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Pen & Paper - Spielsysteme => Weitere Pen & Paper Systeme => Earthdawn => Thema gestartet von: Blizzard am 24.02.2006 | 22:24

Titel: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Blizzard am 24.02.2006 | 22:24
Hola zusammen!

Am Sonntag werde ich vermutlich das 1. Mal Earthdawn leiten dürfen. Ich ackere mich gerade durch das GRW durch und hätte da mal ein paar Fragen:

- zum Hintergrund: Den hab ich gelesen, und die Welt an sich ist mir auch klar. Nur: Wer oder was sind genau die Theraner? Bzw. Sind die Theraner eine eigene Rasse oder tummeln sich unter den Theranern Angehörige einer jeden Rasse? Da ist die Rede von Elfen, Trollen, Zwergen, T'Skrang etc....und eben den Theranern, aber leider wird nirgendwo erwähnt, was für eine Spezies die theranische Bevölkerung eigentlich ist... ::)

-zum Einstieg: Wo soll ich am besten anfangen? Irgendwelche Rassen/Talente/Disziplinen, die ich am Anfang nicht zulassen bzw. weglassen sollte weil zu komplex/schwierig?

Das wären die Fragen, die mir grade so einfallen...
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Enkidi Li Halan (N.A.) am 24.02.2006 | 22:47
Die Theraner sind grundsätzlich die Bewohner der Insel Thera; es gibt dort wie in Barsaive verschiedene Rasse, die aber einen verschiedenen sozialen Status genießen. Bei mir sind die meisten Theraner menschlich oder elfisch und zeichnen sich durch seltsam gleichförmige/androgyne Gesichtszüge aus; ob das allerdings offiziell ist, weiß ich nicht mehr ;-)

Ich würde empfehlen, deinen Spielern am Anfang nur die Disziplinen aus dem GRW zur Auswahl zu stellen; alles andere wird unnötig kompliziert. Lass sie keine selbstgebastelten Diszis oder welche aus dem Netz nehmen, bis zu sicher mit dem System und fit in den Regeln bist; achte darauf, dass die Gruppe ausbalanciert ist und jeder Charakter seine Nische hat, in der er glänzen kann. Obsidianer sind nicht leicht zu spielen, daher wäre ich hier vorsichtig.

Gönne deinen SCs mehr Fertigkeiten, als sie laut der normalen Charaktererschaffung bekommen; das Disziplinen-System von Earthdawn schränkt die Charaktere ziemlich stark ein, richtig individuelle Charaktere kann man nur erschaffen, wenn man viele Fertigkeiten erlernt. Da das aber teuer ist (und lange dauert) würde ich speziell in diesem Bereich zwei Augen zudrücken und den Spielern hier großzügig unter die Arme greifen. Wenn sie von Anfang an Wert auf ihre Fertigkeiten legen, werden sie es dir später irgendwann danken (das sind zumindest meine Erfahrungen nach mehr als zehn Jahren ED ;-))
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Azzu am 24.02.2006 | 22:57
Irgendwelche Rassen/Talente/Disziplinen, die ich am Anfang nicht zulassen bzw. weglassen sollte weil zu komplex/schwierig?

Im GRW steht leider nicht wirklich viel drin über die einzelnen Völker und Disziplinen.

Hochlandtrolle by the book - also die klassischen Troll Luftpiraten - sind in einer Spielergruppe ziemlich unmöglich, angesichts ihres Ehrbegriffes. Solange du das entsprechende Quellenbuch nicht verwendest, dürfte das Problem aber nicht auftreten.

Geisterbeschwörer würde ich Anfängern lieber nicht in die Hand geben - und als ED-SL-Neuling auch nicht für einen Geisterbeschwörer-Spielercharakter leiten wollen.

Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Samael am 24.02.2006 | 22:57
Bei mir sind die meisten Theraner menschlich oder elfisch und zeichnen sich durch seltsam gleichförmige/androgyne Gesichtszüge aus; ob das allerdings offiziell ist, weiß ich nicht mehr ;-)

Jo, das ist offiziell.
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Blizzard am 24.02.2006 | 23:18

Hochlandtrolle by the book - also die klassischen Troll Luftpiraten - sind in einer Spielergruppe ziemlich unmöglich, angesichts ihres Ehrbegriffes. Solange du das entsprechende Quellenbuch nicht verwendest, dürfte das Problem aber nicht auftreten.


Welches QB beschäftigt sich denn mit den Troll Luftpiraten?

Zitat
Geisterbeschwörer würde ich Anfängern lieber nicht in die Hand geben - und als ED-SL-Neuling auch nicht für einen Geisterbeschwörer-Spielercharakter leiten wollen.


Gut, dann werde ich das berücksichtigen.

noch was: Mangels Zeit habe ich vor, den Spielern die Archetypen aus dem GRW (ausser den Geisterbeschwörern) zu Verfügung zu stellen. Sind sie geeignet zum " gleich losspielen" und muss/sollte ich sonst noch was bei Ihnen beachten?
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Samael am 24.02.2006 | 23:19

Welches QB beschäftigt sich denn mit den Troll Luftpiraten?


Völker Earthdawns 2 und Sky Raiders of Barsaive.

EDIT
Letzteres ist extrem schwer zu kriegen.
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Chiungalla am 25.02.2006 | 06:23
@ Samael:
Aber letzteres ist vor allem sehr geil.  :d

@ Blizzard:
Zitat
noch was: Mangels Zeit habe ich vor, den Spielern die Archetypen aus dem GRW (ausser den Geisterbeschwörern) zu Verfügung zu stellen. Sind sie geeignet zum " gleich losspielen" und muss/sollte ich sonst noch was bei Ihnen beachten?

Würde ich nicht machen.
Alleine weil Du dann jeweils auf eine Rassen/Klassen-Kombination angewiesen bist.
Und Obsidianer und Windlinge z.B. würde ich eher nicht den Anfängern unterjubeln wollen.
Und viele haben auch einfach keinen Bock auf Obsidianer.
Womit Du gleich einige zentrale Disziplinen aus dem Spiel kegeln würdest.
Krieger und Magier z.B. die eigentlich fast jede Abenteurergruppe dringend braucht.

@ Saint of Dingens:
Zitat
Geisterbeschwörer würde ich Anfängern lieber nicht in die Hand geben - und als ED-SL-Neuling auch nicht für einen Geisterbeschwörer-Spielercharakter leiten wollen.
Geisterbeschwörer würde ich Anfängern lieber nicht in die Hand geben - und als ED-SL-Neuling auch nicht für einen Geisterbeschwörer-Spielercharakter leiten wollen.

Warum das nicht? Kann ich nicht nachvollziehen.
Wie nen Geisterbeschwörer ungefähr tickt, ist mit einigen wenigen Worten erklärt, und macht den i.d.R. sehr viel einfacher zu spielen als viele andere Disziplinen.

Zitat
Hochlandtrolle by the book - also die klassischen Troll Luftpiraten - sind in einer Spielergruppe ziemlich unmöglich, angesichts ihres Ehrbegriffes.

Ich würde eher sagen, dass sie "interessant" sind. Von unmöglich kann nun wirklich keine Rede sein.
Allerdings sollte man schon beide Quellenbücher haben, sonst spielt man ziemlich dran vorbei, wie sie gedacht waren.

Und ich hab einen Troll Luftpiraten mit sehr viel Spass für Spielleiter, den Rest der Gruppe und mich selber einmal in einer Gruppe gespielt.
Nach dem Wortlaut der Quellenbücher, was das Verhalten angeht.
Man muss bedenken, dass nicht nur ein Troll eine ziemliche Mimose ist, was sein Ehrgefühl angeht, sondern das ein Luftpirat auch sehr loyal gegenüber seiner Mannschaft/Gruppe ist.
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Enkidi Li Halan (N.A.) am 25.02.2006 | 08:22
noch was: Mangels Zeit habe ich vor, den Spielern die Archetypen aus dem GRW (ausser den Geisterbeschwörern) zu Verfügung zu stellen. Sind sie geeignet zum " gleich losspielen" und muss/sollte ich sonst noch was bei Ihnen beachten?
Davon würde ich ebenfalls absehen; von den Werten her kann man damit zwar gleich loslegen, aber wie Chiungalla schon geschrieben hat, haben diese Archetypen eben teilweise eine sehr anspruchsvolle Rassen/Diszi-Kombination. Ich denke, ich würde mit einer Anfängergruppe folgendermaßen vorgehen: erzähl deinen Spielern ein bisschen über die Welt, welche Rassen und Diszis es gibt und lass sie dann auswählen, was ihnen Spaß machen würde. Bau die Charaktere aber fürs erste Mal spielen noch nicht. Legt einfach los, gib deinen Spielern ein Gefühl für die Welt und dafür was ihre Charaktere darin darstellen. Wenn es zu einem Kampf kommt, kannst du immer noch auf die Talentstufen der Diszis im GRW zurückgreifen. Aber richtig ausarbeiten würde ich die Charaktere erst zum zweiten Spielabend, da das schon eine Weile dauert und kostbare Spielzeit frisst. Also erst mal die Spieler heiß machen, und ihnen dann Regeln und Werte an die Hand geben. :)


Übrigens finde ich, dass man Geisterbeschwörer durchaus Anfängern zum spielen geben kann, auch Windlinge. Das hat bei uns immer prima geklappt. Kommt halt auch auf die Spieler an.
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Azzu am 25.02.2006 | 08:25
Ich würde eher sagen, dass sie "interessant" sind. Von unmöglich kann nun wirklich keine Rede sein.

Wenn du die Kapitel über Ehre wirklich ernst nimmst, müssten die Trolle sich längst gegenseitig ausgelöscht haben. Und ein Trollcharakter würde innerhalb kürzester Zeit die anderen Charaktere totschlagen - oder selbst vor Scham im Boden versinken und die Gruppe verlassen. Auf gar keinen Fall ist "Sky Raiders" ein Buch, das du einem Neuling in die Hand als Leitlinie an die Hand geben kannst, wie er seinen Troll spielen soll: Da ein Troll die Ehre seines Clans und des gesamten Volkes der Trolle beschädigt, wenn er eine Verletzung seiner persönlichen Ehre nicht sofort rächt, brauchst du schon einen sehr gewitzten und gut vorbereiteten Spieler, damit nicht schon die erste Spielsitzung in einem Blutbad durch friendly fire endet.

Zitat
Wie nen Geisterbeschwörer ungefähr tickt, ist mit einigen wenigen Worten erklärt, und macht den i.d.R. sehr viel einfacher zu spielen als viele andere Disziplinen.

Beim Geisterbeschwörer gab es bei uns immer Probleme, Einigkeit herzustellen, was die Disziplin denn genau ausmacht, und vor allem, was einen Verstoß gegen die Disziplin darstellt. Nach der Lektüre des "Adept's Way" waren wir auch nicht richtig schlauer, geschweige denn einiger.
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Enkidi Li Halan (N.A.) am 25.02.2006 | 08:49
Nach der Lektüre des "Adept's Way" waren wir auch nicht richtig schlauer, geschweige denn einiger.
... weil der Adept's Way auch immer nur eine (mögliche) Sichtweise der Disziplin beschreibt. Wie ein Charakter seine Disziplin und seine Rolle in der Welt von Earthdawn sieht, muss er für sich selbst entscheiden - das ist ja gerade das schöne an ED, finde ich; es gibt keine einzig wahre Sicht der Dinge, sonden immer nur Facetten eines Ganzen.
Zugegeben ist das für Einsteiger ins System natürlich erst mal unwichtig; aber ich denke, wenn man beim Geisterbeschwörer zunächst einmal den groben Typus des Nekromanten hernimmt, ist das nicht verkehrt. Darunter kann sich zumindest jeder gleich mal was vorstellen. Die feinen Abstufungen des Geisterbeschwörers können dann später, wenn die Spieler vertrauter mit dem Setting und dem System sind, immer noch hinzukommen.
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Chiungalla am 25.02.2006 | 08:58
Du hast das Kapitel über Trollehre ganz eindeutig garnicht verstanden.
Und gibst es hier vollkommen falsch wieder.

Zitat
Wenn du die Kapitel über Ehre wirklich ernst nimmst, müssten die Trolle sich längst gegenseitig ausgelöscht haben.

Die Ehre ist gerade dafür da, damit sich die Trolle nicht gegenseitig auslöschen, und sie funktioniert diesbezüglich wunderbar.
Und das ist auch nur zu gut begründet und durchaus schlüssig.
Hättest Du das Kapitel verstanden, wüsstest Du das.

Zitat
Da ein Troll die Ehre seines Clans und des gesamten Volkes der Trolle beschädigt, wenn er eine Verletzung seiner persönlichen Ehre nicht sofort rächt, brauchst du schon einen sehr gewitzten und gut vorbereiteten Spieler, damit nicht schon die erste Spielsitzung in einem Blutbad durch friendly fire endet.

Nicht jede Verletzung der persönlichen Ehre ist gleichzeitig eine Verletzung der Clans- und Rassenehre.

Außerdem heißt Rache für eine Beleidigung nicht zwangsläufig, dass man das Gegenüber umbringt.
Die Trollehre verlangt, dass man angemessene (Wortlaut Crystal Raiders: Appropriate) Schritte einleitet, um sie zu rächen.
Nicht mehr und nicht weniger.
Und wenn einen einer beleidigt, ist es nicht angemessen, ihn umzubringen.
Eventuell ist es angemessen, ihn zu verhauen. Aber sicher nicht mit der Waffe in der Hand, es sei denn er zieht seine eigene.

Edit:
Zudem kennt jeder Bewohner Barsaives diese Troll-Problematik wenigstens von Hörensagen her, denn sie ist legendär.
Kluge Menschen werden daher Trolle einfach nicht beleidigen.
/Edit Ende.

@Geisterbeschwörer:
Mal ein paar einfache Merksätze zum Geisterbeschwörer:
- Der Geisterbeschwörer ist immer sehr um seine Selbstbeherrschung bemüht
- Für den Geisterbeschwörer heiligt der Zweck die Mittel, und er distanziert sich von den moralischen Skrupel anderer Namensgeber.

Viel mehr gibt es zum Geisterbeschwörer auch garnicht mehr zu sagen, was allgemeingültig wäre.
Alles weitere wären dann Eigenschaften von Individuen, aber keine allgemeingültigen Aussagen mehr über die Disziplin.
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Blizzard am 25.02.2006 | 10:09
@ all: erstmal vielen Dank für die vielen Antworten :)

Zitat
Würde ich nicht machen.
Alleine weil Du dann jeweils auf eine Rassen/Klassen-Kombination angewiesen bist.
Und Obsidianer und Windlinge z.B. würde ich eher nicht den Anfängern unterjubeln wollen.
Und viele haben auch einfach keinen Bock auf Obsidianer.
Womit Du gleich einige zentrale Disziplinen aus dem Spiel kegeln würdest.
Krieger und Magier z.B. die eigentlich fast jede Abenteurergruppe dringend braucht.

hm, dann soll ich Windlinge und Obsidianer (als Rasse) gar nicht zulassen?

Davon würde ich ebenfalls absehen; von den Werten her kann man damit zwar gleich loslegen, aber wie Chiungalla schon geschrieben hat, haben diese Archetypen eben teilweise eine sehr anspruchsvolle Rassen/Diszi-Kombination. Ich denke, ich würde mit einer Anfängergruppe folgendermaßen vorgehen: erzähl deinen Spielern ein bisschen über die Welt, welche Rassen und Diszis es gibt und lass sie dann auswählen, was ihnen Spaß machen würde. Bau die Charaktere aber fürs erste Mal spielen noch nicht. Legt einfach los, gib deinen Spielern ein Gefühl für die Welt und dafür was ihre Charaktere darin darstellen. Wenn es zu einem Kampf kommt, kannst du immer noch auf die Talentstufen der Diszis im GRW zurückgreifen. Aber richtig ausarbeiten würde ich die Charaktere erst zum zweiten Spielabend, da das schon eine Weile dauert und kostbare Spielzeit frisst. Also erst mal die Spieler heiß machen, und ihnen dann Regeln und Werte an die Hand geben. :) 

Naja, das Problem ist, dass ich das Ganze auf einem Con anbieten werde. Ob man sich da nach dem Con ( oder auf nem weiteren Con) noch ein zweites Mal trifft, auf dass die Spieler bis dahin selbst ihre Chars bauen können ist mehr als fraglich. Daher dachte ich, nehme ich die Archetypen aus dem GRW ::)
(Ich würde halt 4 -5 Archetypen raussuchen, und aus denen dürfen die Spieler dann wählen, welchen sie spielen möchten. Ich werde ihnen nicht das GRW geben und ihnen sagen, sucht euch einen raus...)

Zitat
Übrigens finde ich, dass man Geisterbeschwörer durchaus Anfängern zum spielen geben kann, auch Windlinge. Das hat bei uns immer prima geklappt. Kommt halt auch auf die Spieler an.

Wo ist denn das Problem bei den Windlingen?
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Styxx am 25.02.2006 | 10:10
@Blizzard: Cool, dass Du mein Lieblingssystem spielen willst!  ;D

Zu den Theranern: In den frühen Regelwerken (die alte Barsaive-Box) stand in der Tat, dass die Theraner "heutzutage" hauptsächlich aus Menschen und Elfen zu bestehen scheinen. Im Quellenbuch "Das Theranische Imperium" wurde dies dann folgendermaßen korrigiert: Die Theraner setzen sich zwar aus allen Rassen zusammen, die auch in Barsaive vorkommen. Dasjenige von den theranischen "Häusern", das zuerst nach Barsaive zurückgekehrt ist, besteht aber hauptsächlich aus besonders wohlgeformten Menschen und Elfen. Dabei wird angedeutet, dass dieses Haus (mir fällt der Name grade nicht ein) eine Art von magischem Bio-Engineering benutzt, um ebenmäßig schön zu wirken.

Was die Disziplinen angeht, so bin ich nach Jahren des Spielleitens darauf zurückgekommen, nur noch die fünfzehn Grunddisziplinen (eventuell noch rassenspezifische Disziplinen) und keine Zweitdisziplinen zuzulassen. Der Grund dafür ist, dass Earthdawn bereits jede Menge Klischees bereithält, wie sich diese Rasse und jene Disziplin zu benehmen hat. Ich habe den Eindruck, dass diese es sogar für gute Spieler schwierig machen, einen Charakter jenseits von Rasse und Disziplin auch noch als Individuum zu spielen. Und ich denke, eine Beschränkung der Disziplinen hilft da.

Was die Ehre der Trolle angeht, ist es bei uns in der Gruppe so gelöst, dass der Troll noch quasi jede Beleidigung als Kompliment oder als wertneutrale Bemerkung missverstanden hat, was der entsprechende Spieler herrlich rüberbringt und noch jedes Mal für comic relief gesorgt hat. (Sicherlich Geschmackssache. ;))

[Privatmeinung] Mir persönlich ist auch sehr wichtig, das ganz eigene Flair von Earthdawn rüberzubringen, das darin besteht, dass Licht und Schatten oft nah beieinander liegen. Zum Beispiel würde ich von Anfang an Blutmagie begrenzen und die Spieler das ungute Gefühl spüren lassen, dass ihre Charaktere bei der Anwendung haben. Bei mir sind die Theraner auch kein "Reich des Bösen" sondern eine ziemlich ambivalente Weltmacht. Blutelfen, freie Untote, die Diebesstadt Kratas und so weiter unterstützen alle prima diese Grundthematik. Der andere wichtige Punkt ist, dass Earthdawn wenigstens bei mir eine ziemlich leere Fantasy-Welt ist. Es gibt keine Reichsstraßen, keine Barone und es liegt nicht hinter jedem zweiten fünften zwanzigsten Hügel ein Dorf. Dadurch kann man ein ziemlich gutes Western-Feeling rüberbringen, wenn man das denn möchte.[/Privatmeinung]

Viel Spaß beim Leiten! :d
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Azzu am 25.02.2006 | 13:22
Du hast das Kapitel über Trollehre ganz eindeutig garnicht verstanden.

Willst du flamen, oder diskutieren?

Zitat
Die Ehre ist gerade dafür da, damit sich die Trolle nicht gegenseitig auslöschen, und sie funktioniert diesbezüglich wunderbar.

Behauptet vielleicht der Quellenbuchautor, widerlegt sich aber IMHO im Anschluss selbst. Innerhalb einer geschlossenen Trollgemeinschaft kann das beschriebene Modell vielleicht funktionieren, aber nicht mehr bei regelmäßigem Kontakt zur Außenwelt.

Nicht jede Verletzung der persönlichen Ehre ist gleichzeitig eine Verletzung der Clans- und Rassenehre.

Wenn du genau hinsiehst, habe ich das auch nicht geschrieben. Sondern: Dadurch, dass der Troll eine Verletzung seiner persönlichen Ehre durchgehen lässt, beleidigt er seinen Stamm und sein Volk. Er muss also Vergeltung üben und darf keinesfalls zurückstecken!

Zitat
Außerdem heißt Rache für eine Beleidigung nicht zwangsläufig, dass man das Gegenüber umbringt.
Die Trollehre verlangt, dass man angemessene (Wortlaut Crystal Raiders: Appropriate) Schritte einleitet, um sie zu rächen.
Nicht mehr und nicht weniger.

Die Beispiele im Text ließen aber auf ein ziemlich krasses Verständnis von "Angemessenheit" bei den Hochlandtrollen schließen. Vor allem, weil sie nicht so recht berücksichtigen, dass die kleineren Völker etwas zerbrechlicher gebaut sind, als sie selber.

Ich hatte einmal einen Spieler, der hat das mit dem Hochlandtroll ganz gut hinbekommen, sogar trotz notorisch vorlauter, provozierender bzw. sarkastischer Gruppe (T'skrang-Krieger, Illusionist, Geisterbeschwörer). Aber er hatte sich auch lange eingelesen und stundenlang Gedanken gemacht, wie er seinen Charakter halbwegs gruppentauglich bekommen könnte. Trotzdem musste er im Lauf des Spiels als Spieler manche Bemerkungen schlicht und einfach bewusst überhören EDIT: oder als Charakter missverstehen, was ihn nicht unbedingt glücklich gemacht hat.

Zitat
Und wenn einen einer beleidigt, ist es nicht angemessen, ihn umzubringen. Eventuell ist es angemessen, ihn zu verhauen. Aber sicher nicht mit der Waffe in der Hand, es sei denn er zieht seine eigene.

Zudem kennt jeder Bewohner Barsaives diese Troll-Problematik wenigstens von Hörensagen her, denn sie ist legendär.
Kluge Menschen werden daher Trolle einfach nicht beleidigen.

Das "jeder Bewohner Barsaives" schließt aber nicht die Spielercharaktere einer Gruppe ED-Neulinge mit ein. Diese wissen erstmal nicht mehr, als ihre Spieler. Wenn Blizzard auf einem Con leiten will, gilt das umso mehr. Außerdem ist das Problem mit der Trollehre doch gerade, dass sie häufig Bemerkungen anderer Namensgeber als Ehrverletzung auffassen, die völlig neutral oder sogar freundlich gemeint waren.

Und ganz wenige Spieler, die ich kenne, spielen gerne aus, dass ihr Charakter Angst vor einem anderen Spielercharakter hat. Noch weniger können sich auf Dauer dumme Sprüche verkneifen.

Schließlich haben PvP-Situationen die unschöne Tendenz zur Eigendynamik. Mag sein, dass der Troll den anderen "nur verhauen" wollte. Wenn der aber ohne Bewaffnung gar keine Möglichkeit hat hat, um sich halbwegs gegen die Prügel eines wütenden Trolls zu wehren, ist es schnell vorbei mit der harmlosen Schlägerei - das hast du ja selber geschrieben.

Zitat
Der Geisterbeschwörer ist immer sehr um seine Selbstbeherrschung bemüht

Ich würde drastischer formulieren: Der Geisterbeschwörer zeigt keine Angst. Niemals! Damit fallen mir schon diverse risikoscheue Spieler ein, für die diese Disziplin völlig ungeeignet wäre.

Zitat
Für den Geisterbeschwörer heiligt der Zweck die Mittel, und er distanziert sich von den moralischen Skrupel anderer Namensgeber.

Richtig.

Größere Probleme hatten wir bei der Frage, ob daraus der Umkehrschluss zu ziehen ist: Die Mittel sind nicht das Ziel - also, der Geisterbeschwörer strebt nicht nach Macht als Selbstzweck. Zumindest hatte ich immer große Zweifel, ob ein erfahrener Geisterbeschwörer - Nichtkorrumpierung vorausgesetzt - einer offensichtlich machtbesessenen Person Magie teilweise dämonischen Ursprungs und die Möglichkeit der Dämonenbeschwörung beibringen würde.

Nach meiner Interpretation ist der Geisterbeschwörer zwar eine sehr mächtige Disziplin, aber absolut nichts für Powergamer.

EDIT - @ Blizzard:

Zitat
hm, dann soll ich Windlinge und Obsidianer (als Rasse) gar nicht zulassen?

Da sehe ich nicht wirklich ein Problem.

Behalte bei Windlingen im Kopf, dass sie fliegen können, wenn du die Schlüsselkonflikte für das Abenteuer entwirfst.

Obsidianer finde ich verflucht anstrengend zu spielen, weil sie so laaaaangsam und stoisch sind. Aber wer's mag, soll doch!

Zu Trollen habe ich mich ja schon geäußert... lieber Tieflandtrolle mit Erfahrung im Umgang mit den "kleinen" Völkern, als tickende Zeitbomben aus den Gebirgsregionen (wobei es auch da, wenn ich mich recht entsinne, einen oder zwei Clans gibt, die den unblutigen Kontakt mit den anderen Namensgebern nach anfänglichen Startschwierigkeiten halbwegs auf die Reihe bekommen.)
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Blizzard am 25.02.2006 | 17:08
Ehm mal noch ne Frage: Was kann ich so einer Newbiegruppe denn als/an Gegnern so entgegensetzen?

Ich suche: Für den Anfang: vielleicht was zum Wegmoschen Einfacheres, etwas nicht ganz so Schwieriges
               Für den Mittelteil: Sollte en bisschen "besser" sein als die "Anfangshoschies"
               Für das Ende: Das darf für Anfängercharaktere durchaus ne Herausforderung sein!

Irgendwelche Anregungen? Ideen?
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Samael am 25.02.2006 | 17:23
Das kommt stark darauf an, we die Gruppenzusammensetzung ist. Mit Angriffs- und Schadensstufen sowie Widerstandswerten über 9 und Rüstungswerten über 6 wäre ich aber vorsichtig.   
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Azzu am 25.02.2006 | 18:24
Irgendwelche Anregungen? Ideen?

Ich rate zu Vorsicht bei einer Vielzahl vermeintlich "einfacher" Gegner: Wegen der explodierenden Würfel ist von Erstkreislern schneller, als man denkt, gar nichts mehr übrig, wenn sie jede Runde einer Vielzahl von Angriffen ausgesetzt sind.

Trolle und Obsidianer teilen schon auf dem ersten Kreis ordentlich aus. Wenn du sie herausfordern willst, sind tumbe Nahkampfmonster vielleicht nicht das Richtige. Wenn sie Spaß beim "Gegner wegmoschen" haben sollen, dagegen genau das, was du brauchst.
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Styxx am 25.02.2006 | 20:48
Kann Saint Of Killers nur zustimmen: Eine Gruppe von Erstkreislern ist schneller platt als man denkt. Von daher würde ich insbesondere bei einer Anfängerrunde nicht gerade das Moschen in den Vordergrund stellen. (Noch dazu, wo sich ein Erstkreisler zu Beginn nichtmal einen Heiltrank leisten kann.)

Ich würde eher versuchen, einen repräsentativen Querschnitt durch die Möglichkeiten von Earthdawn zu bieten: Ein wenig Exploration. Ein wenig soziale Interaktion. Eine raffinierte aber nicht tödliche Falle. Intelligenter Einsatz von Talenten. (Das Abenteuer so gestalten, dass jeder mal mit einem Disziplintalent glänzen kann.) Und als Endgegner eine fette, fiese Jehuthra. :o  >;D  ;)
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Javen am 26.02.2006 | 11:46
aber auf jeden fall nur eine.
das ist damals mein anfängerfehler bei ed gewesen.
ich hatte den erstkreislern zwei jehutras entgegengestellt. die hälfte der
gruppe ist hops gegangen  ::)

sonst sind kadavermenschen auch immer eine gute sache. sie haben nicht viele
lebenspunkte, sind leicht zu treffen und wenn es mal eng wird, kann man auch gut
weglaufen vor ihnen  ;D
man muss nur auf die vier angriffe aufpassen, die sie bekommen, wenn sie verwundet
werden. also nicht so viele untote als gegner.
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Samael am 26.02.2006 | 11:53
Ja, Kadavermenschen können SEHR übel werden. Auf keinen Fall mehr als SC insetzen.
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Enkidi Li Halan (N.A.) am 26.02.2006 | 11:57
Schön sind auch Finsterrochen; gerade für Einstiegsabenteuer, wo man Charaktere ja gerne in eine Höhle zum Kaersuchen schickt.  Ein Charakter oder wichtiger NSC wird vergiftet, und schon haben die Charaktere ein Problem mehr am Hals... ;-)
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Blizzard am 26.02.2006 | 13:01
Danke für all die Anregungen, ich werde versuchen sie zu beachten...allerdings später. Ich habe nämlich festgestellt, dass ich mich imho nicht genügend vorbereiten konnte. Daher hab ich mit den Spielern vereinbart, mit ihnen 7th Sea heut zu spielen, aber wir werden uns mal ausserhalb des Cons treffen, und dort auf alle Fälle dann Earthdawn antesten. Hab ich noch ein bisschen mehr Zeit zum Vorbereiten und wir haben mehr Zeit zum spielen...

Eine Frage hätte ich zumindest jetzt noch: Was genau sind Passionen ? Ich hab mir zwar das jetzt durchgelesen im GRW, aber irgendwie kann ich mir nichts Genau(er)es darunter vorstellen. Mit was kann man sie denn vergleichen z.B. aus anderen Systemen?

Und Questoren sind "Diener" dieser Passionen hab ich das richtig verstanden?
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Enkidi Li Halan (N.A.) am 26.02.2006 | 13:13
Was genau sind Passionen ?
Auf jeden Fall keine Götter. Das ist sehr wichtig zu verstehen, denke ich. Die Passionen sind imho wieder ein Punkt, in dem sich Earthdawn sehr stark von D&D und DSA abgrenzt. Die Passionen sind keine Götter und wollen auch nicht wie Götter verehrt werden (Tempel und Schreine gibt es trotzdem ;-)). Sie sind eine Summe von Emotionen, oder Emotionen schlechthin. Die Passionen ziehen ihre Stärlke und Kraft aus den Namensgebern, man könnte sagen je intensiver Namensgeber ihre Gefühle ausleben, desto stärker werden die Passionen. Die Passionen sind eher universelle Konzepte als wirkliche Lebewesen (wobei sie sich oft in Gestalt von Namensgebern manifestieren).

Questoren sind Namensgeber, die sich den Idealen einer Passion verschrieben haben; entweder weil sie sich aus freiem Willen dazu entschlossen haben ("Ich folge und fördere ab jetzt die Ideale meiner Passion Jaspree") oder weil die Kraft einer Passion sehr stark in ihnen fließt (ein Namansgeber also ein bestimmtes Prinzip lebt/verkörpert). Manche versuchen die Ideale ihrer Passion aktiv zu fördern und zu verbreiten (wie Priester), manche begnügen sich einfach damit, die Kraft ihrer Passion in sich zu spüren und zu leben.
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Samael am 26.02.2006 | 13:15
Passionen sind die Götter EDs. In der hochmagischen Welt EDs können Prinzipien wie Freiheit, Wissen, Heilung etc. eine wahre magische Struktur bekommen -> eine Passion wird geboren.
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Chiungalla am 26.02.2006 | 13:19
Also ich würde als Einstiegsgegner für die Charaktere den "Erfahrenen Gardisten" empfehlen.
Aber auch die höchstens in Gruppenstärke.

Kadavermenschen eher in halber Gruppenstärke, sonst gibts nen Massaker wenn Du ein wenig Glück hast.

Generell solltest Du immer darauf achten, wieviel Glück Du gehabt hast, und wieviel Glück die Spieler hatten.
Ist ein häufig von mir beobachteter Fehler bei Earthdawn-SLs.
Die Spieler würfeln bei einem eigentlich für sie gefährlichen Gegner deutlich überdurchschnittlich und verhauen ihn in wenigen Kampfrunden sehr deutlich.
Daraufhin denkt sich der Spielleiter, dass der Gegner wohl zu leicht war, und fährt nen dickeres Geschütz auf.
Den packen die Spieler dann auch noch mit sehr viel Glück souverän.
Und daraus schließt der Spielleiter dann erneut, dass er dickere Monster braucht.
...
Irgendwann geht dann das Glück aus, und die ganze Gruppe ist tod.

Auch potentiell ungefährliche Gegner können bei Earthdawn noch einiges reißen, wenn sie Glück haben.
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Blizzard am 26.02.2006 | 13:23
Auf jeden Fall keine Götter. Das ist sehr wichtig zu verstehen, denke ich. Die Passionen sind imho wieder ein Punkt, in dem sich Earthdawn sehr stark von D&D und DSA abgrenzt. Die Passionen sind keine Götter und wollen auch nicht wie Götter verehrt werden (Tempel und Schreine gibt es trotzdem ;-)).

Passionen sind die Götter EDs. In der hochmagischen Welt EDs können Prinzipien wie Freiheit, Wissen, Heilung etc. eine wahre magische Struktur bekommen -> eine Passion wird geboren.

Ehm, ja was denn jetzt ??? Sind es nun Götter oder nicht ??? Jetz bin ich verwirrt... ~;P

Zitat
Sie sind eine Summe von Emotionen, oder Emotionen schlechthin. Die Passionen ziehen ihre Stärlke und Kraft aus den Namensgebern, man könnte sagen je intensiver Namensgeber ihre Gefühle ausleben, desto stärker werden die Passionen. Die Passionen sind eher universelle Konzepte als wirkliche Lebewesen (wobei sie sich oft in Gestalt von Namensgebern manifestieren).

So (ähnlich) hatte ich das auch verstanden-zumindest nach zweimaligen Durchlesen.


Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Enkidi Li Halan (N.A.) am 26.02.2006 | 13:29
Sie sind keine Götter wie man sie aus anderen Fantasy-Rollenspielen wie DSA oder D&D kennt ;-)
Aber es sind sehr mächtige Wesenheiten, deren Kräfte und Fähigkeiten man durchaus als göttlich bezeichnen könnte. Wichtgster Unterscheid zu Göttern im klassischen Sinne ist aber: die Passionen wurden von den Namensgebern geschaffen, nicht umgekehrt ;-) Ist ein kleiner, aber feiner Unterscheid. Aber wenn man einem Systemneuling verklickern will, was die Passionen sind, kann man sie natürlich auch Götter nennen, dann kann sich zumindest schon mal jeder was drunter vorstellen.
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Samael am 26.02.2006 | 13:35
Naja, ich würde die schon Götter nennen. Nicht im olympischen oder christlichen Sinne, aber warum den Terminus Götter vermeiden? Welche Eigenschaft macht sie denn nicht-göttlich?
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Enkidi Li Halan (N.A.) am 26.02.2006 | 13:55
Ich persönlich vermeide den Terminus Götter weil er mir zu stark von den Göttern aus DSA und D&D geprägt wurde (und zwar negativ geprägt). Aus meinen DSA-Zeiten kannte ich die Götter nur als die unverwundbraren Superwesen, die alles schaukeln, unfehlbar und allmächtig sind. Sie haben die Welt geschaffen, sie sind das Schicksal der Menschen, sie greifen ein um die Welt nach ihrem Willen zu verändern. Sie lassen sich institutionell anbeten und verehren.

Die Passionen empfand ich von Anfang an sympathischer; sie sind Emotionen, haben menschliche Züge und Schwächen. Man könnte sie am ehesten mit den Göttern der Antike vergeichen, wie überhaupt die Welt Earthdawn in meinen Augen näher an der Antike liegt als an einem Mittelalterlichen Fantasy-Setting.

Natürlich haben sie alle Eigenschaften, die sie zu Göttern qualifizieren, das steht außer Frage. Trotzdem - es geht mir (persönlich) eher um den Begriff und um das, was damit verbunden ist. Ich denke, die Macher von Earthdawn wollten ihre Vorstellung der Passionen schon deutlich von der Vorstellung der üblichen Fantasy-Gottheiten abgrenzen. In meinem Earthdawn gibt es kein Pantheon mächtiger Wesenheiten, das die Schicksalsfäden der Welt spinnt; die Passionen sind abstrakt und genausowenig begreifbar, wei man die Liebe oder die Freude oder sonst ein Gefühl verstandesmäßig begreifen kann. Genauso handeln und treten sie auch auf.
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Azzu am 26.02.2006 | 13:57
Da entwickelt sich doch ein Thema, das einen eigenen Thread wert wäre!  ;)
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Blizzard am 26.02.2006 | 14:15
Da entwickelt sich doch ein Thema, das einen eigenen Thread wert wäre!  ;)

go ahead ;)
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Styxx am 26.02.2006 | 14:29
Nach meiner Einschätzung sind die Passionen ein Kunstgriff der ED-Entwickler, um die Religion von Earthdawn möglichst offen zu gestalten ohne gänzlich darauf zu verzichten. Die Einschätzung, dass die Passionen von den Namensgebern geschaffen wurden ist meines Erachtens nur eine von mehreren möglichen Interpretationen. Wenn ich mich recht erinnere habe ich auch mal das genaue Gegenteil gelesen. Ich glaube, das kam von einer Nebenfigur in einem der Romane.

Der Witz an den Passionen ist, dass Du sie nach Belieben als Götter, als göttliche Stellvertreter, als mächtige Geister oder als Manifestationen von Magie auffassen kannst. Ebenso vielgestaltig sind auch die Religionen in Earthdawn: Sie reichen von einem streng hierarchischen polytheistischen Passionenkult in Creana, über den Mystizismus der Obsidianer bis zur Religion von Talea, die eine einzige Passion verehrt, die erst in ferner Zukunft geboren werden wird. In Barsaive herrscht die Auffassung vor, dass Religion eine Privatangelegenheit zwischen dem Individuum und der Passion ist. Aber das ist eben auch nur eine Meinung unter vielen.
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Blizzard am 23.03.2006 | 11:09
Ich hätte da noch ein paar Fragen, aber momentan fallen mir grad nur diese beiden ein:

1) blindwütiger Angriff: Der Angreifer erhält ja +3 Stufen auf Attacke und Schaden, aber seine körperl. Widerstandskraft sinkt um 3 (in der Runde). Jetzt steht da aber nur noch, dass der Gegner keinen Bonus auf seinen Schdenswurf erhält (warum eigentlich?), aber da steht nichts vom Angriffswurf-leider.
Daher die Frage ob der Gegner beim Angriffswurf nen Bonus erhält oder nicht?

2) Wie handhabt ihr das mit der Anwendung von einfachen Aktionen in eurer Runde? Dürfen eure Charaktere beliebig viele davon einsetzen oder benutzt ihr die
" Regel der 3"(also maximal 3 einfache Aktionen pro Runde)?
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Don Kamillo am 23.03.2006 | 11:21
zu 1: aufgrund der Tatsache, daß der eigene Widerstand um 3 gesenkt ist, bekommt der Gegner ja quasi einen Bonus bzw. hates leichter, einen zutreffen bzw. einen exzellent zu treffen  >;D

zu 2: eigentlich hat man soviele, wie man möchte, soweit ich weiß, kann man aber jedes Talent, das als einfache Aktion gehandelt wird, nur 1mal die Runde benutzen!
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Chiungalla am 23.03.2006 | 11:25
1.) Es gibt keine Boni für den Gegner, ausschließlich den Malus auf die Körperliche Widerstandskraft für den blindwütig angreifenden. Das reicht auch schon häufig als Nachteil.

2.) Das ist wohl Geschmackssache. Wir kamen noch nie in die Situation das das wichtig werden konnte.
Bisher handhaben wir es so wie der Don sagt, und das ist auch auf jeden Fall so regelkonform.
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Styxx am 23.03.2006 | 11:29
Blindwütiger Angriff: Der Angreifer erhält je +3 Stufen auf Angriffs- und Schadensprobe. Dafür muss er einen Punkt Überanstrengung hinnehmen und seine körperliche Widerstandskraft sinkt für diese Kampfrunde um -3. Was die In-Time-Logik angeht würde ich sagen, dass ein blindwütiger Angreifer besonders aggressiv kämpft, um mit höherer Wahrscheinlichkeit einen besonders wuchtigen Treffer zu landen. Dabei vernachlässigt er schon mal seine eigene Deckung. Außerdem ist ein solches Manöver anstrengend.

Es ist schon wahr, dass diese Regel zu den Lieblingskampfoptionen aller Nahkämpfer gehört, aber ich empfinde sie nicht als unbalanciert und Spaß bringt sie den Spielern sowieso. :)

Einfache Aktionen: In all den Jahren, die wir nun Earthdawn spielen, kann ich mich nicht erinnern, dass es jemals zu einer (nach meinem Empfinden) unrealistischen Häufung von Aktionen gekommen wäre. Scheint also kein Problem zu sein.
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Chiungalla am 23.03.2006 | 11:38
Zitat
Es ist schon wahr, dass diese Regel zu den Lieblingskampfoptionen aller Nahkämpfer gehört, aber ich empfinde sie nicht als unbalanciert und Spaß bringt sie den Spielern sowieso.

Also Krieger die Spektakulärer Angriff und Blindwütig zusammen einsetzen strapazieren die Balance schon ziemlich.
Dafür gibts dann aber immer noch blindwütige Kadavermenschen als Countermessure... >;D
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Smendrik am 23.03.2006 | 16:31
zu 1) Es wird angenehmen dass der Charakter einfach wie wild mit aller Kraft drauflosprügelt ohne Rücksicht auf Verluste, also auch ohne auf seine Deckung zu achten. Deswegen der Malus von 3 auf die KWK. Der Gegner bekommt keinen Schadensbonus solange er nicht selber einfach drauflosprügelt.

zu 2) Ich lasse max. 3 Talente in einer Runde nutzen. Einfach Handlungen wie Reden uä mach ich davon abhängig wieviel gesagt und getan wird. Es ist einfach was anderes wenn man einfach "Deckung!" ruft oder ein Epos rezitieren will ;)
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Javen am 24.03.2006 | 15:45
also ich lasse sachen wie spek. angriff und blindwütig zusammen nicht zu.
genauso wenig wie gezielt angreifen und blindwütig. einige sachen passen halt nicht
zusammen.

Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Enkidi Li Halan (N.A.) am 24.03.2006 | 15:49
also ich lasse sachen wie spek. angriff und blindwütig zusammen nicht zu.
genauso wenig wie gezielt angreifen und blindwütig. einige sachen passen halt nicht
zusammen.
Jepp, ich handhabe das genauso.  :d
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Smendrik am 25.03.2006 | 14:03
ich auch nicht.

Blindwütig heisst ja schliesslich ohne Finesse, ohne Hirn draufprügeln bis nix mehr zuckt ;)

Ausrasten halten
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Blizzard am 25.03.2006 | 15:02
Noch ne Frage:

Ich habe jetzt das Ganze GRW nochmal durchgeackert, aber ich finde einfach keine Vor-und Nachteile. Gibt es die bei ED nicht oder bin ich nur zu doof, die zu finden?
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Smendrik am 25.03.2006 | 15:02
es gibt keine  :)
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Javen am 25.03.2006 | 15:13
es muss ja nicht in jedem system das gleiche geben  :)
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Gwynnedd am 25.03.2006 | 16:41
Blindwütig heisst ja schliesslich ohne Finesse, ohne Hirn draufprügeln bis nix mehr zuckt ;)
naja, im Original heißt es aggressive, was mit "blindwütig" nicht wirklich was gemein hat und agressiv kann man theoretisch auch angreifen, wenn man acrobatisch angreift (nicht spektakulär, wie im deutschen). man was kann ich die deutsch übersetzung leiden :q
Zitat
Ausrasten halten

genau das heißt aggressive attack eben nicht...

Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Don Kamillo am 25.03.2006 | 18:05
Ich weiß nicht, was die Leute immer mit Vor- und Nachteilen haben... ist ab und an ein nettes Gimmick, aber nichts, was man sich nicht irgendwie ganz normal in Hintergrundgeschichten einbauen kann... Ich weiß schon, warum mir Earthdawn, D&D & 7te See ( da gibt es zwar quasi Nachteile, aber die sind doch irgendwie "anders" ) immer noch am meisten liegen...
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Smendrik am 25.03.2006 | 23:14
@gwynedd: Ich interpretiere die Boni und Abzüge als eine Attackeserie ohne Rücksicht auf eigene Verluste und mir ist schon klar dass es kein Berserkergang ist ;)
Ich wollte es nur ein wenig überspitzt darstellen
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Blizzard am 26.03.2006 | 11:11
Noch ne Frage:

Gibt es eigentlich " Disziplinlose" Charaktere (also Charaktere die keine Disziplin "beherrschen")? Oder hat jeder Bewohner von Barsaive (mal von Dämonen und sonstigen Monstern abgesehen) automatisch immer ne Disziplin?
Oder sind Disziplinen nur bestimmten Charakteren (u.a. den Helden) vorbehalten?
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Don Kamillo am 26.03.2006 | 12:20
Es gibt widersprüchliche Angaben darüber, wie viele Leute es gibt, welche Disziplinen beherrschen aber man sollte von ca. 1% ausgehen... ( ich glaube, da gibt es hier auch nen Thred zu ) Es gibt als quasi den "Dorfadepten" un d in Großstädten können da schon einige herumrennen. Ein Adept ist bei ED schon etwas Besonderes ( in der Armee findet man aber sicherlich ein paar mehr ).
Und da sich "zumeist" die Lehrer die Schüler relativ genau aussuchen, sei es durch Tests, durch Geld  ::) oder was auch immer... bleibt da auch nur eine Elite.
Die Theraner versuchen da wohl, massentaugliche Adepten für die Armee herzustellen, ähhmmmm, zu rekrutieren und auszubilden...
Und disziplinlos kann man quasi auch spielen und lustige NSC's sind auch möglich wie z.B. der Bauer, der zaubern kann, weil er irgendwoher einen Matrizengegenstand bekommen hat und einen Zauber beherrscht, der keinen Faden erfordert...  >;D

Genauso gibt es Vermutungen, daß es noch wild andere Disziplinen gibt, die jetzt in ganz andere richtungen gehen und nicht ins Schema passen wie z.B. den Bauern, Fischer etc...
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Chiungalla am 26.03.2006 | 12:47
Nicht alle Bewohner von Barsaive sind Adepten, wie der Don schon sagt.
Die Adepten sidn schon eine kleine Elite innerhalb der Bevölkerung.

Dörfer werden wohl in der Regel einen haben, bei größeren oder besonderen Dörfern kann diese Zahl allerdings auch weit höher liegen.
Zum Beispiel wenn sich da ne Abenteurergruppe gemeinsam niedergelassen hat, als sie zu alt wurden für die Abenteuer oder so.

In großen Städten findet man weit mehr ansässige Adepten, und auch einfach viel mehr die gerade auf der Durchreise sind.
Aber auch hier sind sie noch in der Minderzahl.

In der Tat sind allerdings fast alle bedeutenden Charaktere (Offiziere, Könige, bedeutende Schurken u.s.w.) Adepten der einen oder anderen Disziplin.

Einige der Bürger Barsaives die es nicht zu einem Volladepten geschafft haben, üben teilweise eine der Disziplinen als "Minor Adept" aus.
Das sind Adepten die ihre Magie nicht benutzen um Heldentaten zu vollbringen, sondern sich auf alltägliches spezialisieren.
Der Bauern-Adept erzielt immer die größten Ernten.
Der Fischer-Adept fängt immer den größten Fisch.
Der Händler-Adept erzielt immer den besten Preis.
u.s.w.

Für diese Disziplinen gibt es allerdings keine Regeln, die sind eher beschreibendem Charakters.

Faustregel sollte sein, dass es umso weniger Adepten gibt, umso weiter man sich von den Haupthandelswegen entfernt.
Es sei denn die Adepten haben da gerade etwas zu erledigen.
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Loki am 26.03.2006 | 12:56
Zum Thema Passionen bei ED kann ich nur den Vergleich zu Terry Pratchett ziehen:

"Antropomorphic Personification"  ~;P

Ist hier wohl das, was an anderer Stelle dieses Threads gesucht wurde...


Zum Thema Magie und Disziplinen kann ich nur sagen,
bedenkt dass bei ED ALLES von Magie durchzogen ist.
Gegenstände werden Magisch, wenn Du ihnen einen Namen gibst!
Dementsprechend sind Adepten nicht so selten, wie zum Beispiel Magier bei SR.
Allerdings werden die meisten es nicht über die ersten Grade hinaus schaffen...  ;D
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Chiungalla am 26.03.2006 | 17:35
Zitat
Gegenstände werden Magisch, wenn Du ihnen einen Namen gibst!

Ganz so einfach ist es dann doch wieder nicht.
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Blizzard am 26.03.2006 | 21:48
Allerdings werden die meisten es nicht über die ersten Grade hinaus schaffen...  ;D

Yo, ich hab's heute  gemerkt. Die Jehutra hätte beinah alle gekillt >;D


Edit: Mir fallen da noch zwei Fragen ein.

1) Wenn ein Direktreffer beim Angriff erzielt wird, ist der dann ausgewürfelte Schaden ja rüstungsignorierend. Wie aber ist das mit Obsidianern, die einen natürlichen RS=3 haben? Zieht der Rüstungsschutz (der Obsidianer) scharf, weil es ja eine " natürliche" Rüstung ist, oder wird dieser "natürliche" RS (von 3 ) bei einem Direkttreffer ebenfalls (mit-)ignoriert?

2) Ein Char wird niedergeschlagen. Er erhält nen Malus von -3 Stufen auf alle weiteren Aktionen, bis er nicht mehr niedergeschlagen ist. Gilt dieser Malus auch für den Wurf, wenn der Char versucht wieder aufzustehen (um nicht mehr niedergeschlagen zu sein)?
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Chiungalla am 26.03.2006 | 23:24
zu 1.)
Natürliche Rüstung wird auch ignoriert.

zu 2.)
Fürs Aufstehen muss man nicht würfeln.
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Smendrik am 26.03.2006 | 23:27
zu 2.) Gewürfelt wird nur um zu sehen OB du niedergeschlagen wirst
Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Javen am 27.03.2006 | 09:34
bei der niederschlagsprobe musst du natürlich noch nichts abziehen, weil da bist du ja noch nicht niedergeschlagen.

was die natürliche rüstung angeht, so spielen wir das so, dass man einen außergewöhnlichen erfolg benötigt, um auch
die natürliche rüstung des obsis zu durchschlagen. aber das ist glaub ich eine hausregel.

Titel: Re: Fragen eines Neulings
Beitrag von: Boba Fett am 30.03.2006 | 10:48
Ich habe die anderen Beiträge abgehängt und in einem separaten Thema aufgebaut!

Findet man hier: Magie, Bekanntheit, Legenden (http://tanelorn.net/index.php?topic=25320.0)