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Pen & Paper - Spielsysteme => D&D - Dungeons & Dragons => Thema gestartet von: Arkam am 12.06.2007 | 10:59

Titel: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Arkam am 12.06.2007 | 10:59
Hallo zusammen,

das folgende Zitat hat mich zu diesem Thread motiviert:

D&D ist sein eigenes Genre, das irgendwo zwischen purem Dungeoncrawl, Hack&Slay, Wargaming und Rollenspiel liegt - und viel Spaß machen kann!

also ich halte D&D ja für ein sehr klassisches Rollenspiel das immer noch an seinen Wurzeln festhält. Denn auch DSA war am Anfang Dungeoncrawling mit etwas Hintergrund. Selbst das hochgelobte Midgard bot am Anfang solche Abenteuer.
D&D hält daran nachdem was man im Regelwerk liest immer noch fest.
Das führt natürlich auch dazu das die puren Werte bei D&D immer noch einen recht hohen Stellenwert behalten haben. Denn die Regeln zeigen eben wie Regeln an denen man über 20 Jahre gefeilt hat aussehen können wenn man eben nicht in jeder Edition einen anderen Schwerpunkt setzt.

Wundern tut mich allerdings das ich bei keinem anderen System erlebt habe das einem ausdrücklich nicht empfohlen wird die Regeln zu ändern weil sonst die geheiligte Balance verloren geht.
Aber auf der anderen Seite gibt es auf der D20 Seite undn auch bei den offiziellen Alternativregeln selbst ein klassen- und stufenloses Spiel.
Selbst ein Spielleiter der ansonsten problemlos Regeln ändert und Regeln anpaßt oder Hausregeln integriert hat damit bei D&D Probleme.
Ist das nur der respekt vor einem dreibändigen Regelwerk mit 600+ Seiten Regeln oder gibt es einen anderen Grund denn ich nicht sehe?

Gruß Jochen
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Ruinenbaumeister am 12.06.2007 | 11:06
Sagen wir es einmal so: Du kannst D&D als Rollenspiel spielen - wenn man es aber von vornherein als Rollenspiel bezeichnet, könnte man auch Diablo II so nennen. ;)
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Ariadne am 12.06.2007 | 11:06
Also D&D ist nur Hack&slay und kein Rollenspiel ist natürlich völligster Käse. Es kommt immer drauf an, wie man seine Kampagne aufbaut. Man kann auch den "George Martin Betrüge-was-du-kannst-und-du-kommst-zu-was" Stil spielen. Dann gibts eben XP für diplomatische Aktionen, solange du damit einen Krieg auslöst, den König sonstwie manipulierst oder was weiß ich. Wer's langweiliger mag, spielt den Diablo Stil: Dungeon, noch tieferer Dungeon und der tiefste Dungeon, in dem das Einhorn einen Raum neben dem roten Drachen ganz friedlich rumhockt...

Alles eine Frage des Spielstils, wieviel Roleplay drin vorkommt und wie "realistisch" irgendwas ist...
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Ruinenbaumeister am 12.06.2007 | 11:08
Manchen ist der Hack-&-Slay-Spielstil am liebsten, und gerade D&D bietet da genug Möglichkeiten, daß er eben nicht so schnell langweilig wird.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Tantalos am 12.06.2007 | 11:10
Sagen wir es einmal so: Du kannst D&D als Rollenspiel spielen - wenn man es aber von vornherein als Rollenspiel bezeichnet, könnte man auch Diablo II so nennen. ;)

Hm, im Computergenre ist ein Rollenspiel alles, wo man Werte des Charakters verändern kann. Insofern ist Diablo ein Rollenspiel.

Ferner gab es diese Diskussion schon 100.000 mal.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Wawoozle am 12.06.2007 | 11:10
Ich verstehe gerade nicht was deine Fragen mit dem Topic zu tun haben ?

Ist D&D kein Rollenspiel weil nicht an den Regeln geschraubt werden sollte, was aber für dich ein Merkmal eines Rollenspiels ist ?
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Suro am 12.06.2007 | 11:15
Natürlich ist D&D ein Rollenspiel. Ich glaube die häufigste Antwort, die man auf die Frage, was man denn für ein Rollenspiel kennt (wenn man klar macht, dass es nicht um die Psychologische Variante, Computerspiele oder diverse andere Praktiken geht), weltweit meiner Ansicht nach höchstwahrscheinlich D&D sein dürfte. Und dass das wohl bekannteste Rollenspiel keines sein soll, finde ich doch etwas seltsam ;)
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: 1of3 am 12.06.2007 | 11:22
Ist das nur der respekt vor einem dreibändigen Regelwerk mit 600+ Seiten Regeln oder gibt es einen anderen Grund denn ich nicht sehe?

D&D ist ein sehr kompetitives Spiel. Andere Überlegungen spielen bei den Regeln nur eine untergeordnete Rolle. Das Ding ist nun, dass es bei kompetiven Spielen kaum jemals eine Grund gibt, die Regeln zu verändern, es sei denn sie sind unfair.

Weiterhin ist D&D sehr komplex, so dass Modifikationen eine gewisse Einarbeitung erfordern. Das tritt aber auch bei anderen durch-designten Spielen auf. (Wobei der Grund der Komplexität bei D&D auch an gewissen alten Zöpfen hängt und nicht ausschließlich an stringentem Design.)
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Plansch-Ente am 12.06.2007 | 11:26
Bei D&D spielt man mit anderen Leuten an einem Tisch ein Szenario.

Bei D&D schlüpft man in die Rolle einer anderen Person/eines Charakters.

Bei D&D erhält man Belohnungen für Dinge, die man während des Spiels erreicht hat.


Ergo: Ganz klar ein Rollenspiel.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Friedensbringer am 12.06.2007 | 11:27
Zitat
Wundern tut mich allerdings das ich bei keinem anderen System erlebt habe das einem ausdrücklich nicht empfohlen wird die Regeln zu ändern weil sonst die geheiligte Balance verloren geht.
Aber auf der anderen Seite gibt es auf der D20 Seite undn auch bei den offiziellen Alternativregeln selbst ein klassen- und stufenloses Spiel.
Selbst ein Spielleiter der ansonsten problemlos Regeln ändert und Regeln anpaßt oder Hausregeln integriert hat damit bei D&D Probleme.
Ist das nur der respekt vor einem dreibändigen Regelwerk mit 600+ Seiten Regeln oder gibt es einen anderen Grund denn ich nicht sehe?

wo wird den bitte ausdrücklich davon abgeraten die regeln zu ändern? das hab ich noch nie gelesen...
wir spielen mit duzendweise hausregeln d&d, nach eigenem geschmack halt, und ich kenne auch niemanden der damit ein problem hat (also im sinne von: ich kenne niemanden, der ein problem hat hausregeln einzuführen)

ganz klar: d&d ist ein rollenspiel, wenn auch ein dungeon-crawl für viele, so doch immernoch ein rollenspiel.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: JS am 12.06.2007 | 11:37
"also ich halte D&D ja für ein sehr klassisches Rollenspiel das immer noch an seinen Wurzeln festhält. Denn auch DSA war am Anfang Dungeoncrawling mit etwas Hintergrund. Selbst das hochgelobte Midgard bot am Anfang solche Abenteuer. D&D hält daran nachdem was man im Regelwerk liest immer noch fest."

das "offizielle" wotc-d&d stellenweise vielleicht. aber d&d immer wieder darauf zu reduzieren (gähn) wäre vergleichbar mit der aussage, ein auto sei eben so ein ding, das immer noch an seinen vier rädern und dem lenkrad festhalte.

"Das führt natürlich auch dazu das die puren Werte bei D&D immer noch einen recht hohen Stellenwert behalten haben. Denn die Regeln zeigen eben wie Regeln an denen man über 20 Jahre gefeilt hat aussehen können wenn man eben nicht in jeder Edition einen anderen Schwerpunkt setzt."

ja, sagen wir mal... wie in 90% aller anderen rollenspiele auch.

"Wundern tut mich allerdings das ich bei keinem anderen System erlebt habe das einem ausdrücklich nicht empfohlen wird die Regeln zu ändern weil sonst die geheiligte Balance verloren geht."

wird sogar im dmg selbst empfohlen und vorgeschlagen. falsch informiert also.

"Aber auf der anderen Seite gibt es auf der D20 Seite undn auch bei den offiziellen Alternativregeln selbst ein klassen- und stufenloses Spiel."

richig. und es funktioniert prima. ebenso die offiziellen varianten im unearthed arcana.

"Selbst ein Spielleiter der ansonsten problemlos Regeln ändert und Regeln anpaßt oder Hausregeln integriert hat damit bei D&D Probleme."

das muß aber ein selten dämlicher sl sein. in meinem bekanntenkreis hatte damit noch niemand irgendein nennenswertes problem. und selbst WENN, dann konnte es durch die flexibilität des systems so schnell angepaßt werden, daß es kein problem mehr war.

"Ist das nur der respekt vor einem dreibändigen Regelwerk mit 600+ Seiten Regeln oder gibt es einen anderen Grund denn ich nicht sehe?"

zieh davon bitte mal das ganze monsterbuch ab, 4/5 des dmg und etwa die hälfte des phb, die nur aus zaubern besteht. schon schrumpfen deine 600 seiten regeln zusammen auf eine ganz überschaubare menge, die dann noch so viele details behandelt, daß die eigentlich spielregeln noch knapper sind. wer anhand penibler crunchdiskussionen, zu denen sich so mancher d&dler aus interesse oder leidenschaft gerne hinreißen läßt, auf das generelle spiel dieses systems zurückschließt, der kann auch andere systeme auf eine verzerrte quintessenz reduzieren. (hemmingway wäre mit so einem denken eben kein schriftsteller von weltruhm mehr, sondern nur noch ein macho und säufer.)
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Mondain am 12.06.2007 | 11:40
Huch, wieder quasi eine "mein RPG ist besser" Diskussion.

Provokante Frage, provokante Antwort:
D&D ist klar das ausgewogenste und beste und vor allem klassischste Rollenspiel auf dem Markt. Da können alle anderen Systeme nicht mithalten.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Heimdall am 12.06.2007 | 11:45
Man kann nach den Regeln von D&D Rollenspielen.
Man kann nach den Regeln von D&D Skirmish TT spielen
Ma kann beides auch kombinieren und hat so ein Rollenspiel mit spannenden taktischen Kämpfen.

Alles kann nichts muss :)
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Wolf Sturmklinge am 12.06.2007 | 11:46
Um die im Titel genannte Frage zu beantworten müßte man erst mal allen Rollenspielern erklären, was Rollenspiel eigentlich ist. Denn da gehen die Meinungen sehr weit auseinander.

Wenn der Satz "Ein Rollenspiel ist ein Spiel indem man in eine andere Rolle schlüpft." Berechtigung hat, dann sage ich:
"D&D (und alle anderen Machwerke dieses Genre) kann ein Rollenspiel sein, muß aber nicht."
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Pilger am 12.06.2007 | 11:52
Unabhängig davon, dass es eindeutig der Ur-Vater unseres Hobbys ist und als Fundament halt an "Altmodischem" festhält, ist die Frage für mich in etwa dasselbe, als wenn ein Larper fragen würde: Ist Pen'n'Paper überhaupt Rollenspiel?
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 12.06.2007 | 11:54

Wundern tut mich allerdings das ich bei keinem anderen System erlebt habe das einem ausdrücklich nicht empfohlen wird die Regeln zu ändern weil sonst die geheiligte Balance verloren geht.
[...]
Ist das nur der respekt vor einem dreibändigen Regelwerk mit 600+ Seiten Regeln oder gibt es einen anderen Grund denn ich nicht sehe?

Das liegt vielleicht daran, dass Du noch kein anderes Spiel gespielt hast, bei dem die Designer dermaßen ausführlich das Zusammenspiel der verschiedenen Regelkomponenten unter die Lupe genommen haben. Vergleiche das doch einfach mit einem Computer. Wenn Du überlicherweise so eine Kiste kauft, kannst Du daran rumbasteln, wie Du lustig bist. Meist ändert das nicht viel am Verhalten. Wenn aber jetzt ein paar Nerds daher gelaufen kommen und Dir einen Rechner verkaufen, dessen Hard- und Software-Komponenten sie 4 Monate lang aufeinander abgestimmt haben, dann ist die Chance hier ungleich höher, das etwas kaputt geht, wenn Du dran drehst. Schlicht und einfach deshalb, weil das Ding besser funktioniert als die Konkurrenz und Du es durch Deine Änderungen herabstufst auf das, was auch alle anderen leisten können.

Aber auf der anderen Seite gibt es auf der D20 Seite und auch bei den offiziellen Alternativregeln selbst ein klassen- und stufenloses Spiel.

Die meisten Derivate funktionieren allerdings auch längst nicht so gut wie das Original. Von völlig dysfunktionalen Erweiterungsbänden wollen wir hier erst gar nicht anfangen. Ausnahmen von dieser Regel sind meist Spiele, die gleich ganze Bereiche (z.B. Magiesystem) ändern und deren Designer danach wieder sehr viel Arbeit in die Aufgabe investieren, die Gesamtbalance wieder herzustellen. Diese Spiele sind dann aber wieder inkompatibel (im Sinne von nicht beliebig mischbar) zu D&D. Ein Iron Heroes Charakter mit einer magischen Waffe macht einen gleichstufigen D&D-Charakter ohne weiteres platt. Und wenn Du einem lvl. 3 Spellcaster aus Arcana Evolved Magic Missile auf Grad 1 und Invisibility auf Grad 2 verpasst, ist der auch nicht mehr zu bremsen.

D&D ist klar das ausgewogenste und beste und vor allem klassischste Rollenspiel auf dem Markt. Da können alle anderen Systeme nicht mithalten.

Ausgewogener als die Konkurrenz ist es sicher, klassischer in vielerlei Hinsicht auch. Das beste sei jetzt mal dahin gestellt, denn das lässt sich nicht objektiv beurteilen...  ;)
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Greifenklaue am 12.06.2007 | 11:56
Zitat
Wer's langweiliger mag, spielt den Diablo Stil: Dungeon, noch tieferer Dungeon und der tiefste Dungeon, in dem das Einhorn einen Raum neben dem roten Drachen ganz friedlich rumhockt...
Och, es gibt ohne Frage langweilige Dungeons, aber ohne Frageauch spannende. Kommt auf Gamemaster und Modul an. Probier mal die Dungeon Crawl Classics - die sind nicht umsonst erfolgreich. Und es bleibt auch Platz zum Rollenspielen...

Zitat
zieh davon bitte mal das ganze monsterbuch ab, 4/5 des dmg und etwa die hälfte des phb, die nur aus zaubern besteht. schon schrumpfen deine 600 seiten regeln zusammen auf eine ganz überschaubare menge, die dann noch so viele details behandelt, daß die eigentlich spielregeln noch knapper sind. wer anhand penibler crunchdiskussionen, zu denen sich so mancher d&dler aus interesse oder leidenschaft gerne hinreißen läßt, auf das generelle spiel dieses systems zurückschließt, der kann auch andere systeme auf ein verzerrte quintessenz reduzieren. (hemmingway wäre mit so einem denken eben kein schriftsteller von weltruhm mehr, sondern nur noch ein macho und säufer.)
Die Kernregeln, die man ständig anwendet, sind eigentlich wirklich wenige - auch deswegen ist DnD gelungen.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Lord Verminaard am 12.06.2007 | 12:19
Wer D&D als reines Taktik-Spiel ohne Rollen-Spiel betreibt, verschenkt Potential. Dazu hat der Hofrat ausnahmsweise mal einen ziemlich guten Artikel (http://hofrat.blogspot.com/2007/04/wer-nicht-schlft-hat-mehr-zeit-oder.html) geschrieben.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Boba Fett am 12.06.2007 | 12:25
Ach herrlich, schon wieder eine solche Frage...

1. Rollenspiel ist begrifflich nicht definiert. Solange es das nicht ist, kann die Frage nicht beantwortet werden.

2. D&D kann am auf unendlich vielfältige Weise spielen. Genau wie jedes andere Rollenspiel.
   Dementsprechend kann man nicht entscheiden, ob D&D an und für sich ein Rollenspiel ist.

3. D&D ist im allgemeinen inzwischen sehr vielfältig.
   Sicherlich kann man Dinge ausbuddeln und sagen "Schaut, es ist ein Brettspiel!".
   Aber genausogut lassen sich Dinge finden, die ganz andere Aussagen erlauben.
   Schaut man sich beispielsweise "die Königreiche von Kalamar" an, wird man ein offizielles D&D Regelwerk finden, dass über
   Jahrzehnte gewachsen ist und dessen Hauptinhalt eine schöne Weltenbeschreibung und nicht etwa Hack & Slay darstellt.
   Kalamar ist diesbezüglich schon extrem nah an Aventurien.
   Historisch betrachtet hatte (A)D&D immer schon diese Vielfalt. So hatte Ravenloft, Dragonlance und Dark Sun bei AD&D auch entsprechenden
   Tiefgang.

Natürlich kann man sich hinstellen und immer noch schreien, dass es kein Rollenspiel ist.
Aber mal ganz ehrlich:
Man kann sich auch über den Nachbarn aufregen, weil er ein Gartenzwerg-Liebhaber mit englischem Rasen ist. Oder weil er seinen Garten nicht pflegt.
Am Besten schreibt man alle falsch geparkten Autos auf und meldet sie der Polizei. Oder notiert die Kennzeichen aller Autos, die in der Nebenstraße zu schnell fahren.
Wer sich auf so ein Niveau begiebt, muss sich nicht wundern, wenn ich ihn (sie) irgendwann mit Spießer anrede... ::)
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Pilger am 12.06.2007 | 12:30
Wer D&D als reines Taktik-Spiel ohne Rollen-Spiel betreibt, verschenkt Potential. Dazu hat der Hofrat ausnahmsweise mal einen ziemlich guten Artikel (http://hofrat.blogspot.com/2007/04/wer-nicht-schlft-hat-mehr-zeit-oder.html) geschrieben.
Kann Vermi nur zustimmen - neben allen möglichen Systemen habe ich über viele, viele Jahre D&D in allen verschiedenen Varianten einmal die Woche auf Norn  (http://s176520660.online.de/norn/)angewendet - was da teilweise an Rollenspiel, Emotionen, Spaß, Trauer und Leid rüberkam war einfach grandios. Kurz: Scheiss 'ma auf 's System - wenn die Gruppe hinhaut, kommt man systemunabhängig auf auch auf seine Kosten, denen sich kein Regelwerk entgegenstellen kann.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Arkam am 12.06.2007 | 13:07
Hallo zusammen,

also nur zum Gemüter abkühlen:
D&D ist für mich ein Rollenspiel und sogar eins das aufgrund seiner lang gewachsenen Regeln ein regeltechnisch sehr gut ausgearbeitetes.

Welche der vielfältigen Arten Rollenspiel zu betreiben man wählt bleibt ja nun der Gruppe überlassen.

Die Sache mit den Regeln brennt mir so schon einige Zeit unter den Nägeln.
Denn auch bei Diskussionen über Regeln hier im Forum wird gerne darauf hingewiesen das die Regeln ein ausbalanzierter Block seien und Änderungen so eine große Gefahr mit sich brächten. So habe ich das eigentlich noch bei keinem anderen System gehört.
Auf der anderen Seite muß man aus meiner Sicht doch gerade aufgrund der unterschiedlichen Hintergründe unbedingt Regeln anpassen.
Auch die Spielart der Gruppe kann Regelanpassiungen nötig machen.

Gruß Jochen
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Ariadne am 12.06.2007 | 13:21
Auch die Spielart der Gruppe kann Regelanpassiungen nötig machen.
Dazu kann ich nur jemanden aus dem D&D-Gate zitieren, er einfach recht hat:

"Have fun and know the rules, before you try to fix them!"
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Grimmstorm am 12.06.2007 | 13:26
Ohhhhh...dies könnte leicht mein Lieblingsthread werden! Ein D&D-Baching...juchu! Wie? Euch gehts garnicht darum? Och - das ist aber schade! Sowas. Dann muß ich mich wohl vernünftig mit dem Thema auseinader setzten.

Alles fängt damit an das ich sehr gerne D&D gespielt habe. Früher. Und dann AD&D. Nicht mehr so ganz früher. Und wahnsinnig gerne Forgotten Realms. Und dann kam D&D 3.534345.
Hm.
Nach dem ich einige Zeit lang D&D3.5 gespielt habe ist mir aufgefallen das einige Seiten der Relbücher deutlich abgegriffen waren. Und ein SEHR großer, riesiger Teil der Seiten aussah wie neu. Dann habe ich ein D&D online Tutorial gesehen. Super gemacht. Dann hatte ich mal wieder meine Regelbücher in der Hand. Dann sah ich mal eine Gruppe auf einem Con D&D spielen. Dann war ich mal auf der Wizards Seite...und dann ist es mir wie Schuppen...ihr wisst schon.

D&D ist kein Rollenspiel!

Es geht mir hier nicht darum darauf hinzuweisen das es ein gigantisches, super funzendes Vermarktungsmolochondromikon ist. Wenn D&D kein RPG ist, habe ich mich gefragt, was ist es dann? Und was mache ich damit? Und was machen all die anderen Leute damit? Und die Jungfrau kam zum Kinde...blah, ihr wisst schon.

D&D ist ein Tabletop mit Rollenspiel Anhängseln/Versatzstücken!!

Ist ja eigentlich auch klar. Schließlich hieß die erfindende Firma mal Tactical Simulation Resolutions. Es kann seine Herkunft auch heute, über 30 Jahre später, nicht verleugnen. Ganz im Gegenteil - die Wurzeln liegen klarer offen als je zuvor!
Ein Blick ins Regelbuch genügt und man stellt fest das ALLES auf Miniaturen ausgerichtet ist. Benutzt man keine Miniaturen hat man ein schweres, unhandliches Regelwerk, und etwa 95% der Seiten die als Toilettenpapier taugen, und wenig mehr. Nicht überzeugt? Der Warenkatalog der d20-Welle enthält so eine gigantische Zahl an Miniaturen das einem schlecht von der bleihaltigen Luft wird! Immernoch nicht? Hm. Alle Grundrisse sind dafür ausgelegt Miniaturen drauf herum zu schieben.
Und last but not least: das D&D Tutorial zeigt uns ganz genau was Rollenspielen bedeutet - und zwar nach D&D-Regeln: Miniaturen herumschieben und Kämpfe ausüben. Da wird nicht über Charakterdarstellung geschwatzt! Es geht lediglich um die Miniaturen!
Daher mein Schluß - auch wenn ich die Realms sehr mag. D%D ist für mich ein Miniaturen-Skirmish-System welches sich in einem RPG-Deckmantel versteckt. Ich habs schon immer gewußt. Irgednwie fühlte sich das nie richtig an...seufz.

Natürlich kann man auch damit Rollenspiel betreiben. Keine Frage. Man kann ja alles so anpassen wie man es möchte und bracht. Was ich sage betrifft ja auch nnur das System "as is". Schließlich haben wir ja auch unser eigenes Ding draus gemacht und super viel Spaß gehabt. Genau so ginge es aber auch wenn man dann das WH-Tabletop nehmen würde. Da brächte man das WFRP ja nicht mehr...und trotzdem spiele ich lieber letzteres als dem ersteren Gewalt anzutun.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Wawoozle am 12.06.2007 | 13:32
Zitat
Ohhhhh...dies könnte leicht mein Lieblingsthread werden! Ein D&D-Baching...juchu! Wie? Euch gehts garnicht darum? Och - das ist aber schade! Sowas. Dann muß ich mich wohl vernünftig mit dem Thema auseinader setzten.
Du hättest auch einfach beim Thema bleiben können...
das "Ich kann mit Miniaturen aber doch kein Rollenspiel machen"-Geheule hatten wir mindstens schon zum 4327sten mal.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Tantalos am 12.06.2007 | 13:33
So, sind also doch alle der Meinung, dass D&D ein Rollenspiel ist?
Gut
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 12.06.2007 | 13:36
Auf der anderen Seite muß man aus meiner Sicht doch gerade aufgrund der unterschiedlichen Hintergründe unbedingt Regeln anpassen.

Zum Beispiel? Neue Rassen und Klassen kannst Du natürlich einführen, da das wohl häufiger vorkommt, widmet der DMG dieser Sache ja auch einen größeren Abschnitt. Aber bereits das kann sehr schnell schiefgehen, wenn man nicht aufpasst. Noch extremer sind die Auswirkungen, wenn Du Feats oder Spells hinzu fügst oder änderst und das nicht gründlichst testest.

Schlag' doch hier einfach mal ein paar Anpassungen vor und lasse Dir dann von Selganor und Ariadne aufzeigen, wie das das System zerhaut...  ;)

Auch die Spielart der Gruppe kann Regelanpassiungen nötig machen.

Gleich werde ich bestimmt wieder gehauen, denn das wurde schon tausend mal gesagt und kapieren tun es die meisten Leute aber wohl nie: Wenn ihr kein D&D spielen wollt, so wie es gedacht ist, dann solltet ihr überhaupt kein D&D spielen anstatt das Regelwerk so zu verwursten, dass es nicht mehr nur für euren Spielstil nicht richtig funktioniert (denn das tun dann wahrscheinlich andere Regelwerke einfach besser), sondern auch, dass es seine eigentlichen Zweck nicht mehr erfüllt. Wenn ihr z.B. Wert auf höfische Intrigen legt, dann spielt nicht D&D, denn das ist dafür nicht gemacht. Wenn ihr Beziehungsdramen wollt, dann spielt nicht D&D, denn das ist dafür nicht gemacht. Wenn ihr "Abenteuer erleben, Monster verprügeln, mächtiger Held oder Schurke sein" spielen wollt (wobei ihr der Sache freilich so viel Tiefgang verpassen könnt, wie ihr wollt), dann spielt D&D, denn genau dafür ist es gemacht.  ::)

@Grimmstorm: War das Satire?
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Thalamus Grondak am 12.06.2007 | 13:42
Wenn ihr kein D&D spielen wollt, so wie es gedacht ist, dann solltet ihr überhaupt kein D&D spielen anstatt das Regelwerk so zu verwursten, dass es nicht mehr nur für euren Spielstil nicht richtig funktioniert (denn das tun dann wahrscheinlich andere Regelwerke einfach besser), sondern auch, dass es seine eigentlichen Zweck nicht mehr erfüllt.
*Patsch*

D&D fasst das in Regeln, was in Regeln gehört. Für Beziehungsdramen braucht man keine Regeln,d as kann man ganz ohne Würfel spielen.
Die Ausgestalltung der Regeln ist was anderes, da hab ich auch so meine Probs an einigen Stellen, aber D&D "fehlen" keine Regeln zum Rollenspielen.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Grimmstorm am 12.06.2007 | 13:43
@Wawoozle: Wieso? Ich bin beim Thema. Aber wenn Du den Rest ev. nicht gelesen hast...

Dann gefällt Dir das hier ev. besser:

D&D ist eine Dungeon-Crawl-Simulation auf höchstem Niveau. Durch seine über 30 jährige Erfahrung auf diesem Gebiet, nicht verwässert durch zwischenzeitliches Abdriften in andere Modeerscheinungen wie Rollenspiel, oder andere Genre wie Horror etc., hat es dies inzwischen stilistisch wirklich zu einer perfektionistischen Reinform entwickelt. Das Regelwerk ist ein Musterbeispiel an Spiel-Balance und Organisation. Das Spiele-Umfeld ist unheimlich detailiert ausgestaltet und liebevoll designt. Die Dungeons sind inzwischen in mehr oder weniger Komplexe Verpackungsgeschichten gebetet. Und das ganze im Layout auf aller höchster Güteklasse!!!!
Ich kenne kein Spiel was sich auf eine Thematik zum einen so extrem spezialisiert hat (andere würden behaupten festgefahren) und zum anderen dieses dann aber auch konsequent und mit solch präzieser Perfektion umsetzt.
In diesem Sinne, Hut ab.
Allerdings kenne ich nur ganz wenige in Deutschland die D&D wirklich spielen "as intended". Also was soll der ganze Mumpits? Aha...Amerika. Da sieht es nämlich wirklich anders aus. Da ist D&D eben doch eher eine Art Wargamer-Trophäe. Ein verdammt nochmal richtig gutes Spiel mit Miniaturen eben. Und die Amis interessieren sich einen Sch***dreck für die Ansicht von ein paar dummen Krauts ob D&D ein RSP ist oder nicht. Hauptsache die neuen Miniaturen werden rechtzeitig geliefert und das Errata für das letzte Monsterkompendium ist bald fertig. So gehts ja schließlich nicht. Mit einem Ork mit 190 statt 188 HP... ;)

In diesem Sinne! Wir sehen uns in Tiefwasser - oder anderswo!


Satire? Ein bischen...schließlich mag ich D&D wirklich.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Wawoozle am 12.06.2007 | 13:49
.schließlich mag ich D&D wirklich.

Dann ist ja gut....
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Ariadne am 12.06.2007 | 13:52
Ein Blick ins Regelbuch genügt und man stellt fest das ALLES auf Miniaturen ausgerichtet ist. Benutzt man keine Miniaturen hat man ein schweres, unhandliches Regelwerk, und etwa 95% der Seiten die als Toilettenpapier taugen, und wenig mehr. Nicht überzeugt? Der Warenkatalog der d20-Welle enthält so eine gigantische Zahl an Miniaturen das einem schlecht von der bleihaltigen Luft wird! Immernoch nicht? Hm. Alle Grundrisse sind dafür ausgelegt Miniaturen drauf herum zu schieben.
Und last but not least: das D&D Tutorial zeigt uns ganz genau was Rollenspielen bedeutet - und zwar nach D&D-Regeln: Miniaturen herumschieben und Kämpfe ausüben. Da wird nicht über Charakterdarstellung geschwatzt! Es geht lediglich um die Miniaturen!
Daher mein Schluß - auch wenn ich die Realms sehr mag. D%D ist für mich ein Miniaturen-Skirmish-System welches sich in einem RPG-Deckmantel versteckt. Ich habs schon immer gewußt. Irgednwie fühlte sich das nie richtig an...seufz.

Natürlich kann man auch damit Rollenspiel betreiben. Keine Frage. Man kann ja alles so anpassen wie man es möchte und bracht. Was ich sage betrifft ja auch nnur das System "as is". Schließlich haben wir ja auch unser eigenes Ding draus gemacht und super viel Spaß gehabt. Genau so ginge es aber auch wenn man dann das WH-Tabletop nehmen würde. Da brächte man das WFRP ja nicht mehr...und trotzdem spiele ich lieber letzteres als dem ersteren Gewalt anzutun.
Chrrrrrrrrrrrrrrrrrr......
Hmmm.... was?
Ach richtig, ich bin wieder wach...

Dir ist aber schon klar, dass du Minitauren auch genauso gut weg lassen kannst? Klar sind dann solche Fragen, wie "bin ich noch in sneak attack range", "muss ich friendly fire befürchten" und "reicht meine Bewegungsweite, um zu Gegner X zu kommen" dabei, aber so what? Wenn du keinen Bock auf Miniaturen hast, stört sich keiner dran, wenn du trotz D&D 3.5 Regeln noch "Old school" spielst. Das hat leider gar nix mit dem Thema "D&D ist kein Rollenspiel" zu tun....
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Grimmstorm am 12.06.2007 | 13:58
Chrrrrrrrrrrrrrrrrrr......
Hmmm.... was?
Ach richtig, ich bin wieder wach...
...
Das hat leider gar nix mit dem Thema "D&D ist kein Rollenspiel" zu tun....

Wenn nicht das, was dann?
Ums kurz genug zu machen:
Ein Spiel das -etwas überspitzt- 3/4 seines Volumens verbraucht um Miniaturen zu etablieren ist zumindest weniger am Rollenspiel orientiert als eines das selbiges Volumen verbraucht um dem SL Tips zur metaphysischer Ausgestaltung zu geben, oder?
Die Frage "Friendly Fire" oder "Setting the Tone" erübrigt glaube ich den ganzen Rest.

Kurz genug? Jetzt darfst Du weiter schlafen.

Vielleicht habe ich da was falsch verstanden, aber ich dachte bisher es braucht etwas mehr zum Rollenspielen als eine Miniatur der ich den Namen Fred gebe, eine Hintergrundgeschichte, Fred ist Waisenkind und böse auf Orks weil die seine Eltern getötet haben, und einen großen Bodenplan auf dem ich Orks töten darf. Das ganze erschlagen von 600 sehr gut gemachten Seiten Regelwerk. Nur weil da einmal erwähnt wird was Rollenspielen eigentlich ist...ist es noch lange nicht das angemerkte.

Was macht für mich ein RSP zum RSP? Die Intension. Zunächst einmal. Und dann natürlich auch das was ich darauss mache. Aber letzteres ist nicht bewertbar da hochgradig individuel.
Und ersteres ist im Falle von D&D nunmal eine Art Tabletop. Wenn Du mal auf einem Amerikanischen Con warst wird Dir schnell klar was ich meine. Da sind D&D Tische direkt neben den ganzen Turniertischen der Tabletoper und der einzige Unterschied besteht in der Anzahl und Art der verwendeten Figuren und des bespielten Terrains. Beides ist bei den D&D Spielern besser. Anosnten ist es wirklich identisch. ABSOLUT. Wenn man genauer hinsieht ist die Spielweise auch absolut identisch!
Dann kommt man in eine andere Halle. Und da sitzen die P&P-Spieler. Nur selten eine Miniatur. Bodenpläne, wenn überhaupt, nur gekritzelt. Regelbücher? Irgendwo unter Stapeln von Fressalien. Oh - die D&D Spieler sehen meißtens recht ansprechend aus. Die P&P Spieler sind für gewöhnlich lichtscheu, picklig und umfangreicher. Ein weiterer Unterschied. Und sie sind häufig "verkleidet".

Das war wieder zu lang, oder? Man kann wenigstens eines sagen: D&D grenzt sich ganz klarr in eine Richtung ab und sympatisiert mit einer anderen. Der Rest ist, was wir draus machen, ok?
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 12.06.2007 | 14:05
*Patsch*

Re-*Patsch*

D&D fasst das in Regeln, was in Regeln gehört. Für Beziehungsdramen braucht man keine Regeln,d as kann man ganz ohne Würfel spielen.

Habe ich das behauptet? Nö! Die Frage ist doch, wozu brauchst Du 600 Seiten Regelwerk für Kämpfe, Zauberei, Monster und magische Gegenstände, wenn Dich Beziehungsdramen interessieren? Wenn Du anderseits aber auch gar nicht daran interessiert bist, Beziehungsdramen regeltechnisch umsetzen, wozu musst Du dann an den Regeln feilen?

Die Ausgestalltung der Regeln ist was anderes, da hab ich auch so meine Probs an einigen Stellen, aber D&D "fehlen" keine Regeln zum Rollenspielen.

Siehe oben, fehlen tut da gar nix, da ist eher zu viel vorhanden.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Grimmstorm am 12.06.2007 | 14:09
@Haukrinn: so sehe ich das auch. Außer wenn man, wie so oft gesagt, eben ein Tabletop spielen will. Dann ist "Friendly Fire" eben unheimlich wichtig!
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Boba Fett am 12.06.2007 | 14:21
Was macht für mich ein RSP zum RSP? Die Intension. Zunächst einmal.
Und dann natürlich auch das was ich darauss mache.
Beides geht aber vom Rollenspieler aus.
Und nicht vom Autor.
Zumindestens ist das bei D&D der Fall. Bei DSA wird einem von der Redaktion an den unterschiedlichsten Stellen erläutert, wie man "richtiges" (im Sinne der DSA Redax) Rollenspiel macht. D&D macht das nicht. D&D überläßt die Wahl der Intention dem Anwender.

Anderes Beispiel:
Vampire: the dingsda wurde ursprünglich von den Autoren auch als Erzählspiel definiert, dass sich um den inneren Konflikt zwischen Mensch und Bestie dreht.
Das wurde von den Spielern aber nicht angenommen. Heraus kam dann schließlich ein "Vampire klüngeln Jahrhunderte lang Intrigen bis die Welt untergeht" Verschwörungs-Mystery raus, weil die ursprüngliche Intention am Kunden vorbei gedacht war. Sogar der WW Verlag schwenkte ein, und verfolgte diese Linie (sofern das nicht ohnehin beabsichtigt war. weiss ich nicht) -
Grundsätzlich war Vampire aber zu etwas anderem gemacht als das es schliesslich eingesetzt wurde. Und wen immer Du fragst, was Vampire ausmacht, der wird Dir den Intrigeninhalt berichten und nicht den inneren Zwist.

Rollenspiel ist das, was man daraus macht.

Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Thalamus Grondak am 12.06.2007 | 14:25
Habe ich das behauptet? Nö!
Der Absatz war eher aufs Thema bezogen als auf deinen Beitrag.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: MadMalik am 12.06.2007 | 14:47
Zum Rollenspiel reicht mir meine Miniatur "Fred" wo zur Waisen geworden ist, durch die bösen Orks, damit ich mein favored Enemy begründen kann. Aber ich spiele auch Rollenspiel falsch.  :gasmaskerly:
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Grimmstorm am 12.06.2007 | 14:52
Ach komm, das ist doch jetzt Haarspalterei...niemand spielt "falsch". Es spielt halt jeder so wie er will.

Aber mir ging es auch nicht um den persönlichen Stil eines jeden. Ich spiele dann D&D ja auch "falsch". Es ging mir lediglich um die Intension des Herstellers. Und die, denke ich, gibt es durchaus. Da hat sich Boba ein bischen widersprochen, denke ich.
Klar - ob die intension nachher aufgeht und angenommen wird ist eben eine andere Sache.

Ich für meinen Teil nehme die TT-Intension D&Ds nicht auf und mache für mich ein Rollenspiel daraus. Ist halt etwas unglücklich und unhandlich. Aber es geht. Immernoch besser als alles auf ein mir gefälligeres System umzuarbeiten. Dazu bin ich nämlich zu faul.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Wawoozle am 12.06.2007 | 15:14
Es ist weder unglücklich noch unhandlich und wenn man sich mal auf das Spiel mit Minis eingelassen hat dann stellt man auch fest das sie einem "Rollenspielerisch" eigentlich überhaupt nicht im weg stehen, eher das Gegenteil ist der Fall.

Aber es gibt ja immer noch genügend deutsche SL's die vor lauter Schuldgefühlen nicht einschlafen können weil sie eine Karte gemalt haben um etwas zu erläutern oder, noch schlimmer, eine Miniatur benutzt haben.
"Wahre Rollenspieler"TM machen sowas nämlich nicht... Pfui Spinne !
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: 6 am 12.06.2007 | 15:20
@Grimmstorm:
Hast Du D&D eigentlich schonmal mit Miniaturen gespielt? Also richtig D&D. Nicht Heroquest, Runebound oder sowas. Bei den Spielen hast Du keine Einflussmöglichkeiten, die nicht explizit in den Regeln vorgegeben werden.

Ich selber habe mich nämlich viele Jahre dagegen gesträubt, weil ich immer dachte, es wäre dem Rollenspiel abträglich. Mittlerweile habe ich festgestellt, dass es richtig eingesetzt sogar das Rollenspiel wesentlich verbessert. Mit den Miniaturen hast Du es nämlich wesentlich einfacher die gemeinsame Vorstellungen der Gruppe in bezug auf die aktuelle Situation besser und schneller zu synchronisieren.
Abgesehen davon sagt ein Bild (oder in dem Fall Bodenplatten und Miniaturen) sowieso mehr als 1000 Worte...
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: MadMalik am 12.06.2007 | 15:21
Wenn wir noch en paar Jahre warten, dann will jeder echte Rollenspieler auch keine Würfel mehr benutzen. Miniaturen sind ein wunderbares Hilfsmittel, genau wie Würfel. Beide haben ihren Platz im Regelbuch, und beide gefallen mir ganz gut. Und ob die Intention hinter DnD jetz ein Tabletop mit "Rollenspiel-elementen" ist, oder ein Rollenspiel mit stark ausgeprägten "Tabletop-Elementen" bleibt sich für mich schnurz, solang ich damit alles machen kann was mir gefällt.

Das ist natürlich eine persönliche Meinung, und kein darlegen von Fakten, aber Fakten kann man halt nicht aus vermutungen Konstruieren, und damit hat man hier halt nen schönen Meinungsfaden.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: alexandro am 12.06.2007 | 15:26
@Thalamus:
Zitat
D&D fasst das in Regeln, was in Regeln gehört. Für Beziehungsdramen braucht man keine Regeln, das kann man ganz ohne Würfel spielen.
Die Ausgestalltung der Regeln ist was anderes, da hab ich auch so meine Probs an einigen Stellen, aber D&D "fehlen" keine Regeln zum Rollenspielen
*patsch*
würde das präzisieren zu: "was für dieses Spiel in Regeln gehört" und das ist bei D&D nunmal taktischer Kampf. Weitere Details kann man einbringen (ist sogar sehr lohnenswert das zu tun) muss man aber nicht. Und wenn, dann braucht man dafür keine Regeln.
Wenn das gesamte Spiel dagegen auf Beziehungsdramen liegt, dann sollten die Regeln das gefälligst unterstützen (zumindest wenn es den Titel Spiel verdienen soll).
Die Universallösung waren da bisher immer die "regellosen" RSP (eigentlich ein irreführender begriff, da nicht wirklich regellos, sondern eine "build-your-own-Regel" Inspirationsquelle).
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Thalamus Grondak am 12.06.2007 | 15:36
Wenn das gesamte Spiel dagegen auf Beziehungsdramen liegt, dann sollten die Regeln das gefälligst unterstützen (zumindest wenn es den Titel Spiel verdienen soll).
Meinst Du, ich meine das nicht.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Meister Analion am 12.06.2007 | 15:38
Ich hab D&D schon als reines Miniaturenspiel gespielt, aber auch schon als reines "Beziehungsdrama". Beides ging ohne Probleme oder Regeländerungen.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Blizzard am 12.06.2007 | 16:07
Ein Blick ins Regelbuch genügt und man stellt fest das ALLES auf Miniaturen ausgerichtet ist. Benutzt man keine Miniaturen hat man ein schweres, unhandliches Regelwerk, und etwa 95% der Seiten die als Toilettenpapier taugen, und wenig mehr. Nicht überzeugt?
Nein ich bin nicht (von deiner Meinung) überzeugt. Und das, was du da sagst stimmt schlicht&ergreifend einfach nicht. Man kann z.B. auch WHFRP wunderbar ohne Miniaturen spielen, und das GRW wird trotzdem nicht zu einem "unnützen Ballast" degardiert-so wie du es darstellst.

Zitat
Natürlich kann man auch damit Rollenspiel betreiben. Keine Frage. Man kann ja alles so anpassen wie man es möchte und bracht. Was ich sage betrifft ja auch nnur das System "as is". Schließlich haben wir ja auch unser eigenes Ding draus gemacht und super viel Spaß gehabt.
und wo ist dann dein Problem?

Zitat
Genau so ginge es aber auch wenn man dann das WH-Tabletop nehmen würde. Da brächte man das WFRP ja nicht mehr...und trotzdem spiele ich lieber letzteres als dem ersteren Gewalt anzutun.
Hä? Abgesehen davon, dass dieser Satz keinen Sinn machtergibt, wurde das WHFRP doch genau für diejenigen entwickelt, die Warhammer aber kein TT spielen wollen.

Edit: Das Topic ist, mit Verlaub, eine der überflüssigsten Diskussionen, die ich bislang im :G: gesehen habe.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: alexandro am 12.06.2007 | 16:14
Meinst Du, ich meine das nicht.
Bin kein Hellseher, daher kann ich nicht danach gehen, was du meinst.  ~;D

Zitat
Ich hab D&D schon als reines Miniaturenspiel gespielt, aber auch schon als reines "Beziehungsdrama". Beides ging ohne Probleme oder Regeländerungen.
Letzteres fällt unter den Bereich der "Regellosigkeit" die ich schon angesprochen habe.
Kann man natürlich mit jedem Rollenspiel machen. Überhaupt kein Problem.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Thalamus Grondak am 12.06.2007 | 16:21
Kann man natürlich mit jedem Rollenspiel machen. Überhaupt kein Problem.
Also, da man das mit jedem Rollespiel machen kann, fehlt D&D also nichts um Beziehungsszenarien zu spielen.

und bei D&D weiß ich sogar wieviel Schaden mein Char ihrem Exfreund macht, wenn sie ihm zum Abschied in die Kronjuwelen tritt.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Grimmstorm am 12.06.2007 | 16:29
Ich verwende auch Miniaturen im RSP - so ist es nicht. Hin und wieder. Stimmt, das ist sehr nützlich. Ich verwende sie zB bei Star Trek. Ohne...Regeln für Miniaturen.

@Blizzard: WHFRP ist ein Rollenspiel ohne Miniaturen. WFHB ist ein Tabletop ohne Rollenspiel. Wenn ich also Rollenspiel auf der Welt von Warhammmer machen wollte - welches Spiel würde ich mir wohl kaufen? Sicher nicht das Tabletop...und ich verstehe nicht was daran schwer zu verstehen ist?

Ich habe kein Problem. Die Frage dieses Themas war nur: ist D&D ein RPG? Und nicht, kann ich aus D&D ein RPG machen?
Und entsprechend habe ich auf die Frage geantwortet. Und eines der Beispiele war dass WHFB KEIN RPG ist, man es aber dazu machen kann wenn man unbedingt meint das tun zu müßen, obwohl das Spiel NICHT dafür GEDACHT ist. Dafür gibt es ja eben das WHFRP - und da mache ihc es mir einfach. Will ein ein RPG spielen, auf der Welt von Warhammer, dann spiele ich das RPG und nicht das Tabletop.
Und bei D&D? Na, das schafft doch jetzt jeder nochmal nach oben zu scrolen oder sicch den Rest zu denken.

Und - nein, ich bin kein Miniaturengegner per se. Und nein, ich habe D&D noch nie als Miniaturenspiel gespielt. Das entspricht einfach nicht - und, ja, jetzt kommt es - MEINER Vorstellung von Rollenspiel. Aber ich behaupte ja auch nachwievor das Diablo kein Rollenspiel ist...und da stehts auch auf der Packung.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Boba Fett am 12.06.2007 | 16:40
Natürlich kann man sich hinstellen und immer noch schreien, dass es kein Rollenspiel ist.
Aber mal ganz ehrlich:
Man kann sich auch über den Nachbarn aufregen, weil er ein Gartenzwerg-Liebhaber mit englischem Rasen ist. Oder weil er seinen Garten nicht pflegt.
Am Besten schreibt man alle falsch geparkten Autos auf und meldet sie der Polizei. Oder notiert die Kennzeichen aller Autos, die in der Nebenstraße zu schnell fahren.
Wer sich auf so ein Niveau begiebt, muss sich nicht wundern, wenn ich ihn (sie) irgendwann mit Spießer anrede... ::)
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Dr.Boomslang am 12.06.2007 | 16:51
Ich frage mich, was es denn bedeuten würde, wenn D&D nun (k)ein Rollenspiel wäre. Es wäre äußerst dumm mit dieser Einordnung ein qualitatives Urteil rechtfertigen zu wollen.

Mir ist das eigentlich egal. Ich finde es so oder so blöd, ob Rollenspiel oder nicht. Abgesehen davon dürfte es offensichtlich sein, dass es eines ist. ;)
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: 6 am 12.06.2007 | 16:59
Ich verwende auch Miniaturen im RSP - so ist es nicht. Hin und wieder. Stimmt, das ist sehr nützlich. Ich verwende sie zB bei Star Trek. Ohne...Regeln für Miniaturen.
Mach mal! Bei D&D könntest Du ne Überraschnung erleben. (Muss nicht, könnte aber) :)

Der entscheidende Unterschied zwischen D&D und einem Tabletop und auch einem Brettspiel sind die Möglichkeiten, die Du hast. Bei einem Tabletop sind Deine Optionen explizit angegeben. Mehr geht nicht. Z.B. kannste vergessen den bevorstehenden Kampf per diplomatischen Verhandlungen zu verhindern oder zu gewinnen. Bei etlichen offiziellen D&D-Kaufabenteuer/kampagnen wird dagegen diese Möglichkeit in Betracht gezogen und teilweise sogar präferiert. Teilweise machen das sogar die Gegner selber. In einigen offiziellen D&D-Kampagnen gehört es auch dazu, dass die Charaktere, wenn die Spieler es wollen, romantische Eskapaden oder auch Rivalitäten mit Zivilpersonen oder auch Gegnern anfangen können.

=> D&D ist ein Rollenspiel. :)

Und kein PC-Spiel ist vergleichbar mit einem P&P-Rollenspiel. Dazu hast Du viel zu wenig Möglichkeiten um Dich voll in den Charakter einzufinden. :)
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: reinecke am 12.06.2007 | 17:04
Exakt.
Das Alter DnDs zeigt halt seine Abstammung vom Table Top, da waren r-maps noch nicht so wichtig.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Teijakool am 12.06.2007 | 17:08
D&D ist imho gerade deshalb ein Rollenspiel, weil es keine Regeln für soziale Interaktion gibt. Das heißt, solcherlei hängt vollkommen von den Spielern, ihrer Imagination und ihrer Immersion bzw. dem Interesse und der Intensivität derselben ab (so viele I).
Der Kampf benötigt Regeln, um ein tumbes DPS-Schwanzvergleich-System zwar nicht zu verhindern, wer es mag, aber doch zu erweitern.

D&D bietet Regeln für Situationen, die über Leben oder Sterben eines Chars entscheiden. Mehr will ich nicht, mehr brauche ich nicht.
Wenn ich soziale Interaktion (=Rollenspiel) will, möchte ich dieses nciht durch Regeln, sondern durch lebendige Interaktion am Tisch interpretieren.

Ich bin auch noch ein Verfechter der Abschaffung eines CH-Wertes in RPG, da es jedem selbst überlassen ist, ob sein Held jetzt toll aussieht oder nicht - die meisten Untoten, Drachen etc. wirds nicht interessieren. Wohingegen sich die meisten "einfachen" NPCs wahrscheinlich mehr von Rüstung und blutbeflecktem Schwert beeindrucken lassen als von einem geschniegelten PC.
Es mag Leute geben, die Soziale Stadt-Abenteuer lieber haben als taktisch anspruchsvolle Kämpfe. Diese Spieler legen aber meistens mehr Wert auf Immersion, wenig Würfeln etc., und die sozialen Regeln von D&D spiegeln genau das wieder.
*shrug*
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Grimmstorm am 12.06.2007 | 17:38
Ich frage mich, was es denn bedeuten würde, wenn D&D nun (k)ein Rollenspiel wäre. Es wäre äußerst dumm mit dieser Einordnung ein qualitatives Urteil rechtfertigen zu wollen.

Das ich kein Qualitatives Urteil fällen werde/tue sollte spätestens damit klar geworden sein das ich D&D sogar eine excellente Qualität beschieden habe.
Was es machen würde wenn es kein RSP wäre? Nichts. Es wäre nur einfach festgestellt.

@Christian: ...nun...ich bin ja nicht so verbohrt. Wenn ich mal die Möglichkeit haben werde an einer "Miniaturen-Runde" D&D teilzunehmen werde ich Deinem Rat gerne folgen. Und ich gebe zu - ich bin ein wenig gespannt. Könnte mir durchaus vorstellen das mir das sogar Spaß macht. Wäre halt eben...mal was anderes.

@Boba: Ich schätze , wenn es auf mich bezogen war, Du hast mich missverstanden. Ich bashe hier niemanden. Habe nur freudig mitdiskutiert, im Bemühen eine Antwort auf die Eingangs gestellte Frage zu stellen. D&D-Spieler sind deswegen keine No-Gos für mich. Tabletopper sind es doch auch nicht. Ich liebe alle Fans des fantastischen Genres und alle seine Ausformungen. Aber ich habe einfach nur gerne ein mindestmaß an Ordnungsmöglichkeiten um mich zurecht finden zu können.

Macht halt nur Spaß freundlich darüber zu diskutieren solange das alle sehen.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: alexandro am 12.06.2007 | 17:56
Zitat
und bei D&D weiß ich sogar wieviel Schaden mein Char ihrem Exfreund macht, wenn sie ihm zum Abschied in die Kronjuwelen tritt.
Aber du weißt nicht, ob es dir überhaupt gelingt sie ihrem Freund auszuspannen (außer "das ist davon abhängig wie intensiv ich den SL belabere und was für eine Laune er gerade hat").
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Ariadne am 12.06.2007 | 18:08
D&D ist imho gerade deshalb ein Rollenspiel, weil es keine Regeln für soziale Interaktion gibt.
Bluff checks? Diplomacy checks? Diplomacy checks? Regeln für soziale Interaktion? Schon...

Zitat
D&D bietet Regeln für Situationen, die über Leben oder Sterben eines Chars entscheiden. Mehr will ich nicht, mehr brauche ich nicht.
Da bietet D&D aber schon mehr...

Zitat
Ich bin auch noch ein Verfechter der Abschaffung eines CH-Wertes in RPG, da es jedem selbst überlassen ist, ob sein Held jetzt toll aussieht oder nicht - die meisten Untoten, Drachen etc. wirds nicht interessieren. Wohingegen sich die meisten "einfachen" NPCs wahrscheinlich mehr von Rüstung und blutbeflecktem Schwert beeindrucken lassen als von einem geschniegelten PC.
Der war gut!  ;D Dann haben Sorcerer ein automatic Charisma, ja? Schön...

Ich bin ja ohnehin der Meinung, dass ein langer Bart und Spitzhut, der dicke Bauch mit dem Pelor-Symbol oder die sexy Klamotten mit dem Stab (such dir jetzt Sorcerer oder Druide aus^^) auch für "Otto-Normal-NPC" allein vom Mystik-Effekt mehr hermachen, als ne verbeulte Rüstung und ein rostiges schwert.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Thalamus Grondak am 12.06.2007 | 18:11
Aber du weisst nicht, ob es dir u:berhaupt gelingt sie ihrem Freund auszuspannen (ausser "das ist davon abha:ngig wie intensiv ich den SL belabere und was fu:r eine Laune er gerade hat").
Das weis ich, wenn ihre Spielerin entschieden hat, das ich das geschafft habe.
Soziale Interaktion ist mir viel zu vielschichtig, als das ich das durch einen Wuerfelwurf entscheiden lasssen will.
Deshalb kann ich sagen: D&D fehlt nichts fuer Beziehungsrollenspiel.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Boba Fett am 12.06.2007 | 18:33
@Boba: Ich schätze , wenn es auf mich bezogen war, Du hast mich missverstanden. Ich bashe hier niemanden. Habe nur freudig mitdiskutiert, im Bemühen eine Antwort auf die Eingangs gestellte Frage zu stellen. D&D-Spieler sind deswegen keine No-Gos für mich. Tabletopper sind es doch auch nicht. Ich liebe alle Fans des fantastischen Genres und alle seine Ausformungen. Aber ich habe einfach nur gerne ein mindestmaß an Ordnungsmöglichkeiten um mich zurecht finden zu können.
Nein, es war nicht auf Dich bezogen, sondern auf einige.
Und es war nicht aufs Bashing bezogen, sondern auf die Vermessenheit irgendeinem Spiel ein Prädikat unterschieben oder aberkennen zu wollen, welches (das Prädikat) weder irgendwo eindeutig definiert ist oder wo es eine Bedeutung hätte, die allgemein anerkannt hätte.
Mich kotzen Diskussionen über die "einzig wahre Art, Rollenspiel zu betreiben" an.
"Nein, X ist kein richtiges Rollenspiel, weil XYZ blah. Ein richtiges Rollenspiel muss wenigstens ABC können und wenn es Spieler gibt die ohne ABC spielen, dann machen die auch kein richtiges Rollenspiel, sondern spielen Y."
Wie arrogant, spießig und vermessen ist das denn?

Das ist so, als wenn in einem Schrebergarten der sich selbst zum Gau-Leiter ernannte, pensionierte Ex-VoPo zusammenscheißt, nur weil er einen halben Quadratmeter Rasen zu viel und das Tomatenbeet nicht links sondern rechts am Zaun gepflanzt hat.
Natürlich hat er das alles ausgemessen, und wenn das nicht sofort geändert wird, wird Meldung gemacht. Denn sojemand hat in einem Kleingartenverein nichts zu suchen.
Die gleiche Scheiße passiert bei DSA, DnD, bei Powergamern, bei Storytellern und allen anderen Gruppen, die es in irgendeiner Sparte unseres Hobbies gibt. Und es geht mir inzwischen dermaßen auf den Keks, dass ich dagegen protestiere.

"Amtlich hat das grofafo festgestellt, dass Dungeons und Dragons kein Rollenspiel ist. Alle D&D Spieler haben sich fortan nicht länger Rollenspieler zu nennen, denn sie spielen ja gar kein Rollenspiel. Tun sie es doch, werden ihnen die Würfel entzogen und sie werden mit DSA nicht unter einer Borbarad Kampagne bestraft."

Dieses Verhalten ist sowas von armselig!

Es ist schade, dass Dailor den "Laien" aus seiner Site rausgenommen hat.
Der wäre hier, mit leicht angepasstem Text sehr angemessen gewesen.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Ariadne am 12.06.2007 | 18:39
"Amtlich hat das grofafo festgestellt, dass Dungeons und Dragons kein Rollenspiel ist. Alle D&D Spieler haben sich fortan nicht länger Rollenspieler zu nennen, denn sie spielen ja gar kein Rollenspiel. Tun sie es doch, werden ihnen die Würfel entzogen und sie werden mit DSA nicht unter einer Borbarad Kampagne bestraft."
:d ROFL!!!! Ich weiß zwar nicht, was eine Borbarad Kampagne ist, aber dass DSA Spielen müssen einer Folter gleich kommt, glaub ich! Ich frage mich dann nur noch eins: Wie müssen wir D&D Spieler uns denn fortan nennen? Brettspieler?  ~;D
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Boba Fett am 12.06.2007 | 18:42
Wie müssen wir D&D Spieler uns denn fortan nennen? Brettspieler?  ~;D
Nein, bitte bloß nicht, denn im Blutschwerter Forum wurde amtlich festgestellt, dass D&D kein Brettspiel ist.
Also bloß nicht Brettspieler sagen, denn ansonsten werdet Ihr nach deren Statuten bestraft.
Ich glaube, die internationale Forengemeinschaft hat sich darauf geeinigt, dass sich D&D Spieler offiziell als Weder-Noch-Spieler bezeichnen dürfen.
DSA Spieler sind übrigens sogenannte "UN-Spieler", nur der Spielleiter, der wiederum wird als "UN-Mensch" bezeichnet.


Wer Ironie findet, darf sie behalten!
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Teijakool am 12.06.2007 | 19:42
Der war gut!  ;D Dann haben Sorcerer ein automatic Charisma, ja? Schön...
Die Klasse Sorcerer wurde imo nur eingeführt, damit der Charisma-Score einen primären Sinn hat, und keinen Fluff-Only.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Stefan G. am 12.06.2007 | 19:45
Die Klasse Sorcerer wurde imo nur eingeführt, damit der Charisma-Score einen primären Sinn hat, und keinen Fluff-Only.


Jo, denn keiner spielt Paladine und Barden, die stehen nur im PhB damit das auf seine 300+ Seiten kommt.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Ein am 12.06.2007 | 19:45
D&D kein Rollenspiel? Hach, ich wusste schon immer dass es besser ist als sein Ruf.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Asdrubael am 12.06.2007 | 19:46
Ach, Rollenspiel ist, was du draus machst.  ;)
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Falcon am 12.06.2007 | 19:53
@Boba: hast du jemanden im Thread gefunden der das so sieht, was du da schreibst oder war das nur in den Wind geschossen? Ich hab ehrlich gesagt im ganzen Forum noch nie so jemanden gesehen (mag ihn da aber übersehen haben).

ich kann zumindest Grimmstorms Verlangen Ordnung ist sein Hobby bringen zu wollen verstehen. Aber am Ende zählt sowieso nur was die Allgemeinheit denkt. Und da ist Warhammer eben kein Rollenspiel und D&D schon.
Das hat nichts damit zu tun, das D&D irgendwelche Regeln hat oder das Fehlen bestimmter Regeln es der Fähigkeit verleiht damit Rollen spielen zu können (Das Argument halte ich persönlich für ziemlich Banane). Golfen behindert auch nicht explizit das Ausspielen einer Rolle. Ob man es persönlich Rollenspiel nennt oder nicht wird aber nur dadurch bestimmt wie weit die Allgemeinheit es zulässt. Sonst macht man sich eben lächerlich (damit kann man natürlich auch leben).
Für mich ist D&D auch kein gut gelungenes System für das Spielen von Rollen obwohl ich es fast jede Woche (mit Miniaturen) spiele und ausspiele. In Regelsystemen zähle ich nur Dinge, die geregelt sind. Aber es gibt eben kein Spiel, das so oft verwendet wird um damit Rollen zu spielen wie D&D, also schliesse ich mich dem Chor an, sonst kann man sich nicht vernünftig verständigen. Das hätte mit Schach auch passieren können. Es hilft ja eh nicht dagegen anzuschreien.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: alexandro am 12.06.2007 | 19:58
Das weis ich, wenn ihre Spielerin entschieden hat, das ich das geschafft habe.
Und was wenn sie sich partout entscheidet, dass es nicht klappt, egal wie gut du (deiner Meinung nach) rollenspielst?
Was wenn es um eine NSC geht?

Zitat
Soziale Interaktion ist mir viel zu vielschichtig, als das ich das durch einen Wuerfelwurf entscheiden lasssen will.
Kampf ist mindestens genauso vielschichtig trotzdem arbeiten die meißten RSP-Systeme (D&D eingeschlossen) mit einem Kampfsystem welches dem Spieler nur einen Bruchteil der Möglichkeiten eines Kampfes vermittelt und keinen störts.
Aber wenn man bei D&D das Kampfsystem weglässt und das Ganze erzählerisch löst gehen seltsamerweise die meißten Spieler auf die Barrikaden.

Verstehst du worauf ich hinaus will?
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Teclador am 12.06.2007 | 20:04
Die Klasse Sorcerer wurde imo nur eingeführt, damit der Charisma-Score einen primären Sinn hat, und keinen Fluff-Only.


Hihi wie einfach es doch ist die eigene Unwissenheit ins Rampenlicht zu stellen!

Schonmal die Saves von einem Paladin mit hohem CHA gesehn? Offensichtlich nicht.

Den Barden und den äußerst nützlichen Diplomacy Skill nicht zu vergessen.

Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Raphael am 12.06.2007 | 20:19
Natürlich ist D&D ein Rollenspiel, und meiner Meinung nach ein aussergewöhnlich faires & ausgewogenes.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Skele-Surtur am 12.06.2007 | 20:24
Also ich hab mir jetzt die 3 Seiten nur stichprobenartig (+ natürlich den Starting-Post) zu Gemüte geführt, aber die Behauptung D&D sei kein Rollenspiel ist schlicht und ergreifend lachhaft  :gaga:.
Es wird ja auch keiner bestreiten, dass man bei D&D in die Rolle eines Charakters schlüpft. Dann spielt man diesen Charakter. Man trifft Entscheidungen über Verhalten, Vorlieben, Abneigungen, Moral und Ansichten des Charakters.
Zuzüglich einiger weiterer Details ist für mich damit die Definition eines RPG perfekt. Problem gelöst, Frage beantwortet. Ich geh jetzt essen.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Teijakool am 12.06.2007 | 20:33
Schonmal die Saves von einem Paladin mit hohem CHA gesehn? Offensichtlich nicht.
Den Barden und den äußerst nützlichen Diplomacy Skill nicht zu vergessen.
schnurch.
erklär das mal einigermaßen sinnvoll, dass ein pala besseren save bekommt weil er toll aussieht. was für ein unfug. sinnvoller wäre ein doppelter wis, oder durch göttliche fügung (wie mettle vom pious templar) o.ä..
barde, ist ein punkt. barden sind erklärbar charisma-basiert.
aber bei uns hat seit 4 jahren keiner nen barden gespielt, daher gilt das zumindest für unsere gruppe nicht.
back to topic, alles weitere per pm oder in neuem thread.  ;)
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Yoscha am 12.06.2007 | 20:47
schnurch.
erklär das mal einigermaßen sinnvoll, dass ein pala besseren save bekommt weil er toll aussieht. was für ein unfug.


Aha, Schon mal die Charisma Definition von D&D gelesen. Da steckt einiges mehr drin als "geiler Schnitterich mit Hundeblick".

Und wenn man ehrlich sein soll, ist das mit dem ursprünglichen Begriff Charisma (der gar nichts mit tollem Aussehen zu tun hat) sehr gut in Übereinstimmung zu bringen.
Leider Gottes kann ich grad nur Wikipedia als Quelle angeben, aber
Zitat
Wikipedia
Im Neuen Testament und älteren Christentum bezeichnet Charisma die Gaben des Heiligen Geistes an die Christen. Dazu zählen Weisheit, Erkenntnis, Glaube, Prophetie, Krankenheilungen, Wundertaten, Geisterunterscheidung, Zungenrede und Auslegung der Zungenrede. Unter besonderer Betonung einiger dieser Charismen (auch: Charísmata) entstanden in der Neuzeit geistliche Aufbruchsbewegungen wie die charismatische Bewegung oder die Pfingstbewegung.

Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Falcon am 12.06.2007 | 20:56
surtur schrieb:
Zitat
Dann spielt man diesen Charakter. Man trifft Entscheidungen über Verhalten, Vorlieben, Abneigungen, Moral und Ansichten des Charakters.
Aber wieviel davon ist denn schon wirklich geregelt? Das Alignment und ein paar halbgare Sozialchecks fallen mir ein. Zweifelsohne Rollenspieltauglich und die Meinung wird auch ewig so bleiben (ist halt das Vorrecht des Platzhirsches). Deswegen gestehe ich den Regeln auch eindeutig Einflüsse zum Ausspielen von Rollen zu, weil ich die Kriterien auch wichtig finde.

aber selbst wenn dies bisschen es als RPG auszeichnet, das Argument der fehlenden Definition funktioniert ja auch andersherum, deswegen ist Golfen ja auch Rollenspiel. Wer sagt, das es etwas mit "Entscheidungen über Verhalten, Vorlieben, Abneigungen, Moral und Ansichten des Charakters" zu tun hat? Lachhaft, wer mir diktieren will was wirklich Rollenspiel ist wenn ich auf den Rasen gehe um mal auf die Überziehung aufzuspringen.

ich hoffe es wird klar, das wir nur von Meinungen reden. Und mehr als Meinung ist es ja nicht zu sagen D&D ist kein Rollenspiel (eben weil es nicht fesgelegt ist). Niemand schreit nach Exkommunizierung von Spielern. Da finde ich leute, die die Meinung anderer nicht ernst nehmen, wesentlich unangenehmer.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: reinecke am 12.06.2007 | 21:11
wtf? warum macht es ein Rollenspiel aus, dass es da Regeln für die soziale Interaktion gibt?

Ist DSA nur ein Rollenspiel weil es der Sozialstatus ein unwichtiger Wert ist, der aber soziales regelt und es nicht dem Spieler überlässt?

Rollenspiel definiert doch das existieren einer Rolle und das spielen dieser.
Natürlich ist das tägliche Leben so auch ein Rollenspiel, aber golfen ist n Minispiel und kein Rollenspiel.

so what?
Die Diskussion ist müßig, wenn die Argumente ständig auf der Strecke bleiben.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Falcon am 12.06.2007 | 21:18
Reinecke schrieb:
Zitat
wtf? warum macht es ein Rollenspiel aus, dass es da Regeln für die soziale Interaktion gibt?
Das tut es nicht. Das ist nur meine Meinung.

Du hattest meine Intention nicht verstanden. Soziale Interaktionsregeln im RPG haben für die Allgemeinheit natürlich kein Gewicht. Rollenspiel ist Eier schälen. Wie, golfen nicht? Es gibt nichts was zählt, weil es das ist, worauf sich alle geeinigt haben. Die ultimative Toleranz, das Ergebnis ist abolutes Chaos.

Natürlich gibt es keine Argumente. Die wird niemand haben, weil nichts wahr ist aber bei dem Standpunkt muss man eben auch mit den Auswirkungen leben, die zum Beispiel auftreten wenn man sich über das RPG Thema unterhält. Das macht eigentlich alle Themen zum RPG müßig. Was ist das überhaupt?

das es eben keine "offizielle" Definition gibt (weil niemand die Gewalt dazu hat, was wohl auch gut so ist) finde ich manchmal äusserst hinderlich aber damit müssen wir wohl leben.
Es hat aber auch Vorteile, denn wenn man nicht allzusehr ins Detail geht sind sich stillschweigend viele einig. Da halte ich mich an meine Sig.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Eulenspiegel am 12.06.2007 | 21:46
Rollenspiel definiert doch das existieren einer Rolle und das spielen dieser.
Natürlich ist das tägliche Leben so auch ein Rollenspiel, aber golfen ist n Minispiel und kein Rollenspiel.
Dann kann man auch mit Schach Rollenspiel betreiben.
Und bei Magic schlüpft man in die Rolle eines mächtigen Zauberers, der Kreaturen beschwört: Also auch Rollenspiel.
Und Warhammer ist auch Rollenspiel, weil man in die Rolle eines Kompaniechefs schlüpft.

Und zahlreiche TableTops, bei denen man nur 1-2 Einheiten hat, sind deiner Definition nach ebenfalls Rollenspiel.

Und wenn ich ein Belletristik Buch schreibe, ist das ebenfalls Rollenspiel.
Ganz zu schweigen von StarQuest, wo man ebenfalls in eine Rolle schlüpft. (Oder HeroQuest von MB (http://de.wikipedia.org/wiki/HeroQuest_%28Brettspiel%29). - Nicht zu verwechseln mit Hero Quest von Issaries (http://de.wikipedia.org/wiki/HeroQuest_%28Rollenspiel%29).)

Nur in eine Rolle schlüpfen kann also nicht das Alleinstellungsmerkmal von RPG sein.

Wenn wir mal davon ausgehen, dass TableTop kein RPG ist, müsste man sich also anschauen, was TableTop vom RPG unterscheidet. ('In eine Rolle schlüpfen' ist es nicht, da man das sowohl beim RPG als auch beim TableTop machen kann.)

Und ich bin nunmal der Meinung, TableTop und RPG unterscheiden sich im folgenden Punkt:
Beim TableTop zieht man Miniaturen über eine Karte, beim RPG nicht.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Greifenklaue am 12.06.2007 | 21:54
Zitat
Aber es gibt ja immer noch genügend deutsche SL's die vor lauter Schuldgefühlen nicht einschlafen können weil sie eine Karte gemalt haben um etwas zu erläutern oder, noch schlimmer, eine Miniatur benutzt haben.
"Wahre Rollenspieler"TM machen sowas nämlich nicht... Pfui Spinne !
In welchem klassischen Rollenspiel wird beim offiziellen Material denn nicht mit Karte gearbeitet??? Insofern: einige mag es da geben, aber zur Visualisierung nutzen es wohl auch viele SL, die klassische Systeme spielen, egal ob DnD, Midgard, DSA oder Runequest etc. pp.

Zitat
Ich selber habe mich nämlich viele Jahre dagegen gesträubt, weil ich immer dachte, es wäre dem Rollenspiel abträglich. Mittlerweile habe ich festgestellt, dass es richtig eingesetzt sogar das Rollenspiel wesentlich verbessert. Mit den Miniaturen hast Du es nämlich wesentlich einfacher die gemeinsame Vorstellungen der Gruppe in bezug auf die aktuelle Situation besser und schneller zu synchronisieren.
Abgesehen davon sagt ein Bild (oder in dem Fall Bodenplatten und Miniaturen) sowieso mehr als 1000 Worte...
Ja, das visualisieren hilft definitiv und hält einen ja nicht davon ab, trotzdem einen Lagerfeuerabend auszuspielen... Dazu gibt es sogar Dungeontiles (z.B. das vierte Set der Wizards)  ;)
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: 1of3 am 12.06.2007 | 22:06
1of3 definiert Rollenspiel wie folgt:

Rollenspiele sind Gruppenspiele, bei denen die Teilnehmer sich gemeinsam eine fiktive Umgebung vorstellen und nach bestimmten Regeln modifizieren. Nach bestimmten Regeln übernehmen die Teilnehmer dabei fiktive Figuren und stellen ihre Handlungen da.

- Rollenspiel benötigt als Gruppenaktivität also mehrere Teilnehmer.
- Es ist ein Spiel erfüllt also erstmal keinen praktischen Nutzen, auch wenn man es zu pädagogischen Zwecken oder zur Selbstreflektion benutzen kann.

- Es wird dabei eine fiktive Umgebung erschaffen. Dies ist z.B. bei Brettspielen nicht der Fall, wo die fiktive Wirklichkeit nicht über das Feld hinausgeht. Bei D&D (und vielen anderen Rollenspielen auch) werden zwar Karten benutzt, aber diese dienen nur als Ausschnitte der viel umfassenderen fiktiven Ebene.

- Beim Rollenspiel werden Charaktere übernommen und ihre Handlungen werden dargestellt. Letzteres passiert bei M:tG nicht.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Falcon am 12.06.2007 | 22:10
hast du Dinge wie Soloabenteuer absichtlich ausgeschlossen?
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Darklone am 12.06.2007 | 22:16
...
   Schaut man sich beispielsweise "die Königreiche von Kalamar" an, wird man ein offizielles D&D Regelwerk finden, dass über Jahrzehnte gewachsen ist und dessen Hauptinhalt eine schöne Weltenbeschreibung und nicht etwa Hack & Slay darstellt.
   Kalamar ist diesbezüglich schon extrem nah an Aventurien.
Ich stimme den restlichen Aussagen rückhaltlos zu, aber Kalamar mit Aventurien zu vergleichen ist ne Beleidigung für Kalamar:
In Kalamar steckt viel mehr Arbeit, die ganze Welt so realistisch (meint hier: Mittelalterlich mit etwas Magie) wie möglich aufzubauen, was Handel, Völkerwanderungen, Geografie und Geschichte angeht.

Kalamar ist im übrigen ein Setting/Spielwelt und kein (oder kaum ein) Regelwerk. In dem im übrigen viele Leute auch mit Fudge, Rolemaster oder anderem spielen.

Wer mit D&D kein Rollenspiel betreibt hat hoffentlich trotzdem Spass.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: 1of3 am 12.06.2007 | 22:17
@Falcon: Ja.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: 6 am 12.06.2007 | 22:19
Und ich bin nunmal der Meinung, TableTop und RPG unterscheiden sich im folgenden Punkt:
Beim TableTop zieht man Miniaturen über eine Karte, beim RPG nicht.
Bei Up Front gibt es keine Miniaturen(oder Counter) und es ist trotzdem ein CoSim und kein Rollenspiel... (100%-ig auch Deiner Meinung nach ;))
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Arkam am 12.06.2007 | 22:27
Hallo zusammen,

"Amtlich hat das grofafo festgestellt, dass Dungeons und Dragons kein Rollenspiel ist. Alle D&D Spieler haben sich fortan nicht länger Rollenspieler zu nennen, denn sie spielen ja gar kein Rollenspiel. Tun sie es doch, werden ihnen die Würfel entzogen und sie werden mit DSA nicht unter einer Borbarad Kampagne bestraft."

ich behaupte hierfmit das D&D ein Rollenspiel ist.
Gegen den Würfelentzug lege ich PROTEST ein. :-)
Als Ausgleich wäre ich bereit nach der Borbaradkampagne auch noch das Jahr des Feuers zu spielen. - Allerdings nur nach den Regeln der dritten Edition. :-)
Meister des Schwarzen Auges im Raume Düsseldorf dürfen sich gerne melden. - Eventuell müßten die leider auch Würfel zur Verfügung stellen. :-)

Ich kenne D&D bisher nur als Spieler, Hintergrund Iron Kingdoms. Alleine schon weil der Hintergrund nicht jede Charakterklasse unterstützt und Schußwaffen kennt muß man das klassische D&D anpassen. Keine Ahn ung ob unser Spielleiter oder der IK Hintergrundband diese Anpassung erledigt haben aber sie mußte sein.

Das ganze macht viel Spaß. Es kommt einfach erfreulich viel Retrofeeling auf wenn man Mal wieder Dungeons mitsamt Untoten, Tentakeln und interessanten Fallen aufmischt. Die Geschichte zwischen den Dungeons ist so vernünftig aufgestellt das man tatsächlich Handlungsmöglichkeiten hat. Beim letzten Mal haben wir sogar durch soziale Interaktion einen Kampf vermieden.

Ich bin nur erstaunt denn seitdem D&D für mich interessanter geworden ist, eben Spieler eines Charakters in einer Kampagne, entdecke ich bei D&D und seiner Spielerschaft Dinge die ich so bei keinem anderen System erlebt habe.
Ich würde einfach nur gerne Wissen wie das kommt.

Gruß Jochen
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Samael am 12.06.2007 | 23:22
Zitat
Ist D&D kein Rollenspiel?

Dass diese Frage hier (von einigen!) überhaupt ernst genommen wurde, spricht wirklich Bände über den Dachschaden den DSA, WoD und Konsorten in der deutschen Szene angerichtet haben.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Stefan G. am 12.06.2007 | 23:25
Dass diese Frage hier (von einigen!) überhaupt ernst genommen wurde, spricht wirklich Bände über den Dachschaden den DSA, WoD und Konsorten in der deutschen Szene angerichtet haben.


Jup, und entgegen der Landläufigen Meinung ist auch Ron Edwards größte Tat nicht etwar GNS oder "System does matter" sonder die Entdeckung des Braindamage beim Rollenspiel.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Thalamus Grondak am 12.06.2007 | 23:50
Und was wenn sie sich partout entscheidet, dass es nicht klappt, egal wie gut du (deiner Meinung nach) rollenspielst?
Dann ist das genau das was ich will. Ich will Rollen Simulieren, und mir ist lieber, das ein Mensch beurteilt, ob ich eine Soziale Interaktion schaffe, als das das ein Würfel tut.


Wenn hier ernsthaft ein Kampf, also eine Physische Bewegungsabfolge mit einer Sozialen Interaktion, also Unglaublich vieler bisher größtenteils unerforschte Signale die in mörderischer Geschwindigkeit durchs Hirn jagen, auf eine Stufe gestellt wird, kann ich das nicht wirklich erst nehmen.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Meister Analion am 12.06.2007 | 23:54
Irgenwie schon lustig, mit welchem Quatsch sich manche Leute die Zeit vertreiben.

Spielt lieber als euch mit solchen Definitionskram rumzuärgern.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Ariadne am 13.06.2007 | 00:28
erklär das mal einigermaßen sinnvoll, dass ein pala besseren save bekommt weil er toll aussieht. was für ein unfug. sinnvoller wäre ein doppelter wis, oder durch göttliche fügung (wie mettle vom pious templar) o.ä..
barde, ist ein punkt. barden sind erklärbar charisma-basiert.
aber bei uns hat seit 4 jahren keiner nen barden gespielt, daher gilt das zumindest für unsere gruppe nicht.
Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal... na ihr wisst schon...

Dass bei euch seit 4 Jahren keiner einen Barden gespielt hat, ist erklärbar, es ist ja auch die schwächste Grundklasse im System und überflüssig, wie ein Kropf.

Dass ein Paladin Ausstrahlung hat und sich das auf seine Fähigkeiten auswirkt, ist mindestens genauso erklärbar. Nicht nur RWs steigen, sondern auch seine Lay on Hands und smite evil Fähigkeit. Ich wüßte nicht, warum z.b. smite evil auf Weisheit gehen sollte. Es ist nunmal seine ÜBERZEUGUNG, die da handelt. Der Sorcerer ist natürlich nicht die einzige komplett auf Charisma basierende Klasse, aber vielleicht kennst du ja nur die Grundregeln! Neben den oben genannten Barden und Paladinen, sind das noch Warlocks und Favoured Souls und Klassen, wie der Spirit Shaman oder der gute, alte Cleric haben durchaus auch was von hohem Charisma. Zusatzlich kann ich noch PrCs aufzählen, aber dann sitz ich hier bis morgen. Dass Charisma neben Diplomacy und Bluff auch auf so skills, wie Use Magic Device gehen, sollte auch bekannt sein.

Charisma ist vielleicht das Attribut, dass üblicherweise nicht auf "Grundspielwerte", wie Angriff, Schaden, AC oder Rettungswürfe geht, und das ist bekannt. Dass man Charisma mit der richtigen Combo auf alle Sachen legen kann, vielleicht weniger. Wenn du z.B. Paladinstufen, die Slipper's of Battledancing, Exemplarstufen und/oder das Feat "Divine Shield" besitzt, ist Charisma plötzlich mal ganz oben auf! Also Charisma als ein reines Fluff Attribut ist so ziemlich die vor Wissen strotzenste Meinung, die ich heute gehört hab...
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 13.06.2007 | 08:20
Dann ist das genau das was ich will. Ich will Rollen Simulieren, und mir ist lieber, das ein Mensch beurteilt, ob ich eine Soziale Interaktion schaffe, als das das ein Würfel tut.

Okay, diese Meinung muss man nicht teilen, aber sie ist dennoch nachvollziehbar.

Wenn hier ernsthaft ein Kampf, also eine Physische Bewegungsabfolge mit einer Sozialen Interaktion, also Unglaublich vieler bisher größtenteils unerforschte Signale die in mörderischer Geschwindigkeit durchs Hirn jagen, auf eine Stufe gestellt wird, kann ich das nicht wirklich erst nehmen.

Komisch, ich dagegen finde es recht paradox, wenn jemand für relativ überschaubare Bewegungsabfolgen ein komplexes, abstrahierendes Modell als Werkzeug benötigt, sich zugleich aber für den ungleich komplexeren Vorgang der sozialen Interaktion auf seinen GMV als einziges Hilfsmittel verlässt.  :8)

Zumal die meisten Rollenspielcharaktere, ob SC oder NSC, in etwa die Vielschichtigkeit einer Kartoffel besitzen (und das, obwohl selbst Oger zumindest wie Zwiebeln sind...  ;) ).
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Preacher am 13.06.2007 | 08:43
Huhu, wieder mal ein "was ist ein Rollenspiel-Thread. Und 4 Seiten an einem Tag :D

Aber eins verwundert mich doch:
Ferner gab es diese Diskussion schon 100.000 mal.

Erst? ;D
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Ruinenbaumeister am 13.06.2007 | 08:47
Wieso wird hier eigentlich diskutiert? Ich kann D&D nutzen, um einen Charakter zu spielen, ich kann es aber auch nutzen, um eine Ansammlung von Werten und Feats auf andere Ansammlungen von Werten und Feats zu hetzen. Wenn einem letzteres schon als Rollenspiel erscheint, ist D&D ganz klar eines. Wenn man Charakterspiel zwingend zum Rollenspiel hinzuzählt, dann kann man D&D als Rollenspiel nutzen, muß aber nicht. Was bleibt da noch, außer Details, zum diskutieren?
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Preacher am 13.06.2007 | 08:54
Wenn man Charakterspiel zwingend zum Rollenspiel hinzuzählt, dann kann man D&D als Rollenspiel nutzen, muß aber nicht.
Was im übrigen auf die meisten Rollenspiele zutrifft. Zumindest auf die klassischen. Indies wie Polaris mal außen vor.
Die Beantwortung der Frage hängt also davon ab, was der einzelne unter "Rollenspiel" versteht.
Und da man da von 5 Rollenspielern mindestens 6 verschiedene Definitionen bekommen wird, ist eine allgemeingültige Antwort nicht möglich - nur eine individuelle.

Was bleibt da noch, außer Details, zum diskutieren?
Nichts. Aber bekanntermaßen wird über eben diese gerne und ausführlich diskutiert. Je belangloser und je weniger bewertbar, desti hitziger die Diskussion.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Falcon am 13.06.2007 | 09:02
@Magister: es bleiben halt immer ein paar Leute, die sich aufregen wie andere Leute es so und so sehen können.
wie man diese Meinungen nicht ernst nehmen kann zeigt doch in Wirklichkeit erst, wo der Braindamage zu suchen ist.

eine richtig absurde Meinung hab ich jedenfalls noch nicht gelesen, nur das Ablehnen davon.

@1of3: ok, kann ich sogar nachvollziehen.

Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Boba Fett am 13.06.2007 | 09:10
...   Schaut man sich beispielsweise "die Königreiche von Kalamar" an, wird man ein offizielles D&D Regelwerk finden, dass über Jahrzehnte gewachsen ist und dessen Hauptinhalt eine schöne Weltenbeschreibung und nicht etwa Hack & Slay darstellt.
   Kalamar ist diesbezüglich schon extrem nah an Aventurien.
Ich stimme den restlichen Aussagen rückhaltlos zu, aber Kalamar mit Aventurien zu vergleichen ist ne Beleidigung für Kalamar:
In Kalamar steckt viel mehr Arbeit, die ganze Welt so realistisch (meint hier: Mittelalterlich mit etwas Magie) wie möglich aufzubauen, was Handel, Völkerwanderungen, Geografie und Geschichte angeht.
Das kannst Du für Aventurien auch behaupten.
In Aventurien steckt viel mehr Arbeit, die ganze Welt so realistisch (meint hier: Mittelalterlich mit etwas Magie) wie möglich aufzubauen...

Die Betonung liegt auf "so realistisch wie möglich". ;)

Aber jetzt im Ernst: Die Intention von Kalamar und Aventurien ist die gleiche. Nur bei Aventurien liegen so viele Altlasten im Boden, dass eben das rausgekommen ist, was Aventurien jetzt ist. Man hätte den ganzen Kontinent komplett umgraben müssen, um alle Altlasten zu entfernen.
Trotzdem ist die Intention die gleiche. Ein "pseudorealistisches", mittelalterbezogenes Rollenspiel zu betreiben...
Damit wollte ich Kalamar keineswegs herabwürdigen...
Zitat
Kalamar ist im übrigen ein Setting/Spielwelt und kein (oder kaum ein) Regelwerk. In dem im übrigen viele Leute auch mit Fudge, Rolemaster oder anderem spielen.
Das macht ja aber auch nichts. Es ist eine offizielle D&D Welt - also von WotC abgesegnet.
Dementsprechend ist "in Kalamar spielen" nichts anderes als "so D&D spielen, wie es von der WotC Redaktion gedacht war".
Und ich wüsste jetzt nicht, was man in Kalamar anderes spielen könnte als Rollenspiel. :8)
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Thalamus Grondak am 13.06.2007 | 09:30
Komisch, ich dagegen finde es recht paradox, wenn jemand für relativ überschaubare Bewegungsabfolgen ein komplexes, abstrahierendes Modell als Werkzeug benötigt, sich zugleich aber für den ungleich komplexeren Vorgang der sozialen Interaktion auf seinen GMV als einziges Hilfsmittel verlässt.  :8)
Benötige ich nicht, ich kann genauso gut ganz ohne, es ist aber einfach was anderes.
Kampfregeln sind nicht nötig, um Rollen-ziu-spielen, sie verhindern es aber auch nicht, und das Fehlen irgendwelcher Sozial-Konflikt Mechanismen lässt ein Spiel den Status Rollenspiel nicht verlieren.
1of3 hat das oben ganz gut definiert. Demnach definiert sich ein Rollenspiel dadurch, was man damit macht, nicht dadurch, wie genau es das unterstützt.

Zumal die meisten Rollenspielcharaktere, ob SC oder NSC, in etwa die Vielschichtigkeit einer Kartoffel besitzen (und das, obwohl selbst Oger zumindest wie Zwiebeln sind...  ;) ).
Vllt liegt das ja daran, das manche versuchen die (N)SC durch ihre Werte darzustellen.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Grimmstorm am 13.06.2007 | 10:13
Wieso wird hier eigentlich diskutiert?

Weils Spaß macht! :D Ich glaube wirklich einfach nur um des diskutierens willen, oder glaubt wirklich jemand irgendein Ergebniss erreichen zu können? Ich  finds nett. Fast schon lustig. So lernt man doch sehr viel über seine Gesprächspartner...wie der einzelne so denkt...wie er reagiert...was er für Ansichten pflegt...und für gepflogen ansieht.
Und natürlich lerne ich was über D&D...nicht was es ist...aber was es sein kann wenn man genug getrunken hat. ;) HEY! Das war Spaß, ja?! Dieser Kommentar ist nicht eines Kommentars wert!!!!!!
Es ist einfach mal interessant Dinge auch mal aus Blickwinkeln zu betrachten gegen die "Mann" (also ich) sich bisher standhaft gewehrt hat oder sie für unsinnig hielt. Vorallem wenn jemand wie Christian einen so nett und begeistert einläd sich das einfach mal anzuschauen - ohne einen überzeugen zu wollen. Und solange es Bier dabei gibt...mache ich doch bei allem mit!
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Maarzan am 13.06.2007 | 12:50

Vllt liegt das ja daran, das manche versuchen die (N)SC durch ihre Werte darzustellen.

Oder die Leute sind mit ihrem gesunden Menschenverstand, aber ohne passende Werte und andere Unterstützungen aus dem Regelwerk einfach hilflos. So richtig viele oder ähnlcih deatillierte Systeme zu sozialer Interaktion wie beim Kampf hatman ja nicht gerade zur Verfügung.

Die Frage wäre für mich eher: Wie baut man die bisherigen Ansätze aus, damit es besser wird und die Leute dann später vielleicht einmal es auch selber hin bekommen (und dann erzählen können sie spielen regellos)

Bezüglich jemand anderes vorher:
Soziale Interaktion macht noch kein (gutes?) Rollenspiel. Wenn sich die Interaktion nicht am Charakter selbst orientiert, ist es eher ausdrücklich (technisch gesehen) schlechtes Rollenspiel (auch wenn es vielleicht gerade jemandem so Spaß macht) Regeln helfen dem Betreffenden vielleicht, sich an den Char zu erinnern oder schützen vielleich andere Mitspieler, die eben keine Lust haben auf diese Art und Weise aus der Spielwelt gerissen zu werden.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Bad Horse am 13.06.2007 | 12:58
Angesichts der Tatsache, daß D&D das erste Rollenspiel überhaupt war und diesen Namen geprägt hat, finde ich die Frage ziemlich amüsant.  ;)

Nein, ich habe nicht den ganzen Thread gelesen. Ich weiß, wie ich gern spiele, daß D&D das nicht 100% unterstützt, aber auch nicht unglaublich stört, und daß viele Leute eine Menge Spaß damit haben. Ob man das jetzt Rollenspiel, Hack&Slay oder Kekse backen nennt, ist mir schnuppe.  ;)
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Thalamus Grondak am 13.06.2007 | 13:01
Oder die Leute sind mit ihrem gesunden Menschenverstand, aber ohne passende Werte und andere Unterstützungen aus dem Regelwerk einfach hilflos. So richtig viele oder ähnlcih deatillierte Systeme zu sozialer Interaktion wie beim Kampf hatman ja nicht gerade zur Verfügung.
HAb ich bisher noch nicht erlebt, wohl aber den umgekehrten Fall.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: alexandro am 13.06.2007 | 13:35
Kampfregeln sind nicht nötig, um Rollen-zu-spielen
Bingo.
Deshalb ist zu sagen
"Mit D&D kann man super Beziehungsdramen spielen und außerdem hat man noch gute Kampfregeln."
genauso als würde man sagen:
"Mit 'Breaking the Ice' kann man super Hong-Kong-Martial-Arts spielen und außerdem hat man noch gute Dating-Regeln."

Prinzipiell sind beide Aussagen richtig, ABER es kommt immer auf Vorlieben an.
Und ja verdammt, ich stelle Kampf und Beziehungen auf eine Stufe!
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Grimmstorm am 13.06.2007 | 13:37

"Mit 'Breaking the Ice' kann man super Hong-Kong-Martial-Arts spielen und außerdem hat man noch gute Dating-Regeln."


Der war gut! :D  ~;D  :d
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Boba Fett am 13.06.2007 | 13:40
...ich stelle Kampf und Beziehungen auf eine Stufe!
Gibt es da einen Unterschied?
(Die Frage ist nicht unernst gemeint...!)
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Roland am 13.06.2007 | 13:42
Demnach definiert sich ein Rollenspiel dadurch, was man damit macht, nicht dadurch, wie genau es das unterstützt.

In dem Fall würde ja nur der Prozess erfasst, nicht physische Objekt "Spiel X"
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Stefan G. am 13.06.2007 | 13:44
:
"Mit 'Breaking the Ice' kann man super Hong-Kong-Martial-Arts spielen und außerdem hat man noch gute Dating-Regeln."


cool. Tiger and Dragon mit "Breaking the Ice" !  :8)
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Boba Fett am 13.06.2007 | 13:46
Demnach definiert sich ein Rollenspiel dadurch, was man damit macht, nicht dadurch, wie genau es das unterstützt.
Frei nach dem Motto:
Ist ein Stück Holz ein Ast, eine Waffe, ein Werkzeug oder ein Musikinstrument?

Und ein Regelwerk ist ein Rohmaterial, genau wie Holz.
Was daraus gemacht wird, liegt beim Handwerker.
Und das ist der Rollenspieler und nicht der Autor.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Darklone am 13.06.2007 | 13:54
Spielt ihr noch oder gebt ihr schon RPG Magazine raus ;)?
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Boba Fett am 13.06.2007 | 13:59
Spielt ihr noch oder gebt ihr schon RPG Magazine raus ;)?
Wir spielen jeden Freitag brav und artig.
RPG Magazine sind tot!
Aber da mir auf der Arbeit ausnahmsweise mal richtig langweilig ist,
muss ich mich beschäftigen... Und so uninteressant ist vieles von dem gesagten nicht.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 13.06.2007 | 14:02
Gibt es da einen Unterschied?

Nein.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Boba Fett am 14.06.2007 | 12:47
Hier geht es weiter mit "ist DnD kein Rollenspiel".

Die Diskussion um "Fortune in the Middle" findet ihr hier:

Thalamus Windmühlen (http://tanelorn.net/index.php/topic,35504.0.html)
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Schlangengott am 6.01.2021 | 13:06
Threadnekromantie + 10 Punkte :headbang:


Natürlich ist Dungeons and Dragons 5 ein Rollenspiel, was sonst?


Also Rollenspiel wird ja hier gleichgesetzt mit soziale Interaktionen betreiben, also eine Rolle im Spiel durch Regeln verkörpern können. Und jetzt gibt es womöglich Spiele wie z. B Earthdawn, die nun noch mehr explizite soziale Talente haben, aber auch bei Dungeons and Dragons 5 das Attribut Charisma und die Fertigkeiten Überzeugen, Motiv erkennen, Täuschen, Einschüchtern, Auftreten....so, und damit spielt man soziale Interaktionen wie in jedem anderen stinknormalen Rollenspiel auch...
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: JS am 6.01.2021 | 13:19
Wutt? Einen Thread von 2007 wiederbeleben?
Respekt, dazu gehört dann schon True Resurrection.
 ~;D
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Schlangengott am 6.01.2021 | 13:40
Wutt? Einen Thread von 2007 wiederbeleben?
Respekt, dazu gehört dann schon True Resurrection.
 ~;D

Richtig, aber eine Chimäre zwischen Casper Hauser und Caligula macht das natürlich mit einem Augenzwinkern.  >;D
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: General Kong am 6.01.2021 | 13:41
Er ist ein Schlangengott.

Schlangenmenschen können Jahrtausende in Tiefschlaf verfallen und haben so z.B. weitgehend die Kriege der Älteren Wesen mit den Schogotten ausgesessen - alle 36!
Muss so zwischen 53 - 27 Millionen Jahren vor unserer Zeitrechnung gewesen sein.

Da wacht man mal etwas später auf und - huch!:
Wo ist der Tyrannosaurus geblieben?
Und was machen all die Affen hier?
Und wieso fahren die Auto?
Und wieso haben die so einen mächtigen General?

Da ist so eine Pfadwiederbelebung im besten Falle zu erklären mit Einschlafproblemen ...
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: General Kong am 6.01.2021 | 13:42
Caligula war auch ein Schlangenmensch ...?
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Boba Fett am 6.01.2021 | 17:11
Natürlich ist Dungeons and Dragons 5 ein Rollenspiel, was sonst?

Kein Widerspruch von mir, nur der kleine Hinweis, dass die Diskussion 2007 sich um D&D4e drehte.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: tartex am 6.01.2021 | 17:19
Kein Widerspruch von mir, nur der kleine Hinweis, dass die Diskussion 2007 sich um D&D4e drehte.

Klarer Widerspruch von mir, nur der kleine Hinweis, dass D&D4e erst im Juni 2008 erschien.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Boba Fett am 6.01.2021 | 17:25
@Tartex: Danke! :d
Okay, dann ging es ggf. sogar um D&D 3.5 - ich wollte nur darauf hinweisen, dass die Ursprungsdebatte über ganz andere Spielregeln ging...

Bei D&D4e hatten ja einige genau diese Kritik - dass es nur ein "Miniaturenspiel" sei (was ich nicht teile, btw.).
Deswegen ging ich davon aus, dass damals um D&D4 debattiert wurde. Die Erscheinungsdaten hab ich nicht so im Kopf. Deswegen danke! :)
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Samael am 6.01.2021 | 17:32
Klarer Widerspruch von mir, nur der kleine Hinweis, dass D&D4e erst im Juni 2008 erschien.

*seufz*
Was ist D&D 5 denn dann?
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Schlangengott am 6.01.2021 | 17:33
Ihr wollt  mir mir doch alle nur meinen Rang als Threadnekromant abposten ~;D


Ich habe die Charakterbögen von der 4 nicht vor mir, aber die 3 hatte ja auch solche sozialen Fertigkeiten.


@Tartex: Das Hauptargument ist ja immer das DD kein Rollenspiel sei, weil es dafür nicht die Regeln gebe, das es eher einem verschriftlichen Brettspiel gleichkäme mit dem Hauptaugenmerk auf den Kampf.


https://www.youtube.com/watch?v=J9i_rptVJXA

Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Berto am 6.01.2021 | 17:42
Wobei darauf mindestens die OSRler in der Regel antworten, dass der Gedanke dahinter war, nur jene Bereiche des Spiels explizit zu verregeln, die so einer Verregelung bedürfen und dass gar nicht die Intention eines Hauptaugenmerks auf Kampf vorliegt. Jedenfalls seitens der ursprünglichen Schöpfer.

Inwieweit sich das auf spätere Iterationen des Spiels übertragen lässt - darüber kann man vermutlich gut streiten. Ich wüsste nur nicht, warum man das tun sollte.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Megavolt am 6.01.2021 | 17:46
DnD ist vor allem kein "Spiel". DnD is love, DnD is life ..
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Kaskantor am 6.01.2021 | 17:50
Und was machen da andere Spiele besser?
Meist wird soziales einfach mit einigen Fertigkeiten abgetan und fertig.
Exploration genauso und das ist bei DnD keine Ausnahme.

DnD ist nicht umsonst die Mutter aller Rollenspiele:)
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Boba Fett am 6.01.2021 | 17:55
Und was machen da andere Spiele besser?

Nix, denn "besser" ist meist subjektiv.
Sie machen manche Dinge nur "anders" und manche finden das dann "besser".
Nichts worüber sich streiten lässt, sehr wohl aber natürlich diskutieren.
...Meinung!...
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Zed am 6.01.2021 | 18:03
In unserer über 20 Jahren dauernden Kampagne, die wir seit dem Erscheinen mit der 3.5e spielen, haben wir viele für uns großartige Momente erlebt.

Die wenigsten dieser denkwürdigen Momente sind kampfbezogen. Die meisten sind das Herausfinden von umwälzenden Informationen; Augenblicke des Humors, freiwillig oder unfreiwillig, pure Komik oder tragische Komik; und insbesondere diplomatische Durchbrüche.

Ewig-Nörgler würden sagen: Da standen Euch die DnD-Regeln zumindest nicht im Wege. Andere würden sagen: Die DnD-Regeln ermöglichen derartige, denkwürdige Momente.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Maarzan am 6.01.2021 | 18:21
D&D setzte die Figur als Handlungsträger des Spielers in einer nominell "lebendigen", d.h. im Rahmen der allgemeinen Spielregeln unbegrenzten und aus sich selbst heraus wirkenden Spielwelt als Neuheit - natürlich in noch einigen unausgereiften und teils mit alten Gebräuchen behangenen Formen.
Aber es war das Spiel, welches als erstes gesagt hat: das bist du als Bewohner dieser deiner Welt- mach etwas draus -> Rollenspiel.

Das man dieses Konzept dann noch verfeinern und damit dann noch in die eine oder andere - dann zunehmend auch wieder exklusive -  Geschmacksrichtung verschieben kann, steht auf einem anderen Blatt.

Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Medizinmann am 13.02.2021 | 06:16
Moin,Moin zusammen
(an der 2ten Tasse Kaffe sippend)

Zitat
Natürlich ist Dungeons and Dragons 5 ein Rollenspiel, was sonst?

ein rundenbasierendes Fantasy Taktikspiel mit RPG Elementen .(man konnte auch genausogut/genausoviel Rollenspiel in Heroquest packen, wenn die Mitspieler das wollten .)
So habe ich es Jahrzehntelang erlebt .Sowohl in vielen eigenen Runden als auch auf Cons .
Und erst recht in den offiziellen Runden der Pathfinder Society (Pathfinder & D&D sind für mich das gleiche ) oh, bei allen Göttern, was war das damals für ein Powergamerischer Ausbruch an Tatkischem rumgeschubse der Figuren . Jeglicher Ansatz an Rollenspiel
wurde entweder von den Mitspielern oder von der Satzung der Society im Keim erstickt.
Powergaming unter dem Deckmantel von "Fairnissregeln" war alles was zählte

Und das war immer scheisse /schade !
Das System zwang einen irgendwie zu Min/maxen und den effektivsten Char zu bauen um die Monster ASAP wegzuschnetzeln 
Und wenn man dann einen Char baute ,der nicht so war ,der eher auf Flair oder Spass basiert statt auf Effektivität, bereut man das spätestens im 10+ten Level .

Ich hoffe aber das sich das durch neuen Social Media Einfluss ändert .
Speziell denke ich da an Matt Mercer und Critical Roll (aber auch an XP to level 3 und andere Youtuber) die Rollenspiel vorzeigen und vorleben . (Nennt man das Paradigmenwechsel ?)
Ich finde das Klasse und hoffe ,das Ich nach Jahrzehnten ENDLICH mal eine Runde finde, die D&D als Rollenspiel spielt !

mit Taz am Samstag Morgen
Medizinmann
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Althalus am 13.02.2021 | 08:12
Das System zwang einen irgendwie zu Min/maxen und den effektivsten Char zu bauen um die Monster ASAP wegzuschnetzeln 
Das liegt aber IMHO einfach am Abenteuerdesign - und das ist beim 08/15 D&D-Abenteuer nunmal Mist. Wegweiser zum Dungeon -> alles umhauen -> raus. Bei solchen Abenteuern bleibt ja faktisch nichts als Werteoptimierung, um den Char zu "entwickeln".

Während andere RPGs sich solche Dinge wie Intrigen, Erforschung und eine lebendige Welt auf die Fahnen geschrieben haben, steht bei D&D bis heute am PH:
"Explore ancient ruins and deadly dungeons. Battle monsters while searching for legendary treasures. Gain experience and power..."
Klingt irgendwie nach dem xten Diablo-Klon, oder?

Das Problem ist die Erwartungshaltung, die daraus entsteht. Demnach Critical Role ja auch bereits für den "Matt Mercer Effect" kritisiert wird (Furchtbar! Wie kann der nur so toll als DM agieren! Da wollen das meine Spieler ja vielleicht ähnlich!), zeigt sich auch, wohin die geht.

Wenn ich den DMG so lese, dann steckt da jedenfalls jede Menge Rollenspiel-Material drin - man müsste es nur auch nutzen.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Rhylthar am 13.02.2021 | 08:59
Zitat
Playing D&D is an exercise in collaborative creation.
You and your friends create epic stories filled with tension
and memorable drama. Vou create silly in-jokes
that make you laugh years later. The dice will be cruel
to you, but you will soldier on. Your collective creativity
will build stories that you will tell again and again.
ranging from the utterly absurd to the stuff of legend.

D&D 5E, PHB, Preface by Mike Mearls 2014, p. 4

Zitat
In the DUNGEONS&DRAGONS Game, each player
creates an adventurer (also called a character) and
teams up with other adventurers (played by friends).
Working together, the group might explore a dark dungeon,
a ruined city, a haunted castle. a lost temple deep
in a jungle, or a lava-filled cavero beneath a mysterious
mountain. The adventurers can solve puzzles, talk with
other characters,
battle fantastic monsters, and discover
fabulous magic items and other treasure.

(Emphasis mine, PHB D&D 5E, p. 5)

Zitat
Over the course of their adventures, the characters
are confronted by a variety of creatures, objects, and
situations that they must deal with in some way. Sometimes
the adventurers and other creatures do their
best to kill or capture each other in combat. At other
times, the adventurers talk to another creature (or even
a magical object) with a goal in mind. And often, the
adventurers spend time trying to solve a puzzIe, bypass
an obstacle, find something hidden, or unraveI the current
situation. Meanwhile, the adventurers explore the
worId, making decisions about which way to travel and
what they'lI try to do next.

PHB 5E, p. 8

Quintessenz:
Das Spiel ist genau das, was man daraus macht. Der DMG hilft da dann auch ungemein.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Koruun am 13.02.2021 | 09:01
Da da oben von PF die Rede ist:
3.x/PF zu spielen und sich über zu viel MinMaxing/Powergaming/systemgaming zu beschweren ist, wie einen Stripclub besuchen und sich über zu viel nackte Haut zu echauffieren. ;)
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Marduk am 13.02.2021 | 09:10
Klingt irgendwie nach dem xten Diablo-Klon, oder?

Wenn dann umgekehrt. Diablo hat sich ein Spielelement von D&D genommen und das abgekupfert...
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: tartex am 13.02.2021 | 09:20
@Tartex: Das Hauptargument ist ja immer das DD kein Rollenspiel sei, weil es dafür nicht die Regeln gebe, das es eher einem verschriftlichen Brettspiel gleichkäme mit dem Hauptaugenmerk auf den Kampf.

Da muss man dann natürlich fragen, was diese Leute selber spielen, welcher Regelanteil dort im Gegensatz zu D&D dem Kampf gewidmet ist und welche Regeln für Nichtkampf-Situationen geboten werden. Die präferierten Systeme der D&D-Kritiker sind da meist nicht sehr anders.

(Wobei ich persönlich ja schon ein Problem mit dem sich durch Leveling schnell stark verändernden Spielgefühl bei D&D habe. Das untergräbt für mich die Glaubwürdigkeit der Weltsimulation.)
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Althalus am 13.02.2021 | 09:32
Wenn dann umgekehrt. Diablo hat sich ein Spielelement von D&D genommen und das abgekupfert...
Sinnerfassendes Lesen. Ich habe den Rückentext des PHB zitiert - und das klingt eben nach einem Diablo-Klon.
Offenbar findet die Marketing-Abteilung von Hasbro, dass sich das besser verkauft.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: flaschengeist am 13.02.2021 | 10:02
Die Frage scheint mir ungefähr so fruchtbar, wie zu diskutieren, ob der Benz Motorenwagen Nr. 1 ein Auto war. Selbstverständlich aber seitdem haben sich die Autos wie die RPGs sehr verändert, verschiedene Marktnischen besetzt und (hier wird es vermutlich Dissens geben) sich technisch (regelmechanisch) weiter entwickelt.

Das Problem ist die Erwartungshaltung, die daraus entsteht. Demnach Critical Role ja auch bereits für den "Matt Mercer Effect" kritisiert wird (Furchtbar! Wie kann der nur so toll als DM agieren! Da wollen das meine Spieler ja vielleicht ähnlich!), zeigt sich auch, wohin die geht.

Das finde ich eine wichtige Beobachtung. Wobei mir persönlich Matt Mercer nach dem einem Video, das ich gesehen habe (das mit Vin Diesel), als DM nicht zusagen würde. Da war er zwar unterhaltsam aber auch viel zu direktiv (Typus kompetenter Erzählonkel).
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Marduk am 13.02.2021 | 10:07
Sinnerfassendes Lesen. Ich habe den Rückentext des PHB zitiert - und das klingt eben nach einem Diablo-Klon.
Offenbar findet die Marketing-Abteilung von Hasbro, dass sich das besser verkauft.
Das ändert nichts daran, dass es umgekehrt ist. Ich habe den Sinn deiner Aussage sehr wohl erfasst, teile aber hier deine Meinung nicht. D&D hat schon lange vor Diablo (im Zusatz zu anderen Spielstilen) einen Spielstil unterstützt, den Diablo abgekupfert und noch einmal ins extreme gesteigert hat. Diablo ist hier der Klon und nicht das Original.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: tartex am 13.02.2021 | 10:18
Aber der Marketing-Text ist wohl bewusst so gestaltet, um Leute anzusprechen, die computerspielaffin sind.

Damit Millionem Diablofans sich halt vorstellen können: ja, das wäre auch was für mich.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Althalus am 13.02.2021 | 10:21
Zitat
Ich habe den Sinn deiner Aussage sehr wohl erfasst,
Offensichtlich nicht - denn der Sinn war: D&D wirbt mit dem Spielspaß von Diablo, Torchlight, GrimDawn, etc. Auch aktuell. Wer zuerst da war, ist heute völlig irrelevant.
"Klon" bezog sich eben auf die ganzen anderen Action-RPGs, wie sich das nennt.
Zitat
Wobei mir persönlich Matt Mercer nach dem einem Video, das ich gesehen habe (das mit Vin Diesel)
Schau dir Critical Role an. Da passt auch die Gruppe besser (Vin ist und bleibt halt ein mieser Schauspieler, egal, was er spielt  >;D).
Dort kommt auch das "How do you want to do this?" her, das mittlerweile offenbar schon komplett mit ihm verknüpft ist. Da find ich ihn auch nicht direktiv - allerdings dürfte einiges auch bewusst gescriptet sein. Ist eben eine Show, wie die Amis das nennen.
8 Spieler sind auch ne Horrorvison für mich...
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Althalus am 13.02.2021 | 10:24
Aber der Marketing-Text ist wohl bewusst so gestaltet, um Leute anzusprechen, die computerspielaffin sind.

Damit Millionem Diablofans sich halt vorstellen können: ja, das wäre auch was für mich.
Jup, genau das. Damit erzeugt man aber eben auch eine Erwartungshaltung, die man dann mit Abenteuern bedient. Und schon sind wir beim Dungeoncrawl als Standard-D&D-Abenteuer.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Marduk am 13.02.2021 | 10:32
Offensichtlich nicht - denn der Sinn war: D&D wirbt mit dem Spielspaß von Diablo, Torchlight, GrimDawn, etc. Auch aktuell. Wer zuerst da war, ist heute völlig irrelevant.
"Klon" bezog sich eben auf die ganzen anderen Action-RPGs, wie sich das nennt.Schau dir Critical Role an. Da passt auch die Gruppe besser (Vin ist und bleibt halt ein mieser Schauspieler, egal, was er spielt  >;D).
Dort kommt auch das "How do you want to do this?" her, das mittlerweile offenbar schon komplett mit ihm verknüpft ist. Da find ich ihn auch nicht direktiv - allerdings dürfte einiges auch bewusst gescriptet sein. Ist eben eine Show, wie die Amis das nennen.
8 Spieler sind auch ne Horrorvison für mich...
Offensichtlich akzeptierst du nur deine Meinung. Schönen Tag noch. Ich bin draussen!
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Medizinmann am 13.02.2021 | 10:35
Da da oben von PF die Rede ist:
3.x/PF zu spielen und sich über zu viel MinMaxing/Powergaming/systemgaming zu beschweren ist, wie einen Stripclub besuchen und sich über zu viel nackte Haut zu echauffieren. ;)

manchmal kommt es auch drauf an in welchen, wo & Wann du in den Stripclub gehst .
Du siehst dann entweder A )alte, runzlige,häßliche Haut
oder B ) wunderschöne, glatte, junge Haut ;)
(
Du kannst D&D also als A ) taktisches Rumgeschubse spielen ODER vB ) ersuchen Rollenspiel reinzubringen /als DM Rollenspiel zu propagieren) .
Mir wäre B ) lieber

der lieber mit B tanzt
Medizinmann
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Bildpunkt am 13.02.2021 | 10:37
manchmal kommt es auch drauf an in welchen, wo & Wann du in den Stripclub gehst .
Du siehst dann entweder A )alte, runzlige,häßliche Haut
oder B ) wunderschöne, glatte, junge Haut ;)
(
Du kannst D&D also als A ) taktisches Rumgeschubse spielen ODER vB ) ersuchen Rollenspiel reinzubringen /als DM Rollenspiel zu propagieren) .
Mir wäre B ) lieber

der lieber mit B tanzt
Medizinmann

Lustigerweise finde ich das Fertigkeitensystem bei PF viel besser als bei DnD 5e wenn es jetzt um Nicht Kampffähigkeiten geht.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Infernal Teddy am 13.02.2021 | 10:46
manchmal kommt es auch drauf an in welchen, wo & Wann du in den Stripclub gehst .
Du siehst dann entweder A )alte, runzlige,häßliche Haut
oder B ) wunderschöne, glatte, junge Haut ;)
(
Du kannst D&D also als A ) taktisches Rumgeschubse spielen ODER vB ) ersuchen Rollenspiel reinzubringen /als DM Rollenspiel zu propagieren) .
Mir wäre B ) lieber

der lieber mit B tanzt
Medizinmann

Wir hatten meist beides, über mehrere Editionen hinweg. Das von dir beschriebene Problem hatte ich oft mit Shadowrun
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Rhylthar am 13.02.2021 | 10:50
Lustigerweise finde ich das Fertigkeitensystem bei PF viel besser als bei DnD 5e wenn es jetzt um Nicht Kampffähigkeiten geht.
Das Fertigkeitensystem ist im Prinzip das beste, was es bisher für D&D gab (meiner Meinung nach). Es gab nur ein Problem auf höheren Stufen und mit Synergien, aber gut...irgendwas ist immer.  ;)
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 13.02.2021 | 11:05
Das Fertigkeitensystem ist im Prinzip das beste, was es bisher für D&D gab (meiner Meinung nach). Es gab nur ein Problem auf höheren Stufen und mit Synergien, aber gut...irgendwas ist immer.  ;)

Und an den zwei von mir hervorgehobenen Wörtchen entzündet sich dann prompt die ganze Diskussion von Neuem... ~;D
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Rhylthar am 13.02.2021 | 11:09
Und an den zwei von mir hervorgehobenen Wörtchen entzündet sich dann prompt die ganze Diskussion von Neuem... ~;D
Das Problem ist nicht neu. Ich kenne momentan kein RPG (mit Systemen, nicht Rulings), das beide Schwerpunkte ((Nichtkampf-)Fertigkeiten und Kampf) gleich gut abdeckt.

Irgendwer wird gleich GURPS sagen, aber auch hier: Irgendwas ist ja immer.  ~;D
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Kaskantor am 13.02.2021 | 11:15
Ich muss ja gestehen, dass mir ein paar Fertigkeiten dazu und vielleicht hier und da ein Talent für soziales völlig reichen, ich verstehe irgendwie nicht, warum es dafür ein komplexes/ kompliziertes System/ Sonderregeln benötigt.

Gleiches gilt für mich übrigens für Exploration:)
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 13.02.2021 | 11:19
Das Problem ist nicht neu. Ich kenne momentan kein RPG (mit Systemen, nicht Rulings), das beide Schwerpunkte ((Nichtkampf-)Fertigkeiten und Kampf) gleich gut abdeckt.

Na ja, aus meiner Sicht fängt das Problem ja schon mit der reinen Unterteilung in "Kampf" und "alles Andere" als angebliche "Schwerpunkte" überhaupt erst an. Die ist natürlich ein gutes Stück weit einfach der historischen Herkunft des Hobbys aus der Wargaming-Szene geschuldet (die Kampfregeln waren halt zuerst da, alles Weitere kam später), aber nichtsdestotrotz doch eigentlich recht künstlich herbeigeredeter Natur.

Zum Thema GURPS sage ich jetzt mal nix, das wird sonst nur ein eigener Rant. ;D
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: KhornedBeef am 13.02.2021 | 11:50
Meinst du mit "gleich gut" dass beides in deinen Augen gut abgedeckt wird, oder nur dass der Grad der Abdeckung gleich ist? Weil, ptbA-Spiele sind oft sehr egalitär, in der Hinsicht. Nur werden viele Leute sagen, dass ein Wurf für einen Kampf, und dessen Reduktion auf eine dramatisches Element, eben gar nicht gut ist ;)
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: JohnLackland am 14.02.2021 | 16:02
D&D ist ein gutes Rollenspiel für mich, vor allem in der 5. Generation. Ich mag einfache und leichte Regelwerke. Alles was nach Simulation riecht, ist oft sehr schlimm für mich. Regelwerke, die den Anspruch haben, mit vielen Fertigkeiten alles abzudecken und dann sind da noch Punkte offen und so weiter und dann kann ein Charakter dies und jener nicht sind für mich gängeln. Bei allen Streitpunkten kann man mit einfachen Würfelmechanismen aus, ohne das sich jemand übervorteilt fühlt und ansonsten kann jeder seine Rolle spielen und die SL der Welt Leben einhauchen.

Rollenspiel ist für mich Interaktion zwischen den Menschen am Spieltisch und der Darstellung eines Charakters. Es ist nicht Würfelorgien, um Dinge nachzustellen, die eigentlich mit guter Erzählung zu erreichen sind. Soziale Interaktionen lassen sich auch einfach damit ausspielen, wenn ein Würfelwurf erforderlich ist. Ich weiß, das liegt nicht jedem, aber ich habe gelernt, dass die meisten gelockt werden können und zu coolen Spiel motiviert. Das die Kämpfe auch heroische Fantasysuperhelden ausgerichtet ist, finde ich nicht schlimm, so lässt gut auch cineastisches Spiel verwirklichen.

Aktuell leite ich zwei Runden einmal D&D 5und einmal Tales from the Loop, beides mit Regelwerken, die auf so viel Simulation wie möglich verzichten.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Nebelwanderer am 14.02.2021 | 17:17
D&D kann man so wie DSA spielen nur das die Kämpfe Spaß machen.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Bildpunkt am 14.02.2021 | 17:37
Ich muss ja gestehen, dass mir ein paar Fertigkeiten dazu und vielleicht hier und da ein Talent für soziales völlig reichen, ich verstehe irgendwie nicht, warum es dafür ein komplexes/ kompliziertes System/ Sonderregeln benötigt.

Gleiches gilt für mich übrigens für Exploration:)

man muss aber ehrlicherweise sagen das (leider) die ganzen Gimmicks die Klassen bei einem Stufenaufstieg bekommen insgesamt(!)  betrachtet eher kampforientiert sind und nicht zu exploration oder social pillar gehören..Ups: sorry für Denglisch
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Drantos am 14.02.2021 | 19:49
D&D4e kann man so wie DSA spielen nur das die Kämpfe Spaß machen.

Fixed it for you  ~;D

cu Drantos

Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 14.02.2021 | 20:17
Fixed it for you  ~;D

cu Drantos

Im Gegensatz zu D&D5 also, wo ja die Kämpfe angeblich gerne mal keinen Spaß machen sollen? Das könnte ich möglicherweise so sogar unterschreiben. ~;D

Ansonsten kann man natürlich mit jeder mir bekannten Version von D&D rollenspielen; gibt ja genug Leute, die sich nicht davon abhalten lassen, trotz aller Gegenbehauptungen genau das trotzdem zu tun. Inwieweit es einen beim Rollenspiel dann auch tatsächlich "unterstützt", ist wohl in erster Linie eine Frage dessen, was man sich unter so einer Unterstützung nun eigentlich konkret vorstellt... :think:
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Arldwulf am 14.02.2021 | 22:47
Naja, letztlich unterscheiden sich die Regelwerke der einzelnen D&D Versionen durchaus stark darin wie sie das ausspielen der eigenen Charakterrolle unterstützen.

Da hat man Editionen bei denen zwei, drei Charaktere auf die Frage "was machst du" mit "na zubauen, irgendwie" antworten würden neben solchen bei denen die gleichen Charaktere sehr individuelle und auf die Charaktereigenschaften zugeschnittene Aktionen machen würden. Auch die Frage wie flexibel Charakterideen unterstützt werden können lässt sich natürlich mit konkreten Regelbeispielen beantworten. Und natürlich gibt es auch im Kontext von D&D durchaus jede Menge Regelunterstützung für Nichtkampfsituationen wenn man sie denn haben will.

Am Ende ist das weniger eine Frage ob D&D solche Dinge bieten kann als wie sehr man sie im eigenem Spiel nutzen will.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Medizinmann am 15.02.2021 | 06:46
Zitat
Ansonsten kann man natürlich mit jeder mir bekannten Version von D&D rollenspielen
Natürlich KANN man mit jeder Version von D&D Rollenspielen, man kann aber auch mit Heroquest, mit Frag oder Escape from Colditz oder Risiko Rollenspielen .
DAS war nie die Frage !

mit Tanz zur 2ten Tasse Kaffee
Medizinmann
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Sashael am 15.02.2021 | 07:08
Natürlich KANN man mit jeder Version von D&D Rollenspielen, man kann aber auch mit Heroquest, mit Frag oder Escape from Colditz oder Risiko Rollenspielen .
Ehrlich gesagt: Nein, kann man nicht. Das ist ein Scheinargument. Risiko z.B. hat nicht eine einzige Regel, die Rollenspiel auch nur ansatzweise unterstützt.

Aber wieso schreib ich hier eigentlich? Die Diskussion war schon Schwachsinn, als sie sich nur um D&D4 gedreht hat und von den Fans anderer Editionen unterstützt wurde.  ;D
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: AlterZwerg am 15.02.2021 | 08:38
Natürlich kann man mit D&D auch richtig "RP" spielen.
Rollenspiel findet für mich in erster Linie zwischen Spielern und SL statt - unabhängig vom Regelwerk.
Es wird kein besseres "Rollenspiel", nur weil man in einem System möglichst viele Skills für soziale Interaktion hat.
Das erhöht zwar die Anzahl der möglichen Würfe, fördert aber nicht unbedingt das Rollenspiel an sich.

In meiner Erfahrung war es eher von Seiten der DSA-geprägten Spieler in meinem Umfeld so, das sie D&D zum "Sau rauslassen" angesehen haben.
"Das ist ja ohnehin kein Rollenspiel, da geht´s nur ums schnetzeln und looten."
Die waren anfangs von der Abwesenheit von Regeln und sozialen Skills zum würfeln völlig überfordert. Ging irgendwann  ;)
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Maarzan am 15.02.2021 | 09:06
Ich stelle einmal die These auf:
"Rollenspiel" ist nicht binär, sondern eine Skala mit 2 Extremenden, von denen das ideale Rollenspielende in der Praxis nicht erreicht werden kann, man kann sich ihm nur weitest möglich annähern.
Der Kern de Rollenspiels ist dann

1) das Entscheidungen treffen aus der Perspektive der Figur = Spielen der Rolle und

2) das Spiel selbst muss diese Entscheidung dann auf Basis der imaginären Umwelt der Figur auswerten.
Was diesen beiden Umstände entgegen läuft beschädigt dann das Rollenspielideal, doppelt, wenn es eine bewusste und grundsätzliche Abkehr von diesem Prinzip darstellt.

3) Reine Abstraktionen und Transformationen um das Ganze noch als Spiel spielbar bzw. verwaltbar zu halten sind erst einmal keine Beschädigung des Rollenspielideals bis es so grob bis widersprüchlich wird, dass 2) gestört wird - was dann aber letztlich aber hier irgendwo auf Themenfokus vs. Geschmack hinausläuft. 

Unterstützende Elemente fördern das Ideal, sind aber theoretisch bei ausreichend sich dem Ideal annäherndem "natürlichen" Spielerverhalten nicht notwendig - ungefähr wie Stützräder, ABS und Airbags. .
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 15.02.2021 | 11:08
Unterstützende Elemente fördern das Ideal, sind aber theoretisch bei ausreichend sich dem Ideal annäherndem "natürlichen" Spielerverhalten nicht notwendig - ungefähr wie Stützräder, ABS und Airbags. .

Inwieweit "natürliches" und "ideales" Spielerverhalten sich auch nur ansatzweise überlappen, wäre vermutlich auch noch so ein Diskussionsthema -- allerdings nicht unbedingt ein nur auf D&D beschränktes. ~;D

Ein kleiner persönlicher Lackmustest in Sachen "Rollenspielunterstützung" sieht für mich nebenbei wie folgt aus: gesetzt den Fall, ich kriege einen ausgefüllten, aber unkommentierten Charakterbogen in die Hand gedrückt und soll damit losspielen -- wie gut vermittelt mir der, wer diese Wertesammlung eigentlich sein soll (und wieviel Arbeit ist ggf. damit verbunden, das herauszuklamüsern)? Denn: einen glorifizierten Pöppel mit einem Satz Spielwerte zum Über-die-reale-oder-gedachte-Battlemap-Schubsen kriegt so ziemlich jedes System hin, aber das unterstützt mich noch lange nicht so wirklich aktiv bei Dingen, die darüber hinausgehen wie z.B. Charakterspiel im engeren Sinne.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: tartex am 15.02.2021 | 11:14
Die waren anfangs von der Abwesenheit von Regeln und sozialen Skills zum würfeln völlig überfordert. Ging irgendwann  ;)

Interessanterweise ist mir bis 2015 niemand untergekommen, der jemals gesagt hätte: "Was muss ich jetzt würfeln, um zu sehen, ob der NSC lügt?" Ist mir selbst auch nie abgegangen.

Genausowenig wie "Würfle auf Kriegskunde, damit dir der Spielleiter eine guten Plan verrät, wie du mit der Situation umgehen könntest!" (Dafür gab es ab 2008 höchstens die rare "Get a Clue!"-Karte.)
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Sashael am 15.02.2021 | 11:51
Ein kleiner persönlicher Lackmustest in Sachen "Rollenspielunterstützung" sieht für mich nebenbei wie folgt aus: gesetzt den Fall, ich kriege einen ausgefüllten, aber unkommentierten Charakterbogen in die Hand gedrückt und soll damit losspielen -- wie gut vermittelt mir der, wer diese Wertesammlung eigentlich sein soll (und wieviel Arbeit ist ggf. damit verbunden, das herauszuklamüsern)? Denn: einen glorifizierten Pöppel mit einem Satz Spielwerte zum Über-die-reale-oder-gedachte-Battlemap-Schubsen kriegt so ziemlich jedes System hin, aber das unterstützt mich noch lange nicht so wirklich aktiv bei Dingen, die darüber hinausgehen wie z.B. Charakterspiel im engeren Sinne.
Also die OSR Spiele sind für dich weniger Rollenspiele als Fate & Co?
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: KhornedBeef am 15.02.2021 | 11:59
Also die OSR Spiele sind für dich weniger Rollenspiele als Fate & Co?
Da habe ich auch dran gedacht :)
Es gibt Spiele, da kommt eben sehr sehr viel aus den SpielerInnen- und SL-Leitfäden.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Arldwulf am 15.02.2021 | 12:04
Wahrscheinlich ist es ohnehin am sinnvollsten konkrete Regelbeispiele zu zeigen mit denen D&D Rollenspiel fördern und unterstützen kann.

Aus der 4E würden mir dort z.B. sofort die einzelnen Manöver von vielen "Kämpferarchetypen" einfallen. Das so zwei Typen mit Schwert nicht einfach nur irgendwie zuhauen sondern der eine geübt darin ist die Unschuldigen an seiner Seite zu schützen und der andere eher beweglich und fintenreich agiert - und dies nicht einfach nur etwas ist was beschrieben sondern in konkrete Regelmechaniken umgesetzt wird ist ein Punkt der sehr großen Einfluss darauf hat ob Kämpfe einfach nur als "Spiel im Spiel" empfunden werden, als etwas was "Das Rollenspiel unterbricht" oder als Teil des Rollenspiels.

Ähnlich wichtig wäre mir die Frage wie gut das Regelwerk darin ist kreative Spielerideen umzusetzen oder den Spielleiter darin unterstützt diese mit verschiedenen Auswirkungen und Schwierigkeitsgraden zu bewerten.

Beides hat eigentlich die gleiche Idee: Rollenspiel können Charaktere immer machen. Ob ein Regelwerk Rollenspiel fördert oder nicht entscheidet sich darum ausschließlich darin wie dieses mit konkreten Regelmechaniken die Auswirkungen einer bestimmten Aktion umsetzt.

Und auch dabei würde ich noch etwas definieren:

Für die Unterstützung von Rollenspiel ist es besser eigene Aktionen anzubieten als nur die Erfolgschance zu modifizieren.
Ein System welches einfach nur sagt Andreas ist 5% besser im Klettern als Berta fördert nicht wirklich Rollenspiel. Es ist besser als nichts natürlich, auch besser als wenn man nur sagt "A ist halt stärker als B".

Aber damit man wirklich Rollenspiel fördern will sollte A auch andere Aktionen haben können, sich nicht nur darin unterscheiden wie gut er etwas tut sondern auch darin was genau er tut.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Maarzan am 15.02.2021 | 12:06
Inwieweit "natürliches" und "ideales" Spielerverhalten sich auch nur ansatzweise überlappen, wäre vermutlich auch noch so ein Diskussionsthema -- allerdings nicht unbedingt ein nur auf D&D beschränktes. ~;D

Ein kleiner persönlicher Lackmustest in Sachen "Rollenspielunterstützung" sieht für mich nebenbei wie folgt aus: gesetzt den Fall, ich kriege einen ausgefüllten, aber unkommentierten Charakterbogen in die Hand gedrückt und soll damit losspielen -- wie gut vermittelt mir der, wer diese Wertesammlung eigentlich sein soll (und wieviel Arbeit ist ggf. damit verbunden, das herauszuklamüsern)? Denn: einen glorifizierten Pöppel mit einem Satz Spielwerte zum Über-die-reale-oder-gedachte-Battlemap-Schubsen kriegt so ziemlich jedes System hin, aber das unterstützt mich noch lange nicht so wirklich aktiv bei Dingen, die darüber hinausgehen wie z.B. Charakterspiel im engeren Sinne.

Das würde ich zweitgeteilt sehen - abseits gewisser Grundlagen zu Herkunft, Stand, Kultur etc., welche wiederum die Position der Figur in der Spielwelt beschreiben und damit die Rahmenbedingungen für 1+2 setzen, wären weitere Charakterisierungen weitgehend unter 3) fassen: es kann helfen, ist für jemanden mit vorhandenem Rollenspieltalent aber nicht zwingend notwendig.

Aber vielleicht gibst du ja mal ein paar Beispiele .

Aber damit man wirklich Rollenspiel fördern will sollte A auch andere Aktionen haben können, sich nicht nur darin unterscheiden wie gut er etwas tut sondern auch darin was genau er tut.

Was er tut, wäre als Rahmenbedingung ein moralisches Wertesystem, welches seine Umgebung versucht hat der Figur anzuerziehen - implizit oder explizit  -> 1+2.
Der zweite Teil wäre dann was die Figur dann davon für sich übernommen hat oder nicht oder gar rebellisch darauf reagiert hat.  Das auch noch in Werte zu gießen wäre dann 3. bzw. sonst die hoffentlich konsistente bzw. nachvollziehbare rollenspielerische Entscheidung des Spielers.

Und was sollen "kreative Spielerideen sein - doppelt im Zusammenhang mit Spielen einer Rolle und nicht nur Problemlösungsansätze?
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Arldwulf am 15.02.2021 | 12:24
Was er tut, wäre als Rahmenbedingung ein moralisches Wertesystem, welches seine Umgebung versucht hat der Figur anzuerziehen - implizit oder explizit  -> 1+2.

Nein, dies war nicht damit gemeint.

Und was sollen "kreative Spielerideen sein - doppelt im Zusammenhang mit Spielen einer Rolle und nicht nur Problemlösungsansätze?

Das ist natürlich ein weites Feld, aber im Prinzip würde ich deine Frage tatsächlich mit "ja, beides" beantworten. Oder genauer: Rollenspielregelwerke fördern für mich dann Rollenspiel wenn sie die Lösung von Problemen mit dem Ausspielen der eigenen Rolle verbinden.

Der noble Paladin geht Probleme generell anders an als der schurkische Halunke und dies sollte sich in unterschiedlichen Regelumsetzungen abbilden. Die Umsetzung kreativer Ideen ist dabei dann eine Erweiterung welche zusätzliche Feinheiten reinbringt. Natürlich können Regelwerke nicht jede einzelne denkbare Aktion abdecken - aber sie sollten dem Spielleiter ermöglichen zuvor unbedachte Ansätze schnell und einfach regeltechnisch umzusetzen weil dies für die meisten Spielleiter dann auch bedeutet: Kein Problem so etwas ins Spiel einzubringen.

Und im Kontext von D&D gibt es da durchaus eine Menge mit dem man punkten kann bei diesen Themen.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 15.02.2021 | 12:28
Also die OSR Spiele sind für dich weniger Rollenspiele als Fate & Co?

Sie unterstützen eine andere Art von Rollenspiel -- aus meiner Sicht tatsächlich in erster Linie die "ich spiele einfach mich selber im Fantasykostüm und lasse bei Problemen schlicht auch meinen eigenen Grips und Charme spielen"-Variante. Schön, ich kann mir auch bei OSR ein ganz anderes "Selbst" freihändig aus den Fingern saugen, dieses spielen wollen, und das vielleicht auch erfolgreich längerfristig durchziehen...aber dabei hilft mir dann das System nicht mehr weiter, weil ihm dieser Punkt schlichtweg egal ist.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Althalus am 15.02.2021 | 12:33
Interessanterweise ist mir bis 2015 niemand untergekommen, der jemals gesagt hätte: "Was muss ich jetzt würfeln, um zu sehen, ob der NSC lügt?" Ist mir selbst auch nie abgegangen.

Genausowenig wie "Würfle auf Kriegskunde, damit dir der Spielleiter eine guten Plan verrät, wie du mit der Situation umgehen könntest!" (Dafür gab es ab 2008 höchstens die rare "Get a Clue!"-Karte.)
Dann hast du bis 2015 offenbar nie irgendwas mit Intrigen, Verrat, oder größeren Schlachten gespielt (oder den Spielern war's egal). Gerade das "Lügen erkennen" gehört für mich zu den frühesten Anwendungen eines Social Skills. In jedem System seit MERS wurden NSCs angezweifelt.  ;D
Und dass ein Spieler nicht unbedingt Ahnung von Schlachtfeldtaktiken hat, der Char aber schon, ist auch nicht besonders abwegig.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Sashael am 15.02.2021 | 12:41
Also ich kann sehr prima Rollenspiel spielen, wenn mir das System die Möglichkeit gibt, in meiner selbstgewählten Rolle zu glänzen.

Da muss ich keine aufgeschriebenen und eindeutig festgelegten Hintergrundinformationen (z.B. Aspekte in Fate) zu meinem Charakter nutzen, da reichen mir die Zahlen auf dem Blatt.

Da das weiter oben mal angesprochen wurde:
Ein Brettspiel wie Risiko gibt mir diese Möglichkeit nicht.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: KhornedBeef am 15.02.2021 | 12:43
Also ich kann sehr prima Rollenspiel spielen, wenn mir das System die Möglichkeit gibt, in meiner selbstgewählten Rolle zu glänzen.

Da muss ich keine aufgeschriebenen und eindeutig festgelegten Hintergrundinformationen (z.B. Aspekte in Fate) zu meinem Charakter nutzen, da reichen mir die Zahlen auf dem Blatt.

Da das weiter oben mal angesprochen wurde:
Ein Brettspiel wie Risiko gibt mir diese Möglichkeit nicht.
Jetzt frage ich: Wenn Risiko die Regel beinhaltete, dass SpielerInnen nur miteinander verhandeln dürfen, wenn sie dabei eine Telefonhörer-Requisite in die Hand nehmen und mit britischem, russischem oder preußischem Akzent reden, wäre es dann ein Rollenspiel?
 ~;D
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Sashael am 15.02.2021 | 12:50
Guter Punkt.

Aber für mich nein, immer noch nicht.
Das Spiel an sich reglementiert nur den Strategiepart und es geht auch nur um die Strategie.

Man kann nebendran noch ein Rollenspiel spielen, aber Risiko ist kein Rollenspiel.

 D&D hat dagegen selbst in der reduziertesten Variante soziale Attribute und Zauber für Sozialsituationen, die mit Figurenschubserei nicht oder nur extrem abstrakt abgehandelt werden können.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: tartex am 15.02.2021 | 12:51
Dann hast du bis 2015 offenbar nie irgendwas mit Intrigen, Verrat, oder größeren Schlachten gespielt (oder den Spielern war's egal). Gerade das "Lügen erkennen" gehört für mich zu den frühesten Anwendungen eines Social Skills. In jedem System seit MERS wurden NSCs angezweifelt.  ;D
Und dass ein Spieler nicht unbedingt Ahnung von Schlachtfeldtaktiken hat, der Char aber schon, ist auch nicht besonders abwegig.

Wir haben sehr viel mit Intrigen und Verrat gespielt, aber das wurde nie auf einen Skill-Wurf ausgelagert, sondern die Spieler haben selbst abgeschätzt, ob was glaubwürdig ist oder nicht. (Wir haben übrigens auch mehrere Jahre Rolemaster gespielt.)

Warum der Spielleiter unbedingt mehr Ahnung als die Spieler von "Schlachtfeldtaktiken" haben soll, ist mir auch nicht klar. Ansonsten kann er wohl nicht wirklich helfen. Da hat es einfach einen abstrakten Bonus gegeben und kein "Du ziehst jetzt deinen Charakter am besten dort hin!"

Persuasion- und Charisma-Proben haben wir übrigens von Anfang an genutzt.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Maarzan am 15.02.2021 | 13:07
Jetzt frage ich: Wenn Risiko die Regel beinhaltete, dass SpielerInnen nur miteinander verhandeln dürfen, wenn sie dabei eine Telefonhörer-Requisite in die Hand nehmen und mit britischem, russischem oder preußischem Akzent reden, wäre es dann ein Rollenspiel?
 ~;D
Nein,das ist reine Fassade ohne Durchgriff auf die "Spielwelt" sprich den Spielablauf.
Zusätzlich ist es ein Detail alleine auf der Spielerebene und nicht der Figurenebene, also eigentlich gar kein Indiz für Rollenspiel.

Dazu macht auf so einer fließenden Skala kein einzelnes und insbesondere so geringfügiges Detail das Ganze dann zu einem Rollenspiel.

"Lügen erkennen" ist ein nennenswerter Beitrag zum Rollenspiel, weil es den Mangel an Sinneseindrücken und meist auch Darstellungs- wie Erkennungsdefizite der beteiligten Spieler kompensiert und die Fähigkeiten der Figur wieder in den Fokus stellt.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: D. M_Athair am 26.03.2021 | 12:45
... kodifizierte Handlungen, die als crunchy bits daher kommen, können - nach meiner Erfahrung - sehr effektiv Rollenspiel behindern.
Gerade in Spielen wie Pathfinder, Shadowrun oder bei Genesys kommt man schnell in die Situation, dass eine Spielerin eine Aktion beschreibt und man als Spielleitung dann nur sagen kann: "Nach den Regeln bräuchtest Du dafür das Feat X oder die Spezialfähigkeit Y ..."

Das ist nicht, was ich mir unter rollenspielfördnernden Regeln vorstelle.
Dasselbe Phänomen kann man auch mit langen Fertigkeitenlisten haben.

... am Ende ist es mMn ganz erheblich Geschmackssache.
Die Frage ist: Helfen viele und ausdifferenzierte Regeln und beflügeln sie die Phantasie der Spielenden oder ist es eher so, dass sie die Phantasie der Spielenden mit Regeln und Mechaniken belasten.

Dieselbe Frage gilt auch für den Kampf. Man kann auch mit einem so abstrakten und simplen System wie "Prince Valiant Storytelling" taktische Kämpfe haben. Die funktionieren aber völlig anders aus als z.B. in D&D 4 oder Splittermond und referenzieren ganz andere Einflussfaktoren.


... am Ende ist die Frage "Ist D&D kein Rollenspiel?" nicht anders als ne Variante von "Kann ich einem Rollenspiel, das ich nicht mag oder nicht verstehe durch Rationalisierung meiner Bias das Rollenspiel-Sein absprechen?"


Ein kleiner persönlicher Lackmustest in Sachen "Rollenspielunterstützung" sieht für mich nebenbei wie folgt aus: gesetzt den Fall, ich kriege einen ausgefüllten, aber unkommentierten Charakterbogen in die Hand gedrückt und soll damit losspielen -- wie gut vermittelt mir der, wer diese Wertesammlung eigentlich sein soll (und wieviel Arbeit ist ggf. damit verbunden, das herauszuklamüsern)?

Von der Sicht der Dinge bin ich mittlerweile ganz abgekommen.
Spielwerte müssen nicht deskriptorisch sein. Tatsächlich war der Versuch von DSA 4 einen Charakter sehr deutlich über Spielwerte und Fertigkeiten wie "Töpfern" abzubilden etwas, was das Spiel unglaublich sonderregellastig und zäh gemacht hat.
Oder: 3.X/Pathfinder, Shadowrun und DSA 4 sind für mich DIE klassischen Beispiele, die zeigen, dass die Vernüpfung von Barbie-Spiel und Regeln letztlich dem Spiel eher nicht helfen.

Andererseits gibt es auch Regelwerke wie Heroquest (Moon Design), bei denen freie verbale Beschreibung als Regeln funktionieren.
Da hat man die Unterscheidung zwischen Spielregel und Beschreibung nicht so direkt.

Und es gibt Old School und Indie Kram, bei dem der Charakterbogen manchmal kaum was über die Persönlichkeit eines SC sagt, sondern nur das regelseitig Relevante draufpackt.


Das sind alles grundsätzlich valide Möglichkeiten. Was hinhaut und was nicht, hängt wesentlich von Spielpräferenzen, Spielstilen und RSP-Sozialisation ab.


... worauf man noch schauen könnte ist die Spielkultur.
Da gibt es in D&D-Gefilden auch (aber nicht nur) Traditionen, die Hack-&-Slay oder strikt Combat as War oder Combat as Sport spielen.
Für manche beißt sich das mit "Rollenspiel". Für andere nicht ...

Regelseitig ... kann man nur festhalten, dass Charakterspiel von D&D nicht besonders gefördert wird und dass andere Facetten des Rollenspiels mehr im Fokus stehen. Das kann man aber für Spiele wie Fate (die Storycrafting fördern) oder Spiele wie Genesys oder 2d20 (Fokus auf coole Charakterhandlungen legen) auch feststellen. Auch hier hängt wieder alles an der persönlichen Definition von "Rollenspiel" bzw. den eigenen Ansichten, was für Rollenspiel wesentlich ist ...
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Alexandro am 26.03.2021 | 12:57
... kodifizierte Handlungen, die als crunchy bits daher kommen, können - nach meiner Erfahrung - sehr effektiv Rollenspiel behindern.
Gerade in Spielen wie Pathfinder, Shadowrun oder bei Genesys kommt man schnell in die Situation, dass eine Spielerin eine Aktion beschreibt und man als Spielleitung dann nur sagen kann: "Nach den Regeln bräuchtest Du dafür das Feat X oder die Spezialfähigkeit Y ..."

Persönlich finde ich das gar nicht sooo schlimm.

Schlimmer finde ich, wenn der SL sagt "Würfel mal mit einem W20 gegen DC 30... ach, und du bekommst noch einen Abzug von -45, weil du kein entsprechendes Ausbildungstalent hast".

Beide Varianten haben das selbe Ergebnis (Leute ohne Ausbildung schaffen es nicht, die Handlung durchzuführen), aber die erstere Variante ist imo ehrlicher in dieser Hinsicht.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Runenstahl am 26.03.2021 | 13:03
Ja D&D hat andere Prioritäten als "Charakterspiel". Das heißt aber weder das man das nicht trotzdem machen kann, noch das die Regeln NUR aus Kampfregeln und Crunch bestehen.

Gerade bei D&D 5e hat man sich ein wenig vom eher abstrakten Gesinnungsystem entfernt (es spielt im Spiel praktisch keine Rolle mehr) und dafür Regeln mit reingenommen die durchaus Regelseitig das Rollenspiel belohnen (Personality / Inspiration).

Hinzu kommt das die neue Vor-/ Nachteil Mechanik es leichter macht besondere Situationen zu Hausregeln weil man nicht mehr überlegen muß ob das nun ein -2, ein -5 oder ein -15 Abzug ist.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 26.03.2021 | 13:06
Von der Sicht der Dinge bin ich mittlerweile ganz abgekommen.
Spielwerte müssen nicht deskriptorisch sein. Tatsächlich war der Versuch von DSA 4 einen Charakter sehr deutlich über Spielwerte und Fertigkeiten wie "Töpfern" abzubilden etwas, was das Spiel unglaublich sonderregellastig und zäh gemacht hat.
Oder: 3.X/Pathfinder, Shadowrun und DSA 4 sind für mich DIE klassischen Beispiele, die zeigen, dass die Vernüpfung von Barbie-Spiel und Regeln letztlich dem Spiel eher nicht helfen.

Ich denke, da hast du mich buchstäblich falsch verstanden, oder ich habe mich alternativ bei meinem Post vor einem Jahr nicht so klar ausgedrückt, wie ich es vielleicht hätte tun sollen: mir geht's tatsächlich bei diesem "Mini-Test" ganz konkret darum, wieviel mir das Standard-Charakterblatt so darüber sagt, wer der Charakter eigentlich ist (also gewissermaßen das, was bei in Abenteuern und anderem Material zu 08/15-"Standardrollenspielen" vorgestellten Figuren für gewöhnlich gerade nicht bei den Werten selbst, sondern bestenfalls nur im Begleittext steht) -- und eben nicht einfach bloß über das, was er kann. Auskünfte zu letzterem Thema alleine helfen mir nämlich wirklich nicht großartig dabei, "rollenspielerischen" Zugang zum Charakter als Person zu finden.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Runenstahl am 26.03.2021 | 13:43
...und genau das kann D&D mit seinen "Personality Traits", "Bonds", "Flaws" und "Ideals" jetzt leisten. Das ist zwar nur rudimentär, aber dennoch ein fester Bestandteil der Regeln. Anders als z.B. Feats die nur Optional sind.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: D. M_Athair am 26.03.2021 | 14:01
Ich denke, da hast du mich buchstäblich falsch verstanden, oder ich habe mich alternativ bei meinem Post vor einem Jahr nicht so klar ausgedrückt, wie ich es vielleicht hätte tun sollen: mir geht's tatsächlich bei diesem "Mini-Test" ganz konkret darum, wieviel mir das Standard-Charakterblatt so darüber sagt, wer der Charakter eigentlich ist [...]

Ja ganz so hatte ich deinen Beitrag nicht verstanden. Aber auch nicht ganz anders.

Ob Connections oder Hobby-Fertigkeiten wirklich was darüber sagen, wer ein Charakter ist oder eben nicht ... hängt auch sehr daran, was man als "persönlichkeitsdefinierende Merkmale" ansieht. Im realen Leben ... hängt einerseits viel mehr Identifizierung an Kategorien wie Geschlecht oder Beruf als die Meisten glauben und andererseits lassen sich Motivationen, Weltbilder, Einstellungen, Handlungslogiken ... generell nicht besonders gut in Spielwerten abbilden. Das gilt selbst für Spiele, die so Zeug wie Passionen und soziale Verbindungen (Kulte) nutzen - wie das z.B. Mythras tut. Selbst da bleibt es meist holzschnittartig. Bei Pendragon oder auch bei pbtA-Spielen dasselbe.

Für mich ist es so, dass man eine Persönlichkeit v.a. assoziativ erfasst ... und ich bin mir da nicht sicher, wie ein klassischer Charakterbogen darin systemisch einen guten Job hinbekommen kann. (Oder: Wie sichergestellt werden kann, dass beim Lesen eines ausgefüllten Charakterbogens ... verschiedene Leser.innen zu einem ähnlichen Bild kommen. Denn das wäre ja der Anspruch, wenn Begleittext ersetzt werden soll.)


Wenn es "nur" darum geht ... die eigene Phantasie anzuregen oder eigene Assoziationen (nicht reproduzierbar) hervorzurufen ... und sich darüber ein Bild von einer Spielfigur zu machen ... dann hat man doch wieder das Problem, dass für unterschiedliche Menschen Unterscheidliches funktioniert oder nicht funktioniert.


... soviel theoretische und erfahrungsbasierte Überlegungen dazu. Grundsätzlich verstehe ich schon was du ungefähr meinst.
Jedoch halte ich die Frage, wie sich Persönlichkeit generalisierbar in Charakterbögen abbilden lässt, für nicht trivial.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Talwyn am 26.03.2021 | 14:05
Personality Traits, Ideals, Bonds und Flaws in D&D 5E sind eine tolle Idee. Bis zu dem Zeitpunkt wo man sich dann eine der offiziellen Kampagnen schnappt, die dir dann sagt: "Ist mir egal wer dein Charakter ist, hier ist der EPISCHE PLOT*" (und ja, Comic Sans ist Absicht).

D&D-Abenteuer drehen sich gerade in den neueren Editionen kaum bis gar nicht um die Charaktere als fiktive Figuren oder um deren persönliche Agenda. In der Regel hat NSC A was böses ausgeheckt, und NSC B trägt den SC auf, sich darum zu kümmern. Dadurch wird halt ein ziemlich enger Rahmen gesteckt, in dem man dann gerne noch versuchen kann seine Rolle zu spielen und die Persönlichkeit des eigenen Charakters zum Ausdruck zu bringen.

Ganz grundsätzlich war ich seinerzeit von Sozialkampf-Mechaniken in den Indie-Spielen der Nuller-Jahre ziemlich geflasht, weil ich sowas noch nicht kannte und irgendwie neu und aufregend fand (Burning Wheel!). Inzwischen bin ich an dem Punkt wo ich sowas für ziemlich überflüssig halte.

Aber um zur Ursprungsfrage zurückzukehren - natürlich ist D&D ein Rollenspiel, und zwar in allen Editionen. In seiner aktuellen Ausprägung finde ich es auch insgesamt durchaus gelungen, nur dass ich die offiziellen WotC-Abenteuer insgesamt im Spektrum zwischen grauenhaft und mittelmäßig einordne - bezogen auf meine die Spielpräferenzen, die sich bei mir im Lauf der Zeit herauskristallisiert haben.

*Und der ist noch nichtmal besonders interessant, dafür aber durchgeplant von Stufe 1 bis 15.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Lord Verminaard am 26.03.2021 | 14:17
Die Personal Characteristics in D&D5 sind nicht sehr Drama-orientiert, jedenfalls wenn man die Beispiele aus dem PHB nimmt. Die Ideals sind eigentlich nur eine Konkretisierung des Alignment und der Rest wirkt sich im Spiel auch entweder gar nicht aus, oder allenfalls als darstellerischer Fluff. Was nicht schlecht sein muss und sich vor allem auch mit dem "epischen Plot" (tm) nicht ins Gehege kommt. Aber besonders "Story" oder "Indie" ist das nicht. Ich hatte dazu mal eine Reihe auf meinem Blog angefangen, aber wie so oft hat mein Gehirn nach der Hälfte das Interesse verloren. :P

https://dangerzone.rsp-blogs.de/pimp-my-dnd5-inspiration-and-personality/
https://dangerzone.rsp-blogs.de/pimp-my-dnd5-personality-traits/
https://dangerzone.rsp-blogs.de/pimp-my-dnd5-ideals/
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Maarzan am 26.03.2021 | 14:47
Das ist nicht, was ich mir unter rollenspielfördnernden Regeln vorstelle.
Dasselbe Phänomen kann man auch mit langen Fertigkeitenlisten haben.

Da würde ich sagen das kommt drauf an : weshalb die Figur dieses Feat oder die Fertigkeit nicht hat.

... am Ende ist es mMn ganz erheblich Geschmackssache.
Die Frage ist: Helfen viele und ausdifferenzierte Regeln und beflügeln sie die Phantasie der Spielenden oder ist es eher so, dass sie die Phantasie der Spielenden mit Regeln und Mechaniken belasten.

Eben Geschmackssache: und "Wünsch-dir-spontan-was" ist denke ich nur eine überschaubare Teilmenge der möglichen Varianten da.

... am Ende ist die Frage "Ist D&D kein Rollenspiel?" nicht anders als ne Variante von "Kann ich einem Rollenspiel, das ich nicht mag oder nicht verstehe durch Rationalisierung meiner Bias das Rollenspiel-Sein absprechen?"

Die Frage sollte eigentlich auch geschmacksunabhängig beantwortbar sein und zwar nicht binär sondern eher mit einer groben Positionierung auf einer Skala mit dem praktisch nicht erreichbarem Ideal auf der einen und völlig rollen- wie spielfreien Ende auf der anderen Seite.


Spielwerte müssen nicht deskriptorisch sein. Tatsächlich war der Versuch von DSA 4 einen Charakter sehr deutlich über Spielwerte und Fertigkeiten wie "Töpfern" abzubilden etwas, was das Spiel unglaublich sonderregellastig und zäh gemacht hat.
Oder: 3.X/Pathfinder, Shadowrun und DSA 4 sind für mich DIE klassischen Beispiele, die zeigen, dass die Vernüpfung von Barbie-Spiel und Regeln letztlich dem Spiel eher nicht helfen.

Andererseits gibt es auch Regelwerke wie Heroquest (Moon Design), bei denen freie verbale Beschreibung als Regeln funktionieren.
Da hat man die Unterscheidung zwischen Spielregel und Beschreibung nicht so direkt.

Das verkackt dann halt nur haushoch, wenn es um die Wirkung als eben Regel und damit klare Vermittlung der Inhalte zwischen mehreren Spielern geht. Ist grandios jetzt besser als supertoll?

Keine spezifischen Unterstützungen zum Charakterspiel zu haben, sehe ich erst einmal als neutral.
Sachen, welche den Fokus darauf legen sind da sicher hilfreich, aber müssen auch erst einmal brauchbar umgesetzt sein.
Problematischer sehe ich da eher Dinge, welche bewusst von der Charakterebene wegziehen. Da hat sich ein Designer dann auf den Weg in eine andere Spielrichtung gemacht.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Talwyn am 26.03.2021 | 15:11
Die Personal Characteristics in D&D5 sind nicht sehr Drama-orientiert, jedenfalls wenn man die Beispiele aus dem PHB nimmt. Die Ideals sind eigentlich nur eine Konkretisierung des Alignment und der Rest wirkt sich im Spiel auch entweder gar nicht aus, oder allenfalls als darstellerischer Fluff. Was nicht schlecht sein muss und sich vor allem auch mit dem "epischen Plot" (tm) nicht ins Gehege kommt. Aber besonders "Story" oder "Indie" ist das nicht. Ich hatte dazu mal eine Reihe auf meinem Blog angefangen, aber wie so oft hat mein Gehirn nach der Hälfte das Interesse verloren. :P

https://dangerzone.rsp-blogs.de/pimp-my-dnd5-inspiration-and-personality/
https://dangerzone.rsp-blogs.de/pimp-my-dnd5-personality-traits/
https://dangerzone.rsp-blogs.de/pimp-my-dnd5-ideals/

Die Bonds geben im Zweifelsfall schon was her, die könnte man als Ausgangspunkt für SC-getriebenes Spiel verwenden. Mir ist nur auch klar, dass man halt keine weiteren Produkte verkaufen kann, wenn die Story aus den Köpfen der Spieler kommt und nicht aus dem diesjährigen 250-Seiten-Wälzer. Ich persönlich empfinde halt nur, dass diese "Storylines" dem Rollenspiel wie ich es bevorzuge im Weg stehen. Wir haben z.B. 1,5 Jahre lang "Storm King's Thunder" gespielt. Mein Charakter hätte gerne irgendwo seine eigene Domäne gegründet - ein Dorf dessen Jarl er wird oder so. Lag zum Teil auch an mangelnder Flexibilität des SL, aber es ging halt durchgehend nur darum der Story hinterher zu hecheln. Ganz übel war dann die Auflösung am Ende.

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Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Runenstahl am 27.03.2021 | 00:08
Das Fertigabenteuer nicht in der Lage sind wirklich auf die Persönlichkeit der Charaktere einzugehen liegt aber auch in der Natur der Sache, oder ? Da braucht es schon Systeme die ganz speziell darauf zugeschnitten sind das die Persönlichkeit auch vom Fertigabenteuer angespielt werden kann. Mir fallen da eigentlich gerade nur Pendragon und PbtA ein. Bei den meisten anderen Systemen können Fertigabenteuer das eigentlich gar nicht leisten. Selbst bei Cortex oder Fate dürften die Impulse dafür eher vom SL und den Spielern kommen als vom Abenteuer vorgegeben sein.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Isegrim am 27.03.2021 | 00:41
Ginge alles, wenn man das Abenteuer nur mit vom Abenteuer vorgefertigten Charakteren spielt, mit vorgegebenen Charakteristika, Eigenschaften, Verknüpfungen. Ist aber nich das, was viele vom RPG erwarten, denk ich. Ich spiel auch lieber mit selbst gebauten SCs.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 27.03.2021 | 01:08
Ginge alles, wenn man das Abenteuer nur mit vom Abenteuer vorgefertigten Charakteren spielt, mit vorgegebenen Charakteristika, Eigenschaften, Verknüpfungen. Ist aber nich das, was viele vom RPG erwarten, denk ich. Ich spiel auch lieber mit selbst gebauten SCs.

Ich glaube, der eine oder andere Call of Cthulhu-One Shot hat so was. Das mag nun seinerseits darauf hindeuten, daß vorgefertigte SC genau primär für Einzelabenteuer taugen, oder auch nicht -- für eine längere Kampagne würde ich persönlich jedenfalls wohl auch einen Charakter Marke Eigenbau vorziehen.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Maarzan am 27.03.2021 | 06:59
Ein Abenteuer behindert Charakterspiel doch nur dann, wenn es nicht ergebnisoffen ist oder wenigstens die benötigten Eigenschaften vorher korrekt benannt hat (und nicht eine davon korrekterweise "strohdoof" wäre).
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Sashael am 27.03.2021 | 07:19
Ein Abenteuer behindert Charakterspiel doch nur dann, wenn es nicht ergebnisoffen ist oder wenigstens die benötigten Eigenschaften vorher korrekt benannt hat (und nicht eine davon korrekterweise "strohdoof" wäre).
So mancher DSAler spielt in den Railroadingplots seinen Charakter intensiver aus als viele andere den ihren in schönen freien Sandboxen.
Das Abenteuer als Bühnenbild für das Charakterspiel.

Daran kann es also auch nicht liegen.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Crimson King am 27.03.2021 | 07:25
Ein Abenteuer behindert Charakterspiel doch nur dann, wenn es nicht ergebnisoffen ist oder wenigstens die benötigten Eigenschaften vorher korrekt benannt hat (und nicht eine davon korrekterweise "strohdoof" wäre).

Ein Abenteuer fördert Charakterspiel aber auch nicht, wenn es nicht spezifisch auf die Hintergründe der Charaktere eingeht.

Das mag nun seinerseits darauf hindeuten, daß vorgefertigte SC genau primär für Einzelabenteuer taugen

Wenn du dich auf Fertigabenteuer beziehst, hast du halbwegs Recht. Wenn man kein Abenteuer hat, das zu den Charakteren passt, hilft es immer noch Charaktere zu bauen, die zum Abenteuer passen. Bei Kampagnen/Abenteuerpfaden wird heutzutage ja quasi vorausgesetzt, dass die Charaktere irgendwie intrinsisch motiviert sind, oder es werden Auftraggeber positioniert, die extrinsisch motivieren, über materielle Belohnungen.

Ansonsten bleibt immer noch der Weg, sich seine Abenteuer selbst zu schreiben und dabei auf die Charakterhintergründe einzugehen.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Maarzan am 27.03.2021 | 07:28
So mancher DSAler spielt in den Railroadingplots seinen Charakter intensiver aus als viele andere den ihren in schönen freien Sandboxen.
Das Abenteuer als Bühnenbild für das Charakterspiel.

Daran kann es also auch nicht liegen.

Dann kann man überhaupt nicht mehr sagen Charakterspiel würde durch irgendetwas behindert - du musst nur das richtige Charakterspiel haben ...  ::) - ist wie Meinungsfreiheit.

Der Testfall kommt doch, wenn es zu "mein Charakter wäre aber so"-Szenarien kommt.

Ein Abenteuer fördert Charakterspiel aber auch nicht, wenn es nicht spezifisch auf die Hintergründe der Charaktere eingeht.

Nicht fördern ist nicht gleich behindern.

Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Sashael am 27.03.2021 | 08:24
Dann kann man überhaupt nicht mehr sagen Charakterspiel würde durch irgendetwas behindert - du musst nur das richtige Charakterspiel haben ...  ::) - ist wie Meinungsfreiheit.
Und da hast du vollkommen recht. ;)

Oder man denkt es mal von der anderen Seite und sagt, dass jede Verregelung Charakterspiel behindert.

Der Charakterbogen kann doch eh nur Flags zeigen und Hinweise liefern. Das kann eine Prosazusammenfassung auch, dafür braucht man kein Regelwerk. Es gibt keinen Grund, Zahlenwerte zu verteilen, um einen Charakter zu spielen. Niemand wird Chris Hemsworth gesagt haben "Thor hat übrigens eine Stärke von 25, eine Stamina von 32 und ein Charisma von 21".

Die Regeln sind "nur" dazu da, Spannung durch Spielmechaniken zu erzeugen. Objektiv haben sie mit dem Charakterspiel an sich nur sehr wenig zu tun. Selbst vorgefertigte Charaktere werden durch unterschiedliche Spieler unterschiedlich interpretiert und gespielt und dadurch kommen teilweise ganz andere Geschichten heraus, obwohl die Zahlenwerte absolut identisch sind.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: tartex am 27.03.2021 | 10:20
Ich glaube das Problem sind nicht unbedingt Kaufabenteuer im Allgemeinen - kürzere kann man sicher im wieder einstreuen -, sondern durchgeplante Kampagnen, die bestimmen was der dramatische Höhepunkt im Leben (bzw. dem Stufenprogress von sagen wir Lvl 1 bis Lvl 15) zu sein hat.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Lord Verminaard am 27.03.2021 | 11:10
Naja man kann da schon ein bisschen was anpassen. In Lost Mine of Phandelver war dann die Entführte Mirna Denrar eine Kinderheitsfreundin der Folk Hero Fighters, dementsprechend war er es dann auch, der überhaupt erst ihre Entführung bemerkt hat. Und der Tiefling-Barde hatte in seiner Vorgeschichte eine Mutter, die bei den Zhentarim war, mit der er aber im Streit auseinander gegangen war, also kannte er natürlich auch die lokale Zhentarim-Vertretung, die früher im Haus seiner Mutter in Neverwinter oft zu Gast gewesen war und auch noch romantisches Interesse an ihm zeigte. Und die drei anderen Charaktere waren eine Weile mit den drei Rockseeker-Brüdern gereist. Und für Storm King's Thunder hat jetzt unsere adlige Sorceress den Eisriesen Harshnag the Grim als Patenonkel, Sirius Black Style. Klar, das ist alles nur über Connections. Wenn man auch über Motive/Ziele gehen will, dann muss man halt das Modul vorher kennen und mit dem Spieler zusammenarbeiten. Unsere Tempest Cleric kriegst z.B. Visionen von ihrem Gott für Storm King's Thunder.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Maarzan am 27.03.2021 | 11:51
Und da hast du vollkommen recht. ;)

Oder man denkt es mal von der anderen Seite und sagt, dass jede Verregelung Charakterspiel behindert.
Zitat

Was soll das für eine Definition von "Charakterspiel" sein?

Alle Regeln,welche rein Spielweltpyhsik nachbilden, behindern nicht das Charakterspiel, sie beschreiben die Welt, in welcher der Charakter lebt.

Behindert wird Charakterspiel, wenn es zu Widersprüchen zwischen dem kommt, was der Figur laut Spielwelt möglich sein sollte (insbesondere hier eben dem aus ihrer Kultur, Erziehung und Geschcihte erwachsenen Wertecanon) und dem, was aus anderen Gründen gefordert wird, z.B. damit ein Abenteuer so ablaufen kann, wie es der Autor geplant hat.




Der Charakterbogen kann doch eh nur Flags zeigen und Hinweise liefern. Das kann eine Prosazusammenfassung auch, dafür braucht man kein Regelwerk. Es gibt keinen Grund, Zahlenwerte zu verteilen, um einen Charakter zu spielen. Niemand wird Chris Hemsworth gesagt haben "Thor hat übrigens eine Stärke von 25, eine Stamina von 32 und ein Charisma von 21".

Die Regeln sind "nur" dazu da, Spannung durch Spielmechaniken zu erzeugen. Objektiv haben sie mit dem Charakterspiel an sich nur sehr wenig zu tun. Selbst vorgefertigte Charaktere werden durch unterschiedliche Spieler unterschiedlich interpretiert und gespielt und dadurch kommen teilweise ganz andere Geschichten heraus, obwohl die Zahlenwerte absolut identisch sind.

Chris Hemsworth hatte ein Drehbuch, welchem er zu folgen hatte und welches die Fragen was geht und was geht nicht beantwortet hat.
In einem Spiel haben wir mehrere Parteien, welche hier auf einen Nenner gebracht werden müssen dun verbindliche Regeln und Werte sind nur dann "unnötig", wenn man der Meinung ist das "Drehbuch des Spiels" sollte rein nach der eigenen Vorstellung sein.

Die Regeln bestimmen da nicht den Charakter selbst, aber definieren eben die Umstände, unter welchen sich dieser Charakter entwickelt hat.
Titel: Re: Ist D&D kein Rollenspiel?
Beitrag von: Sashael am 27.03.2021 | 15:27
Itras By hat nicht einen numerischen Wert und in diesem Rollenspiel habe ich sehr intensives Charakterspiel erlebt.

Nummern sind nur detaillierte Vergleichswerte.
Für's Charakterspiel würden auch Angaben wie stark oder schwächlich ausreichen.
Es sei denn, es geht den Spielern um mechanischen Wettbewerb, wo sie detaillierte Angaben benötigen, um die Leistungen ihrer Figuren zu erfassen und zu bewerten.

Aber genau dieser Aspekt des Rollenspiels produziert nur einen Rahmen, in dem dann das Charakterspiel stattfindet. Die Impro-Bühne, die durch zufällig generierte Ergebnisse bei der Mechanikabwicklung aufgebaut wird.

Fiasko kann ebenfalls mit den richtigen Leuten intensives Charakterspiel hergeben und dort gibt es nur die Angabe "Schafft es der Szenenprotagonist, seine Agenda durchzusetzen - ja oder nein".
Alles andere ist komplett frei gespielt.

Charakterspiel an sich benötigt keine Zahlen und Talente.