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Pen & Paper - Spielsysteme => Shadowrun => Thema gestartet von: Edward Fu am 21.07.2002 | 00:06

Titel: Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Edward Fu am 21.07.2002 | 00:06
Das letzte Mal das ich Shadowrun gespielt habe, war auf einen Con. Da hat uns unser Auftrag Mr. Lee (einen Chinesen Mr. Jonson zu nennen ist einfach Stiellos) ziemlich beschissen, indem er uns an den Besitzer der Versuchsplattform verpfiffen hat. Von CP hab ich auch so eine Story gehört, in der die Charaktere von vorn bis hinten beschissen wurden (@Christian: du erinnerst dich wahrscheinlich an deinen Sprengstoffspezialisten auf dem MART).

So, jetzt würde ich gerne wissen, ob diese Vorgehensweise der Mr. Jonsons, Mr. Lee´s usw. normal ist. Ich mein, irgendwie verspielt man doch als Auftraggeber das Vertrauen der Runner. Oder, wie seht ihr daß? Wenn ich davon ausgehen muß, das mein Auftraggeber mir die hälfte sowieso nicht erzählt, dann überfall ich doch lieber eine Bank. Da kenn ich dann wenigstens die Faktoren mit dennen ich es zu tun hab (LoneStar, die Versicherung der Bank, den Konzern dem die Bank gehört). Neben bei hatten wir das große Glück, einen Mitspieler zu haben, der nur darauf aus war Vorteile für seinen Charakter auf unsere Kosten zu sammeln (Zitat des Spielers: "Das ferngesteuerte Spielzeugauto, kann ich das als persönlichen Gegenstand von deinem Charakter ansehen?" Sein Charakter war irgend was Magiebegabtes und wollte wohl irgend welche Vodo-Rituale (gibt´s bei SR sowas eigentlich) ziehen. Fördert SR so eine Mentalität bei Spielern?

Naja, ich hab die Konzenquenzen aus diesem Abenteuer gezogen. Sollte ich irgend wann wieder SR spielen, dann werde ich dafür sorgen, daß weder mein Auftraggeber noch meine Mitrunner mein gesicht sehen. Ich werde mir eine entsprechende Maske besorgen, und meinen Straßennamen bei jeden Run wechseln. Was nützt mir Ruhm wenn ich Tot bi?
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Sidekick am 21.07.2002 | 00:18
Also.. das ist sinnloser Dreck!

Wo ist der Sinn darin? Die Leute (cons, gangs, etc) wollen etwas.. deshalb gehen sie zu einem "Johnson", welcher dann Runner anheuert, die für einen Ausgehandelten Betrag den Job machen, der Rest fliesst an den Johnson. Ohne einen Erfolg der Runner bekommt der J. kein Geld. Wenn der J. seine Runner verarscht, bekommt er von 2 Seiten die Quittung: Seinen Auftraggebern und den Runnern. Dementsprechend ist der J. um seine eigene Zukunft willens darauf bedacht, den Runnern zu helfen (wenn es z.B um Schieber für notwendiges Equipment geht)

Der SL, der das gebracht hat, hatte wohl keine Ahnung über Wirtschaft. Ohne Wahre kein Geld, ohne Geld keine Zukunft.
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Selganor [n/a] am 21.07.2002 | 00:24
Die andere Moeglichkeit haette auch sein koennen, dass der Mr. Lee gar nicht wirklich irgendwelche Runner fuer einen Job anheuern wollte sondern nur ein paar Idioten gesucht hatte die bereit waren dort vorbeizugehen...
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Teclador am 21.07.2002 | 00:24
Sorry ich kenne mich zwar mit SR kaum aus, aber das was du da erzählst ist mir (leider) besstens bekannt!

Das ist ein Problem der SL. Es gibt einfach SL die haben den innerlichen zwang die SCs zu verarschen! Sei es jetzt bei SR wo es dir passiert ist oder DnD wo es mir passiert ist (selbst der Wirt war unbeeindruckt von meinem hünenhaften Halbork Barbaren und hat mich dumm angemacht....)! Diese SLs versuchen auch oft einen "vollen Erfolg" der SCs verhindern, indem sie nachdem ihre aufgabe durch einen klugen einfall mit bravour gelöst wurde, diese einfach im nachhinein auf pushen und somit wieder die Oberhand erlangen aber leider auch den Spielern das Erfolgserlebnis nehmen.

Ich kann dir nix über das verhalten von Mr. Johnsons erzählen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es diese "SL-Problem ist.
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Edward Fu am 21.07.2002 | 00:33
Ich hab sowas bis jetzt halt nur bei SR erlebt. Und das schien die restlichen Spieler nicht groß aufzuregen. So nach dem Motto: "Kenne mer schon. Ist ganz normal."

Ich dachte jedenfall:"Hä, sitz ich im falschen Zug?"

Das war jetzt auch keine Gruppe, die ständig zusammen gespielt hätte. Sonst hät ich mir einfach nur gedacht, daß das nur bei dennen ganz normal ist.


Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Teclador am 21.07.2002 | 00:41
Dass es die anderen nicht aufregt, hab ich auch schon bemerkt! Aber das lag bei mir dran, dass diese Spieler entweder relative Anfänger waren die alles neugierig beäugt aben oder Spielern waren die, wenn sie SL sind auch solche Methoden anwenden....ich muss leider eingestehn, dass ich dem schon allzu oft begegnet bin.......ich meine in meinem bekanntenkreis.
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Eyeless am 21.07.2002 | 11:46
He Jungs,
SR spielt in einer Welt, wo jeder auf sich allein gestellt ist. Die Konz betrachten einen Runner als ein Stück Drek, egal ob sie sich an einem Runner einen Auftrag geben oder ihn hinters Licht führen. Es liegt in der Natur Shadowruns, das der Runner am Anfang der Nahrungskette steht. Der oben geschilderte Fall steht auch ähnlich als Story im Grundregelwerk...da sollen die Runner ein Kraftwerk sprengen und die Konz-Truppen, warten dort auf sie.
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Teclador am 21.07.2002 | 16:18
......Mag sein,dass diese Welt so ist. man sollte dass dann auch ausspielen aber wenn man anfängt den Spielern den Spass zu verderben so wie ich es oben beschrieben hab naja dann lässt sich dass nicht mehr mit der "Welt" rechtfertigen
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Sidekick am 21.07.2002 | 19:38

He Jungs,
SR spielt in einer Welt, wo jeder auf sich allein gestellt ist. Die Konz betrachten einen Runner als ein Stück Drek, egal ob sie sich an einem Runner einen Auftrag geben oder ihn hinters Licht führen. Es liegt in der Natur Shadowruns, das der Runner am Anfang der Nahrungskette steht. Der oben geschilderte Fall steht auch ähnlich als Story im Grundregelwerk...da sollen die Runner ein Kraftwerk sprengen und die Konz-Truppen, warten dort auf sie.


Und wo ist der Sinn darin, Runner in eine Falle zu locken? Das ist absolut Sinnlos.. Gut, die Runner sind hin... und dann? Jeder Runner verlangt anzahlungen (die dann weg sind), und wofür? Runner sind tot. Runner, die genausogut für diesen Konzern einen Run hätten durchführen können. Runner, die keinerlei Bindungen, Feindschaften oder Sonstwas haben. Der Konzern verheitzt damit nur ressourcen, seine Eigenen, und Allgemeine. Er verliert nur dabei.
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Vandal Savage am 21.07.2002 | 21:22
Nicht, wenn die Runner den Run durchführen, und DANN umgelegt oder betrogen werden, so wie es auch im von Eyeless angesprochenem Fall im Grundregelwerk ist.
Kurz nachdem sie die Sabotage durchgeführt haben, geht der Alarm los und die lokalen Konzerngardisten greifen an.

Das hat für einen Mr Johnson meiner Meinung nach schon einige Vorteile, sowie aber auch Nachteile!

Das Problem sind die schlechten "public relations" gegen den Konzern und den auftraggebenden Johnson, aber das sind ja Opfer, die von Kons gerne akzeptiert werden ....
Schieber und andere Connections kriegen sowas ja mit, und der Kon kriegt zumindest ein paar Probleme

Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Dash Bannon am 21.07.2002 | 21:57
also da die Konzerne nun mal sehr mächtig sind und Runner sagen wir mal am Rande der Gesellschaft leben, kanns dem Konzern eigentlich egal sein was mit den Runnern passiert nachdem sie den Auftrag ausgeführt haben. Wenn interessiert es schon ob irgendwelchen Runner draufgehen? ihren Aussagen(solltens sies überleben) schenkt niemand glauben und die anderen Runner sind ein paar Konkurenten los. So sehe ich das mal.
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Brian am 22.07.2002 | 00:26
Der SR-typische Plotaufbau des Megakons, der die Runner verrät, ist zwar in Geschichten weit verbreitet, doch als gängigen Abenteuerplot finde ich ihn ziemlich abgedroschen. Dieser Plotclou ist zum Standard von Shadowruns geworden.
Auch was über die Geheimhaltung der eigenen Identität gesagt wurde, ist logisch betrachtet richtig: Wenn der Kon sowieso vor hat, dich zu bescheißen, wärst du doch schön blöd, wenn du ihm auch noch sagst, wie du heißt und am besten noch ein Bild dazuschenkst.
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: orcus am 22.07.2002 | 09:09
Hoi Slobo!

So ein Vertragsbruch (gelinde ausgedrückt  ;D ) passiert bei Shadowrun natürlich immer wieder, und kann ja, wenn der Konzern die Runner unbedingt loswerden will auch Sinn haben.

Allerdings funktioniert IMHO die Welt von Shadowrun nicht mehr, wenn die Runner in ständiger Angst leben müssten, von ihren Johnsons beschissen zu werden.
Es mag zwar sein, daß Shadowrunner am Rande der Gesellschaft existieren, und eigentlich entbehrlich sind, aber andererseits sind viele von ihnen äusserst einflußreiche und mächtige Persönlichkeiten, mit denen es sich auch ein Konzern nicht verscherzen sollte.

Spricht sich nämlich erst einmal rum, daß ein Konzern seine Runner von Zeit zu Zeit verarscht oder geekt, dann wird er irgendwann keine Connections mehr in der Runnerszene finden, und ziemliche Probleme bekommen, seine Black Ops durchzuführen.
Ausserdem können Racheaktionen aus den Schatten ziemlich übel für einen Konzern enden.

Deshalb sollten sich beide Seiten respektieren, und als Geschäftspartner behandeln.


Grüße,
Orcus.
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Selganor [n/a] am 22.07.2002 | 09:20
Das ganze funktioniert so lange, wie man ueberhaupt einen bestimmten Konzern mit dem Mr. Johnson/Schmitt/Lee in Verbindung bringen kann.
Aber genau aus dem Grund nutzen die Konzerne ja diesen Mittelsmann...
Das ihre "grauen" Aktionen nicht auf sie zurueckzufehren sind...
Oder seh' ich das ganze zu sehr aus der (doch eindeutig haerteren) Cyberpunk Sichtweise und nicht aus der (teilweise recht blauaeugigen) Shadowrun Sichtweise ?

Wer sich mit mit auf eine Diskussion Cyberpunk gegen Shadowrun einlassen will ist herzlich eingeladen ein neues Thema dazu aufzumachen ;)
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Eyeless am 22.07.2002 | 16:04
Also ich muss aus Erfahrung sagen, das dieses Thema zumindest bei uns nicht wirklich abgedroschen ist. Seit ich SL mach (ca 1 1/2 Jahre) habe ich den Konzernbetrug nur einmal verwendet. Außerdem sollte der Konzern die Runner auch nicht 'einfach so' töten, sondern einen guten Grund dafür haben (z.B. sie bestehlen den Konzern ,für den sie arbeiten und verkaufen dessen Ergebnisse) und das liegt dann mal wieder so richtig in der Hand des Spielleiters.
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Gast am 22.07.2002 | 20:05
Manchmal will ein Konzern auch 2 Teams einsetzen, sein eigenes (Seraphim z.b.) und ein Team von "Anfängern" zur Ablenkung... Wenn das 2. Team dann draufgeht ist das kein Thema. Deswegen regt man sich nicht lang auf sondern sucht seinen Auftraggeber (insofern man überlebt hat...) und macht nen Run gegen diesen.
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Eyeless am 22.07.2002 | 22:36
Er hat das Prinzip verstanden!  8)
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Boba Fett am 23.07.2002 | 12:12
Daß bei Shadowrun dir Runner meistens am Ende auch von ihren Auftraggebern betrogen werden ist wohl Fakt. Allein bei den Kaufabenteuern ist das schon meistens der Fall und die Spielleiter nutzen die Option natürlich auch aus.

Auswirkungen: Oft Frust, und die Spieler beginnen, ihre Charaktere paranoid zu spielen.

Sinn: Soll wohl die Härte der Welt demonstrieren.

Kommentar: Ist eigentlich überflüssig (ich bekomme das [bei Cyberpunk] auch so hin, indem ich die Welt realistisch darstelle) und auch unrealistisch, denn warum sollte man zufällig immer an die trügerischen Aufträge geraten... Daß man _mal_ betrogen wird, ist sicherlich okay, aber jedes Mal?
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Eyeless am 23.07.2002 | 13:48
Wie gesagt, bei uns ist das eigentlich nicht an der Tagesordnung.
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Bad Horse am 23.07.2002 | 15:49
Tja, ich habe zweimal Shadowrun gespielt, und wir sind beidesmal von unseren Auftraggebern reingelegt worden... Und dann waren´s auch reine Ballerabenteuer... Seitdem habe ich keinen Bock auf SR mehr. Bei D&D kommt das gelegentlich vor, ist aber wohl kaum Standard.

Ab und zu mal von einem Auftraggeber reingelegt zu werden, der eigentlich was ganz anderes geplant hat, als er dir erzählt hat, ist ja okay, aber wenn das ständig vorkommt, verliert man irgendwie die Lust...
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Gast am 23.07.2002 | 16:42
Mir ist das bisher 3 mal passiert in 3 Jahren Spieler und als Spielleiter hab ich das bisher 2 mal genutzt, also es ist klar das sowas nicht zum altag werden sollte aber daran lassen sich nette Anschlußruns binden...
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Gast am 24.07.2002 | 11:48
Das passiet so gut wie nie. An sonsten funktioniet die Welt nicht mehr.
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Gast am 24.07.2002 | 12:12
Ich find schon das sowas reingehört, ansonsten ist es arg langweilig, immer die gleiche Leier angehäuert werden nen Auftrag erledigen, Geld kassieren. Sowas bringt leben in die Sache weil da mal eine Komplikation kommt mit der Spieler normalerweiße nicht rechnen.
Shadowrun wird ohnehin oft zu rosarot gemalt mit sowas wird´s etwas röter  ;D
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Selganor [n/a] am 24.07.2002 | 12:18
Es passiert oft genug, dass der Auftrag sich auf einmal ganz anders darstellt als urspruenglich geplant...

Siehe Universal Brotherhood... Die Leute sollen einfach eine Kette suchen und geraten in die groesste Sauerei der damaligen Welt die weltweite Auswirkungen hatte und nur durch "Developerwillkuer" wieder entschaerft werden konnte... (Meine Gruppe wollte aber schon vor diesem Kunstgriff nicht mehr in dieser Welt weiterspielen)
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Eyeless am 24.07.2002 | 13:17
Genau.........es kommt auf das Abenteuer und den SL an, wie sich alles entwickelt, was passiert und welche Wendungen es gibt. Ich finde es falsch, so was an nem System festzunageln.
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Gast am 24.07.2002 | 18:37
Jede Spielwelt hat aber eine interne Logik. Einen Kern der sie ticken läßt. Und das Konzept der Schieber ist für SR genau so etwas. Es mit Füßen zu treten halte ich für äußerst schlecht. Es unbalanciert das ganze zu sehr.
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Gast am 24.07.2002 | 19:26
Mr. Jonson ist Geschäftsmann. Es kann sein, dass es ihm geschäftlich sinnvoll erscheint, ein gutes Verhältnis zu den Runnern und sie am Leben zu erhalten, damit er ein bewährtes Team für spätere Aufträge wieder nutzen kann. Genausogut kann es aus seiner Sicht besser sein, sie zu bescheißen und ins Messer laufen zu lassen, etwa wenn sie zu viel über den Auftraggeber erfahren. Kommt ganz auf die Art des Auftrags an. Aber beides sollte grundsätzlich möglich sein.
Außerdem: Wenn sich die Jonsons immer an das Idealbild des ehrenvollen Geschäftsmannes halten, wo bleibt dann das schöne Feindbild der gemeinen, kapitalistenschweinischen Cons?
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Gast am 24.07.2002 | 20:01
Nein das sind nicht immer ehrenwerte Jungs. Sie wissen nur wie die Regeln laufen. Und die Regeln sind. Johnson geht zum Schieber. Schieber gibt Auftrag weiter. Wenn jetzt Johnson bescheißt, hat der Schieber ein Problem damit. Also wird er minimal dafür Sorgen das der Johnson Probleme bekommt weitere Aufträge zu platzlieren. Die Schieber reden auch.
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Dash Bannon am 24.07.2002 | 23:20
also könnte man mal sagen, dass ein Johnson durchaus die Möglichkeiten hätte die Runner zu verarschen es aber aus eigenem Interesse nicht alzu oft tun sollte, da er, bzw. seine Mittelsmännern an Reputation verlieren, oder?
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Gast am 25.07.2002 | 18:22
Nun ja es gibt auch solche Jonsons die nicht offenlegen von welchem Kon sie kommen... Denen ist es dann egal...
Aber im Allgemeinen stimmt diese Schlußfolgerung!
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Ludovico am 4.08.2003 | 15:53
Also, ich soll bald SR leiten und ich werde es nach einer längeren Zeit auch endlich einmal so deichseln, daß der Johnson sie betrügt und versucht, seine Spuren zu verwischen (allerdings erst, wenn die Charaktere schon recht erfahren sind und die Spieler die Welt kennen).

Der Grund mag entweder darin liegen, daß die Charaktere einen Run geschafft haben oder gerade, daß sie ihn nicht geschafft haben.

Es ist doch so, daß Konzerne Runner nun nicht gerade als Drek, sondern als Werkzeug betrachten.
Man behält Werkzeug doch so lange, wie es nützlich ist.
Wenn man es nicht mehr braucht, legt man es weg.
Doch ist es auch so, daß man sich manchmal eines Werkzeugs entledigen muß, weil es auf die Identität des Benutzers hinweist.

Allerdings würde ich die Runner wohl nicht an die Konzernsicherheit ausliefern, sondern sie jagen und zur Strecke bringen und sämtlich Verbindungen, die mich zu ihnen verbinden (wie schon gesagt: Die Charaktere sollen erfahren sein, wenn ich das mache und der Run soll knüppelhart sein und es soll um sehr sehr viel gehen, so daß sich das schon lohnt.).

Was das schlechte Image für den Johnson angeht, so kann ich das nicht nachvollziehen.
Die Runnergemeinde einer Stadt weiß wohl kaum, für wen eine Gruppe Runner, die gerade etwas Pech hatten, arbeitet und wie diese Person aussieht, geschweige denn, für wen sie arbeitet.

Bei einem Schieber mag das schon anders sein, aber ein Konzern-Johnson oder -Schmidt dürfte kaum Probleme kriegen.
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Lechloan am 4.08.2003 | 20:02
Aufgrund der Tatsache, dass die Konzerne immer die gleichen Johnsons nehmen und die mit der Zeit bekannt werden, spricht sich auch deren Verrat rum.
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Ludovico am 4.08.2003 | 20:07
Aufgrund der Tatsache, dass die Konzerne immer die gleichen Johnsons nehmen und die mit der Zeit bekannt werden, spricht sich auch deren Verrat rum.

Nur wenn die Runner es überleben (aber mal was anderes: Ich hab noch nie davon gehört, daß die Konzerne immer die gleichen Johnsons nehmen).
Aber ich denke schon, daß ein Johnson es sich sehr genau überlegt, bevor er die Runner verrät oder umlegen läßt. Das sind oftmals gute Werkzeuge, die man immer mal wieder gebrauchen kann.
Der Einsatz muß also entsprechend groß sein.
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Lechloan am 4.08.2003 | 21:06
es ist natürlich nich immer ein und derselbe johnson, aber halt auch bloss eine gewisse anzahl pro con und ort. und runner gibts wie sand am mehr, nen paar mehr oder weniger interressieren sonen con nich. der einsatz lohnt sich besonders, wenn der johnson den runnern weissmachen kann, er kommt von nem anderen con: dann wird der zielcon beschädigt und der zweite con wegen schadensersatz belangt.
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Ludovico am 4.08.2003 | 21:25
Ich glaube nicht, daß die Kommunikation der verschiedenen Runnergruppen so gut in einer Umgebung ist, daß die Leute wissen, welcher Jonhson zu welchem Kon gehört.

Wenn eine Runnergruppe von einem Johnson verraten wird, dann dürfte es sich in den Schatten eher so anhören:
"Hey, wußtest Du schon, daß Nutshell und Blank gegeekt wurden? Hatten etwas Pech mit dem Johnson."
und nicht
"Hey, wußtest Du schon, daß Nutshell und Blank von dem Johnson von SK verraten wurden?"
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Lechloan am 4.08.2003 | 21:31
naja, aber wenn sie überleben wirds rumerzählt, und häufig findet der Johnson die Runner über einen schieber, und der wird dann mit der zeit schon wissen, welche johnsons was taugen und welche nich
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Ludovico am 4.08.2003 | 21:35
Aber selbst dann wissen die Runner doch auch nicht, von welchem Kon der Johnson stammt, für wen er arbeitet, wer er ist,...

Es kommt lediglich raus, daß irgendein Johnson die Runner auf´s Kreuz gelegt hat.

Und wenn der Auftrag über einen Schieber kam, so wird dieser da auch nicht viel machen können.
Die sind auf die Johnsons auch angewiesen und können ein gutes Angebot nicht einfach ausschlagen.
Allenfalls wird er den Preis einfach etwas anheben und (wenn er die Runner besonders gern hat), ihnen noch sagen, daß sie die Augen aufhalten sollen.
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Lechloan am 4.08.2003 | 21:42
man kann doch die identität der johnsons überprüfen, immerhin kann man bilder und tonaufnahmen machen, wenn man besonders paranoid ist, sogar fingerabdrücke beim händeschütteln abnehmen. aber eigentlich haste ja recht, soviel sorgen brauchen sich die kons da nich machen, eher die eigenständigen.
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Joerg.D am 7.08.2003 | 20:11
Zitat
vman kann doch die identität der johnsons überprüfen, immerhin kann man bilder und tonaufnahmen machen, wenn man besonders paranoid ist, sogar fingerabdrücke beim händeschütteln abnehmen. aber eigentlich haste ja recht, soviel sorgen brauchen sich die kons da nich machen, eher die eigenständigen.

Hat sich in unserer Gruppe zum Standart entwickelt.
Versuche mehr über den Johnson herausbekommen.
Allerdings haben auch Johnsons so eine Art Reputation.
Die kann ganz schnell in die Binsen gehen.
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Ludovico am 7.08.2003 | 20:20
Zitat
Allerdings haben auch Johnsons so eine Art Reputation.
Die kann ganz schnell in die Binsen gehen.

Woher soll diese Reputation kommen?
Sowas wäre nur möglich, wenn die verschiedenen Runner einer Stadt wissen, wer für wen arbeitet.
Aber da das nicht der Fall ist und die Leute allenfalls wissen, daß man gerade für einen Johnson/Schmidt tätig ist, aber nicht für welchen, kann es auch keine Reputation für Johnsons geben.

Meiner Meinung nach gibt es nur wenige sinnvolle Gründe, einen Johnson zu überprüfen und die sind vor allem dann gegeben, wenn man vor allem von ein-und demselben Johnson ständig beauftragt wird, quasi eine halbfeste Stelle hat.

Bei Einzelaufträgen ist das lediglich Zeit- und Geldverschwendung.

Übrigens könnte man allenfalls die kleineren Johnsons überprüfen.
Bei den Leuten von einem Megakon dürften sich die Kosten und Gefahren kaum lohnen.
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: bolverk am 26.11.2003 | 14:20
ha. der letzte johnson, der (auf überaus offensichtliche und dumme art) versucht hat, uns um unser geld zu bringen, hat danach noch ca. 3 sec. überlebt, denn unser sam wurde ein wenig wütend...
aber dazu muss ich sagen: unsere sl war ein idiot, dessen nscs nur überleben, indem er sie mit aberwitzige werten versehen hat. von gesundem menschenverstand keine spur.
gottseidank ist wieder ein sl wechsel dran...
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Ludovico am 26.11.2003 | 22:30
Welcher Johnson stellt sich auch direkt in die Schußlinie, wenn es darum geht, Runner zu bescheißen?
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Doc Letterwood am 26.11.2003 | 23:43
Runner verarschen funktioniert nur dann, wenn Du als SL a) einen guten Grund konstruierst und b) den Runnern die Möglichkeit gibst, sich zu rehabilitieren oder den Johnson zum Mond zu schießen.

Wie vorher schon gesagt wurde, auch Johnsons haben Reputation, die sie verlieren können, neh? Und dann heuert se keiner mehr als Vermittler an, diese Dreksäcke. Sind das Konzern-Johnsons, wird die Sache schwierijer. Grundsätzlich arbeit' ich NUR über meine Connections und Kumpels. Sollte mir so ein Schlips einen Auftrag anbieten, informier' ich mich zuerst mal über den. Wenn ich herausfinde, dass der schon einmal ein Team gelinkt hat, kann er mich mal hinten herum heben, der Pinkel.

Herzlichen Tag
Piet Wilmers, Fernfahrer (wer das ist? Mein aktueller Charakter :))
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Ludovico am 27.11.2003 | 00:17
Und wie willst Du Dich über einen Konzernmitarbeiter informieren, der in der Abteilung für Sonderaufträge von Saeder-Krupp arbeitet?
Man hat selten einen solchen brandheißen Decker parat, der einem mal schnell die benötigten Infos besorgen kann, denn in der Personalakte des Schmidts wirst Du wohl kaum finden, ob der schon mal ein Runnerteam gelinkt hat oder nicht.

Und selbst wenn Du Foto und die aufgezeichnete Stimme des Typen hast, was willst Du machen?
Hausieren gehen und fragen, ob den jemand kennt?
Wie soll man so etwas bei der Konkurrenz denn erfragen?
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Doc Letterwood am 27.11.2003 | 10:49
Sonderaufträge...öhm...tja, keine Ahnung...

Da ist auch Piet mit dem Latein am Ende :) Wie ich mich informiere? So gut es geht bei Connections, und wenn der SL meint, er gibt mir Infos, dann gut. Wenn nicht, überlege ich mir dreimal, ob der Job es wert ist.
(Geld spielt da eine nicht unwesentliche Rolle).
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Ludovico am 27.11.2003 | 12:23
Also ich könnte noch teilweise auf die Reihe kriegen, daß man sich über einen Schieber erkundigt, bevor man von dem Aufträge annimmt, aber ein Schmidt ist doch normalerweise keine feste Größe in der Runnergemeinde und jederzeit vom Konzern austauschbar.
Wo wäre denn auch der Witz, wenn die Runner sofort wüßten, daß der Schmidt für den und den Konzern arbeitet?
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Tina am 27.11.2003 | 16:47
Ist es nicht so, dass man davon ausgehen muß, dass man vom Jonson (oder wer auch immer das ist) zweimal über den Tisch gezogen wird?

Grüße
Tina
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Doc Letterwood am 27.11.2003 | 17:04
Also ich könnte noch teilweise auf die Reihe kriegen, daß man sich über einen Schieber erkundigt, bevor man von dem Aufträge annimmt, aber ein Schmidt ist doch normalerweise keine feste Größe in der Runnergemeinde und jederzeit vom Konzern austauschbar.
Wo wäre denn auch der Witz, wenn die Runner sofort wüßten, daß der Schmidt für den und den Konzern arbeitet?


Da hast Du Recht, sofern man keinen heißen Decker oder Konzern-Connections hat, ist es schier unmöglich, etwas über den Johnson/Schmidt herauszufinden. Da der mit den Runnern so gut wie nie etwas zu tun hat, bleibt ein großes Restrisiko, und das versuche ich zu vermindern, indem ich kaum Johnson-Aufträge annehme (zumindest nicht in der jetzigen Kampagne und mit dem jetzigen Charakter).
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: bolverk am 30.11.2003 | 20:36
ha. der letzte johnson, der (auf überaus offensichtliche und dumme art) versucht hat, uns um unser geld zu bringen, hat danach noch ca. 3 sec. überlebt, denn

sorry, ich hab mich vertan: unser decker (!) hat den johnson (einen hermetiker) umgenietet...
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Raphael am 3.12.2003 | 20:38
Ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich das auch schon erlebt habe - die Regel ist es sicher nicht.

Sicher ist aber: In den Shadowrun - Geschichten kommt sowas öfters vor. Und: In Gibson's Neuromancer und Count Zero (hab nur die beiden gelesen) kommt die Welt auch so rüber: Dog-eat-Dog. Also, jeder kämpft für sich. Vielleicht wollte sich der Spielleiter nur die Stimmung vom Meister persönlich abgucken.

Eine Möglichkeit um die Situation zu retten sehe ich darin, dass die Spielercharaktere Rache nehmen können; da gibt es X Möglichkeiten, mehr oder weniger blutig, wie's beliebt. An einem Con geht das natürlich nicht; da bleibt der Frust.
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Gast am 25.12.2003 | 12:35
Ich wuerde sagen das es normal ist das der johnson versucht die runner über den tisch zu ziehen!!

denn:

1.
runner sind schwerverbrecher, moerder, betrueger, killer der uebelsten sorte die sich zum teil arme abhacken lassen damit sie mit gyrostabilisator cyberarm besser mehr leute toeten koennen

2.
die J´s moechten nicht das ihre schmutzige waesche irgenwann mal wieder auftaucht. und runner sind nicht vertrauenwuerdig aus sicht der J´s also ist es fuer den J die beste loesung die runner den job machen zu lassen und sie hinterher zu beseitigen... sei es eigenhaendig oder durch betrug.

3.
J´s haben keine moralische Hemmung so etwas zu tun denn sonst waeren sie nicht bei der ASR (Abteilung für SonderResourcen) ausserdem betrachten sie runner als dreck (siehe punkt 1)

ansonsten moechte ich auf "Wie man einen Shadowrunner anheuert" (SR 3 Kompendium S.:52) hinweisen

regards
PhoeniX
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Ludovico am 26.12.2003 | 14:21
@Phoenix
Ich kann mit Deinen Schlußfolgerungen auch nicht übereinstimmen.
Ein Johnson ist nichts anderes als ein Unterhändler. Seine Identität bleibt normalerweise geheim und Nachforschungen sollten, gerade wenn der Johnson einen etwas mächtigeren Arbeitgeber hat, im Sande verlaufen.
Die Straße gibt über die meisten Johnsons wohl auch nicht viel her, denn wie viele Runner reden schon mit den Kollegen über die Aufträge, die sie an Land gezogen haben und die Schieber sind da wohl auch lieber ruhig.
Futterneid ist nicht gut für das Geschäft und eine lose Klappe kann nicht nur Futterneid erzeugen, sondern auch die Johnsons abschrecken.

Deshalb haben die Johnsons auch wohl kaum Angst haben, daß die schmutzige Wäsche ihrer Arbeitgeber wieder auftaucht.
Wer weiß denn schon, von wem der Typ kommt?

Shadowrunner mögen zwar auch Schwerverbrecher sein und man kann ihnen nicht trauen. Aber dafür haben sie auch einen gewissen Nutzen und wieso sollte man etwas beseitigen, was einem noch nützen kann und zudem einem selbst nichts anhaben kann?
Du schmeißt doch auch nichts weg, was noch funktioniert, oder?
Titel: Re:Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Preacher am 2.01.2004 | 19:02
Shadowrunner mögen zwar auch Schwerverbrecher sein und man kann ihnen nicht trauen. Aber dafür haben sie auch einen gewissen Nutzen und wieso sollte man etwas beseitigen, was einem noch nützen kann und zudem einem selbst nichts anhaben kann?
Du schmeißt doch auch nichts weg, was noch funktioniert, oder?

das ist nur eine frage, was mehr einbringt...wenn dem linken der runner von der buchhaltung ein höherer profit (nicht unbedingt direkt monetär) zugeordnet wird, wird da sicherlich kein johnson/schmidt/lee auch nur einen gedanken an die moralische vertretbarkeit eines solchen betrugs verschwenden...
aber standard-vorgehen ist es sicher nicht, da geb ich dir recht...
aber dazu ist wie bereits von phoenix erwähnt das kapitel aus dem kompendium äußerst aufschlußreich ;-)
Titel: Re: Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Brian am 28.10.2004 | 02:33
*nickt* Es ist geradezu Augenöffnend. ;)

@Identität des Johnsons: Gewöhnlich kann man vergessen, da irgendetwas zu erfahren. Es gibt nicht umsonst genug Möglichkeiten der Gesichts- und Identitätsveränderung, so das ein ermitteln utopisch scheint. Das kann ich übrigens auch Runnern nur ans Herz legen... ein Johnson kann nur dann auf den Gedanken kommen, das man gefährliches Wissen hat, wenn er weiß, das man Shadowrunner Alf ist, der es erworben hat.

@Entbehrlichkeit der Charaktere: Runner sind im wahrsten Sinne des Wortes Menschenmaterial. Der Rest hängt von der Einstellung des Konzerns und des Johnsons bzw. seines Abteilungsleiters ab. Ist auch nicht anders als ein Leben als Agent. Wer die Kunst des Krieges kennt, weiß, das es durchaus nützlich sein kann, einen eigenen Agenten mit falschen Informationen zu füttern und dann einem Feind in die Hände fallen zu lassen.
Titel: Re: Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Gast am 29.10.2004 | 12:03
Hallo zusammen!

1
Im erten Beitrag war auch von Voodoo die Rede.
Die Regeln zu Ritualmagie mit Gewebeproben stehen im SR 3.01d.
Durch die Initiatenfertigkeit (glaube SOTA 2063.01d) ist es auch möglich eine Verbindung mit besonderem Besitz (Lieblingsstoffteddy, persönliche Waffe...) aufzubauen.
Das war also Regelkonform.

2
Einzelschicksale sind Bedeutungslos (für das funktionieren eines Systems)
Ich hoffe das das Auftraggeberhandbuch uns bei der Diskussion weiterhelfen wird.

Alle sind im SR Universum in verschiedenen Systemen unterschiedlich stark integriert.
Bsp für Systeme:
Kons, Organisiertes Verbrechen, Gangs, Runnergemeinde, Runnerteam, Gewerkschaften, Lohnsklaven, Footballfans, Passagiere im Bus (Speed)...

Häufig wird es so sein, dass die Systeme untereinander in Konflikt geraten (z.B. Angestachelt von der Grauen Emminenz (Oberbösewicht, den die Runner gar nicht erkennen und gegen die Sie nicht angehen können oder wollen))
Bsp für Konflikte auf der Systemebene:
Konzernkrieg,  Präsidentschaftswahlen (Graue Eminenz wäre dann der Wahltermin), Kampf der Regierung gegen Drogen, Waffen, Prostitution (Systemgegner wäre das Organisierte Verbrechen)

Die Konflikte auf der Systemebene werden von Metamenschen/Critter (Drachen) verursacht und ausgetragen. Jedes Individuum (auch Runner und Johnsons) stehen mit mehreren unterschiedlichen Systemen zu jederzeit in wechselseitigen Beziehungen. (Familie, Freunde, Bekannte, Auftraggeber, Gläubiger und Schuldner...). Dadurch kann und sollte es in einem guten Run zu Konfliktsituationen kommen ("Held" kämpft mit seinem Gewissen)

Das führt jetzt zu folgenden Überlegungen:

1. Auch Johnsons haben eine Reputation.
Selbst wenn ich Tod bin, wird mich jemand vermissen (und wenn er nur die Schulden eintreiben wollen)
Das entspricht der "Freund eines Freundes"-Regel aus dem Kompendium. Der Ruf wäre ruiniert.

2. Für die Maus ist die Katze ein Löwe.
Im Vergleich zu Ares ist die Gang klein, aber wenn du auf ihrem Turf lebst und in Zahlungsrückstand bist, dann huhuhu..
Um so schlimmer ist es für einen verwundeten SC, wenn er Ares erfolgreich linkt (nichts kann auf ihn zurückfallen), er lacht sich ins Fäustchen und der SC wird dann von einer Orkgang hart rangenommen... >;D

3. Jeder hat potentiell Macht.
Das ist das stressige an einer Fan "Connection". Ne ziemlich harte Bestrafung für gestandene SCs. Er kennt die Runner und deren Verstecke, prahlt überall damit rum der Freund vom X zu sein. Damit er nicht von den Assozialen Runner gegeekt wird könnte er der Sohn vom Schieber, Heler, Doc sein. (Ihr versteht was ich meine...Schutz durch ein System)

4. Geld ist nicht alles.
Klar ist es für ein Kon oder Johnson billiger wenn er die Runner oder Zwischenhändler ausschaltet oder prellt, aber das führt zu Reputationsverlust und da alles von allem abängt, kann man sich damit schnell isolieren. Sollte nicht die Regel sein.

5. Es gibt Regeln, Werte und Normen
Auch wenn Runner in einem schrecklichen Umfeld existieren, es gibt immer ein Rollenverhalten und Regeln, Werte, Normen. Wer sich nicht daran hält, bekommt kalte Füße. Eine Soziale Ordnung gibt es immer.

Sorry das es so viel geworden ist. Verspreche Besserung.  ~;D

PS: Auch bei mir gehört das Johnson checken zur Routine
Titel: Re: Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Ludovico am 29.10.2004 | 12:12
Das führt jetzt zu folgenden Überlegungen:

1. Auch Johnsons haben eine Reputation.
Selbst wenn ich Tod bin, wird mich jemand vermissen (und wenn er nur die Schulden eintreiben wollen)
Das entspricht der "Freund eines Freundes"-Regel aus dem Kompendium. Der Ruf wäre ruiniert.

Wieso wäre der Ruf eines Johnsons ruiniert?
Es könnte genausogut heißen auf die Frage, was denn mit dem Runner passiert sei, daß er an einen schlechten Johnson geraten sei.
Das ist nicht ungewöhnlich in dem Business und ein Risiko, daß man eingehen muß.
Im Endeffekt kann ich nur das Unterschreiben, was schon erwähnt wurde:
Ein Johnson wird einen dann reinlegen, wenn der Nutzen höher als die Kosten sind. Das trifft auch auf den Johnson zu, mit dem man seit Jahren Geschäfte macht, der nie murrt und knurrt und sich immer lieb und nett gibt.

Zitat
4. Geld ist nicht alles.
Klar ist es für ein Kon oder Johnson billiger wenn er die Runner oder Zwischenhändler ausschaltet oder prellt, aber das führt zu Reputationsverlust und da alles von allem abängt, kann man sich damit schnell isolieren. Sollte nicht die Regel sein.

Wieso führt es zu Reputationsverlust?
Welcher Jonhson stellt sich schon mit Namen vor und sagt gleich, von welcher Firma er kommt?
Wenn er von einem großen Kon kommt, dann brauchst Du sogar einen dermaßen brandheißen Decker, um an persönliche Daten zu kommen, daß Du die Bezahlung aus dem Run voll für die Überprüfung bezahlst.
Und wenn der Johnson dahinter kommt, wird man von dem auch keine Aufträge mehr kriegen.
Aber auch bei kleineren Konzernen kann es auffallen, wenn man den Johnson auscheckt und dann kann man sich weitere Aufträge abschminken.

Zitat
5. Es gibt Regeln, Werte und Normen
Auch wenn Runner in einem schrecklichen Umfeld existieren, es gibt immer ein Rollenverhalten und Regeln, Werte, Normen. Wer sich nicht daran hält, bekommt kalte Füße. Eine Soziale Ordnung gibt es immer.

Runner arbeiten auch gegeneinander und bescheißen sich auch nach Strich und Faden, wenn es ein zusammengewürfeltes Team ist.
In den Schatten gilt das Recht des Stärkeren. Johnsons sind nun mal meist die Stärkeren.
Titel: Re: Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Ein am 29.10.2004 | 12:20
Eine Frage, die ich mir dabei immer stelle ist, wieviele Runner gibt es überhaupt z.B. in Seattle? In einem Sourcebook der 2nd Edition stand etwas von ~50. Was auch realistisch ist, wenn man bedenkt wie "teuer" so ein Strassensamurai oder ein ausgebildeter Hermetiker ist.

Darum: Welches Interesse haben Johnsons überhaupt daran die angeworbenen Runner zu bescheißen? Und müsste es nicht wirklich so etwas wie eine Reputation von Johnsons geben? Tarnung schön und gut, aber die Informationsnetzwerke von vielen Runnern sind auch nicht schlechter als die der Konzerne (und sie müssen sich nicht erst durch die Bürokratie kämpfen).
Titel: Re: Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Gast am 29.10.2004 | 13:05
Na ja, ich wollte eigentlich den Text so kurz wie möglich halten...  ;D

1. Bescheißen
Ich denke das Recht des Stärkeren gilt nicht uneingeschränkt, sondern das interagieren der Charaktere wird von der jeweiligen Situation beeinflusst.
Nur weil ein Troll-Sam eine Gnom-Diebin zerquetschen/bescheißen kann wird er es nicht tun, weil (3. Jeder hat potentiell  Macht)

A: Der Gnom was hat/kann/macht/weiß..., das der Troll will.
B: Die Freunde des Gnom den Troll anpissen würden
C: Der Gnom was macht, das auch dem Troll nützt
D: Die Rahmenbedingungen so sind, das geeken/bescheißen nicht möglich ist
E: Wer bescheißt wird beschissen (Ein Vergleich von 64 Strategien hat ergeben, dass "Tit for Tat"="Wie du mir, so ich dir" die erfolgreichste Strategie ist. (zu leben, zu verhandeln...)
F: der Freund des toten Gnoms den Troll killt.
G: Infach weil es zu Schade wäre Muni zu verschwenden, Zeugen eizuschüchtern, der Blutfehde zu entkommen...
H: der Troll nicht weiß, zu was der Gnom noch gut sein könnte..
I: Eine Connection auch was Wert ist

Runner arbeiten in erster Linie miteinander (an einem gemeinsamen Run). Die einzelnen Interessenskonflikte sind für das Primärziel nicht relevant. Aber durchaus amüsant für den Spielverlauf  >;D.
Die Bescheißerei wird zur Nebensache und führt nur zu noch mehr Bescheißerei...

2. Kosten Nutzen Effizienz des Johnsons
Wenn der Johnson 4x10.000.- zusätzlich einstreicht, wenn er das Team geekt (was teilweise auch mit Kosten verbunden sein kann) hat er ink. seinem Bonus ca 50.000.- gutgemacht.
Kosten senken, Nutzen steigern. Super! Und was ist mit den Opportunitätskosten? Angenommen ein Chummer (und wenn es nur seine Geliebte die Kampfmagierin Inigrad 6 ist? (Gleich und Gleich gesellt sich gern) Die bläst den Johnson weg. 50.000.- oder am Leben bleiben? Ich würde mich für das Leben entscheiden.

Wer sich ein gutes Netz an Familie, Connections, Verbindungen, Gefallen... aufgebaut hat, schläft viel beruhigter.

3. Super geheime Johnsons
Johnsons sind auch nur Menschen und können wie folgt unterteilt werden:

Sozio- und demographische Aspekte
Könnte sein, dass ein Johnson zu der Mafia gehört, oder oft nur für einen Policlub tätig ist oder nur für spezielle Arten von Runs. (Die einzelnen Typen unterscheiden sich, es gibt sowas wie Gebräuche und Etikette in Subkulturen wie Magier, Schamanen, Decker, Killer, Söldner,...) Und weil der Johnson selbst mal was gemacht hat, hat er sich auf ein Gebiet spezialisiert. Vielleicht ist er ein Magier, Schamane, Decker, Killer, Rigger... und kennt dadurch auch die Szene und die angesagten Runner. Er muss die potentiellen Nachwuchsrunnr erkennen und für das "Runner Geschäft" anwerben. Exklusiv an sich binden, "Ey, aber sicher.. bin doch dein Johnson.." Wenn der gefragt ist, bekommt er viele Aufträge, viel Provision... oder ein Johnson arbeitet nur für einen Konzern.

Regionale Aspekte
Ein Johnson hängt z.B. nur in einer Bar rum, er ist nur in einem Stadtteil zuständig, weil Downtown sein Johnsonrivale sitzt. Oder das Gebiet von den Yaks beherrscht wird...

Info Beschaffung und Reputationsverlust
Das Gute am gläßernen Menschen ist, dass es für jeden gilt. Manche sind etwas trüber, aber auch nicht zu 100% sicher. Alles eine Frage des Geldes. (in dem Fall). Nichts ist so sicher, wie das irgendjemand irgendwo was mitkriegt. Das Wissen muss nur noch verknüft werden.

Wenn die Person erst mal ausgemacht ist, ist der Ruf ruiniert und die Konsequenzen lassen auch nicht lange auf sich warten.
(Kampfmagier Freundin  BSP)

PS: Wie gesagt, ich freue mich schon auf das Auftraggeber Handbuch.

@EIN
Kommt drauf an wen du als Runner bezeichnest.
Jeder ist käuflich also 3Mio+ Runner
Oder nur die Kriminellen
Oder nur die Besten
Würde sagen, ab einem bestimmten Niveau kennt man sich.

Titel: Re: Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Ludovico am 29.10.2004 | 13:09
Darum: Welches Interesse haben Johnsons überhaupt daran die angeworbenen Runner zu bescheißen? Und müsste es nicht wirklich so etwas wie eine Reputation von Johnsons geben? Tarnung schön und gut, aber die Informationsnetzwerke von vielen Runnern sind auch nicht schlechter als die der Konzerne (und sie müssen sich nicht erst durch die Bürokratie kämpfen).

Ich denke, es kommt auf die Professionalität des Runners an. Je professioneller ein Runner, desto eher dürfte der Johnson ihn nicht bescheissen. Vor allem Möchtegerns kann ich mir gut als Ablenkung und Bauernopfer vorstellen (von semi-professionellen Runnern dürfte es in Seattle wesentlich mehr als 50 Stück geben).
Im Endeffekt ist es immer eine einfache Kosten-Nutzen-Rechnung. Bringt es dem Johnson mehr die Runner zu bescheißen, als sie auszubezahlen, dann wird er sie bescheißen.
Allerdings kann ich mir auch gut vorstellen, daß professionelle Runner gelinkt werden, wenn sie bei einem Auftrag etwas zu weit gehen und so an Informationen beispielsweise gelangen, die nicht für sie gedacht waren. Je nach Brisanz der Informationen kann es entweder zu einer Zahlung von Schweigegeld kommen bis zu einem geplanten Anschlag.
Und wieso sollte es eine Reputation von Johnsons kommen? Nur die absolute Creme de la Creme der Runner (in Seattle sind das vielleicht 2 oder 3, die über einen Aztech-Johnson was rauskriegen können) könnte einen Johnson von einem Megakon durchleuchten, da die Johnsons nun mal in Abteilungen tätig sind, die offiziell nicht existieren. Desweiteren kosten Nachforschungen auch Zeit und Geld. Welcher Runner gibt schon gerne das gesamte Geld, was er bei einem Run verdient, für Nachforschungen aus? Brandheiße Decker und Ritualmagier sind nicht billig.
Wenn der Johnson dann noch spitzkriegt, daß ihm jemand hinterherschnüffelt, dann hätte einen richtig guten Grund sich an einen anderen Runner für zukünftige Aufgaben zu wenden, da er bei dem Runner, der etwas über ihn ausgegraben hat, wesentlich verwundbarer ist.
Und wieso sollte es überhaupt eine richtige Runnergemeinde geben? Runner sind Verbrecher. Vertrauen kann in den Schatten tödlich sein und man kann niemanden trauen. Runner arbeiten oftmals gegeneinander und geben sich nichts.
Das ist nicht gerade ein Job, bei dem man sich nach Feierabend mit den Jungs von der Konkurrenz in der nächsten Kneipe auf ein Bier trifft.

@Josh
Das Recht des Stärkeren heißt nicht, daß der Größte und Stärkste immer im Recht ist. Ein Norm kann einen Troll locker herumkommandieren, wenn er die richtigen Argumente auf seiner Seite hat.

Zitat
Runner arbeiten in erster Linie miteinander (an einem gemeinsamen Run). Die einzelnen Interessenskonflikte sind für das Primärziel nicht relevant. Aber durchaus amüsant für den Spielverlauf  .
Die Bescheißerei wird zur Nebensache und führt nur zu noch mehr Bescheißerei...

Ein Runnerteam arbeitet zusammen. Aber die Runner, die in Seattle oder in Deutschland hausen, arbeiten eher selten zusammen und oftmals auch gegeneinander. Da wird ja auch mal gerne Runnerteam 1 angeheuert, um Runnerteam 2 zu geeken und diverse Datenchips zurückzuholen, die Runnerteam 2 für einen bestimmten Konzern gestohlen hat.

Zitat
Wenn der Johnson 4x10.000.- zusätzlich einstreicht, wenn er das Team geekt (was teilweise auch mit Kosten verbunden sein kann) hat er ink. seinem Bonus ca 50.000.- gutgemacht.
Kosten senken, Nutzen steigern. Super! Und was ist mit den Opportunitätskosten? Angenommen ein Chummer (und wenn es nur seine Geliebte die Kampfmagierin Inigrad 6 ist? (Gleich und Gleich gesellt sich gern) Die bläst den Johnson weg. 50.000.- oder am Leben bleiben? Ich würde mich für das Leben entscheiden.

Es geht weniger um das, was der Johnson für sich einstreicht, sondern um das, was er für seinen Boss einstreichen kann, bzw. es kann ja auch darum gehen, Risiken für den Arbeitgeber zu minimieren. Runner die zuviel wissen, sind auch eine Gefahr. Und auch eine Magierin mit hohem Inigrad würde es sich zwei-bis dreimal überlegen, sich mit einem Megakon anzulegen.
Und woher soll sie wissen, wer der Johnson ist und ob er nicht auf Anweisung gehandelt hat?
Gerade ein erfahrener Runner weiß, daß Rache sich nicht auszahlt.

Zitat
Könnte sein, dass ein Johnson zu der Mafia gehört, oder oft nur für einen Policlub tätig ist oder nur für spezielle Arten von Runs. (Die einzelnen Typen unterscheiden sich, es gibt sowas wie Gebräuche und Etikette in Subkulturen wie Magier, Schamanen, Decker, Killer, Söldner,...) Und weil der Johnson selbst mal was gemacht hat, hat er sich auf ein Gebiet spezialisiert. Vielleicht ist er ein Magier, Schamane, Decker, Killer, Rigger... und kennt dadurch auch die Szene und die angesagten Runner. Er muss die potentiellen Nachwuchsrunnr erkennen und für das "Runner Geschäft" anwerben. Exklusiv an sich binden, "Ey, aber sicher.. bin doch dein Johnson.." Wenn der gefragt ist, bekommt er viele Aufträge, viel Provision... oder ein Johnson arbeitet nur für einen Konzern.

Dein Beispiel klingt nach einem Schieber, der sich auf die Vermittlung von Aufträgen spezialisiert hat. Schieber müssen durchaus auf ihre Reputation achten. Ein Johnson muß das nicht. Johnsons sind austauschbar. Die Identität eines Johnsons ist aufgedeckt worden? Tja, dann wird er entweder versetzt oder kriegt einen Schreibtischjob.
Normalerweise dürfte es meiner Meinung nach so laufen:
Johnson fragt bei einem Schieber nach, welche Jungs er so zu bieten hat.
Ist der Auftrag sehr heikel, dann wird der Johnson sich direkt mit den Runnern treffen.

Dann gibt es noch die Möglichkeit, daß ein Johnson anonym über bezahlte Informanten sich immer die neuesten Straßengerüchte ranholt. Wenn er dann ein geeignetes Runnerteam gefunden hat, setzt er sich mit deren Schieber in Verbindung. Der Schieber kontaktiert die Runner und es wird ein Treffen vereinbart.
Oder aber er hinterläßt für einen der Runner an einem bestimmten Ort ein Handy, daß er dann anruft und so ein Treffen vereinbart.
Alles geht anonym vonstatten, wobei der Johnson am längeren Hebel sitzt, denn er weiß zumindest schon mal etwas über die Runner.
Oh und das es bei Killern Gebräuche und Etikette gibt, halte ich für etwas unrealistisch. Seit wann halten sich Soziopathen an Regeln, wenn sie nicht müssen?

Zitat
Das Gute am gläßernen Menschen ist, dass es für jeden gilt. Manche sind etwas trüber, aber auch nicht zu 100% sicher. Alles eine Frage des Geldes. (in dem Fall). Nichts ist so sicher, wie das irgendjemand irgendwo was mitkriegt. Das Wissen muss nur noch verknüft werden.

Es kostet Geld und gerade solche Informationen kosten viel Geld. Decker und Ritualmagier sind nicht billig, vor allem wenn sie gut sind, was sie für so einen Job sein müssen. Das Geld hätte man dann auch genausogut in die Miete, Ausrüstung oder sonstwas stecken können. Welcher Runner gibt denn 20k für die Nachforschungen nach dem Auftraggeber aus, wenn er gerade mal 25k verdient?

Titel: Re: Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Gast am 29.10.2004 | 13:44
@Josh
Das Recht des Stärkeren heißt nicht, daß der Größte und Stärkste immer im Recht ist. Ein Norm kann einen Troll locker herumkommandieren, wenn er die richtigen Argumente auf seiner Seite hat.
 Sag ich doch!

Nur noch eins bevor ich essen geh.

Ich will nicht alle erdenkliche Situationen durchspielen, aber oft stolpert so ein ultrageheimer Johnson über total nebensächliche Dinge: Betrogene Ehefrau, geschwätziger Banker oder einfach nur das NrSchild eines LKWs an einen PKW montiert. (Es soll Leute geben, die eine Nummernschilder Leidenschaft haben und sich die notieren. Denen das spanisch vorkommt und einem die Cops auf den Hals hetzen. (alles schon vorgekommen)

 
Titel: Re: Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Ludovico am 29.10.2004 | 13:51
Wie soll ein Runnerteam an die betrogene Ehefrau oder den Banker des Johnson rankommen?
Und ein professioneller Johnson, der für einen Kon arbeitet, wird kaum lange auf seinem Posten bleiben, wenn er seiner Ehefrau von seiner Arbeit erzählt, es sei denn, sie arbeitet in der gleichen Abteilung wie er und dann werden die Runner es sehr schwer haben, an sie ranzukommen.
Da hat sie es doch wesentlich leichter, ihn durch die üblichen Bürointrigen fertigzumachen.

Und als Johnson würde ich mit dem Taxi oder der U-Bahn fahren nach der Auftragsvergabe. Das ist anonymer.
Hey, würdest Du wollen, daß ein paar Kriminelle herausfinden, was für einen Wagen du fährst, wo Du wohnst, wie viele Kinder Du hast, wo Du gerne essen gehst...?
Gerade in so einem Job wäre ich ein bißchen paranoid.
Titel: Re: Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Ein am 29.10.2004 | 13:56
Wenn ich es mir gerade überlege, hat dieses ganze Shadowrunner-System noch vielmehr Lücken und Inkonsistenzen als es auf den ersten Blick immer aussieht. Ich versuche dass mal logisch und konsistenz aufzubauen, wie es aussehen müsste.

Fangen wir mit den Semi-professionellen Runnern an. Das sind wohl irgendwelche Gangmitglieder, Kriminelle oder Ex-Konzerner. Wie kommen, die überhaupt in die Auswahl? Irgendwer muss sie rekrutieren. Das sind dann wohl die Schieber. Heißt dann wohl soviel, wie dass die Schieber die Shadowrunning-Branche kontrollieren. Und wahrscheinlich werden die Schieber auch wieder von irgendwelchen noch größeren Fischen kontrolliert. Das wären dann wegen der Brisanz wohl das organisierte Verbrechen. Wir haben hier also nur eine weitere Ebene des Organisierten Verbrechens mit all seinen Spielregeln.

Ein Runner der professionell wird muss sich wohl schon einige Lorberren in der Branche verdient haben. Sprich er hat einen Namen, der etwas bedeutet, hinter dem ein Ruf steht, und wer ein Insider ist (sprich zur Branche gehört) wird auch schonmal von dem Profi gehört haben.

Natürlich kommt mit diesem Ruf, aber natürlich auch ein Anspruch, nämlich der Anspruch nicht beschissen zu werden. Immerhin wirbt man hier nicht irgendeinen Deppen von der Strasse, sondern einen Experten an. Da wird dann sicherlich auch ein ungeschriebenes Gesetz hinterstehen und ein Johnson, der einen Profi reinlegt kriegt Ärger. Nicht umbedingt von den Runnern, sondern von oben (wir haben hier schließlich eine Form von organisiertem Verbrechen).

Was schlicht zu dem Schluss führt, dass professionelle J's keine Profis reinlegen, weil es Profis sind auf deren Diskretion man sich verlassen kann. Klar sicherlich wissen sie einiges kritisches, aber sie werden gut bezahlt, damit das vergessen.

Womit wir an einem interessanten Punkt sind. Warum sollte ein Profi sich überhaupt darauf einlassen, einen Job bei einem Johnson anzunehmen, den er nicht kennt? Ebenso wie der Johnson im Netzwerk nach den groben Eckdaten der Runner fragen wird, werden die Runner andersherum Infos über den Johnson kriegen. Sicherlich nicht seine genaue Herkunft oder die Farbe seiner Unterwäsche, aber zumindest genug, damit die Runner sich ein Bild machen können. Dazu gehört, dann wohl auch zumindest eine Organisationszugehörigkeit, damit der Runner ein Gespräch ablehnen kann, wenn es zu einem Interessenkonflikt kommt.

Damit haben wir dann die Situation, dass sich zwar Runner und Johnsons nicht genau kennen, dass aber im System (im Schiebernetzwerk) genug Infos vorhanden sind, um beiden Seiten die Hölle heiß zu machen, wenn es Probleme gibt.

Alles was jetzt noch bleibt ist festzulegen, wer professionell ist und wer nicht. Wenn ich mir den durchschnittlichen Anfangscharakter in SR ansehe, würde ich sagen, dass es allein schon wegen dem Können, um einen Profi handeln muss, auch wenn er vielleicht ein Quereinsteiger ist.

Nach diesem System gibt es kaum Reinlegereien, solange das ganze nicht mit dem Schiebernetzwerk abgesprochen ist. Womit aber der Punkt Kosten-Nutzen-Effizienz flach fällt, denn so eine Bestechung sollte mehr als das durchschnittliche Runnerteam kosten.

Dieser Ansatz hat natürlich auch einige Nachteile bzw. bringt Dinge mit sich, die anders als das ist, was wir als SR kennen:

Es gibt keine Runnerkneipen. Profis hängen nicht zusammen in gewöhnlichen Kneipen ab. Wenn man zusammenabhängt (im Sinne einer Gewerbemesse), dann wird so etwas an einem exklusiven Platz stattfinden, der ganz unter der Kontrolle des Netzwerks ist.

Womit wir beim nächsten Punkt sind: Es gibt eine Organisation, die das Schattenbusiness, wahrscheinlich weltweit, kontrolliert. Das gibt den Johnsons und Runners Geschäftssicherheit und nötige Infrastrukturen bringt aber natürlich auch Nachteile mit sich. z.B. wird die Organisation im Zweifel gerne mit den Behörden zusammenarbeiten, wenn ein Runner über die Strenge schlägt.

Mit dem Netzwerk kommt auch der Punkt hinzu, dass die Runner nicht mehr einsame Wölfe sind, sondern Teil einer sehr exklusiven Subkultur. Das bringt natürlich Vorteile hat aber auch viele Nachteile.

Und ich denke man könnte, dass noch weiterführen. Sicherlich würde das Netzwerk z.B. medizinischen oder rechtlichen Beistand anbieten. Es würde Infrastrukturen für den Transport ins Ausland etc. bieten. Vielleicht ginge es sogar soweit, dass das Netzwerk die Anfrage eines Johnson aufnimmt, bewertet und dann aus seiner Datenbank, die geeignesten Shadowrunner für diesen Auftrag auswählt und (sofern verfügbar) zum Meeting karrt, auch wenn sie von der anderen Seite der Welt kommen.

Nur mal so als Idee. ;)
Titel: Re: Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Boba Fett am 29.10.2004 | 14:04
Ohne sich jetzt einmal um die Überlegungen des in der Shadowrun existierenden Realismusses zu kümmern:

Die Charaktere werden (durch Johnson) ständig reingelegt? Es stört sie?
Gut, dann muss man sich überlegen wie sich das auswirkt.

Sind sie plötzlich paranoid? Ist ja nicht schlimm, passt zu Shadowrun.
Haben sie keine Lust mehr ewig paranoid zu sein? Dann sollte man etwas ändern.

Rollenspiel ist doch interaktiv. Wenn die Runde sich einig ist, dass sie keinen Bock mehr hat, ewig auf bizarre Jonsons zu treffen, die sie reinlegen, dann gibt es eben keine betrügerischen Johnsons mehr.
Sind sich alle einig, dass das Betrügen zur Welt gehört und das sich dagegen bewahren ein Element des Spiels ist, dann sollte man das im Spiel behalten.
Es gibt garantiert eine Million Gründe für Betrug und genauso viele dagegen...
Die jetzt zu vergleichen ist ziemlich sinnlos.

Was wollen die Spieler, das ist entscheident. Und wenn sie paranoides Spiel wollen, sollen sie sich anstrengen und dann finden die Johnsons eben genug Gründe für den betrug. Wenn sie es nicht wollen, treffen sie auf Johnsons, die dagegen sind.
Da sehe ich kein Problem.
Titel: Re: Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Japan001 am 31.10.2004 | 02:36
In allen Bänden die ich habe und das sind inzwicxhen eine menge steht imemr drin, dass a) Mr Johnson die RUnner in der regel dann betrügt wenn es ans bezahlken geht, Unser J hat uns direkt am ersten run betrogen, in dem er usn weniger gab als vereinabrt. Ich hatte kein Credleseer so hab ich es erst später festgestellt war doof, aber was sollt ich machen wenigstens war etwas geld drauf.
In SR muss man sich einfach x mal absichern und sich nen ruf aufbauen, dann wird die chance auch geringer das man über dne tisch gezogen wird. Wenn man sagen wir mal nen Killer ist der zur den Top  Leuten der Welt gehört, dann wird Mr J sich hüten dich über den Tisch zu ziehen. ^^

Paranoia ist das Ah udn Oh das Spwal überlebenshandbuch kann ich da nur emüpfehlen. Man sollte sich immer x mal absichern, wenn man sich mit mr. J trifftz schleißlich könntena uch die gegner noch hinter einem her sein oder oder oder. da hgibt es x möglichkeiten und besser einmal zu viel geschaut als einmal zu wenig.  ;D

Ich probier inzwischen alles möglichst aus der sicheren entfernung zu regeln,. aber das ist noch weit weit weg bis ich das umsetzen kann. ^^
Titel: Re: Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Gast am 2.11.2004 | 13:50
Zum Thema: Wie kommt man an die Ehefrau - Banker

Im SR3.01d oder im Kompendium stehen doch die Feinde.
Im Originalbeispiel gibt es (wenn ich mich recht erinnere):
1. Ein Vater
2. Der Ex-Verlobte
3. Jemand anderes.
O-Ton Buch: Jeder weiß nur ein wenig, aber wehe wenn sie sich treffen...

Vielleicht müssen die Runner nicht an den Johnson, sondern die Info kommt zu ihnen (Spielleiterentscheidung)
Bsp: Todesanzeige mit Bild (Farenheit 9-11) guck mal unsr Johnson, Nachrichten, Zufall, Verfolgung wenn er öffentliche Wege nimmt...

Zum Thema: Runnerkneipen
Ein Gangheadquater / Mafia-Restaurant.. ist ideal um einige Member (semi-? proffessionelles Runnerteam) zu treffen.
Eine Schmugglerbar in der Nähe der UCAS Grenze (gehört ner Tussi aus Target: Smuggler Heavens). Eine Computer Spielhalle für Otaku / Decker. Eine Kirche / Lagerhalle / Kneipe für einen Policlub.
Ein fetter Szeneschuppen, wo sich nur die Hardcore Freaks treffen ohne die ganzen Weicheier... (Hart am Limit)

Im New Seattle sind zahlreiche weitere typische Runner"kneipen" gelistet.

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Und das jeder so spielen/  leiten kann wie er / die Gruppe will, ist ja sowieso klar  ;D
 
Titel: Re: Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Monkey McPants am 2.11.2004 | 16:48
Ich denke Ein und Boba Fett haben den Nagel ziemlich auf den Kopf getroffen. Shadowrun als Spiel ist nicht sonderlich konsistent in seinen, meist unausgesprochenen, Erwartungen und Annahmen. Das kann problematisch sein und wird am besten von der jeweiligen Gruppe gelöst, indem sich die fragen was sie denn genau wollen und wie sie sich SR eigentlich vorstellen.

M
Titel: Re: Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Gast am 3.11.2004 | 15:26
Das ist ja wohl eine schwammige Antwort, aber gut für alles  ;D

Nachteil ist, dass man sich da nicht so schön drüber streiten kann.   >;D

Als obeste Prämisse sollte der Spielspass stehen.
Für Meister, Spieler und Charaktere. Und das alles an die Situation angepasst werden und differenziert betrachtet werden soll, ist auch für mich logisch.

Zweite Prämisse: Bei der Ausgestaltung kann man sich diverser Mittel (Tailchaser, Betrug...) bedienen.
Die Ausgestaltung sollte nicht gegen die oberste Prämisse verstoßen.
D.h. Kein Spass an Betrug, dann lass es.

Dritte Prämisse: Last but not least sollten sich die in SR eingesetzten Instrumente abwechseln. Immer nur vom Konzern verfolgt zu werden ist auch langweilig. Geau wie Stereotypen und Wiederholungen.

Mir geht es in meinen Beiträgen darum ein einfaches Schema zu zeigen, an dem man verschiedene Knöpfchen drehen kann und schon eine neue Situation für die Runner entsteht. Ganz nach dem "was wäre wenn Prinzip".

PS:  Ebenfalls gut für Runs oder Kampangen vorzubereiten und NSCs und der Welt mehr Tiefe zu geben. Einfache Regeln für Improvisation statt zig langwierig entworfene Typen die immer nur einem Muster folgen..

Titel: Re: Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Joerg.D am 3.11.2004 | 15:34
Was Josh gesagt hat deckt meine Meinung zu 99% ab.
Vermeidet Streroptypen.
Titel: Re: Mr. Jonson´s Betrug
Beitrag von: Gast am 10.11.2004 | 22:06
Habe mir das Auftraggeber Handbuch für 20.-€ besorgt.

Ist eine Mischung aus Asphaltdschungel und Contacts book. Wer die beiden also schon hat...

Zu Johnsons und deren Ambitionen, Hintergründe, Rollen steht wenig drin (ersten 35 Seiten)

Dann kommt die Anatomie eines Shadowruns. Witzig, das ist nach den Low Tech Regeln das zweite und nicht das letzte Mal, dass meine Ideen geprinted werden bevor ich sie veröffentlichen kann. Klaut mir da einer etwa meine Ideen? Kann aber keine Geistsonde bemerken (mit Willenskraft 2 auch nicht so einfach :'()

Es folgen einige neue NSCs

Unter Wo geht's ab gibt es ein einfaches System zum erschaffen ganzer Stadt - Viertel. (besser steht es in meinen Gang Regeln auch nicht drin)

Danach kommen neue Intermezzos nach dem Asphaltdschungel bekannten Prinzip.

Einige Überlegungen zum schnelleren Abwickeln von Matrix Runs und Fahrzeugkämpfen runden das Buch ab.

PS: Die Bilder sind teilweise bereits bekannt und sehen zum Teil aus als seien sie nicht in der richtigen Auflösung gedruckt (auch bei Europa in den Schatten). Oder ist das jetzt ein neuer Stil?