Tanelorn.net

Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Thema gestartet von: Edorian am 8.09.2005 | 14:30

Titel: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Edorian am 8.09.2005 | 14:30
In letzter Zeit habe ich öfter darüber nachgedacht, warum viele Spieler kein Problem darin sehen, auf ihren Charakter gerichtete Waffen oder sonstige bedrohlich gemeinte Situationen als harmlos abzutun. Beispiel: Bei SR hat so gut wie niemand Schiß, wenn er mit einer Holdout oder einer leichten Pistole bedroht wird. Ähnliche Probleme kennt man auch in anderen System. Fast immer wird dann ein Kommentar abgelassen, dass die Regeln einen sofortigen Tod ausschließen. Auch Gefangennahmen erregen selten Angst oder auch nur Unbehagen.

Entweder spiele ich mit den falschen Leuten (und habe die falschen Methoden) oder es hapert woanders. Wie also kriege ich die Spieler dazu, die Gefühle ihrer Charaktere im Rahmen ihrer Möglichkeiten darzustellen oder wenigstens zu beschreiben?
Da ich schon seit Mitternacht darüber nachgrübele und zwischenzeitlich eine finstere Organisation aus dem Boden gestampft habe, will ich nicht, dass die Spieler nur doofe Witze reißen anstatt endlich mal etwas Emotion zu zeigen.
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Thalamus Grondak am 8.09.2005 | 14:34
Es gibt viele Methoden, wie entsprechende Erzählweise, hintergrundmusik, raum Düster machen, um allgemein schonmal eine Atmosphäre des "unwohlseins" zu erzeugen.
Es gibt auch holzhammermethoden, wie Charaktere einfach mal durch einen Schuß sterben lassen.
Ich hab aber nihctmerh viel Zeit, also erstmal nur den allerwichtigsten Tipp.
Sag es deinen Spielern stumpf herraus. Rede vor dem Spiel mit ihnen und sage ihnen, das du in diesem Abenteur Momente eingebaut hast, in denen ihre Chars Angst haben sollen, und sie es danna uch spielen sollen. Das hilft oft mehr, als 1000 versteckte andeutungen.
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Medizinmann am 8.09.2005 | 14:45
Hmmm, bei SR und den Waffen ist es ein Regelfehler.
Eine Waffe ,die nur halbsoviel schaden macht wie ein  heftiger Schlag im Nahkampf (4-6L Pistole VS 4-6M Faushieb)
kann beim Besten Willen keine Furchtreaktion hervorrufen
in der Realität hab Ich (natürlich) Angst vor einer 9 MM Pistole(da ist sowas Tödlich),Bei SR  besteht für meinen Toughen Samurai eine nur geringe Chance,das er überhaupt Schaden nimmt.
Warum deine Spieler aber keine Angst/Unbehagen  bei Gefangennahme zeigen,versteh Ich nicht

mit leichtem Tanz
Medizinmann
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Hr. Rabe am 8.09.2005 | 14:51
Ich habe ---auch bei SR--- meinerseits eine ähnliche Erfahrung gemacht, allerdings auch einen gewissen Aha-Effekt erlebt:

Ich hatte meine Leute in SR in eine Kampanie geschickt, in der sie zu Beginn stinknormale Bürger waren; Angehörige der Mittelschicht.
Einer der Charaktere war Mechaniker, einer Barkeeper und eine Lehrerin. Auser dem Mechaniker, der gerade mal wußte wo bei einer Schrotflinte vorne und hinten ist und dem Barkeeper, der mehr schlecht als recht mit einer Pistole umgehen konnte, hatte keiner irgendwelche Waffenfähigkeiten.

Die Gruppe wurde Zeuge eines brutalen Mordes an einem NPC, welcher ein Freund der Gruppe war. Sie fanden seine Zunge in seiner Wohnung und sein Kind vergiftet. Als der Barkeeper zum frische Luft schnappen nach drausen ging, lief er einem der 'Cleaner' über den Weg, der sich keine Zeugen leisten konnte und sobald er die Situation verstanden hatte eine Knarre 4 cm vor den Kopf des Barkeepers hielt. Dieser hatte zuvor einen kleinen Revolver in der Hand gehabt, um sich selbst Sicherheit zu heucheln, den er nun schreckhaft auf den Agenden richtete.
In diesem Moment kam der Mechaniker zur Türe herraus um nach dem Barkeeper zu sehen und knallte hinter sich die Türe zu.

Das erste was ich dem Spieler des Barkeepers beschrieben habe war, wie ihm die Kugel des Agenten das linke Ohrläppchen in Fetzen schoß.
Dann wie der Agent ---getroffen durch den schreckhaften Schuß des Barkeepers--- dem Barkeeper entgegen fiel und seine Brust entlang zu Boden sank.

Es war eine der genialsten Szenen, die ich in SR jeh hatte. Nicht nur, daß der Spieler richtig Schiss um seinen Char gehabt hat, er hat die Tatsache, das er gerade ---mehr oder weniger aus versehen--- einen Menschen erschoßen hat so genial ausgespielt.... *schmacht*

Ich denke der Schlüßel zu dieser Szene lag zum einen an der Schwäche des eigenen Chars, dann aber auch sehr daran, daß ich den Spieler die Situation des 'mexikanischen Unentschiedens' habe voll auskosten lassen.
Der Hauptgrund war allerdings, das der Spieler sich darauf eingelassen hat.
Häufig ist genau das auch der Knackpunkt, denn jemanden der keinen Bock hat im Spiel mitgerissen zu werden, den kann ich auch nicht schocken.

Gruß,
raVen
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Joe Dizzy am 8.09.2005 | 15:13
Angst ist kein Gemütszustand, dem sich Leute gerne aussetzen. Deine Spieler werden also nicht freiwillig Angst haben. Wenn du trotzdem willst, dass sie um ihre Figuren bangen, dann müssen die Figuren auch in Gefahr sein. Ein entsprechendes Regelwerk kann helfen, oder auch der Hinweis des Spielleiters dass er einen Figurentod nicht verhindern wird.

Wenn nur die Figuren mal Angst haben sollen, weil die Spieler ihre Figuren immer als ultra-coole, über-harte "mir-kann-keiner-was" Karikaturen spielen.. dann solltest du mit den Spielern reden. Mir geht es so, dass Charaktere ohne Schwächen mich langweilen. Als SL find ich es nicht unterhaltsam die Abenteuer einer solchen Figur mitanzusehen. Auch als Spieler reizt es mich viel mehr Charaktere zu spielen, die eher Luschen sind, tolpatschig, ängstlich oder einfach nicht in die hochgefährliche Situationen passen, um die sich so viele Rollenspielrunden drehen. Möglicherweise kannst du damit das Interesse deiner Spieler wecken. Aber vielleicht wollen sie sowas auch überhaupt nicht. Dann musst du dich entweder damit abfinden das deine Spieler in die Steven-Seagal-Schule des Rollen-spiels fallen oder dir eine neue Gruppe suchen.
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Ahasverus am 8.09.2005 | 15:19
*hm*

die selbe kerbe, wie mein vorredner:

ich hab in SR die erfahrung gemacht, dass spieler gerne mal die knall harten actionjungs im stil von "die hard" spielen wollen, die auch dann noch coole sprüche hinter den verspiegelten sonnenbrillen hervorbrummen, wenn ihnen jemand eine M4 an den Kopf hält...

im rpg wollen viele helden (aus)spielen, die sie im realen leben halt kaum wären... also machts spass keine angst zu haben...

vielleicht wollen also deine spieler gar keine angst haben...

wobei ich nicht sagen will, dass es keinen spass machen kann, angst zu spielen... es gibt bloss wohl auch spieler die lieber coole bruce willisses spielen :-)
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Bitpicker am 8.09.2005 | 15:29
@Edorian:

Du verlangst von deinen Spielern eine realistische Reaktion. Einerseits steht aber das Regelsystem dem im Weg, weil es Realismus verhindert, wenn bestimmte Waffen nicht tödlich sind. Andererseits scheinen aber auch deine Spieler nicht daran interessiert zu sein, wenn eine ungeregelte Situation wie Gefangennahme sie nicht beeindruckt. Deshalb solltest du zuallererst einmal herausfinden, warum das so ist, indem du deine Spieler fragst. Vielleicht ist Gefangenschaft für sie etwa so als würden sie bei Monopoly ins Gefängnis geschickt - die Spielfigur ist eben kurz blockiert, aber irgendwie wird es schon weitergehen. Wenn die Spieler von sich aus gar nicht bereit sind, sich in ihre Charaktere zu versetzen, wirst du sie auch nicht zu emotionalen Reaktionen bringen können (Mensch-Ärgere-Dich-Nicht heißt ja nur so, weil viele Leute nicht verlieren können; und beim Rollenspiel stehen Sieg und Niederlage ja nicht so sehr im Vordergrund).

Robin
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Jens am 8.09.2005 | 15:51
Es ist immer gut den Spielern die Anregung zu geben: HEy ich weiß ihr habt keine Angst, aber stellt eure Charaktere doch mal so dar, das sie Angst haben, wenn sie welche haben müssten.

Klar das ist bei einer Holdout nur gefährlich wenn sie dir im Ohr steckt und einen selbstzündungsmechanismus hat aber hey... ;)
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: sackgesicht am 8.09.2005 | 16:55
Angst ist kein Gemütszustand, dem sich Leute gerne aussetzen. Deine Spieler werden also nicht freiwillig Angst haben.

Das sehe ich anders. Man muss unterscheiden zwischen Angst, die man nur schwer bewältigen kann (das kann im schlimmsten Fall zu Panik oder Depressionen führen) und Angts, die man überwindet. Die letztere macht einen stärker und ist der Grund, warum Menschen überhaupt dazu neigen, sich tatsächlich oder vermeintlich riskanten Situationen auszusetzen (Bungee-Jumping, Geisterbahn, sinnloses Rasen auf der Autobahn). Adrenalin kann einen echt high machen, Mann! Wenn du den Spielern nie Angst einjagst, dann werden sie irgendwann rumnölen, wie langweilig sie das Spiel finden. Wenn du jede Woche einen Char ins Jenseits beförderst, dann ist es wiederum zuviel und sie werden sich nix mehr trauen und das Spiel versandet. Es kommt also auf die richtige Dosis Angst an.

Dabei macht es imho wenig Sinn, das outgame zu klären ("Du, dein Char kann sterben. Du solltest schon vorsichtig sein!"). Das wirkt in den seltensten Fällen. Angst entsteht im Gehirn im limbischen System, Gespräche über den Char werden aber vom Neocortex abgehandelt; und die Kommunikation zwischen diesen beiden Hirnteilen können nur die wenigsten Menschen willentlich beeinflussen (mal abgesehen von Yogis, Fakiren, alten Zen-Meistern und Jedi-Rittern....)

Das wichtigste ist, dass sich der Spieler mit dem Char identifiziert, denn dann ist die Angst des Chars auch die Angst des Spielers. Dass ist nicht weiter schwer; die meisten Spieler hängen an ihren Chars, da ist mir die Identifikation sogar manchmal schon zu groß.

Das Problem ist es also, denn Char in eine Situation zu bringen, in welcher der Spieler weiß, dass er um den Char Angst haben muss (nicht etwa: In der der Spieler selbst Angst hätte. Denn der Char ist ein Held und damit wesentlich weniger empfindlich). Das, wie gesagt, sollte in-game passieren. Nehmen wir mal folgende Begebenheit:

SL: "Der Yakuza-Ganove richtet eine geladene Holdout-Pistole auf deinen Kopf"
Spieler: "Ach, scheißegal, das macht meinem Charakter nix!"
SL (mit düsterer Stimme, einen japanischen Akzent imitierend): "Runter du Bastard. Übrigens: Diese Waffe ist mit unseren neu entwickelten Explosiv-Projektilen geladen".
Spieler: "Was?"
SL: "Der Yakuza schießt zwei Zentimeter an deinem Ohrläppchen vorbei auf die Bedienung und bläst ihr mit einem Schuss den Kopf weg.
Spieler: "Waaaaas? Wir haben doch noch nicht mal Initiative gewürfelt!"
SL (laut, mit der Stimme des Gangsters): "Und jetzt auf den Boden du A*loch, sonst blas ich dir die Birne weg!"

Ich möchte den Spieler sehen, der dann nicht wenigstens für einen Moment Angst hat!



Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: ToBe am 8.09.2005 | 17:02
Ich zwinge meine Spieler immer dazu, sich möglichst komplexe Persönlichkeiten und Hintergrundstories auszudenken. Abgesehen von tollen Figuren hat das den Nebeneffekt, daß die meisten Spieler sich dann so richtig um Ihre Figuren sorgen. Und dann kriegen sie plötzlich Schiß, wenn jemand mit dem Geschäftende einer Waffe auf sie zeigt.  :P
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Smendrik am 8.09.2005 | 19:06
In letzter Zeit habe ich öfter darüber nachgedacht, warum viele Spieler kein Problem darin sehen, auf ihren Charakter gerichtete Waffen oder sonstige bedrohlich gemeinte Situationen als harmlos abzutun. Beispiel: Bei SR hat so gut wie niemand Schiß, wenn er mit einer Holdout oder einer leichten Pistole bedroht wird. Ähnliche Probleme kennt man auch in anderen System. Fast immer wird dann ein Kommentar abgelassen, dass die Regeln einen sofortigen Tod ausschließen. Auch Gefangennahmen erregen selten Angst oder auch nur Unbehagen.

Entweder spiele ich mit den falschen Leuten (und habe die falschen Methoden) oder es hapert woanders. Wie also kriege ich die Spieler dazu, die Gefühle ihrer Charaktere im Rahmen ihrer Möglichkeiten darzustellen oder wenigstens zu beschreiben?
Da ich schon seit Mitternacht darüber nachgrübele und zwischenzeitlich eine finstere Organisation aus dem Boden gestampft habe, will ich nicht, dass die Spieler nur doofe Witze reißen anstatt endlich mal etwas Emotion zu zeigen.

Unser SL hat uns damals bei Hârnmaster so richtig das Fürchten gelehrt. Liegt auch daran dass du in den Kämpfen schnell verstümmelt und getötet werden kannst...

Spiel mal so richtig "hard & gritty" . Irgendwo im Archiv geistert sicher noch der Thread dazu rum...

Ein Spieler zeigt keinen Respekt vor einem Mafiaboss dessen Gorillas ihn gerade Baseballschlägern bedrohen?
Massiere ihm die Birne, beschreib ihm wie sie seine Kniescheiben brechen und ihm das Brustbein zerbröseln. Lass ihn mit dem Leben davon kommen und seinen Charakter (fürs Erste) bleibende Schäden davon tragen.
Die Schäden soll er irgendwann mal später geheilt bekommen, unter großem Aufwand, einem gewaltigen Schuldenberg und etlichen Gefallen die er für seinen Doc abzustottern hat.

Lass die Spieler einfach mal spüren, dass du nicht der liebe, nette SL bist der sie mit allem davonkommen lässt. Droh es nicht mal an, dann wirkt der Schock besser. Lass einfach mal all deine kleinen Gewaltfantasien raus...  >;D

Was auch hilft ist wenn befreundete NSCs die evtl auch noch mehr drauf haben als sie gesiebt werden. Zeig ihnen ihre (Ingame)-Sterblichkeit und sie werden sich bald in die Hosen machen auch nur nach der Waffe zu greifen.

Das Problem ist es also, denn Char in eine Situation zu bringen, in welcher der Spieler weiß, dass er um den Char Angst haben muss (nicht etwa: In der der Spieler selbst Angst hätte. Denn der Char ist ein Held und damit wesentlich weniger empfindlich). Das, wie gesagt, sollte in-game passieren. Nehmen wir mal folgende Begebenheit:

SL: "Der Yakuza-Ganove richtet eine geladene Holdout-Pistole auf deinen Kopf"
Spieler: "Ach, scheißegal, das macht meinem Charakter nix!"
SL (mit düsterer Stimme, einen japanischen Akzent imitierend): "Runter du Bastard. Übrigens: Diese Waffe ist mit unseren neu entwickelten Explosiv-Projektilen geladen".
Spieler: "Was?"
SL: "Der Yakuza schießt zwei Zentimeter an deinem Ohrläppchen vorbei auf die Bedienung und bläst ihr mit einem Schuss den Kopf weg.
Spieler: "Waaaaas? Wir haben doch noch nicht mal Initiative gewürfelt!"
SL (laut, mit der Stimme des Gangsters): "Und jetzt auf den Boden du A*loch, sonst blas ich dir die Birne weg!"

Ich möchte den Spieler sehen, der dann nicht wenigstens für einen Moment Angst hat!

 :d
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Arbo am 8.09.2005 | 20:18
Ich sehe es ähnlich wie mein Vorredner. Was aber auf jeden Fall wichtig ist, wenn vorher "freundlich" gespielt wurde: Kündigt den Spielern an, dass es jetzt auch mal zugig wird.

Hilfreich ist auch, Medipacks und Heiltränke erstmal ein wenig seltener zur Verfügung zu stellen.

Arbo
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Kornhulio am 8.09.2005 | 21:42
hm... ja, das srt-regelsystem an sich verhindert die tödlichkeit einer leichten pistole... daher sag ich nur eins: hausregel... ein schuss aus nächster nähe direkt zwischen die augen ist tödlich! man kann sich darauf einigen dass es evtl. ausnahmen gibt (für leute mit cyberschädel oder sicherheitshelm) aber generell gibt es wenig was eine kugel da aufhält...

ansonsten... tja, das mit den gefühlen ausspielen kommt erst mit wachsender reife und erfahrung ;) wobei ich ähnliche situationen auch von mir kenne, es ist einfach teilweise schwierig da zu reagieren (weil man selber halt nicht wirklich häufig in solche situationen kommt ;) ), aber ein wenig gefühle sollte man schon zeigen...
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: 1of3 am 9.09.2005 | 00:12
Irgendwie kann ich immer noch nicht einsehen, warum ich Angst um einen Charakter haben sollte. Wenn mein Char tot ist, mach ich mir nen neuen. Und mein Char stirbt garantiert nicht ohne meine Einwilligung. (Und wer was anderes behauptet spielt mit seinem Leben. ;))

Nein, was man da braucht ist einfach Spaß an etwas Schauspielerei. Dann geht das. Leider kann man das Leuten nicht antrainieren. - Die Technik ja, aber den Spaß dran nicht. Insofern sind eigentlich alle Erziehungsversuche zum Scheitern verurteilt.
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Teclador am 9.09.2005 | 00:35
@1of3: Sehr schön gesagt! ;)

Ich muss sagen, dass mich der Threadtitel auch echt verwundert hat. Respekt, Ehrfurcht? Meine Güte ist ein Stück Papier mit Zahlen drauf. Man sollte es mal nicht übertreiben mit der Emersion. Entweder stell ich solche Gefühle über meinen Charakter dar, oder ich bin ein wenig aufgeregt, weil ich fürchten muss im Spiel einige Rückschläge zu erleiden (das kennt man ja auch von Siedler, Risiko und Co.).

Aber echte Angst und Ehrfurcht? Das halte ich eher für bedenklich und nicht für wünschenswert.
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Cyberdance am 9.09.2005 | 00:50
Ich kenne SR nicht, aber ich kann mir kaum vorstellen, das ein gezielter Schuss in den Kopf oder die Herzgegend dort nicht tödlich ist. Wenn gar nichts geht, knall einfach einen der Chars ab. Das sollte den Ernst der Situation für die anderen verdeutlichen. ;)
OK, vielleicht sollte man sowas nur in einem One-Shot machen, mit einem fertigen Ersatzchar in der Hinterhand - aber der Respekt vor der Knarre sollte dann wieder da sein (und wenn Du Spieler hast, die für sowas nicht in die Steinzeit beleidigt sind).
Alternativ kannst Du ihn auch später zurückholen, wenn das im Rahmen des Settings möglich ist. Aber das sollte in dem Moment nicht klar sein.

Ich hab was ähnliches in einem Fantasy-Spiel mal gemacht. Die waren zu geschockt, um sich zu beschweren (das kam dann später). Für den Rest des Spiels haben sie ein Schwert an der Kehle ernster genommen. Ich kenne das Problem nur zu gut - ich habe da auch so meine Spezis. ;)
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: 1of3 am 9.09.2005 | 01:04
Du kannst in SR tatsächlich niemanden direkt erschießen, wenn das Kaliber nicht groß genug ist. Das wirst du nicht hingewürfelt kriegen.
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Teclador am 9.09.2005 | 01:15
Bevor man auch allzu laut nach der tödlichen Pistole schreit, sollte man vielleicht auch mal kurz überlegen, welche weiteren Auswirkungen so eine Korrektur auf den Spielverlauf hat.

Wenn schon die kleine 9mm des Gangers gefährlich ist und man sich in Acht nimmt, was macht man dann auf dem nächsten Run?

Die Sicherheit feuert mit 2 schweren MGs auf uns! Schnell rennen wir weg, wir krepieren eh nur.
Oh mein  Gott da kommen 3 Granaten durchs Fenster geflogen! Was machen wir? Eia hinkniene und noch 3 Sekunden beten.


Und so weiter und sofort....
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Raven am 9.09.2005 | 01:19
Zitat
Irgendwie kann ich immer noch nicht einsehen, warum ich Angst um einen Charakter haben sollte. Wenn mein Char tot ist, mach ich mir nen neuen. Und mein Char stirbt garantiert nicht ohne meine Einwilligung. (Und wer was anderes behauptet spielt mit seinem Leben.)
Das mag und kann gut sein, und sicherlich ist ein 'ernsthaftes' bangen um seinen Charakter nicht wünschens- oder gar erstrebenswert(Gab' es dazu nicht Mal ein Zitat in der 'Zeugenzeitung'?). Dennoch glaube ich, dass es dem Spielleiter, also Edorian, in diesem Falle darum geht, entweder möglichst reales Rollenspiel zu betreiben, den Charakteren den Über- bzw. Hochmut im Angesicht des Feindes oder Todes zu nehmen, oder es handelt sich bei der Angst, dem Respekt oder der Ehrfurcht die er erzeugen möchte gar um einen Plothook in Form einer Geiselnahme.
Da ist ein rationales "Dann erschaff ich mir eben eine neue Spielfigur"-Denken deutlich fehl am Platze und schadet der Atmosphäre die der Spielleiter versucht aufzubauen erheblich. Es erinnert ein wenig an das Horrorszenario, bei dem eine Heldengruppe ein Orkdorf niedergemetzelt hat: Die Charaktere sind pseudo-unsterblich, und sollten sie sterben erscheint eben der "Zwillingsbruder", "Sohn" oder "Nachfolger" auf der Bildläche und wartet abermals darrauf verheizt zu werden.
Ich habe mir auch schon oft gewünscht, dass die Spieler mehr an ihren Charakteren hängen, und habe darum beim Spiel versucht, sie emotional zu tangieren. Das stupide Töten eines Charakters halte ich für keine Lösung; das realistische Schildern eines Gefahrenherdes oder der eindringliche Apell vor dem Spiel scheinen meiner Ansicht nach bessere und praktikablere Wege zu sein.
Auch effektiv ist in meinen Augen die Verstümmelung eines Charakters, da der Verlust eines Fingers zumindest meinen Spielern sicherlich näher geht, als der Tod eines Charakters, der schließlich sogar einen Austritt mancher Spieler zur Folge haben könnte.
Handelt sich dabei natürlich nur um meine bescheidene Meinung, aber du hast dir ja Vorschläge gewünscht. Ich fühle übrigens mit dir, und erlebe die selbe Situation auch außerhalb des Kampfes immer wieder(Auch das "Hey, da ist ein Plot!" kommt leider immer häufiger vor, da die Charakter einfach wenig emotional eingebunden sind).

Achja, entschuldigt bitte die Rechtschreibung und den Gehalt des Beitrages. Es ist schon (zu) spät  :snoring:
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Joe Dizzy am 9.09.2005 | 01:23
Irgendwie kann ich immer noch nicht einsehen, warum ich Angst um einen Charakter haben sollte.

Ich denke das Wort "Angst" ist vielleicht etwas zu dramatisch. Von dem Vergleich mit dem Bungee-Sprung und der Charakter-stärkenden überwindung von Furcht ganz zu schweigen. Es ist ein Spiel keine emotionale Grenzerfahrung! :gaga:

Ich hatte es eher so verstanden, dass es darum geht, das die Spieler im Rahmen des Rollenspiels etwas riskieren. Soll heissen, dass es einen positiven und einen negativen Ausgang in jeder Spielsituation geben kann und das die Spieler genug daran interessiert sind den negativen Ausgang zu vermeiden. Oder auch: wenn die Charaktere nicht wirklich in Gefahr sind, ist so ein Kampf auch nicht sonderlich spannend. Selbst wenn man im Kampf unterliegt, hat man nicht wirklich etwas verloren.. das Spiel geht trotzdem ohne merklichen Nachteil für die 'Verlierer' weiter.

Wenn jedoch das Leben des Charakters in Gefahr ist, d.h. die weitere Teilnahme am Rollenspiel, so sollte das eigentlich den Ehrgeiz der Spieler wecken einen Konflikt zu gewinnen. Das ist jedoch nur möglich wenn SL und Regelwerk das auch zulassen.
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Seraph am 9.09.2005 | 05:47
Angst? Also wenn eine Knarre auf meinen SR-Magier gerichtet, dann bekomme ich Angst um ihn. Wenn sie dagegen auf meinen Sammie gerichtet wird, dann waere es sogar schlechtes RP, Angst zu haben, da die Essenz dieses Charakters so niedrig ist das kaum noch Emotionen hat.
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Wolf Sturmklinge am 9.09.2005 | 09:35
In letzter Zeit habe ich öfter darüber nachgedacht, warum viele Spieler kein Problem darin sehen, auf ihren Charakter gerichtete Waffen oder sonstige bedrohlich gemeinte Situationen als harmlos abzutun. Beispiel: Bei SR hat so gut wie niemand Schiß, wenn er mit einer Holdout oder einer leichten Pistole bedroht wird. Ähnliche Probleme kennt man auch in anderen System. Fast immer wird dann ein Kommentar abgelassen, dass die Regeln einen sofortigen Tod ausschließen. Auch Gefangennahmen erregen selten Angst oder auch nur Unbehagen.

Entweder spiele ich mit den falschen Leuten (und habe die falschen Methoden) oder es hapert woanders. Wie also kriege ich die Spieler dazu, die Gefühle ihrer Charaktere im Rahmen ihrer Möglichkeiten darzustellen oder wenigstens zu beschreiben?
Da ich schon seit Mitternacht darüber nachgrübele und zwischenzeitlich eine finstere Organisation aus dem Boden gestampft habe, will ich nicht, dass die Spieler nur doofe Witze reißen anstatt endlich mal etwas Emotion zu zeigen.
Ich habe zwei Typen von Spielern (D&D und SR): Die ROLLENspieler und die Rollenspieler.
Die ROLLENspieler reagieren sehr häufig wie es erwartet wird und würden sich auch ergeben, wenn sie in einer ausweglosen Situation bedroht werden.
Die Rollenspieler machen das nicht so häufig, sondern nur wenn man ihnen Autoritätspersonen (sprich Stadtwachen, Cops, Knight Errant) vorsetzt.

Es klingt zwar blöd, aber ich habe mir meine Spieler so erzogen. Als SL bin ich nicht gezwungen mich an die Regeln zu halten, muß aber meinen Spieler auch das Recht einräumen, ähnliche Aktionen reißen zu können.

Das heißt:
Wenn ich einen Spieler, mit einer Leichten Pistole oder einem Dolch (im Nahkampf) überrasche, dann ist dem Spieler klar, daß es hier um das Leben seines Charakters geht.
Wenn ein Spieler einen NSC überrascht, muß ich das auch für den Spieler zulassen.

Die Konsequenz, wenn jemand Superman spielen will z. B.:
Leichte Pistole: Kopfschuss.
Dolch: Kehle durchbohrt.

Allerdings sollten die Spieler damit nicht überrascht werden. Von wegen, "Ja Du hast gezuckt und bist jetzt tot.". Erstmal aufklären: "Der Dolch scheint unglaublich scharf zu sein, sieht aus, als sitzt Du in der Falle."
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Arkam am 9.09.2005 | 10:21
Hallo zusammen,

Shadowrun ist wenn man es nicht sehr beschränkt eigentlich das falsche System um emotionales Spiel zu fördern. Das System hat einen Cyberpunkhintergrund mit Magie. Die meisten Charaktere sind Shadowrunner also Kriminelle die in einer harten und lebensfeindlichen Umwelt eh zu emotionalen Krüppeln geworden sind.
Der eigene Körper ist eine Maschine die man warten und verbessern kann und eben auch Mal Schaden erleidet. Aber um eine Maschine habe ich ja auch keine direkte Angst wenn sich der Schaden denn sie nimmt nicht auf nicht mehr reparierbar, oder auch tod, steigert.
Wenn in dieser Welt Charaktere eralistisch gespielt werden dürfte man größere Probleme mit den typischen Abenteuern bekommen. Denn wenn man die Regeln so ändert das sie tödlich werden oder den Charakter verkrüppelt so werden die Charaktere eigentlich nur noch ein Ziel haben den endgültigen Run. Also den Run der einem soviele Creds bringt das man sich zur Ruhe setzen kann. Und auch Charaktere die dann plötzlich die Vorteile von SIN und DocWagon Vertrag aber eben auch ein Leben als Konzerndrohne zu schätzen wissen lassen sich selten auf Runs ein.

Wenn man in einem solchen Hintergrund Emotionen erzeugen will empfehle ich NPCs einzubringen.
Kinder, möglichst noch von einem Charakter bei einem Quickie erzeugt, sorgen dafür das man sich wenigstens um andere sorgt. Der Konzern der den Charakter als Gefahr einstuft und einen engen Kontakt tod und fürchterlich gefoltert zurückläßt erzeugt Emotionen. Möglichst dem Spielern die Folterspuren beschreiben und dann erzählen wie sich die Charaktere das ganze vorstellen.
Aber auch große Bedrohungen für ihre Rasse oder ihre soziale Schicht, ein Konzern tötet Straßenkinder um die Umsätze in seinem Einkaufszentrum zu erhöhen oder ein Policlub entwickelt ein Virus das alle Elfen tötet sind solche Bedrohungen.

Plötzlich interessiert nicht mehr nur der eigene Credstab sondern tatsächlich auch der Ausgang des Runs.

Gruß Jochen
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: 8t88 am 9.09.2005 | 10:29
Allgemein: Wechsel das System! ;)

Zum anderen: Dann lass die Regeln aussen vor... mach eine Session ohne viel Würfelei, und bestimme einfach, dass der Schaden garstig ist...
Oder wenn sie nur L Schaden haben, lass sie trotzdem einige sachen auf der "nicht-Regel-Ebene" nicht machen können...
Eine Wunde tut immer noch weh (so denn man keinen Schmerzdämpfer hat)...

Nimm andere Sachen die Gefahren mit sich bringen, wie das balancieren auf einem Balken über einem Säurebad, oder eine Falle!
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Dash Bannon am 9.09.2005 | 10:56
Angst...wenn die Spieler diesen Aspekt miteinbringen wollen..dann werden sie dass schon selber machen und entsprechend agieren..
wenn sie den abgebrühten Profi mimen wollen...dann zeigen sie eben keine Angst.

Letztendlich hängt es wohl von den Spielern ab wie ihre Charaktere in bestimmten Situationen handeln/reagieren, von 'Erziehungsmassnahmen' die in Richtung 'er schiesst dir den Kopf weg' halt ich nix.
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: ToBe am 9.09.2005 | 11:33
Es geht (zumindest mir) nicht nur darum, die Angst meines Chars gut spielen zu können, sondern auch darum ein gewisses Spannungsmoment zu erzeugen.
Das ist ganz einfach: Wenn ich mir einen wirklich guten Horrorfilm anschaue, habe ich doch deutlich mehr am Film, wenn ich mich auf die Gruselstimmung einlasse. Wenn ich mir den Film die ganze Zeit mit einem müden Lächeln ansehe, versaue ich mir selbst den Spaß.
Will heißen: Ein wenig Angst um den Char oder ein wenig Spannung im Angesicht des bewaffneten Gegners trägt einfach stark zum Spielerlebis bei. Natürlich hat nicht jeder Bock auf so eine Art zu spielen.
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Asdrubael am 9.09.2005 | 12:11
Ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass Gefangennahme und gestohlene Ausrüstung schon ziemlich den Spielern an die Nerven geht.

Ich sehe, wenn man die Spieler mit einer Geschichte erreichen will das so:

SL   -->  Story/NSCs ---> SCs ---> Spieler

Die Charaktere stehen also, bei etwas, vor dem die spieler Angst haben könnten wie ein Bollwerk vor den Spielern. Sie verstecken sich hinter ihren Charakteren.
Und man braucht viel menschliches Vertrauen zwischen SL und Spielern, wenn sich Spieler darauf einlassen sollen. Das führt dann aber oft dazu, dass die Charakterbögen weniger wichtig werden und "am Charakter vorbei" erzählt wird

Sollte man aus irgendeinem Grund (noch nicht so ausgeprägtes Vertrauen etwa, oder Spieler, die sich nicht auf die Gefühle einlassen wollen) die Charakterbögen zwischen sich haben, dann kann man imo nur Angst/Furcht/Respekt einflößen, wenn man bewusst die Charakterbögen beeinflusst.

Beispiele:

1. wie am Anfang beschrieben, bekommt der Charakter eine Waffe vors Gesicht gehalten.
-> Der Spieler weiß, sein SC könnte die Werteveränderung, die ein Schuss aus der Waffe hat, Überleben
-> eine Werteänderung auf dem Char-Blatt hätte also keine allzu negativen Auswirkungen
-> Wozu Angst haben
Ist ja auch durchaus, bei kampfgewohnten Leuten, wie etwa Personenschützern im RL so, dass die  sich soweit im Griff haben, auch unter so einer Bedrohung  cool zu bleiben

2. D&D ein Char bekommt einen Pfeil aus einem Blasrohr ab, als er von eingebohrenen umzingelt ist
-> zunächst keine Angst, denn der Pfeil mit 1 SP ist lächerlich bei einem Krieger. Also die gleiche Reaktion wie oben
-> sobald die ersten Punkte Konstitution flöten gehen, hat man es geschafft, der Spieler hat Angst. Denn Kon-Punkte hat der Char vielleicht 14 und wenn da mal 5 weggehen und weitere Blasrohre u sehen sind. dann wirds bedrohlich!

Ich meine, bei Spielern, die keine Angst ausspielen können, muss man (auch über Hausregeln) an ihren Charakterbogen ihnen klar machen, worum es geht

Am Beispiel SR vom Anfang würde ich ich also beispielsweise sagen, dass er auch bei einer Hold-out pistole nicht soaken kann, da sein SC flat-footed ist (ok, ist ein Begriff aus dem D&D, würde ich aber einführen)
Sprich, er kann sich auf die Aktion des NSC nicht vorbereiten und kann nur mit Rüstung, die halt immer da ist soaken, welche er aber im Gesicht nicht hat.
Für der NSC kann dann ein L Schaden mit 4 Erfolgen schon auf S pushen und dann hat der SC langsam ein sehr realistisches Problem. Et Voila, der Spieler wird eine sehr realistische reaktion zeigen.



Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Edorian am 9.09.2005 | 13:22
Interessant, was alles kommt, wenn man einfach wartet  :)

Der Titel mag nicht ganz glücklich gewählt erscheinen, aber so passt er am besten. Es geht mir nicht darum, dass die Spieler jedes Mal vor Angst zusammenbrechen, sobald ein Gegner auftaucht. Es sollen coole Sprüche kommen (das brauche ich nicht einmal zu fördern) und Tapferkeit gehört irgendwo auch dazu. Nur hätte ich ganz gerne mal irgendeine Reaktion:
Von Wachen umzingelt? "Ich würfel dann mal Ini..."
Mit Waffe bedroht von einem Feind? "Wie süß, er hat eine leichte Pistole. Wen willst du denn erschrecken?"
Völlig unterlegen im Kampf? "Wieso aufgeben? Gut drei von vier liegen. aber ich habe noch 10 LP und selbst wenn..."

Zitat
Die Sicherheit feuert mit 2 schweren MGs auf uns! Schnell rennen wir weg, wir krepieren eh nur.
Oh mein  Gott da kommen 3 Granaten durchs Fenster geflogen! Was machen wir? Eia hinkniene und noch 3 Sekunden beten.
Ohne dir zunahe treten zu wollen, bei den Beispielen sollten sie rennen wie Hölle und sich schnell was einfallen lassen,  sonst sind sie tot. Das hat dann nicht mal was mit Bosheit seitens des Meisters zu tun, sondern damit, dass MGs und Granaten das obere Ende der Tödlichkeit darstellen. Wenn sie da keine Reaktion zeigen ist das ihre Dummheit. Wenn es für dich als SL ok ist, dass jemand auf zwei MGs zustürmt und nicht davon überzeugt ist, seinem Schöpfer gegenüber zu treten, dann ist das auch in Ordnung...

Selbst wenn der Spieler am Tisch guter Dinge ist, alle bezeichnen sich als Rollenspieler und kriegen es nicht hin, wenigstens mal so zu tun als ob. Angst vor einem wütendem Mob, der in bester Tradition in deine Richtung stapft. Respekt vor Cops, die dich kontrollieren oder vor Häuptlingen, bei deren Stamm die Charaktere gelandet sind. Ehrfurcht vor einem Drachen, der sich den Charakteren präsentiert. Solche Situation sollten ohne große Hinweise seitens des SL eine ideale Gelegenheit zum Darstellen des Charakters bieten.
Die Waffen können (rein theoretisch) auf dem aktuellen Level bleiben, nur wäre es schön, wenn die Spieler etwas weniger gelangweilt darauf reagieren und nicht direkt zum Kampf übergehen. Aufgesetzte Kopfschüsse und deren Fantasyäquivalent sind der Tod, allein das zu realissieren, fällt manchmal schwer.

Irgendwie schreit das nach einer neuen Runde...  :-\
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Teclador am 9.09.2005 | 13:49
@Edorian:

Okey im oberen Teil deines Postings erkenne ich jetzet endlich was genau dich stört und ich muss dir sagen: Das hatte ich auch schon öfters mal. Du erwartest (wenn ich dich jetzt richtig verstehe), dass deine Spieler nicht unbedingt vor Angst zusammenbrechen, sondern beim ausspielen der Charaktere (welches durchaus schon hart und cool rüberkommen darf) auch mal auf die gegeben Situation ein bisschen eingehen und sich entsprechend verhalten. Also z. B. bei dem Cop der sie kontrolliert zwar schon einen auf Dicken machen, aber trotzdem auch mal zeigen, dass sie den Cops gewissermaßen ausgeliefert.

Dieses Problem hat aber nicht wirklich was mit Waffen zu tun, sondern schlicht und ergreifend mit dem Willen deiner Spieler sich bei sowas Mühe zugeben oder nicht. Meist hilft da eben auch kein drehen an der Tödlichkeit.



Eine Sache noch zu Granaten und schweren MGs:

Ich wollte mit diesen Beispielen eigentlich nur verdeutlichen mit was sich Runenr noch rumschlagen müssen im Gegensatz zu kleinen Pistolen und dass ihre hohe Widerstandsfähigkeit gegen kleinere Kaliber durchaus Sinn macht.

Aber du hast recht, ich bin wegen solchen Sachen auch aus meiner letzten SR ausgestiegen. Dort waren Bullet-Time Moves und Nahkampfwaffen leider keine geeignete Vorgehensweise gegen MG-Stellungen. *schulterzuck*

Außerdem war das Charakterspiel auch irgendwie komisch. Ähnliche Sachen wie bei dir. Auch so wenig passende Reaktionen auf die Umwelt.
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Thalamus Grondak am 9.09.2005 | 14:04
Selbst wenn der Spieler am Tisch guter Dinge ist, alle bezeichnen sich als Rollenspieler und kriegen es nicht hin, wenigstens mal so zu tun als ob. Angst vor einem wütendem Mob, der in bester Tradition in deine Richtung stapft. Respekt vor Cops, die dich kontrollieren oder vor Häuptlingen, bei deren Stamm die Charaktere gelandet sind. Ehrfurcht vor einem Drachen, der sich den Charakteren präsentiert. Solche Situation sollten ohne große Hinweise seitens des SL eine ideale Gelegenheit zum Darstellen des Charakters bieten.
:d
Sag es ihnen ganz genau so. Zur Not druck den Beitrag aus, und serviere ihn deiner Gruppe zu Spielbeginn.
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Cyberdance am 10.09.2005 | 13:15
Nachdem ich die Antworten gelesen und ein wenig über das Problem nachgedacht habe - geht es in SR nicht eigentlich sogar darum, *keine* Angst vor Waffen zu haben? Soweit ich das mitkriege wird da doch ständig was oder jemand mit blauen Bohnen gespickt und in die Luft gesprengt. :)
(ich gebe ehrlich zu, da bin ich etwas ignorant - ich hab's nicht so mit diesem Setting)

Für Abenteuer, in denen man bei einem auf sich gerichteten Lauf ins Schwitzen kommt, gibt es vermutlich besser geeignete Systeme, oder? (Unknown Armies fällt mir spontan ein)
Ansonsten würde ich die Regeln einfach ändern, damit ein Schuss wieder eine Gefahr darstellt.
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Edorian am 10.09.2005 | 16:03
Zitat
Eine Sache noch zu Granaten und schweren MGs:

Ich wollte mit diesen Beispielen eigentlich nur verdeutlichen mit was sich Runenr noch rumschlagen müssen im Gegensatz zu kleinen Pistolen und dass ihre hohe Widerstandsfähigkeit gegen kleinere Kaliber durchaus Sinn macht.

Aber du hast recht, ich bin wegen solchen Sachen auch aus meiner letzten SR ausgestiegen. Dort waren Bullet-Time Moves und Nahkampfwaffen leider keine geeignete Vorgehensweise gegen MG-Stellungen. *schulterzuck*
Dass das extreme Beispiele von dir waren, habe ich mir schon gedacht. Es geht noch härter, aber das ist nicht mal wirklich notwendig. Mittlerweile versuche ich (mit Zustimmung) eher Richtung waffenloser Nahkampf zu steuern. Die "Stürmen"-Nummer war zumindest einen Versuch wert und mit heftiger Kampfcyberware oder Magie hätte ich es vielleicht sogar durchgehen lassen als SL. Nur sollte jedem klar sein, dass es Selbstmord ist, sowas zu tun. Ich denke, jeder hier kennt den Effekt von MGs, zumeist aus Filmen oder Egoshootern. Von daher...

Anstatt die Waffen/ Regeln härter zu machen, denke ich, dass es eine bessere Lösung ist, die Dramatik mehr hervor zu heben und näher am Setting zu bleiben. Bei Gangkriegen hagelt es Kugeln aus allen möglichen Waffen, auf Dinerparties ist es wohl kaum möglich, mehr als maximal eine Holdout mitzunehmen, von echter Panzerung ganz zu schweigen.
Mittlerweile nehme ich mir immer mehr folgendes zu Herzen: "Gleiches Recht für alle." Was die Spielercharaktere können/ dürfen, können / dürfen auch NSCs. Mit Ankündigung sollte das den Jungs genug Hinweis sein.

P.S.: Danke, Thalamus. Manchmal braucht man etwas Bestätigung.
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Smendrik am 11.09.2005 | 21:31
Wenn schon die kleine 9mm des Gangers gefährlich ist und man sich in Acht nimmt, was macht man dann auf dem nächsten Run?

Die Sicherheit feuert mit 2 schweren MGs auf uns! Schnell rennen wir weg, wir krepieren eh nur.
Oh mein  Gott da kommen 3 Granaten durchs Fenster geflogen! Was machen wir? Eia hinkniene und noch 3 Sekunden beten.


Wenn's mal soweit gekommen ist ist der Run sowieso gelaufen und alles was übrig bleibt ist rennen. Eine 9mm eínes Gangsters IST tödlich. Und es soll doch darum gehen den Run ablaufen zu lassen ohne Schiesserei. Die Schiesseisen sind nur eine Versicherung auch heil wieder rauszukommen WENN es schief läuft...
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Bad Horse am 11.09.2005 | 23:36
Hier mal ein Kommentar von der Spielerseite:

Wir haben in unserer UA-Runde am Anfang mit unseren Chars extreme Angst vor Waffen und Schußverletzungen gehabt - wie man das erwarten sollte. Langsam gewöhnten sich die Chars an Situationen, in denen sie bedroht wurden, und reagierten gefasster, aber sie hatten immer noch Respekt vor den Waffen.

Und dann haben wir (einer auf dem Dach, bewaffnet, drei unten, unbewaffnet) uns mit acht Gegnern mit Schußwaffen angelegt. Und überlebt. Eine Char ist etwas beschädigt worden, aber da es mitten in der Sitzung war, wollte der SL ihn auch nicht gleich rausdefinieren (das hätte ich auch doof gefunden, war mein Char). Seither - oh Wunde - haben die Chars in solchen Situation viiiiel weniger Angst.

Ich bin mir auch nicht sicher, wie man das anders hätte regeln können. Der Angriff ging von dem Kerlchen auf dem Dach aus... Die ganze Gruppe umzubringen (oder auch nur einen Char) wäre sicherlich der falsche Weg gewesen.
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Eulenspiegel am 12.09.2005 | 00:05
@ Leonie
Wenn der Angriff von einem SC ausgeht, dann hätte ich ihn als SL ungläubig angeguckt und ihn dann gefragt: "Bist du dir sicher?"
Wenn er daraufhin mit "Ja!" antwortet, ist er selber Schuld.

Eine 2. Möglichkeit ist: Ein Kampf muss nicht immer mit dem Tod einer Partei zu Ende sein. Vielleicht wurde die unterlegen Partei (in diesem Fall die SCs) nur schwer verwundet. Der SL macht also einen kleinen Zeitsprung:
"Die Bösewichter lassen euch schwer blutend zurück, als sie von weitem eine Sirene hören. Ihr hört nur noch jemanden schreien: "Oh mein Gott, er blutet, so ruf doch jemand den Rettungswagen." Das ist das letzt was du warnimmst, dann wird dir schwarz vor Augen. Also du wieder zu dir kommst liegst du in einem frisch gemachten Bett in einem weißen Raum. Dort vebringst du die nächsten Wochen. Nach drei Wochen entlässt man euch, und ihr könnt wieder nach Hause gehen. Der Arzt rät euch aber, zur Nachuntersuchung wieder zurückzukommen."
Man muss diese drei Wochen im Krankenhaus ja nicht ausspielen. Aber allein der Hinweis, dass die Charaktere für drei Wochen außer Gefecht gesetzt wurden, wirkt wunder. Und das Problem, dass sie jetzt vielleicht in Zeitnot sind und ihr ganzer Zeitplan durcheinander geraten ist, sorgt dafür, dass sie es sich zweimal überlegen, bevor sie die nächsten Leute angreifen.

Eine andere Möglichkeit wäre natürlich, sie nicht krankenhausreif zu schießen, sondern nur kampfunfähig zu machen und anschließend gefangen nehmen lassen und verhören. Dann schiebt man hier eine kleine Flucht-Quest ein und das eigentliche Abenteuer kann weitergehen.
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Teclador am 12.09.2005 | 01:12
@Eulenspiegel: Oder man kann sich den ganzen Stress sparen und die Charaktere  einfach "gewinnen" lassen. ;)
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Visionär am 12.09.2005 | 01:58
Muss DAS sein?!
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Haukrinn am 12.09.2005 | 10:07
@Eulenspiegel: Oder man kann sich den ganzen Stress sparen und die Charaktere  einfach "gewinnen" lassen. ;)

Ja, wenn man eine Kampagne spielt, in der die Handlungen der Charaktere keine (zumindest keine negativen) Konsequenzen haben, kann man das tun. Ich hätte an so etwas weder als Spieler noch als Spielleiter Interesse. Wenn ich Scheiße baue, dann habe ich auch im Rollenspiel dafür gerade zu stehen...
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Jens am 12.09.2005 | 12:26
Immer gewinnen ist ja auch langweilig...

Wenn's mal soweit gekommen ist ist der Run sowieso gelaufen und alles was übrig bleibt ist rennen.
Neeein... >;D dann hat der Run grade erst angefangen... >;D
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Bad Horse am 12.09.2005 | 19:39
@Tecci: Und genau das hat der SL auch gemacht. Aber das fand ich eben irgendwie langweilig. Und ein bißchen unrealistisch. Jedenfalls haben unsere Chars jetzt keine große Angst vor Schußwaffen mehr, und dadurch ging ein Stück rollenspielerisches Potential verloren.
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Edorian am 13.09.2005 | 23:27
Also, aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die bleibenden Erinnerungen sich auch darum drehen, wie die Charaktere gestorben sind oder kurz davor waren. Und dass der größte Mist dann gebaut wurde, als ein SL mal unvorsichtig genug war, zu sagen, dass keiner sterben würde... Ich habs einfach mal drauf ankommen lassen und die kurze Zeit wird noch heute als Argument für den Tod als Option genommen.
Das Konzept wurde extrem schnell wieder über Bord geworfen (es ist selbst gestorben  ;))

Man kann Rollenspiel auf viele Arten spielen, nur beinhaltet es eben auch das Spiel mit dem Feuer (Verletzungen und Tod als letzte Konsequenz). Ich mag Systeme nicht, die Wiederbelebungen erlauben oder gar fördern, weil es dem ganzen den Schrecken nimmt. So wäre dein Charakter mit den Kollegen hops gegangen, Leonie. Ich gebe den Spielern gerne die Chance, mit dem Leben davon zu kommen. Nur sollten sie sich was Brauchbares überlegen und sich nicht mockieren, wenn sie nicht wie in einem allseits bekannten Film um die Kugeln (respektive Hiebe) herumtanzen und dabei auch noch den perfekten Spruch/ Look bewahren, während sie die Gegner zu Dutzenden plätten.

Wenn die Kugeln beide Fahrbahnen nehmen, werden meine Spieler erst richtig munter. Naja, wenigstens hab ich dann ihre Aufmerksamkeit  ::)
Titel: Unsterblichkeit
Beitrag von: Eulenspiegel am 14.09.2005 | 00:43
@ Edorian
Ich glaube, Unsterblichkeit ist kein Segen, sondern ein Fluch. Ich habe meinen Spielern mal ingame die Unsterblichkeit angeboten. (Es gibt in DSA ein Paktgeschenk, dass einem Unsterblichkeit und Unverwundbarkeit garantiert.)
Alle bis auf eine Spielerin haben davon Abstand genommen.

Tja, der erste Nachteil ist, dass sie nicht mehr in Tempel reinkommt und seit ihrer ersten Wiederbelebung auch von den Gruppenmitgliedern schief angeguckt wird.
Und seit ihr jemand die Geschichte von Prometheus erzählt hat (auf DSA umgeschrieben), versucht sie verzweifelt, die Unsterblichkeit loszuwerden. >;D
Sie hat seit kurzem einen Verbündeten: Er wurde vor tausend Jahren bei lebendigem Leibe eingemauert. - Die Helden legten ihn eher durch Zufall frei. Jedenfalls versucht er auch, die Unsterblichkeit loszuwerden.

Aber Unsterblichkeit kann schon lustig sein, und hat mir mehrere Abenteuerideen beschert, wie ich das nutzbringend einbauen kann.

Womit ich auch keine Probleme hätte, wäre, wenn jemand zwar ingame sterben könnte aber die Spieler offplay wissen, dass er nicht stirbt.
Ärgerlich wird es erst, wenn die SCs daraufhin unrealistisch handeln. Aber das ist kein Problem der Unsterblichkeit, sondern, dass die Spieler Charakter- und Spielerwissen nicht trennen können. ("Der Spieler weiß, dass der SC nicht sterben kann, also renne ich in das Kanonefeuer." Das ist das gleiche Problem wie: "Der Spieler weiß, dasss sein SC von einem Mitspieler-SC beklaut wurde, also rächt er sich ingame an dem Dieb." oder "Der Spieler weiß, wo die Geiseln gefangen genommen wurden. Also sucht der SC nicht nach Informationen, sondern geht direkt hin." Alle drei Probleme haben gemeinsam, dass der SC so handelt, weil er Spielerwissen benutzt, dass der SC aber nicht hat.)

BTW
Hat jemand von euch Taken gesehen?
Da gab es doch auch den Kerl, der andauernd von Aliens entführt wurde und seine einzige Chance im Tod sah. Doch die Aliens wollten ihn nicht so einfach gehen lassen. Er hat andauernd heldenhafte Taten begangen, weil er wusste, die Aliens würden seinen Tod verhindern. Und er hat im Vietnam-Krieg einen Orden erhalten, weil er so ehrenhaft gekämpft hat. - Dabei hat er nur den Tod gesucht.
Das ist im Prinzip auch ein nettes Charakterkonzept: Jemand, der von seiner Unsterblichkeit überzeugt aber nicht begeistert ist. Und daraufhin sein Leben damit verbringt, anderen zu helfen. (Und es evtl. auch einen Schutzengel gibt, der ihn fürs erste beschützt. - Aber später vorbeikommt, um eine Gegenleistung zu verlangen.)

Keine Ahnung, ob das jetzt noch on topic ist.
Aber ich wollte zeigen, dass Todesgefahr nicht notwendig ist, um ein spannendes RPG zu erleben, wo alle Spaß haben. Es kommen auch viele interessante Situationen vor, wenn die Spieler (und evtl. auch die SCs) wissen, dass sie nicht sterben. (Aus welchen Gründen auch immer.)
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Edorian am 14.09.2005 | 00:53
Zumindest ist es interessant, Eulenspiegel  :)

Es geht aber nicht um Unsterblichkeit, sondern darum, dass die Spieler "wissen", dass ihre Charaktere nicht sterben können bzw. werden. Sollte nicht so sein, finde ich. DerTod ist nicht zwingend notwendig, aber er gehört imho dazu (und sei es nur auf natürlichem Wege). Spannung kann auch anders erzeugt werden und das ist mir eigentlich auch lieber. Nur kapiert das jeder, wenn ihm jemand damit droht.

Habe zwar Taken nicht gesehen, aber es trifft das, was ich weiter oben gesagt habe: man fängt an, seltsam zu handeln. Sehr seltsam!  :-\
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Hr. Rabe am 14.09.2005 | 08:30
Ich glaube, wir sprechen hier von zwei verschiedenen Unsterblichkeitsvarianten.

Die erste ---und am häufigsten anzutreffende--- Variante betrifft die ooc Erklärung des SL's: ,,Bei mir kann keiner sterben.'' Natürlich nicht zu verwechseln mit: ,,Bei mir kann keiner sterben, wenn er sich nicht richtig blöd anstellt''.
Diese Variante der Unsterblichkeit ist zwar menschlich verständlich, aber genauso wie der 'God-Mode' in Computerspielen ätzend langweilig.

Probiert mal für euch alleine aus, ein sehr Storylastiges Pc-Rpg wie z.B. Gothic II im God-Mode durchzuspielen. Selbst wenn ihr, wie Ich, zu denen gehört, die selbst am Pc auf CharPlay achten, weil es einfach irgendwie stilvoller ist, werdet ihr sehen, wie der Spass am Spiel einen steilen Sinkflug antritt und die P&P Versuche die ich dahingehend unternommen habe liefen ähnlich.


Die zweite, weit seltener anzutreffende Variante, ist die von Eulenspiegel angesprochene In-Game Variante. Hier kann man tatsächlich ---der nötige Einfallsreichtum mal vorausgesetzt--- einiges reisen und es kann auch zum Konzept einer ganzen Kampanie werden, z.B. den Dämon wieder loszuwerden, der jetzt den Preis der Unsterblichkeit fordert.

Gruß,
raVen
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Wolf Sturmklinge am 14.09.2005 | 10:22
"Wer keine Ehrfurcht, Angst oder Respekt zwigt, wird erschossen, basta!" - Das könnte auch helfen (;
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Red White Dragon am 14.09.2005 | 13:01
Hmmm, bei SR und den Waffen ist es ein Regelfehler.
Eine Waffe ,die nur halbsoviel schaden macht wie ein  heftiger Schlag im Nahkampf (4-6L Pistole VS 4-6M Faushieb)
kann beim Besten Willen keine Furchtreaktion hervorrufen

Vergisst du da nicht etwas? Der Schlag macht geistigen Schaden und der Schuss körperlichen. Wenn durch erfolge der Schaden auf Tödlich steigt bist du beim geistigen ohnmächtig und beim körperlichen in einem kritischen Zustand und hast gute chancen zu sterben.
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Vandal Savage am 14.09.2005 | 16:27
Vergisst du da nicht etwas? Der Schlag macht geistigen Schaden und der Schuss körperlichen.

Dazu kommt noch, dass ein normaler Hieb Schadensniveau L hat, nicht M.
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Eulenspiegel am 14.09.2005 | 16:48
@ TheRavenNevermor
Selbst bei so storylastigen RPGs wie Gothic 2, erzielt man den Hauptspaß aus den Kämpfen. Die Story ist zwar super interessant und die Atmossphäre das beste, was ich auf dem Computer-Markt kennengelernt habe. Aber ohne Kämpfe wäre das Spiel in einer Stunde gelöst.

Wenn du schon spannende Computerspiele heranziehst, in denen man nicht sterben kann, dann nimm lieber Adventure wie z.B. Monkey Island: Ingame bist du zwar sterblich, aber outgame weißt du, dass dein Held Guybrush threepwood niemals sterben kann. Und trotzdem gibt es eine interessante Story und das Spiel ist sogar spannend. Und das ganze ohne Todesgefahr.

@ Gauntlet und SoulReaver
Also nach Shadowrun 3.01D, dass ich zu Hause rumliegen habe, macht ein Schlag (Str)M Bet Schaden.
Und ob das jetzt Betäubung ist oder nicht, ist doch erstmal unerheblich. Letztendlich kann man durch eine Prügellei schneller kampfunfähig werden, als durch eine leichte Pistole. oder Sporn.

Ich sehe das schon vor mir: Jemand zückt sein Messer. Nach kurzen überlegen wirft ere s weg und greift mit bloßen Fäusten an, weil er den Gegner so schneller kampfunfähig schlagen kann. (Kehle durchschneiden kann man ja nach dem Kampf immer noch.)
Aber mir ging es in Shadowrun auch so, dass ich vor einem unbewaffneten mehr Schiss hatte, als vor einem Kerl, der mit Messer oder leichter Pistole bewaffnet ist. (Wir haben es dahingehend verändert, dass wir das Powerniveau der Waffen verdoppelt haben. - Dann stimmt es auch mit der Verhältnismäßigkeit zu Faustschlägen: 8L mit einem Messer sind beeindruckender als 4M mit der Faust. Und 12 L mit einer leichten Pistole lässt einen auch ängstlich werden.)
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Medizinmann am 14.09.2005 | 16:49
Ähm Fausthieb/Angriff Waffenlos macht Schaden : Str.M und es hilft nur Stosspanzerung, die meist geringer ist als Bal.
Also Ich hab   eine Panzerjacke mit 5/3 an und 2 Gänger kommen und machen Stunk. einer mit Str 4
und einer mit ner Holdout.Also 4M (Nahkampf)gegen Rüstung 3 oder 4L gegen Rüstung 5 der Waffenlose Gänger ist weitaus gefährlicher als der mit der Holdout.Klingt Seltsam,Iss aber(leider )so.
Es Ist nicht so ,das Ich das nicht ausspielen könnte...mein Realitätssinn strauchelt nur so ein bischen
wie vergleich Ichs mit der Realität....Larpschwert,das dürfte 1/2soviel Schaden machen wie ein realer Faustangriff.
Wenn also jemand mit nem Larpschwert vor mir steht und jemand in Boxerstellung seh ich den Boxer als gefährlicher an.
wir haben bei uns den Schaden der Waffen geändert(Holdout 6L und leichte Pistole 6M) das ist dann schon was ganz anderes)

mit gefärlichem Tanz
Medizinmann
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Red White Dragon am 14.09.2005 | 17:29
okay, ich habe schon lange kein Shadowrun mehr gespielt und die 4te Version steht bald vor der Tür.
Aber zurück zum Thema Angst. Am besten im Shadowrun Kontext, da wir den bereits haben.
Also ein bewaffneter Yakuza steht vor dir und sagt "Wir wissen wer ihr seid. Wir wissen, was ihr gemacht habt und wir sind nicht sonderlich glücklich damit. Wir werden dieses Unglück an euch auslassen, wenn ihr nicht sofort... (aufgabe für spieler einfügen)."

Was meint ihr, welche Waffe braucht er, damit die Spieler Angst bekommen? Welche Waffe braucht er für Respekt?
Ehrfurcht gibt es meist eh nur für befreundete  NPC.

Ich bin auf Eure Antworten gespannt. :)
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Edorian am 14.09.2005 | 23:15
Zitat
Was meint ihr, welche Waffe braucht er, damit die Spieler Angst bekommen? Welche Waffe braucht er für Respekt?

Er braucht selbst lediglich existieren. Seine Untergebenen sind da ganz anders drauf  >;D Angst sollte von allein kommen. Für Respekt braucht er lediglich Geld und das ist die beste Waffe und Rüstung überhaupt.

Immer vorausgesetzt, dass die Spieler nicht wieder einmal unter einem Anfall von "Furchtlosigkeit" oder "Das können die garnicht wissen, dass ich das war, weil...*absoluter Müll, den man nur zu hören bekommt, weil das Ego angekratzt wurde*" leiden.  ::)  >:(
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Bad Horse am 15.09.2005 | 12:33
Am besten gar keine Waffe. Ein höflicher kleiner alter Mann... und irgendeiner der Spieler hat schon mal von ihm gehört. Nur Gerüchte, nichts genaues. Angeblich ist er Arzt.

Wenn sie ihn umtunkelt, fällt er schon beim ersten Schuß zu Boden, lebt aber noch lange genug, um zu Lächeln und "gut gemacht" zu sagen. In seiner Tasche finden die SCs ein kleines, blinkendes Gerät - eine Art Sender oder Fernsteuerung... und schon sind sie mitten im Abenteuer.

Wetten, daß der nächste kleine alte Japaner nicht mehr erschossen wird, wenn du es richtig anstellst?  ;)
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Wolf Sturmklinge am 15.09.2005 | 13:32
Was meint ihr, welche Waffe braucht er, damit die Spieler Angst bekommen? Welche Waffe braucht er für Respekt?
Ehrfurcht gibt es meist eh nur für befreundete  NPC.

Ich bin auf Eure Antworten gespannt. :)
Gar keine. Es ist die Yakuza.

Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Jens am 15.09.2005 | 14:22
Leonie, die Idee ist klasse, ja es ist seltsamerweise so das die Runner wenn ein kleiner, alter Mann in Anzug hereinkommmt und sie lieb um etwas bittet viel netter und schneller dabei sind als wenn der große Yakuzaboß mit seinen 20 Leibwächtern auftaucht. Also bie uns.

Zum Thema Unsterblichkeit muss ich sagen das ich es schade fänden würde, P&P wie ein PC-RPG zu sehen. P&P ist so viel mehr... Spaß entsteht nicht immer durch Spannung dund Spannung auch nicht immer durch Lebensgefahr... Lebensgefahr macht also bei uns nur einen kleinen Teil des Spaßes auf, da, wenn überangewandt, dieser Grund schnell ins lächerliche abdriftet...
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Eulenspiegel am 15.09.2005 | 14:48
Wahrschjeinlich entsteht die Kooperationsbereitschaft dadurch, dass die Spieler nicht unter Druck gesetzt werden und im Glauben sind, sich frei entscheiden zu können.

Ansonsten ist ein einzelner Mensch auch noch aus folgendem Grunde gefährlich:
Lass den Kerl mit einem süffisanten lächeln auftauchen, der nach seinem Gespräch den Runnern demonstrativ den Rücken zukehrt. Das macht es eigentlich offensichtlich, dass er irgendein Ass im Ärmel hat. (Oder erblufft nur.)
Das Problem ist, man weiß nicht, was für ein Ass im Ärmel er hat.
- Vielleicht liegt auf dem Dach dahinten ein Scharfschütze im Anschlag.
- Viellericht hat er 2 unsichtbare Magier, die neben ihm stehen.
- Vielleicht hat ein Magier ihm eine magische Rüstung mit 12/12 gegeben.
- Vielleicht ist er auch nur ein Hologramm/Android

Und dad sie nicht wissen, womit der Kerl auftrumpft, sollte man es sich zweimal überlegen, bevor man ihn angreift.
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Ahasverus am 15.09.2005 | 15:27
ich hatte beim SR spielen eigentlich vor fast allem und jedem ziemlich Respekt da mir daran gelegen war, dass sich mein Charakter (obwohl sehr schwer vercybert) möglichst nie verletzte. Er hats hinbekommen sich innerhalb etwa 10 kleineren und grösseren Runs nur zwei mal zu verletzen. (und das auch nur weil etwas gehörig schief lief oder er sich für einmal auf einen anderen Runner verlassen hat)

Ihm war sein Leben halt wichtig, dafür hat er andere draufgehen lassen, bzw. sie vorgeschickt. Ich mochte ihn... *schnüff*

Warum ich das hier poste: die letzten paar posts machten den eindruck als würde bei euch von den SC's in SR alles umgenietet, was nicht unsterblich ist... wir brachten keine kleinen chinesen um und rannten nicht gegen MG's an. Wir töteten nur bei der Arbeit wenn's uns nötig erschien (dann aber skrupellos).
Was Angst angeht: der SL hatte damals immer wieder braune Lieferwagen auftauchen lassen. Mit der Zeit waren wir Paranoid auf braune Lieferwagen... vielleicht hätten die für ein späteres Abenteuer wichtig werden sollen, oder es waren einfach nur UPS Wagen oder er hat sich einen Spass erlaubt.

Auf alle Falle war es für mich und der Rest der Runde für unsere Angst/Ehrfurcht/Respekt unerheblich wie stark die Waffe des Gegners gemäss den Regeln war. Man wusste man hätte drauf gehen können. Man mochte seinen Charakter und man wusste wie mühsam es ist verletzt zu sein. Also war man Vorsichtig...
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Gwynnedd am 16.09.2005 | 14:31
@leonie, der kleine Mann ist großartig, den werd ich mal verwenden, wenn ich wieder SR leite  :d
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Smendrik am 19.09.2005 | 02:05
@leonie:  :d

Eine Möglichkeit wäre noch mit Cyberwareschäden zu spielen und mal schauen wer sich dann nicht duckt wenn eine Kugel vorbeifliegt bei dem Gedanken wieder zigtausend Nuyen beim Doc lassen zu müssen nur damit das Cyberaug aufhört zu blinken oder der Zeigefinger aufhört ständig zu zucken...
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Bad Horse am 19.09.2005 | 15:47
@DeadRomance: Ich spiel ja gar kein Shadowrun, aber die Sache mit den Schäden ist genial! Ich stell mir grade den zuckenden, blinkenden Streetsam vor... "hey, Joe, du leuchtest!" "Ja,...brzzzt... ich weiß....frzzll...muß mal wieder zur Reparatur!"  ;D
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Edorian am 19.09.2005 | 22:39
Beliebte von einem Kumpel von mir auf Cons, wenn er SR geleitet hat: "Wann warst du das letzte Mal beim Doc, um deine Cyberware durchchecken zu lassen?" Über zwei Wochen war für ihn haarig genug, um die eine oder andere Überraschung einzubauen. Fand und finde ich in Ordnung, Autos wollen schließlich auch regelmäßig gewartet werden und nichts ist schlimmer als eine Alarmanlage, die urplötzlich abdreht... (gerade noch gehabt  >:()

Persönlich lass ich als SL lieber meinen Frust an den NSC aus. Jeder hat Personen, die ihm am Herzen liegen. Da brauche ich auch nicht dreimal durchdiskutieren, warum jetzt gerade der PErson etwas passiert ist. Das nervt am meisten!
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Nelly am 24.09.2005 | 02:39
In letzter Zeit habe ich öfter darüber nachgedacht, warum viele Spieler kein Problem darin sehen, auf ihren Charakter gerichtete Waffen oder sonstige bedrohlich gemeinte Situationen als harmlos abzutun. Beispiel: Bei SR hat so gut wie niemand Schiß, wenn er mit einer Holdout oder einer leichten Pistole bedroht wird. Ähnliche Probleme kennt man auch in anderen System. Fast immer wird dann ein Kommentar abgelassen, dass die Regeln einen sofortigen Tod ausschließen. Auch Gefangennahmen erregen selten Angst oder auch nur Unbehagen.

Entweder spiele ich mit den falschen Leuten (und habe die falschen Methoden) oder es hapert woanders. Wie also kriege ich die Spieler dazu, die Gefühle ihrer Charaktere im Rahmen ihrer Möglichkeiten darzustellen oder wenigstens zu beschreiben?
Da ich schon seit Mitternacht darüber nachgrübele und zwischenzeitlich eine finstere Organisation aus dem Boden gestampft habe, will ich nicht, dass die Spieler nur doofe Witze reißen anstatt endlich mal etwas Emotion zu zeigen.

Weist du Edorian, genau über das gleiche Problem mache ich mir schon seit Wochen gedanken. Ich habe kaum mehr eine Ahnung was ihnen überhaupt noch Angst machen könnte. Das einzige Mal wo sie ein wenig Muffensausen hatten war die Situation mit dem mediz. Alkohol.
Selbst als es mal eine regelrechte Massenschlägerei gab hatte niemand Angst und die Spieler haben teilweise böse auf die Nase bekommen (Ich glaube du warst nicht dabei) hinterher wurden sie dann abgeführt... nope! keiner hatte Angst vor den Konsequenzen.
Das war die Situation wo ich sie habe Strafversetzen lassen, sie haben sich frech gegenüber dem Vorgetzten verhalten und ich habe einen der Spieler die HiBa rauf und runter rennen lassen, so wie es sich gehört... immer noch kein Respekt!!! |:((
Das war der Punkt wo ich mir  ernsthaft überlegte ihn nicht einfach wieder nach Deutschland zurück in die Arme seiner lieben Söldnertruppe zu schicken.

Was soll man da denn noch machen? Der Spieler will es entweder nicht kapieren oder aber es ist ihm gelinde gesagt Scheissegal... welches einer der Gründe ist das ich mittlerweile einfach keinen Bock mehr habe für unsere Truppe überhaupt noch den Arsch aufzureissen.
Die einzigen mit denen man Spielen kann bist Du, Big D. und unser Nerd... die anderen beiden kannst du Rollenspieltechnisch einfach in die Tonne kloppen. So gerne ich sie habe, und so lieb sie mir als Freunde sind, aber Rollenspieltechnisch machen sie mir das Leben zur Hölle und ich habe keinen Bock mehr.
Wenn das dieses Wochenende wieder so läuft dann sollen sie sich gefälligst einen anderen Spielleiter suchen, ich habe genügend für meine Klausuren nächste Woche zu tun!
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Gwynnedd am 24.09.2005 | 10:15
schonmal mit ihnen geredet? und das Dilemma angesprochen?
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Roland am 24.09.2005 | 10:37
Was soll man da denn noch machen? Der Spieler will es entweder nicht kapieren oder aber es ist ihm gelinde gesagt Scheissegal...

Veilleicht will der Spieler einfach einen (ausschliesslich) coolen Charakter und hat wenig Interesse daran, "Angst, Respekt und Ehrfurcht" darzustellen bzw. zum empfinden. Vielleicht hat mit "Rollenspiel" eher wenig am Hut, sondern sieht das ganze als nur als taktische/intelektuelle Herausforderung.

Was hat er denn is jetzt dazu gesagt?
Titel: Re: Angst, Respekt und Ehrfurcht
Beitrag von: Arbo am 24.09.2005 | 10:55
Naja, Respekt ist eine Sache, die man sich verdienen muss ... irgendwie. Und irgend etwas gibt es immer, um die Spieler "zu foppen". Das mit der "Wartung" wurde oben ja schon angesprochen. Ne andere Möglickeit wäre, wenn die Chars mal in den Knast kommen. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass man bei denen die Cyberware drin lässt. Kommt man raus, fängt man wieder von vorn an ...  >;D

Schön vielleicht auch mal, das Blatt herum zu drehen. Für gewöhnlich sind es ja die "Helden", welche immer einen Auftrag erledigen. Was nun aber, wenn die Helden selbst Ziel eines Auftrages werden? Dann gibt es ggf. Spezialeinheiten und Profiler, die sich an die Fersen der Chars heften. O.K ... mag ein Polizeimann drauf gehen, ggf. eine "Cybersau". Aber das macht solche Leute noch "hartnäckiger" ... Insgesamt keine sehr angenehme Situation, wenn man gejagt wird und andauernd Gefahr läuft, verraten zu werden.

Oftmals hilft es m.E. einfach nur konsequent zu sein. Genau das ist aus meiner Sicht das Hauptproblem ... auch in anderen Fantasy-Genres: Da verkommen Helden nur deshalb zu selbstüberschätzten Kampfmaschine, weil sie schlicht nie gefordert wurden. Wandeln sie auf höheren Graden, sind sie natürlich noch mächtiger - unverhältnismäßig mächtiger. Da noch etwas entegegen zu setzen ist nicht einfach.

Arbo