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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Alex am 28.11.2006 | 09:31

Titel: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Alex am 28.11.2006 | 09:31
Unter dieser etwas einfaltelosen Überschrift wollte ich euch um links und webseiten bitten, in denen Artikel zu finden sind, wie sich die Technik in den nächsten  Jahrhunderten entwickeln könnte. Mir fehlen noch einige Elemente im Rahmen einer SciFi-Kampagne und ich will nicht zu wild spekulieren.
Hierbei interessieren mich vor allem Dinge über Energieerzeugung, Nanotechnologie oder Gentechnik. Bisher war meine Suche nicht so ergiebig, weil sich viele mit Zukunftsvisionen zurückhalten oder die nur die Zukunft der nächsten jahre besprochen wird.
Wenn ihr einen guten Artikel kennt, würde ich mich über einen kurzen Post freuen.  :)
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Agroschim am 28.11.2006 | 20:26
Lies Transhuman Space.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Timo am 28.11.2006 | 20:43
man kann keine zuverlässigen Aussagen in diesem Zeitrahmen machen. Manche Entwicklungen bleiben auf der Stelle stehen, obwohl man gigantische Fortschritte erwartet hat(zB Elektro/Wasserstoffautos), andere Sachen machen überraschende Sprünge(Computer, Mobiltelefone).

Aus jetziger Sicht wahrscheinliche Entwicklungen:
-Tastaturlose Computer/per Gedanken gelenkte Computer=sehr wahrscheinlich, ans Gehirn angeschlossene Chips werden schon im Behindertenbereich eingesetzt

-Gläserne Bürger, eine SIN auf der alle Daten gespeichert sind, inklusive DNS, Bankkonten, Schlüssel, etc.=wahrscheinlich, staatliche Entwicklungen gehen in die Richtung, unter die Haut gepflanzte Chips, die dann Türen automatisch öffnen wurden schon getestet.

-Cyberware/Bioware: Ersatzteile die entweder genetisch gezüchtet oder elektrisch an die NErven angeschlossen werden=zur Zeit nicht wahrscheinlich, die Entwicklungen gehen dort sehr langsam voran/bzw. im Falle der Genetik praktisch gar nicht, überraschende Technologiesprünge kann es immer geben

-Klimakatastrophen, vermehrte Wirbelstürme, Veränderung der Ökologie, Ozonschicht fast vollständig zerstört, knappe Wasservorkommen=sehr wahrscheinlich, Veränderungen finden sichtbar seit über 30 Jahren statt, ohne dass weltweit was geändert wird.

-Zusammenbruch der Weltmächte USA&China: Kann beides passieren, dass bietet jedenfalls sehr viel Potential, China kann zur neuen Weltmacht werden, es kann aber auch in viele Warlordländer zerbrechen, beides möglich.
USA kann sich einfangen und wieder demokratischer werden, kann aber auch in einen totalitären Miltitär/Kontrollstaat absacken, wobei ich das eher nicht erwarte.

 
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Alex am 29.11.2006 | 08:23
Zuerst einmal danke an ChaosAptom für die ausführliche Antwort  :d

Lies Transhuman Space.
Habe ich, aber ein paar Lücken hätte ich gerne noch geschlossen.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Agroschim am 29.11.2006 | 15:00
Habe ich, aber ein paar Lücken hätte ich gerne noch geschlossen.

Zum Beispiel?
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Crazee am 29.11.2006 | 15:16
Schau mal ins PM-Magazin oder http://www.pm-magazin.de/de/
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Alex am 29.11.2006 | 15:24
Zum Beispiel?
Was für eine Computerart wird sich durchsetzen (Quantencomptuer, DNS-Computer ...)?
Wie entwickelt sich die Nanotechnologie?
Welche Überlichtgeschwindigkeit wird sich durchsetzen (Hyperraum, Sprungtriebwerke, ...)?
Wie wird dann die Überlichtkommunikation funktionieren?

Vor allem:
Welche gentechnische Manipulationen sind möglich?
Wie weit kann man Menschen nach der Geburt noch (positiv) verändern (siehe Dr. Baschir in DS9). Kann man Menschen bei Bedarf schneller und geschickter und ihnen vielleicht Nachtsicht oder chamäleonartige Fertigkeiten "anoperieren"?
Ich will Cyberpunk wie bei Shadowrun vermeiden, sondern nur Genmanipulationen ermöglichen.



Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Agroschim am 29.11.2006 | 15:27
Alle deine Fragen werden inTHS beantwortet...
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Eulenspiegel am 29.11.2006 | 22:03
-Cyberware/Bioware: Ersatzteile die entweder genetisch gezüchtet oder elektrisch an die NErven angeschlossen werden=zur Zeit nicht wahrscheinlich, die Entwicklungen gehen dort sehr langsam voran/bzw. im Falle der Genetik praktisch gar nicht, überraschende Technologiesprünge kann es immer geben
Bei der langen Nacht der Wissenschaften, habe ich etwas anderes erlebt:
Es gibt bereits jetzt elektrische Prothesen. Momentan muss man sie über eine Tastatur steuern.
Wie du aber selber sagtest, macht man in Richtung tastaturlose Computer Fortschritte. Wenn es einem erstmal gelungen ist, den Computer ohne Tastatur zu steuern, dann ist es auch möglich, Prothesen ohne Tastatur zu steuern.

Momentan gibt es in Bereich Prothesen zwei Entwicklungen:
- Fehlende Gliedmaßen: Hier bekommt man eine elektrische Prothese. Diese Prothese wird wie gesagt entweder über eine Tastatur oder über einen MMini-Computer gesteuert. (Ganz vereinfacht gesagt: Wenn das linke Bein eine Prothese ist, dann misst das Bein, welche Bewegung das rechte Bein ausführt und vollzieht diese Bewegung dann zeitversetzt nach. - Die Software ist insgesamt natürlich etwas komplizierter.)

- Exoskelette: Wenn man noch beide Gliedmaßen hat, aber unter Muskelschwäche leidet, dann kann man sich ein Exoskelett anziehen. Das Exoskelett misst die Stromspannung in den Muskeln und verstärkt diese.

Beides sind medizinische Entwicklungen. Aber gerade bei den Exoskeletten ist auch eine militärische Anwendung denkbar. (Ein Exoskelett kann man sich nach dem Einsatz ausziehen. Aber kaum ein Soldat wäre bereit, sich für's Militär das Bein amputieren zu lassen.)

- genetische Gliedmaßen-Klone sind zwar technisch möglich, daran wird aber aus ethischen Gründen nicht geforscht.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Crazee am 30.11.2006 | 08:21
Aber kaum ein Soldat wäre bereit, sich für's Militär das Bein amputieren zu lassen.

Sicher?
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Joerg.D am 30.11.2006 | 09:11
Gentechnik:

Es wird in 100 Jahren möglich sein neue Nervenzellen zu klonen und Ersatzorgane werden in Schweinen gezüchtet, die deren DNS mit der Hilfe von Vieren auf auf die DNS des Empfängers umgeschrieben wird.
Künstliche Gliedmaßen sind einfacher herzustellen als zu klonen. Desshalb denke ich, das sich der Cyberersatz durchsetzen wird.

Kinder werden in den reichen Staaten "entwickelt". Das bedeutet die Kinder werden mit positiven Genausstattungen entwickelt und dann von der Mutter ausgetragen. Das Einkreuzen von nichtmenschichen Eigenschaften halte ich für unwarscheinlich. Es werden auch keine Supermenschen entstehen, dafür gibt eher viele Hochbegabte in gewissen Gebieten.

Erbkrankheiten gehören der Vergangenheit an, werden mittel Genterapie beseitigt (in den reichen Staaten).

Medikamente werden speziell auf den Genotypen des Empfangers hinentwickelt. Bestehende Heilpflanzen gentechnisch optimiert.

Nanotechnologie:
Nano Bots werden in der Therapie und zur Beseitigung von Schäden eingesetzt. So versorgen sie Z.B Brüche  ohne Operationen und kleben die Splitter und Fragmente mit der Hilfe monekularer Superkleber wieder zusammen. Aterienveralkung, Collesterinablagerungen und sonstige Störfaktoren (z.B Vieren), können von den Nanomaschienen abgebaut werden. Aus der Microchirugie wird die Nanochirugie.

In der Wekstoffherstellung revolutioniert die Nanotechnologie de Welt. Keramiken und Verbundwerkstoffe werden revulutionäre Ergebnisser erzielen.

Das Militär wird mit Nanowaffen gezielte Angriffe auf die feidliche Infastruktur vornehmen.

Energie:
In der "ersten"Welt wird sich der Fusionsreaktor etabliert haben. Die modernen Werkstoffe und verbesserten wissenschaftlichen Modelle, sowie der geringe und nur schwach radiaktiven Abfälle bieten ein enormes Energiepotential. Die Technik wird aber eifersüchtig gehütet, da die Technik dieselbe ist wie beim Bau von Wasserstoffbomben.

Verbesserte Solarkollektoren liefern in auf dem Dach montierten Blöcken genügend Strom für den Haushalt. Die Kraftwerke werden nur noch für Hochhäuser, die Energieintensive Industrie,t und für die Herstellung von Stom für die Elektro/Wasserstofffahrzeuge mit Brennstoffzellen benötigt.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Alex am 30.11.2006 | 10:08
Danke an Eulenspiegel und Jörg D. für die Infos.  :d

Noch eine Frage. Wie sieht es mit der nachträglichen Genmanipulation an. Kann ich mich mit 12 Jahren noch intelligenter oder geschickter machen? Wie wahrscheinlich ist so ein Szenario?
Wie viel solcher Änderungen könnten möglich sein? Kann ich quasi alles bei mir boosten?
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: 6 am 30.11.2006 | 10:37
Noch eine Frage. Wie sieht es mit der nachträglichen Genmanipulation an. Kann ich mich mit 12 Jahren noch intelligenter oder geschickter machen? Wie wahrscheinlich ist so ein Szenario?
Wie viel solcher Änderungen könnten möglich sein? Kann ich quasi alles bei mir boosten?
Das klingt jetzt zwar seltsam, aber ich glaube nicht, dass es nötig sein wird, dass Du nachträglich genmanipuliert werden müsstest. Wenn die Moralfrage bis dahin ausser Kraft gesetzt worden ist, dann wirst Du bereits bei Deiner Geburt gentechnisch "aufbereitet". Du wirst quasi für Deine Aufgabe geboren.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Timo am 30.11.2006 | 11:52
@Crazee
sie sind raus Hoecker  ;)
MAl kurz ernsthaft gesagt, die PM ist wohl das ungenaueste/unfähigste Wissensmagazin, dass es gibt, ein Vergleich mit BILD ist absolut nicht unangebtacht, da würde ich eher auf NationalGeographic oder GEO verweisen.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Chaos-Pirat am 30.11.2006 | 12:05
Nachträgliche Genmanipulation wäre zum Beispiel für alle nötig, die zur Geburt eben noch nicht in den Genuss von Krankheitsinmmunität und dergleichen gekommen sind. Wenn z.B. das Gen zum Altern ausgeschaltet werden kann, werden die Lebenden darauf ganz gewiss nicht verzichten wollen. Es ist allerdings sehr fraglich, ob die Genmanipulation mittelfristig so perfekt beherrscht wird, um wirklich Verbesserungen am Menschen durchzuführen, die nicht gleichzeitig negative Folgen haben. Bei den ersten Versuchen wird die Fehlerrate wohl noch sehr hoch sein. Man schaue sich nur mal die Katastrophen der Genmanipulation bei Pflanzen an. Inzwischen geht man dazu über modifizierte Pflanzen mit unbehandelten rückzukreuzen. Scheinbar besitzt Evolution noch immer die größere Sicherheit.

Weitere wichtige Entwicklung:
intelligente Roboter, die nicht mehr vom Menschen zu unterscheiden sind, kommunizieren und eigene Ziele verfolgen können. Könnte die Erwerbsarbeit überflüssig machen und alle sozialen Probleme lösen, wenn man jedem Menschen so einen Arbeitsroboter gibt. Verkommt ins Gegenteil wenn wieder nur wenige sich die Eigentumsrechte sichern und der Rest der arbeitenden Bevölkerung quasi überflüssig gemacht und auch so behandelt wird. Kann auch sehr gefährlich werden, wenn die intelligentesten Roboter schon gleich vom Militär kommen und ihre Ziele gleich mit entsprechender Bewaffnung durchsetzen können.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Crazee am 30.11.2006 | 12:26
@Crazee
sie sind raus Hoecker  ;)
MAl kurz ernsthaft gesagt, die PM ist wohl das ungenaueste/unfähigste Wissensmagazin, dass es gibt, ein Vergleich mit BILD ist absolut nicht unangebtacht, da würde ich eher auf NationalGeographic oder GEO verweisen.

Aber es gibt viele interessante Artikel über neue Technologien. Wie gut oder schlecht auch immer.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Haukrinn am 30.11.2006 | 12:33
@Crazee
sie sind raus Hoecker  ;)
MAl kurz ernsthaft gesagt, die PM ist wohl das ungenaueste/unfähigste Wissensmagazin, dass es gibt, ein Vergleich mit BILD ist absolut nicht unangebtacht, da würde ich eher auf NationalGeographic oder GEO verweisen.

Oder auf Spektrum der Wissenschaft. Oder Bild der Wissenschaft.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Preacher am 30.11.2006 | 12:48
Aber es gibt viele interessante Artikel über neue Technologien. Wie gut oder schlecht auch immer.
Da hätte ich aber lieber gute Artikel. ::)

Nanotechnologie:
Nano Bots werden in der Therapie und zur Beseitigung von Schäden eingesetzt.
Mit sowas wäre ich vorsichtig. Wie solche "Nano-U-Boote" angetrieben werden sollen ist nämlich mehr als fraglich. Du kannst leider nicht eifach ne Schiffsschraube oder einen Propeller in klein bauen und dann hoffen, daß das genauso funktioniert wie in groß - die Strömungsmechanik macht dir da einen Strich durch die Rechnung.

In der Wekstoffherstellung revolutioniert die Nanotechnologie de Welt. Keramiken und Verbundwerkstoffe werden revulutionäre Ergebnisser erzielen.
Da würd ich sogar weiter gehen. "Intelligente" Beschichtungen, selbstreinigende und -wartende Oberflächen, Farbverändernde Schichten und solche mit Gedächtnis - Oberflächentechnik ist DAS ganz große Ding, Baby ;)

Verbesserte Solarkollektoren liefern in auf dem Dach montierten Blöcken genügend Strom für den Haushalt. Die Kraftwerke werden nur noch für Hochhäuser, die Energieintensive Industrie,t und für die Herstellung von Stom für die Elektro/Wasserstofffahrzeuge mit Brennstoffzellen benötigt.
Da bringst Du Begrifflichkeiten durcheinander:
Solarkollektoren nutzen die Sonnenwärme für warmes Wasser - Strom erzeugt man mittels sogenannter Photovoltaikanlagen.
Und ich wäre nicht so sicher, ob die Sonneneinstrahlung in unseren Breiten ausreicht, Privathaushalte damit autark zu machen.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Pyromancer am 30.11.2006 | 13:00
Und ich wäre nicht so sicher, ob die Sonneneinstrahlung in unseren Breiten ausreicht, Privathaushalte damit autark zu machen.

Es gibt heute schon im sonnigen Süden Deutschlands sogenannte Energie-Plus-Häuser (oder Plus-Energie-Häuser), die im laufenden Betrieb mehr Energie erzeugen, als sie verbrauchen. Eine gute Wärmedämmung und ein bisschen Photovoltaik, viel mehr braucht es da nicht.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Pyromancer am 30.11.2006 | 13:03
Welche Überlichtgeschwindigkeit wird sich durchsetzen (Hyperraum, Sprungtriebwerke, ...)?
Wie wird dann die Überlichtkommunikation funktionieren?

Wir reden hier von 100 Jahren, deshalb: Nichts von alledem!
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Preacher am 30.11.2006 | 13:07
Es gibt heute schon im sonnigen Süden Deutschlands sogenannte Energie-Plus-Häuser (oder Plus-Energie-Häuser), die im laufenden Betrieb mehr Energie erzeugen, als sie verbrauchen. Eine gute Wärmedämmung und ein bisschen Photovoltaik, viel mehr braucht es da nicht.
Echt?
Und womit heizen die Winters? Wärmedämmung alleine reicht doch sicher nicht aus, oder?
Hast Du dazu weiterführende Infos?
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Pyromancer am 30.11.2006 | 13:18
Echt?
Und womit heizen die Winters? Wärmedämmung alleine reicht doch sicher nicht aus, oder?
Hast Du dazu weiterführende Infos?

Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Plusenergiehaus) z.B..
Von da aus gibt es weiterführende Links.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Preacher am 30.11.2006 | 13:21
Cool. Danke
Aber da ist tatsächlich noch ein bischen mehr drin als Photovoltaik ;)
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Bitpicker am 30.11.2006 | 13:22
ZumThema Photovoltaik habe ich mich gerade letzte Woche bzgl. meines Hauses beraten lassen. Es sieht so aus, dass es sich derzeit für ein Einfamilienhaus noch nicht lohnt, da die Fläche, die man braucht, damit sich die Anlage innerhalb ihrer Lebensdauer amortisiert, zu groß ist; für Mehrfamilienhäuser ist das praktikabel. Es ist nämlich wohl so, dass der erzeugte Strom überhaupt nicht für das eigene Haus genutzt wird, sondern an den Stromlieferanten verkauft wird; der Stromlieferant kauft den erzeugten Strom nämlich aus unerfindlichen Gründen deutlich teurer ein, als er ihn dir verkauft, weshalb es rechnerisch unsinnig ist, den eigenen Strom zu verbrauchen.

Der Berater sagte, dass vielleicht in fünf bis acht Jahren eine Wettbewerbssituation auf dem Markt erreicht sein wird, durch die die Photovoltaikanlagen so günstig werden, dass sich auch kleinere Flächen schnell genug amortisieren, aber derzeit lohnt es sich z.B. für uns noch nicht.

Zum Thema: wenn es eine Cyberware gibt, für die ich gute Chancen sehe, ist das der implantierte Computer. Telefon, Internetverbindung, Organizer, Datenspeicher usw. direkt im Körper. Ich hör mich schon 'hier' schreien, wenn Tester gesucht werden.

Robin
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Pyromancer am 30.11.2006 | 13:32
Es ist nämlich wohl so, dass der erzeugte Strom überhaupt nicht für das eigene Haus genutzt wird, sondern an den Stromlieferanten verkauft wird; der Stromlieferant kauft den erzeugten Strom nämlich aus unerfindlichen Gründen deutlich teurer ein, als er ihn dir verkauft, weshalb es rechnerisch unsinnig ist, den eigenen Strom zu verbrauchen.

Als "unerfindlichen Grund" würde ich das "Erneuerbare-Energie-Gesetz" (früher "Stromeinspeisegesetz") nicht bezeichnen.  ::)
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Chaos-Pirat am 30.11.2006 | 13:40
Wollte ich auch gerade anmerken, die Solarenergie lohnt sich durchaus, allerdings ist es dank Förderung (die die Entwicklung in dem Maße überhaupt erst ermöglicht) einfach intelligenter den teuren Strom an das E-Werk zu verkaufen, welches ihn dir abnehmen muss(!) und du für dich selbst den billigen benutzt. Hört sich zwar blöd an, aber erst weil damit die Nachfrage in der Photovoltaik groß genug geworden ist, wird die Forschung angetrieben rechtzeititg bessere Anlagen zu entwerfen, die sich bald auch ohne Förderung lohnen können. Schließlich werden die fossilen Brennstoffe ja irgendwann auch knapp bzw. sind es schon längst, wie man am Preis sehen kann.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Vanis am 30.11.2006 | 13:44
Auch wenn das Ende der Kohle- und Erdöhllagerstätten bereits mehrmals angekündigt und bisher nicht eingetroffen ist...irgendwann ist es soweit. Also warum nicht in 100 Jahren?

Der Energieträger der Zukunft ist nach meiner Ansicht Wasserstoff. Das Element ist eines der häufigsten im gesamten Universum, ist also als Energieträger sowohl auf der Erde, als auch für die Erforschung des Weltalls sehr praktisch. Wasserstoffbrennstoffzellen sind sehr ökologisch (es entsteht nur Wasserdampf).

Der momentane getestete Fusionreaktor wird sich wohl in Zukunft wirklich durchsetzen. Es wird kein radioaktives Material benötigt, der "Reaktorraum" wird aber verstrahlt. Es würden also über früh oder lang Abfallstoffe anfallen.

Die Forschung zur Umwandlung von radioaktivem Material in nicht-strahlendes macht bereits heute Fortschritte. Das wird in Zukunft die Kern- und wohl auch die Fusionsenergie sicherer machen.

Daneben wird der Nutzungsgrad von Solarzellen immer weiter erhöhlt. In Ländern mit entsprechender Sonneneinstrahlung könnte die Energie genutzt werden, um Wasserstoff herzustellen, der besser transportiert und gespeichert werden könnte, als ewig lange Stromleitungen zu verlegen  ;).


Bereits heute gibt es einen gewaltigen Bedarf an "Schrott, Alteisen, Alumnium". Die Recykling-Technik wird sich wohl bei schrumpfenden Rohstoffmengen auch verbessern.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Chaos-Pirat am 30.11.2006 | 13:51
Die Sache mit dem Wasserstoff wird oft falsch verstanden.

Er kann in der Tat ein brauchbarer Energiespeicher sein, aber um ihn zu gewinnen muss man mehr Energie hineinstecken als man herausbekommt.


Was ich ja noch interessant finde: Wenn die Entwicklung mit Erneuerbaren Energien so weitergeht, wird der Ölpreis ja wieder fallen. Das Ende vom Öl wird dann nie eintreffen, zumindest wenn wir es richtig machen.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Haukrinn am 30.11.2006 | 13:55
Mit sowas wäre ich vorsichtig. Wie solche "Nano-U-Boote" angetrieben werden sollen ist nämlich mehr als fraglich. Du kannst leider nicht eifach ne Schiffsschraube oder einen Propeller in klein bauen und dann hoffen, daß das genauso funktioniert wie in groß - die Strömungsmechanik macht dir da einen Strich durch die Rechnung.

Hmm, da gab's vor ein paar Monaten auf nature.com einen Artikel zu Nanorobotern, die sich mittels einer Schraubengeissel fortbewegen konnten. Mal sehen, ob ich den wiederfinde...
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Bitpicker am 30.11.2006 | 14:04
Ich hätte vielleicht 'für mich unerfindlich' schreiben sollen, weil ich nicht nach dem Warum gefragt habe. Absurd ist es irgendwie trotzdem.

Robin
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Agroschim am 30.11.2006 | 14:21
Ich finde es erstaunlich, dass so eine große Einigkeit darüber herrscht, wie die Zukunft aussehen wird. Ich glaube es kommt alles gan anders, den Magazine wie Bild der Wissenschaft und die PM gab es früher schon, kleine Kostprbe gefällig? Der Krieg von morgen (http://blog.modernmechanix.com/2006/11/23/new-weapons-for-the-next-war/) aus dem Jahre 1931!
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Ein am 30.11.2006 | 14:32
Hübsche Homepage, Agroschim, danke für den Tipp.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Chaos-Pirat am 30.11.2006 | 14:41
Wie genau die Zukunft aussehen wird, weiß natürlich keiner. Schon gar nicht in 100 Jahren.
Neben der technischen Entwicklung werden die zentralen Fragen wohl sein, ob es uns gelingt die butalen Eigentumsverhältnisse aufzubrechen und jedem Menschen die Chance auf sein eigenenes Glück zu ermöglichen, oder ob wir uns weiter um Geld, Macht und Ressourcen zu tode bekriegen. Und natürlich ob uns die externen Katastrophen wie Kometen, Klimakollaps, etc heimsuchen werden und wie wir ihnen begegnen. Die Besiedelung des Weltraums wird auch so manche Umbrüche mit sich bringen.

Aber ich geb dir Recht, so schwarz wie heute alles gemahlt wird, kann es ja eigentlich nur noch besser werden. Vielleicht können die Menschen in 200 Jahren über unsere Probleme endlich lachen. Weil es ihnen gut geht, nicht weil sie ihnen im Vergleich zu ihren so mickrig erscheinen. Zumindest an Problembewusstsein herrscht doch inzwischen kein Mangel mehr, oder? Und ist das nicht der erste Schritt zur Besserung? ^^
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Vanis am 30.11.2006 | 14:49
Die Sache mit dem Wasserstoff wird oft falsch verstanden.

Er kann in der Tat ein brauchbarer Energiespeicher sein, aber um ihn zu gewinnen muss man mehr Energie hineinstecken als man herausbekommt.

Du musst quasi immer mehr Energie reinstecken, als rauskommt. Bei Öl verrbrennst du halt den Energieträger, bei Atomkraft brauchst du auch erst das entsprechende Material.Aber Sonnenenergie ist nunmal "unbegrenzt" verfügbar und kann dann eben zur Herstellung von Wasserstoff dienen, um ihn da einzusetzten, wo er gebraucht wird.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Alex am 30.11.2006 | 14:51
Zum Thema: wenn es eine Cyberware gibt, für die ich gute Chancen sehe, ist das der implantierte Computer. Telefon, Internetverbindung, Organizer, Datenspeicher usw. direkt im Körper.
Mikroelektronik wird auch einen großen Teil der Technik einnehmen. Hierzu gehören z.B. Mini-Hörgeräte, die die Hörkraft verstärken, Brillen oder Kontaktlinsen, die wie Ferngläser oder sogar Nachtsichtgeräte funktionieren, Geruchsverstärker ...
Von Cyberware, wie es in den großen Cyperpunkt-RPG´s vorkommt will ich aber absehen.

Ich hör mich schon 'hier' schreien, wenn Tester gesucht werden.
Ha! Gekauft!  :d   Das nenn ich ein Angebot.
Diese Science-Fiction-Welt ist bei uns aber "schon" Welt Nr. 3. Vorher muß noch Welt 1 und 2 (Fantasy und Gegenwartsähnlich) herauskommen. Im Februar werde ich dazu mal ausführlich posten, aber momentan sind wir immer noch am layouten. Für das erste Testspiel auf einem Con oder einer Messe könnte also noch etwas Zeit vergehen, weil ich da mit mehr als mit einem Konzept und Notizen erscheinen will.
Mehr will ich nicht schreiben um nicht die rote "Off-Topic-Karte" gezeigt zu bekommen.

Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Preacher am 30.11.2006 | 14:57
Als "unerfindlichen Grund" würde ich das "Erneuerbare-Energie-Gesetz" (früher "Stromeinspeisegesetz") nicht bezeichnen.  ::)
Ich schon ;D
Hmm, da gab's vor ein paar Monaten auf nature.com einen Artikel zu Nanorobotern, die sich mittels einer Schraubengeissel fortbewegen konnten. Mal sehen, ob ich den wiederfinde...
Sowas hatte ich auch dunkel im Hinterkopf, aber da weiß ich auch nix genaues mehr zu...
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Gwynnedd am 30.11.2006 | 15:07
Von Cyberware, wie es in den großen Cyperpunkt-RPG´s vorkommt will ich aber absehen.

Warum, wenn du zB Personenschützer bist und durch gewisse Implantate, mehr verdienst, warum sollte es nicht Leute geben, die sich das auch einbauen lassen. Doping, nur anders...
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Chaos-Pirat am 30.11.2006 | 15:08
Du musst quasi immer mehr Energie reinstecken, als rauskommt. Bei Öl verrbrennst du halt den Energieträger, bei Atomkraft brauchst du auch erst das entsprechende Material.Aber Sonnenenergie ist nunmal "unbegrenzt" verfügbar und kann dann eben zur Herstellung von Wasserstoff dienen, um ihn da einzusetzten, wo er gebraucht wird.
Jup, so könnte das funktionieren.
Bei der Sache geht es ja nur um die Energie bzw. die Kosten, die zur Gewinnung notwendig sind. Was der liebe Gott oder sonstwer vorher da reingesteckt hat, interessiert uns Menschen doch nicht. ;)

Btw, wenn Energie niemals erzeugt oder vernichtet wird, wie zur Hölle ist sie dann eigentlich entstanden? Irgendwas sagt mir, dass der Energieerhaltungssatz nur unter gewaltigen Einschränkungen anwendbar ist...  :verschwoer:
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Alex am 30.11.2006 | 15:36
Warum, wenn du zB Personenschützer bist und durch gewisse Implantate, mehr verdienst, warum sollte es nicht Leute geben, die sich das auch einbauen lassen. Doping, nur anders...
Es ist eine Frage des Settings oder des Charmes (blödes Wort)  ~;P
Ich will keine Cyperpunk-Welt schaffen sondern mehr eine Welt im Stil von Star Wars, Star Trek ... Cyberware kann ja möglich sein, es sollte eben nicht den Stil von Neuromancer etc. kopieren. Das ist keine Kritik an den dazugehörigen Rollenspielen und Settings, ich möchte nur in eine andere Richtung.
Wenn es Cyberware gibt, dann kann diese natürlich schonungslos für die Chars genutzt werden.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: 6 am 30.11.2006 | 15:37
Btw, wenn Energie niemals erzeugt oder vernichtet wird, wie zur Hölle ist sie dann eigentlich entstanden?
Die ist beim Urknall entstanden oder bereits vorhanden gewesen. Wie genau der Urknall ausgesehen hat und was wenn überhaupt etwas "davor" war, lässt sich mit dem heutigen Wissenstand noch nicht ermitteln.
Zitat
Irgendwas sagt mir, dass der Energieerhaltungssatz nur unter gewaltigen Einschränkungen anwendbar ist...  :verschwoer:
Nö. Der Energieerhaltungssatz funktioniert in unserem Universum prächtig. :)
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Agroschim am 30.11.2006 | 15:39
Wie genau die Zukunft aussehen wird, weiß natürlich keiner. Schon gar nicht in 100 Jahren.

Eben, noch vor 15 Jahren wusste keiner, das das Handy einen solchen Stand in der Gesellschaft einnehmen würde, wie stark es unsere Kommunikationsgewohnheiten änderte und das es mal sowas wie Fotohandy und Klingeltonwerbung geben würde. Vor 10 Jahren noch, konnte keiner ahnen, welchen Einfluss das Internet und die damit einhergehende anonyme Komunikation auf Terroristische Organisationen und die Möglichkeit Videodateien stark zu komprimieren und überall verfügbar zu machen, auf deren Modus Operandi haben wird. Vor nur 5 Jahren wiederum hätte sich keiner träumen lassen, das Angebote wie Google Video, My Space und YouTube das Verhalten von Amokläufen beeinflussen wird. In einer solch turbulenten Zeit, würde ich keine 15 Jahre in die Zukunft schauen wollen.

Aber bitte, ich weise gerne noch mal darauf hin, das ich einen Thread hatte mit Namen "Historische Authentizität - völlig überbewertet?". Aber hier träumt man wohl gerne und verkauft das dann als authentische Zukunft. ;)
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Chaos-Pirat am 30.11.2006 | 15:58
Die ist beim Urknall entstanden oder bereits vorhanden gewesen. Wie genau der Urknall ausgesehen hat und was wenn überhaupt etwas "davor" war, lässt sich mit dem heutigen Wissenstand noch nicht ermitteln.

Mach dir nichts draus, die Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Irgendwann muss ein etwas aus dem nichts gekrochen sein. Ich kann mir inzwischen vorstellen, dass die Zeit mit der ersten Materie kam. Aber schon das impliziert soviele Annahmen, dass es sich eigentlich gar nicht lohnt, darüber ernsthaft zu sprechen. Ich glaube so schnell können wir darüber wirklich nichts sagen.

Zitat
Nö. Der Energieerhaltungssatz funktioniert in unserem Universum prächtig. :)
Das ist aber 'ne riesige Einschränkung. Und dann müssen wir sie nochmal auf den winizgen Teil reduzieren, der von Menschen bisher untersucht wurde. ;)


Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Agroschim am 30.11.2006 | 16:03
Das ist aber 'ne riesige Einschränkung. Und dann müssen wir sie nochmal auf den winizgen Teil reduzieren, der von Menschen bisher untersucht wurde. ;)

Winzig, aber größer als es dein Hirn sich vorzustellen vermag. Der Ernergierhaltungssatz gilt hier überall.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Preacher am 30.11.2006 | 16:32

Irgendwann muss ein etwas aus dem nichts gekrochen sein. Ich kann mir inzwischen vorstellen, dass die Zeit mit der ersten Materie kam.
Vorstellen kann ich mir das auch nicht, aber ziemlich genau so muss es gelaufen sein. Das Universum beinhaltet die Zeit, also entstand auch der Zeitablauf erst mit dem Universum. Ein "vorher" gibt es nicht - weil es keine Zeit gab, und deswegen die Begriffe "vorher" pder "nachher" ungültig sind.

Abgefahrener Stoff, ich weiß.

Das ist aber 'ne riesige Einschränkung. Und dann müssen wir sie nochmal auf den winizgen Teil reduzieren, der von Menschen bisher untersucht wurde. ;)
Naja - so riesig ist die Einschränkung nicht, da unser Universum schonmal groß genug und zudem das einzige ist, das für uns von Relevanz ist. ;)

Und daß der Energieerhaltungssatz fast überall im Universum gilt, ist eine ziemlich vernünftige Annahme (extreme Gegebenheiten wie Singularitäten und ähnliches mal außen vor). Irgendwie muss man ja schließlich extrapolieren, und da ist das zunächst einmal eine günstige Arbeotshypothese.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Pyromancer am 30.11.2006 | 16:42
Winzig, aber größer als es dein Hirn sich vorzustellen vermag. Der Ernergierhaltungssatz gilt hier überall.

Das ist falsch. Durch die Ausdehnung des Universums gilt die Energieerhaltung global nicht. Für alle praktische Belange des alltäglichen Lebens ändert das natürlich nichts, da lokal immer Energieerhaltung gegeben ist.
Nähere Details mag der interessierte Leser in einem beliebigen, halbwegs aktuellen Physikbuch nachlesen.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Preacher am 30.11.2006 | 16:47
Das ist falsch. Durch die Ausdehnung des Universums gilt die Energieerhaltung global nicht. Für alle praktische Belange des alltäglichen Lebens ändert das natürlich nichts, da lokal immer Energieerhaltung gegeben ist.
Nähere Details mag der interessierte Leser in einem beliebigen, halbwegs aktuellen Physikbuch nachlesen.
Wie aktuell soll's denn sein? In meinem Tipler (3. Auflage, 1995) hab ich das nicht gefunden. Und um ehrlich zu sein, kann ich das so aus dem Stegreif nicht recht nachvollziehen - die Systemgrenzen mögen sich zwar verschieben, aber der Energieinhalt innerhalb des Systems bleibt doch konstant. Oder nicht?
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Eulenspiegel am 30.11.2006 | 16:49
Warum, wenn du zB Personenschützer bist und durch gewisse Implantate, mehr verdienst, warum sollte es nicht Leute geben, die sich das auch einbauen lassen.
- Wozu Cyberaugen, wenn es auch eine Brille tut?
- Wozu Cyberarme/-beine, wenn es auch ein Exoskelett tut?
- Wozu Dermalpanzerung, wenn es auch eine Schusssichere Weste tut?
- Wozu einen Minicomputer im Kopf implantieren, wenn man den Minicomputer auch in die Tasche stecken kann und nur mit Sensoren am Kopf verbindet?

Ich will keine Cyperpunk-Welt schaffen sondern mehr eine Welt im Stil von Star Wars, Star Trek ... Cyberware kann ja möglich sein, es sollte eben nicht den Stil von Neuromancer etc. kopieren.
Das heißt, du willst weniger in Richtung Neuromancer und mehr so in Richtung Darth Vader und Borgs? ~;P

Der Energieerhaltungssatz funktioniert in unserem Universum prächtig. :)
Hmm, ich erinnere mich dunkel mal etwas von Stephen Hawking gelesen zu haben, wo er etwas anderes behauptet hat:
Zwischen Galaxiehaufen, soll es Gebiete mit reinem Vakuum geben. Und dort soll einigen Theorien zu Folge spontan Raumzeit oder Materie entstehen. (Was der Energieerhaltung widersprechen würde.)
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Preacher am 30.11.2006 | 16:51
Zwischen Galaxiehaufen, soll es Gebiete mit reinem Vakuum geben. Und dort soll einigen Theorien zu Folge spontan Raumzeit oder Materie entstehen. (Was der Energieerhaltung widersprechen würde.)
Ich sollte meinen Hawking mal wieder lesen - daran kann ich mich gar nicht erinnern...
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Chaosdada am 30.11.2006 | 16:58
Die steigende Ausdehnungsgeschwindigkeit des Universums wird für gewöhnlich durch die Dunkle Energie erklärt. In den wenigsten Physikbüchern wird man irgendwelche Details zu Tobias Behauptung finden, da sie als ziemlich unwahrscheinlich angesehen wird.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Alex am 30.11.2006 | 16:58
Das heißt, du willst weniger in Richtung Neuromancer und mehr so in Richtung Darth Vader und Borgs? ~;P
Erwischt!   :bang:
Trotzdem denke ich, dass die Richtung klar ist, oder?  ~;D
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Agroschim am 30.11.2006 | 20:45
Wie aktuell soll's denn sein? In meinem Tipler (3. Auflage, 1995) hab ich das nicht gefunden. Und um ehrlich zu sein, kann ich das so aus dem Stegreif nicht recht nachvollziehen - die Systemgrenzen mögen sich zwar verschieben, aber der Energieinhalt innerhalb des Systems bleibt doch konstant. Oder nicht?

Sehe ich genauso.

Also den geballten Haufen Halbwissen den man dem Energieerhaltungssatz entgegenschleudern will, möchte ich sehen. Jedes aktuelle Physikbuch wird deine Argumente in der Luft zereissen, also schieß los.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: tartex am 30.11.2006 | 22:08
- Wozu Cyberaugen, wenn es auch eine Brille tut?
- Wozu Cyberarme/-beine, wenn es auch ein Exoskelett tut?

Warum einen Piercingring, wenn's auch ein Ring tut? Vor zwanzig Jahren war das nur was für ganz Extreme... Und wenn du sehen willst, was Leute sich freiwillig antun, geh auf http://www.bmezine.com/. Guten Appetit!  >;D
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: tartex am 30.11.2006 | 22:12
Buchempfehlung zu Technik in den nächsten Jahrzehnten. Accelerando von Charles Stross. Auf jeder Seite mindestens eine coole Idee.
Bei Star Wars und Star Trek ist es wohl nie um die Technik gegangen. Deshalb würde ich mir einem solchen Setting nie von der Seite nähern.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Gwynnedd am 1.12.2006 | 11:09
- Wozu Cyberaugen, wenn es auch eine Brille tut?
- Wozu Cyberarme/-beine, wenn es auch ein Exoskelett tut?
- Wozu Dermalpanzerung, wenn es auch eine Schusssichere Weste tut?
- Wozu einen Minicomputer im Kopf implantieren, wenn man den Minicomputer auch in die Tasche stecken

weil man all diese Dinge sieht und abgenommen bekommen kann.
ich stelle mir hier den diskreten Leibwächter in seinem Exoskelett auf einer Dinnerparty vor  >;D
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Eulenspiegel am 1.12.2006 | 11:33
weil man all diese Dinge sieht und abgenommen bekommen kann.
Entweder der leibwächter hat eine Genehmigung, dann ommt er auch mit seiner Ausrüstung rein.
Oder er hat keine Genehmigung, dann kommt er auch nicht mit Cyberware rein. (Bzw. er muss seine Cyberware abschrauben.)

Zitat
ich stelle mir hier den diskreten Leibwächter in seinem Exoskelett auf einer Dinnerparty vor  >;D
Exoskelette sind nicht so unförmig wie in Alien oder Starship Troopers.

Ein vernünftiges Exoskelett kannst du unter der Kleidung tragen. Sieht zwar etwas dicker aus, aber ist nicht so unförmig.

Schutzsichere Westen und Brillen tragen die Sicherheitskräfte auch schon heutzutage. Und der Funkchip im Ohr ist auch nicht selten.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Pyromancer am 1.12.2006 | 11:53
Also den geballten Haufen Halbwissen den man dem Energieerhaltungssatz entgegenschleudern will, möchte ich sehen. Jedes aktuelle Physikbuch wird deine Argumente in der Luft zereissen, also schieß los.

Geballter Haufen Halbwissen trifft es glaube ich ganz gut.  ;)
Ich zitier deswegen mal den Herrn Hees:

Zitat von: Hendrik van Hees
Vielleichst sollte man an dieser Stelle ein wenig ausholen, und über
Symmetrien in der Physik sprechen. Symmetrien sind das wichtigste Konzept
der modernen Physik überhaupt, und man kann wohl mit einigem Recht sagen,
daß Einstein als erster Symmetrieprinzipien ins Zentrum seiner
Theoriebildung gestellt hat. Schon die Motivation für die Entwicklung der
SRT war ein Symmetrieargument, die für die ART dann erst recht.

Die Sache mit der Energieerhaltung in der ART brachte dann schließlich E.
Noether, damals die Expertin in Invariantentheorie an sich. Sie hat das
nach ihr benannte Theorem bewiesen, daß jede kontinuierliche Symmetrie
(genauer gesagt jede durch eine Einparameter-Liegruppe beschriebene
Symmetrie) einen Erhaltungssatz zur Folge hat und daß umgekehrt die
Existenz einer erhaltenen Größe auf eine solche Symmetrie zurückzuführen
ist. Besonders schön wird das im Hamiltonformalismus der Mechanik deutlich,
gilt aber auch in allen anderen physikalischen Theorien (Feldtheorie, QT).

Die Energie kann aufgrund dieses Theorems schlichtweg als die
Erhaltungsgröße definiert werden, die mit der zeitlichen
Translationsinvarianz der Gleichungen verknüpft ist.

Die Raumzeitgeometrie des kosmologischen Standardmodells (durch die sog.
Robertson-Walker-Friedmann-Lemaitre-Metrik charakterisiert) ist nun aber
eben nicht zeitlich translationsinvariant. Vielmehr ändern sich die
Maßstäbe zeitlich, was dann empirisch als "Ausdehnung des Universums"
erscheint. Die Energieerhaltung ist also nicht mehr global gültig, sondern
nur noch lokal.

Das hört sich für mich sehr schlüssig an.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Gwynnedd am 1.12.2006 | 12:50
Ein vernünftiges Exoskelett kannst du unter der Kleidung tragen. Sieht zwar etwas dicker aus, aber ist nicht so unförmig.

naja  ;D Exoskelett (http://bleex.me.berkeley.edu/bleex.htm)
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Eulenspiegel am 1.12.2006 | 14:20
1) Das ist ein heutiges Exoskelett. In 100 Jahren wird man da sicherlich weiter sein.

2) Das ist ein Prototyp. Das heißt, man hat keinen miniaturisierten LapTop zur Beinsteuerung benutzt, sondern einen alten Aldi-Computer. (Ist wesentlich billiger und reicht für Testzwecke vollkommen aus. - Wenn das ganze in Serienproduktion geht, verwendet man keinen ganzen Computer sondern nur kleine Chips.)

3) Ich gehe davon aus, dass die Rechenleistung eines Exoskelettes genau so hoch ist wie die einer Cybergliedmaße.
Und der Energieverbrauch eines Exoskelettes ist sogar geringer als die einer Cybergliedmaße.

Wenn die Technik also weit genug ist, um Rechenprozessor und Energiespeicher innerhalb des Cyberbeines zu packen, dann kann man die gleichen Geräte (Rechenprozessor, Energiespeicher) auch ohne große Probleme an den Gürtel hängen.

BTW:
Der Rucksack ist nicht Teil des Exoskelettes, sondern die Anwendung des Exoskelettes: Der Wanderer muss seinen Rucksack nicht selber tragen: Stattdessen wird der Rucksack von dem Exoskelett getragen.

Ansonsten noch ein paar Bilder von HEUTIGEN Exoskeletten hier (http://taumatiae.twoday.net/topics/Kunst+und+Alltag/).
Ich denke mal, wenn man in 100 Jahren weit genug ist, um Cyberprothesen zu entwicklen, dann sollte man auch in diesen 100 Jahren das Platzproblem gelöst haben.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Agroschim am 1.12.2006 | 14:27
Das hört sich für mich sehr schlüssig an.

Dann erkläre mir bitte was er da sagt, Du scheinst das ja prima verstanden zu haben, was es für die Energieerhaltung bedeutet, dass Zeit eben nicht homogen verläuft. Für jemanden der keine Ahnung von Physik hat ist das nichts mehr als ein kryptischer Text mit einer unbewiesenen Behauptung am Ende und ich wette, dass Du selbst kein Wort verstehst. Dumm für dich, dass ich noch vor ein paar Wochen ein Buch von Frank Close über das gleiche Thema gelesen hab und da sah die Sache etwas anders aus und über Symmetrie wird in dem Text von Hees hinten nach garnicht mehr gesprochen. Also bitte.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Samael am 1.12.2006 | 15:05
@Agroschim
Ich bin Physiker und der zitierte Text ist jedenfalls bis zum letzten Absatz korrekt. Der letzte Absatz dürfte spekulativ sein. Ich hab da jedenfalls noch nichts von gehört, aber ich hab auch keine Ahnung von Kosmologie und ART.


EDIT:
Je länger ich drüber nachdenke desto mehr halte ich es allerdings für Stuss. Was nichts heißen muss.

EDIT2:
Hab grad mal einen astronomisch versierten Doktoranden hier gefragt. Er meint es ist Stuss.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Pyromancer am 1.12.2006 | 15:35
Dann erkläre mir bitte was er da sagt, Du scheinst das ja prima verstanden zu haben, was es für die Energieerhaltung bedeutet, dass Zeit eben nicht homogen verläuft. Für jemanden der keine Ahnung von Physik hat ist das nichts mehr als ein kryptischer Text mit einer unbewiesenen Behauptung am Ende und ich wette, dass Du selbst kein Wort verstehst.

Ich bin kein Physiker, sondern nur interessierter Laie, aber gut:
1) Es gibt das sogenannte Noether-Theorem, das besagt, dass zu jeder Invarianz eines pyhsikalischen Systems eine Erhaltungsgröße gehört und zu jeder Erhaltungsgröße eine Invarianz.
2) Die Energie ist die Erhaltungsgröße, die zur Invarianz der Zeit gehört.
3) Daraus folgt, dass dort, und zwar nur dort, wo sich an den Eigenschaften der Zeit nichts ändert, die Energieerhaltung gilt.
4) Laut gängigen Theorien ist Zeit aber nun aber kosmisch gesehen eben keine Invariante.
5) Daraus folgt, dass kosmisch gesehen die Energieerhaltung nicht gilt.

Wie gesagt, ich bin kein Physiker, und es ist ein paar Jahre her, dass ich mich intensiv mit diesem Thema beschäftigt habe, aber für mich hört sich das schlüssig an. Nachrechnen könnte ich es allerdings nicht.  ;)

Zitat
Dumm für dich, dass ich noch vor ein paar Wochen ein Buch von Frank Close über das gleiche Thema gelesen hab und da sah die Sache etwas anders aus
Welche Sache? Und warum ist das dumm für mich?
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Pyromancer am 1.12.2006 | 15:39
@Agroschim
Ich bin Physiker und der zitierte Text ist jedenfalls bis zum letzten Absatz korrekt. Der letzte Absatz dürfte spekulativ sein. Ich hab da jedenfalls noch nichts von gehört, aber ich hab auch keine Ahnung von Kosmologie und ART.


EDIT:
Je länger ich drüber nachdenke desto mehr halte ich es allerdings für Stuss. Was nichts heißen muss.

EDIT2:
Hab grad mal einen astronomisch versierten Doktoranden hier gefragt. Er meint es ist Stuss.

Ich lerne ja immer wieder gerne dazu. Also: Warum ist es Stuss? So Sachen wie die Rotverschiebung weit entfernter Galaxien, die sich durch die Ausdehnung des Universums ergeben, existieren doch. Wo geht diese Energie denn hin?
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Samael am 1.12.2006 | 15:42
Ich lerne ja immer wieder gerne dazu. Also: Warum ist es Stuss? So Sachen wie die Rotverschiebung weit entfernter Galaxien, die sich durch die Ausdehnung des Universums ergeben, existieren doch. Wo geht diese Energie denn hin?

Ja, das Universum dehnt sich aus (daher die Rotverschiebung, ist nichts anderes als der Dopplereffekt im optischen) und kühlt dabei ab. Die Energiedichte nimmt also ab, während sich das Volumen erhöht - so dass die Gesamtenergie des Universums erhalten ist.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Agroschim am 1.12.2006 | 15:45
Und warum ist das dumm für mich?

Weil ich dich jetzt wiederlegen werde.

Was das Noether-Theorem lassen wir mal aussen vor, das versteht eh keiner. Der Text von Hees sagt: Die Energieerhaltung gilt nur noch lokal, global ist sie nit gültig. Das ist falsch und richtg. Es gibt Vorgänge, entnahm ich Close, dessen Buch Das Vermächnis Luzifers ich nicht zur Hand habe, die scheinbar die Ladungs- und Paritäts- (d.h. Drehimpuls) Symmetrie verletzen, aber letztlich Zeitsymetrisch sind, also die T-Symmetrie erfüllen. Der Energieerhaltungssatz ist damit bezogen auf die Position in der Zeit lokal gebrochen, gilt aber global immernoch, durch die Zeitsymmetrie des Vorgangs. Wir folgern, es gilt der Energieerhaltungsatz nur Zeit- und Ortlokal, sowie Zeit- und Ortglobal.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Pyromancer am 1.12.2006 | 15:52
Ja, das Universum dehnt sich aus (daher die Rotverschiebung, ist nichts anderes als der Dopplereffekt im optischen) und kühlt dabei ab. Die Energiedichte nimmt also ab, so dass die Gesamtenergie des Universums erhalten ist.

Wohin geht die Energie des Photons, das durch die Ausdehnung rotverschoben wird? Mir erklärte man, die würde vernichtet. Des weiteren gäbe es Rotverschiebungen mit Energieerhaltung (Dopplereffekt) und ohne (durch die Ausdehnung des Universums). Und für die anwesenden Physiker schien das auch alles logisch zu sein.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Pyromancer am 1.12.2006 | 15:56
Weil ich dich jetzt wiederlegen werde.

Jedes Mal, wenn mich jemand widerlegt, lerne ich etwas dazu. Das ist also genau das Gegenteil von "dumm für mich".  ;D
Aber mal sehen:

Zitat
Es gibt Vorgänge, entnahm ich Close, dessen Buch Das Vermächnis Luzifers ich nicht zur Hand habe, die scheinbar die Ladungs- und Paritäts- (d.h. Drehimpuls) Symmetrie verletzen, aber letztlich Zeitsymetrisch sind, also die T-Symmetrie erfüllen. Der Energieerhaltungssatz ist damit bezogen auf die Position in der Zeit lokal gebrochen, gilt aber global immernoch, durch die Zeitsymmetrie des Vorgangs. Wir folgern, es gilt der Energieerhaltungsatz nur Zeit- und Ortlokal, sowie Zeit- und Ortglobal.

Hä? Entweder ich stehe auf dem Schlauch, oder du hast eben geschrieben, dass es Vorgänge gibt, die die Energieerhaltung lokal brechen aber global halten.
Das widerspricht doch in keinster Weise der Aussage, dass global gesehen die Energieerhaltung nicht immer gilt, oder?
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Agroschim am 1.12.2006 | 15:58
Wohin geht die Energie des Photons, das durch die Ausdehnung rotverschoben wird?

Die geht nirgendwo hin, die verteilt sich über einen größeren Raum, d.h. die Energie pro Raumeinheit nimmt ab, aber es kommt mehr Raum hinzu, damit bleibt die Energie global die selbe.

Das widerspricht doch in keinster Weise der Aussage, dass global gesehen die Energieerhaltung nicht immer gilt, oder?

Doch, sie gilt lokal nicht immer, global schon. Ingesamt (d.h. global) bleibt die Energie immer die selbe.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Samael am 1.12.2006 | 15:58
Was das Noether-Theorem lassen wir mal aussen vor, das versteht eh keiner.

Das Noethertheorem ist wesentlich einfacher als die Teilchenphysik im Rest deines Postings. ;)

Zitat
Der Text von Hees sagt: Die Energieerhaltung gilt nur noch lokal, global ist sie nit gültig. Das ist falsch und richtg. Es gibt Vorgänge, entnahm ich Close, dessen Buch Das Vermächnis Luzifers ich nicht zur Hand habe, die scheinbar die Ladungs- und Paritäts- (d.h. Drehimpuls) Symmetrie verletzen, aber letztlich Zeitsymetrisch sind, also die T-Symmetrie erfüllen. Der Energieerhaltungssatz ist damit bezogen auf die Position in der Zeit lokal gebrochen, gilt aber global immernoch, durch die Zeitsymmetrie des Vorgangs. Wir folgern, es gilt der Energieerhaltungsatz nur Zeit- und Ortlokal, sowie Zeit- und Ortglobal.

Ganz gut dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/CPT-Theorem

Was die CP Verletzung in der schwachen Wechselwirkung mit der Energieerhaltung zu tun hat raff ich jetzt aber nicht ganz. Das war doch die Erklärung für das Ungleichgewicht zwischen Materie und Antimaterie.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Samael am 1.12.2006 | 15:59
Zitat
author=Agroschim link=topic=32400.msg599103#msg599103 date=1164985084]
Doch sie gilt lokal nicht immer,

Erklär mir das doch mal.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Pyromancer am 1.12.2006 | 16:02
Die geht nirgendwo hin, die verteilt sich über einen größeren Raum, d.h. die Energie pro Raumeinheit nimmt ab, aber es kommt mehr Raum hinzu, damit bleibt die Energie global die selbe.

Bist du dir da wirklich sicher?

Zitat
Doch, sie gilt lokal nicht immer, global schon. Ingesamt (d.h. global) bleibt die Energie immer die selbe.
Das folgt aber in keinster Weise aus deinem vorherigen Beitrag. Oder ich hab es nicht kapiert.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: 6 am 1.12.2006 | 16:03
Ich stell mich jetzt mal als absoluter Symmetrielaie da:

Was bedeutet die Homogenität der Zeit jetzt genau und was bedeutet das für den Energieerhaltungssatz? (ich habe mich zwar gewikit. Verstehen tu ich es aber nicht so ganz...)
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Agroschim am 1.12.2006 | 16:08
Erklär mir das doch mal.

Uff... Ich wünschte ich hätte mir dieses Buch längst gekauft, dann könnte ich mal genau nachlesen. Ich könnte es mir aber die Tage noch mal leihen. Bei uns am Emmy-Noether (sic!) Campus ;D

Bei den meisten Vorgängen verhalten sich Teilchen und Antiteilchen gleich, bei einigen nicht. Das führt dazu, das wenn sich die Produkte der Vorgänge gegenseitig vernichten es eine scheinbare Verletzung des Energieerhaltungssatzes gibt, nach einer Lösung des Problems fahndet man, darum drehte sich das Buch von Frank Close, aber die Lösung dieses Problems scheint zugleich die Antwort auf das Problem zu sein, warum es mehr Materie als Antimaterie im All gibt oder warum sich beide noch nicht vernichtet haben.

Bist du dir da wirklich sicher?

Ja, absolut. Die Frequenzverschiebung ist ein gut erforschtes Gebiet. Dein Problem beim Verständnis liegt glaube ich darin, dass Du dir niht ganz im klaren bist, wo die Energie eines Lichtstrahles zu finden ist.

Was bedeutet die Homogenität der Zeit jetzt genau und was bedeutet das für den Energieerhaltungssatz?

Wenn die Zeit homogen also gleichförmig ist, muss jeder Vorgang umkehrbar sein. Damit er umkehrbar ist, darf keine Energie verloren gehen oder spontan enstehen. Das ist die Annahme der klassischen Mechanik.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: 6 am 1.12.2006 | 16:13
Wenn die Zeit homogen also gleichförmig ist, muss jeder Vorgang umkehrbar sein. Damit er umkehrbar ist, darf keine Energie verloren gehen oder spontan enstehen. Das ist die Annahme der klassischen Mechanik.
D.h. wenn die Zeit mal schneller und mal langsamer verlaufen würde, dann würde der Energieerhaltungssatz nicht mehr gelten?
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Agroschim am 1.12.2006 | 16:46
D.h. wenn die Zeit mal schneller und mal langsamer verlaufen würde, dann würde der Energieerhaltungssatz nicht mehr gelten?

Das ist die Frage, ich kann's mir grade nicht verständlich machen, aber wenn ich ein gutes Bild habe, teile ich es mit.
Titel: Re: Die Technik in 100 Jahren
Beitrag von: Samael am 1.12.2006 | 17:23
Bei den meisten Vorgängen verhalten sich Teilchen und Antiteilchen gleich, bei einigen nicht.

Genau. Jedenfalls nicht völlig gleich.

Zitat
Das führt dazu, das wenn sich die Produkte der Vorgänge gegenseitig vernichten es eine scheinbare Verletzung des Energieerhaltungssatzes gibt,

Das führt dazu, dass wir fast nur Materie im Universum haben, und sehr wenig Atimaterie. Was hat das nun mit der Energieerhaltung zu tun?