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Pen & Paper - Spielsysteme => Shadowrun => Thema gestartet von: apple am 23.07.2005 | 13:48
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Zum Anderen empfinde ich ihn auch als nicht wirklich schlüssig. Konzerne werden eher eigene Special Forces finanzieren, als Leute anheuern, die ihre Black Ops ausführen.
Einzelne Black Ops werden vielleicht mit "Runnern" ausgeführt, aber dass das so umfangreich wird, dass Runner zu einer eigenen Szene (ja fast schon gesellschaftsschicht) werden, halte ich einfach für unrealistisch.
Nicht unbedingt. Ich verweise auf den gerade in den letzten Jahren massiv gestiegenen Söldnereinsatz in allen möglichen Situationen, vom Vernehmungsberater (neudeutsch für mietbaren Folterknecht bei bösen Terroristen) bis hin zu Blackhawk-Operatives, welche Sicherungsmaßnahmen im Irak durchführen und dafür ein Jahresgehalt von 100 000 Dollar bekommen. Die Söldner (Verzeihung: "Sicherheitsberater") von Präsident Karzei (Afghanistan) erhalten angeblich sogar bis zu 200 000 Dollar IIRC. Im 9/11-Berich des amerikanischen Kongreßes (das Buch kann ich jedem empfehlen, der einen kleinen Einblick in die Funktionsweise einer amerikanischen Administration/Bürokratie erhalten will) wird beschrieben, wie die Amerikaner zu Clintons Zeiten versuchen, Osama bin Laden zu fassen, in dem sie afghanische Rebellen und "tribal units" bezahlten und beauftragten.
Das Problem beim Einsatz von eigenen Truppen (egal wie gut sie verschleiert werden): es sind meine eigenen Truppen. Irgendwann brechen sie immer bei einem Verhör, irgendwie gibt es immer ein Leck und dann habe ich den Salat. Söldner dagegen wissen wenig und stehen auch weitaus indirekten mit mir in Verbindung. Es existieren sehr viel weniger Informationen in meinen Datenbanken über meine "deniable assetts", die gegen mich verwendet werden könnten (man sollte auch nicht den brutalen Konkurrenzkampf innerhalb eines Staates oder Konzerns vergessen) als wenn ich meine eigenen Deltas, OMONs, SASler, KSKler etc losschicke.
Und wenn sie versagen, heuere ich andere an. Niemand interessiert sich für Söldner. Und dennoch behaupte ich, gibt es auch IRL so etwas wie eine "Söldnerkultur" (und sei es schon so etwas einfaches wie international operierende Fimen wie Blackhawk)
SYL
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@Apple:
Doch, unbedingt, denn es ist meine Meinung. Ich (imho) halte es für unrealistisch.
Du hälst es möglicherweise für Realistisch. Gut, sei Dir gegönnt. Man kann immer unterschiedlicher Meinung sein.
Letztendlich ist die Realitätsnähe des SR Settings aber hier nicht das Thema.
Es geht darum, eine Alternative zum SR Setting zu überlegen.
Trotzdem, in aller Kürze, zu Deinen Ausführungen bezüglich Söldner, Freelancer und dergl.:
Das mag ja alles schön und gut sein, aber die Anzahl derer, die soetwas machen, rechtfertigt nicht, dass es um sie eine dementsprechende Subkultur gibt, wie es in SR um die Shadowrunner gibt.
In SR wirken die SR wie eine eigene Gesellschaftsschicht mit eigener Kultur, Riten, Benehmen, Gebräuchen, etc. etc.
Ich wage zu zweifeln, dass ohne entsprechende Kriegsgebiete (und Du beziehst Dich in Deinen Beispielen ausschließlich auf solche Gebiete) eine Menge an Subjekten existiert, die soetwas auslösen.
Und weder Seattle, noch DidS ist ein entsprechendes Krisengebiet. Und damit wirkt das alles sehr konstruiert.
Ich habe nichts dagegen, in einer solch konstruierten Szenerie Rollenspiel zu machen, aber ich finde, man sollte sich von dem "das ist realistisch, denn so könnte es wirklich sein" lösen. Jedes Rollenspiel-Setting ist konstruiert und zwar zu dem Zweck Abenteuer zu ermöglichen.
Und "Abenteuer" haben mit Realität nun mal nichts zu tun.
Aber wir kommen vom Thema ab, denn das Thema ist nicht die Realitätsnähe vom SR Setting, sondern die Überlegung eines alternativen Settings.
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Das mag ja alles schön und gut sein, aber die Anzahl derer, die soetwas machen, rechtfertigt nicht, dass es um sie eine dementsprechende Subkultur gibt, wie es in SR um die Shadowrunner gibt.
Du gehst also davon aus, daß heutige Söldner (egal ob "echte" Kampfsöldner oder Berater) keinerlei Subkultur haben? Mal sehen: verschiedene Zeitschriften widmen sich dem nebeligen Thema "Soldat, Söldner, Sicherheit, Globale Krisen", es gibt haufenweise Literatur, die alle möglichen Gesichtspunkte erörtern (ich verweise auf palladium press), es gibt auch Diskussionsgrupen und Webseiten im Internet zu dem Thema, teilweise nur entsprechenden Mitgliedern von privaten oder staatlichen Organen zugänglich etc ... insofern wage ich zu behaupten, daß es durchaus auch realistisch ist, daß sich diese Subkultur bis 2060 weiterentwickeln kann.
In SR wirken die SR wie eine eigene Gesellschaftsschicht mit eigener Kultur, Riten, Benehmen, Gebräuchen, etc. etc.
Das ist nun nichts ungewöhnliches. Alleine wir SR-Spieler bilden eine eigene, sehr kleine Gesellschaftsschicht.
Und weder Seattle, noch DidS ist ein entsprechendes Krisengebiet. Und damit wirkt das alles sehr konstruiert.
Ähem: das ist so nicht ganz richtig. Die SR-Konzernwelt geht sich mit schwarzen Operationen gegenseitig an die Gurgel: Mord, Erpressung, Entführung, Sabotage, Spionage, Diebstahl ... und das täglich und weltweit. Krieg ist da überall und damit auch der Bedarf an Leuten, die sich die Hände schmutzig machen.
Insofern zu Deinem Thema zwecks Motivation: ich sehe durchaus genügend Konfliktpotential in SR, ohne auf Hunter oder andere WoD-Motivationen ausweichen zu müssen. Nur ein Beispiel: aktiver Umweltschutz, Kampf gegen staatliche Übernahmen von kleinen Ländern, Kampf gegen das organisierte Verbrechen, Kampf gegen Deus, Kampf gegen Winternight etc.
Was ich da eher interessanter finde, ist der "Eleganz"-Einsatz, wobei der sehr wohl mit den Special Forces (gerade mit denen) kompatibel ist und eine nicht ganz so zersplitterte EU.
SYL
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@Apple:
Ich freu mich, dass Du das so siehst, denn dann kannst Du viel Freude an Shadowrun haben.
Ich sehe das anders und deswegen möchte ich mich hier über ein alternatives Konzept unterhalten.
Ich möchte mich nicht über den Realismusgehalt im SR Setting unterhalten.
Das ist off Topic.
Wenn Du das zum Thema machen möchtest, dann mach bitte ein separates Thema auf.
Ich hab sogar noch eine bessere Idee: ich spalte das Thema hier in zwei... 8)
Dann jeder seinen Senf dazugeben, ohne das das Thema abdriftet.
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So, jetzt ist das besser.
Also:
Shadowrunner sind keine separate Subkultur, sondern eher eine "Berufsgruppe".
Informatiker sind auch eine Berufsgruppe. Auch für die gibt es Zeitschriften, und dergl.
Eine Subkultur wären z.B. Punks, Goths, etc.
Theoretisch kann aber ein SR ein Punk sein, der nächste ein Goth.
In den Romanen greift man ja auch darauf zurück, dass die SR aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten stammen und neben den Runs dort auch wieder verweilen.
Genau wie der eine Informatiker ein Punk sein kann, der nächste ein Goth oder lieber Chopper fährt und Hard Rock hört.
Eine Kultur zeichnet sich durch Gemeinsamkeiten im Lebensstil aus. Diese Gemeinsamkeiten drücken sich durch Kleidung, Verhalten, Riten, Musik, etc. aus. Und eine Kultur sucht man sich aus, weil man sich damit identifiziert.
Weil diese Kultur das ausdrückt, was einem selbst als Lebenseinstellung ange"wachsen" ist.
Shadowrunner gehören aber den unterschiedlichsten Kulturen an. Sie sind alle von den unterschiedlichsten Ausgängen in diesen "Beruf" gekommen und gehen ausserhalb ihrer Aufträge auch dorthin zurück.
Und noch eines unterscheidet eine Subkultur vom Shadowrunnertum: Die Notwendigkeit von professioneller Qualifikation.
Ein Punk kann Punk werden, wenn er meint, dass er einer sein "will", weil sein Lebensgefühl das definiert. Er kleidet sich entsprechend und konsumiert das entsprechende Konsumgut. Das kann ein "Shadowrunner" nicht. Der kann sich zwar so anziehen, oder so "benehmen", wird aber erst ein Shadowrunner, wenn er damit Geld verdient.
Wenn jemand, der meint, ein Shadowrunner sein zu müssen, keine Aufträge bekommt, keinen Anschluss an ein Team bekommt, dann ist er kein Shadowrunner, sondern "arbeitslos". Genau wie ein Typ, der das Gefühl hat, Informatiker werden zu müssen. Der kann sich auch einen Computer kaufen, die Programmiersprachen lernen - wenn er keinen Job findet, wo er Programme schreiben kann, dann ist er kein Informatiker.
Und letztendlich werden beide sich dann etwas anderes suchen, einen Job, der ihnen den Lebensunterhalt sichert. Ein Punk wird aber nicht Goth, nur weil er als Punk kein Geld verdient. Und andersherum: Ein Shadowrunner hört auch nicht auf ein Shadowrunner zu sein, wenn er merkt, dass sein Lebensgefühl etwas anderes verlangt. Er hört erst damit auf, wenn er sein Geld mit etwas anderem verdient. Und dann wechselt er den Beruf und nicht die Subkultur.
Dementsprechend ist Shadowrunnen keinen Kultur, sondern eine Berufsgruppe. Es wird gemacht, um Geld zu verdienen, nicht, um irgendeinem Lebensgefühl nachzugehen.
So, das erstmal vorweg.
Wenn das Ganze also keine "Sub-Kultur" ist, sondern ein Beruf ist, muss man sich anschauen, wie viele Shadowrunner es gibt.
Kurz gesagt: Wieviele Menschen können sich damit ihren Lebensunterhalt verdienen?
Ich behaupte mal grob: Sehr wenige!
Einfach weil es nicht genug Aufträge gibt, genug Geld für soetwas, um einer großen Anzahl an Menschen ihren Lebensunterhalt über diesen Weg zu sichern.
Nehmen wir mal Deutschland: Wieviele Shadowrunner soll es in Deutschland geben? 100.000? Das wäre eine verschwindend geringe Anzahl in der Bevölkerung. Trotzdem wären es Anteilsmäßig sehr viele.
Als Vergleich: Die Telekom hatte um 1990 rund 70.000 Mitarbeiter. Das sind genügend um ganz Deutschland mit Telefon zu versorgen. Es gibt Telekom-Mitarbeiter in jeder Stadt, in den Großstädten sogar etliche. Und? Fallen die irgendwie auf? Nein, die könnten sogar, wenn sie Uniform in der Freizeit tragen würden, in der Masse verschwinden... Man trifft vielleicht mal irgendwann auf einen. Vielleicht kennt man sogar einen. Aber dass die eine Szene bilden, in jeder Stadt halte ich für übertrieben.
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So, das erstmal vorweg.
Und was hat das mit Deiner Aussage
Zum Anderen empfinde ich ihn auch als nicht wirklich schlüssig. Konzerne werden eher eigene Special Forces finanzieren, als Leute anheuern, die ihre Black Ops ausführen.
Einzelne Black Ops werden vielleicht mit "Runnern" ausgeführt, aber dass das so umfangreich wird, dass Runner zu einer eigenen Szene (ja fast schon gesellschaftsschicht) werden, halte ich einfach für unrealistisch.
zu tun? Andersrum: Subkultur und Berufsgruppierung sind oft ziemlich deckungsgleich und relativ verschwommen.
Wenn das Ganze also keine "Sub-Kultur" ist, sondern ein Beruf ist, muss man sich anschauen, wie viele Shadowrunner es gibt.
Kurz gesagt: Wieviele Menschen können sich damit ihren Lebensunterhalt verdienen?
Ich behaupte mal grob: Sehr wenige!
Angesichts der Kriminalität in unserem Lande würde ich eher sagen: sehr viele. Für ein besseres Beispiele als Deutschland verweise ich nach Bogota oder Neapel. Denn Deutschland 2004 hat herzlich wenig mit der Situation 2064 zu tun, besonders nicht im Bereich der Kriminalität und des Verlustes der staatlichen Autorität.
Einfach weil es nicht genug Aufträge gibt, genug Geld für soetwas, um einer großen Anzahl an Menschen ihren Lebensunterhalt über diesen Weg zu sichern.
Bist Du Sicher? Die Welt wird von 10 Megas kontrolliert, die zusammen 25% des Weltreichtums direkt (indirekt noch sehr viel mehr) und 50% der Weltressourcen kontrolieren. Wir reden hier von gigantischen Molochen mit vierstelligen Milliardenbeträgen als Umsatz. Und alleine diese 10 Kolosse gehen sich weltweit in einem Schattenkrieg an die Gurgel. Feindliche Übernahme heißt nicht mehr nur geheimes Aufkaufen von Aktien und Klageaktionen vor Gericht, sondern auch Entführung, Sabotage und Mord. Marktbeobachtung heißt nicht mehr nur Konkurrenzbeobachten, sondern Konkurrenz durch eigenes geschaffene Sicherheits/Geheimdienstabteilungen auszuspionieren und die Erfolge der Konkurrenz für sich selber zu stehlen oder zu extrahieren.
Wir reden hier von Molochen mit Millionen von Angstellten, je nach Interpretation offizieller Zahlen hat alleine Ares cira 2mio Angestellte nur in den UCAS. Es herrscht ein ungeheurer Leistungs/Erfolgsdruck. Es herrscht inoffziell eine hohe Toleranz von illegalen Aktionen, solange man am Quartalsende Resultate bringt. Dazu noch das organisierte Verbrechen, die magischen Vereinigungen, die unabhängigen Organisationen, die Staaten ... und jeder ist bereit, illegale Aktionen auszuführen, nur damit man einen Vorteil erlangt. Und zwar nicht nur der CEO im HQ, sondern auch der kleine Regionalmanager vor Ort.
Alles in allem ein ungeheures Betätigungsfeld. Nur muß eben alles in den Schatten laufen: abstreibar, "deniable assets" ohne Spuren, ohne Beweise ...
Wieviele Shadowrunner soll es in Deutschland geben? 100.000? Das wäre eine verschwindend geringe Anzahl in der Bevölkerung. Trotzdem wären es Anteilsmäßig sehr viele.
Es existieren so gut wie keine Aussagen, wieviele Runner es gibt. Ich persönlich schätze deutlich weniger.
Als Vergleich: Die Telekom hatte um 1990 rund 70.000 Mitarbeiter. Das sind genügend um ganz Deutschland mit Telefon zu versorgen. Es gibt Telekom-Mitarbeiter in jeder Stadt, in den Großstädten sogar etliche.
Gehen Telekommitarbeiter mal zusammen ein Bier trinken? Machen sie gemeinsame Veranstaltungen? Gibt es gemeinsame Stammtische? Gibt es fachspezifische Literatur? Gibt es interne Zeitschriften und Vorschriften? Wenn ja, dann dürften einige Wissenschaftlicher bereits von einer Subgruppe sprechen. Nicht umsonst existiert in einschlägiger Managementliteratur das Wort Unternehmenskultur oder Dinge wie Corporate Behaviour, Corporate Identity etc. Und das nicht nur in Großkonzernen, sondern auch in mittelständischen Betrieben.
Natürlich sind manche Subgruppen/Subkulturen etc sehr klein, sehr verschwommen, manchmal sehr offen, manchmal sehr verschlossen. Wie sieht es zb mit der Subgruppe von Shadowrunspielern in Deutschland aus? Eigene Sprache ("9M, 4 Erfolge ... 3 beim Dodgen, Panzerung 7, 6 beim Abbauen, kein Schaden ... ach ne halt, L-Wunde, aber Traumadämpfer, also nur ein Geistiger"), eigene Literatur, eigene Kommunikationsmedien (wie zb genau dieses Forum und diese Diskussion hier), eigene Würfel, eigene Verhaltensweisen (oft deckungsgleich mit denen von Rollenspielern allgemein), möglicheweise eine eigne Sprache (SR-Slangausdrücke wie Chummer und Drek) ... wahrscheinlich gibt es nur ein paar Zehntausend SR-Spieler. Bilden wir nicht dennoch eine eigene Subgruppe?
Wie sieht es zb mit dem organisierten Verbrechen aus, Yakuza, Mafia, Camorra, Russen etc (in der Realität natürlich): unterschiedlicher Hintergrund (von arm bis reich), teilweise weltweit verstreut (Amerika-Italien) etc ... keine Subkultur? Obwohl die Schätzungen, was deren aktuelle Mitgliederstärke teilweise überraschend niedrig sind (und manchmal überraschend hoch).
Wie ist es mit Söldner? Internationale Sölderagenturen, eigene Zeitschriften, oft ähnliche Arbeit, manchma vergleichbarer Hintergrund (militärische oder paramilitärische Ausbildung), aber oft sehr unterschiedicher Lebensweg etc ... keine eigene Subgruppe?
Und? Fallen die irgendwie auf?
Ich glaube nicht, daß Auffälligkeit in irgendeiner Form eine Voraussetzung für eine Subgruppe ist.
Nein, die könnten sogar, wenn sie Uniform in der Freizeit tragen würden, in der Masse verschwinden... Man trifft vielleicht mal irgendwann auf einen. Vielleicht kennt man sogar einen. Aber dass die eine Szene bilden, in jeder Stadt halte ich für übertrieben.
Nun sind Telekommitarbeiter aber eigentlich nur normale Menschen. Lebst Du an einem Bundeswehrstandort? Es ist dort interessant zu sehen, wie sich das ganze außerhalb des Standortes entwickelt: oft frequentierte Diskos, wo man weiß, daß am Freitag abend dort fast nur Soldaten sind (das gleiche gilt für Kneipen), eine eigene Sprache, ähnliche Bewegungen (man vermag teilweise schon auf die Entfernugn zu sagen, wer ein Gebirgsjäger ist und wer nicht) etc ... und das obwohl es nur ein paar Hundert/Tausend sind, und das ist wenig im Vergleich zu Städten wie Ulm.
Jetzt haben wir also ein Setting, welches nach dementierbaren Spezialkräften gerade zu schreit,in der klassische Staats- und Gesellschaftsstrukturen aufweichen oder zusammenbrechen, wir haben organisiertes Verbrechen und viele Freischaffende ... wir haben zervbrechende Staaten, aus deren Trümmern deren ehemalige Soldaten sich neue Betätigungsfelder suchen (man denke nur an das Klischee des ehemaligen KGB-Agenten, der nach dem Fall der Sowjetunion jetzt für einen Drogenhändler arbeitet) ... wir haben eine hohe Nachfrage und Menschen tendieren dazu, eine hohe Nachfrage mit eigenen Angeboten zu befriedigen, wenn sie gut bezahlt werden. Überall enstehen also (ich rede hier über einen Zeitraum von Jahrzehnten, sagen wie ab 2020 und der ersten Vitaswelle) Freelancer, die die Drecksarbeit für die gerade entstehenden Megas machen. Das entwickelt sich über Jahre so weiter ... natürlich bleibt es nicht verborgen. 2060 weiß jeder, daß die Megas Freelancer becshäftigen. Aber man kann es kaum beweisen. Irgendeine Zeitung benützt das Wort "Shadowrunner", schon hat man eine handfeste Bezeichnung, die einleuchtend klingt, die von anderen Medien aufgegriffen wird ("Ground Zero", "Watergate").
Aus den Überbleibseln von ehemaligenn Staaten und Konzernen, aus den Viertel, wo das organisierte Verbrechen herrscht, aus den Ganggebieten, aus Söldnerbrennpunkten und Söldnerrekrutierungsplätzen kommen viele dieser Freelancer. Und sie haben einiges gemeinsam: sie sind Freelancer, lassen sich meist für kurze Arbeit gut bezahlen, sind dementierbar, haben oft ähliche Aufträge und Vorgehensweisen (wenn eine Extraktion einen lebenden Wissenschaftler zum Ziel hat, kann ich ihn nicht töten), und brauchen ähnliche Ressourcen wie Connections, Schieber oder verdeckt zu tragende Panzerungen und Waffen ... doch, irgendwie kann ich mir sehr gut vorstellen, wie sich daraus im Laufe von Jahrzehnten so etwas wie ein Subgruppe bildet.
Und dann bietet irgendjemand irgendeinem Schieber oder einem Team eine nette kleine geschütze Webseite an für das gemeinsame Quatschen oder Anwerben..
SYL
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mal anders:
Es gibt sicherlich weniger Rollenspieler als Telekom-Mitarbeiter,
oder gar Bundeswehrsoldaten.
Aber das sie trotzdem ne Subkultur bilden beweisen allein schon Foren wie dieses...
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Mal abgesehen von den ganzen Fragen wie (un-)realistisch die Runnersubkultur als solche ist: Shadowrunning ist die Core Story von SR die maßgeblich dazu beigetragen hat dass SR im Cyberpunkbereich zum erfolgreichsten Spiel geworden ist.
CP2020, Ex Machina und Blue Planet haben keine solche Core Story - sie beschreiben en detail ein Cyberpunk-Setting aber nirgendwo wird klar gesagt was für Leute man da spielt.
Bei SR ist es hingegen klar: Man ist ein Mietkrimineller irgendwo zwischen Straße und Konzernwelt und wird Woche für Woche von einem anderen Johnson angeheuert. Es gibt eine Schatten-Subkultur, einen Schatten-Schwarzmarkt, eine Schatten-Wahrnehmung in der Welt da draußen, und die Ausrüstungs- und Quellenbücher drehen sich nur um noch größere Knarren und wie Runner drankommen, noch tollere Cyberwareklassen und über welche Kliniken Runner drankommen und warum die Lage in Kailfornien nach YotC so lohnend für Shadowrunner ist.
Wir erfahren hingegen kaum etwas darüber was für eine Knarre der normale Sicherheitsmann in sein Halfter packt, wie Gangs an Nagelmesser im Wert eines Kleinwagens kommen oder was die neue Lage in Kalifornien für den Squatter an der Ecke bedeutet.
Man könnte die Core Story sicher herauslösen, aber damit würde SR ein wichtiges Identitätsmerkmal verlieren.
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Es gibt sicherlich weniger Rollenspieler als Telekom-Mitarbeiter,
oder gar Bundeswehrsoldaten.
Aber das sie trotzdem ne Subkultur bilden beweisen allein schon Foren wie dieses...
Was Rollenspieler angeht, wäre ich vorsichtiger: es gibt Schätzungen, wonach es in Deutschland bis zu 600 000 Rollenspieler geben soll. Allerdings gibt diese Schätzung auch zu, daß es nur 10 000 sein können. ;-)
SYL
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Das würde zu der Frage "wann ist ein Rollenspieler ein Rollenspieler"... führen
Worauf ich aber eigentlich bloß hinaus wollte war, das auch zahlenmäßig wenige durchaus eine "bedeutende und beachtenswerte"( labber...) Subkultur bilden können...
Und realistisch is so ein Wort... Glaubwürdigkeit halte ich hier für viel wichtiger...
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Ich stelle mal folgende Frage:
Wieviele Shadowruns muss es geben um 10.000 Shadowrunner in Lohn und Brot stehen zu lassen?
(Die 10.000 Runner sind einfach eine fiktive Zahl)
Nehmen wir mal an, die Runner arbeiten in Teams je 5 Leute (es können auch mehr sein, aber wir könnten auch mehr Runner als 10.000 nehmen). Das ergäbe also 2.000 Teams.
Wenn jetzt ein Team alle 3 Monate einen Auftrag annehmen müsste, um die Lebenhaltungskosten zu decken,
wären wir bei 4 Runs im Jahr pro Team.
Macht 8.000 Runs per Anno.
Kurz gesagt: Eine Quote von ca. 0,8 Aufträge pro Runner, pro Jahr.
Sollen es 100.000 Runner sein, die eine Subkultur ausmachen? Dann wären es 80.000 Runs, die für die jedes Jahr über die Bühne gehen müssten.
Wieviele Konzerne muss es geben, die Runner einstellen, um so viele Runs durchziehen zu lassen?
Jetzt sind 10.000 Runner aber eine verdammt kleine Zahl.
Und wieviele Aufträge gibt es für Runner, die ein Konzern solchen subversiven Leuten zukommen lassen würde?
Letztendlich müssen das Aufträge sein, die nicht zurückverfolgbar sein dürfen (sonst könnte man eigene Kräfte nehmen) und deren Zuverlässigkeit nicht so eminent wichtig ist (denn immerhin kann man den Burschen ja nicht trauen, sie sind ja "mietlinge"). Noch dazu sind "Runner" teuer, denn Outsourcing ist immer teurer, als die Leute selbst einzustellen.
Es war Subkultur Rollenspieler erwähnt worden.
Richtig - das ist eine Subkultur. Sie ist kein Beruf.
20.000 - 60.000 Rollenspieler in Deutschland
Wie stark wirkt sich das auf die Gesellschaft aus? Wieviele Firmen gibt es, die den Rollenspielern zuarbeiten?
In Deutschland gibt es 2 nahmhafte Verlage (FanPro und F&S) und ein Rudel kleiner Buden so wie ein paar Shops, die sich mit Mühe und Not über Wasser halten.
Ich möchte mal behaupten, dass eiin Großteil der Bevölkerung Rollenspieler nicht einmal bemerkt, auch wenn wir alle paar Monate mal einen Artikel in einer Zeitung oder einen Verriss im TV bekommen (Rollenspiel und Satanismus).
In Bremen gibt es genau 1 Rollenspielershop. Der kann sich halten, aber reich werden die Jungs nicht. Es gab mal den Versuch einer Rollenspielerkneipe zu machen, aber das Projekt ging baden, weil einfach nicht genug Leute kamen.
In einer Stadt mit 400.000 Einwohnern plus Umfeld (und alleine meine Heimatstadt, die 15 km von Bremen entfernt liegt, hat noch mal 80.000 EW) gibt es also nicht genug Rollenspiel-Subkultur, um nur eine einzelne Stammkneipe zu füllen.
In den Shadowrun-Romanen sieht der Einfluss und die Bemerkbarkeit der Runner in der normalen Gesellschaft aber ganz anders aus. Und das, obwohl die Runner eher das Bestreben haben, sich unauffälig zu verhalten.
Nochmal: Ich habe absolut nichts dagegen, sich in die Settingrealität von SR zu versetzen.
SR ist ein sehr nettes Setting. Entstanden ist die Diskussion daraus, dass ich überlegt habe, ob man was anderes aus SR machen könnte, um mal vom typischen Run wegzukommen.
Letztendlich halte ich die SR Gesellschaft, so wie sie im Setting und den Romanen beschrieben wurde, aber für wenig glaubwürdig.
Mir ist grad noch ein Gedanke gekommen: Wie oft geht beim Run jemand drauf? Ich meine jetzt nicht Runner sondern "Opfer"... Sagen wir, bei jedem zweiten Run? (es wird sicherlich Runs ohne Kollateralschaden geben, dafür gehen manchmal auch mehrere drauf)
Das hiesse dann, dass bei 8.000 Runs cirka 4.000 Verluste an Konzernpersonal zu beziffern wäre.
Wieviel Aufwand würde es dann in dem betreffenden Land geben, um diese Menge an Gewalt zu verhindern?
Und nochwas: Warum muss das Shadowrunning für die Konzerne abstreitbar sein?
Wenn Konzern A etwas entwickelt und Konzern B die Entwicklungsdaten klaut und es dann selbst veröffentlicht, kann sich Konzern A doch ausrechnen, wer den Run finanziert hat.
Beide Konzerne sind exterretorial. Die Konzerne besitzen doch ohnehin die wirtschaftliche Macht, dass sie quasi unangreifbar sind, ausser von Konzernen. Wer sollte sich den in Aktion setzen, wenn Konzern B bei Konzern A einbricht? Konzern A weiss es ohnehin, den anderen Konzernen ist es egal und der Rest hat nicht genug Macht um etwas zu unternehmen.
Und selbst wenn es nicht so durchsichtig wäre: Nehmen wir mal an, Konzern X beklaut Konzern A und niemand weiss, wer X ist.
Konzern A weiss es zwar nicht, weiss aber doch, dass bei 10 megaCons nur 9 in Frage kommen. Und wenn man die unmittelbar nicht konkurrierenden Konzerne ausschliesst, werden es noch weniger sein.
Was wird denn extrahiert, wenn man einbricht? Daten? Software? Hardware (also Prototypen)? Menschen?
Wenn die Konzerne so skrupellos sind, dass sie Personal entführen, dann sind sie auch so skrupellos, sich gegen solche Entführungen zu versichern. Dann baut man dem Wissenschaftler eine Kortexbombe oder eine Abhängigkeit ein, die ausgelöst wird, wenn er extrahiert wird.
Software und Hardware sind denkbar, oft aber auch von wenig nutzen.
Opel wird kaum bei Ford einbrechen, um zu gucken, wie der neue Focus gebaut wird. Zum Einen kennt man die Techniken die man benutzt, zum Anderen stellt das ganze nichts neues da. Es bleiben also wirklich nur Prototypen, die Forschung und Entwicklung von Neuland betreffen, nicht von Entwicklung durch Umsetzung von altbekanntem. So, wieviel macht das aus?
Wieviel Forschungslabors gibt es? Wieviele konkurrieren davon?
Als Mitarbeiter im TechSupport durfte ich mal bei einem mehrwöchigen Softwaretest einer Prozessautomatisierungssofteware eines amerikanischen Konzerns mitarbeiten. Das Produkt war die zweite Version eines "brandneuen" Produktes, dass sich danach zum No 1 in den Verkaufszahlen aufschwang (weltweit).
Der Test wurde mit den Entwicklern zusammen gemacht. Die Entwickler hatten den gesamten Quellcode auf ihren Rechnern.
Es wäre kein Thema gewesen, in einer Pause sich das von deren Rechnern zu kopieren - ohne Runner, ohne Waffen, ohne großes Problem.
Wir haben mal beim Essen drüber gesprochen. Die Entwickler lachten und sagten uns klar, dass es völlig egal sei, ob wir den Code hätten.
Das Nachvollziehen eines solch großen Projektes würde Jahre in Anspruch nehmen. Bis dahin gäbe es das Produkt so längst nicht mehr auf dem Markt. Und bei der Menge an Konkurrenz wäre der Nutzen eher zweifelhaft, denn wenn Siemens sich den Quellcode kaufen würde, müssten die dann etliche Programmierer hinsetzen, um den Code nachzuvollziehen. Und dann müssten sie erstmal sehen, welcher Nutzen sich draus gewinnen würde. Bei Microsoft wäre das vielleicht anders, denn da gäbe es Millionen Hobby-Entwickler, die sich den Code ansehen würden, und auch Millionen Plattformen, wo man irgendwas benutzen könnte (Virus oder so), aber bei ihren speziellen Produkt lohne es sich einfach nicht, zu spionieren...
Nebei konnten wir mit unseren Testrechnern auch in derem Firmennetz rumstöbern und so gut wie alle Pfade waren freigegeben...
Der Nutzen ist für mich doch eher zweifelhaft. Und ich komme aus der Branche.
Es bleiben einige "Sonderfälle", wo sich Industriespionage lohnt und wo sich Sabotage lohnt.
Ich denke, die gibt es heute schon, das findet auch heute schon statt.
Und ich denke, das ist nicht genug, um tausende von Runnern zu finanzieren.
Und man müsste Tausende haben, damit sie in der Gesellschaft bemerkt würden.
Ein Setting, dass sich mit "organisiertem Verbrechen", wie wir es heute kennen (Drogenhandel, Schutzgeld, Prostitution), beschäftigt würde ich für glaubwürdig halten. Ein Setting, in dem sich tausende von hochspezialisierten Leuten mit Industriespionage beschäftigen halte ich für reizvoll (schön zum spielen) aber wenig glaubwürdig.
Ein Setting, in dem es mehr Nuklearwissenschaftler als Postboten gäbe, würde ich auch nicht glaubwürdig halten.
But that's just my imho
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Wieviele Konzerne muss es geben, die Runner einstellen, um so viele Runs durchziehen zu lassen?
10 Megas, mit einem vierstelligen Milliardenumsatz und Millionen von angestellten, die in einem permanenten Schattenkrieg verstrickt sind. Zahlreiche Staaten, die genauso skrupellos sind. Der Mob. Unabhängige Organisationen ...
Ich verweise erneut auf die Realität ... der "War on Terror" hat die amerikanische "Söldnerszene" (angefangen beim Personenschützer über den Sicherheitsberater bis hin zum privaten Verhörspezialisten) enorm beflügelt. Stell Dir diesen Zustand als Dauerzustand in SR vor.
Wieviel Aufwand würde es dann in dem betreffenden Land geben, um diese Menge an Gewalt zu verhindern?
Ich verweise auf die Realität: Detroit (höchste Mordrate der USA), Bogota, Johannisburg, Moskau, Bagdad, Mexico City ... In Süd/Mittelamerika ist eine quasi-Entführungsgesellschaft mit einem Jahresumsatz von 1 Milliarde Dollar entstanden, die sich nur darauf spezialisiert, reiche Leute (oft Ausländer) zu entführen und freizuspressen, kontrolliert von Guerillas und Banden.
SR hat keine gesunde und stabile Gesellschaft. Sie ist kaputt, gewaltgeil, zersplittert und zerrissen. Die Autoritäten sind schwach, die Reichen schützen nur ihre Interessen in bewachten Konzernsiedlungen und herrschen über Millionen von Lohnsklaven, wollen aber gleichzeitig nicht mehr nur legale Wege beschreiten, sondern sind auch bereit, für ein entsprechendes Ergebnis illegale Methoden in Kauf zu nehmen. Perfekter Nährboden für Freelancer.
Hinzu kommt zum Teil die Romantisierung dieser Freelancer. Überleg mal: die Megas erdrücken alles, ein perfektes, geregeltes, klinisch totes Leben streng nach Vorschrift, von der Geburt im Konzernkrankenhaus über die Konzernschule bis zu der Konzernabteilung. Außerhalb existieren dann nur noch die Millionen an Arbeitssklaven, die die wirklich unschönen Arbeiten für die Megas machen (billige 1¥ Jobs, Arbeitszeit von 4 Uhr morgens bis 22 Uhr abends in Fabriken, die nicht unbedingt moderne Sicherheitsstandards haben (ich verweise hier auf einen hübschen Artikel im Spiegel über die Arbeitssicherheit in China (tausende tote Bergarbeiter pro Tag, in einer Großfirma verlieren pro Tag bis zu 3 Leute eine Gließmaße))) ... und dann noch die Randgruppen, die sich in den Nischen breitmachen: kleine Firmen und Konzerne, die zu unbedeutend sind, um sie zu schlucken, Lebenskünstler etc. Und dann die jenigen, die querbet durch all diese Gruppierungen waten: Shadowrunner. Ungebunden, absolut der durchorganisierten Megakonzern-Gesellschaft entgegengesetzt, unverzichtbar, James Bond, Rambo & Daredevils aus purer Existenznot.
Perfekter Stoff für aufrende Dokumentationen. Schau Dir mal im Fernsehen teilweise die Berichte über Spezialeinheiten an, wie diese romantisiert werden. Oder aber die Glorifizierung von Rappern mit Gang-Hintergrund (von denen auch nicht jeder unbedingt das ist, was man gesellschaftskonform nennt, von diversen Vorstrafen will ich gar nicht anfangen).
Weiterhin: der BND schätzt, daß die amerikanische Camorra circa 5000 Mitglieder in den USA hat. Das ist herzlich wenig. Auswirkungen auf die Gesellschaft? Ziemlich hoch, siehe auch das Themengebiet "Organisierte Kriminalität". Subgruppe? Es gibt Mafiaklischees, Mafia-Computerspiele, und eines der besten Filmmeisterwerke aller Zeiten ist ein Mafiafilm mit Marlon Brando.
Es ist cool, weil Runner aus dem Rahmen fallen. Sie sind aufregend anders. Ein Bericht über das Leben von Joe260 und sein 12h-Arbeitstag reißt niemanden vom Hocker. Ein Bericht über Joe Runner, wie er in einen Konzern einbricht und dann bei einer Verfolgungsjagd von einer Lone Star Drohne zerblasen, wird schon eher.
Und nochwas: Warum muss das Shadowrunning für die Konzerne abstreitbar sein?
Weil sie offiziell illegal und ungesetztlich sind.
Nur ein Beispiel aus der Realität: die USA foltern nicht. Keine ihrer Soldaten hat den Befehl von oben erhalten, illegale Verhörmethoden anzuwenden. Amerikanische Soldaten sind gute Soldaten und unbescholtene Menschen. Amerikanische Soldaten tun gute Dinge und nicht böse Dinge. Weil es so das Gesetz will. Alles andere sind Abweichler, die gegen die Befehle verstoßen haben und Einzelfälle.
Ich könnte mir vorstellen, daß der eine oder andere diesem offziellen Selbstbild nicht ganz zustimmen wird.
Wenn Konzern A etwas entwickelt und Konzern B die Entwicklungsdaten klaut und es dann selbst veröffentlicht, kann sich Konzern A doch ausrechnen, wer den Run finanziert hat.
Aber kann er es beweisen? Und vor allem: Konzerne sind gigantisch. Ein Protoyp aus Ares Alaska verschwindet. Eine Yamatesu-Abteilung in Vietnam stellt einen Prototypen vor, der einen ähnlichen Aufbau und ähnliche Leistungen hat, aber eben doch im Detail anders ist. Zusammenhang? Schwer nachzuweisen.
Beide Konzerne sind exterretorial. Die Konzerne besitzen doch ohnehin die wirtschaftliche Macht, dass sie quasi unangreifbar sind, ausser von Konzernen. Wer sollte sich den in Aktion setzen, wenn Konzern B bei Konzern A einbricht?
Der Konzerngerichtshof, im Extremfall mit einer Omega-Order. Die Sicherheitsabteilung, die eine (vielleiht sogar im Konzernrecht legale) Strafaktion befielt (eine Autobome beim gegnerischen Exec). Nur als erster Ansatz. Anwälte können richtig häßlich werden, wenn sie etwas in der Hand haben.
Was wird denn extrahiert, wenn man einbricht? Daten? Software? Hardware (also Prototypen)? Menschen?
Wenn die Konzerne so skrupellos sind, dass sie Personal entführen, dann sind sie auch so skrupellos, sich gegen solche Entführungen zu versichern. Dann baut man dem Wissenschaftler eine Kortexbombe oder eine Abhängigkeit ein, die ausgelöst wird, wenn er extrahiert wird.
Das kann und wird so sein. Nur werden entsprechend kompetente Runner auch entsprechende Schutzmaßnahmen auffahren (Störsender etc).
Wieviel Forschungslabors gibt es? Wieviele konkurrieren davon?
Ziemlich viele, fast alle. SR ist der ultimative Haifischkapitalismus, nicht der nette Blümchenkapitalismus. Selbst der heutige amerikanische Kapitalismus ist ein zahmer Pudel dagegen.
Der Nutzen ist für mich doch eher zweifelhaft. Und ich komme aus der Branche.
Wenn Du aus der Branche kommst: gab es da nicht vor ein paar Jahren einen häßlichen Rechtsstreit über Industriespionage, ich glaube zwischen HP und Oracle um den Diebstahl von Firmengeheimnissen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,358115,00.html oder die Webseite des BKA/BND/BVS zum Thema Wirtschaftskriminalität/Spionage. Je nach Quelle wird bereits heute der Schaden für die Deutsche Wirtschaft durch Industriespionage auf 5 bis 20 Milliarden Euro geschätzt. Zugegeben: es ist nicht einfach, seriöse Infos zu finden.
Aber spinnen wir mal ein gewisses Ereignis mit ein wenig Phantasie aus: während der Entwicklung zum kommerziell sehr erfolgreichen PC-Spiel Half-Life 2 wurde entdeckt, daß der Sourcecode der Enginge illegal kopiert wurde. Diese Engine stand im Ruf, eine vollkommend neue Dimension von Interaktivität und Graphik zu eröffnen und er Computerspielemarkt ist ein Milliardenmarkt, der langsam mit dem Kinomarkt konkurrieren kann, was die Umsätze angeht. Die Lizensierung einer solchen Engine für andere Spiele kostet schnell mal einen höheren fünf- bis niedrigen sechsstelligen Betrag (ich glaube, die Doom3-Engine lag bei 300 000 $ Lizenkosten). Kurz nach der Entdeckung des illegalens Kopierens geisterten die ersten fertig kompilierten und eingeschränkt spielbaren Versionen durch das Netz, wo dann auch bekannt wurde, daß es eine ältere Version war und daß HL2 doch nicht so weit fortgeschritten war wie bislang behauptet. Valve, der Hersteller, sprach von einem sehr großen finanziellen und technologischen Schaden.
Für 50 000 Nuyen bekommt man sicherlich ein Runnerteam, welches in der Lage ist, einen Sourcecode eines Programmes samt Dokumenation aus einer gesicherten Umgebung zu kopieren/stehlen ... und dann wäre ich mir nicht so sicher, ob es Jahre dauern würde, daraus etwas eigenes zu basteln.
Ein Setting, in dem es mehr Nuklearwissenschaftler als Postboten gäbe, würde ich auch nicht glaubwürdig halten.
>;D
Email?
SYL
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@apple:
Ächz, wir verzetteln uns.
Ich bestreite ja gar nicht, dass es sowas wie Industriespionage gibt...
Und auch nicht, dass es Zustände wie Cosa Nostra und dergleichen gibt.
Wir haben lediglich unterschiedliche Ansichten in dem Punkt, ob es glaubwürdig ist, dass es diese Machenschaften in 50 Jahren so ausgedehnt gibt, dass sich das als "Subkultur" ausdehnt.
Ich sage da "eher nicht", Du bist da anderer Meinung. Wir können da jetzt lang darüber diskutieren, aber mir ist das Thema nicht wichtig.
Diese "nicht glaubwürdig" war nur eine Aussage, die etwas ganz anderes einleiten sollte.
Letztendlich stand da die Aussage: "Ich möchte versuchen, etwas zu schaffen, das mir glaubwürdiger erscheint."
Betonung liegt da aber auf "er" vom glaubwürdiger...
Ein Hunter/SR Mix ist auch nicht glaubwürdiger, denn die Möglichkeit, dass sich die Welt so entwickelt, dass wir Zombies unter den Gullideckeln fürchten müssen ist auch sehr abwegig.
Also eigentlich kann ich es auch gern auf die Aussage: "Ich möchte etwas anderes schaffen..." beschränken.
Denn das "was anderes" ist mir wichtiger als die Diskussion über das "glaubwürdig".
Denn die Glaubwürdigkeit ist mir meist denkbar unwichtig. Ich spiel auch Rollenspiele, wo 3/4 der Welt vom Chaos überrant wurde, oder wo es Vampire gibt, ohne einen Gedanken über Glaubwürdigkeit zu verschwenden.
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Wieso sollte dies denn unglaubwürdig sein ::) ;D da könnte man ja auch behaupten es gäbe kein Loch Ness Monster :gaga:
aber mal im Ernst, ich denke, wenn man sich anfängt darüber zu unterhalten, was glaubwürdig ist und was nicht, dann kann man nur unterschiedlicher Meinung sein, obwohl ich Apples Sichtweise gut finde, weil sie mit meiner übereinstimmt, ob die Welt von SR wirklich entstehen kann in so kurzer Zeit ist ein anderer Aspekt.
Also für mich stellen SR eine realistische Subkultur dar, ich kann mir dies gut vorstellen, manche Leute kommen mit dieser Vorstellung weniger zurecht, aber es gibt bei jedem unterschiedliche Ansichten von bestimmten Settings und das ist gut so.
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"Ich möchte etwas anderes schaffen..."
Wo findet sich eigentlich der Thread dazu, Boba?
Ansonsten eine sehr hübsche Zusammenfassung, wie ich finde, die einen guten Blick hinter die Söldner-Romantik Shadowruns wirft. *Gummibärchen rüberschieb* ;)
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Wo findet sich eigentlich der Thread dazu, Boba?
Hier:
Shadowrun meets Hunter (http://tanelorn.net/index.php?topic=19653.0)
Ansonsten eine sehr hübsche Zusammenfassung, wie ich finde, die einen guten Blick hinter die Söldner-Romantik Shadowruns wirft. *Gummibärchen rüberschieb* ;)
Wie meinst Du das?
Stimmst Du meinen Ausführungen, warum ich das für "wenig glaubwürdig" halte, zu?
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Ja, tue ich allerdings. Und ich finde auch, dass du das auf sehr eindringliche Art und Weise verdeutlicht hast.
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Thanks!
Mir ist nochwas eingefallen...
Konzerne und Exterritorialität und das Fürchten um den Hintergrund von Runs.
10 megaKonzerne gibt es und die fürchten den Konzern-Gerichtshof...
Warum frage ich mich...
Die Konzerne stecken Staaten in die Tasche. Schaun wir uns doch mal an, was Staaten heutzutage ganz offen machen und wie sehr sie sich um UNO oder dergleichen kümmern.
Frankreich machte Atombombentests. Russland besetzt Tschetschenien, China und Menschenrechte, USA und Guantanamo, Indien und Pakistan reizen sich bis kurz vor dem Atomkrieg. Über die Konflikte in Südamerika und Afrika brauch ich ja wohl nicht zu sprechen, oder?
Und? Passiert irgendwas?
Nein...
Es werden zwar verurteilungen Ausgesprochen, aber es passiert so gut wie nie etwas.
Bevor eine Nation Sanktionen zu spüren bekommt, muss erst wirklich etwas sehr schreckliches passiert sein.
Die einzige Nationen, die sich anders verhalten sind (und das will ich keineswegs gutheissen!!!) USA und Russland, und die verfolgen auch nur ihre Ureigensten Interessen und das mit Mitteln, die sie selbst bei den Zielen ihrer Sanktionen verurteilen.
Laber, Fasel, Unsinn, will sagen: Es ist den meisten Nationen schnuppe, was die UNO beschliesst, wenn sie überhaupt was beschliesst, weil es keine Konsequenzen gibt. Und genau so wird es den Konzernen (als Nachfoger von Staaten mit vergleichbarer Macht) sein. Was soll der Konzerngerichtshof machen? Verbieten, dass man ihre Produkte kauft?
Strafen verhängen? Mahnungen aussprechen? Strafzettel verteilen? Konzernautos abschleppen? (SCNR)
Den Konzern auflösen? Da möchte ich mal die Reaktion der Anlieger sehen...
Und selbst wenn es Strafen geben sollte, werden die wohl eher "symbolischer" Natur sein (ein paar Millionen), so wie Microsoft an die EU ein paar Millionen Strafe zahlen muss, wegen Kartellrechtsvergehen. Dass sie damit Milliarden Gewinne verdient haben, sehen wir nicht.
Deswegen wird sich der Mehraufwand für gemietete Runner kaum lohnen. Zumal man die SpecOps Teams für die eigene Sicherheit ohnehin ausbilden, ausrüsten und bezahlen muss.
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Was soll der Konzerngerichtshof machen?
Omega Order?
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10 megaKonzerne gibt es und die fürchten den Konzern-Gerichtshof...
Warum frage ich mich...
Weil der Konzerngerichtshofes die notwendige Balance und die rechtliche Sicherheit für eine funktionierende Weltwirtschaft herstellt. Ist er nicht sogar zusammen mit der ZO-Bank der Garant für die Weltwährung Nuyen?
Frankreich machte Atombombentests.
Das ist nach französischem und internationalem Recht (wohlgemerkt: je nach Auslegung) legal.
Russland besetzt Tschetschenien,
Das ist nach russischem und internationalem Recht (wohlgemerkt: je nach Auslegung) legal. Übrigens wirst Du herzlich wenig Aussagen dazu finden, woPutin die Menschenrechtsverletzungen der Armee dort als rechtlich unantastbar und korrekt bezeichnet. Er wird eher sagen, daß dies eine interne Angelegenheit ist, daß keine nennenswerten Menschenrechtsverletzungen stattfinden und das die russische Armee eine ganz tolle Armee ist. Und das alles rechtens abläuft.
Und? Passiert irgendwas?
Weil es keine entsprechenden Interessen gibt. Im Falle der Besetzung von Kuwait durch den Irak wiederrum fanden sich sehr schnell "moralisch" handelnde Nationen, weil es um Geld geht.
Im Falle der Konzerne und des Schattenkrieges geht es automatisch um Geld.
vergleichbarer Macht) sein. Was soll der Konzerngerichtshof machen? Verbieten, dass man ihre Produkte kauft?
Strafen verhängen? Mahnungen aussprechen? Strafzettel verteilen? Konzernautos abschleppen? (SCNR)
Den Konzern auflösen? Da möchte ich mal die Reaktion der Anlieger sehen...
Ich verweise auf Megakons und das CD sowie den Begriff "Omega-Order" und seine geschichtliche Bedeutung im SR-Universum. Dieser dürfte Aztech mehr als ein paar Millionen gekostet haben, wenn ich mich richtig erinnere. Das ist natürlich der Extremfall.
Geldstrafen werden wohl die normale Strafe sein. Und Geld ist Konzernen in SR wohl ziemlich wichtig, oder? Aus diesem Grund: Brich die Regeln, was das Zeug hält, aber laß Dich bloß nicht erwischen.
Deswegen wird sich der Mehraufwand für gemietete Runner kaum lohnen. Zumal man die SpecOps Teams für die eigene Sicherheit ohnehin ausbilden, ausrüsten und bezahlen muss.
Richtig. Für die eigene Sicherheit. Setze ich sie für BlackOps extern ein, entstehen bei mir wiederrum Sicherheitslücken. Also muß ich beides haben: SpecOps für interne Sachen und BlackOps für externe Sachen. Dann noch die ganzen Flügelkämpfe (ein Exec, der aufsteigen will, wird wohl kaum offzielle Konzernkiller dafür verwenden, um seinen Chef umzubringen) und dann in der Tat die bessere Dementierbarkeit: wie Du selber sagtest, muß ich meine eigenen SpecOps ausbilden, ausrüsten und bezahlen. Das hinterläßt massig Spuren, die irgendwann gegen mich und meinen Konzern verwendet werden können. Schlußendlich gibt es nicht nur einen Exec, der sich um den Aufstieg bemüht. Und was wäre besser, als seinen Konkurrenten illegale Aktionen öffentlich nachzuweisen, so daß dieser für den Konzern untragbar wird?
Shadowrunner? 100 000 ¥ werden von einem schwarzen Konto auf einen Checkstick umgebucht, das wars. Ich bilde sie nicht aus, ich rüste sie nicht aus.
SYL
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Und ich finde auch, dass du das auf sehr eindringliche Art und Weise verdeutlicht hast.
Seconded. ;D
Faszinierenderweise hatte ich über genau das selbe Thema vor zwei, drei Wochen einen Streit mit einem Freund von mit. Lustig, eigentlich.
M
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Internationales Recht ist Gewohnheitsrecht.
Es gibt keine übergeordnete Instanz, welche wirklich effektiv aggieren kann, keine Weltregierung, kein Weltgesetz und keine Truppen der Terranischen Friedens Truppe (Rettungstruppe aufie! :D). Jeder Staat kann eigentlich einen anderen überfallen, muss dann aber damit rechnen, von einem Größeren (oder einem Zusammenschluß von Kleineren) der Weltgemeinschaft dafür bestraft zu werden (wenn für den Größeren auch was dabei rausspringt, versteht sich).
Da die Konzerne nicht mal rechtsstaatlich organisiert sind, wird sie sowas erst Recht nicht interessieren.
Der Konzerngerichtshof ist auch nur da, damit Konzerne gegen einen anderen, der zu groß werden droht, vorgehen können. Somit bleibt ein gefährliches Gleichgewicht erhalten.
Aber noch mal zur Subkultur:
Die Runner mögen mit der Zeit eigene Begriffe, Kleidungsstile und dergleichen entwickelt haben. Möglich. Aber da die Schattenläufer im Allgemeinen ein sehr bunter Haufen sind, die von Stammeskriegern, Trollschlägern und Straßenkids über Söldner bis hin zu Profikillern im Anzug sowie Quasi-Cyborgs reichen, ist eine gemeinsame Kultur doch eher ungewöhnlich. Viel wahrscheinlicher finde ich da, dass die Medien einen Shadowrunnerstil geschaffen haben, den dann cool wirkende Jugendliche und naive Jungrunner umsetzen. Karl Kombatmage wird einen Stil haben, so dass man ihn als Schattenläufer erkennt, ebenso jeder andere Typus davon, der in den Medien auftritt. Medien erschaffen Fiktion, Fiktion wird zu Realität. Es gibt dadurch ein Bild davon, wie man als Schattenläufer gekleidet ist, spricht und von mir auch aus geht...
Denkt nur mal an den Film Matrix. Wie viele Shadowrun-Charaktere und -Spieler liefen davor mit Sonnenbrille und schwarzem Mantel herum? ::)
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Ich stimme Apple zu und finde dass er dies sehr schön dargelegt hat. Natürlich von den Ereignissen der SR-Welt ausgehend, ich glaube kaum dass es in unserer Welt 2060 so zugehen wird.
Zudem gibt es wirklich nicht viele Shadowrunner, die auch wirklich diese Bezeichnung verdienen. Meiner Meinung nach gibt es in Seattle vielleicht 100 echte Runner, aber weit mehr wannabees. Diese 100 sind natürlich einer starken Zirkulation unterworfen, weil immer mal einer hops geht etc. Also so 10.000 bis 20.000 Runner weltweit finde ich eigentlich gar nicht so abwegig.
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Nicht nur, daß ich das Shadowrun-Setting, selbst wenn man die Magie rausnimmt, für hochgradig unrealistisch halte, so denke ich auch, daß Shadowrunner keine eigene Subkultur bilden.
Sämtliche Subkulturen haben doch gemeinsam, daß sie gemeinsam auf Versanstaltungen gehen bzw. organisieren.
Das wird man bei Runnern vergeblich finden. Das Feierabend-Bier danach wird man ebenso missen.
Große Vernetzungen zwischen den Runnerteams einer Stadt dürfte es wegen dem Beruf selber gar nicht geben.
Was Sprache etc. angeht, so ist diese auch nicht viel anders als Militärslang oder der Slang von Sicherheitskräften, weil diese sich mit den gleichen Problemen beschäftigen.
Was bleibt dann noch?
Runner treffen sich kaum untereinander privat auf ein Bier, eine eigene Sprache haben sie auch nicht. Zeitschriften für Runner oder gar Medien gibt es auch keine, weil sie einfach illegal sind.
Da werden das wohl auch eher einfach nur ein paar Waffenmagazine sein.
Im Endeffekt denke ich, daß man Runner genauso als Subkultur bezeichnen könnte wie Industriekaufleute, Cleaning Agents, Versicherungsvertreter,...
Runner stellen für mich nichts anderes dar als eine Form des Söldners.
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Cleaning Agents? *rofl* Das ist ja mal geiles denglisch.
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Wir hatten mal einen Charakter namens Meister Proper. 8]
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Fand den Begriff auch geil.
Es paßt im gewissen Sinne auch auf Wetworker. Allerdings ist es nur die nette Berufsbezeichnung für "Putzfrau". ;D
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Habe ich gerade den begriff "Reinemachefrau" gehört? ?? ??? *schäum* ;D
Aber zurück zum Thema...
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Nun laut offiziellen Quellen gibt es Runnerkneipen, in der viele Runner abhängen und auch ab und zu nen Auftrag absahnen können, von daher verbringen Runner schon Freizeit "miteinander". Und nicht umsonst gibt es andere Runner als Connections..
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Aber wenn Du sagst, dass für Seattle (riesiges gebiet umfasst den Bereich, den man in Deutschland mit Hamburg, Bremen, Kiel, Flensburg umreissen könnte) cirka 100 echte Runner rechnest .
100 Runner füllen nicht mal eine Kneipe richtig.
Abgesehen davon, dass nie alle zur gleichen Zeit da sind.
Wenn dem so ist, wie soll da eine Subkultur entstehen? Da widerspricht sich doch etwas...
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Wahrscheinlich sind das eher Kneipen für Kleinkriminelle mit einem überproportional hohen Anteil an Runnern dazwischen.
In der Welt von SR sind solche Kneipen sicher Gang und Gäbe.
Deshalb halte ich das Setting auch für unrealistisch.
In unserer Welt könnte es dafür, wie Boba schon meinte, nicht genug Kundschaft geben.
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Ja, aber ich habe auch nicht behauptet dass die Kundschaft zu 100% aus Runnern besteht, ausserdem gibt es viel viel mehr Möchtegern Runner, die das Verhalten der Runner kopieren und somit das eigentliche Gros der Runner "Subkultur" ausmachen. Man denke nur an die ganzen Ganger die sich cool fühlen weil sie eine Knarre dabei haben und ab und zu jemanden zusammenschlagen weil der jemandem Geld schuldet.
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Diese Möchtegerns würde ich dann aber nicht als Runner bezeichnen, sondern eher als Kleinkriminelle.
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meine 3 cent zum thema :
Shadowrun ist eine Sache. Realismus eine andere.
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Wenn es in einem solchen Gebiet aber nur so eine geringe Zahl gibt, und auch Weltweit eine solch geringe Zahl existiert, dann ist deren Bedeutung in der Gesellschaft aber doch absolut überbewertet.
In etlichen Quellenbüchern und Romanen ist die Rede davon, dass es entsprechende Szene-treffpunkte gibt, dass der und jener von Runnern gehört hat, usw. etc. pp.
Wenn man es auf die heutige Zeit bezieht, kann man es doch mit den entsprechenden kriminellen vergleichen.
Shadowrunner wären wirkliche Schwerverbrecher, Möchtegerne wären Leute die schon mal ein Autoradio geklaut haben o.ä. Wie sehr beeinflussen solche Leute die Gesellschaft heute? Sicherlich wird es auf dem Kietz in Hamburg die eine oder andere Kneipe geben, wo man unterm Ladentisch ne Kanone kaufen kann.
Aber welchen Einfluss hat das auf den normalen Konzernangestellten oder den Dönerstandbesitzer um die Ecke?
Wieviele Leute haben denn schon mal einen Schwerverbrecher in dem Ballungsgebiet gesehen oder kennen Leute, die mit solchen Personen bekannt oder befreundet sind?
Und wie oft kommt genau dies in den Romanen vor? unverhältnismäßig oft.
Bei der geschätzten Dichte von Runnern dürften die von der Öffentlichkeit gar nicht bemerkt werden.
Von einer "Subkultur" kann gar keine Rede sein.
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Nun unter "richtigen" Runnern verstand ich mehr Leute die schon 10+ richtige Runs auf dem Buckel haben. Nen Schwerverbrecher der 10 Leute umgelegt hat und Waffen und Drogen schmuggelt sehe ich in diesem Sinne nicht als Runner, auch wenn er ein Schwerverbrecher ist.
Und man schaue sich mal die Hollywood-Stars an, das sind auch nicht allzu viele aber ihr Einfluss ist verdammt gross auf Mode, Trends etc. Natürlich stehen diese Stars auch weit mehr im Rampenlicht, aber die Medien pushen den Ruf der Runner wohl auch weit mehr als denen das lieb ist. Zudem sind alle SR-Romane aus der Sicht von Runnern geschildert, kein Wunder dass Runner als fast überall präsent geschildert werden wenn sie die jeweilige Figur in entsprechenden Kreisen bewegt. Ingame ist es auch schwer zu unterscheiden wer nun ein richtiger Runner ist und wer ne Predator mit Smartgun sowie ne Panzerjacke hat und sich für nen harten Kerl hält, weil er gestern zwei Typen zusammengeschlagen hat und/oder irgendwelche Lügengeschichten auftischt was er letztens alles für so tolle Sachen gerissen hat.
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Internationales Recht ist Gewohnheitsrecht.
Es gibt keine übergeordnete Instanz, welche wirklich effektiv aggieren kann, keine Weltregierung, kein Weltgesetz und keine Truppen der Terranischen Friedens Truppe (Rettungstruppe aufie! :D).
In Shadowrun gibt es den Konzerngerichtshof und die Omegaorder, IRL können sich Unternehmen im jeweiligen Land sehr wohl verklagen.
ist eine gemeinsame Kultur doch eher ungewöhnlich.
Ich denke, die gemeinsame Kultur wird sich auch eher über Dinge "für wen arbeiten wir" definieren.
Viel wahrscheinlicher finde ich da, dass die Medien einen Shadowrunnerstil geschaffen haben, den dann cool wirkende Jugendliche und naive Jungrunner umsetzen. Karl Kombatmage wird einen Stil haben, so dass man ihn als Schattenläufer erkennt, ebenso jeder andere Typus davon, der in den Medien auftritt. Medien erschaffen Fiktion, Fiktion wird zu Realität. Es gibt dadurch ein Bild davon, wie man als Schattenläufer gekleidet ist, spricht und von mir auch aus geht...
Das zb ist in der Tat vorstellbar und auch so in SR umgesetztt (Second Skin zb). Kennt hier jemand die Renegade-Werbung aus GTA: San Andreas und mußte auch unwillkürlich an einen Ork-Samurai denken? ;)
SYL
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Sämtliche Subkulturen haben doch gemeinsam, daß sie gemeinsam auf Versanstaltungen gehen bzw. organisieren.
Ich zb spiele Rollenspiele. Ich gehe aber eher selten auf Kons und treffe mich mit amerikanischen Spielern ebenfalls eher selten. Allenfalls pflege ich eine gewisse Web-Präsenz. Feuerwehrleute weltweit haben gewisse Ähnlichkeiten. Runner in SR organisieren sich dann eher ähnlich wie das organisierte Verbrechen und verstricken sich im Dunstkreis von Connections, Schiebern und Johnson sowie Shadowland oder anderen, semilegalen Matrixwelten. Ein Strassensamurai kann ja auch ganz legal über Waffen und Cyberware plaudern.
Das wird man bei Runnern vergeblich finden. Das Feierabend-Bier danach wird man ebenso missen.
Wieso sollte ich mit meinem Team nicht danach einen trinken gehen?
Große Vernetzungen zwischen den Runnerteams einer Stadt dürfte es wegen dem Beruf selber gar nicht geben.
Nun, es gibt noch andere Beteilige am Spiel, Schieber, Johnsons und Connections zb. Und im Falle von einigen Runnerarchetypen wird es zwangsweise eine Vernetzung geben.
Runner treffen sich kaum untereinander privat auf ein Bier,
Öhm ... also in meinem Spielerumfeld trifft das sicherlich auf einige Charaktere zu, andere Charaktere heiraten allerdings sogar untereinander.
Runner stellen für mich nichts anderes dar als eine Form des Söldners.
Nun, es gibt Söldnerzeitschriften, Söldnerfirmen, Söldnerbrennpunkte, Söldnerwebseiten, Söldnerbücher und wohl auch des öfteren gewisse Gemeinsamkeiten im Lebenslauf.
SYL
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Wenn dem so ist, wie soll da eine Subkultur entstehen? Da widerspricht sich doch etwas...
Und wievieleHardcore- Rollenspieler existieren in einer Großstadt? Vergiß bitte nicht die Leute, die noch indirekt mit Runner zu tun haben.
SYL
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Deshalb halte ich das Setting auch für unrealistisch.
In unserer Welt könnte es dafür, wie Boba schon meinte, nicht genug Kundschaft geben.
Mexico City oder generell die Entführungskultur in Süd-Mittelamerika? Deutschland 2005 gibt nicht unbedingt die Verhältnisse für SR 2065 wieder. Wenn, dann sollte man heute schon in den etwas ungemütlicheren Städten suchen.
SYL
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Und wie oft kommt genau dies in den Romanen vor? unverhältnismäßig oft.
Romane sind da nicht unbedingt ein gutes Argument, weil sie oft nur die Meinung eines Autoren wiederspiegeln, der selber nicht unbedingt ein intensiver SR-Spieler ist. Man denke nur an Wolfgang Kies. Zudem verweise ich da eher auf Bücher wie den SSG, wo Runner eher genauso wahrgenommen werden von der einfachen Bevölkerung wie (interessante) Kriminelle
Bei der geschätzten Dichte von Runnern dürften die von der Öffentlichkeit gar nicht bemerkt werden.
Von einer "Subkultur" kann gar keine Rede sein.
Wie viele Mitglieder des organsierten Verbrechens kennst Du oder hast Du schon mal in Aktion erlebt? Und was für Auswirkungen hat das Themengebiet "Organisierte Kriminalität" auf die Polizei & Gesellschaft? Ich denke durchaus, daß dies massive Auswirkungen auf die Gesellschaft haben kann.
Ich glaube, ich habe es schon mal genannt: der BND schätzt die amerikanische Mafia/Camorra auf 5000 Mitglieder. Verteilt auf die gigantischen USA. Selbst die japanischen Yakuza werden auf "nur" 90 000 geschätzt in einem Land mit 120mio Einwohner.
SYL
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Romane sind genau das, was das Weltbild (Setting) des Spielers (und auch Spielleiters) prägen.
In den SR Romanen wird auch die Hintergrundsstory weiterentwickelt.
Die Romane in SR sind also ein prägendes Bild für das Settingverständnis der Spieler.
Ich kenne keine aus dem oV, und das sagt genau das aus, was ich meine.
Die Auswirkung der organisierten Kriminalität auf die Polizei ist klar, denn das sind sich berührende Gruppen.
Aber welche Auswirkungen hat das oV auf den Bürger? Wenn ich chinesisch essen gehe, dann sehe ich keine Schutzgeldübergaben (wie im schlechten Film). Ich sehe auch keine Bandenkriege, und von irgendwelchen Schießereien im Drogen-/ Zigarettenschmuggel- / Zuhältermillieu habe ich auch nichts mitbekommen.
Ich kenne auch niemanden der das hat. Ich weiss dass es sowas gab / gibt, aber nur von irgendeiner Doku, die ich mal im ör Fernsehen vor Jahren gesehen habe. Den letzten Bandenkrieg, den ich im Kopf habe war Hells Angels gegen Banditos und das war in Skandinavien und auch vor Jahren und auch wieder aus dem TV.
Das Verbrechen, dass man wahrnimmt, durch einen Personenkreis den man mit den SR vergleichen könnte, nimmt man nur extrem peripher war und auch nur sehr sporadisch. "alle paar Jahre" mal etwas in den Medien zu sehen / hören, reicht nicht aus.
Es hat keinen Einfluss auf mich, und dass obwohl ich durchaus einschlägig interessiert bin (neugierde) und auch durchaus die Option zu Kontakten auf einschlägig bewanderte Personen hätte.
Und das ist Q.E.D. der beste Beweis - es hat keinen Einfluss, weil es nicht wahrgenommen wird.
Sicherlich kommt irgendwann mal eine reisserische Doku privat-TV und die nehme ich wahr aber nicht ernst.
Eine Romantisierung von soetwas, wie es in SR ja geschieht, könnte nur dann entstehen, wenn die Medien das massiv puschen würde (Deutschland sucht den Supershadowrunner [DSDSR]). Aber warum sollte das geschehen?
Die Medien gehören den Konzernen. Und warum sollten die etwas künstlich puschen, von dem sie eigentlich erhoffen, dass es weitestgehend unbemerkt bleibt? Die geschädigten Kons werden versuchen ihr Versagen zu vertuschen und die schädigenden Konzerne werden versuchen, ihr Verbrechen zu vertuschen.
Es gibt niemand der es publik machen will und etliche, die es möglichst unbemerkt lassen wollen.
Runner sind (!!!) keine (!!!) Söldner!
Söldner sind bezahlte Soldaten, und die treten in Massen auf.
Söldner zählt man Kompanieweise, Runner zählt man Teamweise.
Söldner sind auch nicht so teuer wie Runner, wenn man sie pro Kopf rechnen würde.
Dazu haben Runner einfach zu teures Equipment (Hardware, Software, Waffen, Cyberware, Magie, etc).
Wenn es für Söldner weltweit 1000 Einsätze im Jahr gibt, dann gibt es für Runner vielleicht genausoviele.
Bei Söldnern gibt das dann aber Lohn und Brot für vielleicht 100.000 Söldner, bei Runner für 5.000
Es sind also definitiv wesentlich weniger!
Mein Fazit:
Es gibt zuwenig Runner um daraus eine Subkultur zu machen.
Die Runner selbst sind eigentlich keine Kultur sondern ein Berufszweig.
Die Runner haben kein Interesse auf sich aufmerksam zu machen. (eher im Gegenteil)
Die Konzerne haben kein Interesse, auf die Runner aufmerksam zu machen. (eher im Gegenteil)
Die Medien gehören den Konzernen. - dementsprechend werden die den Interessen des Konzerns folgen.
Die öffentlichen Institutionen (Regierung, Polizei) hat kein Interesse, dass Verbrechen beschönt dargestellt wird.
ergo:
Shadowrunner würden nicht wahrgenommen werden.
Und den Auftrags-Markt, den es für Runner geben müsste sehe ich als sehr klein an,
wodurch die Anzahl an Runner stark beschränkt bleiben müsste.
So wie die Runner in SR dargestellt werden ist es für mich (!) nicht glaubwürdig.
[Anmerkung: Es gibt einen Punkt, wo ich das relativieren würde. Als SR noch jung und in der ersten Edition war, gab es den "Rebellen"-Effekt, dass Shadowrunner "gegen das System" kämpfen würden. Konzerne waren das Böse, Runner das Gute, eben die Rebellen. An diesem Punkt würde ich eine mögliche Romantisierung als denkbar sehen, wenn die Runner den Menschen, die durch Konzerne benachteiligt sind, helfen würden und das über Mundpropagande bekannt würde.
Allerdings ist dieser Punkt in SR längst verloren gegangen. Er ist nicht mehr Bestandteil von SR, so wie es heute beschrieben und damit gespielt wird. Und damit ist dies auch kein bestandteil dieser Diskussion...]
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Eine Romantisierung von soetwas, wie es in SR ja geschieht, könnte nur dann entstehen, wenn die Medien das massiv puschen würde (Deutschland sucht den Supershadowrunner [DSDSR]). Aber warum sollte das geschehen?
Die Medien gehören den Konzernen. Und warum sollten die etwas künstlich puschen, von dem sie eigentlich erhoffen, dass es weitestgehend unbemerkt bleibt? Die geschädigten Kons werden versuchen ihr Versagen zu vertuschen und die schädigenden Konzerne werden versuchen, ihr Verbrechen zu vertuschen.
Es gibt niemand der es publik machen will und etliche, die es möglichst unbemerkt lassen wollen.
Warum gibt es bei uns Gangsta, obwohl es eine Jugendbewegung ist, die Frauen behandelt wie Dreck, Gewalt als legitmimes Mittel predigt und herumläuft wie ein Liter Wasser in der Kurve? Weil sich damit Geld verdienen lässt! Piraten werden romantisiert, Söldner und Schwerverbrecher, also wieso nicht Shadowrunner? Selbst bei SR gibt es Karl Kombatmage als eine der erfolgreichsten Fernsehproduktionen überhaupt!
Geschädigte Kons werden natürlich versuchen es zu vertuschen, oder, falls der Run zu auffällig war (Explosionen, viele Tote Wachleute, etc.) von einem Terrorakt in den Medien sprechen, die Verlustzahlen in der Öffentlichkeit hochschrauben und vielleicht noch versuchen Sympathie für sich selbst rauszuschlagen, oder den Vorwand nutzen um jemanden mal mächtig auf die Finger zu hauen, dem sie alles in die Schuhe schieben können.
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Unterhaltungsmedien haben zwei Zweckmöglichkeiten: Profit und Propaganda
Ein Konzern, der einen Unterhaltunssektor besitzt, hat immer diese zwei Dinge vor den Augen.
Sicherlich lassen sich mit solchen Themen Geld verdienen. Aber es lässt sich auch mit anderen Dingen Geld verdienen.
Und wenn man ein Thema totschweigen oder schönfärben kann, dann lassen sich Konzerne auch dazu herab, die Medien als Werkzeug zur Propaganda zu verwenden.
Das geschieht bereits heute, und das geschah auch schon früher.
Die aktuellen romatisierungen von Kriminellen kannst Du nicht vergleichen, weil heute kein Konzern irgendwelche Interessen hat, diese Kulturen totzuschweigen. Es lässt sich Geld damit machen, aber es hat niemand was davon, diese totzuschweigen. Profitnutzen ja, Propagandanutzen nein - ergo: Die Kultur wird publiziert.
Bei Shadowrunnern wäre das aber anders. Da gäbe es genug interesse das totzuschweigen. Also: Profitnutzen: ja, Propagnadanutzen: ja (verschweigen der Existenz) - ergo: Man publiziert etwas anderes.
Du sagst Karl Kombatmagus ist eine TV Produktion im SR Setting.
Ich sage: Ja, so sagt es das Setting, aber damit ist das Setting nicht glaubwürdig!
Die von den Konzernen kontrollierten Medien werden keine Sendungen aussenden, die gegen die Interessen der Medien wirken. Ich gebe dazu sogar ein Beispiel:
Daily Soap Serien im TV: Hippe, schöne, in coolen Klamotten steckende Schauspieler im hippesten Alter leben in einer superidealisierten Welt und spielen ewig zirkulierende Beziehungsformationen. Und das mal im chicken Cafe, mal auf Mallorca, mal in der mit teuren Möbeln ausgestatten Wohnung, etc. etc.
Aussage: Kinder, so müsst ihr Konsumieren!
Gibt es eine Sendung, die sagt: Leute, ihr kommt auch mit weniger aus? Nein!
Gibt es Serien, wo ausgesagt wird, dass man keinen 2. Skiurlaub, kein neues Handy oder dergleichen braucht?
Nein, denn das wäre ja absolut gegen die Interessen des Konzerns, denn der verkauft Werbezeit, und zwar an Konzerne, die davon leben, dass die Menschen möglichst viel konsumieren.
Andere Beispiele sind die Berichterstattung über den Irak-Krieg in den USA oder TV Serien mit eindeutigen Aussagen.
In den 50er Jahren haben sich alle Schauspieler in Filmen erstmal eine Fluppe in den Hals geworfen und ein Whiskey eingeschenkt - ist heute Tabu. In einigen Serien in USA kommen keine Afroamerikaner vor.
Und über Productplacement brauchen wir nicht zu reden.
In der SR-Welt gehören die Medien den Konzernen. Also werden die Medien nur das zeigen, was im Interesse der Konzerne liegt. Shadowrunner zu mystifizieren und beliebt zu machen, wird garantiert nicht dazugehören.
Also wird dies auch nicht geschehen.
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Romane sind genau das, was das Weltbild (Setting) des Spielers (und auch Spielleiters) prägen.
Ich gehe da eher von Regel- und Hintergrundbüchern aus.
Aber welche Auswirkungen hat das oV auf den Bürger?
Härtere Gesetzt, Sonderserien in den Magazinen, ständige Bombadierung, wie die Gesellschaft durch die OK vor die Hunde geht ... erinnere Dich an die OK-Panik in Deutschland von vor ein paar Jahren, wo es Tagesthema in alle Medien über Monate hinweg war (wo wie jetzt der Terror).
Und das ist Q.E.D. der beste Beweis - es hat keinen Einfluss, weil es nicht wahrgenommen wird.
Falsch. DU nimmst es nicht war. Die Medien sind/waren voll davon und die direkten und indirekten Auswirkungen sind ebenfalls vorhanden. Du musst Dich nur damit etwas beschäftigen. In jeder Buchhandlung wirst Du umfangreiche Literatur zu diesem Thema finden. Es gab eine Zeit, da war bei den Umfragen über Zukunftsängste das Verbrechen ganz weit oben. Heute ist es mal wieder Terror und Arbeitslosigkeit.
Eine Romantisierung von soetwas, wie es in SR ja geschieht, könnte nur dann entstehen, wenn die Medien das massiv puschen würde (Deutschland sucht den Supershadowrunner [DSDSR]). Aber warum sollte das geschehen?
Warum gibt es das PC-Spiel "Mafia"? Warum gibt es die Filmtrilogie "Der Pate"? Warum gibt es hunderte von Serien und Filmen, die das Thema "Mafia" zum Gegenstand haben?
Und warum sollten die etwas künstlich puschen, von dem sie eigentlich erhoffen, dass es weitestgehend unbemerkt bleibt?
Weil es Geld bringt? Und weil ein Konzern nicht nur aus der Sicherheitsabteilung besteht. Ein Medienkonzern zb verdient sein Geld mit Fernsehen, Kino etc und braucht dafür Themen, die Geld bringen. Zumal vor allem die eigenen Aktionen unbemerkt bleiben sollen. Lone Star wird sich freuen, wenn es KE eine illegale Aktion nachweisen kann und eine Riesenshow daraus machen.
Söldner sind bezahlte Soldaten, und die treten in Massen auf.
Das ist schon heute nicht so. Du reduzierst hier Söldner auf ein Klischee. Heutige Söldner findest Du zum Teil bei Drogenbossen und auf dem Balkan ... und dort in anderen Größenordnungen als in Massen.
Die öffentlichen Institutionen (Regierung, Polizei) hat kein Interesse, dass Verbrechen beschönt dargestellt wird.
ergo:
Nicht unbedingt beschöndigend. Aber doch ja, der Staat neigt dazu, Verbrechen manchmal zu dramatisieren und zu thematisieren ... zb um Gesetze zu begründen. Siehe auch die bittere Realität.
Konzerne waren das Böse, Runner das Gute, eben die Rebellen.
Das war schon damals nicht so, denn auch schon damals haben Runner für Konzerne die Schmutzarbeit gemacht und das steht auch so im GRW. Nur: damals gab es noch sowas wie ein Cyberpunk-Genre, welches etwas bekannter war und SR spielt in einem solchen Genre. Und damals gab es auch weniger Rollenspiele.
Allerdings ist dieser Punkt in SR längst verloren gegangen.
Nein. Ich verweise nur auf Overwatch. Was verlorengegangen ist, ist nich das "Heldenhafte" in SR, sondern das Genre Cyberpunk als bekanntes und verbreitetes Genre. Blade Runner wäre heute nur noch ein Film unter vielen. Genau wie CP2020 und SR ein RPG unter vielen sind.
SYL
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Ich möchte nochmal eines klarstellen:
Ich will Shadowrun als Rollenspiel absolut nicht schlecht machen!
Ich schätze Shadowrun als System sehr und habe echt Spaß, SR zu spielen!
Wenn ich SR spiele, dann lasse ich mich auch unvoreingenommen auf die Hintergrundswelt ein.
Ich mag das SR Setting auch sehr gerne. Es ist sehr flexibel und lässt eine Menge an interessanten Abenteuern zu.
Allerdings sollte man auch in der Lage sein, ein Spiel, auch wenn man es sehr schätzt, einmal nüchtern und distanziert zu betrachten und mögliche Schwächen einräumen.
Ich habe das Gefühl, dass teilweise die Glaubwürdigkeit des SR Settings hier vehement verteidigt wird, weil SR sonst als unrealistisch dastehen würde. Was wäre denn daran so schlimm? Welches Rollenspiel-Setting ist denn schon glaubwürdig?
Ich denke, man kann sich durchaus auch als Fan outen, und gleichzeitig eingestehen, dass es auch, nüchtern betrachtet, Mankos an dem Objekt der Begeisterung gibt.
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Das geschieht bereits heute, und das geschah auch schon früher.
Richtig. Sex und Gewalt haben sich schon immer hervorragend verkauft.
Bei Shadowrunnern wäre das aber anders. Da gäbe es genug interesse das totzuschweigen.
Wieso das? Man hat wohl eher ein Interesse daran, die eigenen Leichen im Keller zu verschweigen. Die der anderen läßt man doch gerne platzen.
Ich sage: Ja, so sagt es das Setting, aber damit ist das Setting nicht glaubwürdig!
Der Pate 1-3.
Daily Soap Serien im TV: Hippe, schöne, in coolen Klamotten steckende Schauspieler im hippesten Alter leben in einer superidealisierten Welt und spielen ewig zirkulierende Beziehungsformationen. Und das mal im chicken Cafe, mal auf Mallorca, mal in der mit teuren Möbeln ausgestatten Wohnung, etc. etc.
Aussage: Kinder, so müsst ihr Konsumieren!
Gibt es eine Sendung, die sagt: Leute, ihr kommt auch mit weniger aus? Nein!
Beverly Hills 90210 vs Dawson Creek. Du reduzierst hier die reale Medienkultur etwas zu stark.
Andere Beispiele sind die Berichterstattung über den Irak-Krieg in den USA oder TV Serien mit eindeutigen Aussagen.
In den 50er Jahren haben sich alle Schauspieler in Filmen erstmal eine Fluppe in den Hals geworfen und ein Whiskey eingeschenkt - ist heute Tabu.
Mrs & Mrs Smith: Angelina Jolie besäuft sich vor den Augen der Zuschauer und katert am nächsten Morgen mit ihrem Team in die Wohnung.
In einigen Serien in USA kommen keine Afroamerikaner vor.
In anderen kommen keine Weißen vor.
Konzerne liegt. Shadowrunner zu mystifizieren und beliebt zu machen, wird garantiert nicht dazugehören.
Sie zu einem Medienprodukt zu machen, welches die Leute aus was für Gründen auch sehen (zb um Sex, Gewalt und Rebellenwünsche zu befriedigen), schon eher ...
SYL
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Ich will Shadowrun als Rollenspiel absolut nicht schlecht machen!
Da ich normalerweise als SR-Nörgler bekannt bin: who cares? ;)
Niemand hat irgendwas in dieser Richtung gesagt.
Ich habe das Gefühl, dass teilweise die Glaubwürdigkeit des SR Settings hier vehement verteidigt wird, weil SR sonst als unrealistisch dastehen würde. Was wäre denn daran so schlimm? Welches Rollenspiel-Setting ist denn schon glaubwürdig?
Falsch: gerade weil es in der Gegenwart einige Tendenzen gibt, die Bestandteil in SR sind, ist das grundsätzliche Seting (Söldner für Megakons) nicht wirklich "unrealistisch" oder "unglaubwürdig".
Nur ein paar Gedanken auf die Schnelle aus der Realität.
- Söldnertum für Staaten und Konzerne hat dank den Amis und dem Irakkrieg öffentliche Bekanntheit erlangt. (Blackwater, Stern).
- Es gibt verschiedene international agierende Großkonzerne mit dreistelligem Milliardenumsatz und Hundertausenden von Angestellten und es gibt immer wieder Tendenzen, noch größere Firmen zu bilden (Walmart, Daimler-Crysler, GE).
- Weltweit zerfallen und entstehen staatliche Strukturen, während in diesen Krisengebieten internationale Firmen agieren und dabei auf private "Sicherheitsberater" zurückgreifen. (Asien, Mittel/Südamerika, Balkan, Afghanistan, Mittlerer Osten).
- Die Medien werden immer tabuloser, man vergleiche die Talkshowthemenentwicklung der letzten 20 Jahre. Man sehe sich das Gewalt- und Sexniveau der letzen 60 Jahre an. Was vor 30 Jahren ein ungeheurer Skandal war, ist heute normales Nachmittagsfernsehen (Schwarze, die Weiße im Fernsehen küssen).
- Verschiedene Konzerne gewinnen Gerichtsverfahren aufgrund ihrer Wirtschaftsmacht, obwohl sie in den Augen verschiedener Medien eigentlich schuldig sein sollten (Microsoft).
- Es ensteht in einigen Konzernen und Ländern bereits so etwas wie eine Konzerngesellschaft, (japanische Keiretsus).
- Die heutige Gesellschaft ist immer kurzlebiger, immer hektischer und wird immer stärker von Medienkonzernen beinflußt (Irakkrieg, Turner/Murdock-Medienimperium)
Ist der grundsätzliche Gedanken von Runner, also bezahlten Profis, die für internationale Moloche illegale Aufträge ausführen, realistisch? Schwer zu sagen, da gehört so viel dazu.
Ist er unrealistisch? Nein, nicht wirklich, nicht wenn man mit offenen Augen durch die heutige Hypermedienkultur geht.
Ist Cyberware und Magie unrealistisch? Das schon eher, obwohl es sicherlich mal so sein wird, daß maschinelle Verbesserungen für Menschen existieren werden.
Im übrigen gehört zum Urteilen, on ein Setting jetzt realistisch oder unrealistisch ist, auch das Auseinandersetzen mit der jetzigen Realität. Und da habe ich das Gefühl, daß Du Dinge komplett anders wahr nimmst als ich.
Wie würdest Du zb die massive Beschäftigung von privaten Sicherheitsleuten (die dann mit gepanzerten Wagen und MGs ausgerüstet sind) im Irak durch den amerikanischen Staat oder Firmen bezeichnen? Ich bezeichne so etwas als modernes Söldnertum.
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,297974,00.html
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,293872,00.html
Und wie weit ist der Schritt von privaten Militärs, die für das Pentagon arbeiten zu inoffiziellen Mitarbeitern im Sicherheitsbreich von multimilliardenschweren Megakonzernen, die in Krisengebieten agieren bis hin zu dementierbaren Ressourcen für illegale Arbeit? In einer so häßlichen und ungemütlichen Welt wie SR, wo die Lebenserwartung der Menschen im Vergleich zu heute um 10 Jahre gesunken ist (!), wo ein Viertel der Bevölkerung der UCAS/Ex-USA in Armut und ohne offizielle Kenntnis des Staates lebt, behaupte ich, daß dieser Schritt gar nicht so groß ist, wie hier teilweise angenommen wird.
Hättest Du vor 10 Jahren gedacht, daß der US-Staat einmal für die Jagd auf Terroristen private Verhörspezialisten engagiert, deren gesetzliche Rechtmäßigkeit massiv angezweifelt wird?
SYL
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In SR gibt es eine Menge Entwicklungen die ich für unglaubwürdig halte, aber dass Runner eine Subkultur bilden könnten gehört nicht oder eher weniger dazu.
Zudem hast du eine Möglichkeit der Medien vergessen: Profit und Propaganda kann man auch verbinden. Medien prägen auch sehr stark das öffentliche Bild von etwas. Die Menschen haben Angst vor dem Unbekannten, nun wird bekannt dass Konzerne angeblich Terroristen engagieren um Anschläge zu verüben, jeder kann betroffen sein. Daraufhin erscheint eine Sendung mit Karl Kombatmage, dem charismatischen Schwarm der Frauen, immer einen kessen Spruch auf den Lippen mit fast unmöglichen Moves wie man das ja auch aus Action-Filmen kennt. Auf diese Art und Weise werden Runner verharmlost und man macht gleichzeitig Profit. Wer fürchtet schon Auftragskiller? Die Filme sind so voll davon, dass den meisten wenn sie das Wort hören eher "cool!" also "Angst" dazu einfällt. Dadurch werden Runner auch etwas unglaubwürdiger, wenn sie plötzlich als Action-Helden dargestellt werden. "Ey wusstest du dass die Giftgasattacke letztlich ein Coup von Ares war und durch Runner ausgeführt wurde?" Klingt dann wohl etwa wie "Ey letztlich hat Nestlé Auftragskiller engagiert die ganze Bestände von Kellogs vergiftet haben, voll krass oder?"
Wirkt schon mal weniger glaubwürdig.. (man bedenke dass Ares ein sehr gutes Öffentlichkeitsbild hat).
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Und soviel zum Thema: man unterdrückt Dinge, die die Großen (Murdoch, US-Regierung) nicht wollen: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,366909,00.html
Man unterdrückt sie nur so lange, bis sie Geld bringen. ;)
Besonders interessant:
Denn der Krieg habe alles, was gutes Fernsehen ausmache, sagt Gerolmo: "Drama, Action, Blutvergießen."
Was meinte ich weiter oben? Megakons im Schattenkrieg?
Also was bleibt im Endeffekt? Illegale Vereinigungen wie die Mafia inspirieren Medien und Kultur (Gerade eben lief hier im Radio eine Werbung, die gewisse Mafiaklischees benützt). Gigantische Großkonzerne entstehen. Wo der Druck wächst, fallen schnell mal die gesetzlichen Hürden für wirklich häßliche Sachen. Tabus existieren nur so lange, wie sie gebrochen werden, danach sind sie Nachmittagsprogramm im Kinder-TV. Moderne Söldner, für Kampfeinsätze, Sicherheitsaufgaben und rechtlich zweifelhafte Dinge wie Verhöre von Terroristen existieren.
Do you want to know more?
SYL
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@apple:
Das ist normales "Söldnertum". Nichts anderes.
Die Situation, dass es zur Konzentration des Kapitals (Monopolbildung durch Bildung von Kartellen, Konzerne, die fusionieren oder sich gegenseitig schlucken) kommt, ist Fakt und nichts neues. Das hat schon Karl Marxx prognostiziert.
(und letztendlich wird der imho recht behalten-vielleicht steht uns die wirkliche kommunistische Revolution noch bevor.)
Ich sehe nur Shadowrunner und Söldner nicht als synonym an.
Einfach weil das Arbeitsgebiet nicht gleich ist, weil Söldner meist für einen Zeitraum und Shadowrunner für einen Auftrag gemietet werden und weil Söldner in Masse (Quantität wichtig) und Shadowrunner in Klasse (Qualität wichtig) kommen.
Ausserdem kann und muss der Einsatz von Söldnern meist nicht verschleiert werden.
Ein sehr guter, adäquater Vergleich wären Auftragskiller. Davon wird sicherlich auch vereinzelt welche geben.
Auftragskiller kommen in kleiner Anzahl (wenn nicht "alleine"), sie werden pro Job angeheuert, nicht auf zeit gemietet und bei ihnen zählt Qualität und nicht Quantität.
Aber wenn ich Don Pizza wäre, was würde ich machen? Einen Mietling anheuern, der mein Ziel beseitigt, oder ein Familienmitglied schicken? Und wenn ich einen Killer gegenüber hätte, der meinen Angestellten gestern umgelegt hätte (es war ja nur ein Job), würde ich ihm heute dann einen Job anbieten, nach dem Motto "Rache ist unrentabel", oder ihn in Betonschuhen in den Hudson kippen?
Bestimmt gibt es Auftragskiller. Und bestimmt gibt es auch Konzerne oder andere Institutionen, die solche anheuern.
Aber bestimmt gibt es keine Clique von Auftragkillern, die sich Abends in der Kneipe beim Bier trifft und von den möchtegern-Killern angehimmelt werden.
Dazu sind es zu wenige, zu verteilt auf der Welt und dazu haben sie viel zu sehr den Wunsch, unerkannt zu bleiben.
Und die Leute, die sie anheuern denken das gleiche.
Wenn man im SR Setting den Fokus auf Millieus legen würde, die entsprechende Basis haben, dann könnte ich es verstehen, dass dort entsprechende Mystifizierungen enstehen - Straßengangs, die teilweise Kriminell sind, aber vielleicht auch Bürgerwehren darstellen, die die Anwohner schützen. Nomaden-Gangs, die durchs Land ziehen (ob das nun Bikerclubs sind oder echte Nomaden spielt ja keine Rolle). Punks, Rebellen gegen das Establishment, so dass da auch entsprechende loyalität aus der Bevölkerung entstände.
Die Konzerne werden immer als profitgierig und rücksichtslos dargestellt. Die Runner sind aber nicht anders.
Sie arbeiten nicht gegen Konzerne, sondern auch für sie.
Solange aber solch ein Status Quo wahrgenommen wird, und nicht ein "Robin Hood gegen die Konzerne von Nottingham" rüberkommt, frage ich mich, warum sollte man als Otto Normalsquatter da die Runner glorifizieren?
Cyberpunk 2020 macht dies zu einem Bestandteil seines (sonst eher schwammigen) Settings.
Shadowrun legt aber seinen Fokus rein auf die "Runner", also auf Mietlinge für Special Operations.
Klar, man kann SR auch anders spielen, aber das war ja auch mein Eingangspost.
Wenn man SR so spielt, wie es im Buche steht sind wir bei Runnern, und die sind so, wie sie beschrieben werden nicht sehr glaubhaft. Ich will nicht sagen, dass es keine geben könnte.
Aber so, wie sie rüberkommen sind sie nicht glaubwürdig.
Zu viele, zu mystisch, zu populär - das ist es, was mich stört
In den 80ern gabs mal den gleichen Kult um die Ninja (Kenner wissen, und nicken verschwörerisch, wenn sie es einem verraten, dass Ninjas ohne "s" geschrieben werden. 8) ). Auch da war es mir suspekt. Zu viele, zu allmächtig, viel zu populär...
Dass es die gegeben hat, ist unbestritten, aber was denen zugeschrieben wird, ist/war hahnebüchener Unsinn.
Die konnten quasi alles und das am allerbesten und überhaupt. Und natürlich alles extrem realistisch...
Bei den Shadowrunnern habe ich das gleiche Gefühl.
Natürlich kann es heute schon Leute geben, die die Dreckarbeit von Konzernen übernehmen.
Aber sie wären genauso populär wie Auftragskiller. Und auch genauso unauffällig.
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@apple:
Das ist normales "Söldnertum". Nichts anderes.
Hattest Du nicht gerade selber argumentiert, daß Söldner nur in Massen auftreten? Wie passt Das dann zum Bild realer Söldner? Glaubst Du, private Verhörspezialisten tauchen in Kompaniestärke auf?
Wobei ich das für einen Nebenpunkt halte, was denn nun die Duden-Unterscheidung zwischen Runner und Söldner ist. Es gibt Übereinstimmungen, es gibt Unterschiede. Wichtig ist: sobald eine Situation sich destabilisiert, greift man in der Realität in letzter Zeit gerne auf private Kräfte zurück, um in dieser Situation agieren zu können, ohne sich öffentlich zu entblößen. Niemand interessiert sich für die 2 toten Blackwater-Söldner, jeder interessiert sich für 1500 tote GIs. Anscheinend sind manche dieser Einsätze privater Spezialisten rechtlich mehr als umstritten (Verhöre zb) ... und das wohlgemerkt in der Realität.
Wie groß ist da der Schritt zu illegalen und dementierbaren Leuten, die man ebenfalls für verschiedene Aufträge anheuert? Ganz besonders in einer Welt, wo das Recht & Gesetz gleichbedeutend mit "Recht & Gesetzt ist derjenige, der sich nicht erwischen läßt" ist?
Bestimmt gibt es Auftragskiller. Und bestimmt gibt es auch Konzerne oder andere Institutionen, die solche anheuern.
In SR ist das sogar Standard. Und wenn ich mir Gegenden wie Süd/Mittelamerika ansehe, wo geschätzt wird, daß dort eine Milliarde Dollar pro Jahr mit Entführungen verdient wird und sich Söldneragenturen und Versicherungen auf diesen luktrativen Markt spezialisiert haben, so halte ich auch dies nicht unbedingt für automatisch unrealistisch.
Aber bestimmt gibt es keine Clique von Auftragkillern, die sich Abends in der Kneipe beim Bier trifft und von den möchtegern-Killern angehimmelt werden.
Und das ist für Dich ein Argument, warum Runner jetzt unrealistisch sein sollen? Was ist, wenn zwei oder drei Auftragskiller zusammenarbeiten und dann doch des Abens zusammen einen trinken gehen? Oder ist es nicht möglich, daß Auftragskiller in der Realität zusammenarbeiten können?
Solange aber solch ein Status Quo wahrgenommen wird, und nicht ein "Robin Hood gegen die Konzerne von Nottingham" rüberkommt, frage ich mich, warum sollte man als Otto Normalsquatter da die Runner glorifizieren?
Dies habe ich bereits weiter oben detailliert ausgeführt. Die Mafia ist auch nichts weiter als eine verbrecherische Organisation, die mit furchtbaren Aktionen Geld verdient. Dennoch existiert "der Pate".
Zu viele, zu mystisch, zu populär - das ist es, was mich stört
Alle SR-Hintergrundbücher sind Ingameberichte, die von Runnern oder Runnern nahestehenden Personen geschrieben worden sind. Das dies die objektive "Luftbild"-Sichtweise verzerrt, sollte klar sein, oder? Auch Regel/Ausrüstungsbücher sind oft von den Autoren mit dem Fokus auf Runner geschrieben. Daraus zu schließen, daß sich die gesamte sechste Welt nur um Runner dreht, ist nicht wirklich logisch. Auch hier gibt es Parallen zur realen Welt. Ein recht bekannter Staatsrechtler zb schreibt ein Buch über die politischen Korruption in Deutschland (genau wie ein Runner ein Buch über Amerika schreibt). Ausgehend vom Buch kommt einem Deutschland vor wie die letzte Banenrepublik. Warum? Weil der Fokus darauf liegt, genau wie ein Buch von Runnern für Runner den Fokus auf Runnern hat. Da sind auch die Romane gleich. Das das ganze aus der Ferne & objektiv betrachtet ganz anders aussieht, sollte klar sein. Insofern sind Runner alles andere als das bestimmende Element der sechsten Welt. Sie sind ein Teil davon und in einem TEil der sechsten Welt bringen sie gut Geld in einigen Medien.
Zumal gerade Dein Bild von Runner im SSG eher revidiert wird, wenn ich dort auf die Interviews über "was sind Runner" verweisen darf.
Btw: wußtest Du, daß es sogar einen publizierten "Hitmans Guide" in Amerika gibt? Mit detaillierten Anweisungen, wie man jemanden tötet?
Dass es die gegeben hat, ist unbestritten, aber was denen zugeschrieben wird, ist/war hahnebüchener Unsinn.
Die konnten quasi alles und das am allerbesten und überhaupt. Und natürlich alles extrem realistisch...
Bei den Shadowrunnern habe ich das gleiche Gefühl.
Eigentlich sogar ein perfektes Beispiel für meine Argumentation: es gab reale Ninja (von mir aus auch ohne "s"), sie agierten im Geheimen als Spione, Attentäter und Berater für japanische Lords. Und dennoch existiert seit Jahrzehnten und länger im Westen und in Japan ein ungeheurer Kult um sie ... Parallelen zu den Runnern 2060 tun sich da massivst aus: Personen, die im Verborgenen agieren, wohl eher eine kleine Gruppierung (verglichen mit der Bevölkerung) und doch ein Medienkult.
Natürlich kann es heute schon Leute geben, die die Dreckarbeit von Konzernen übernehmen.
Aber sie wären genauso populär wie Auftragskiller. Und auch genauso unauffällig.
Und trotzdem existieren sehr erfolgreiche Filme und PC-Spiele wie:
The Killer (PC-Spiel)
Heat & Ronin (eingeschränkt, mir geht es eher darum, daß auch illegale Helden im Kino thematisiert werden)
Der Pate
The Killer (mit Chow Yun Fat)
GTA 3-5 (ja, auch hier ist man des öfteren als Auftragskiller unterwegs, und das sogar kommerziell höchst erfolgreich)
[the list goes on, ich bin sicher, Du wirst weitere Filme und PC-Spiele kennen, die den Auftragskiller zum Thema haben. Und wenn wir uns alle zusammensetzen, so finden wir wahrscheinlich noch mehr viel mehr Beispiele, wo das Thema "Auftragskiller" Bestandteil unserer Medienkultur geworden ist, wenn auch wahrscheinlich ein kleiner.]
Wie erklärst Du Diese Titel, die mit Deiner Aussage, daß Auftragskiller existieren und das eigentlich unpopulär und unbekannt sein sollte, nicht direkt zusammenpassen?
SYL
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Also gehören Runner nun einer Subkultur an oder nicht? ???
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Ich glaube nach dieser Diskussion kann ich klar für mich sagen: Jaein! ;)
Runner sind zu unterschiedlich um eine eigene Subkultur auszuarbeiten, sei es nun was Professionalität, Sozialen Stand und Treffpunkte ausmacht.
Auf der anderen Seite gibt es aber wohl IMHO eine von den Medien verbreitete oder von einigen Wannabes praktizierte Subkultur mit Sprache, Kleidung und Verhalten. Aber nichts, was echte Profis im Runnerbusiness praktizieren würden.
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Hier werden zwei Fragen diskutiert (und vermischt): sind Runner an sich realistisch und bilden sie eine Subgruppe. Und für letzteres fehlt erstmal eine allgemeingültige Definition was denn eine Subgruppe ist und wie sie definiert wird.
SYL
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Aber nichts, was echte Profis im Runnerbusiness praktizieren würden.
Alleine schon aufgrund des ganzen System aus Connections, Schiebern und Johnsons wäre ich mit einer solchen Aussage vorsichtig.
SYL
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Aber bestimmt gibt es keine Clique von Auftragkillern, die sich Abends in der Kneipe beim Bier trifft und von den möchtegern-Killern angehimmelt werden.
Und das ist für Dich ein Argument, warum Runner jetzt unrealistisch sein sollen?
Was ist, wenn zwei oder drei Auftragskiller zusammenarbeiten und dann doch des Abens zusammen einen trinken gehen? Oder ist es nicht möglich, daß Auftragskiller in der Realität zusammenarbeiten können?
Scheinbar liest Du nur sehr gefiltert die Aussagen.
Ich habe schon mehrfach gesagt, dass die Existenz von Runnern nicht unrealistisch ist, aber, dass ich die Darstellung, wie sie sich auf die Gesellschaft auswirken durchaus als unplausibel empfinde.
Sicherlich wird ein Team Kollegen - auch Killer - Abends gemeinsam ein Bier trinken gehen. Aber das ist es nicht, was ich meinte und ich denke, das ist klar. Was ich meinte war, dass es keine "Hier trifft sich der Auftragskiller-Stammtisch" Kneipe geben wird. Begründung: Es gibt einfach zu wenige und die sind viel zu verteilt, als dass es solch eine Kneipe geben könnte. Die Aufträge führen diese Leute quer durch die Welt und deswegen wird die Kneipe, wo der Killer mit seinen Kollegen sein Bier trinkt "irgendeine" Kneipe sein.
Und genau das gleiche trifft auf die Runner zu. Es sind zu wenige und sie sind gobal zu verstreut.
Eine Szene oder eine Subkultur halte ich deswegen für unplausibel.
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Alleine schon aufgrund des ganzen System aus Connections, Schiebern und Johnsons wäre ich mit einer solchen Aussage vorsichtig.
Damit meinte ich nur, dass die Profirunner nicht den Wannabe/Medien-Stil der Möchtegerne übernehmen. Das würde doch sehr an der Glaubwürdigkeit des Runners kratzen, wenn er sich genauso verhält und kleidet wie Karl Kombatmage oder jemand aus seinem Team aus wandelnden Klischees...
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Und genau das gleiche trifft auf die Runner zu. Es sind zu wenige und sie sind gobal zu verstreut.
Und wie kommst Du darauf, daß es angeblich so wenige Runner gibt, wo doch anscheinend ein Shadowrun alltäglicher Bestandteil der Geschäftspolitik eines jeden größeren Konzerns ist.
SYL
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- Söldnertum für Staaten und Konzerne hat dank den Amis und dem Irakkrieg öffentliche Bekanntheit erlangt. (Blackwater, Stern).
Söldner gabs schon immer, und?
- Es gibt verschiedene international agierende Großkonzerne mit dreistelligem Milliardenumsatz und Hundertausenden von Angestellten und es gibt immer wieder Tendenzen, noch größere Firmen zu bilden (Walmart, Daimler-Crysler, GE).
Gabs früher auch schon und wie man den japanischen Konzernkonglomeraten oder General Motors sieht, geht sowas irgendwann schief.
- Weltweit zerfallen und entstehen staatliche Strukturen, während in diesen Krisengebieten internationale Firmen agieren und dabei auf private "Sicherheitsberater" zurückgreifen. (Asien, Mittel/Südamerika, Balkan, Afghanistan, Mittlerer Osten).
Gabs früher auch schon, heute ist man nur mit den Medien näher dran. Weiß auch nciht, was das direkt mit Shadowrun zu tun hat?
- Die Medien werden immer tabuloser, man vergleiche die Talkshowthemenentwicklung der letzten 20 Jahre. Man sehe sich das Gewalt- und Sexniveau der letzen 60 Jahre an. Was vor 30 Jahren ein ungeheurer Skandal war, ist heute normales Nachmittagsfernsehen (Schwarze, die Weiße im Fernsehen küssen).
Medien senden aber nur was kommerziell verwertbar ist. "Over there" ist da auch nur so ein Fall. Es gibt rege Kritik am Irakkrieg, also machen wir Geld damit.
- Verschiedene Konzerne gewinnen Gerichtsverfahren aufgrund ihrer Wirtschaftsmacht, obwohl sie in den Augen verschiedener Medien eigentlich schuldig sein sollten (Microsoft).
Naja, allerdings sind das ja auch nur Kavalliersdelikte, die MS da treibt. Gerade erst wurde der Infenion-Deutschland-Vorstand wegen Steuerhinterziehung dahin gerafft.
- Es ensteht in einigen Konzernen und Ländern bereits so etwas wie eine Konzerngesellschaft, (japanische Keiretsus).
Bring dich mal auf einen Wissensstand jenseits der Bubble Economy.
- Die heutige Gesellschaft ist immer kurzlebiger, immer hektischer und wird immer stärker von Medienkonzernen beinflußt (Irakkrieg, Turner/Murdock-Medienimperium)
Was hat das mit Shadowrun zu tun, oder ist das ein Verteidigung des Cyberpunks an sich?
als modernes Söldnertum.
Söldner != Shadowrun
Söldner agieren in Krisengebieten. Shadowrunner betreiben Industriespionage/-sabotage. Die es auch jetzt schon gibt, aber die wird tot geschwiegen. Man muss ja an die Börse denken.
Und wie weit ist der Schritt von privaten Militärs, die für das Pentagon arbeiten zu inoffiziellen Mitarbeitern im Sicherheitsbreich von multimilliardenschweren Megakonzernen, die in Krisengebieten agieren bis hin zu dementierbaren Ressourcen für illegale Arbeit?
Sehr weit. Die USA sind eine Nation mit nationalen Interessen, die aus einer Verpflichtung gegenüber den Bürgern entsteht. Ein Konzern ist ein Unternehmen, dass nur eigene Interessen verfolgt und damit rein nach Profit geht, anders als einer Nation, der es um die Verteidgung ihre Ideologie und ihrer Vormachtstellung geht.
Konzerne verdienen nichts damit, wenn sie Konzerne angreifen und besetzen. Nationen schon.
Hättest Du vor 10 Jahren gedacht, daß der US-Staat einmal für die Jagd auf Terroristen private Verhörspezialisten engagiert, deren gesetzliche Rechtmäßigkeit massiv angezweifelt wird?
Ganz im Ernst auch schon in den 40ern hatte die USA private Militärberater. Clancy z.B. hat als technischer Berater für die US Navy gearbeitet.
Subgruppe. Und für letzteres fehlt erstmal eine allgemeingültige Definition was denn eine Subgruppe ist und wie sie definiert wird.
Für sowas gibt es die Wiki:
Eine Subkultur („Unterkultur“) bezeichnet in der Soziologie eine bestimmte Untergruppe (Teilmenge) einer Kultur, deren grundsätzliche Werte und Normen die Mitglieder der Subkultur teilen. Die verschiedenen subkulturellen Gruppierungen einer Kultur unterscheiden sich durch sekundäre kulturelle Elemente voneinander.
Beispiele
* Ein typisches Beispiel für Subkulturen sind traditionell eng vernetzte Berufsgruppen, z.B. die Anwälte oder die Schausteller.
* Als ein sehr gewichtiges Beispiel lassen sich die sozialen Klassen auch als "Subkultur" fassen. Die Mitglieder jeder sozialen Klasse (z.B. der Adel, die Bourgeoisie, das Proletariat) kultivieren eigene Werte, Normen und Verhaltensweisen, über die sie sich von der restlichen Kultur differenzieren, ohne jedoch die grundsätzlichen kulturellen Werte und Normen der dominanten Hauptkultur in Frage zu stellen.
* Andere Beispiele finden sich in den so genannten Jugendkulturen. Diese unterscheiden sich oft über Kleidung, Musik und bestimmte Verhaltensweisen von der sie umgebenden Hauptkultur, ohne diese jedoch grundsätzlich in Frage zu stellen.
* Weitere bekannten Subkulturen sind die homosexuelle und die BDSM Subkultur.
Umgangssprachlich wird der Begriff "Subkultur" heute oft auch auf die so genannte "Gegenkultur" (counterculture) angewandt, die sich aber als im genauen Gegensatz zu den herrschenden Werten betrachtet (z.B. christliche Fundamentalisten in einer sehr liberalen Gesellschaft).
Aber auch neue Trends in Philosophie, Literatur, Mode, Kunst oder Musik werden oft zuerst von kleineren Gruppen gestartet oder aufgegriffen, die damit in Opposition zum Mainstream (siehe auch Bürgertum) stehen. (Nicht nur musikalische) Subkulturen der 80er stellten Punk, New Wave, Disco oder der frühe Hip Hop dar. in den 90ern gab es dann Alternative Rock, House, Techno, Gothic etc., und ihre jeweiligen Sub-Subkulturen (z.B. Gabber), die weit über die Musik hinaus gingen und ganze Lebensstile prägten. In der Welt der Technik stellen die Hacker eine Subkultur dar. Auch Personen, die eine bestimmte Sportart betreiben, so wie die Surfer oder Skateboarder, haben eigene Subkulturen. Heute vermischen sich zunehmend Mainstream und Subkultur durch zunehmende Kommerzialisierung neuer Trends seitens interessierter Industrien.
Interessant ist der Punkt mit den eng vernetzten Berufsgruppen. Aber wie Boba schon mehrmals erwähnt hat, sind Shadowrunner nicht eng vernetzt. Es sind zu wenige und sie haben auch gar kein Interesse daran sich zu vernetzen, denn das würde nur das Risikopotential für sie erhöhen, bei der Aufnahme von polizeilichen Untersuchung gegen die anderen Runner vom Stammtisch auch erwischt zu werden.
Und wie kommst Du darauf, daß es angeblich so wenige Runner gibt, wo doch anscheinend ein Shadowrun alltäglicher Bestandteil der Geschäftspolitik eines jeden größeren Konzerns ist.
Weil die Auftragslage schlicht zu dünn wäre, wenn man es realistisch betrachten würde. Selbst wenn jeder der großen Konzerne an jedem wichtigen Standpunkt pro Jahr einen Auftrag vergeben würde, wären es immer noch sehr wenige. Wir werden es nämlich nie auf mehr als 200 wichtige Standorte schaffen. 200*10 = 2000 Aufträge im Jahr. Wenn jetzt jeder Runner nur einen Run im Jahr macht (etwa wie ein Schriftsteller), können wir damit weltweit 10.000 Runner unterhalten. Es gibt heutzutage weltweit weit mehr Senior Manager großer Unternehmen.
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Söldner gabs schon immer, und?
Und man dachte eigentlich, sie wären aus dem westlichen System eher in die Randzonen wie der Balkan.. Jetzt tauchen sie auf einmal wieder auf der Lohnliste der Amerikaner im Irak auf.
Gabs früher auch schon und wie man den japanischen Konzernkonglomeraten oder General Motors sieht, geht sowas irgendwann schief.
Und nicht destotrotz gibt es immer noch Firmenlieder. Im übrigen läuft die japanische Wirtschaft derzeit gar nicht mal so schlecht.
Gabs früher auch schon, heute ist man nur mit den Medien näher dran. Weiß auch nciht, was das direkt mit Shadowrun zu tun hat?
Gesellschaftliche Entwicklung, die eine Gellschaft wie SR, die gegenüber Gewalt so apathisch ist, eher fördert.
Medien senden aber nur was kommerziell verwertbar ist. "Over there" ist da auch nur so ein Fall. Es gibt rege Kritik am Irakkrieg, also machen wir Geld damit.
In GTA: San Andreas (aktuelles Computerspiel) spielt man einen Zuhälter, Kurier, Killer und Gangboß. Es scheint die Leute zu interessieren ... wieso sollte das Thema Shadowurn die Leute nicht interessieren, ganz besonders wenn man mal davon ausgeht, daß Runs weitaus häufiger vorkommen als heutige Fälle von Industriespionage.
Naja, allerdings sind das ja auch nur Kavalliersdelikte, die MS da treibt. Gerade erst wurde der Infenion-Deutschland-Vorstand wegen Steuerhinterziehung dahin gerafft.
Und?
Bring dich mal auf einen Wissensstand jenseits der Bubble Economy.
Möchstest Du mir damit sagen, daß die Bildung gigantischer Konzerne in der Realität nicht existiert oder sich nicht noch größere Konzerne bilden können?
Was hat das mit Shadowrun zu tun, oder ist das ein Verteidigung des Cyberpunks an sich?
Beides.
Söldner != Shadowrun
Es gibt Parallelen.
Shadowrunner betreiben Industriespionage/-sabotage. Die es auch jetzt schon gibt, aber die wird tot geschwiegen. Man muss ja an die Börse denken.
Und gehen wir jetzt mal davon aus, daß dies sehr viel häufiger vorkommt in der Zukunft als heute. Und auch weitaus brutaler geführt wird (nämlich auch mit Mord und Entführung).
Konzerne verdienen nichts damit, wenn sie Konzerne angreifen und besetzen. Nationen schon.
Es gibt keine feindlichen Übernahmen?
Ganz im Ernst auch schon in den 40ern hatte die USA private Militärberater. Clancy z.B. hat als technischer Berater für die US Navy gearbeitet.
Ich bezweifle, daß sich Tom Clancy mit Blackwater-Sicherheitsberatern, die 1000 Dollar pro Tag im Irak verdienen, vergleichen läßt, auch wenn beide den Titel "Berater" tragen.
Weil die Auftragslage schlicht zu dünn wäre, wenn man es realistisch betrachten würde. Selbst wenn jeder der großen Konzerne an jedem wichtigen Standpunkt pro Jahr einen Auftrag vergeben würde, wären es immer noch sehr wenige.
Und wie kommst Du darauf, daß es nur pro Jahr einen Auftrag geben wird? Ich wiederhole mich: die Megas (und zahlreiche andere Mitspieler) sind in einem quasi-Handelskrieg verstrickt. Man schickt sich nicht mehr nur gegenseitig die Anwälte.
Interessant ist der Punkt mit den eng vernetzten Berufsgruppen.
Nur gibt es noch andere Merkmale. Was ist zb mit dem Merkmal "Johnson-Schieber-Runner-Auftrag-Bezahlung"? Oder dem Merkmal "Connections/Shadowland" oder "Wir erledigen die Drecksarbeit für die Megas"?
Ich denke durchaus, daß verschiedene reale Entwicklungen, dazu noch die kaputte sechste Welt sowie 60 Jahre Entwicklung einen gewissen Freiraum erzeugen, so daß die prinzipielle Idee von Runnern (auch das wurde im Eingangspost von Boba Fett angezweifelt) als auch eine gewisse Szene durchaus glaubwürdig ist.
SYL
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Und wie kommst Du darauf, daß es angeblich so wenige Runner gibt, wo doch anscheinend ein Shadowrun alltäglicher Bestandteil der Geschäftspolitik eines jeden größeren Konzerns ist.
Das habe ich schon dargelegt.
Pro Runner braucht es ungefähr 0,8 Aufträge im Jahr zum finanziellen Überleben.
10.000 Runner weltweit macht 8.000 Aufträge im Jahr. Viele Aufträge gibt es weltweit im Jahr?
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Was mich noch immer interessiert:
Warum sollte ich einen Runner für Industriespionage anheuern, der dann irgendeine coole Show abzieht, aber bei dem ich auch das Risiko eingehe, daß er mich hintergeht und an die Gegenseite verkauft, ohne daß ich groß was dagegen machen kann, wenn das ein angestellter Strohmann, der den Auftrag hat, Angestellte von dem auszuspionierenden Konzern anzuheuern, doch wesentlich günstiger machen kann, ohne Spuren zu erzeugen und ohne große Wellen zu schlagen?
Zudem wären die Spuren genauso schlecht zurückzuverfolgen wie bei einem Runner.
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Viele Aufträge gibt es weltweit im Jahr?
Vielleicht gibt es einen pro Monat pro Teilnehmer im Schattenkrieg (als da wären ein paar Dutzend/Hundert Konzerne, Staaten, OK, weitere Institutionen, Privatleute) pro Großstadt?
Entschuldigung, aber Deine Herleitung sowohl der Anzahl der Aufträge als auch der Anzahl der Runner klingt nicht besonders realistisch und auch nicht besonders schlüssig innerhalb des SR-Systems.
wenn das ein angestellter Strohmann, der den Auftrag hat, Angestellte von dem auszuspionierenden Konzern anzuheuern, doch wesentlich günstiger machen kann,
Weil dies die genau gleichen Problematiken wie bei den heutigen Spionagediensten erzeugt: der Agent kann womöglich enttarnt und mit falschen Infos gefüttert werden, er kann als Doppelagent umgedreht werden, er kann schlicht und ergreifend nicht an den Sicherheitsüberprüfungen vorbei und findet einfach keinen passenden Spatz etc. "Direct Action" birkt zwar ebenfalls hohe Risiken, aber auch hohe Gewinnmöglichkeiten.
So, das wars dann erstmal für die nächsten Tage, jetzt steht erstmal ein Umzug an, man schreibt sich.
SYL
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@Apple:
Entschuldigung, aber Deine Aussagen sind mir etwas zu banal. Du sagst stets, dies oder jenes sei nicht schlüssig.
Wenn es nicht schlüssig ist, dann stell doch bitte eine Gegenrechnung auf, in der Du zeigst, wie es für Dich schlüssig sein würde.
Du schreibst pro Monat ein Run pro Teilnehmer im "Schattenkrieg". Wieviel Teilnehmer? ein paar Dutzend / hunderte.
Ich sag jetzt einfach mal es gibt 1.000 Teilnehmer.
Wenn es mehr sein sollten, dann haben wir einfach mal einen Basiswert.
Macht also 12.000 Runs - Okay, wieviele Runs macht ein Team im Jahr? 3 bis 4 würde ich sagen...
Macht also 3.000 bis 4.000 SR-Teams. Wieviele Teilnehmer? Ich sag jetzt mal 5 pro Team.
Das bedeutet also dass es zwischen 15.000 und 20.000 Shadowrunner global gibt.
Wenn man das auf die unterschiedlichen Nationen verteilt, kommt man auf vielleicht 1.000 Runner in Deutschland.
Wenn man das auf die Ballungebiete verteilt, dann gibt es vielleicht 100 Runner im Bereich Hamburg.
Und vielleicht ein paar (200?) mehr im Rhein Main Gebiet und vielleicht auch so viele in Berlin, etc. bla bla
100 Runner in Hamburg bei 2.000.000 Einwohner (heute)
200 Runner in Nordrheinwestfalen mit 18 Millionen EW (heute).
Selbst wenn es 2.500 Beteiligte wären, ist die Anzahl der Runner doch verschwindend gering.
Wenn Du die Zahlen für nicht besonders schlüssig hälst, stell bitte eine Gegenrechnung auf.
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Ich sollte eigentlich am Kisten packen sein. ::)
Entschuldigung, aber Deine Aussagen sind mir etwas zu banal. Du sagst stets, dies oder jenes sei nicht schlüssig.
Gut: lege mir bitte dar, wie Du auf Deine Zahlen kommst. Meines Wissens nach existieren in SR nämlich keine offiziellen Zahlen, wieivele Runner und Runs pro Jahr es gibt. Du hantierst einfach mit aus der Luft gegriffenen Zahlen und erwartest, daß ich ebenfalls Zahlen einfach aus der Luft greife. Mir geht es eher um Relationen. Fangen wir mal an, meine Behauptung, daß es viele Runs pro Jahr (und damit auch viele Runner) gibt, zu belegen. Ich benutze offzielle Abenteuer und Bücher, weniger Romane (da ich nur wenige kenne).
- Das gesamte Shadowlandsystem basiert auf weltweiten Schatteknoten, die jeweils von vielen unterschiedlichen Menschen betrieben und bevölkert werden, viele davon sind Runner. Dies geht aus Dutzenden von Textstellen, Implikationen und Shadowtalkkommentaren hervor. Ein weltweit betriebenes Schattennetzwerk, so wie im Target: Matrix und Matrix 3 beschrieben setzt eine entsprechende Kundschaft voraus. Mit Deinen Zahlen wäre so ein Netzwerk kaum zu betreiben, bzw hätte kaum Kundschaft.
- Wir haben 10 große Megas, zahlreiche kleinere Konzerne, Dutzende von Staaten und noch viel mehr von großen und kleinen Mitspielern. Sie alle befinden sich in einem Schattenkrieg, entweder im Angriff oder in der Verteidigung. Viele dieser Akteure sind weltweit tätig und interagieren miteinander täglich. 2060 ist es völlig normal, daß man Leute losschickt, die einbrechen, sabotieren, stehlen, entführen oder ermorden. Oder aber in der Defensive versucht, solche Dinge im Vorfeld abzufangen. Das passiert täglich und weltweit überall. Die ganze Welt ist ein instabiles Krisengebiet (alleine schon die UCAS ist da noch eines der stabilsten Länder ... und hat 40mio SINlose Leute unter der Armutsgrenze ...). Das ganze ähnelt nicht mehr den heutigen Verhältnissen, sondern einer komplett ins Extreme abgerutschen Version eines Untergrundkrieges. Man kann darüber debattieren, warum dies so geschehen ist.
- Offzielle Abenteuerkampagnen aller Edition legen ein umfassendes Connection/Schieber/Johnsonnetzwerk nahe ... etwas, was kaum entstehen kann, wenn es nur es nur sehr wenige Runner gibt, die dazu noch extrem wenige Runs durchführen. Offizielle Abenteuerkampagnen bestehen aus mehren Runs, die um die ganze Welt führen (und dabei mit lokalen Runnerszenen in Berührung kommen).
- Verschiedene Romane wie "Haus der Sonne" zeichnen ein Bild, wonach in jeder Stadt eine entsprechende Runnerszene herrscht.
- Du argumentierst, daß es zu wenige Runner gibt, um eine Subkultur zu gründen und daß damit der Medienwirbel zu unrealistisch sei. Gäbe es zuwenig Runner, hättest Du recht. Was aber ist, wenn es viele Runner gibt (da es auch viele Aufträge gibt)? Es ist gerade der Umkehrschluß: gerade weil es Second Skin und Carl Combatmage gibt, muß es zwingend viele Runner geben, damit die Menschen sich dafür interessieren und die Medien dies für ihren Mainstreammist vergolden können.
Und jetzt wieder zur Ausgangsfrage (ging es Dir darum?): ist es realistisch, daß Konzerne & Co in der Zukunft dementierbare Ressourcen für illegale Aktionen als normalen Geschäftsvorgang anwerben. Ich denke, es ist durchaus nicht unrealistisch, betrachtet man verschiedene reale Entwicklungen. Ja, diese Entwicklungen können sich wieder umkehren. Sie können sich auch verstärken oder in extremerer Form wiederkehren. Das ist eben der Faktor X an der ganzen Sache. Es ist für das Cyberpunkgenre sogar völlig normal (so wie es für das Fantasygenre nichts ungewönliches ist, wenn am Ende die Guten siegen oder wie es für das Liebesgenre normal ist, daß am Ende geknutscht wird), daß Konzerne bar jeglicher Moral und Rechtslage agieren. Das natürlich kann nur funktionieren, wenn die Welt entsprechend am Arsch ist, daß Gewalt und eine solche Un-Moral wirklich um sich greifen können (hier verweise ich wieder auf reale Beispiele wie Mittel/Südamerika). Tut es das in SR? IMHO ja. Es gab genügend Schockelemente, an denen eine Gesellschaft zerbrechen kann und einen gewaltigen Schritt in die entsprechende Richtung tut: VITAS, Magie, zerbrochene Staaten, immer mächtigere Megakons, ein ultrabrutaler Wirtschafskrieg, der irgendwann in Mord und Totschlag eskaliert (es fing so harmlos an: ein Privatdetektiv hier, ein erpresserisches Photo dort ...), Kriege, Kriminalität, allgemeine Armut ... vor allem letztere zwei sorgen dafür.
Okay, wieviele Runs macht ein Team im Jahr? 3 bis 4 würde ich sagen...
Und was ist, wenn ich 15 pro Jahr sage? Oder 100? Wie kommst Du auf diese Zahlen?
Aber wenn Du unbedingt Zahlen willst, damit Du etwas greifbares hast:
Seattle, 3mio Einwohner (wobei ich persönlich ja eher von 10mio ausgehe), wichtiger Wirtschaftsstandort.
Sagen wir 50 Akteure wie Megas, Staaten, OK, Privatpersonen (wobei ich eher von deutlich mehr ausgehen würde).
Jeder gibt einen Run pro Monat in Auftrag an ein einziges Team.
5 Mann pro Team. Jedes Team macht einen Run pro Monat.
50 Runs pro Monat
=> 50 Teams
=> 250 explizite Runner, dazu noch der ganze Rattenschwanz von Schiebern, Johnsons, Connections etc.
Jedes Team macht 12 Runs pro Jahr.
Sagen wir nur 5 Großstädte in je 10 Staaten, in denen Runs stattfinden (was natürlich viel zu niedrig ist).
=> 12 500 Runner weltweit, 30 000 Runs pro Jahr.
Nimm mehr Akteure, mehr Runs pro Monat (bei den großen Akteuren mehre Runs gleichzeitig pro Monat):
150 Akteure
1 Run alle zwei Wochen pro Akteur (manche werden mehr haben, manche weniger),
Jedes Team macht durchschnittlich einen Run pro Monat
=> 300 Runs pro Monat
=> 300 Teams
=> 1500 Runner (+ deren Rattenschwanz). Und das in einer Großstadt.
Sagen wir 10 Großstädte pro Staat der ersten Welt (also reiche Welt),
=> 15 000 Runner pro Land
Sgen wir 20 Länder (UCAS, ADL, England, PCC, Frankreich etc)
=> 300 000 Runner weltweit, die jährlich 720 000 Runs ausführen.
Nur als Beispiel.
Die Frage ist bei dieser Rechnung, ob es genügend Stoff gibt, um 600 Runs pro Monat zu rechtfertigen und was entsprechende Reaktionen sind. Zum einen ist die allgemeine Kriminalität dramatisch gestiegen, die Gesellschaft abgestumpft, die Konzerne betrachten das als normal. Ob es jetzt 600 Runs sein müssen? Keine Ahnung, es war nur eine Beispielzahl. Vielleicht sind es mehr, vielleicht sind es weniger.
SYL
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Meine Rechnung von 3-4 Aufträge im Jahr basiert auf der Überlegung, dass ein Run gewisse Zeit dauert, Vorbereitungs und Nachbereitungszeit eingerechnet, danach ggf. eine gewisse Zeit auskurieren, die Füsse still halten muss.
...dass man sich nach neuen Jobs umsehen und vor allem das verdiente Geld ja auch ausgeben möchte,
...dass man warten muss, bis die bestellte Hardware da ist, die man für den Run braucht, etc. etc.
Vielleicht sind es sogar 12 Jobs im Jahr, aber ich denke, es werden keine 100 sein, weil es unrealistisch ist, dass man alle 3 Tage einen Job erledigt, insbesondere, wenn man die nötige Zeit für Anwerbung, Vorbereitung einberechnet.
Die Zeit, die ein Runner in der Klinik verbringt, rechnen wir noch nicht mal ein.
Du kommst in der ersten Rechnung auf 250 Runner in Seattle, 12500 weltweit.
Da gehe ich konform, es könnten auch doppelt so viele sein.
3.000.000 EW in Seattle laut Seattle II SB
Bei 3 Millionen gehen 250 Leute in der Menge unter.
Steck 250 Indianer in ein Gebiet, dass so groß ist wie das Saarland.
(Saarland 2.900 qkm, Seattle 3.000 qkm)
Sicherlich, die werden sich ab und zu über den Weg laufen.
Indianer treffen sich möglicherweise in ner Kneipe, oder im Zelt, weil sie eine kulturelle Basis haben, die sie verbindet.
Aber Shadowrunner? Messerklauen, KiAdepten, Magier, Schamanen, Decker, Rigger - macht schon mal 6 Unterteilungen - Nationen, Rassen, soziale Abstammung - wieviel kulturelle Basis hat man da, dass man sich zu einer subkultur vereinigt,
vor allem wenn man in Gefahr läuft, dass die Stammkneipe einmal im Monat von Knight Errant gestürmt wird? ;)
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Hi,
nachdem ich die Diskussion verfolgt habe und sie ziemlich interesant fand, will ich euch mal mit meinen 5 Cent dazu beglücken.
Ich sehe keine Probleme bei der Frage, ob Runner eine eigene Subkutur sein können. Wikipedia schreibt zu "Subkultur:
Eine Subkultur („Unterkultur“) bezeichnet in der Soziologie eine bestimmte Untergruppe (Teilmenge) einer Kultur, deren grundsätzliche Werte und Normen die Mitglieder der Subkultur teilen. Die verschiedenen subkulturellen Gruppierungen einer Kultur unterscheiden sich durch sekundäre kulturelle Elemente voneinander.
Beispiele
Ein typisches Beispiel für Subkulturen sind traditionell eng vernetzte Berufsgruppen, z.B. die Anwälte oder die Schausteller.
[...]
[Hervorhebung von mir]
Wenn Ärzte oder Rechtsanwälte ein Subkultur sein können,warum nicht Runner? Natürlich werden runner von ihrem nationalen und kuturellen Hintergrund verschieden sein und jeweils andere Spezialisierungen haben. Nichtsdesto trotz sind es Runner. Unterscheidliche Kutur/Nationalität und unterscheidlicher Spezialisierung sind kein Hinderungsgrundm, zu einer Subkultur zu gehören. Rollenspieler sind auch eine Subkultur, obwohl sie aus verschiedenen Ländern kommen können und verschiedene System spielen. Eine Subkultur erfordert ja gerade keine Gleichheit in möglichst vielen Punkten, sondenr nur Übereinstimmung in den für diese SK relvanten Punkten. In diesem Fall: Runner sein.
Und vielleicht nicht maldas. Ich kann mir vorstellen, dass nicht jeder in dieser SK selber Runner ist, sondern vielleicht "nur" Schieber oder sonstwas.
Dass es unzweifelhaft eher wenig Runner gibt als viele, sehe ich auch so, aber das ist auch kein Grund, dass es keine SK geben könnte. Einmal stellt die moderne Welt mit der Matrix ein ganz hervorragendes Kommunikationsmittel zur Verfügung. Zum Zweiten ballen sich Runner möglicherweise in Hotspots zusammen, so dass dort die "Runnerkonzentration" höher sein dürfte.
Mystifizierung der "Runnerkultur" und Hpyen in den Medien halte ich auch nicht für unmöglich. Ich sehe es ähnlich wie z.B. bei Geheimagenten. Obwohl das eigentlich etwas "geheimes" ist, gibt es eine Menge Filme, Bücher etc. dazu. Dass die sehr wahrscheinlich nicht die Wahrheit reffen, spielt keine Rolle, das wollen sie ja auch nicht.
Echte Probleme bekomme ich erst mit "Runnertreffpunkten". Naja, Romane halt.....Wäre das wirklich so, dass ich da Runner ballen, müssten die Cops ja nut mal da auflaufen und schon hätten sie einen dicken Fang gemacht. Aber das muss ja nicht heißen, dass es sie nicht gibt. Für mich existieren sie, aber in solchen "Runnerkneipen" sind etwa so viele "echte" Runner zu finden wie es echte "Gangsta" in eine Disco in Castrop-Rauxel gibt (Wenn die Disco allerding z.B.in LA liegt, kann das durchaus anders sein).
Gr
Mibo
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Wenn Ärzte oder Rechtsanwälte ein Subkultur sein können,warum nicht Runner?
Wenn ich als Anwalt Kontakte knöpfen möchte, dann such ich im Stadtführer oder im Internet nach einer Kneipe, wo viele Anwälte rumlaufen. Ich gebe mich offen als Anwalt zu erkennen, und suche nach leuten, die sich ebenfalls offen als Anwalt zu erkennen geben.
Es ist also
1. kein Problem, neue Anwälte kennenzulernen.
2. keinerlei Risiko, neue Anwälte kennenzulernen.
Wie verhält es sich aber, wenn ich vom Beruf her Runner oder Auftragskiller bin?
Im Internet finde ich sicherlich keine Bar, die damit wirbt: "Hier verkehren hauptsächlich Killer."
Und selbst wenn es eine solche Bar gibt, würde ich da nicht hingehen wollen. Ich will schließlich unerkannt bleiben.
Und wie weiter oben bereits geschrieben: Als Anwalt habe ich kein Problem, zu einem Anwalts-Stammtisch zu gehen und mich mit anderen Anwälten zu unterhalten.
Als Auftragskiller werde ich aber nicht zu einem Killer-Stammtisch gehen: Vielleicht wird ein Kollege gerade von der Polizei überwacht und dann bin ich mitverdächtig.
Ich werde mich also hauptsächlich mit leuten treffen, die halbwegs normal sind. Im Optimalfall habe ich sogar Freunde, die nichts von meinem Doppelleben wissen.
Ein Anwalt kann sein Anwaltsein offen ausleben und in der Öffentlichkeit über seine neuesten Erfolg palavern.
Ein Killer kann seinen Killersein aber nicht offen ausleben, sondern mus eine Tarnidentität annehmen. Sobald er also in der Öffentlichkeit ist, muss er so tun, als wäre er ein harmloser Zivilist.
Und das führt zu keiner Subkultur.
Unterscheidliche Kutur/Nationalität und unterscheidlicher Spezialisierung sind kein Hinderungsgrundm, zu einer Subkultur zu gehören. Rollenspieler sind auch eine Subkultur, obwohl sie aus verschiedenen Ländern kommen können und verschiedene System spielen. Eine Subkultur erfordert ja gerade keine Gleichheit in möglichst vielen Punkten, sondenr nur Übereinstimmung in den für diese SK relvanten Punkten. In diesem Fall: Runner sein.
Aber auch Rollenspieler können sich öffentlich in Rollenspielläden treffen, ohne befürchten zu müssen, dass die Polizei den Laden hochnimmt und alle Anwesenden festnimmt.
Ich kann an der Uni meine Würfel auspacken und ungestraft damit rumspielen. (OK, ein paar schiefe Blicke hin und wieder, aber nichts ernstes.)
Ein Killer kann aber nicht in der Straßenbahn seine Knarre rausnehmen und mal so eben John Wayne spielen. (Zumindest ein professioneller Killer würde das unterlassen.)
Und vielleicht nicht maldas. Ich kann mir vorstellen, dass nicht jeder in dieser SK selber Runner ist, sondern vielleicht "nur" Schieber oder sonstwas.
Selbst Drogensüchtige hängen in ihrer Freizeit nicht die ganze Zeit mit ihrem Drogendealer rum.
Sie gehen hin, wenn sie Stoff brauchen, betreiben vielleicht noch ein bißchen Smalltalk und gehen dann woanders hin.
Und ebenso denke ich, dass der Runner bei seinem Dealer/Schieber nur ist, um geschäftliches zu erledigen und dann in seiner Freizeit mit anderen Kumpels abhängt.
Einmal stellt die moderne Welt mit der Matrix ein ganz hervorragendes Kommunikationsmittel zur Verfügung. Zum Zweiten ballen sich Runner möglicherweise in Hotspots zusammen, so dass dort die "Runnerkonzentration" höher sein dürfte.
Und wie stellst du dir einen Chat in der Matrix vor:
"Hi, ich bin Shadowrunner. Alle verdeckten Ermittler bitte raus, ich würde mit meinen Kumpels gerne ein privates Gespräch führen."
Oder schreibst du den Anwesenden in PM: "Bist du auch ein Runner oder Schieber?"
Und sollte der gegenüber dir wirklich antworten, anstatt dich einfach zu ignorieren, müsstest du auch noch sicher gehen, dass er wirklich RUnne rist und nicht für LoneStar oder eine Detektei arbeitet.
Ja, in der Matrix läuft das ganze 3D ab. Aber trotzdem hast du das Problem, das du deinen gegenüber nicht kennst. Und wenn du Pech hast, dann sucht er im Hintergrund nach deiner IP und schickt ein Einsatzkommando zu dir.
Mystifizierung der "Runnerkultur" und Hpyen in den Medien halte ich auch nicht für unmöglich.
Das halte ich sogar für sehr wahrscheinlich.
Je geheimer etwas ist, desto stärker wird es mystifiziert. Und desto größer ist der Medienrummel darum.
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Sind Einbrecher eine Subkultur?
Oder wie sieht es aus mit Industriespionen? Ist das eine Subkultur?
Auftragskiller... ist das eine eigene Subkultur?
Dann wären da auch noch Entführer. Ist das eine Subkultur?
Wenn man diese Fragen mit "Ja!" beantworten kann, dann dürften auch Runner eine Subkultur darstellen.
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Wie verhält es sich aber, wenn ich vom Beruf her Runner oder Auftragskiller bin?
Im Internet finde ich sicherlich keine Bar, die damit wirbt: "Hier verkehren hauptsächlich Killer."
Und selbst wenn es eine solche Bar gibt, würde ich da nicht hingehen wollen. Ich will schließlich unerkannt bleiben.
Nun, es gibt Schieber und Johnsons, welche jeweils für die Auftraggeber untercshiedliche Teams zusammenstellen. Davon lebt unter anderem ein Schieber. Und so unterschiedlich auch Runner sein mögen in ihrer Persönlichkeit und Aufgabengebeit, einige Dinge werden sich relativ ähneln, zb die Bereitschaft, kriminelle Dinge zu tun, für Geld zu arbeiten, in einem kleinem Team die Drecksarbeit zu machen, Diskretion etc. Alleine schon deswegen baut sich ein gewisses Netzwerk auf.
Dann gibt es noch entsprechend schlechte Viertel, wo das ganze mit den Gangs verstrickt ist ... oder mit dem organisierten Verbrechen (man denke nur an Chigago zur Zeit der Prohibition oder an Neapel vor ein paar Jahrzehnten)
Und ebenso denke ich, dass der Runner bei seinem Dealer/Schieber nur ist, um geschäftliches zu erledigen und dann in seiner Freizeit mit anderen Kumpels abhängt.
Ist das zwingend? Ich als Charakter kann mir sehr gut vorstellen, noch mit meinem Team (oder Leuten, mit denen ich mal zusammengearbeitet habe) ein Bierchen trinken zu gehen. Man ist unter sich, man kann reden, ohne extrem auf die Worte zu achten, man kann gemeinsame Erfahrungen austauchen und analysieren etc. Ich visualisiere da gerade "Ronin" oder "Heat".
Und wie stellst du dir einen Chat in der Matrix vor:
Nein. Aber da Du übertreibst, übertreibe ich auch mal: der "Niemand kennt mich, niemand hat meine Nummer, ich gehe mit niemanden aus, ich arbeite immer alleine, ich habe keine Connections"-Runner wird auch eher selten sein.
Sind Einbrecher eine Subkultur?
Einbrecherbanden? Hehler? Neue Banden? Zusammenarbeit mit anderen Banden? Das ist alles in der Realität nichts ungewöhnliches.
Oder wie sieht es aus mit Industriespionen? Ist das eine Subkultur?
Da es wohl derzeit weniger Industriespione als 2060 Runner gibt, wird es etwas problematisch. Zieht man den Kreis jedoch etwas weiter, und nimmt "Sicherheitsberater", Privatarmeen und Söldner dazu (ich sagte ja bereits, daß die Grenzen teilweise ziemlich fließend sein können, wenn man sich vom Hollywoodklischee einer festen und großen Söldnerkompanie lösen kann), kann das ganze schon anders aussehen.
Allerdings: staatliche Spionage ist wohl definitiv eine Subkultur ... und in vielen Fällen vermischt sich das auch mit Industriespionage, wo Staat und Großkonzerne nicht immer zu trennen sind (USA, GUS).
Auftragskiller... ist das eine eigene Subkultur?
Siehe oben. Es wird wohl mehr Runner 2060 als Auftragskiller 2005 geben. Wenn jedoch Mord und Totschlag zu den normalen Geschäftspraktiken weltweit gehören würden ...
Dann wären da auch noch Entführer. Ist das eine Subkultur?
In Deutschland wohl weniger. In Süd/Mittelamerika? 1 Milliarde Dollar "Umsatz" zeigt wohl nicht wirklich auf vereinzelte individuen. Was wäre zb mit osteuropäischen Schleusern? Deren Netzwerke erstrecken sich ja teilweise bis nach Asien. Und auch hier ist es eine Vielzahl von Organisationen und Banden, die eine krude Mischung auf Unabhängigkeit und Netzwerk aufweisen.
Wenn man diese Fragen mit "Ja!" beantworten kann, dann dürften auch Runner eine Subkultur darstellen.
Yupp.
Vielleicht sollte man sich auch vom Gedanken lösen, daß es nicht nur eine einzige gültige Form von Subkultur gibt, die streng nach der DIN-Norm funktioniert, sondern daß das ganze auch sehr verwischt sein kann ... Runner werden sicherlich eine ander Nähe und Vertraulichkeit in ihrem Bereich haben als Anwälte.
SYL
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Feine Diskussion, werde mal meinen Senf dazugeben:
Ich halte Apple's Standpunkt im wesentlichen für gelungener dargebracht. Ich bin ebenso der Meinung, Shadowrunner sind in einem SR-Universum realistisch und denkbar. Nimmt man die völlig unglaubhaften Elemente des Settings (Magie, Elfen, Tralala...) weg und schaut auf die spezielle Version des SR-Cyberpunk, so hat man denke ich, eine Basis für glaubhaften Einsatz und Wirken von Shadowrunnern auf die Populärkultur.
Ein Missverständniss ind der Diskussion, dem ich vorbeugen möchte: Das Spieler oft seltsame Vorstellungen von Runs haben, genauso wie die meisten Bücher die Szene überdimensional aufblähen, ist Fakt. Daher hat Apple auch freundlicherweise darufhingewiesen, das er die Bücher (und damit das Settingsverständnis diverser Autoren) bei seiner Analyse nahezu ausklammert.
Was spricht denn gegen eine Subkultur?
Ich finde die Argumente allesamt nebulös und wackelig.
So findet einer, zu einer richtigen Szene gehöre eine Bar und Treffs, und sowas könne es ja schliesslich nicht geben , da alles illegal.
Das mag in der Theorie sein, was sagt dazu die Wirklichkeit?
Wer an Drogen herankommen will, hat damit bei uns überhaupt kein Problem. Selbst der dümmste Bulle sollte eigentlich wissen, wo er das im Ernstfall bewerkstelligen könnte. Von meiner Haustüre aus könnte ich binnen 10 Minuten mindestens drei verschiedene Lokationen ansteuern , in denen teils sehr offen gedealt wird, auch härteres Zeug, theoretisch undenkbar, oder? Werden die hochgenommen? Ja, manchmal, aber mehr aus allgemeiner Pflicht als aus dem Verständnis her, die Dinge dauerhaft zu ändern.
Nächstes Beispiel: So etwas wie eine Junkie-Szene gibt es ebenfalls in jeder grösseren Stadt. Keiner der Betreffenden würde sich selber Junkie nennen, und doch sind diese leicht zu identifizieren, einzuordnen und anzutreffen (wenn gewünscht). Meistens tummeln die sich offen auf der Strasse. Und genauso wie bei Shadowrun würde es niemandem einfallen, die Szenetreffs "auszuräuchern".
Weiter: In einer deutschen Stadt, in der ich mehrere Jahre lebte, gab es ne Menge (echter) Mafia Kneipen. Die Bullen waren recht häufig (so etwa jedes halbe Jahr) dort mit Einsatzkräften vor Ort und veranstalteten jedesmal ein Spektakel. Jeder Interessierte mit entsprechendem Hintergrundwissen könnte die ohne Schwierigkeiten kontaktieren, würde ihm wirklich etwas daran liegen.
Sicherheitskräfte/Polizei sind gegen solche Erscheinung also machtlos. Und die Konzerne? Die haben überhaupt kein Interesse daran, irgenwelche Razzien zu veranstalten. Wenn jemand einen guten Grund weiss, so mag er ihn vorbringen, meines Erachtens gibt es keinen einzigen. Schliesslich greifen alle Konzerne selber auf Runner zurück.
Es ist ja nicht so, als ob es wirkliche Runnerkneipen gibt (genausowenig gibt es warscheinlich reine Rechtsanwaltskneipen oder Ex-Bundeswehrspelunken) aber der Punkt is der: auf Waffenmessen, in Szenekeipen oder ähnlichen Orten kann der Wissende Kontakt aufnehmen. Die entsprechenden Personen sind äusserlich von Unwissenden nur schwer zu unterscheiden, so wie heute besagte Mafiosi.
2tens Was die Ausprägung der besagten Lebensart angeht:
Wie Apple bereits erwähnte, üben beispielsweise Kriminelle heutzutage eine unglaubliche Faszination auf diverse Gruppen aus. Wer könnte das ernsthaft bestreiten!?! Fast jeder neue Actionfilm rekrutiert seine Helden/Antihelden oder halt seinen Gegenspieler aus dem Milieu. Aktuelles Beispiel : Sin City.
Die Jugend berauscht sich am Faszinosum der "Ghettoangster", obgleich wir in Deutschland Lichtjahre von so einer Szene entfernt sind. Was mir persönlich immer ein Lächeln hervorkitzelt. Beispiele: praktisch alle Erfolgs- 0815Rapper, diverse Filme oder (sehr erfolgreiches Novum) Computer/Videospiele: GTA San Andreas.
Seltsamerweise wird sogar die Mode von dieser schwachsinnigen Gangsta Marotte davon in Mitleidenschaft gezogen! (Wer glaubt, er könne sich davon distanzieren, der irrt uU: der Matrix-Look ist , wie fast alle Action Elemente des Films, vollständig von alten Honk Kong Flics wie Better Tomorrow sowie the Killer abgekupfert, deren Helden - Kriminelle in Sonnenbrille und langem Mantel. Das sieht in Zeitlupe halt für viele stilvoll aus...)
Ja zum Teufel - Wir zocken bei SR Kriminelle und erfreuen uns der Virtualität ihres hartem Alltags.
ich könnte noch weitere Beispiele bringen, der Punkt ist hoffentlich dennoch klar:
Es gibt in sicheren und trocknen Deutschland mehrere Milieusubkulturen, die mehr Pseudo als echt sind. Gäbe es Runner, die Medien würden sich NATÜRLICH darauf stürzen! Das Leben echter Runner würde dabei total überzeichnet und ideologisiert werden, aber die Kids würden definitiv darauf stehen und sich entsprechend benehmen.
Was man dennoch bedenken sollte: Die wenigsten "Aktiven" würden sich als 'Runner' bezeichnen und das als einzigen Job machen. Genauso wären viele Runs ziemlich armselige Botengänge oder brachiale Anschläge oder Sabotagekte wären. Aber das wäre fürs Spiel viel zu armselig. Daher zockt man bei SR ja auch die Elite der Runner, die Creme de la Creme.
Ich gebe zu, die meisten Runden ziehen wirklich eine total unrealistische Show ab, die so nicht funktionieren würde. Genauso sind viele Charakterhintergründe zu einfach gehalten. Es gäbe meines Erachtens kaum Menschen, die hauptberuflich Shadowrunner wären und dabei nach und nach ihren Körper für diese Aufgabe vercybern lassen würden. So etwas muss man schon mit dem Hintergrund in Einklang bringen können, aber das ist, wie gesagt, nur meine Sicht der Dinge.
Abschliessend möchte ich auf zwei Beispiel hinweisen: da wäre zum einen Mütterchen Russland. Dort gibt es harten Kapitalismus, der eng mit dem Staat zusammenarbeitet und nicht selten zu kriminellen Mthoden greift, um seine Pfründe zu schützen. Ein Mordauftrag ist dort Alltagsgeschäft und wer sich davor schützen möchte, bezahlt besser Freiberufler, (Runner?) nicht selten solche, die selber hin und wieder in solche Dinge verstrickt sind. Die Jugend findet so etwas natürlich hochfaszinierend, aber der fehlende Glamour amerikanischer Produktionen macht sich in der Vermarktung dann doch bemerkbar.
In Südamerika sind die Konzerne bei der Ausbeutung natürlicher Ressourcen schon lange dabei, "Externe" zu engagieren die skrupelos wie effizient die Urbevölkerung oder kleine Fabrikangestellte bei der Stange halten oder gleich dezimieren.
Bettet man diese "Fachleute" in den Hexenkessel eines SR Sprawl des Jahres 2070, voila, man hätte sie, die Shadowrunner!