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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Thema gestartet von: Asdrubael am 21.11.2002 | 10:40

Titel: SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Asdrubael am 21.11.2002 | 10:40
Schummeln, motzen, rumpiensen, ausscheidende Spieler, böses Blut, SCs, die sich gegenseitig metzeln, SCs, die Amok laufen und NSCs wahllos umbringen ....

Hab ich auch schon öfters mal erlebt. Und ich stelle mal die These auf, dass das alles nur einen Grund hat:
Die Spielauffassung zwischen den Spielern und zwischen Spielern und SL ist unterschiedlich.

Über Spielstile haben sich schon die verschiedensten Leute ausgelassen (hier, Dragon, WuWe, Envoyer...) und man merkt eines, immer wenn darüber Rollenspieler diskutieren: sie sind absolut unversöhnlich, wenn es an ihren Spielstil geht. (Geht  mir aber nicht anders  ;D )

Nehmen wir mal 3 große & grob eingeteilte Gruppen:
- Powergamer
   Schattierungen von "Werteorientiert" ("Mein Charakter muss zuerst eines: überleben!") bis "wertebesessen" ("WAAAASSS mein Angriffsbonus mit der Waffe xxx ist um eines niedriger als der von Char yyy? Das kann nicht sein, ich bin soooo schlecht!")
- Storyteller
  Hier tippe ich keine Schattierungen, sonst rege ich mich nur wieder auf  >:(
- Dr. Quizzle-Spieler
  Passen halt nirgendwo rein. Der Ausdruck kommt aus dem Dragon und bezeichnet Spieler, die rätselgeil sind.  Abenteuer dieser Art bestehen aus puren Farbenspielen, Codes knacken und oft viel Mathe ("Ihr kommt nur durch diese Tür, wenn ihr folgende Aufgabe löst ...."  :-X )

Nehmen wir mal einen Dr. Quizzle SL und Storytelling Spieler. Die Spieler wollen mit NSC interagieren, innere Konflikte bewältigen, Intrigen spinnen und ihre Chars ausleben...
und was bekommen sie? In Höhlen rumkriechen, farbige Runensteine herumschieben usw. Aber in jedem Fall nicht das, was sie wollen.
Ich denke, das euch allen jetzt das Problem/ die Herausforderung klar ist und ihr sie sicher schon mal erlebt habt.

Wie seht ihr eure Rolle als SL? Welche Atmosphäre strebt ihr an? Und was macht ihr, wenn sich in der Runde unterschiedliche Stile mischen.
Zum Beispiel: Brückenwächtertroll stellt Rätsel, Powergamer schlachtet Brückenwächtertroll, Storyteller philosophiert über das Töten und Dr. Quizzle Spieler heult, weil er das Rätsel nicht mehr lösen darf  ;D
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: 8t88 am 21.11.2002 | 11:53
Ich weis es ehlrich gesagt nicht.... bei mir gibt es selten rätsel, weil mir keine einfallen, also gehe ich meistens den Weg über Personen befragungen, und benutze gerne untergrund organisationen (Kultisten, Mafie, je nach setting) für meine Zwecke, und um die Helden durch die lande zu hetzten... habe schon viel Kampangnien angefangen,  wo nicht zu merken war, dass die zusammen hängen, aber meist, kurz bevor die Finalen 3 Abenteuer angefangen werden sollten, haben sich die Gruppen aufgelöst   :'(
Tja, und so bin ich mir iim moment nicht sicher was ich meistere (Stiltechnisch) ich müsste mal meine Spieler fragen...
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Lord Verminaard am 21.11.2002 | 12:19
Tja, unter denen, die Du als "Storyteller" bezeichnest, gibt es auch noch mal einen ganzen Haufen gaanz verschiedener Spieler. Manche wollen vor allem viel Lachen und das Abenteuer voranbringen, andere wollen ihren Charakter ausspielen (diese sind nach verbreiteter Auffassung gar keine "Storyteller", sondern "Method Actors"...), wieder andere wollen vor allem ein stimmungsvolles Spiel. Wie Du an dem Satz unter meinem Avatar erkennen kannst, schwöre ich auf's Storytelling. Das heißt aber nicht, dass es bei mir nie ein Rätsel zu lösen gibt.

Ich muss auch gestehen, dass ich als SL anders bin als als Spieler. Als Spieler baue ich gern mal Mist und bringe alle zum Lachen, als SL schaffe ich gerne eine dichte Atmosphäre. Als SL mag ich vertrackte Kriminalabenteuer, als Spieler kann ich sie nicht ausstehen. In beiden Fällen gebe ich mir natürlich Mühe.

Aber ich denke, der SL sollte sich grundsätzlich daran orientieren, was seine Spieler wollen, und nicht an dem, was er selbst will. Ich habe im Augenblick zwei Runden, die mehr auf Action und Fun stehen, also nehme ich mich mit den sinnträchtigen und wenig temporeichen Teilen zurück. Trotzdem schätzen die Spieler meine ausführlichen atmosphärischen Beschreibungen.

Wenn der Unterschied zu groß ist, dann funktioniert es halt nicht. Auch mit Spielern. Wir hatten mal eine Shadowrun-Runde mit drei Storytellern (incl. SL), einem Problemsolver (oder wie Du es nennst: Dr. Quizzle) und einem Powergamer. Wir haben genau zweimal gespielt, es war echt für'n Arsch.
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Bad Horse am 21.11.2002 | 16:30
Wenn die Spielstile nicht zusammenpassen, gibt´s zwei Möglichkeiten:

a) anpassen. Das betrifft vor allem den SL, aber auch die Gruppe. Wenn der SL weiß, daß er eine Gruppe voller metzelgeiler Powergamer hat, dann sollte er entsprechende Abenteuer vorbereiten. Wenn die metzelgeilen Powergamer wissen, daß ihr SL ja sooo gerne Storytellt (urgh), dann sollten sie sich bei liebevoll beschriebenen NSCs zurückhalten und erst mal nicht drauf schießen. Auf Dauer findet sich ja dann vielleicht ein Stil, mit dem alle leben können.

b) neue Gruppe suchen. Ganz ehrlich - wenn mir eine Runde keinen Spaß macht, steig ich aus. Das fällt mir als Spieler natürlich leichter als als SL.

Es gibt nur seeeehr wenig Gruppen, in denen alle Spieler genau den gleichen Stil haben. In der Hinsicht muß man sowieso immer Kompromisse machen. Aber ich denke, daß ist eigentlich bei jeder Form von gesellschaftlichen Zusammensein der Fall, und nicht nur beim Rollenspiel...
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Asdrubael am 21.11.2002 | 16:45
Also ich sehe meine Aufgabe als SL so:
Den Spielern geben, was sie wollen und ne gute Show abliefern. Die Story muss Spass machen.
und wenn dabei mein mühseelig zusammengeschustertes Abenteuer vor die Hunde geht... was solls? Ich besteh da nicht drauf, die Ideen verwende ich später wieder.
Wenn nach dem Abend ein dummes Gefühlt zurück bleibt, dann mache ich mir erst Sorgen.

Einmal habe ich bisher meinen SL Job geschmissen, bin in der Runde Spieler geworden und bin dann ganz ausgestiegen. Die war mir zu power gamig... echt das gibts auch bei mir ;D
Und ihr glaubt gar nicht, wie schnell man als SL ne neue Runde hat ;)

Sonst halte ich es eher mit Leonies Punkt a).
Und Spielstile sind so verschieden wie die Menschen... aber ein SL sollte finde ich sehr flexibel sein, was den Stil betrifft. Was aber nicht passt kann auf Dauer nicht passend gemacht werden.
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Gast am 21.11.2002 | 17:18
Ich sehe es als SL ähnlich. In erster Linie soll es Spaß machen, den Spielern und auch mir. Ich versuche so jedem Mitspieler einmal pro Spielsitzung eine Sternstunde zu verschaffen, in der ER/SIE und nur ER/SIE richtig glänzen kann. Allerdings mag ich es auch, meine Spieler mal vor eine Herausforderung zu stellen, der sie eigentlich nicht gewachsen sind, sofern sie nicht etwas Teamgeist zeigen. Und so werden sich einige Mitspieler schon bald bei mir herb umgucken, da ich schon in aller Heimlichkeit an einem Feldzug bastel...  ;D

Zurück aber zum eigentlichen Spiel: Ich gebe immer am Ende der Spielsitzung die Punkte (sofern im System so vorgesehen), und rede mit den Spielern noch ein wenig über das Spiel. Was hat Ihnen gefallen, was haben sie erwartet, was war schlecht und gab es zu schwierige/leichte Situationen. Ich will den Spielern einen schönen Abend bereiten und darum empfinde ich es als wichtig zu wissen, wie man über mein Spiel denkt.
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Althalus am 21.11.2002 | 21:47
Ich halt es da mit Bruce Lee: "Der wahre Stil ist die Stillosigkeit."  ;)
Grundsätzlich geht es um Charaktere, eine Geschichte. Was sich dazwischen abspielt, ist bei jedem Abend anders. Da gibt es mal heftige Kämpfe, mal reines Gespräch, meistens eine Mischung aus beidem, und von düsterer Atmosphäre bis komischen Situationen und NSC´s alles.
Ich denke, damit kommt auch jeder Spieler auf seine Rechnung. Einen Abend freuen sich die Hau-Drauf-Helden, ein andern mal die Problemsolver. Meistens gibt´s für alle was zu tun, nur die Gewichtung ändert sich.
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Lord Verminaard am 22.11.2002 | 00:32
Ja, ja, Pluralität ist Trumph. Die meisten Spieler mögen ja auch etwas Abwechslung. Insofern lässt sich eher danach eingrenzen, was die Spieler nicht mögen. Das sollte man dann aber auch wirklich akzeptieren.
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Gast am 22.11.2002 | 17:21
sorry, bin ja recht neu in den begriffen hier ... storyteller ist jemander der eine gesichte ausarbeitet und mit aller gewalt versucht diese auch durchzuspielen?
Dr. Quizzle-Spieler sind welche die nur versuchen rätsel zu lösen, sich nicht besonders auf kämpfe und charakter/story beziehen??

bei uns läuft das meistens so ab, das ich die gruppe einfach in eine stadt setzte, die erste szene beschreibe und sage macht mal ... und dann gehts ab *evilgrin*. da stellt sich schnell herraus, wonach sie an diesem arbeit aus sind. zumal ich da eine recht gemischte gruppe habe, der eine zwerg ist auch ne zwerg und greift sehr schnell zur axt, dann habe ich ne typen dabei der auch im reallife einfach jedes noch so komplexes system lösen kann, der tobt versucht immer erst auswege und ander möglichkeiten zu finden, und bremst damit oft die guppe ab, da er erst noch überlegt, ja aber das könnte passieren wenn wir das machen aber das passiert wenn wir das machen, daher wäre das wohl doch besser da dann jenes passiert oder doch lieber dies dann könnte jenes kommen? die beiden neuen die dazugegkommen sind spielen recht offen, ich habe keine derzeitige gewichtung bisher erlebt und mein lieblingsspieler *lach* ist derjenige der seinen dieb spielt und ihn wirklich spielt. es macht einfach nur spaß sowas zu beobachten wie er sich wirklich wie ein dieb benimmt, ich habe oft das gefühl, das er in dem rollenspiel das macht was er nie auch nur anders machen würde, er ist nämlich eigentlich ein recht schüchternder, ängstlicher, hocherlicher mensche *lach*.
aber was ich der gruppe aufjedenfall zuschreiben kann, das es spaß mit ihnen macht und das wir trotz dieser unterschiede doch recht herrlich leben können.  
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Lord Verminaard am 23.11.2002 | 01:50
Nein, ein Storyteller ist jemand, der den Sinn des Rollenspiels darin sieht, eine gute Geschichte zu erzählen, dem also Dramatik und Atmosphäre wichtiger sind als Regelfragen und Realismus. Dazu gehören unter anderem glaubhafte Charaktere mit einem gut ausgearbeiteten Hintergrund. Es ist nicht notgedrungen so, dass man die sich ereignende Geschichte schon vorher geplant haben muss, im Gegenteil. Mark Rein-Hagen, Schöpfer der "Storyteller"-Reihe, rät sogar entschieden vom sogenannten "Plot-Forcing" ab. Ich hingegen denke, dass ein bisschen inszenierte Dramatik die Geschichte noch besser machen kann.
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Asdrubael am 25.11.2002 | 09:20
Grundsätzlich sehe ich Storytelling genau so wie Lord V.
nur gibt es gerade unter Storytellern den Hang die Spielregeln zu brechen, im Sinne der Geschichte, was, wenn es sich im Rahmen hält auch ok ist. Aber es muss erklärbar sein (zumindest nach Auflösung des Questes).
Denn für mich erfüllen die Regeln einen Sinn, den man nicht ausser acht lassen darf. Der Sinn ist eine gewisse Kontinuität im Spiel, etwas, auf das sich die Spieler verlassen (können). Ich sehe Regeln auch als Grundbaustein eines Vertrauens zwischen SL und Spielern. Klingt vielleicht etwas hoch gestochen, aber wenn man erst mal einen SL hat, der die Regeln so gnadenlos verdiegt, nur um seine Story  durch zu kriegen, dann geht der Spielspass flöten.
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: 6 am 25.11.2002 | 09:58
@Asdrubael: Du liegst einem Missverständnis auf. Es geht einem Storyteller nicht darum "seine" Geschichte zu erzählen (das wäre "Railtracking"), sondern mit den anderen Mitspielern und mit dem GM zusammen eine Geschichte zu erzählen. Und diese Geschichte (auf der alle Spieler ihren Einfluss haben) sollte so gut sein, dass alle Spieler am Ende der Session zufrieden sind.
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Asdrubael am 25.11.2002 | 10:48
Also einig sind wir uns, dass die Spieler und der SL am Ende zufrieden sein sollten und einen netten und spannenden Abend hatten (und etwas, dass sie ihren Enkeln noch am Kamin erzählen können ;D )

Aber vielleicht habe ich einfach zu schlechte Erfahrungen mit Storyteller Spielern gemacht.
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: 6 am 25.11.2002 | 11:46
@Asdrubael: Ja. Zufrieden sollten alle am Ende sein. Sonst ist das Arbeit. Und dazu wäre ich z.B. zu faul. ;)

Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Asdrubael am 25.11.2002 | 17:23
Eben es gibt aber auch situationen, in denen es keine Arbeit ist. Zum Beispiel wenn die Gruppe mit dem DAA zufrieden ist, weil sie eh nur schlachten will.
Aber trotzdem finde ich das am Ende nicht als einen erfolgreichen Abend als SL. Das ist keine Arbeit, aber auch kein Spass.

Ach DAA= Dümmstes Anzunehmendes Abenteuer
;D
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Gast am 16.12.2002 | 20:11
ich habe eigentlich nur probleme mit powergamern, gibt es denn überhaupt keinen weg, jemanden davon wegzubringen? irgendwelche ideen?
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: 1of3 am 16.12.2002 | 21:17
@Asdrubal: Ich stelle mal die gewagte These auf, dass man gar keine Regeln brechen kann. Aber welche Erfahrungen und Brüche meinst du denn genau?

@harmonica: Ja. Gibt es - für jeden Spieler genau einen. Man könnte jetzt die philosophisch-pädagogische Frage dazwischenwerfen, ob man PG aberziehen sollte....Aber das lass ich jetzt.

Welches Spiel spielt ihr? Wo genau ist das Problem? Was hast du schon versucht?
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Tybalt am 17.12.2002 | 01:09
ich habe eigentlich nur probleme mit powergamern, gibt es denn überhaupt keinen weg, jemanden davon wegzubringen? irgendwelche ideen?

Rede mit den Spielern.

Meiner Meinung nach der einzig mögliche Lösungsweg. Es werden oft in-game-Lösungen vorgeschlagen (Charakter bestrafen, töten, was auch immer.) Das bringt außer frustierten Spielern überhaupt nichts. Eventuell bekommt der Powergamer garnicht mit, das er da gerade "erzogen" werden soll, für ihn ist Powergaming ein Teil des Spaßes am Rollenspiel.

Wenn man darüber redet, kann man vieleicht erreichen, daß jeder Beteiligt Kompromisse eingeht und man so ein für alle unterhaltsames Spiel hinbekommt. Funktioniert das nicht, braucht man eine andere Gruppe.


Tybalt
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Boba Fett am 19.12.2002 | 08:31
Zitat
Rede mit den Spielern.
Das ist ohnehin der erste gangbare Weg beim Rollenspiel.
Man muss als Spielleiter klarmachen, was man im Rollenspiel erwartet und abtasten, was die anderen erwarten. Danach muss ein Weg gefunden werden, alle Erwartungen unter einen Hut zu bringen.
Das ist nicht immer möglich, denn manchmal sind die Erwartungen unvereinbar (widersprechen sich direkt, oder sind für einen Kompromiss zu weit auseinander) oder die Spieler sind nicht kompromissbereit genug. Dann muss man die Gruppe teilen.
Ansonsten kann man dann mit dem Kompromiss spielen, sollte als Spielleiter aber darauf achten, dass jeder mal seine Erwartungen erfüllt bekommt.
Rollenspiel wird ja oft mit Kino verglichen. In dem Beispiel muss der Spielleiter eben darauf achten einen Film zu entwerfen, der auch die Kinos fülllt. Wer nur die Filme macht, die er selbst sehen möchte, erlebt meistens nur Pleiten.

Charaktere ohne wirklichen Grund zu töten bringt nur Frust. Da schliesse ich mich meinem Vorredner an.
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Lord Verminaard am 19.12.2002 | 17:03
Ergänzend kann ich noch hinzufügen, dass es sinnvoller ist, dem Powergamer die Vorzüge eines an der Rolle bzw. der Geschichte orientierten Spiels schmackhaft zu machen, als ihn an den Pranger zu stellen und ihm das Gefühl zu geben, dass er ein Idiot ist und die Gruppe nur stört. Ich muss ehrlich sagen, ich kenne keinen einzigen reinrassigen Powergamer; jeder hat doch auch irgendwie Sinn für ein bisschen Atmosphäre. Vielleicht ist es ihm nur unangenehm, er traut sich nicht, oder ihm fehlt die Ausdrucksfähigkeit? Na okay, vielleicht hat er auch einfach nicht begriffen, worum es bei dem Spiel gehen sollte.

Sinn für stimmungsvolles Spiel kann sich entwickeln, wenn andere Spieler es ihm vormachen und er Geschmack daran findet. Der SL sollte ihn ermuntern, mal einen interessanteren und weniger effektiven Charakter zu spielen. Wobei Effektivität und gutes Rollenspiel natürlich keine Gegensätze sind. Es ist ja nicht verboten, eine Runde zu spielen, die auch "was wegräumt", wie wir sagen!

Man muss auch unterscheiden, ob ein Spieler wirklich nur auf die Werte schaut ("echtes" Powergaming) oder ob ihm einfach die Kämpfe und die taktischen Aspekte am meisten Spaß machen, er also Rollenspiel am liebsten wie ein Computerspiel betreibt und es "gewinnen" möchte. Auch in so einem Fall gibt es Entwicklungspotential, aber es gab in meiner Karriere auch schon Spieler, mit denen ich auseinander gehen musste, weil sich unsere Vorstellungen vom Spiel einfach nicht unter einen Hut bringen ließen.
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Asdrubael am 20.12.2002 | 12:55
Und man sollte sich erst mal fragen ob der Powergamer wirklich ein Powergame ist.

ich hatte mal einen Barbaren Spieler und es hat mich echt aufgeregt, dass der sich nur für seine Waffen und kämpfen interessiert. Aber ich habe erst mit mehr SL Erfahrung gelernt, dass das kein Powergamer war sondern einer der in seiner Barbarenrolle aufgegangen ist.

Die Gruppe sollte aber im Grunde zumindest halbwegs harmonisch sein, denn wenn die Grund ziele (gemeinsam Spass zu haben, sich an der Geschichte erfreuen und zusammen Probleme lösen) nicht übereinstimmen kann man auf Dauer nix machen.

Ich finde,man muss als SL einfach auf sein Gefühl hören, wenn immer ein dummes Gefühl nach einen Spielabend zurückbleibt, dann wars wohl nix.
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Gast am 20.12.2002 | 15:01
apropros zusammenhalt der gruppe -_-'

ich habe da gerade ein riiiiiiiiiiesen problem.
meine gruppe hat zurzeit den fable und die MACKE ihre gesinnung bei allen(!) auf chaotisch und das gruppenverhalten auf neutral zu setzten und dies auch mit aller gewalt auszuspielen ...

und dann wählen sie auch noch alle charakter die als stur, störisch, dickköpfig und starrsinnig beschrieben werden (und spielen die mit einer perfektion aus, das ist einfach nur zu bewundern) ...

die letzten beiden spiele war ich glücklich wenn sich überhaupt zwei zusammengefunden haben, die ihre interssen soweit überein finden konnten, das sie gemeinsam loszogen - aber das war ehr der einzelfall...

ich habe sie auch schon ermahnt und drum gebeten doch wieder zusammen zuspielen, aber sie argumentieren zu gut warum sie das nicht wollen, können. argumentativ gibt es für mich zurzeit anscheinend nur die begründung das es einfach für mich schwer ist mehrere handlungsstränge gleichzeitig parallel nebeneinander zu erzählen. spielspaß exisiter schon ... aber sie hängen nichtmal alle an einer handlung sondern jeder an einer anderen geschichte und ich komme langsam aber sicher in konflikte die stories nicht zu stark mit einander zu verwirren, ausserdem müssen die, deren handlung gerade nicht beschrieben wird ja warten, und dann ist es auch noch schwer abzuschätzen, das ich jedem in etwa die gleiche zeit bewillige (also spiel zeit, ist ja nicht gleich realzeit, ein kampf dauert in real lange, aber in spielzeit ist es kurz (meistens)) und ausserdem möchte ich endlich mal wieder EINE gruppe haben die gemeinsam EINE handlung spielen.

nur wie mache ich das am geschicksten, ihnen das schmackhaft zu machen ohne sie zu zwingen, denn dann nehme ich ja ihnen den spielspaß ...
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Lord Verminaard am 21.12.2002 | 01:56
@ fred: bewundernswert finde ich das überhaupt nicht, was Deine Spieler da machen, aber es ist wohl eine Phase, die jeder mal hat. Sag ihnen einfach klipp und klar, dass die Runde mit diesen Charakteren den Bach runtergehen wird. Zieh es durch, bis alle Charaktere entweder tot sind oder ihrer Wege gehen, und dann mach eine neue Runde unter der Prämisse, dass die Charakterkonzepte gruppentauglich sind. Achte dabei auf den Tonfall und darauf, nicht zu kritisch zu sein, sondern vielmehr positive Anregungen zu geben, dass es doch vielleicht Spaß machen könnte, wenn alle an einem Strang ziehen. Das heißt ja nicht, dass alle Rechtschaffen Gut sein müssen, nur, dass sie den Hintergrund ihrer Charaktere so wählen, dass die Gruppe durch eine gewisse Loyalität verbunden wird.
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Gast am 21.12.2002 | 12:28
mein problem bei der angelegenheit ist aber immer, a spiele ich mit sehr engen freunden zusammen und b habe ich nichts davon wenn ich der gruppe etwas aufzwinge und sie keinen spaß mehr am handeln hat -_-'
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Lord Verminaard am 21.12.2002 | 13:49
Gerade wenn es gute Freunde sind, sind sie ja vielleicht offen für Deine Argumente? Mach ihnen einfach klar, dass sie von Dir als SL nicht erwarten können, dass Du eine Gruppe entgegen aller Wahrscheinlichkeit durch die aberwitzigsten Kniffe immer wieder zusammenhälst, und das bitteschön auch noch in glaubwürdiger Weise, die die Motivation jedes Charakters berücksichtigt. Wenn sie Spaß dran haben, den Großteil des Abends 1-1 zu spielen, na gut, dann ist es eben so, aber ansonsten...
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Asdrubael am 10.01.2003 | 11:59
Oder führe ein, dass immer mal jemand anders der SL ist. Mal in der Haut des SL zu stecken ist sehr heilsam.
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Gast am 10.01.2003 | 23:59
Ohoho! Das alles Spieler chaotisch und Neutral für die coolste Gesinnung halten und sich gegseitig nur anmechern, bockig sind, etc. das hatte ich auch schon oft genug.

Nun, was man dagegen tun kann kann ich dir leider auch nich wirklich sagen, nun ich kann mich da nur meinen Vorrednern anschließen und sagen, dass du mal mit ihnen reden solltest.

Was vielleicht auch ne Möglichkeit wäre iss, dass du deinen Spielern mal die Möglichkeit gibst sich richtig auszutoben, du könntest mal die Kampagne für ein oder 2 Sitzungen aussetzten und Stattdessen mal sowas wie Paranoia spielen, wo die Spieler mal richtig Amok laufen können, und so durchgeknallt sein können wie sie wollen.
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Gast am 12.01.2003 | 15:52
naja sie wollen ja nicht durchgeknallt sein ... glaube ich, sie suchen nur halt immer ihren egoismus zu befriedigen...

das mit dem anderen mal sl sein ist ne gute idee und habe ich auch schon versucht, aber a) hat nur einer es machen wollen b) war das eine katastrophe seines gleichen und leider hat es c) nichts gebracht *heul* ...

naja aber gottseidank legt sich diese einstellung langsam .. habe nämlich xpzusatzpunkte für sehr soziales verhalten eingeführt *lächel* ...
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Boba Fett am 13.01.2003 | 14:05
@fredRex:
Ich hätte einfach nur konsequent weitergespielleitert.
Wenn die Gruppe was illegales macht, werden sie gesucht. Wenn sie jemanden töten, hagelt es Steckbriefe... Wenn sie einen Fehler machen, werden sie gefasst. Wenn Sie dann nicht clever sind, werden sie für alles was sie getan haben, bestraft. Einfach konsequent...
Je mehr sie auf dem Kerbholz haben desto schwieriger wird es, in bewohntes Gebiet zu gehen...
Diebesgilden werden sie als Konkurrenz bekämpfen. Jeder Wirt wird ihnen kein Zimmer mehr geben. Jeder Bürger wird sie verpfeiffen, jeder Händler nicht mehr handeln, etc. etc.

Eine Gesellschaft, die Rechtschaffen ist, wehrt sich gegen die Subjekte, die ein chaotisches Verhalten an den Tag legen. Das ist der Sinn der Rechtschaffenheit, das man sich im Kollektiv gegen chaotisches Verhalten wehren kann, während man gemeinsam friedlich zusammenleben kann...
Das muss man als Spielleiter nur konsequent durchsetzen, dann macht chaotisches Spiel ganz schnell überhaupt keinen Spaß mehr.
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Gast am 13.01.2003 | 20:06
man hat mir hier im forum vorwüfe gemacht das ich den spieler so hart führe und sovieles logisch verbiete ... ich habe dies immer damit begründet könne, das ich versuche alles so zu biegen das der spieler auf lange sicht spaß hat ...

was ist wenn das chaotische spielen keinen spaß mehr macht aber deshalb auch das spielen an sich nicht mehr?
ausserdem würde sich mir das problem stellen, das wir nur in einer stadt und deren umgebung spielen. heißt, ergo dort die menschen einen aufstand gegen diese leute machen zu lassen ist deren schieer tot und das würde auch der tot einer sehr interessanten sehr alten kampange sein.
ausserdem stört ja am meisten die aggressivität und feindschaft innerhalb der gruppe, als ihr soziales verhalten nach aussen.

wie gesagt ich habe das damit gelöst, das ich einfach ep für soziales oder hilfgerechtes handeln gebe. einmal habe ich dem einen spieler einen großen haufen ep gegeben, weil er einen streit in der gruppe gelöst hat. habe ihm aber wieder welche abgezogen, da er den streit einfach mit den fäusten beendete (zwei magier kippen eben doch schnell um wenn ein berserker dazwischen haut *lächel*)
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Tina am 13.01.2003 | 20:34
Hallo Leute

Ich möchte gerne auch mal eine andere Frage in den Raum werfen:

Darf ein/e Spielleiter/in outtime drohen, dass er/sie bei der nächsten Sitzung einen Charakter aus der Gruppe umbringt/zu tote kommen läßt?

Ist das fair gegenüber den Spielern? Ist das nicht mopping?

 ... vor sich hingrübelnd und auf Antwort wartend
Tina
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Gast am 13.01.2003 | 20:36
das wäre schwachsinn seitens des sl ... weil ich als spieler würde dann in der nächsten runde nicht erscheinen, besonders wenn ich nach dem ich mit dem sl darüber gesprochen hätte keine meinungsänderungen seinerseiten erlebt hätte ...
hat er halt pech suche ich mir einen neuen ... punkt ...
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Gast am 13.01.2003 | 23:08
Darf ein/e Spielleiter/in outtime drohen, dass er/sie bei der nächsten Sitzung einen Charakter aus der Gruppe umbringt/zu tote kommen läßt?

Drohen ist doof. da weiss der Spieler schon,was auf ihn zukommt und verliert das Interesse am Character. Ausserdem ist töten so einfach und schnell. Gib dem Spieler Probleme bis zum Abwinken. Wenn ihm das Wasser bis zum Hals steht,stelle ihm vor die Wahl: entweder er baut weiterhin sch.... oder jemand hilft ihm. Dem schuldet er dann einen Gfeallen und du kannst ihn unter Druck setzen.
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Gast am 14.01.2003 | 02:03
Powergaming (oder besser Computergaming) wie ich es erlebt habe:
Spieler, die von den Computerspielen kommen tendieren meiner Meinung nach zum Powergaming. Die Party ist dann halt eine Gruppe, die im wesentlichen deswegen zusammen loszieht, weil sie dann gegen gefährlichere Gegner bestehen können. Die erlebte Geschichte ist nur deshalb interessant, weil sie sich damit rühmen können. NPCs sind quellen an Informationen oder magischer Gegenstände, aber keine Personen im eigentlichen Sinne. Der Powergamer legt wert darauf, dass der SL alle Regeln kennt und auch konsequent interpretiert. Und das nervigste ist, dass häufig über das Spiel hinaus gedacht wird.

Das wurde alles anders, und ich meine auch unterhaltsamer, als wir die schwamigen Gesinnungen konkretisierten und jeder Charakter eine detailierte Hintergrundgeschichte bekam.

Beispiel:

Gesinnung
gut böse
gesetzestreu kriminell
wahrhaftig verlogen
altruistisch eigennützig

Auftreten
theatralisch unauffällig
extrovertiert introvertiert
vornehm derb
respektlos ehrerbietig
stolz unwürdig
witzig steif

Glaube
atheistisch religiös
realistisch verblendet
pragmatisch traditionell

Ambitionen
asketisch habgierig
nachsichtig rachsüchtig
loyal verräterisch
strebsam bescheiden
diszipliniert faul
 
Was ich als ebenso nervig empfunden habe, waren Storyteller-Spiele, in denen jeder Spieler meinte mit diesem und mit jenem NPC Plattitüden austauschen zu müssen, obwohl diese Gespräche offensichtlich nichts mit dem aktuellen Abenteuer zu tun hatten.  Und das schlimme an dieser Krankheit ist ihre Ansteckungsgefahr unter den Spielern, wenn der SL nicht die Notbremse zieht. Im schlimmsten Fall schafft man von einem für einen Abend ausgelegtes Abenteuer nicht einmal die Vorgeschichte.

Dieses Problem haben wir so in den Griff bekommen, dass klar gesagt wird in welchem Abschitt des Abenteuers man sich befindet. Dabei spielen die Spieler ihre Figuren nur dann, wenn außergewöhnliches geschieht.

Beispiel:
Vorgeschichte des Abenteuers und Kontext (wenig Spieleranteil, viel durch den Meister vorgegeben, eventuell vorgelesen)  
Ereignis X findet statt, die SC nehmen gemeinsam daran teil (Miniabenteuer, Teil der Vorgeschichte)
Zeitsprung von mehreren Jahren (die SC entscheiden z.B. welchen Beruf sie ausüben...)
Ereignis Y ("Es ist der 4. Jahrestag der Befreihung und der Herold verkündet ..." Das eigentliche Spiel beginnt)
Reise nach XYZ ("Nach wenigen Tagen ist der Hügel auf dem die Goldene Stadt thront am Horizont verschwunden.  Am Abend des 5. Tages eurer Reise erreicht ihr die Festung von Lord Nimsky, Herr von Lithilien, des letzten Bollwerks der zivilisierten Welt." Die Spieler müssen nun detailierter vorgeben, was sie machen, da sie ihre Reise nun in gefährliches Gebiet führt.

Jochen Eid nennt diese Methode, soweit ich weiß, die Detailstufe variieren.

 
Ich finde es auch nicht verkehrt ein zwei Blödelphasen fest ins Abenteuer einzuplanen und in jenen die Spieler subtil zum Blödeln zu animieren. Dann hat man das Rumgealberne wenigstens nicht beim Oberbösewicht.

Knifflige Aufgaben im Sinne von Rätseln verwende ich ganz selten. Zu dieser Spielweise fehlt mir der Zugang.  

Wenn kein Kompromiss möglich ist, wie der Eröffner dieses Threads beschrieb, kann man das Spiel wohl vergessen. Der Spielleiter kann nicht mehr, als versuchen möglichst viele Bedürfnisse unter einen Hut zu bekommen und dabei selbst noch etwas Spaß zu haben.

Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Boba Fett am 14.01.2003 | 12:05
Was ich als ebenso nervig empfunden habe, waren Storyteller-Spiele, in denen jeder Spieler meinte mit diesem und mit jenem NPC Plattitüden austauschen zu müssen, obwohl diese Gespräche offensichtlich nichts mit dem aktuellen Abenteuer zu tun hatten.  Und das schlimme an dieser Krankheit ist ihre Ansteckungsgefahr unter den Spielern, wenn der SL nicht die Notbremse zieht. Im schlimmsten Fall schafft man von einem für einen Abend ausgelegtes Abenteuer nicht einmal die Vorgeschichte.

Für den Fall, dass das allen Spielern (denn sie haben sich alle anstecken lassen) gefallen hat, wo ist da das Problem?
Warum sollten sich Charaktere nicht auch mal um etwas interessantes kümmern können (dürfen), das nichts mit dem eigentlichen Handlungsstrang zu tun hat?
Solange es allen Spaß macht, ist es doch okay.
Muss der Spielleiter immer durch den Handlungsstrang des Abenteuers bestimmen, wo es lang geht?
Beim Rollenspiel sitzt man doch nicht in einem Tunnel, der als "Roter Faden" benannt ist, und aus dem man nicht ausbrechen kann...

Das verletzt doch eigentlich den Begriff "Storytelling", in dem es darum geht, dass alle gemeinsam eine Geschichte erfinden.

Das erinnert mich jetzt daran, dass einer unserer Spielleiter einmal das Abenteuer mit einem brennenden Haus beginnen lassen wollte, an dem wir mit dem Auto vorbeikamen. Wir fuhren aber einfach vorbei...
Ich glaube ich bin noch niemals auf einer Strasse an so vielen brennenden Häusern vorbeigefahren, wie an jenem Abend.
Zugegebener Maßen waren das aber auch sehr frühe Stadien unseres Rollenspiels (vor mehr als 10 Jahren).
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Gast am 14.01.2003 | 14:01
Muss der Spielleiter immer durch den Handlungsstrang des Abenteuers bestimmen, wo es lang geht?
Beim Rollenspiel sitzt man doch nicht in einem Tunnel, der als "Roter Faden" benannt ist, und aus dem man nicht ausbrechen kann...

Das sehe ich schon ähnlich. Das Schlimmste, was man machen kann, ist die empfundene Bewegungsfreiheit der Spieler einzuschrenken. Auch wenn das etwas falsch herüber kam, geb ich mir sehr viel Mühe, auf die Spieler keinen Zwang auszuüben.

Aber gestern meinte ich das andere Extrem: Die Spieler haben alle Freiheiten. Das hatte bei uns zur Folge, dass wir viele Spiel-Stunden mit Alltäglichem verschwendet haben, so dass am Ende des Spielabends keiner der Spielteilnehmer das erlebte, was ein gutes Spiel ausmacht - nämlich ein Abenteuer, eine Herausforderung, eine Heroische Tat oder das Aufdecken einer Intrige usw. - und das macht dann keinen Spaß.

Bestimmt gibt es talentiertere Meister, die ihre Gruppe geschickt in ein Abenteuer verwickeln können, ohne dass die Spieler es merken. Leider bin ich nicht so der Improvisierer.  :-[

Das wissen meine Spieler und sind entsprechend nachsichtig. Sie sind dann doch so kooperativ und würden nach einem brennenden Haus schauen.
Ich wäre auch etwas sauer, wenn sie mutwillig ein Abenteuer boykotierten.

Die Übereinkunft, Alltägliches weitgehend auszublenden, verhindert meines erachtens nicht das Storytelling. Es Fokusiert vielmehr auf die Momente, die eine Geschichte ausmachen - die Wendepunkte einer Geschichte.

Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Boba Fett am 14.01.2003 | 15:00
Grundsätzlich Zustimmung, wobei ich da eher der "Improvisierer" bin und auch mal schnell ein Ereignis aus dem Ärmel zupfe, das die Leute mitten ins Geschehen bringt.

Wie weit man Alltgliches ausblendet, sollte aber jede Gruppe selbst entscheiden, vor allem im gemeinsamen Gespräch. Wir haben nämlich die Erfahrung gemacht, dass ein bisschen Alltag viel mehr Tiefengrund ins Rollenspiel bringt.
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Lord Verminaard am 15.01.2003 | 16:12
Ist das nicht nett? Gewisse Themen kehren mit schöner Regelmäßigkeit immer wieder, und es ist ja nicht so, dass ich dieses Forum schon seit Jahren frequentieren würde... Der "rote Faden" ist eben Teil eines Gewebes und kein Tunnel. Der SL hat die schwere Aufgabe, alle Fäden zusammenzuführen, so dass sich am Ende ein Muster ergibt. Von den Spielern kann er dabei nur bedingt Hilfe erwarten.

Die Kunst ist, um mal bei dieser Metapher zu bleiben, ein ausgewogenes Muster mit einigen prägenden Elementen, aber auch einigen zierenden Schnörkeleien zu schaffen. Und sicherlich sollte der SL nicht schon vorher planen, wie die Schnörkeleien aussehen! Trotzdem muss er rechtzeitig eingreifen, ehe das Ganze völlig die Linie verliert.
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Tina am 15.01.2003 | 18:48
Hallo Leute

@ Tillennium
Ich bin hin zur Sitzung und weder die anderen noch ich sind in eine Gefahr, bzw. Lebensgefahr geraten und leben alle noch.

Liebe Grüße
Tina
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Raphael am 16.01.2003 | 22:52
b) neue Gruppe suchen. Ganz ehrlich - wenn mir eine Runde keinen Spaß macht, steig ich aus. Das fällt mir als Spieler natürlich leichter als als SL.

Ich will nicht sexistisch sein, aber könnte es daran liegen, dass du eine Frau bist?
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Raphael am 16.01.2003 | 23:01
Hallo Leute

Ich möchte gerne auch mal eine andere Frage in den Raum werfen:

Darf ein/e Spielleiter/in outtime drohen, dass er/sie bei der nächsten Sitzung einen Charakter aus der Gruppe umbringt/zu tote kommen läßt?

Gedroht hab ich auch schon, aber nicht gemacht. Auch wäre es der Story dienlich gewesen ... aber wie sich die Spieler danach angestrengt haben, nicht zu sterben war noch besser! (http://www.tanelorn.net/moresmilies-Dateien/smiley.gif)

Ist das fair gegenüber den Spielern? Ist das nicht mopping?

Das wäre dann 'mobbing' (http://www.tanelorn.net/moresmilies-Dateien/smart.gif). Nicht persönlich gemeint!
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Boba Fett am 17.01.2003 | 10:33
Zitat
Darf ein/e Spielleiter/in outtime drohen, dass er/sie bei der nächsten Sitzung einen Charakter aus der Gruppe umbringt/zu tote kommen läßt?
@Tina:
Das kommt darauf an, wie er es sagt...
Wenn es nach dem Motto "Wenn Du das nächste Mal genauso leichtsinnig spielst, werde ich kein Auge zudrücken, auch wenn der Charakter dabei stirbt!" geht, würde ich sagen ist das in Ordnung.
Wenn es sich an hört wie: "In der nächsten Sitzung wird Dein Charakter sterben!", dann empfinde ich das in aller Regel als Mobbing und ziemlich frustrierend für den Spieler.

Es kann natürlich sein, dass der SL sich dabei was denkt und damit einen Plan verfolgt. Dann würde ich in meiner Runde den Spieler beiseite nehmen und ihn behutsam darauf vorbereiten... "Du, pass auf, ich möchte nächste Woche etwas bestimmtes machen, dabei wird Dein Charakter aber wahrscheinlich sterben. Allerdings möchte ich Dich damit nicht frustrieren, deshalb lass uns überlegen was wir da machen können..." Das wäre der richtige Weg. Oder zumindestens ein besserer.

Ein "In der nächsten Sitzung wird Dein Charakter sterben und Du kannst nichts daran ändern!" ist das frustrierenste, was es gibt. Wenn dem so ist, warum spielt man dann überhaupt mit?
Das empfinde ich als äußerst schlechten Spielstil.

Es kommt also darauf an, wie es gemeint war. Im schlechesten Falle würde ich mir einen neuen Spielleiter suchen.

Übrigens: Auf ein
"In der nächsten Sitzung wird Dein Charakter sterben und Du kannst nichts daran ändern!"
kann man gut mit einem:
"Wenn mein Charakter stirbt, läufst Du zu Fuss nach Hause!" antworten.
Dazu nimmt man sich dann 4 Streichhölzer und steckt sie in die Ventile...
Das ist dann nicht einmal Sachbeschädigung, denn die Reifen sind ja noch heil.
Deswegen sollte man auch von Messerstichen in den Reifen absehen. ;)
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Selganor [n/a] am 17.01.2003 | 10:38
Wieso ? Seit wann haben Maenner weniger "Bindungsaengste" als Frauen ? ;D
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: JoPf am 17.01.2003 | 16:20
'Mopping' fand ich aber auch nett... 'Dann wisch ich mit dem den Boden auf!' :)

Aber im Ernst: Drohen taugt gar nichts. Wenn man damit kommt, wird es sehr schnell persönlich, und schwupps! gibt es nur noch böses Blut in der Runde.
Wenn man mit den _Charakteren_ Probleme hat, kann man ja tödlichere Situationen bringen, aber "Wenn ihr nicht vorsichtig seid/zusammenarbeitet/besser spielt, gibt es beim nächsten Mal Tote, und ich drück kein Auge mehr zu!" kommt doch meistens besser an als "Beim nächsten Mal geht einer drauf!".  
Noch schlimmer ist es, wenn man sich zu offensichtlich auf einen einschiesst.
Man sollte zumindest den _Eindruck_ der Unparteilichkeit erwecken... ;)
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Bad Horse am 17.01.2003 | 19:05
Zum Thema Storyteller, die ihren Charakter wild ausspielen und mit jedem dudeligen NSC philosophische Debatten führen müssen: Da sollte der SL halt nicht immer drauf eingehen... zu einem Gespräch gehören immer zwei.  ;) Ist natürlich bei einigen Spielern etwas schwieriger.

Ich würde mich auch eher als Storyteller sehen (ich hoffe, du läufst jetzt nicht schreiend davon, Asdrubael  ;)), allerdings in der Interpretation von CP: Ich will meinen Char ausspielen, aber andererseits will ich natürlich auch eine GESCHICHTE spielen, und das heißt, daß sich meine Chars eigentlich immer sehr leicht in Plots verwickeln lassen. Ich hab nur einmal einen Plot verweigert (zusammen mit zwei Dritteln der anderen Spieler), weil die Sache einfach zu hohl war: "Hallo ihr Jungvampire. Wir sind die Elders der Stadt, die ihr eh verlassen wollt, und mögen euch nicht besonders - ihr uns ja auch nicht. Also geht bitte und holt diesen Zeitmagier aus dem Zeittunnel, in dem er, der Experte, steckengeblieben ist. Wie ihr das macht, überlassen wir euch. Falls die supermächtige Malkavian auftaucht, um euch daran zu hindern, werden wir sehen, ob wir sie nicht aufhalten können. Wenn ihr das nicht tut, nennen wir euch Weicheier und ihr müßt die Stadt verlassen, wie ihr das eh vorhattet. Was sagt ihr?" Naja, wir sagten dann doch großteils "Nein. Tschüß denn."  :D
Titel: Offtopic: dummer Vampire - Plot
Beitrag von: Raphael am 17.01.2003 | 19:54
Ich hab nur einmal einen Plot verweigert (zusammen mit zwei Dritteln der anderen Spieler), weil die Sache einfach zu hohl war: "Hallo ihr Jungvampire. Wir sind die Elders der Stadt, die ihr eh verlassen wollt, und mögen euch nicht besonders - ihr uns ja auch nicht. Also geht bitte und holt diesen Zeitmagier aus dem Zeittunnel, in dem er, der Experte, steckengeblieben ist. Wie ihr das macht, überlassen wir euch. Falls die supermächtige Malkavian auftaucht, um euch daran zu hindern, werden wir sehen, ob wir sie nicht aufhalten können. Wenn ihr das nicht tut, nennen wir euch Weicheier und ihr müßt die Stadt verlassen, wie ihr das eh vorhattet. Was sagt ihr?" Naja, wir sagten dann doch großteils "Nein. Tschüß denn."  :D
Das tönt jetzt wirklich sehr profan und simpel, aber ich denke, wenn man es richtig macht kann man auch dieser Idee noch etwas machen. Bei Vampire geht es (meiner Meinung nach) eher um soziales. Dann würde ich den Charakteren eine Spur legen (Sterbliche, die einem ungewöhnlichen Zeiteffekt auf die Spur gekommen sind zum Beispiel) und die Charaktere selber drauf kommen lassen was los ist. Vielleicht betreten die Charas ohne zu zögern den Zeittunnel oder analysieren ihn erst (wozu sie einen Tremere benötigen oder einen wahren Brujah, Stoff für soziale Interaktion) und erwarten sich dafür (für die Erkenntnisse, die das dem Tremere oder wahren Brujah liefert) ein Plus an Status ...

Naja, ganz wasserdicht ist das auch nicht. Bessere Vorschläge?
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: 1of3 am 19.01.2003 | 13:35
Was ich als ebenso nervig empfunden habe, waren Storyteller-Spiele, in denen jeder Spieler meinte mit diesem und mit jenem NPC Plattitüden austauschen zu müssen, obwohl diese Gespräche offensichtlich nichts mit dem aktuellen Abenteuer zu tun hatten.

So was gibts? Spieler die von ganz alleine mit NSCs einfach so reden? Und vielleicht sogar miteinander? Unglaublich! Wie wärs: Ich geb dir meine Spieler du gibst mir deine?
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Fanti am 23.01.2003 | 10:20
Ein Rollenspiel ist vor allem ein GRUPPEN-Spiel!
Ein Spielabend ist gelungen, wenn alle - auch der SL - möglichst viel Spaß gehabt haben. Das geht meist nur, wenn die Art, wie man Rollenspiel mag, sich möglichst weit mit der Einstellung der anderen in der Spielrunde deckt.
Das Spiel sollte weitgehend im Gruppenrahmen ablaufen und das Ausspielen des eigenen Charakters sollte hauptsächlich in diesem Rahmen stattfinden. Ein Charakter muß auch mal "über seinen Schatten springen", wenn die Gruppe etwas tun möchte, was seinem Charakter eigentlich zuwider ist. Die Gegensätze innerhalb der Gruppe sollte man VOR dem Spiel mit den Spielern diskutieren und auch wie damit zu verfahren ist. Stellt man fest, daß ein Charakter nicht in die Gruppe paßt, muß der Spieler einen neuen sich ausdenken oder den alten modifizieren. Das ist zwar ärgerlich für den Spieler, der diesen allzu gerne gespielt hätte, aber hier sollte das Mehrheitsprinzip der Demokratie greifen. Das ist allemal besser, als wenn die Gruppe an diesem Gegensatz mitten im Abenteuer zerbricht und alle inkl. SL frustriert sind.
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Lord Verminaard am 23.01.2003 | 10:50
*Fanti zustimm*
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Fanti am 23.01.2003 | 11:18
*freu* ;)
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Asdrubael am 23.01.2003 | 12:36
@Leonie
Ich laufe vor Storytellern nicht grundsätzlich weg... aber bei manchem bekomm eich so Tendenzen zum Amok laufen.
Ich erinnere mich, an Szenen, wo sich SCs in gegenseitige Diskussionen verstrickt haben. Schizophren wurden die dann, als jeder 2 oder 3 Charaktere vertreten hat und man nach einer Stunde dann anfing auseinander zu dividieren, was welcher CHARAKTER gesagt hat und was nun welcher Charakter wissen darf.
Ich hasse das Hintenrum getue, diese "tiefen" Charaktere, die nur die Aufgabe haben, den anderen ein Rätsel zu sein und die Gruppe auffordern sollen "Interagier mit mir!" und die so vom Abenteuer ablenken.
Oder Leute die eine unsinnige Aktion machen und auf das etwas verdutzte Gesicht der SL dann 2h erklären müssen, wie sie auf diesen Schwachsinn gekommen sind und warum das Sinn macht.
Oder Leute die eine unsinnige Aktion machen, vom betroffenen SC was aufs Maul bekommen und dann dem armen Spieler 2h lang erklären müssen, warum sie das gemacht haben. Meine Antwort darauf: "Es ist mir egal, warum du das gemacht hast, du hast es getan und hast nun die Konsequenzen zu tragen" Antwort: "Ja, aber blablabla"
Oder Leute die an Mitspielerinnen rumfingern müssen und nicht mehr aufs Abenteuer achten.
Oder Leute die immer einer Fresse ziehen wenns nach 4 Abenteuern mal zum Kampf kommt.
Oder Leute die eine Fresse ziehen, wenn sich mal ein anderer Spieler nicht um sie kümmert.
Oder Leute die es nicht leiden können, dass sie nicht im Mittelpunkt des interesses stehen, dass ihre Charaktere auch Grenzen haben und dass ihr Charakter weder in die Gruppe noch in die Kampagne passt (ich empfehle da notschlachtung durch den Gruppenbrujah)
Oder Spieler und SLs, die jeden Scheiß ausspielen müssen (eine zweiwöchige, ereignislose reise durch die Wüste/das Gespräch mit nachgewiesenermaßen unwichtigen NSCs).
UND ICH HABE KEINEN BOCK VON JEDEM SPIELER DREI MAL AM ABEND ZU HÖREN, WAS SICH SEIN CHARAKTER AN DIESEM INPLAY MORGEN VOR DEM SCHRANK DENKT; WAS ER ANZIEHT UND WIESO ER SICH MAL WIEDER ZIELSICHER IM STIL VERGRIFFEN HAT (man erscheint, wenn man eine Privatdetektei führt einfach nicht in zerrissenen Strumpfhosen, einem ledemini und einem zerrissenen Antifa T-Shirt, auch wenn man Anarchovampir ist.... und das weiß sogar der Brujah)

Und nachdem ich jetzt wieder an all das denken musste brauche ich einen Eimer :-X
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Tina am 23.01.2003 | 23:40
Hallo an alle

@Boba Fett
Eigentlich hat er gesagt:  "Zitat anfang" Bei der nächsten Sitzung stirbt einer. "Zitat ende"
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Boba Fett am 24.01.2003 | 09:07
Habt Ihr nicht "Wer?" gefragt?
Und wenn, was hat er darauf geantwortet?
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Tina am 24.01.2003 | 15:40
Hallo an alle

@ Boba:
Nein, habe ich mich nicht getraut. Ich meine mit der Frage "Wer". Ich war irgendwie geschockt noch von der Aussage. Naja, es ist ja keiner gestorben.

Liebe Grüße
Tina
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Gast am 24.01.2003 | 17:16
Ich hätte auch auf gar keinen Fall gefragt wer!

Ich finde das diese Situation ein enormes Spannungspotential hat... Vorraussetzung ist allerdings, dass die Spieler nicht mit Wohl und wehe an ihren Charakteren hängen und sie als das betrachten, was sie sind: Spielfiguren.

Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Boba Fett am 25.01.2003 | 15:58
Und genau das hat man sehr häufig nicht!
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: 6 am 25.01.2003 | 17:47
Leider... :(
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Gast am 26.01.2003 | 20:29
Leider, leider. :(
Meiner Meinung nach beraubt man sich dadurch selbst einer enormen Menge Spielspaß... eine meiner schönsten Spielerinnerungen ist mit dem qualvollen Tod eines meiner SCs verbunden...
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Tina am 27.01.2003 | 21:29

Ich muß mich leider outen. Ich hänge immer arg an meinen Charakteren und je länger ich die dann spiele, desto schlimmer wird es. Ich muß da aber Boba Recht geben, eigentlich sind es nur Notizen, doch ein gewisser Hang zum Überleben, sollte ein Charakter trozdem haben, oder?
Nur im Extremen spielen zu wollen und immer, ich meine immer, alles auf eine Karte zu setzen, weil man ja eh einen neuen Charakter machen kann find ich auch nicht in Ordnung.

Liebe Grüße
Tina
Titel: Re:SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Beitrag von: Fanti am 28.01.2003 | 08:04
Auch meine Spieler hängen an ihren Charakteren - gerade wenn man schon lange mit ihnen gespielt hat. Trotzdem akzeptiert meine Gruppe den Tod von Charakteren (ok, so häufig stirbt auch keiner) - es geht sogar soweit, daß sie "Wiederbelebung" uncool finden.
Ein Spieler von mir hat bisher mehr tote Spielcharaktere als die restlichen 4 zusammen und das liegt nicht daran, daß er risikoreich spielt  - er hat einfach Pech!
Ich halte es nur für wichtig, daß der Tod eines Charakters auch mit Nachteilen verbunden ist! Wenn man sofort wieder ins Spiel einsteigen kann, womöglich noch mit dem gleichen Erfahrungslevel vom Rest der Gruppe, gehen die Spieler erfahrungsgemäß zu sorglos mit ihren Charakteren um (den Selbsterhaltungstrieb sollte man bei den Charakteren ja wie jeden anderen Charakterzug auch ausspielen).