sonderen vom Character her tut, zumal es vielen Spielern nicht leicht fällt eine schädigung oder benachteiligung ihres charaktes zu verkraften. Meiner Meinung nach, sollten die Spieler, ähnlich wie der lord letztends gesagt hat, beim spiel in guter stimmung sein.
Aber das (also ob das entschuldigen sinn macht) kommt darauf an mit wem und wie man spielt und wie gut man sich kennt.
Ich bin allerdings auch in den meisten dingen eher ein konflitkscheuender Mensch, und kann wirkliich aggressive oder sonstwie stark negative reaktionen hervorrufende charaktere auch nur dann richtig spielen, wenn ich mit leuten spiele die ich gut kenne. ;)

Hm, aber hat das wirklich etwas mit dem Thema zu tun?
Wobei, IMHO gab es ja von anfang an eh keinen ECHTEN gesprächsbedarf auf das hauptthema bezogen, die wirklich interessanten dinge die hier gesagt wurden, waren meiner meinung nach Randthemen wie dieses. ;)
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Nick-Nack am 29.09.2004 | 16:22
Ich meine, in manchen siouationen, und manchen Konstelaltionen muss man klarstellen, dass man bestimmte negative Dinge die man einem anderen character zufügt eben nicht von der Person, sonderen vom Character her tut
Eigentlich sollte klar sein, dass dies bei einem Charakterdarsteller immer so ist. Wichtig ist also vor allem nur, am Anfang klar zu machen, dass man Charakterdarsteller ist.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Azzu am 30.09.2004 | 11:29
Eigentlich sollte klar sein, dass dies bei einem Charakterdarsteller immer so ist. Wichtig ist also vor allem nur, am Anfang klar zu machen, dass man Charakterdarsteller ist.

Genau! Aber das sollte einem Rollenspieler von vorneherein klar sein.

Nur bei Anfängern und Neulingen in der Gruppe muss man da etwas vorsichtiger sein. Aber auch hier genügen nach meiner Erfahrung Spielpausen für erklärende Worte, man muss nicht gleich mitten in einer Szene OOC gehen.

Nochmal: OOC-Erläuterungen sind IMHO schlecht für die Atmosphäre. Ihr unterbrecht doch auch, wenn ihr einen Film auf DVD anseht, nicht in der Mitte jeder Szene, um jetzt sofort den Regie-Kommentar zu der Szene zu hören  ;).
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Nick-Nack am 4.10.2004 | 17:15
Aber das sollte einem Rollenspieler von vorneherein klar sein.
Hier kann ich nicht zustimmen: Es gibt mehr Arten, Rollenspiel zu betreiben, als den des Charakterdarstellers. Ich selbst bin Geschichtenerzähler und habe in der Haupt-Gruppe einen Konfliktspieler, einen Planer und einen Charakterdarsteller. Man kann - zumindest in dieser Gruppe - also auch nicht davon sprechen, Charakterdarsteller seien die Norm.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Azzu am 4.10.2004 | 21:46
@Nick-Nack: Ich weiß nicht so recht, was du meinst. Spielen der Planer und der Konfliktspieler (was immer das ist) ihre Charaktere nicht? Wenn nein, was hat das dann noch mit Rollenspiel zu tun?
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Nick-Nack am 5.10.2004 | 16:10
"Konfliktspieler" ist meine Bezeichnung für das, was viele als Powergamer bezeichnen (weil Powergamer einen negativen Beiton hat, den ich nicht mag):
Ein Spieler, der Spaß daran hat, Konflikte zu gewinnen.
Beide, Konfliktspieler als auch Planer, spielen Charaktere. Allerdings sind ihre Entscheidungen nicht primär von dem Charakter des Charakters abhängig, sondern meist von Effektivitätsdenken. Man könnte sagen: Sie begründen das Handeln ihrer Charaktere auf andere Art, als dies ein Charakterdarsteller tun würde.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Monkey McPants am 5.10.2004 | 16:37
Hmmm, wenn ich Konfliktspieler höre denke ich eher an einen Spieler, der, absichtlich oder nicht, Konflikte in der Gruppe auslöst. Sei also vorsichtig, wenn du den Ausdruck in Diskussionen mit Leuten verwendets, die ihn nichtkennenbzw. erklär ihn besser vorher.

M
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Azzu am 5.10.2004 | 20:22
Allerdings sind ihre Entscheidungen nicht primär von dem Charakter des Charakters abhängig, sondern meist von Effektivitätsdenken. Man könnte sagen: Sie begründen das Handeln ihrer Charaktere auf andere Art, als dies ein Charakterdarsteller tun würde.

Ah, jetzt verstehe ich. Diese Art Spieler betrachte ich aber schon als solche als Problem.
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Visionär am 5.10.2004 | 20:23
Charaktere existieren nicht?
Ich hab' doch einen ganzen Ordner voll!  ???
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Wawoozle am 5.10.2004 | 21:06
*rofl*
Da ist was wahres dran ;)
Titel: Re: Charaktere existieren nicht
Beitrag von: Ein am 5.10.2004 | 21:10
*lol*
Naja, bei mir hat meine Freundin die Charaktere. ;)

*weghusch*