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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Pen & Paper - Umfragen => Thema gestartet von: Ludovico am 9.08.2005 | 14:01
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Nachdem ich mich nun von SLA Industries abgewendet habe, möchte ich wieder mit Conspiracy X anfangen. Meine Gruppe steht dazu, und ich freu mich schon drauf.
Vor kurzem bin ich nun bei der Recherche nach Serienkillern für SLA Industries auf zwei Webseiten gestoßen, die mich stark gefesselt haben:
www.serienkiller.de
www.crimelibrary.com
Während ich lediglich für SLA Industries nach Vorgehensweisen und Inspirationen gesucht habe, kam mir der Gedanke, ein paar von den Schauergestalten für Conspiracy X voll und ganz zu verwenden.
Allerdings denke ich bei Monstern nicht nur an Joe Ball, Ed Gein, Jeffrey Dahmer,..., sondern auch an Adolf Hitler, Stalin, Saddam Hussein,...
Wie seht ihr das?
Ist das moralisch verwerflich, diese Gestalten zu verwenden für das RPG?
Überschreitet das die Grenze des guten Geschmacks?
Sollte man so etwas überhaupt dürfen eurer Meinung nach?
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Ich denke, dass man die einbauen kann. Warum auch nicht? Sie sind Personen des Zeitgeschehens und nur Kofi Annan einzubauen wäre ja etwas langweilig. ;)
Zum anderen warum sollte man das, was in Filme, Bücher und Computerspiele eingebaut wird, nicht verwenden dürfen?
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Es Kommt IMO darauf an, Wer, Wann und Wo er eingebaut wird. Adolf Hitler kann ich mir in einem Szenario im 2ten Weltkrieg (und evtl. auch in der Zeit kurz danach) gut als Gegenspieler vorstellen. Zeitlich ist das ganze so weit zurückliegend, das IMO keiner der Spieler ernsthafte Persönliche probleme damit haben dürfte. Bei Sadam Husein liegt die sache schon etwas anders, der ist ein "Produkt" der jüngsten Zeitgeschichte, das u.U. auch den ein oder anderen Spieler Persönlich nahegehen könnte. Ähnlich ist das mit Serienkillern. Mit Fingerspitzengefühl ist es sicher möglich, jedes "Monster" im Spiel zu Integrieren, ohne das man Geschmacklos wird.
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Es ist ja gerade das Schöne am Rollenspiel, dass ALLES erlaubt ist, was der Gruppe gefällt.
Wäre ja noch schöner, wenn mal irgendwer kommt und sagt:
"Übrigens ist es rassistisch, dass in Fantasy-Spielen Orks hässlich sind. Ab jetzt also Orks verboten."
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Also eigentlich spricht nichts dagegen, sofern sich keiner der Spieler davon "angeekelt" fuehlt. Wenn man z.B. Hitler als Stilistisches Mittel einsetzt, um Stimmung zu machen, dann ist das IMHO ok, aber verherrlichen sollte man ihn dabei nicht. Und es muss immer deutlich bleiben, dass es ein Spiel ist und man sich von der realen Figur des Monsters distanziert.
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[OT]
Es ist ja gerade das Schöne am Rollenspiel, dass ALLES erlaubt ist, was der Gruppe gefällt.
Wäre ja noch schöner, wenn mal irgendwer kommt und sagt:
"Übrigens ist es rassistisch, dass in Fantasy-Spielen Orks hässlich sind. Ab jetzt also Orks verboten."
Im Prinzip stimme ich dir zu, aber im Detail hat es nach aktuellem wissenschaftlichem Stand der dinge nie Ork´s gegeben ::)
IMO ist es doch schon ein unterschied, ob ich eine Fantasiegestallt diffarmiere oder ob ich eine Person, die Real Existierte zu "Spielzwecken" herranziehe. Ich kann mir vorstellen, das es leute gibt, die sich über die verwendung Tatsächlich existierender Personen Aufregen könnten.[/OT]
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Würde auch sagen dass man zwar ein bisschen aufpassen muss wie mans einbaut, aber grundsätzlich warum nicht. Auch wenns ein bisschen ein anderes Beispiel ist, aber ich erinnere mich an ne Runde die am Ort spielte an dem die Rudne saß. Man hat dann das Haus eines der peripher Anwesenden auseinandergenommen und ihn glaub ich sogar erschossen. Das war aber in Ordnung weil derjenige sich nich dran gestört hat. Anders ist das halt wenn ich einen Juden in meiener Runde habe dessen halbe Familie im KZ gestorben is. Dann überleg ich mir das mit Hitler lieber 2 mal.
Um zu ner Conclusio zu kommen: Warum nich, aber bitte nicht one vorher nachzudenken
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Historische Persönlichkeiten sind meiner Ansicht nach auf jeden Fall statthaft.
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Ich bin sogar mal so weit gegangen, die Charaktere bei Mage in die Vergangenheit zu schicken und dort stellten sie dann fest, dass sie ein Attentat auf Hittler verhindern sollten. war eine echte gewissensentscheidung und nicht leicht für sie. hat aber allen spaß gemacht. >;D
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Ich gehe da in dieselbe Richtung, wie dr.fendo:
- kaum jemand weiss, ob da nicht etwas im Umfeld der anderen genau so etwas wahr (der Vater eines Verwandten von mir ist tatsächlich im KZ ermordet worden, weil er Jude war, der Verwandte selber wurde "arisiert")
- derartiges wird auch in den Familien nicht oft besprochen
- die Chance, ein reales "Monster" schön zu reden oder auch nur von anderen so verstanden zu werden, als sähe man das Monster positiv
- es gibt genug "Monster" in der Literatur, da muß ich keine "echten" einsetzen!
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So lange da alles im Rahmen bleibt, sehe ich da kein Problem. :)
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Ich bin auch der Meinung, wenn es allen Spielern gut gefällt, dann sollte man es machen.
Bestimmte "Monster" aus der Realität wirken da sicher für die Spieler noch intensiver, als wenn man irgendwenn erfindet und dann noch sich seine Geschichte aus den Fingern saugen muß, um zu verdeutlichen, dass er gefährlich ist.
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Prinziepiell sehe ich da kein Problem, solange es im rahmen bleibt - aber man sollte mit den Spielern darüber reden, wie sie das sehen. So gut kann man einen menschen normalerweise nicht einschätzen.